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    Plenarprotokoll 9/103 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 103. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 27. Mai 1982 Inhalt: Verzicht des Abg. Röhner auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag . . . . 6153A Eintritt des Abg. Voigt (Sonthofen) in den Deutschen Bundestag 6153A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Erstellung von Übersichten über die üblichen Entgelte für nicht preisgebundenen Wohnraum (Mietspiegelgesetz) — Drucksache 9/745 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 9/1672 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Mietrechtsänderungsgesetzes 1981 — Drucksache 9/791 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksachen 9/1679, 9/1680 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Dr. Möller, Dr. Jahn (Münster), Erhard (Bad Schwalbach), Dr. Schneider, Clemens, Hauser (Krefeld), Müller (Remscheid), Dörflinger, Günther, Dr.-Ing. Kansy, Link, Magin, Niegel, Frau Pack, Frau Roitzsch, Ruf, Sauter (Epfendorf), Zierer, Dr. Blüm, Dr. Faltlhauser, Herkenrath, Kiep, Kolb, Linsmeier, Dr. Finger, Rühe, Sick, Dr. Waffenschmidt, Repnik und der Fraktion der CDU/ CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung des Angebots an Mietwohnungen — Drucksache 9/469 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 9/1679 — in Verbindung mit Zweite Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung des Angebots an Mietwohnungen — Drucksache 9/790 Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 9/1679 — Dr. Jahn (Münster) CDU/CSU 6154 A Schmidt (München) SPD 6157 D Gattermann FDP 6161 B Clemens CDU/CSU 6164 B Schröder (Hannover) SPD 6168A Engelhard FDP 6169 D Hansen fraktionslos 6171 B Dr. Haack, Bundesminister BMBau . . 6173A Späth, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg 6176 A Dr. Schmude, Bundesminister BMJ . . 6179 B II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 103. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Mai 1982 Dr. Schneider CDU/CSU 6182 A Gnädinger SPD 6185A Magin CDU/CSU 6186 D Wartenberg (Berlin) SPD 6188 A Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neubewertung unbebauter baureifer Grundstücke (Teilhauptfeststellungsgesetz 1983) — Drucksache 9/1648 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1674 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 9/1673 — Dr. Langner CDU/CSU 6190 D Dr. Struck SPD 6192 D Dr. Solms FDP 6193 D Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz über steuerliche und sonstige Maßnahmen für Arbeitsplätze, Wachstum und Stabilität (Beschäftigungsförderungsgesetz) — Drucksache 9/1647 — Dr.-Ing. Czichon, Senator der Freien Hansestadt Bremen 6214A Dr. Kreile CDU/CSU 6214C Walther SPD 6216 C Frau Matthäus-Maier FDP 6218 A Coppik fraktionslos (Erklärung nach § 90 GO) 6219C Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD und FDP Fortschreibung des Bildungsgesamtplans — Drucksache 9/1643 — Frau Weyel SPD 6220 D Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU . . . 6222 C Neuhausen FDP 6224A Engholm, Bundesminister BMBW . . . . 6226 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Maklerverträge — Drucksache 9/1633 — Dr. Schmude, Bundesminister BMJ . . . 6227 B Dr. Stark (Nürtingen) CDU/CSU . . . . 6229 A Dr. Schwenk (Stade) SPD 6230 D Kleinert FDP .6233A Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung mietrechtlicher und mietpreisrechtlicher Vorschriften im Land Berlin — Drucksache 9/1640 — Rastemborski, Senator des Landes Berlin 6235 B Schulze (Berlin) CDU/CSU 6236 A Wartenberg (Berlin) SPD 6237 C Wolfgramm (Göttingen) FDP 6239 A Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Stercken, Klein (München), Pfeifer, Dr. Mertes (Gerolstein), Dr. Schäuble, von der Heydt Freiherr von Massenbach, Picard, Rühe, Dr. Probst, Dr. Hornhues, Dr. Marx, Neuhaus, Linsmeier, Frau Geiger, Dr. Laufs, Lenzer, Dr. Bugl, Würzbach, Dr. Jobst, Löher, Freiherr von Schorlemer, Pohlmann, Dr. Kunz (Weiden), Niegel, Dr. Hüsch, Schwarz, Dr. Lenz (Bergstraße), Magin, Dr. Olderog, Sauter (Epfendorf), Sauter (Ichenhausen), Zierer, Jagoda, Bühler (Bruchsal), Boroffka, Dr. Rose, Spilker, Sick und der Fraktion der CDU/ CSU Kulturelle Beziehungen mit den Vereinigten Staaten von Amerika — Drucksache 9/1498 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD und FDP Intensivierung der deutsch-amerikanischen Kulturbeziehungen — Drucksache 9/1665 — Dr. Stercken CDU/CSU 6240 B Gansel SPD 6243 D Schäfer (Mainz) FDP 6246 D Frau Dr. Hamm-Brücher, Staatsminister AA 6249 B Frau Fuchs, Bundesminister BMJFG . 6252 C Erste Beratung des von den Abgeordneten Regenspurger, Dr. Faltlhauser, Hartmann, Fellner, Zierer, Kalisch, Dr. Götz, Dr. Jobst, Dr. Kunz (Weiden), Keller, Müller (Wesseling), Hinsken, Rainer, Höffkes, Spilker, Dr. Kreile, Frau Geiger, Sauter (Ichenhausen), Kraus, Handlos, Lintner, Dr. Bötsch, Weiß, Dr. Probst, Biehle, Kroll-Schlüter, Linsmeier eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anderung dienstrechtlicher Vorschriften — Drucksache 9/1497 — 6253 C Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 103. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Mai 1982 III Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes — Drucksache 9/1598 — Frau Fuchs, Bundesminister BMJFG . . 6253 D Frau Dr. Neumeister CDU/CSU 6254 D Rayer SPD 6256 B Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 6257 B Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes — Drucksache 9/1602 — Kalisch CDU/CSU 6258 C Jaunich SPD 6260 B Eimer (Fürth) FDP 6261 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 6. Mai 1981 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Bangladesch über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 9/1619 — 6262 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 17. Juli 1981 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Kanada zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und bestimmter anderer Steuern — Drucksache 9/1620 — 6263A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 9. Dezember 1980 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande über die gemeinsame Information und Beratung der Schiffahrt in der Emsmündung durch Landradar- und Revierfunkanlagen — Drucksache 9/1632 — 6263A Beratung der Sammelübersicht 36 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 9/1627 — 6263 B Beratung der Übersicht 9 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht — Drucksache 9/1644 — 6263C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates (EWG) über Tarife im Linienflugverkehr zwischen Mitgliedstaaten — Drucksachen 9/1088 Nr. 19, 9/1617 — . 6263C Fragestunde — Drucksache 9/1664 vom 21. Mai 1982 — Verteilung eines kritischen Zeitungsartikels des Bundesministers des Innern zu außenpolitischen Fragen an Bedienstete des Ministeriums MdlAnfr 53 21.05.82 Drs 09/1664 Broll CDU/CSU Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI . . . 6195C,D ZusFr Broll CDU/CSU 6195C,D Auflagen für die geplanten Kernkraftwerke Biblis C, Isar II und Emsland MdlAnfr 61 21.05.82 Drs 09/1664 Dr. Laufs CDU/CSU Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI . . 