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    Plenarprotokoll 9/97 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 97. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 29. April 1982 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 5807 A Eintritt des Abg. Lagershausen in den Deutschen Bundestag 5807 B Verzicht des Abg. Baron von Wrangel auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag und Eintritt des Abg. Austermann in den Deutschen Bundestag 5807 B Verzicht des Abg. Kiep auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag und Eintritt des Abg. Lattmann in den Deutschen Bundestag 5807 B Ausscheiden des Abg. Hofmann (Kronach) aus der Fraktion der SPD 5807 B Wiederwahl des Abg. Schmidt (Kempten) zum Mitglied des Vewaltungsrates der Lastenausgleichsbank 5807 B Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Pfeifer, Rühe, Daweke, Frau Benedix-Engler, Ganz (St. Wendel), Frau Geiger, Magin, Nelle, Rossmanith, Graf von Waldburg-Zeil, Frau Dr. Wilms, Frau Dr. Wisniewski, Lenzer, Bohl, Dr. Stavenhagen, Dr. Bugl, Gerstein und der Fraktion der CDU/ CSU Zum Ausbau der Hochschulen, zur sozialen Lage der Studenten und zur Förderung des Nachwuchses in Wissenschaft und Forschung — Drucksachen 9/752, 9/1172 — Daweke CDU/CSU 5807 D Dr. Osswald SPD 5810C Frau von Braun-Stützer FDP . . . 5813A, 5829 C Engholm, Bundesminister BMBW . . . 5816 B, 5828 B Frau Geiger CDU/CSU 5818 D Wallow SPD 5821 B Frau Dr. Engel FDP 5823 D Pfeifer CDU/CSU 5826A, 5828 D Weisskirchen (Wiesloch) SPD 5830 A Eidesleistung der neu ernannten Bundesminister Lahnstein, Bundesminister BMF . . . . 5830 D Frau Fuchs, Bundesminister BMJFG . . 5830 D Westphal, Bundesminister BMA . . . . 5831 A Glos CDU/CSU (Erklärung nach § 30 GO) 5864 C Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Dr. von Geldern, Dr. Dregger, Spranger, Dr. Riesenhuber, Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd), Dr. Mertes (Gerolstein), Dr. Miltner, Volmer, Dr. Laufs, Boroffka, Eigen, Feinendegen, Fellner, Fischer (Hamburg), Francke (Hamburg), Gerlach (Obernau), Helmrich, von der Heydt Freiherr von Massenbach, Dr. Jentsch (Wiesbaden), Krey, Lenzer, Maaß, Metz, Niegel, Dr.-Ing. Oldenstädt, Dr. Olderog, Regenspurger, Freiherr von Schorlemer, Schröder (Wilhelminenhof), Schwarz, Sick, Dr. Stark (Nürtingen), Bugl und der Fraktion der CDU/CSU Schutz unserer Gewässer und Küsten — Drucksachen 9/1043, 9/1384 — Spranger CDU/CSU 5831 B Kiehm SPD 5834 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 5836 C II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. April 1982 von Schoeler, Parl. Staatssekretär BMI . 5840 A Dr. von Geldern CDU/CSU 5843 B Duve SPD 5864 D Fischer (Hamburg) CDU/CSU 5866 D Frau Schuchardt FDP 5869 C Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Dr. Riesenhuber, Pfeifer, Dr. Dregger, Dr. Probst, Dr. Stavenhagen, Dr. Dollinger, Gerstein, Lenzer, Kraus, Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Engelsberger, Dr. Bugl, Dr.-Ing. Kansy, Magin, Kolb, Prangenberg, Dr. Laufs, Boroffka, Pfeffermann, Neuhaus, Rossmanith, Müller (Wesseling), Frau Geiger, Nelle, Maaß, Dr. Jobst, Dr. Kunz (Weiden), Jagoda und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU Zukunft der Brutreaktortechnologie in Deutschland — Drucksachen 9/1178, 9/1380 —Lenzer CDU/CSU 5872 B Schäfer (Offenburg) SPD 5875 C Dr.-Ing. Laermann FDP 5878 D Kraus CDU/CSU 5882 A Dr. Kübler SPD 5885 A Timm FDP 5887 A Dr. von Bülow, Bundesminister BMFT . 5888 C Gerstein CDU/CSU 5891 B Vosen SPD 5894 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Förderung der Solartechnik in der Bundesrepublik Deutschland — Drucksachen 8/3789, 9/1461 — Boroffka CDU/CSU 5896 D Vosen SPD 5898 A Zywietz FDP 5899 D Stahl, Parl. Staatssekretär BMFT . . . . 