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    Plenarprotokoll 9/97 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 97. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 29. April 1982 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 5807 A Eintritt des Abg. Lagershausen in den Deutschen Bundestag 5807 B Verzicht des Abg. Baron von Wrangel auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag und Eintritt des Abg. Austermann in den Deutschen Bundestag 5807 B Verzicht des Abg. Kiep auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag und Eintritt des Abg. Lattmann in den Deutschen Bundestag 5807 B Ausscheiden des Abg. Hofmann (Kronach) aus der Fraktion der SPD 5807 B Wiederwahl des Abg. Schmidt (Kempten) zum Mitglied des Vewaltungsrates der Lastenausgleichsbank 5807 B Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Pfeifer, Rühe, Daweke, Frau Benedix-Engler, Ganz (St. Wendel), Frau Geiger, Magin, Nelle, Rossmanith, Graf von Waldburg-Zeil, Frau Dr. Wilms, Frau Dr. Wisniewski, Lenzer, Bohl, Dr. Stavenhagen, Dr. Bugl, Gerstein und der Fraktion der CDU/ CSU Zum Ausbau der Hochschulen, zur sozialen Lage der Studenten und zur Förderung des Nachwuchses in Wissenschaft und Forschung — Drucksachen 9/752, 9/1172 — Daweke CDU/CSU 5807 D Dr. Osswald SPD 5810C Frau von Braun-Stützer FDP . . . 5813A, 5829 C Engholm, Bundesminister BMBW . . . 5816 B, 5828 B Frau Geiger CDU/CSU 5818 D Wallow SPD 5821 B Frau Dr. Engel FDP 5823 D Pfeifer CDU/CSU 5826A, 5828 D Weisskirchen (Wiesloch) SPD 5830 A Eidesleistung der neu ernannten Bundesminister Lahnstein, Bundesminister BMF . . . . 5830 D Frau Fuchs, Bundesminister BMJFG . . 5830 D Westphal, Bundesminister BMA . . . . 5831 A Glos CDU/CSU (Erklärung nach § 30 GO) 5864 C Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Dr. von Geldern, Dr. Dregger, Spranger, Dr. Riesenhuber, Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd), Dr. Mertes (Gerolstein), Dr. Miltner, Volmer, Dr. Laufs, Boroffka, Eigen, Feinendegen, Fellner, Fischer (Hamburg), Francke (Hamburg), Gerlach (Obernau), Helmrich, von der Heydt Freiherr von Massenbach, Dr. Jentsch (Wiesbaden), Krey, Lenzer, Maaß, Metz, Niegel, Dr.-Ing. Oldenstädt, Dr. Olderog, Regenspurger, Freiherr von Schorlemer, Schröder (Wilhelminenhof), Schwarz, Sick, Dr. Stark (Nürtingen), Bugl und der Fraktion der CDU/CSU Schutz unserer Gewässer und Küsten — Drucksachen 9/1043, 9/1384 — Spranger CDU/CSU 5831 B Kiehm SPD 5834 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 5836 C II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. April 1982 von Schoeler, Parl. Staatssekretär BMI . 5840 A Dr. von Geldern CDU/CSU 5843 B Duve SPD 5864 D Fischer (Hamburg) CDU/CSU 5866 D Frau Schuchardt FDP 5869 C Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Dr. Riesenhuber, Pfeifer, Dr. Dregger, Dr. Probst, Dr. Stavenhagen, Dr. Dollinger, Gerstein, Lenzer, Kraus, Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Engelsberger, Dr. Bugl, Dr.-Ing. Kansy, Magin, Kolb, Prangenberg, Dr. Laufs, Boroffka, Pfeffermann, Neuhaus, Rossmanith, Müller (Wesseling), Frau Geiger, Nelle, Maaß, Dr. Jobst, Dr. Kunz (Weiden), Jagoda und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU Zukunft der Brutreaktortechnologie in Deutschland — Drucksachen 9/1178, 9/1380 —Lenzer CDU/CSU 5872 B Schäfer (Offenburg) SPD 5875 C Dr.-Ing. Laermann FDP 5878 D Kraus CDU/CSU 5882 A Dr. Kübler SPD 5885 A Timm FDP 5887 A Dr. von Bülow, Bundesminister BMFT . 5888 C Gerstein CDU/CSU 5891 B Vosen SPD 5894 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Förderung der Solartechnik in der Bundesrepublik Deutschland — Drucksachen 8/3789, 9/1461 — Boroffka CDU/CSU 5896 D Vosen SPD 5898 A Zywietz FDP 5899 D Stahl, Parl. Staatssekretär BMFT . . . . 5901 C Zweite Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Abbau der Fehlsubventionierung im Wohnungswesen — Drucksache 9/744 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 9/1440 — Dr. Schneider CDU/CSU 5904 B Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 5906 D Frau Noth FDP 5910A Dr. Sperling, Parl. Staatssekretär BMBau 5911 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Gemeindefinanzreformgesetzes — Drucksache 9/1482 — 5911 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierzehnten Gesetzes zur Änderung des Versicherungsaufsichtsgesetzes — Drucksache 9/1493 — 5912A Beratung der Sammelübersicht 34 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 9/1469 — 5912A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Klein (Göttingen), Dr. von Geldern, Dr. Götz, Dr. Hupka, Dr. Hüsch, Klein (München), Krey, Linsmeier, Neuhaus, Schwarz, Dr. Schwarz-Schilling, Dr. Stercken, Weirich und der Fraktion der CDU/CSU Medienbericht — Drucksachen 9/877, 9/1477 —. . . . 5912 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Verhandlungen über den Vorschlag einer Richtlinie der Europäischen Gemeinschaften betreffend den Schutz der Teilnehmer am Fernunterricht — Drucksachen 9/449, 9/1472 — . . . . 5915 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorlage der Kommission der Europäischen Gemeinschaften: Wissenschaftliche und technische Forschung der Europäischen Gemeinschaften, Vorschläge für die achtziger Jahre — Drucksachen 9/1168, 9/1462 — . . . . 5915C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung des Rates über die Genehmigung des interregionalen Linienflugverkehrs zur Beförderung von Personen, Post und Fracht zwischen den Mitgliedstaaten — Drucksachen 9/127 Nr. 17, 9/1468 — . 5915 D Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. April 1982 III Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Regelung gesundheitlicher Fragen in bezug auf Rückstände von Antibiotika in frischem Fleisch mit Herkunft aus der Gemeinschaft — Drucksachen 9/934 Nr. 30, 9/1460 — . 5915 D Fragestunde — Drucksache 9/1591 vom 23. April 1982 — Vorwürfe gegen die Bundesregierung über die illegale Lieferung von Uran an Argentinien MdlAnfr 36 23.04.82 Drs 09/1591 Thüsing SPD Antw StMin Dr. Corterier AA . . . 5846A, B, C ZusFr Thüsing SPD 5846A, B ZusFr Catenhusen SPD 5846 B ZusFr Gansel SPD 5846 C Dementierung der Behauptungen über deutsch-argentinische Zusammenarbeit in der Nukleartechnik MdlAnfr 37 23.04.82 Drs 09/1591 Dr. Bugl CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . . 5846 C, D, 5847A, B ZusFr Dr. Bugl CDU/CSU 5846 D ZusFr Thüsing SPD 5847 A Kontrolle der argentinischen kerntechnischen Anlagen durch die Internationale Atomenergie-Organisation MdlAnfr 38 23.04.82 Drs 09/1591 Dr. Bugl CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . . 5847 B, D ZusFr Dr. Bugl CDU/CSU 5847 C ZusFr Gansel SPD 5847 C ZusFr Catenhusen SPD 5847 D Fortsetzung der Entspannungspolitik mit dem Ziel der Wiedervereinigung Deutschlands MdlAnfr 41 23.04.82 Drs 09/1591 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . 5848 A, B, C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5848B, C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5848 C Neuregelung der Kreditvergabe im Osthandel zwischen den USA und ihren Verbün deten MdlAnfr 42 23.04.82 Drs 09/1591 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA 5848 D, 5849 A, B, C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5849 A, B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5849 C Streichung der Stelle des Wirtschaftsreferenten an der deutschen Botschaft in Korea MdlAnfr 43 23.04.82 Drs 09/1591 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA 5849 C, 5850A, B, C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5850A, B ZusFr Duve SPD 5850 C Rückgang der Zahl der Aussiedler aus der Sowjetunion MdlAnfr 44 23.04.82 Drs 09/1591 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA 5850 D, 5851 A ,B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU . . . 5850D, 5851A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 5851A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5851 B Übervorteilung, insbesondere ausländischer Arbeitnehmer, durch Lohnsteuerhilfevereine; Untersagung der Übertragung von Steuererstattungsansprüchen MdlAnfr 59 23.04.82 Drs 09/1591 Feile SPD Antw PStSekr Haehser BMF 5851 C, 5852 B, C ZusFr Feile SPD 5852 A, B ZusFr Gansel SPD 5852 C Simulationsstudie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung über Auswirkungen der „Operation 82" auf den Bundeshaushalt 1983 und die Wirtschaftsentwicklung MdlAnfr 60 23.04.82 Drs 09/1591 Dr. Schöfberger SPD Antw PStSekr Haehser BMF 5852 D, 5853A, B ZusFr Dr. Schöfberger SPD 5853 A IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. April 1982 Steuermindereinnahmen durch Anwendung des „Bauherrenmodells" MdlAnfr 61 23.04.82 Drs 09/1591 Dr. Schöfberger SPD Antw PStSekr Haehser BMF 5853 C, D, 5854 A, B, C, D ZusFr Dr. Schöfberger SPD . . . 5853C, 5854A ZusFr Conradi SPD 5854 A ZusFr Gansel SPD 5854 B ZusFr Clemens CDU/CSU 5854 C ZusFr Duve SPD. . . . . . . . 5854D Wahrnehmung der Aufgaben der Bundeszollverwaltung bei pauschalen Stellenkürzungen MdlAnfr 65 23.04.82 Drs 09/1591 Clemens CDU/CSU Antw PStSekr Haehser BMF . . . . 5855 A, B, C ZusFr Clemens CDU/CSU 5855 B ,C Preisentwicklung auf dem Markt für Heizenergiemeßgeräte MdlAnfr 70, 71 23.04.82 Drs 09/1591 Meininghaus SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 5855 D, 5856 B, C, 5857 A, B, C ZusFr Meininghaus SPD 5856 B, C, D, 5857 A ZusFr Gansel SPD 5857 B ZusFr Duve SPD 5857 C Lieferung von Waffen und Ausrüstungsgütern, insbesondere der Firma Heckler und Koch, an Paraguay und andere Militärdiktaturen MdlAnfr 72, 73 23.04.82 Drs 09/1591 Duve SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 5857 D, 5858 A, B, C, D ZusFr Duve SPD 5858A, C ZusFr Gansel SPD 5858B, D Abbau des Erdgas-Vorzugstarifs für den holländischen Gartenbau MdlAnfr 77 23.04.82 Drs 09/1591 Michels CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 5859 A, B, C ZusFr Michels CDU/CSU 5859 B ZusFr Eigen CDU/CSU 5859 B ZusFr Stutzer CDU/CSU 5859 C Unzulänglichkeiten der EG-Beihilferegelung für in Sirup verarbeitete Kirschen MdlAnfr 78 23.04.82 Drs 09/1591 Michels CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . . . 5859D, 5860A ZusFr Michels CDU/CSU 5859 D ZusFr Eigen CDU/CSU 5860 A Wettbewerbsverzerrungen durch den geplanten und staatlich geförderten Ausbau der berufsständischen Marktverwaltung in Frankreich, insbesondere für Obst und Gemüse MdlAnfr 79, 80 23.04.82 Drs 09/1591 Dr. Meyer zu Bentrup CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 5860 B, D, 5861 A, B ZusFr Dr. Meyer zu Bentrup CDU/CSU . 5860 C, D ZusFr Eigen CDU/CSU 5860D, 5861 A ZusFr Michels CDU/CSU 5861 B Höhe der EG-Marktordnungspreise sowie Grenzausgleich für Agrarprodukte, Milch und Rindfleisch MdlAnfr 81, 82 23.04.82 Drs 09/1591 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 5861 C, 5862 A, B, C ZusFr Eigen CDU/CSU . . . . 5861D, 5862 A, B, C Zusammenhang zwischen Hühnerkrankheiten und Form der Geflügelhaltung MdlAnfr 83, 84 23.04.82 Drs 09/1591 Freiherr von Schorlemer CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 5862 D, 5863 A, B, C, D, 5864A, B ZusFr Freiherr von Schorlemer CDU/CSU 5863A, B, C, ZusFr Stutzer CDU/CSU 5863 D ZusFr Eigen CDU/CSU 5864A, B Nächste Sitzung 5913A Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 5914* A Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. April 1982 5807 97. Sitzung Bonn, den 29. April 1982 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. van Aerssen * 30. 4. Dr. Ahrens ** 30. 4. Dr. Althammer ** 30. 4. Dr. Bardens ** 30. 4. Dr. Barzel 30. 4. Böhm (Melsungen) ** 30. 4. Büchner (Speyer) ** 30. 4. Conrad (Riegelsberg) 30. 4. Dr. Dollinger 30. 4. Eickmeyer ** 30. 4. Dr. Enders ** 30. 4. Engelsberger 30. 4. Gerlach 30. 4. Dr. Geßner ** 30. 4. Glombig 30. 4. Herterich 30. 4. Dr. Holtz ** 30. 4. Horn ** 30. 4. Ibrügger 30. 4. Jäger (Wangen) ** 30. 4. Jung (Kandel) ** 30. 4. für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Kittelmann ** 30. 4. Dr. Kreile 29. 4. Lemmrich ** 30. 4. Lenzer ** 30. 4. Meinike (Oberhausen) 30. 4. Dr. Mertes (Gerolstein) 30. 4. Dr. Müller ** 30. 4. Müller (Bayreuth) 30. 4. Müller (Wadern) ** 30. 4. Nelle 30. 4. Frau Pack ** 30. 4. Pensky ** 30. 4. Reddemann ** 30. 4. Rösch ** 30. 4. Sauer (Salzgitter) 30. 4. Dr. Schäuble ** 30. 4. Schmidt (München) ** 30. 4. Schmidt (Würgendorf) ** 30. 4. Schröder (Lüneburg) 30. 4. Schulte (Unna) ** 30. 4. Schwarz 30. 4. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim ** 30. 4. Dr. Sprung ** 30. 4. Topmann ** 29. 4. Dr. Unland ** 30. 4. Dr. Vohrer ** 30. 4. Wehner 30. 4. Dr. Wieczorek 30. 4. Dr. Wittmann ** 30. 4.
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    Rede von Christian Lenzer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir diskutieren heute, nicht zum ersten Male und sicher auch nicht zum letzten Male, über die Zukunft der Brutreaktortechnologie in unserem Lande. Der entscheidende Eckstein für die weitere Entwicklung ist dabei der Bau des Prototyps SNR 300 in Kalkar. Es handelt sich dabei um ein Kraftwerk, von dem man mit Recht sagen kann: Zwar hat es noch keine einzige Kilowattstunde Strom erzeugt, aber dafür um so mehr Schlagzeilen.