6196A, B, C, D ZusFr Dr. Laufs CDU/CSU 6196 B ZusFr Dr. Hirsch FDP 6196C ZusFr Dr. Kübler SPD 6196 D Substitutionsprodukte für PCB in Transformatoren MdlAnfr 4 21.05.82 Drs 09/1664 Dr. Kübler SPD Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI 6197A ZusFr Dr. Kübler SPD 6197A Haltung der Bundesregierung zu den in einem Zeitungsartikel vertretenen außenpolitischen Ansichten des Bundesinnenministers MdlAnfr 9 21.05.82 Drs 09/1664 Broll CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . . 6197 B, D, 6198 A, B, C, D ZusFr Broll CDU/CSU 6197 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 6198A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 6198 B ZusFr Graf Huyn CDU/CSU 6198 B ZusFr Dr. Voss CDU/CSU 6198C ZusFr Dr. Hirsch FDP 6198 D Berücksichtigung der Ziffer 7 der Entschließung des Bundestages vom 18. Dezember 1981 und der Frage der Inhaftierten IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 103. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Mai 1982 bei den Gesprächen mit dem polnischen Vizepremier Kowalczyk in Bonn MdlAnfr 11 21.05.82 Drs 09/1664 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . 6199 A, B, C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 6199 B, C Rolle der Rechtslage Deutschlands und der friedlichen Lösung der deutschen Frage in den Aktivitäten der Koordinatoren für deutsch-amerikanische Beziehungen MdlAnfr 12 21.05.82 Drs 09/1664 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA 6199C, 6200 A, B, C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 6200 A ZusFr Dr. Wendig FDP 6200 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 6200 C Entsendung eines Botschafters nach El Salvador und Gewährung von Entwicklungshilfe MdlAnfr 13, 14 21.05.82 Drs 09/1664 Niegel CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA 6200 D, 6201A,B,C,D ZusFr Niegel CDU/CSU . . . 6200D, 6201 A, C, D ZusFr Broll CDU/CSU 6201 A ZusFr Graf Huyn CDU/CSU 6201 B Praxis der Bundesregierung bei der Ausweisung enttarnter kommunistischer Spione MdlAnfr 49, 50 21.05.82 Drs 09/1664 Dr. Voss CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . 6202 A, B, C, D ZusFr Dr. Voss CDU/CSU 6202 B, C, D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 6202 D Bestellung des Bundestagsabgeordneten Wrede zum neuen Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für innerdeutsche Beziehungen MdlAnfr 40 21.05.82 Drs 09/1664 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Wischnewski BK . . 6203 A, B, C, D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 6203A,B ZusFr Dr. Diederich (Berlin) SPD . . . 6203 C ZusFr Broll CDU/CSU 6203 C ZusFr Lattmann CDU/CSU 6203 C Kosten für das Kanzler-Sommerfest 1981; Verwendung der voraussichtlichen Ausgaben 1982 für Maßnahmen zur Senkung der Jugendarbeitslosigkeit MdlAnfr 41, 42 21.05.82 Drs 09/1664 Frau Roitzsch CDU/CSU Antw StMin Wischnewski BK 6203 D, 6204 A, B, C, 6205 A, B, C, D, 6206A ZusFr Frau Roitzsch CDU/CSU . 6204 A, D, 6205B ZusFr Gansel SPD 6204 B ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 6205 B ZusFr Broll CDU/CSU 6205 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 6205 C ZusFr Glos CDU/CSU 6205 D Gesetzesinitiativen der Bundesregierung zur Verwirklichung der steuerpolitischen Beschlüsse des SPD-Parteitags; Folgerungen aus dem Verzicht auf Steuersenkungsprogramme für die vorgesehenen Entlastungen bei der Lohn- und Einkommensteuer MdlAnfr 62, 63 21.05.82 Drs 09/1664 Glos CDU/CSU Antw PStSekr Haehser BMF . . . . 6206 B, C, D, 6207 B, C, D ZusFr Glos CDU/CSU . . . . 6206 B, C, 6207A, B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 6207 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 6207 C ZusFr Jungmann SPD 6207 D Anerkennung der von der CDU ausgestellten Quittungen für Fahrkosten anläßlich der Bonner Demonstration am 5. Juni 1982 als steuerabzugsfähige Spendennachweise MdlAnfr 69 21.05.82 Drs 09/1664 Conradi SPD Antw PStSekr Haehser BMF . . . 6208 A, B, C, D, 6209 A ZusFr Conradi SPD 6208 B ZusFr Frau Blunck SPD 6208 C ZusFr Gansel SPD 6208 D ZusFr Peter (Kassel) SPD 6208 D Beanspruchung der Investitionszulage durch die Land- und Forstwirtschaft MdlAnfr 72, 73 21.05.82 Drs 09/1664 Funk (Gutenzell) CDU/CSU Antw PStSekr Haehser BMF 6209B, D ZusFr Funk (Gutenzell) CDU/CSU . . 6209 D Erschwerte Anwerbung von Saisonarbeitskräften für Obst- und Gemüsebau durch die Lohnsteuerpauschalierungsbescheinigung MdlAnfr 18 21.05.82 Drs 09/1664 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Haehser BMF . . 6209D, 6210A,B ZusFr Eigen CDU/CSU 6210A,B Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 103. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Mai 1982 V Schließung des einzigen deutschen Ferrochrom-Werks; Einbeziehung deutschen Ferrochroms in die Rohstoffbevorratung MdlAnfr 74, 75 21.05.82 Drs 09/1664 Berschkeit SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 6210 C, D, 6211 A, B, C, D, 6212A ZusFr Berschkeit SPD 6210D, 6211 D ZusFr Ginnuttis SPD 6211A ZusFr Wolfram (Recklinghausen) SPD 6211 B Sanierung multinationaler Unternehmen durch Kostenverschiebungen zu Lasten deutscher und europäischer Tochtergesellschaften, insbesondere durch den Maschinenbaukonzern International Harvester Corp. MdlAnfr 76 21.05.82 Drs 09/1664 Dr. Soell SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . . . . 6212 B, C, D, 6213A ZusFr Dr. Soell SPD 6212B,C ZusFr Eigen CDU/CSU 6212 C ZusFr Rapp (Göppingen) SPD 6212 D ZusFr Weisskirchen (Wiesloch) SPD . 6213A Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes und des Kartellgesetzes als Voraussetzung für die Verwirklichung regionaler Energieversorgungskonzepte MdlAnfr 77 21.05.82 Drs 09/1664 Catenhusen SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . . . . 6213 B, C, D ZusFr Catenhusen SPD 6213 C Nächste Sitzung 6263 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 6265* A Anlage 2 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Jahn (Marburg) (SPD) gemäß § 31 Abs. 1 GO zur Abstimmung über den Entwurf des Mietspiegelgesetzes und den Entwurf eines Mietrechtsänderungsgesetzes 1981 . . . 6265* C Anlage 3 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Jäger (Wangen) (CDU/CSU) gemäß § 31 Abs. 1 GO zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz über steuerliche und sonstige Maßnahmen für Arbeitsplätze, Wachstum und Stabilität (Beschäftigungsförderungsgesetz) 6266* A Anlage 4 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Dr. Schöfberger (SPD) gemäß § 31 Abs. 1 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Mietrechtsänderungsgesetzes 1981 6266* B Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 103. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Mai 1982 6153 103. Sitzung Bonn, den 27. Mai 1982 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein ** 28. 5. Dr. Ahrens * 28. 5. Dr. Barzel 28. 5. Biehle ** 28. 5. Dr. Bötsch 28. 5. Brandt 28. 5. Braun 28. 5. Büchner (Speyer) 28. 5. Conrad (Riegelsberg) 28. 5. Dr. Enders * 28. 5. Francke (Hamburg) ** 28. 5. Dr. Geßner ** 28. 5. Herterich 28. 5. Dr. Holtz * 28. 5. Horn ** 28. 5. Dr. Hupka ** 28. 5. Ibrügger ** 28. 5. Jung (Kandel) ** 28. 5. Dr. Kreutzmann 28. 5. Frau Krone-Appuhn ** 28. 5. Dr. Kunz (Weiden) ** 28. 5. Lagershausen 27. 5. Lampersbach 28. 5. Dr. Lenz (Bergstraße) ** 28. 5. Lenzer * 28. 5. Frau Dr. Martiny 28. 5. Dr. Marx ** 28. 5. Meinike (Oberhausen) 28. 5. Möhring ** 28. 5. Möllemann ** 28. 5. Dr. Müller * 28. 5. Neumann (Stelle) ** 28. 5. Petersen ** 28. 5. Pfeifer 27. 5. Picard 28. 5. Poß 27. 5. Rühe ** 28. 5. Sauer (Salzgitter) 28. 5. Schmidt (Würgendorf) ** 28. 