5901 C Zweite Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Abbau der Fehlsubventionierung im Wohnungswesen — Drucksache 9/744 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 9/1440 — Dr. Schneider CDU/CSU 5904 B Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 5906 D Frau Noth FDP 5910A Dr. Sperling, Parl. Staatssekretär BMBau 5911 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Gemeindefinanzreformgesetzes — Drucksache 9/1482 — 5911 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierzehnten Gesetzes zur Änderung des Versicherungsaufsichtsgesetzes — Drucksache 9/1493 — 5912A Beratung der Sammelübersicht 34 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 9/1469 — 5912A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Klein (Göttingen), Dr. von Geldern, Dr. Götz, Dr. Hupka, Dr. Hüsch, Klein (München), Krey, Linsmeier, Neuhaus, Schwarz, Dr. Schwarz-Schilling, Dr. Stercken, Weirich und der Fraktion der CDU/CSU Medienbericht — Drucksachen 9/877, 9/1477 —. . . . 5912 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Verhandlungen über den Vorschlag einer Richtlinie der Europäischen Gemeinschaften betreffend den Schutz der Teilnehmer am Fernunterricht — Drucksachen 9/449, 9/1472 — . . . . 5915 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorlage der Kommission der Europäischen Gemeinschaften: Wissenschaftliche und technische Forschung der Europäischen Gemeinschaften, Vorschläge für die achtziger Jahre — Drucksachen 9/1168, 9/1462 — . . . . 5915C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung des Rates über die Genehmigung des interregionalen Linienflugverkehrs zur Beförderung von Personen, Post und Fracht zwischen den Mitgliedstaaten — Drucksachen 9/127 Nr. 17, 9/1468 — . 5915 D Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. April 1982 III Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Regelung gesundheitlicher Fragen in bezug auf Rückstände von Antibiotika in frischem Fleisch mit Herkunft aus der Gemeinschaft — Drucksachen 9/934 Nr. 30, 9/1460 — . 5915 D Fragestunde — Drucksache 9/1591 vom 23. April 1982 — Vorwürfe gegen die Bundesregierung über die illegale Lieferung von Uran an Argentinien MdlAnfr 36 23.04.82 Drs 09/1591 Thüsing SPD Antw StMin Dr. Corterier AA . . . 5846A, B, C ZusFr Thüsing SPD 5846A, B ZusFr Catenhusen SPD 5846 B ZusFr Gansel SPD 5846 C Dementierung der Behauptungen über deutsch-argentinische Zusammenarbeit in der Nukleartechnik MdlAnfr 37 23.04.82 Drs 09/1591 Dr. Bugl CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . . 5846 C, D, 5847A, B ZusFr Dr. Bugl CDU/CSU 5846 D ZusFr Thüsing SPD 5847 A Kontrolle der argentinischen kerntechnischen Anlagen durch die Internationale Atomenergie-Organisation MdlAnfr 38 23.04.82 Drs 09/1591 Dr. Bugl CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . . 5847 B, D ZusFr Dr. Bugl CDU/CSU 5847 C ZusFr Gansel SPD 5847 C ZusFr Catenhusen SPD 5847 D Fortsetzung der Entspannungspolitik mit dem Ziel der Wiedervereinigung Deutschlands MdlAnfr 41 23.04.82 Drs 09/1591 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . 5848 A, B, C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5848B, C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5848 C Neuregelung der Kreditvergabe im Osthandel zwischen den USA und ihren Verbün deten MdlAnfr 42 23.04.82 Drs 09/1591 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA 5848 D, 5849 A, B, C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5849 A, B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5849 C Streichung der Stelle des Wirtschaftsreferenten an der deutschen Botschaft in Korea MdlAnfr 43 23.04.82 Drs 09/1591 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA 5849 C, 5850A, B, C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5850A, B ZusFr Duve SPD 5850 C Rückgang der Zahl der Aussiedler aus der Sowjetunion MdlAnfr 44 23.04.82 Drs 09/1591 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA 5850 D, 5851 A ,B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU . . . 5850D, 5851A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 5851A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5851 B Übervorteilung, insbesondere ausländischer Arbeitnehmer, durch Lohnsteuerhilfevereine; Untersagung der Übertragung von Steuererstattungsansprüchen MdlAnfr 59 23.04.82 Drs 09/1591 Feile SPD Antw PStSekr Haehser BMF 5851 C, 5852 B, C ZusFr Feile SPD 5852 A, B ZusFr Gansel SPD 5852 C Simulationsstudie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung über Auswirkungen der „Operation 82" auf den Bundeshaushalt 1983 und die Wirtschaftsentwicklung MdlAnfr 60 23.04.82 Drs 09/1591 Dr. Schöfberger SPD Antw PStSekr Haehser BMF 5852 D, 5853A, B ZusFr Dr. Schöfberger SPD 5853 A IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. April 1982 Steuermindereinnahmen durch Anwendung des „Bauherrenmodells" MdlAnfr 61 23.04.82 Drs 09/1591 Dr. Schöfberger SPD Antw PStSekr Haehser BMF 5853 C, D, 5854 A, B, C, D ZusFr Dr. Schöfberger SPD . . . 