    (Dr. Stavenhagen [CDU/CSU]: Sehr gut!)

    Bisher haben sich die Diskussionen, zum Teil auch in diesem Hause, in reine Alibi-Diskussionen verwandelt.

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Welche?)

    Ich habe von seiten der Bundesregierung selten so viele Ausreden, so viel Ausweichen, so viel Taktieren und Finassieren und so wenig verbindliche Festlegungen wie in diesem Zusammenhang gehört.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Uns dürfen dabei nicht interessieren: noch so wohlgeformte Reden, noch so schöne unverbindliche Erklärungen, das Gesamtergebnis zählt letztlich.
    In diesem Zusammenhang will ich Bezug nehmen auf die Antwort auf unsere Große Anfrage. Dort betont die Bundesregierung — ich zitiere —:
    Die Bundesregierung hält eine eigenständige Brüterentwicklung unter den vier genannten Gesichtspunkten für notwendig. Deshalb unternimmt sie insbesondere alle Anstrengungen, das Projekt SNR 300 zum Erfolg zu führen.

    (Dr. Stavenhagen [CDU/CSU]: Nichts unternimmt sie!)

    Und weiter führt sie aus, wie wichtig dieses Projekt sei, weil man einmal ein solches genehmigungsfähiges Brüterkonzept vorlegen müsse, weil man die internationale Zusammenarbeit — hier denke ich insbesondere an die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich — in diesem Bereich weiter vorantreiben müsse. Es ist vom Energieversorgungsbeitrag der Schnellbrütertechnologie die Rede. Und letztlich wird damit auch die Hoffnung auf Arbeitsplätze in der deutschen reaktorbauenden Industrie verknüpft. Aber was heißt „zum Erfolg führen"? Diese Frage muß doch erlaubt sein. Und hier trifft dann der alte Spruch zu, daß nicht die Worte zählen, sondern daß man sie bekanntlich an ihren Früchten erkennen soll.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Früchtchen!)

    Für unsere Fraktion ist auch diese Antwort auf die Große Anfrage wieder vieles an Verbindlichkeit schuldig geblieben. Sie ist nach meiner Auffassung ein Dokument der Unverbindlichkeit, weil sie jeder klaren und eindeutigen Festlegung ausweicht. Man muß — ohne jemandem zu nahe treten zu wollen — schon vom Stil her diese ganze Schnellbrüter-Debatte — was im Rahmen der Bundesregierung und auch im Rahmen der Koaliton an Für und Wider, an Widersprüchen, an heftigen Diskussionen kommt — fast als absurdes Theater bezeichnen. In der Sache kann, glaube ich, selbst der objektive Kritiker nicht zu einer anderen Wertung als der kommen, zu sagen: Das ist ein weiteres Dokument für das Versagen dieser Bundesregierung in wichtigen Teilen der Politik.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, solange innerhalb der Koalition, innerhalb der Koalitionsfraktionen — und einige scheinen sich hier auch im Saale zu befinden — noch Leute sitzen, die sich bekreuzigen, wenn der Name Schneller Brüter in den Mund genommen wird, oder aber das Ganze als Teufelswerk ansehen, solange ist für diese technische Entwicklung sicherlich keine Zukunftsperspektive zu erwarten. Es gibt eine Fülle von törichten Formulierungen in diesem Bereich, z. B. die Kernenergie, insbesondere der Schnelle Brüter — den nehme ich als besonders herausragendes Beispiel — dürfe nicht übergestülpt werden. Dabei kann man doch sagen, daß es in kaum einem politischen Bereich über Jahre hinweg eine solche wirklich offene Diskussion gegeben hat. Letztlich kommt es doch darauf an, daß dann eine politische Entscheidung zustande kommt, die zum Ausdruck bringt, was in diese Diskussionen hier aufgenommen worden ist.

    (Löffler [SPD]: Politik ersetzt natürlich keine Sicherheit, Herr Kollege!)

    Zu diesem Thema werden wir heute noch sehr viel hören. Ich glaube, man kann gute Gründe für eine