5. Seehofer 28. 5. Sick 28. 5. Dr. Unland * 28. 5. Vogel (Ennepetal) 28. 5. Dr. Vohrer * 28. 5. Voigt (Frankfurt) ** 28. 5. Dr. von Wartenberg ** 28. 5. Wehner 28. 5. Würtz ** 28. 5. Dr. Zimmermann 28. 5. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Jahn (Marburg) (SPD) gemäß § 31 Abs. 1 GO zur Abstimmung über den Entwurf des Mietspiegelgesetzes und den Entwurf eines Mietrechtsänderungsgesetzes 1981 Das soziale Mietrecht hat bisher Millionen Mietern zuverlässige Sicherheit für den Bestand ihrer Wohnung und zugleich Schutz vor unverhältnismäßigen Mieterhöhungen gegeben. Den Hauseigentümern gewährleistet es jährliche wirtschaftlich gerechtfertigte Anpassungen der Mieten. In der Bundesrepublik Deutschland besteht ein erheblicher Fehlbestand an Mietwohnungen. Es fehlen insbesondere Wohnungen für Familien mit Kindern zu einkommensgerechten Mieten. Der Wohnungsmangel, der heute schon erhebliche regelmäßige Anstieg der Mieten und die unverhältnismäßig steigenden Heiz- und Nebenkosten belasten die Mieter überdurchschnittlich. Mieter brauchen deshalb mehr und nicht weniger Schutz für den Bestand ihrer Wohnung. Der Wohnungsbau braucht mehr und nicht weniger staatliche Förderung. Die Erwartung, durch Erleichterung des Mietanstiegs könne der Wohnungsbau belebt werden, ist nicht begründet. Auch Mieterhöhungen werden die Kluft zwischen der Kostenmiete für frei finanzierte Neubauwohnungen, die jetzt schon bis zu 25,- DM pro qm ausmachen und Marktmieten, die allenfalls 10,- bis 12,- DM pro qm erreichen können, nicht überbrücken. Mehr Wohnungen für Bezieher durchschnittlicher Einkommen werden so nicht gebaut werden können. In dieser Lage führen die Entscheidungen im Mietspiegelgesetz und im Mietrechtsänderungsgesetz zwar zu dringend gebotenen Verbesserungen des Mieterschutzes, zugleich aber zu ernsten Gefahren für die Mieter. Die sogenannte Aktualisierung der Mietspiegel, die Einführung der Staffelmieten und die Lockerung des Mieterschutzes durch Zeitmietverträge gehen einseitig zu Lasten der Mieter und bergen die Gefahr des Mißbrauchs in sich. Auf Dauer wird der Bestand des sozialen Schutzes der Mieter in Frage gestellt. Ich bin mir bewußt, daß die heutigen Entscheidungen Bestandteil der beschäftigungspolitischen Zielsetzungen der Koalition von SPD und FDP sind. Für die Grundsätze dieser Koalition und ihre Zielsetzungen stehe ich ein. Daran will ich auch dann keine Zweifel aufkommen lassen, wenn ich mit meiner Auffassung in der Frage der Änderungen des Mietrechtes für meine Überzeugung keine Mehrheit habe gewinnen können. In meiner hervorgehobenen Verantwortung für die Mieter, die ich als Präsident des Deutschen Mieterbundes außerhalb dieses Hauses trage, kann ich diese gegensätzlichen Interessen nicht ausgleichen. 6266* Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 103. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Mai 1982 Ich bin deshalb außerstande, den Gesetzen zuzustimmen. Mit einer Ablehnung der Gesetze müßte ich mich an die Seite der CDU/CSU stellen, die einen sehr viel weiter reichenden Abbau der Mieterrechte fordert. Ich müßte zudem auch Nein sagen zu den Verbesserungen im Mieterschutz, die das Mietrechtsänderungsgesetz tatsächlich auch bringt und die — wie ich anerkenne —, für sich genommen, den Mietern zugute kommen. Unter diesen Umständen kann ich meine Haltung nur dadurch verantwortlich ausdrücken, daß ich mich der Stimme enthalte. Anlage 3 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Jäger (Wangen) (CDU/CSU) gemäß § 31 Abs. 1 GO zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungausschuß) zu dem Gesetz über steuerliche und sonstige Maßnahmen für Arbeitsplätze, Wachstum und Stabilität (Beschäftigungsförderungsgesetz) Mit meiner Ablehnung des Vermittlungsergebnisses bestreite ich nicht den darin enthaltenen Erfolg der CDU/CSU, die Erhöhung der Mehrwertsteuer verhindert zu haben. Der von mir als ungerecht und unsolide empfundenen Investitionszulage, die alle Unternehmen bestraft, die auch in den letzten Jahren trotz steigender Zins- und Kostenlasten investiert haben, um Arbeitsplätze zu erhalten, konnte ich jedoch nicht zustimmen, zumal sie zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit nicht beitragen und große Mitnahmeeffekte auslösen wird. Sie verschärft zudem das Strukturgefälle zwischen ländlichen Räumen und Industriegebieten, da die Zulage hauptsächlich in die letzteren fließen dürfte, und ist daher für mich als Abgeordneter eines überwiegend ländlich strukturierten Raumes nicht akzeptabel. Anlage 4 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Dr. Schöfberger (SPD) gemäß § 31 Abs. 1 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Mietrechtsänderungsgesetzes 1981 Ich stimme dem Mietrechtsänderungsgesetz nicht zu und begründe dies wie folgt: 1. Das Gesetz ist ein von der FDP initiierter Schlag gegen das von Sozialdemokraten geschaffene und bislang stets verteidigte soziale Mietrecht: a) es höhlt das Vergleichsmietensystem aus; b) es bringt mit der „Staffelmiete" unverantwortliche Mietpreissteigerungen für neue Mietwohnungen; c) es lockert mit der „Zeitmiete" den Kündigungsschutz. 2. Das Gesetz wird in den nächsten drei Jahren — vor allem in Ballungsräumen — Mietpreissteigerungen bis zu 30 % hervorrufen und ist daher eine Kampfansage gegen die Mieter. Millionen von Mietern werden empfindlich belastet, müssen sich erheblich einschränken oder können die hohen Mieten ohne Wohngeld oder Sozialhilfe überhaupt nicht mehr zahlen. Dies wiederum wird die öffentlichen Haushalte in Milliardenhöhe belasten. 3. Das Gesetz erschließt Vermietern mit großem Wohnungsbesitz Gewinne in Millionenhöhe. Die Hoffnung, daß diese Gewinne wiederum im Mietwohnungsbau investiert werden, sind durch nichts begründet. Bisherige Investitionshemmnisse sind typisch kapitalistische Erscheinungen, wie explodierende Bodenpreise, steigende Baukosten, hohe Baubetreuungskosten und ein hohes Zinsniveau auf dem Kapitalmarkt, nicht das soziale Mietrecht. 4. Das Gesetz ist höchst unzureichend formuliert und laienunverständlich; es kompliziert das geltende Mietrecht aufs Neue, statt es — wie seit 1974 angestrebt — zu vereinfachen. Es bringt rechtssystematische Mängel ins BGB, die Lehre und Rechtsprechung noch lange beschäftigen werden. 5. Die wenigen im Gesetz enthaltenen, von der SPD stammenden Verbesserungen (Schutz gegen Übermaß-Modernisierung, Mietkautionen, Vorkaufsrecht bei Umwandlungen) begrüße ich zwar. Sie können jedoch mein abschließendes Gesamturteil nicht mehr aufheben. Mein NEIN zum Mietrechtsänderungsgesetz ist ein gänzlich anderes als das NEIN der Union, die das soziale Mietrecht noch wesentlich weiter deformieren will, als das Gesetz es tut. Mein NEIN liegt vor allem im Interesse meiner Münchner Mitbürger, die es als Mieter bisher schon schwer genug haben. Diese Mieter möchte ich nicht im Stich lassen.
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    Rede von Hans H. Gattermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Einer Legendenbildung muß mit Nachdruck entgegengetreten werden. Das Mietrechtsänderungsgesetz 1981 beinhalte in entscheidenden Punkten die Demontage des sozialen Mietrechts, so hört und liest man es nicht nur von einschlägigen Interessenvertretern, sondern auch von Mitgliedern dieses Hauses.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Eben! — Dr. Jahn [Münster] [CDU/CSU]: In der Koalition!)