5853C, 5854A ZusFr Conradi SPD 5854 A ZusFr Gansel SPD 5854 B ZusFr Clemens CDU/CSU 5854 C ZusFr Duve SPD. . . . . . . . 5854D Wahrnehmung der Aufgaben der Bundeszollverwaltung bei pauschalen Stellenkürzungen MdlAnfr 65 23.04.82 Drs 09/1591 Clemens CDU/CSU Antw PStSekr Haehser BMF . . . . 5855 A, B, C ZusFr Clemens CDU/CSU 5855 B ,C Preisentwicklung auf dem Markt für Heizenergiemeßgeräte MdlAnfr 70, 71 23.04.82 Drs 09/1591 Meininghaus SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 5855 D, 5856 B, C, 5857 A, B, C ZusFr Meininghaus SPD 5856 B, C, D, 5857 A ZusFr Gansel SPD 5857 B ZusFr Duve SPD 5857 C Lieferung von Waffen und Ausrüstungsgütern, insbesondere der Firma Heckler und Koch, an Paraguay und andere Militärdiktaturen MdlAnfr 72, 73 23.04.82 Drs 09/1591 Duve SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 5857 D, 5858 A, B, C, D ZusFr Duve SPD 5858A, C ZusFr Gansel SPD 5858B, D Abbau des Erdgas-Vorzugstarifs für den holländischen Gartenbau MdlAnfr 77 23.04.82 Drs 09/1591 Michels CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 5859 A, B, C ZusFr Michels CDU/CSU 5859 B ZusFr Eigen CDU/CSU 5859 B ZusFr Stutzer CDU/CSU 5859 C Unzulänglichkeiten der EG-Beihilferegelung für in Sirup verarbeitete Kirschen MdlAnfr 78 23.04.82 Drs 09/1591 Michels CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . . . 5859D, 5860A ZusFr Michels CDU/CSU 5859 D ZusFr Eigen CDU/CSU 5860 A Wettbewerbsverzerrungen durch den geplanten und staatlich geförderten Ausbau der berufsständischen Marktverwaltung in Frankreich, insbesondere für Obst und Gemüse MdlAnfr 79, 80 23.04.82 Drs 09/1591 Dr. Meyer zu Bentrup CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 5860 B, D, 5861 A, B ZusFr Dr. Meyer zu Bentrup CDU/CSU . 5860 C, D ZusFr Eigen CDU/CSU 5860D, 5861 A ZusFr Michels CDU/CSU 5861 B Höhe der EG-Marktordnungspreise sowie Grenzausgleich für Agrarprodukte, Milch und Rindfleisch MdlAnfr 81, 82 23.04.82 Drs 09/1591 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 5861 C, 5862 A, B, C ZusFr Eigen CDU/CSU . . . . 5861D, 5862 A, B, C Zusammenhang zwischen Hühnerkrankheiten und Form der Geflügelhaltung MdlAnfr 83, 84 23.04.82 Drs 09/1591 Freiherr von Schorlemer CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 5862 D, 5863 A, B, C, D, 5864A, B ZusFr Freiherr von Schorlemer CDU/CSU 5863A, B, C, ZusFr Stutzer CDU/CSU 5863 D ZusFr Eigen CDU/CSU 5864A, B Nächste Sitzung 5913A Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 5914* A Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. April 1982 5807 97. Sitzung Bonn, den 29. April 1982 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. van Aerssen * 30. 4. Dr. Ahrens ** 30. 4. Dr. Althammer ** 30. 4. Dr. Bardens ** 30. 4. Dr. Barzel 30. 4. Böhm (Melsungen) ** 30. 4. Büchner (Speyer) ** 30. 4. Conrad (Riegelsberg) 30. 4. Dr. Dollinger 30. 4. Eickmeyer ** 30. 4. Dr. Enders ** 30. 4. Engelsberger 30. 4. Gerlach 30. 4. Dr. Geßner ** 30. 4. Glombig 30. 4. Herterich 30. 4. Dr. Holtz ** 30. 4. Horn ** 30. 4. Ibrügger 30. 4. Jäger (Wangen) ** 30. 4. Jung (Kandel) ** 30. 4. für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Kittelmann ** 30. 4. Dr. Kreile 29. 4. Lemmrich ** 30. 4. Lenzer ** 30. 4. Meinike (Oberhausen) 30. 4. Dr. Mertes (Gerolstein) 30. 4. Dr. Müller ** 30. 4. Müller (Bayreuth) 30. 4. Müller (Wadern) ** 30. 4. Nelle 30. 4. Frau Pack ** 30. 4. Pensky ** 30. 4. Reddemann ** 30. 4. Rösch ** 30. 4. Sauer (Salzgitter) 30. 4. Dr. Schäuble ** 30. 4. Schmidt (München) ** 30. 4. Schmidt (Würgendorf) ** 30. 4. Schröder (Lüneburg) 30. 4. Schulte (Unna) ** 30. 4. Schwarz 30. 4. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim ** 30. 4. Dr. Sprung ** 30. 4. Topmann ** 29. 4. Dr. Unland ** 30. 4. Dr. Vohrer ** 30. 4. Wehner 30. 4. Dr. Wieczorek 30. 4. Dr. Wittmann ** 30. 4.
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    Rede von Dr. Klaus-Dieter Osswald