    Lenzer
    Zumutbarkeit dieses Projekts ins Feld führen, wie das in vielen Dokumenten der Bundesregierung übrigens durchaus geschieht, ohne daß daraus die politischen Konsequenzen gezogen würden, und darauf kommt es an. Das möchte ich heute hier deutlich machen. Nicht die Worte, die Dokumente allein zählen, sondern was diese Bundesregierung, was diese Koalition ganz konkret tut, um dieses Projekt zum Erfolg zu führen, wie sie verspricht. Ich meine, dazu muß es doch zunächst einmal gebaut werden, in Betrieb gehen und seine Chance erhalten, bevor wir weitersehen.
    Ein weiteres Argument in diesem Zusammenhang ist dieser als so schrecklich aufgezeigte „Einstieg in die Plutoniumwirtschaft". Jeder, auch wenn er kein Experte ist, weiß, daß auch beim Leichtwasserreaktor Plutonium erzeugt wird und daß Plutonium, nebenbei bemerkt, ein ganz wertvoller Kernbrennstoff ist, den es zu nutzen und nicht zu verteufeln gilt. Hier kommt teilweise eine wirklich irrationale Besessenheit in der Ablehnung einer modernen Großtechnologie zum Ausdruck, und ich stelle heute die Frage: Können wir uns eine solche Diskussion leisten angesichts von 2 Millionen Arbeitslosen in unserem Land? Können wir diese „fetten" Sorgen hier diskutieren, während andere die Geschäfte machen? Ich denke dabei an unseren westlichen Nachbarn Frankreich.
    Auch hier bleibt also festzustellen, die Politik hat versagt. Und auch diese Antwort, ich sagte es bereits, die einer Festlegung aus dem Wege geht, steht exemplarisch für dieses Versagen in der Politik. Ich weiß, daß die Schnellbrüterproblematik weit über die allgemeine Nutzung der Kernenergie zur Belastungsprobe, zu einer der Belastungsproben für die Koalition geworden ist.
    Ich möchte auch an die Adresse der Bundesforschungsminister gerichtet — hier sitzt j a nur der augenblickliche Amtsinhaber in dieser ganzen Ahnengalerie — sagen: Was hat denn der „Bürgerdialog Kernenergie" in dem Zusammenhang an mehr Akzeptanz gebracht? Diese Frage stellen Sie sich doch bitte einmal.
    Und lassen Sie uns weiter fragen: Wie konnte es denn überhaupt zu dieser Entwicklung kommen? Hat die Technik versagt, so daß man ihr Vorwürfe machen könnte? Haben sich denn die Wissenschaftler bei diesem sicherlich komplizierten Projekt verschätzt? Und eine Frage, die sicherlich auch berechtigt ist: Wie sieht es mit den Finanzen aus? Wächst uns dieses Projekt — und wenn ja, warum — nicht doch langsam über den Kopf? Im Haushalt stehen jetzt 5 Milliarden DM. Ich glaube, hierauf werden auch andere Kollegen, die Kollegen Kraus und Gerstein, noch eingehen.
    Der SNR 300 ist nun wirklich ein international anspruchsvolles Projekt. Etwa 10 000 Menschen sind hier in der internationalen Deutschland-BeneluxZusammenarbeit beschäftigt. Bisher sind allein etwa 4 Milliarden DM aufgewandt worden. Er ist ein Musterbeispiel für eine wirklich ausgezeichnete und als exemplarisch anzusehende internationale Zusammenarbeit in einer schwierigen Technologie. Ich meine, diese Entwicklung sollten wir unterstützen.
    Wenn wir ins Nachbarland, nach Frankreich, schauen und weit darüber hinaus, in die USA, nach Japan, sogar in die Sowjetunion und selbst nach Großbritannien, dann müssen wir doch sagen, wir können nicht so tun, als ob wir hier allein auf der Welt wären, sondern andere sehen die Chancen dieser Technik auch und versuchen sie zu nutzen. Meine Damen und Herren, wollen wir uns aus dieser Technologie verabschieden? Bis heute gibt es doch keinen wirklich wissenschaftlich belegbaren und belastbaren Grund, der uns dies nahelegen könnte.
    Ein anderes, ebenso törichtes Argument ist das Argument, daß man hier aussteigen könne, weil Frankreich ohnehin einen gewaltigen Vorsprung von zehn Jahren und mehr habe. Ich möchte hier die Frage stellen: Glaubt denn allen Ernstes jemand von diesen Kritikern, man könne international als Partner angesehen und akzeptiert werden, wenn man sich hier einfach selbst verabschiedet und sagt, irgendwann steigen wir ein und kaufen uns das Know-how? In der internationalen Wettbewerbsfähigkeit geht es doch nun wirklich nicht, auch hierbei nicht, um die Verteilung irgendwelcher sozialer Wohltaten, sondern um eine ganz harte Auseinandersetzung unter Konkurrenzgesichtspunkten. Nur wenn wir selbst den Zugriff auf diese Technik darstellen können, werden uns die anderen als Partner auch akzeptieren, und das mit Recht. Ich warne und weise darauf hin, daß der Vertreter des CEA, also der französischen Kernenergiebehörde, beim Statusseminar in Kalkar ganz eindeutig zum Ausdruck gebracht hat, daß für ihn die Realisierung des SNR300-Projekts der Grundstein für die deutsch-französische Zusammenarbeit und für die Gleichgewichtigkeit der Anstrengungen überhaupt sei, zu der wir uns ja vertraglich verpflichtet haben.
    Ich will zu der Kostenexplosion nichts sagen. Das soll hier zu späterer Zeit behandelt werden. Aber von den 1,535 Milliarden DM beim Baubeschluß im Jahre 1972 bis zu den jetzigen 5 Milliarden im Haushalt 1982 ist es ein weiter Weg. Die zuletzt genannte Zahl darf wirklich auch angezweifelt werden. Die Steigerung mag auf Preisgleiteffekte, längere Bauzeit und was es sonst noch sein mag, wie die Bundesregierung j a selbst einräumt, zurückzuführen sein.
    Die Bundesregierung räumt weiter ein, daß dies überwiegend das Ergebnis — so wörtlich — der fortlaufenden Erörterungen zwischen der Genehmigungsbehörde, ihren Gutachtern, den Betreibern und Herstellern sei. Was steht denn dahinter? Dahinter steht, daß wir ein — ich sage das in dieser Deutlichkeit — wirklich absolut unzureichendes — um nicht zu sagen, unsinniges — Genehmigungsverfahren haben, welches die allgemeinen Kernkraftprojekte behindert, ganz zu schweigen davon, daß es für den Bau eine Prototyps — —
    Herr Kollege Schäfer, ich sehe, Sie machen sich eifrig Notizen; ich hoffe, daß Sie auf meine Ausführungen eingehen. Deswegen brauchen Sie natürlich nicht gleich vor lauter Schreck vom Sitz zu fallen.

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Das haut mich vom Stuhl, was Sie eben von sich gaben! — Weitere Zurufe von der SPD)




    Lenzer
    Aber ich freue mich, daß meine Worte offensichtlich eine so durchschlagende Wirkung auf Sie ausüben. Ich erwarte etwas von Ihnen.

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Heute morgen ging schon einmal das Licht aus!)

    — Ja, heute morgen ist schon einmal das Licht aus-
    gegangen. Kein Wunder, wenn man die friedliche
    Nutzung der Kernenergie nicht weiter vorantreibt.

    (Heiterkeit — Schäfer [Offenburg] [SPD]: Aber es ist gut, daß Sie Ihren Humor beibehalten haben!)

    — Den Humor können Sie mir überhaupt nicht abgewöhnen; da bin ich völlig immun.
    Meine Damen und Herren, ohne ein Jota an zusätzlicher Sicherheit — das muß man doch ganz deutlich sehen — wird hier ein Genehmigungsverfahren angewandt, wie es selbst bei einem konventionellen Leichtwasserreaktor, der den Stand der Technik verkörpert, j a nun weiß Gott auch in seiner Wirksamkeit angezweifelt werden kann. Jeder, der gestern im Forschungsausschuß dabei war, als wir über das zweite große Projekt, nämlich den THTR 300, diesen Prototyp eines Thorium-Hochtemperaturreaktors in Schmehausen, diskutierten, der weiß, was ein Genehmigungsverfahren hier anrichten kann. Ich glaube, wir müssen hier zu Lösungen kommen. Ich sah eben noch den Vertreter des Innenministeriums zu Ihrer Linken, Herr Bundesminister. An ihn müßte ich diese Philippika eigentlich in erster Linie richten,

    (Stavenhagen [CDU/CSU]: Das Investitionshemmnis!)