    Ein solches Etikett läßt sich die FDP-Fraktion, die zugegebenermaßen einen erheblichen Anteil an der Fortentwicklung der wohnungswirtschaftlichen Rahmendaten hat, nicht anheften, Herr Kollege Schröder.

    (Beifall bei der FDP — Sehr gut! und Beifall bei der CDU/CSU)

    In der unverzichtbaren — ich wiederhole: unverzichtbaren — Zielsetzung nach Ausgleich zwischen heißem sozialem Engagement und ökonomischer Vernunft lassen wir uns von niemandem überbieten, Herr Kollege Schmidt, ich empfinde es deshalb als wenig hilfreich, klassenkämpferische Parolen in diese sachbezogene Auseinandersetzung zu bringen.

    (Beifall bei der FDP — Demonstrativer Beifall bei der CDU/CSU)

    Da es der Legendenbildung entgegenzuwirken gilt, Herr Kollege Schmidt,

    (Schmidt [München] [SPD]: Das ist der Klassenkampf von oben!)

    darf ich zu Protokoll dieses Deutschen Bundestages feststellen, daß die Staffelmiete keine Erfindung der FDP ist. Lesen Sie bitte in unseren wohnungspolitischen Zielorientierungen vom Dezember 1979 nach, wie die FDP dieses Problem lösen wollte, nämlich über Mietzinsanpassungsklauseln. Die Staffelmiete — das muß hier klargestellt werden — ist eine originäre Erfindung zweier hochkarätiger Sozialdemokraten.

    (Zurufe von der CDU/CSU: Sagen Sie die Namen! — Wie heißen sie denn? — Helmut Schmidt?)

    — Ich will Ihnen die Antwort nicht vorenthalten. Sie heißen Schwedler und Helmut Schmidt.

    (Lachen bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, erinnern wir uns: Als die Geschäftsgrundlage für die alten Mietschutzgesetze und die Wohnraumbewirtschaftung nach Beendigung der Kriegs- und Nachkriegszeit entfallen war, hat dieses Hohe Haus unter der Bezeichnung „Lücke-Plan" ein neues soziales Mietrecht geschaffen. Dies war der erste Versuch, Grundlagen für ein partnerschaftliches, faires Miteinander von Vermietern und Mietern unter Wahrung von Wirtschaftlichkeit des Hausbesitzes und eines geeigneten Klimas für Investitionen im Hausbesitz zu schaffen. Dieser Versuch enthielt einen entscheidenden Fehler. Die Änderungskündigung als Instrument der Mietzinsanpassung in laufenden Mietverträgen erwies sich als sozial unverträglich.

    (Gnädinger [SPD]: Sehr gut!)

    Wegen der besonderen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen des Wohnungswechsels war die Feststellung unabweisbar, daß die Änderungskündigung den Mieter faktisch einem Preisdiktat unterwirft.

    (Beifall bei der SPD)

    Zwar hat die Mehrzahl seriöser Vermieter von dieser Möglichkeit zum Preisdiktat keinen Gebrauch gemacht, indes war am Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre die Zahl der schwarzen Schafe groß genug, um unter sozialen Gesichtspunkten das Instrument der Änderungskündigung dauerhaft zu diskreditieren. Die Folge waren dann das Erste und Zweite Wohnraumkündigungsschutzgesetz, der zweite Versuch also, ein soziales Mietrecht zu schaffen, das gleichermaßen den Schutz des Mieters wie die Wahrung der Wirtschaftlichkeit des Haus- und Wohnungsbesitzes gewährleistet. Auch diesen Versuch sehen wir in einigen Punkten als gescheitert an.