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Daweke, ich bin eigentlich von Ihnen Besseres gewöhnt.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich fand in dem, was Sie jetzt gesagt haben, nicht sehr viel Linie. Ich möchte nur zu drei Punkten ganz kurz etwas sagen.
    Ich finde diesen Defätismus im Bildungsbereich nicht sehr hilfreich; denn Sie sind ja in vielen Ländern in der Verantwortung für den Bildungsbereich. Es nützt sicher der Sache insgesamt nichts.
    Das zweite war, daß die Übergangsquote wieder leicht ansteige. Sie sollten dabei aber erwähnen, daß sie erst einmal um 12 % in wenigen Jahren heruntergegangen ist.
    Das dritte: Die Gigantomanie im Bau. Darf ich Sie einmal fragen, wer eigentlich die Projekte angemeldet hat?

    (Daweke [CDU/CSU]: Herr Rau!)

    — Sie haben von Ihrem Bundesland gesprochen, ich darf von meinem reden, Herr Daweke. Wir hatten einen Hochschulgesamtplan. Da war z. B. vorgesehen, daß eine Pädagogische Hochschule in einer Stadt 8 000 Studenten bekommen sollte. Danach sind die Bauten angemeldet worden — mit dem Effekt, daß heute jeder in der Mensa einen eigenen Tisch hat. Dies ist ein Land, das nicht von der SPD regiert, sondern mit einer satten Mehrheit der CDU geführt wird.
    Wenn wir heute über den Hochschulbereich sprechen, so taucht — und das hat Herr Daweke bewiesen — doch immer wieder Mißmut auf — und Resignation.
    Ich erinnere mich sehr gut, daß Mitte der 60er Jahre alle Industrienationen den investiven Charakter der Bildung erkannt hatten und danach zu handeln versuchten. Durch den Einsatz finanzieller Mittel sollte Humankapital gebildet werden, das den einzelnen Gesellschaften eine Zukunftschance bieten und die damals so beschworene Bildungskatastrophe abwenden sollte. Alle damaligen Erkenntnisse, auch die bildungsökonomischen, werden heute eigentlich immer noch nicht in Frage gestellt; nur wird in den Zeiten knapper Finanzmittel aus diesen richtigen Erkenntnissen nicht mehr die richtige Fol-