    weil sein Haus und die politische Führung dieses Hauses das Investitionshemmnis — sehr richtig, Kollege Stavenhagen — Nummer eins ist. Ich meine, man müßte sich doch einmal Gedanken darüber machen, was dieses Haus tut, um seinen Beitrag zu leisten. Sieht es hier seine Verantwortung? Oder wird es uns dazu zwingen — ich weiß, Sie sehen es genau wie auch ich, Herr Minister von Bülow —, uns aus einer solchen Technik sang- und klanglos früher oder später — auch noch unter enormen finanziellen Verlusten — zu verabschieden? Was soll man denn von einem solchen Genehmigungsverfahren halten, wenn man hier allein für die Vorprüfung schon 40 Tonnen Papier beibringen muß? Der Bürger draußen im Land glaubt uns das doch überhaupt nicht mehr. Er meint, wir wollten ihn auf die Schippe nehmen und versteht es nicht. Mit Recht versteht er es nicht. Ich bitte Sie dringend, Herr Bundesminister von Bülow, sich auf diesem Hintergrund zu überlegen, ob Sie es durch die Verweigerung der letzten Bewilligung von 297,5 Millionen DM, die ja noch durch die jetzt bestehende Finanzplanung abgedeckt ist, riskieren wollen, daß dieses Projekt stillgelegt wird und aus der Baustelle eine Investitionsruine wird. Denn wenn es einmal stillgelegt ist, kommen Sie wiederum in ganz andere Kostendimensionen, und dann können Sie wirklich die Ampeln auf Rot schalten und brauchen sich weiter keine Sorgen mehr zu machen.
    Nun zum Thema Sicherheit, zum Thema Genehmigungsverfahren. Ich brauche mich hier nicht in
    besondere geistige Unkosten zu stürzen, um nachzuweisen, daß zwischen unserem Genehmigungsverfahren einerseits und dem Sicherheitsstandard andererseits schon längst kein sinnvoller Zusammenhang mehr besteht

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Keiner?!) — keiner mehr, sagte ich —,


    (Sehr gut! bei der CDU/CSU)

    um nachzuweisen, daß man mit weniger unter Umständen sogar mehr erreichen könnte.
    Wenn Sie gestatten, bringe ich hier nur ein einziges Zitat, nämlich das Ihnen j a auch bekannte Zitat des Professors Ziegler, mit dem er sich aus der Reaktorsicherheitskommission verabschiedet hat. Er schreibt dort — ich darf zitieren, Herr Präsident —:
    Weiterentwicklung der Sicherheit bedeutet im wesentlichen, die Sicherheitseinrichtungen auf Grund der Erfahrungen wirksamer, zuverlässiger, einfacher und billiger zu machen. Ständig neue Forderungen tragen wenig zur Erhöhung der Sicherheit bei. Der jeweils neueste Stand von Wissenschaft und Technik macht unter Umständen auch neue Konzepte mit verbesserten Sicherheitseinrichtungen möglich, was aber nicht besagt, daß die alten Konzepte deshalb den Sicherheitsforderungen nicht mehr genügen. Die ständige Weiterentwicklung der Sicherheit im Sinne einer weiteren Verminderung des Risikos hat ihre Grenzen, wenn das Restrisiko praktisch Null ist.
    Meine verehrten Kollegen von der SPD-Fraktion und der FDP-Fraktion, das sollten Sie doch bedenken.
    Aber das größte Hemmnis, das größte Risiko hierbei — auch das will ich deutlich sagen — ist ein politisches Hemmnis, nämlich der in diesem Hause mit Ihrer Mehrheit am 14. Dezember 1978 verhängte — man muß es schon fast in der juristischen Sprache sagen — Vorbehalt für die Betriebsgenehmigung. Sie wollen das Ganze nach wie vor von dem Votum der Enquete-Kommission abhängig machen. Hierzu werden sich noch die Kollegen Kraus und Gerstein äußern. Sie wollen erst dann entscheiden. Ich will hier nicht in Einzelheiten gehen. Dabei war dies nur ein Versuch, sich im eigenen Hause Luft zu verschaffen. Sie werden — das kann ich Ihnen jetzt schon sagen, ohne hellseherische Fähigkeiten zu strapazieren, über die ich ohnehin nicht verfüge — am Ende der Ermittlungen dieser Enquete-Kommission zu der Meinung kommen: Es ist sehr wenig an neuer Erkenntnis über das hinaus beigebracht worden, was ohnehin schon international bei allen Experten auf dem Tisch des Hauses lag.
    Abgesehen davon haben Sie versucht — auch das werden die Kollegen Kraus und Gerstein vertiefend behandeln —, durch die Hereinnahme sogenannter Skeptiker — oder wie immer Sie das bezeichnen wollen — die Akzeptanz zu vergrößern und dadurch mehr Verständnis in der Öffentlichkeit zu wecken. Da gibt es 1,2 Millionen DM für eine Gruppe von Kernenergiegegnern mit teilweise wirklich zweifel-



    Lenzer
    hafter wissenschaftlicher Qualifikation. Nun gut, wenn das Ganze nicht ein so teures Vergnügen wäre! Wieviel Arbeitnehmer müssen denn mit ihren Steuergroschen dafür bezahlen, daß dieser teure Luxus finanziert wird?

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Glauben Sie denn wirklich, daß Sie damit die Akzeptanz der Kernenergie, insbesondere die Akzeptanz der Schnellbrüterreaktorentwicklung in der Öffentlichkeit vergrößern können?
    Ich möchte am Schluß meiner Ausführungen kurz überlegen, was wir gemeinsam tun können. Ich möchte Ihnen dabei auch unsere Unterstützung, die Unterstützung der CDU/CSU-Fraktion in diesem Hause anbieten. Das muß auch einmal gesagt werden: Es ist nicht selbstverständlich, daß eine Opposition in einer sicherlich schwierigen politischen Frage ihre Unterstützung anbietet. Wir wollen gemeinsam versuchen, daß das Projekt fertiggestellt wird, daß es auch seine Chance im Betrieb erhält. Lassen Sie uns auch gemeinsam versuchen, den Kostenrahmen einzuhalten. Das geht nicht, indem immer wieder neue politische Forderungen nachgeschoben werden. Oder wir müssen uns zu dem Prinzip bekennen, daß derjenige, der die Musik bestellt, sie auch bezahlen muß. Wenn die öffentliche Hand durch immer neue Auflagen die Dinge erschwert, muß sie gefälligst auch eintreten und die Unterdekkungen übernehmen, die dann in der Finanzierung entstehen. Das müßte sie gegenüber der Öffentlichkeit begründen.
    Weitere Verzögerungen sind nicht mehr tolerabel. Wir sollten uns deswegen auch überlegen, ob wir weitere Verzögerungen auch im Bereich der Enquete-Kommission hinzunehmen bereit sind. Ich verweise in dem Zusammenhang auf unseren Entschließungsantrag und möchte es damit sein Bewenden haben lassen.
    Letztlich — auch dies ist ein Novum und sollte zugleich ein Unikum sein — kann es nicht Aufgabe des Deutschen Bundestages sein, über die Betriebsgenehmigung eines einzelnen Kraftwerks zu befinden. Wo kommen wir denn dann hin, meine Damen und Herren? Dies muß ein Unikum bleiben.
    Besser aber als alle Studien und Gutachten — dabei möchte ich mich niemals gegen eine sinnvolle Studie wenden, die die Erkenntnis erweitert und wirklich neue Aussagen bringt und neue Tatbestände untersucht —, besser als die vielen, vielen Tonnen bedruckten Papiers wäre es, wenn vielleicht heute schon in dieser Diskussion im Deutschen Bundestag gegenüber der Öffentlichkeit deutlich würde, daß wir gemeinsam bereit sind, jetzt aus der Entwicklung der letzten Jahre die Konsequenzen zu ziehen und dieses Projekt ebenso wie das andere Projekt — ich weiß, daß das nicht einfach sein wird — zum Erfolg zu führen, d. h. es zügig fertigzustellen und beiden Reaktoren nach Inbetriebnahme auch die Chance zu geben, die technische Durchführbarkeit dieses Konzeptes nachzuweisen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wenn Sie sich dazu entschließen könnten, darf ich Ihnen hierzu unsere Unterstützung nochmals ausdrücklich anbieten.