    Gattermann
    Den dritten und nunmehr hoffentlich umfassend erfolgreichen Versuch unternehmen wir mit dem Mietrechtsänderungsgesetz 1981 und — flankierend — dem Mietspiegelgesetz. Der soziale Kern des Wohnraumkündigungsschutzgesetzes, nämlich der Besitzschutz des Mieters, bleibt nicht nur unangetastet; er wird verstärkt. Ich meine die Verlängerung der Frist für den Ausschluß des Eigenbedarfs bei umgewandelten Wohnungen, und ich meine die Begrenzung von Luxusmodernisierungen über den neuen § 541 BGB.
    Lassen Sie mich unter diesem Besitzschutzgesichtspunkt auch die heiß umstrittene Neuregelung des Zeitmietvertragsrechts ansprechen. Es war eigentlich nie so recht einzusehen, warum die generelle Zulässigkeit des Abschlusses von befristeten Wohnungsmietverträgen praktisch dadurch konterkariert war, daß sich der Mieter durch den schlichten Wunsch auf Fortsetzung des Mietvertrags nach Ablauf der vereinbarten Zeit die Rechtsposition des Mieters aus einem unbefristeten Mietvertrag verschaffen konnte.
    Die Möglichkeit der Umgehung des sehr weitgehenden Kündigungsschutzes durch Reihenzeitmietverträge war durch diese Regelung zwar endgültig verbaut, die negativen Folgen des faktischen Verbots von Zeitmietverträgen in alle jeden Lebenssachverhalten, bei denen nur ein befristeter Vertrag eine wirtschaftlich vernünftige Zwischennutzung zuläßt, haben sich aber inzwischen mit schöner Deutlichkeit herausgestellt. Tausende von Mietwohnungen standen und stehen über längere Zeiträume leer, weil nur so eine für die nähere Zukunft geplante Eigennutzung durch den Eigentümer oder seine Familienangehörigen, durchgreifende Modernisierung oder Abriß bewerkstelligt werden können.
    Ich will mich heute nicht neuerlich mit dem Problem der Hausbesetzungen auseinandersetzen; das habe ich im Oktober vergangenen Jahres von dieser Stelle aus getan. Ich will nur anmerken, daß diese Hausbesetzungen den genannten gesetzlichen Mißstand jedermann sichtbar gemacht haben.

    (Erhard [Bad Schwalbach] [CDU/CSU]: Richtig!)

    Es ist schon beeindruckend, daß es gerade gemeinnützige Wohnungsunternehmen, insbesondere auch gemeinnützige Wohnungsunternehmen getragen von der öffentlichen Hand und beherrscht von ihr, waren und sind, die angesichts der Gesetzeslage unter Hinnahme von wirtschaftlichen Einbußen zum Mittel des längerfristigen Leerstehenlassens greifen mußten, um eine sachgerechte Bewirtschaftung ihres Wohnungsbestands durchführen zu können.
    Die auf bestimmte Fallgestaltungen abgestellte Wiederzulassung von Zeitmietverträgen ist deshalb die folgerichtige Konsequenz aus dem eben geschilderten Tatbestand. Auch nach neuem Zeitmietvertragsrecht wird es wegen der Dauer eventueller Räumungsprozesse und werden des natürlich verbleibenden vollen Vollstreckungsschutzes noch gewisse Leerstände geben. Aber diese Leerstandszeiten sind für den Eigentümer kalkulierbar und prognostizierbar.
    Meine Damen und Herren, die heftigen Angriffe gegen dieses neue Zeitmietvertragsrecht beinhalten, wenn man sie einmal aller Polemik entkleidet, nur einen einzigen relevanten Gesichtspunkt. Das ist jener, daß die Gefahr bestehen könnte, daß auf breiter Front Mißbrauch mit diesem Instrument zur Umgehung unseres Kündigungsschutzes ermöglicht wird. Wer aber so argumentiert, der übersieht, daß der Mißbrauch des Instruments „Zeitmietvertrag" Schadenersatz, möglicherweise sogar strafrechtliche Konsequenzen auslösen kann. Wir halten es ganz einfach für unzulässig, bei einer gesetzlichen Regelung davon auszugehen, daß ein ganzer Wirtschaftszweig sich in relevantem Umfang gesetzesuntreu verhalten wird.
    Wir sehen hier eine besondere Aufgabe, Herr Kollege Schmidt, für die Mieterorganisationen, beratend und aufklärend zu wirken und dem einzelnen Mitglied in einem Mißbrauchsfall tatkräftig Unterstützung zu gewähren, damit niemand auf die Idee kommt, er könne ungestraft solchen Mißbrauch treiben. Das ist eine Aufgabe der Mieterorganisationen.
    Man kann doch nicht, nur weil hier und da ein Manager die Regeln des Wohnungsgemeinnützigkeitsrechts mißbraucht, die gesamte gemeinnützige Wohnungswirtschaft verbieten.

    (Löffler [SPD]: Sehr richtig!)

    Im übrigen hat diese Gefahr des Mißbrauchs in der Vergangenheit moralisch mindestens auch eine Kehrseite gehabt, indem Mieter nämlich ungeniert in voller Kenntnis der Lage des Vermieters Zeitmietverträge unterschrieben haben — wohlwissend, daß sie nicht daran denken würden, mit Ablauf des vereinbarten Termins auszuziehen.
    Der Gesetzentwurf enthält allerdings — das ist das Wichtigste — deutliche Korrekturen des Mietpreisrechts. Es wäre unredlich, darum herumzureden. Von niemandem wird ernsthaft bestritten, daß die Mieten in diesem Lande in nahezu allen Teilmärkten in sich verzerrt sind. Der Erfahrungssatz „Je älter der Mietvertrag, um so günstiger die Miete" wird nicht bestritten. Es wird nicht in Zweifel gezogen, daß die durchschnittliche Belastung des verfügbaren Nettoeinkommens unserer Wohnbevölkerung an Kaltwohnkosten zu gering ist, wobei ich gleich anmerke, daß es eine Vielzahl von Bürgern — namentlich jungen auf den Markt kommenden Bürgern — gibt, die objektiv wie subjektiv gesehen heute bereits eine zu hohe Belastung mit Wohnkosten haben.

    (Gnädinger [SPD]: Man muß die Einkommensgruppen berücksichtigen!)