    Dr. Osswald
    gerung gezogen. Finanzpolitik hat die bildungsökonomischen Aspekte verdrängt.
    CSU und CDU haben einen erstaunlichen Wandel hinter sich. In ihrem Schul- und Hochschulprogramm von 1971, das ich noch einmal nachgelesen habe, war die wissenschaftliche Ausbildung mit individuellen und gesellschaftlichen Komponenten gleichrangig gekennzeichnet, Gesamthochschulen waren vorgesehen — das ist erstaunlich, wenn man sich das heute vor Augen führt —, rechtliche Gleichstellung aller in der Forschung Tätigen gefordert. Seit Mitte der 70er Jahre wendet sich die Opposition nun von diesen als richtig erkannten Positionen ab, beschränkt sich auf heute sehr stark ideologisch geprägte Einstellungen. Wissenschaftlich abgesicherte Erkenntnisse und Ergebnisse werden nicht mehr zur Kenntnis genommen oder falsch wiedergegeben.
    Beispiel — Herr Daweke, wenn Sie mal zuhörten, weil Sie das Argument auch schon einmal verwendet haben —: Die uralte Geschichte, daß etwa 50 eines Altersjahrganges studierfähig seien — das war ein wissenschaftliches Ergebnis —, wurde von der CDU propagandistisch verdreht. Das hört man immer wieder in allen Veranstaltungen, wo es um Bildungsfragen geht. Es wurde behauptet, die SPD verlange, daß 50 % eines Altersjahrganges studieren müßten.

    (Broll [CDU/CSU]: Das haben Sie auch getan!)

    — Nein, das ist nicht wahr. Es ist damals von Herrn von Dohnanyi nur ein Ergebnis einer wissenschaftlichen Untersuchung veröffentlicht worden, wonach die intellektuellen Voraussetzungen in der bundesrepublikanischen Bevölkerung geeignet seien, 50 % der Bevölkerung studieren zu lassen.

    (Beifall bei der SPD)

    Es ist nie die politische Forderung abgeleitet worden, die Hälfte solle studieren. Die höchste Zahl, die ich je gesehen habe, lag irgendwo in der Größenordnung von 25 % eines Altersjahrganges.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Herr Leussink hat es als Ziel angegeben! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    — Das ist doch nicht wahr. Aber mit Vorurteilen läßt es sich gut leben. Durch mangelnde Information, Herr Rose, fallen Vorurteile natürlich auf einen sehr fruchtbaren Boden.