    (Beifall bei der CDU/CSU)



Rede von Heinrich Windelen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich gebe dem Abgeordneten Schäfer (Offenburg) das Wort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Harald B. Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Verehrter Herr Kollege Lenzer, Sie haben hier die Arbeitslosenzahl in der Bundesrepublik Deutschland beklagt.

    (Dr. Laufs [CDU/CSU]: Zu Recht!)

    Ich füge hinzu: zu Recht, denn 2 Millionen Arbeitslose in diesem Lande können niemanden ruhig lassen. Aber dann stimmen Sie doch bitte der Gemeinschaftsinitiative der Bundesregierung, den Vorstellungen der Fraktionen der sozialliberalen Koalition zu.

    (Beifall bei der SPD)

    Sie sollten nicht nur den Mund spitzen, sondern sie sollten hier auch j a sagen, wenn es darum geht, tatsächlich einen wichtigen Beitrag des Staates zur Minderung der Arbeitslosigkeit zu leisten.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Stavenhagen [CDU/CSU]: Seit wann schaffen Steuererhöhungen Arbeitsplätze?)

    Diese Politik der Doppelzüngigkeit! Sie mißbrauchen hier Arbeitslose.

    (Dr. Stavenhagen [CDU/CSU]: Sie mißbrauchen Ihre Rede zur Polemik!)

    Wenn Sie einen Beitrag leisten können, um Arbeitslosigkeit wirksam zu bekämpfen,

    (Dr. Stavenhagen [CDU/CSU]: Seit wann schaffen Steuererhöhungen Arbeitsplätze?)

    dann stehlen Sie sich davon.

    (Beifall bei der SPD) Das zum ersten.

    Zum zweiten, meine Damen und Herren: Ich habe Ihnen sehr aufmerksam zugehört, Herr Kollege Lenzer. Wie oft — das will ich Ihnen ausdrücklich zugestehen —, wie fast immer bei Ihnen lohnt sich eine Auseinandersetzung mit Ihren Anregungen. Es wäre bei dieser Fragestellung auch nichts falscher, als wenn wir hier im Bundestag ohne Abwägung und Austausch der Argumente jeweils auf dem eigenen Standpunkt beharren würden.

    (Dr. Probst [CDU/CSU]: Jetzt müssen aber Argumente kommen, mein Lieber!)

    Eines will ich jetzt allerdings ganz deutlich erklären: Was das Genehmigungsverfahren, genauer gesagt, was die atomrechtlichen Genehmigungsvorschriften angeht, so bin ich von Ihren Äußerungen doch überrascht. Es darf nach unseren Vorstellungen keine Abstriche an den strengen Schutzbestimmungen des deutschen Atomgesetzes geben.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Probst [CDU/ CSU]: Schreien Sie doch nicht so! — Lenzer Schäfer [CDU/CSU]: Das will ja auch niemand! — Dr. Riesenhuber [CDU/CSU]: Bauen Sie doch hier keine Türken auf!)




    Es darf, meine Damen und Herren — ich will das noch einmal klarstellen —, nicht sein, daß wir beispielsweise — das ist soeben bei Ihnen angeklungen — beim Schnellen Brutreaktor in Kalkar, wo der Schadstoffinhalt größer ist als beim Leichtwasserreaktor, wo mögliche Unfallfolgen größer sein können als beim Leichtwasserreaktor — ich werde nachher darauf zurückkommen —, andere — nach Ihrer Diktion: weniger strenge — Sicherheitsvorschriften auch nur in Erwägung ziehen.

    (Dr. Laufs [CDU/CSU]: Das hat hier niemand gefordert! Es müssen nur vernünftige Vorschriften sein!)

    In einem stimme ich Ihnen zu: Nicht alles, was bei der Ausführung des Atomgesetzes und der entsprechenden Verordnungen praktiziert worden ist, kann gutgeheißen werden.

    (Dr. Laufs [CDU/CSU]: Aha!)

    Gerade deshalb haben wir ja jetzt — gottlob mit Zustimmung des Bundesrates — die Rationalisierung, die Beschleunigung atomrechtlicher Genehmigungsverfahren beschlossen.

    (Dr. Laufs [CDU/CSU]: Aber doch nicht für Prototypen!)

    — Das gilt generell, verehrter Herr Kollege Laufs, weil unser Atomgesetz zwischen Prototypen und kommerzialisierten Leichtwasserreaktoren zu Recht nicht unterscheidet. Eines will ich hier allerdings für meine Fraktion in aller Deutlichkeit sagen: Wir begrüßen — wir haben es in der Enquete-Kommission am Beispiel des Schnellen Brutreaktors einvernehmlich deutlich gemacht — die Arbeit der Genehmigungsbehörde des Landes Nordrhein-Westfalen ausdrücklich. Wir haben uns am Beispiel des Brutreaktors in Kalkar davon überzeugt, daß dort gründlich, gewissenhaft und sachkundig entschieden wird. Wir sagen auch, daß die oberste Aufsichts-
    und Genehmigungsbehörde des Bundes, der Bundesminister des Innern, gerade auch für seine Tätigkeit als oberste atomrechtliche Aufsichtsbehörde unser Vertrauen hat. Wir sind froh, hier einen Bundesminister, eine Bundesregierung zu haben, die das Wort „Sicherheit hat Vorrang vor Wirtschaftlichkeit" nicht nur im Munde führt, sondern auch tatsächlich bei der Genehmigungspraxis in die Wirklichkeit umsetzt.

    (Beifall bei der SPD)

    Meine Damen und Herren, wir Sozialdemokraten können die heutige Debatte in der Kontinuität unserer energiepolitischen Positionen führen, auch und gerade was den Schnellen Brutreaktor in Kalkar angeht.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Optionen offenhalten!)