    Dieser neue Interessengegensatz zwischen den Altsassen und den Newcomern — wie man das inzwischen in der wohnungspolitischen Diskussion nennt — ist ein Ärgernis. Der jüngste Wohnungs-
    und Mietenbericht weist aus: Kostendeckungsgrad Neubauwohnungen knapp 50 %. Folgerichtig findet freifinanzierter Mietwohnungsbau nicht mehr statt.
    Mietpreisanpassungen in alten Verträgen — das gilt namentlich bei älteren Einzelvermietern — fin-



    Gattermann
    den nicht statt aus Furcht vor Formalbarrieren des Mietrechts, finden nicht statt auf Grund der Beweisschwierigkeiten mit Vergleichsobjekten. Ein Ausstieg aus dem Vermietungsgeschäft kleiner und mittlerer Vermieter ist unverkennbar, wobei übrigens erst dadurch ein Markt für die Spekulationsumwandlung geschaffen wird.
    Man könnte die Reihe der Argumente noch unendlich fortsetzen. Aus alledem folgt für uns, daß die Mietpreispolitik einer Korrektur bedarf. Für den Bereich der Sozialmietwohnungen haben wir das bereits am 18. Dezember 1981 getan. Jetzt soll es für den Bereich der freifinanzierten und der Altbauwohnungen nachvollzogen werden.
    Teile dieses Mietrechtsänderungsgesetzes sind im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative, des sogenannten Beschäftigungsprogramms, beschlossen worden. Wie die Gemeinschaftsinitiative insgesamt in der öffentlichen Diskussion durch Verkürzung auf Investitionszulage und Mehrwertsteuererhöhung falsch interpretiert worden ist, werden auch die mietrechtlichen Teile dieses Programmes vorsätzlich oder fahrlässig mißinterpretiert. Der Deutsche Mieterbund erklärt die Korrekturen der Mietpreispolitik zu einem Milliardengeschenk an die Vermieter, das keinerlei zusätzliche Investitionen für den Wohnungsbau mobilisiere. Klammer auf: Die „Allianz" hat übrigens bereits die ersten Investitionsentscheidungen auf Grund des überhaupt noch nicht beschlossenen Gesetzes getroffen, aber ausdrücklich im Hinblick darauf. Klammer zu.
    Eine solche kurzatmige Betrachtungsweise liegt der Gemeinschaftsinitiative nicht zugrunde. Von dem erhofften kurzfristigen Investitionsanreiz durch die I-Zulage einmal abgesehen sind alle sonstigen Elemente der Gemeinschaftsinitiative darauf angelegt, die Rahmenbedingungen für Investitionen mittelfristig zu verbessern. Das gilt auch für die mietrechtlichen Teile der Gemeinschaftsinitiative.
    Niemand ist jemals davon ausgegangen, daß die Zulässigkeit von Staffelmieten und die Verjüngung des Mietspiegeldatenmaterials für sich allein kurzfristig größere wohnungswirtschaftliche Investitionen auslösen würde. Niemand ist jemals davon ausgegangen, daß mit den Korrekturen des Mietrechts nun die Probleme des Wohnungsmarktes insgesamt gelöst seien. Niemand darf Bundesregierung und Koalitionsfraktionen für so töricht halten, sie negierten das Kardinalproblem des Mietwohnungsbaus, das in der Diskrepanz zwischen den exorbitant hohen Kosten und der Leistungskraft der Nachfrage liegt; sie negierten die Probleme eines engen und überteuerten Baulandangebotes; sie negierten die Probleme, die in dem langfristigen Vermietungsrisiko auf Grund der demographischen Entwicklung liegen usw. usw.
    Nur, wir halten es für intellektuell unredlich, das komplexe Ursachenbündel in seine Einzelteile zu zerlegen, um sodann nicht genehme Einzelursachen für nicht kausal für die Misere zu erklären.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Wenn man Problemlösungen will, dann muß man
    sich schon allen diagnostizierten Ursachen stellen
    und für alle Ursachen Problemlösungen suchen, da die Gesamtmisere natürlich auch nur insgesamt angegangen werden kann. Anderenfalls, meine Damen und Herren, geschieht nämlich nichts, gar nichts — mit dem Erfolg, daß wir Wohnungspolitik in Zukunft nur noch als Organisation der Verwaltung des Mangels veranstalten können. Davor wollen wir unsere Wohnbevölkerung schützen.

    (Beifall bei der FDP)

    Herr Kollege Jahn, Sie haben den Bundeswirtschaftsminister zitiert und gemeint, daß er sich in Osnabrück für Staffelmieten im Bestand ausgesprochen habe.

    (Dr. Jahn [Münster] [CDU/CSU]: So wörtlich!)

    Meine erste Bemerkung dazu ist: richtig als parteipolitische Forderung. Die zweite, entscheidende ist aber die: Staffelmieten im Bestand sind nur dann notwendig und ein richtiges Weiterdenken des Staffelmietgedankens für Neubauwohnungen, wenn man keine anderen Instrumente hat, die Bewegung in das Bestandsmietenniveau bringen. Denn nur wegen des Auseinanderdriftens der beiden Mietbereiche wird das Staffelmieteninstrument entwertet, wenn es für sich allein stehenbleibt. Mit der Verjüngung des Datenmaterials in den Mietspiegeln bringen wir eine kalkulierte Bewegung in das Bestandsmietenniveau. Dies verhindert das breite Auseinanderdriften dieser Mietbereiche und ersetzt Staffelmieten im Bestand so vollwertig.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist ein theoretisches Kunstgebäude, das nicht bewohnbar ist!)

    — Nein, nein, durchaus nicht.
    Meine Damen und Herren, ich will zwei abschließende Bemerkungen machen, eine zum Verfahren, und zwar, Herr Ministerpräsident Späth — ich gestehe es —, vornehmlich an Ihre Adresse gerichtet: Dieses nicht zustimmungspflichtige Mietrechtsänderungsgesetz 1981 ist zwischen Verhandlungspartnern, die von höchst unterschiedlichen Denkansätzen aus operieren, in sich austariert. Dieses austarierte Konzept verträgt keine Veränderung

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/ CSU)

    im Sinne einer „Draufsattelaktion".

    (Dr. Jahn [Münster] [CDU/CSU]: Sie stellen die Regierung unter Kündigungsschutz!)

    Meine Damen und Herren, wer diesen Versuch unternimmt, muß wissen, daß er die notwendige Fortentwicklung des Mietrechts damit gefährden könnte.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD — Dr. Möller [CDU/CSU]: Das, was Sie machen, ist die Echternacher Springprozession, Herr Gattermann!)

    Es ist zwar vielleicht nicht ganz gehörig, dies hier zu sagen, aber wir sind der Meinung: Jedermann sollte klar sein, wie die komplexe und schwierige Verhandlungslage ist.



    Gattermann
    Meine Damen und Herren, eine Schlußbemerkung zur gesellschaftlichen Einordnung dieses Ganzen aus unserer Sicht: Das alles, was wir hier veranstalten, hat auch etwas mit jener Wende zu tun, die wir im letzten Sommer durch Hans-Dietrich Genscher reklamiert haben.

    (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Also, den Mund spitzen Sie jetzt schon ein Jahr, aber Sie müssen auch einmal pfeifen! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    — Meine Damen und Herren, es hat etwas damit zu tun. — Nahezu nirgendwo in der westlichen Welt ist der Wohnungsversorgungsstandard so hoch wie in der Bundesrepublik Deutschland.

    (Dr. Möller [CDU/CSU]: Richtig!)

    Nahezu nirgendwo in der westlichen Welt ist die Belastung mit Kaltmietkosten so niedrig wie in der Bundesrepublik Deutschland.

    (Dr. Möller [CDU/CSU]: Auch richtig!)