    (Daweke [CDU/CSU]: Das war 1970! Der ist erst in den 80er Jahren in die SPD eingetreten!)

    Es gibt die Behauptung, Herr Daweke, daß das Beschäftigungssystem nicht alle hochqualifizierten Arbeitskräfte aufnehmen könnte. Sie haben das vorhin wiederholt. Da wird von einem Überangebot von Hochschulabsolventen gesprochen, als ob nicht völlig klar sei, daß eine gute Ausbildung das Risiko, arbeitslos zu werden, eindeutig verkleinert. Das müssen wir uns doch einfach einmal deutlich machen.
    Die neuesten Zahlen der Bundesanstalt für Arbeit über die Arbeitslosigkeit von Hochschulabsolventen
    weisen nur — „nur" soll jetzt bitte nicht zynisch klingen — eine Arbeitslosigkeit von 41 000 auf, davon 13 500 Lehrer. Bei allem Bedauern über Einzelschicksale ist diese Zahl, verglichen mit 1,8 Millionen Arbeitslosen, insgesamt eine wirklich sehr geringe Zahl.
    Es bleibt der Eindruck — das soll jetzt nicht polemisch klingen, aber es ist wohl doch richtig —, daß vor allem die Leute gern vom „akademischen Proletariat" reden, die ihre Kinder sowieso durch das System durchbringen

    (Beifall bei der SPD)

    und mit Krisengerede mögliche Konkurrenten ihrer Kinder noch von einem Studium abhalten wollen. Da gibt es verstärkt Vorurteile, daß Studenten auf Kosten des Steuerzahlers unendlich lange studieren und womöglich noch Zeit vergeuden durch Demonstrieren oder daß sie als Nutznießer der staatlichen Ausbildungsförderung diese mißbrauchen.
    Zur Verteidigung gerade von BAföG-Empfängern ist zu sagen, daß so geförderte Studenten im Durchschnitt weniger lange studieren und die Förderzeiten knapp begrenzt sind. Im Gegenteil, die soziale Lage der Studenten ist keineswegs rosig, da die psychischen Belastungen gegenüber früheren Studentengenerationen beachtlich zugenommen haben.
    Schon in der Schule werden Mitschüler durch den drohenden Numerus clausus oder durch Höchstzahlverfahren als Konkurrenten angesehen. Während des Studiums ist schon der Druck von Abschlußnoten vorhanden. Es werden Nachteile befürchtet bei politischem Engagement, und das Beschäftigungsrisiko hat unumstritten zugenommen. Verbunden damit sind eine sich verschlechternde Wohnraumsituation, zunehmende Anonymität, bedingt durch starke Studentenjahrgänge, eine Entpersönlichung der Beziehungen zwischen Lehrenden und Lernenden.
    Langer Rede kurzer Sinn: Die heutige Studentengeneration verdient — und das sollten wir hier von diesem Platz aus tun — eher mehr Verständnis und nicht die Verstärkung von Vorurteilen.
    Man muß sich Gedanken machen, wie Bildungs-
    und Beschäftigungssystem besser aufeinander abgestimmt werden können — das hat übrigens nie eindeutig zueinander gepaßt — unter dem Druck der Tatsache, daß heute viel mehr Angehörige eines Altersjahrganges studieren als früher und diese Zahl, absolut gesehen, noch zunehmen wird. Weiter stellt sich die Frage, wie größere Flexibilität sowohl beim einzelnen als auch bei den Ausbildungsgängen erreicht und dem gesellschaftlichen Wandel angepaßt werden können. Prognosen über den Bedarf an Arbeitskräften mit verschiedenen Qualifikationen werden nicht nur immer schwieriger, sondern fast unmöglich.
    Wesentliche Anregungen für weitere Überlegungen sind nach wie vor die 22 Orientierungspunkte zur Hochschulausbildung des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft vom Juli 1978, Differenzierung innerhalb der Studiengänge, mehr praxisbezogenes Studium, Erhöhung von Flexibilität und