    Rückblickend gesagt können wir hinzufügen: Unsere Position war vernünftig, richtig und hat den Baufortschritt nicht im mindesten behindert. Wir, SPD und FDP gemeinsam, haben am 14. Dezember
    1978 gegen Ihre Stimmen beschlossen, daß die Arbeiten am Schnellen Brutreaktor in Kalkar fortgesetzt werden sollen. Damals ist hier in der Republik ein Baustopp diskutiert worden. Sie haben — aus welchen Gründen auch immer — diesen Antrag damals abgelehnt.
    Weiterhin haben wir beschlossen, daß es angesichts der auch heute noch bestehenden Sicherheitsbedenken notwendig ist, daß wegen der besonderen Bedeutung einer möglichen kommerzialisierten Nutzung des Schnellen Brüters der Deutsche Bundestag hier ein politisches Votum abgibt, ob der Schnelle Brutreaktor unter Sicherheitsgesichtspunkten in Betrieb gehen kann oder nicht. Das kann, soll und darf nicht die Genehmigungsentscheidung durch die Behörde vorwegnehmen.
    Meine Damen und Herren, schließlich haben wir zur Vorbereitung dieser Entscheidung eine Enquete-Kommission eingesetzt, wie Sie wissen, übrigens auf dem Hintergrund, daß wir fest davon überzeugt sind, daß langfristige energiepolitische Entscheidungen, wie sie die Energiepolitik nun einmal erfordert — gleichgültig, ob mit oder ohne Kernenergie —, mit Auswirkungen — gleichgültig, welchen Energiepfad Sie wählen — für Generationen nach uns nicht mit Zwentendorfer Mehrheiten — wie in Österreich — gefällt werden können. 51 % waren dafür, 49 % dagegen. Hier braucht man eine breitere Zustimmung. Deswegen plädiere ich nach wie vor für Konsens. Konsens können Sie nur finden, wenn wir als Politiker alles, was an kritischen Einwendungen in der Wissenschaft, in der Gesellschaft vorgebracht wird, auch hier auf den Tisch der parlamentarischen Prüfung bringen. Meine Damen und Herren, deswegen haben wir Wert darauf gelegt und legen auch jetzt noch Wert darauf, daß in der Enquete-Kommission die unterschiedlichen in der Wissenschaft, in der Bevölkerung, in der Gesellschaft insgesamt vorhandenen Positionen eingebracht und bewertet werden können. Dann können wir auch gut entscheiden.

    (Dr. Probst [CDU/CSU]: Was das kostet, kümmert Sie überhaupt nicht!)

    — Die Enquete-Kommission hat, verehrter Herr Kollege Probst, übrigens einstimmig beschlossen, daß es notwendig sei, eine risikoorientierte Analyse in Auftrag zu geben. Diese Analyse ermöglicht erstmals — übrigens weltweit — einen Vergleich des Sicherheitsrisikos beim Leichtwasserreaktor, Typ Biblis B, und beim Schnellen Brüter in Kalkar. Ich sage das deswegen, weil alle bei uns sagen: Das Risiko des Schnellen Brüters muß dem eines Leichtwasserreaktors vergleichbar sein; es darf nicht höher sein. Bislang ist nirgendwo diese vergleichende Untersuchung angestellt worden. Ich sage noch einmal: Diesen Vergleich gibt es noch nicht. Deswegen haben wir gemeinsam die risikoorientierte Analyse beschlossen.
    Meine Damen und Herren, wenn wir konsensorientierte Politik machen wollen, wenn wir tatsächlich alles auf den Prüfstand bringen wollen, was prüfenswert ist, dann müssen wir auch — das ist unsere feste Position — Wissenschaftler, die qualifiziert sein müssen — dazu sage ich noch etwas —, mit un-



    Schäfer (Offenburg)

    terschiedlichen Haltungen zur Nutzung der Kernenergie an der Arbeit beteiligen.

    (Dr. Stavenhagen [CDU/CSU]: Das ist kein Kriterium!)

    Dies haben wir getan.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Mit was für Folgen?)

    Ich gehe nachher noch einmal darauf ein.
    Ich komme auf den Sicherheitsvergleich zurück. Einen solchen Vergleich gibt es noch nicht, meine Damen und Herren. Wir wissen — ich wiederhole mich —, daß der Schadstoffinhalt von Brütern größer ist als der von Leichtwasserreaktoren. Wir wissen auch, daß nach dem gängigen Risikobegriff Eintrittswahrscheinlichkeit plus Schadensauswirkungen das Risiko definieren. Wir kennen die Wahrscheinlichkeit der Störfälle beim Brutreaktor nicht.
    Wenn ich jetzt höre, meine Damen und Herren, daß erst wenige Tage vor Ostern überhaupt damit begonnen worden ist, die Folgen eines schweren Brüterunfalls, die denkbar sind — wenn auch sehr hypothetisch, aber nicht ganz auszuschließen —, mathematisch zu untersuchen, dann möchte ich wissen, wie Sie, Herr Kollege Lenzer, unter der Rubrik „Sicherheit hat Vorrang" schon heute eine Entscheidung zur Inbetriebnahme des Schnellbrutreaktors treffen können. Wo ist denn die Entscheidungsgrundlage? Wie können Sie sagen, das Risiko sei nicht größer als beim Leichtwasserreaktor?

    (Dr. Probst [CDU/CSU]: Sie wollen nicht entscheiden, sondern nur schwatzen!)

    Meine Damen und Herren, es hat bei der Durchführung der Risikostudie in der Tat einige Terminverschiebungen gegeben. Ich will nicht näher darauf eingehen. Wenn es notwendig ist, werden es die Redner meiner Fraktion nach mir tun.
    Einige der Gründe — Herr Neuhaus, damit Sie zufrieden sind — sind objektiver Art. Erstmals kam es zur Kommunikation zwischen Wissenschaftlern mit verschiedener Grundhaltung zur Kernenergienutzung in diesem Land. Das kostete Kraft und Zeit. Mit Unverständnis haben wir in der Enquete-Kommission auch registriert, daß das Verfügbarmachen notwendiger Materialien länger gedauert hat, als es eigentlich verantwortbar gewesen ist. Das waren objektive Schwierigkeiten.
    Es hat auch Schwierigkeiten gegeben, die darin bestanden, daß zur Untersuchung des Risikos des SNR 300 ein völlig neues Arbeitsteam auf seiten der Kernenergieskeptiker zusammengestellt wurde. Das räumen wir ohne weiteres ein. Als der Auftrag vor einem Jahr erteilt wurde, existierte ein solches Team noch nicht einmal. Das ist das eigentliche Problem. Das dauert lange.

    (Zuruf des Abg. Dr. Probst [CDU/CSU])

    — Ja, natürlich dauert das lange, weil in diesem Lande erstmals der Versuch unternommen worden ist, Wissenschaftler mit unterschiedlicher Haltung zur Kernenergienutzung zur Erarbeitung wesentlicher Entscheidungsgrundlagen für den Deutschen Bundestag überhaupt heranzuziehen.
    Ich äußere mich nicht im einzelnen zur Frage der wissenschaftlichen Qualifikation einzelner Mitarbeiter. Ich bin kein Kerntechniker und kann diese Frage daher nicht im einzelnen beurteilen. Hier sind ja pauschale Verdächtigungen zum Teil von Mitgliedern dieses Hauses vorgenommen worden, über deren Sachverstand ich nicht zu urteilen habe. Ich weiß aber, daß teilweise dieselben Personen, die jetzt an der risikoorientierten Studie arbeiten, in der Enquete-Kommission des 8. Deutschen Bundestages vorzeigbare, vernünftige und aussagekräftige Arbeiten abgeliefert haben. Diese Arbeiten sind im Materialband gut dokumentiert. Sie sind für jedermann einsehbar. Diese Arbeiten haben uns in die Lage versetzt, die Studie anzugehen. Ich halte es daher für müßig, nun zu fragen, ob diese Leute, die uns geholfen haben, die offenen Fragen in der vergangenen Legislaturperiode zu identifizieren, qualifiziert sind.

    (Dr. Probst [CDU/CSU]: Sie reden jetzt natürlich von anderen Leuten!)