    Beides ist Folge staatlicher Mietenpolitik und staatlicher Subventionspolitik. Ich sage ausdrücklich: Beides ist wünschenswert, aber beides kann auf Grund veränderter nationalwirtschaftlicher und weltwirtschaftlicher Rahmendaten nicht aufrechterhalten bleiben. Ein Versuch in dieser Richtung würde die Wohnungsversorgungsprobleme sozialbedürftiger Zielgruppen unweigerlich verschärfen. Nur ein weitgehend marktwirtschaftlich regulierter Preis auch für die Wohnung erlaubt überhaupt erst, zwischen sozial unabweisbarer unbefriedigter Nachfrage und unbefriedigter, aber auch unbegrenzter Nachfrage nach staatlichen Subventionen zu unterscheiden. Nur auf diesem Wege erreichen wir die notwendige Kostenbegrenzung durch Abbau übersteigerter Ansprüche. Nur auf diesem Wege erreichen wir mittelfristig private Investitionen im Mietwohnungsbau und in der Bestandssicherung unserer Wohnungen. Und nur auf diese Weise gewinnen wir wieder die Verfügungsgewalt über die knapper gewordenen staatlichen Mittel, um zielgenaue Hilfen bei der Wohnungsversorgung derer ansetzen zu können, die unsere Hilfe in der Tat nötig haben.
    Deshalb stimmen wir diesen Gesetzentwürfen in zweiter und dritter Lesung natürlich zu.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat Herr Abgeordneter Clemens.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Joachim Clemens


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich möchte meinen Sachbeitrag zum Mietrecht mit einer kritischen Würdigung des bisherigen Gesetzgebungsverfahrens beginnen.
    Wir haben immerhin im Mai 1981 unsere Gesetzentwürfe, nämlich den Entwurf eines Gesetzes zur Erhöhung des Angebots an Mietwohnungen und zwei weitere wohnungsbaupolitische Entwürfe, eingebracht. Wir haben damit dokumentiert, daß wir eine konstruktive Opposition sind. Ich sage das immer zur linken Seite dieses Hauses, die das j a hin und wieder bestreitet, insbesondere Herr Wehner, der heute bedauerlicherweise fehlt.
    Wir haben Entwürfe eingebracht, derentwegen uns der Bundeswirtschaftsminister Graf Lambsdorff und auch Kollege Gattermann belobigt haben, Entwürfe, die zumindest besser sind als als das, Herr Kollege Gattermann, was Sie heute vorlegen. Das haben Sie in Osnabrück sehr deutlich gemacht. Wir haben das, wie ich meine, mit Genugtuung zur Kenntnis genommen.
    Nun aber zurück zum Verfahren. Zunächst einmal hat die Mehrheit dieses Hauses die Beratung unserer Gesetzentwürfe abgeblockt. Sie haben sie einfach nicht auf die Tagesordnung gesetzt. Das bedeutete, daß wir Leerlauf von fast einem halben Jahr hatten. Dann haben wir hier in erster Lesung beraten. Wer daraufhin geglaubt hatte, daß die Probleme in einer zügigen und gründlichen Beratung im federführenden Rechtsausschuß gelöst werden könnten, muß letzten Endes sehr herb enttäuscht worden sein. Eine grundsätzliche Erörterung und ein verunglücktes Hearing zum Mietrecht haben zwar stattgefunden, aber eine Detailberatung haben wir bis zum gestrigen Tag nicht durchgeführt.
    Deswegen lassen Sie mich ganz eindeutig sagen: Gestern wurde im Rechtsausschuß

    (Gnädinger [SPD]: Sieben Stunden beraten!)

    — ich komme darauf zurück, Herr Kollege Gnädinger — dieser Gesetzentwurf durchgepeitscht. Ich sage das deswegen, weil trotz der siebenstündigen Beratung viele Rechtsprobleme in der Hektik ungelöst auf der Strecke geblieben sind. Das muß man einmal ganz deutlich sehen.
    Ich nenne hier zunächst die Regelung des § 5 des Wirtschaftsstrafgesetzes. Da tut man einfach so, als ob das mit der Staffelmiete überhaupt nichts zu tun haben könnte. Weiter nenne ich die rechtssystematische Einordnung des Zeitmietvertrags. Da war sogar Herr Schöfberger mit uns einer Meinung, daß das so, wie Sie es beschlossen haben, sehr unglücklich ist. Daß Sie letzten Endes die Studenten- und Wohnheime nicht aus der Vergleichsmietenregelung herausnehmen, ist auch eine Minusleistung; auch hier handelt es sich um ein ungelöstes Rechtsproblem.
    Diese Dinge sind durchgepeitscht worden, offensichtlich auch deswegen, weil die Koalition allein das politische Ziel hatte, hier heute diese Mietrechtsänderung zu beschließen.
    Wie gesagt, war die Ausschußberatung hektisch. Ich muß ganz offen sagen, ich wünsche mir, daß sich solches nicht wiederholt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Denn wenn man als Berichterstatter erst kurz vor Mitternacht den Bericht korrigieren soll, dann muß ich sagen: Das ist fast eine unmögliche Zeit.
    Von dieser Stelle aus muß ich einmal die Mitarbeiter im Rechtsausschuß loben, die an dieser Sache bis nach Mitternacht gearbeitet haben, damit die heutige Beratung überhaupt stattfinden kann. Das sollte hier am Rande erwähnt werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)




    Clemens
    Die gestrige Debatte im Rechtsausschuß war auch deswegen sehr hektisch, weil es erhebliche Gegensätze gab, einmal zwischen einzelnen SPD-Mitgliedern und ihrer eigenen Fraktion, aber natürlich auch zwischen SPD und FDP. Mir ist aufgefallen, Herr Engelhard, daß Sie zu vielen Problemen sehr lange und sehr oft geschwiegen haben. Es kam zwar nicht zu verbalen Auseinandersetzungen, wie neulich, als der Kollege Jahn von der SPD — er ist leider nicht da — vor dem Mieterbund sagte, Sie seien von der FDP hintergangen worden. So hart war es formal nicht; aber die Gegensätze waren nicht zu übersehen.
    Die Ursache hierfür liegt, wie wir gehört haben, im Vermittlungsausschuß. Der Vermittlungsausschuß hat sich geeinigt, so daß die Lesung heute stattfinden kann. Das kann man alles so tun, aber unsere Mitglieder im Vermittlungsausschuß wußten nicht, daß wir im Rechtsausschuß noch keine Detailberatung durchgeführt hatten.

    (Zuruf von der SPD)

    Nun frage ich die Mitglieder der Koalition, die sowohl im Rechtsausschuß als auch im Vermittlungsausschuß sind, warum sie nicht gleich Einspruch eingelegt haben, obgleich sie versprochen hatten, daß wir im Rechtsausschuß wirklich eine gründliche Debatte führen. Ich meine, wenn gute Gesetze gemacht werden sollen, müssen sie gründlich beraten werden. Hier ist etwas geschehen, was die parlamentarische Arbeit behindert hat, und das geht, wie gesagt, eindeutig zu Lasten der Koalition.
    Lassen Sie mich vom Verfahren abgehen und feststellen, daß die CDU/CSU-Fraktion für ein soziales Mietrecht, für einen gerechten Ausgleich der schutzwürdigen Interessen von Mietern und Vermietern ist. Herr Schmidt, das ist besonders wichtig. Wir sind für die Sozialpflichtigkeit des Eigentums, und wir sind gegen eine zu starke Aushöhlung der Eigentumsgarantie. Man kann natürlich, wie es einige Sozialdemokraten hin und wieder tun, die Sozialbindung so weit auslegen, daß der Eigentumsbegriff stranguliert wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das kann man tun, aber das ist nicht unsere Meinung, und ich gehe davon aus, daß es auch nicht die Meinung der FDP ist.
    Wir beklagen seit einigen Jahren ein erhebliches Nachlassen im Wohnungsbau — daß also zu wenig investiert wird, und wir haben einen großen Fehlbestand. Insbesondere der frei finanzierte Wohnungsbau ist davon überproportional betroffen, was wir auch nicht vergessen sollten. Wir debattieren hier über den frei finanzierten Wohnungsbau und nicht etwa über den sozialen oder den öffentlich geförderten Wohnungsbau, der natürlich gerade hier bewirken müßte, daß einkommensschwache, sozial bedürftige Mieter — Ihr Thema — letzten Endes gut unterkommen. Aber damit sind Sie mit Ihrer Politik quasi gegen den Baum gefahren; denn im sozialen Wohnungsbau passiert ja leider nichts mehr.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Gerade im Hinblick auf Sie, Herr Schmidt, möchte ich noch einen Punkt ansprechen. Die Ursache für mangelhafte Wohnungsbauinvestitionen ist zum einen, daß im frei finanzierten Wohnungsbau mittelfristig eine unzureichende Rendite gegeben ist. Ein beredtes Zeugnis dafür ist die Versicherungswirtschaft, die früher einmal bis zu 7 % ihrer Anlagen im Wohnungsbau investiert hat; heute ist es nur noch knapp 1 %. Herr Schmidt, hören Sie gut zu: Die Versicherungswirtschaft brauchte für ihre Investitionen keine Fremdmittel. Sie ist also nicht etwa darauf angewiesen, hohe Zinsen zahlen zu müssen. Wenn Sie das zur Kenntnis nehmen, dann erkennen Sie ganz genau, daß dieses Argument, das auch von Ihrer Seite immer wieder gebracht wird, nämlich allein das hohe Zinsniveau sei am Wohnungsbaurückgang schuld, nicht stimmt.
    Ganz abgesehen davon ist der Wohnungsbau seit 1974 kontinuierlich zurückgegangen, was die statistischen Zahlen ausweisen, und es ist sicherlich kein Zufall, daß gerade im Jahr 1974 das Zweite Wohnraumkündigungsschutzgesetz verabschiedet worden ist. Das muß ich dazu auch deutlich sagen. Die fehlende Investitionsbereitschaft geht daher auf das bestehende Mietrecht zurück. Wir können uns insoweit — das sollte man auf seiten der SPD auch einmal tun — auf große Experten berufen. Ich denke dabei an den Wissenschaftlichen Beirat beim Bundeswirtschaftsministerium mit seinen hochkarätigen Professoren, Herrn Giersch, Gutowski, Kloten, Krelle, Karl Schiller und Wallraff. Ich meine, Herr Schmidt, man kann das doch nicht nach dem Motto machen, daß nicht sein kann, was nicht sein darf, sondern man muß doch auch einmal diese fundierte Meinung zur Kenntnis nehmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf von der SPD)

    Deswegen bitten wir Sie darum, dieses hier in der Tat einmal mit zu vertreten.
    Ich könnte natürlich auch unseren Wohnungsbauminister Haack zitieren und will das auch wirklich einmal tun, der am 25. Mai 1981 in der „Welt" erklärt hat:
    Man muß aber sehen, daß ein in Einzelpunkten überzogener Mieterschutz die Investitionsbereitschaft im frei finanzierten Wohnungsbau kaum anregt, sondern eher lähmt.
    Herr Minister Haack, Sie haben absolut recht, wenn Sie so reden. Sie haben sich aber bedauerlicherweise bei Ihrer eigenen Fraktion nicht durchsetzen können, die mit konstanter Bosheit immer das Gegenteil behauptet.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich könnte mich in diesem Zusammenhang natürlich auch auf den Bundeskanzler berufen. Das hätte man Herrn Schmidt noch entgegenhalten müssen, der ja zum Regierungsprogramm erwähnt hat, daß er für mehr marktwirtschaftliche Elemente im Wohnungsbau eintritt. Herr Schmidt, davon war in Ihrer Rede nicht mehr die Rede.

    (Beifall bei der CDU/CSU)




    Clemens
    Ich muß feststellen, daß, wenn das Wohnungsangebot nicht erhöht wird, sei es dadurch, daß leerstehende Wohnungen nicht vermietet werden, sei es dadurch, daß keine neuen Wohnungen gebaut werden, viele Wohnungsuchende, und zwar insbesondere kinderreiche und einkommensschwache jüngere Familien draußen vor der Tür bleiben. Ich nenne das ganz schlicht soziales Unrecht. Hieran mögen Sie einmal erkennen, daß die CDU sehr mieterfreundlich ist mit dieser Argumentation

    (Lachen bei der SPD)

    und mit dem, was sie durch ihre Gesetzesinitiativen bewirken will.
    Ziel unserer Gesetzesinitiative ist nämlich, Herr Conradi — hören Sie einmal gut zu —, einen entscheidenden Widerspruch aufzulösen, nämlich den zwischen einem erhöhten Bestandsschutz zugunsten derer, die Wohnungen haben, und einer notwendigen Versorgung derer, die Wohnungen brauchen. Der Bestandsschutz wird gewährleistet durch die Mieterschutzmaßnahmen, die einseitig die Mieter mit bestehenden Mietverhältnissen begünstigen, die aber die Wohnungsuchenden benachteiligen. Das muß man hier deutlich sagen. Insofern findet der Interessenkonflikt, den Sie immer gerne mit klassenkämpferischen Tönen zwischen Mieter und Vermieter legen wollen, in Wirklichkeit zwischen Wohnungsbesitzern und Wohnungsuchenden statt. Man könnte es eine Art Zweiklassensystem nennen, was wir haben. Sie tun — ich wiederhole mich insoweit — wirklich den Mietern und insbesondere den Wohnungsuchenden keinen Gefallen, wenn Sie in diesen Bereichen unseren Intitativen nicht folgen.
    Wenn ich so zur SPD schaue, habe ich manchmal das Gefühl, daß für Sie jeder Vermieter ein Kapitalist ist.

    (Conradi [SPD]: Dumme Sprüche!)

    Daß es sehr viele Vermieter gibt, die Arbeitnehmer sind, liegt auf der Hand.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich muß das hier einmal ganz deutlich feststellen.