    Die Enquete-Kommission sollte ursprünglich mitten in der Sommerpause ihre Empfehlungen an den Bundestag erarbeiten. Sie, meine Damen und Herren, hätten dann Gelegenheit gehabt, nach der Sommerpause, am 6. September, Einsicht in unseren Bericht bzw. in unsere Empfehlungen zu nehmen. Nun werden wir den Bericht aber spätestens am 23. September vorlegen. Das ist nicht einmal drei Wochen später. Der Fahrplan für die Inbetriebnahmeempfehlung des Deutschen Bundestages wird dadurch letztlich nicht tangiert. Dadurch wird nichts dilatorisch behandelt. Wir haben in den Antrag der Koalitionsfraktionen nicht umsonst die Selbstverpflichtung aufgenommen, bis zum Oktober im Deutschen Bundestag über die Inbetriebnahmeempfehlung zu entscheiden.
    Meine Damen und Herren, ich darf etwas zu der bevorstehenden Empfehlung sagen. Wir haben dem Deutschen Bundestag bis zum 23. September eine Empfehlung zur der Frage vorzulegen, ob der SNR 300 unter Sicherheitsgesichtspunkten in Betrieb gehen kann oder nicht. Wir werden in dieser Empfehlung nichts zur Einbindung möglicher Energiesysteme in unser Sozialsystem sagen. Wir werden Fragen gesellschaftlicher Auswirkungen verschiedener denkbarer Energiezukünfte nicht behandeln. Wir werden dort nichts zum Problem der Plutoniumwirtschaft und der möglichen Proliferation sagen. Wir werden auch kein grünes Licht für mögliche Folgereaktoren geben und geben können, die dem SNR 300 möglicherweise nachfolgen. Dies ist nach dem Auftrag des Deutschen Bundestages dem Schlußbericht zum 31. Juli 1983 vorbehalten.
    Wir werden auch nichts zu den gesamtwirtschaftlichen Kosten sagen. Es wäre einmal wert, die Frage zu stellen: Wie teuer wird eigentlich der angeblich billige Brüterstrom? Dauernd wird auf Frankreich hingewiesen: Beim Super-Phénix — in Frankreich liegt der Preis für eine Kilowattstunde Strom um



    Schäfer (Offenburg)

    den Faktor 2 höher, als wenn dieser mit einem Leichtwasserreaktor hergestellt würde.

    (Dr. Probst [CDU/CSU]: Und wie ist das beim Growian?)

    Selbst wenn wir in Frankreich Brüterparks hätten,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Demonstrationsanlage!)

    — ich rede jetzt von der Kommerzialisierung in Frankreich —, läge der Preis noch um mindestens 20 % über dem Preis des von Leichtwasserreaktoren erzeugten Stroms — so eine Aussage des französischen Energieministeriums auf eine Anfrage von mir.
    Eines will ich jetzt angesichts der Finanzierungsschwierigkeiten beim Hochtemperaturreaktor sagen. Im einzelnen werden meine Kollegen Kübler und Vosen noch darauf eingehen. Uns als sozialdemokratischer Bundestagsfraktion liegt heute daran zu betonen, daß wir an einer Weiterentwicklung der Reaktorlinie Hochtemperaturreaktor äußerstes Interesse haben.

    (Beifall bei der SPD)

    Wir haben jedenfalls kein Verständnis dafür, die Entwicklung der Brüter offenzuhalten und gleichzeitig den Hochtemperaturreaktor zu beerdigen.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der FDP — Dr. Riesenhuber [CDU/CSU]: Da sprechen Sie mit Ihrer Regierung! — Lenzer [CDU/CSU]: Wem machen sie denn diesen Vorwurf?)

    Dies ist energiepolitische Absicht der SPD-Bundestagsfraktion. Wir sind aus industriepolitischen, energiepolitischen, technologiepolitischen, exportpolitischen Erwägungen heraus dafür, daß in jedem Fall die Möglichkeit der breiten Nutzung des Hochtemperaturreaktors, gegebenenfalls auch kleinerer Größenordnung, erhalten bleibt. Dies gilt nicht nur wegen der Möglichkeit der Kohleveredlung und Kohlevergasung, sondern auch wegen der Möglichkeit, mit dem HTR über Kraft-Wärme-Kopplung erhebliche Energieeinsparpotentiale nutzbar zu machen. Hinzu kommt noch, meine Damen und Herren, daß wir, was den Hochtemperaturreaktor angeht, weltweit eine technologische Spitzenstellung haben,

    (Dr. Probst [CDU/CSU]: Gehabt haben!)

    und diese Zustimmung sollten wir nicht aufs Spiel setzen.

    (Zustimmung bei der SPD — Zuruf von der CDU/CSU: Das war an Ihren Minister gerichtet!)

    Wir streiten heute um eine Verlängerung des Abgabetermins um zwei bis drei Wochen. Wer sich — wie Sie von der CDU/CSU — dagegen ausspricht, will nichts zur Sache beitragen. Wo bleibt denn Ihr Aufschrei, daß die Enquete-Kommission „Jugendprotest" ihren Zwischenbericht nicht, wie vorgesehen, zum 31. März abliefern kann, aus einleuchtenden Gründen übrigens?

    (Zuruf von der CDU/CSU: Da werden auch keine Arbeitsplätze gefährdet! — Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Überhaupt kein Vergleich!)

    Wer wie Sie, meine Damen und Herren, die Fristnachbesserung nicht mittragen will, dem ist nicht an konsensorientierter Arbeit gelegen. Wir Sozialdemokraten jedenfalls werden und wollen den mühsamen Weg weitergehen, alles — ich wiederhole noch einmal — auf den Tisch der Prüfung zu bringen, was geprüft werden muß, bevor dann in der Sache entschieden wird.

    (Dr. Probst [CDU/CSU]: Sie trauen sich nicht zu entscheiden! Sie haben Angst! Sie haben keinen Mut, Herr Schäfer!)

    Uns vorzuwerfen, daß auf diesem Wege Steine, wenn nicht Felsen liegen, ist eine Banalität. Jawohl, meine Damen und Herren, das Aufgreifen von Ängsten und Befürchtungen in der Bevölkerung ist ein mühsames Geschäft. Damit ist eine Aufgabe angesprochen, der wir uns gestellt haben und immer noch stellen werden. Nur wer Ängste aufgreift, kann sie entkräften. Wer Orientierung geben will, muß aufnehmen, um entkräften zu können, was an berechtigten Ängsten vorhanden ist. Ich weiß, meine Damen und Herren, daß dieser Weg vielleicht langwierig ist. Ich weiß auch, daß er unbequem ist. Ich weiß aber auch, daß er in der Sache letztlich effektiver ist als der Weg, den Sie von der Opposition gehen.

    (Dr. Probst [CDU/CSU]: Daß es 7 Milliarden kostet, spielt keine Rolle!)

    Sie gehen lieber, Herr Kollege Probst in Sonderheit, auf Asphaltstraßen und am allerliebsten bergab. Ich hoffe, daß Sie noch rechtzeitig umkehren.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Probst [CDU/CSU]: Ich danke Ihnen, Herr Lehrer!)