    Dr. Osswald
    Mobilität, Stoffbeschränkung und angemessene Studiendauer, Verbesserung der Hochschuldidaktik, soziale Öffnung der Hochschulen.
    Gewonnene Erkenntnisse müssen dazu führen, die Studenten besser zu informieren und ihnen Hilfestellungen zu geben. Viel mehr als bisher wird es zukünftig um die Frage gehen, daß man lernt, wie man lernt.
    Nicht das Ende der Reformen im Hochschulbereich ist gekommen, wie Konservative aufatmend feststellen möchten, sondern die schwierige Situation verlangt kreativ bewältigt zu werden. Die nächsten Jahre werden nicht weniger, sondern mehr Reformen im Hochschulbereich verlangen. Das ist mit Reizworten sicherlich nicht zu leisten, auch nicht mit der Aufforderung, endlich einmal wieder Volkslieder zu singen.
    Neben all diesen standortbestimmenden Bemerkungen stehen für mich vor allem zwei Teilaspekte der Großen Anfrage der Opposition im Vordergrund: Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und Förderung der Forschung. Mein Kollege Wallow wird vor allem zur Frage des Hochschulbaues dann Stellung nehmen.
    Die Fragen der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sind im Zusammenhang mit dem Gesetzentwurf der CDU/CSU hier ausführlich diskutiert worden. Ich möchte die damaligen Argumente nicht wiederholen. Ich beschränke mich auf sechs Punkte, die sozialdemokratische Positionen klarmachen sollen.
    Erstens. Wir sind einhellig der Meinung, daß auch wissenschaftlicher Nachwuchs eine zentrale Investition für die Zukunft ist.
    Zweitens. Es gibt kaum unterschiedliche Meinungen darüber, daß neben der Graduiertenförderung im engeren Sinne des Gesetzes eine Fülle von anderen Fördermaßnahmen für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Bundesrepublik angeboten werden. 13 Millionen DM Graduiertenförderung ergaben sich im Jahre 1981, im Vergleich zu etwa 12 Millionen DM für Begabtenförderungswerke. Sicher spielen auch noch die Personalkosten bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses eine wichtige Rolle. Wir müssen aus wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Gesichtspunkten verhindern, daß durch eine fehlende Förderung die Qualifiziertesten die Grundlagenforschung verlassen und in die Industrie abwandern. Hier sind vor allem aber auch die Länder gefordert — auch wenn Herr Daweke das in Frage gestellt hat, was die Personalstellen anbetrifft —,

    (Beifall bei der SPD)

    die durch eine entsprechende Stellenpolitik an ihren Hochschulen die Beschäftigung von wissenschaftlichem Nachwuchs steuern können.
    Drittens. Über 40 000 junge Wissenschaftler sind bisher nach dem Graduiertenförderungsgesetz gefördert worden. Wir wollen wieder eine gesetzliche Grundlage schaffen. Wir wollen nicht das Auslaufen über zwei Jahre, obwohl auch diese Möglichkeit erst
    nach großen Anstrengungen des Ministers als Übergangslösung erreicht werden konnte.
    Viertens. Wir Bildungspolitiker werden uns weiterhin dafür einsetzen, daß ein Graduiertenförderungsgesetzentwurf etwa folgende Grundzüge aufweist: Möglichkeit der Förderung bei gleichzeitiger Beschäftigung an wissenschaftlichen Einrichtungen. Der belastende Darlehensanteil wird damit vermieden oder reduziert. Dazu kann man sich folgende Typen von Stipendien vorstellen: Anschlußstipendien an eine vorherige wissenschaftliche Tätigkeit, Praktikerstipendien in Einzelfällen für Nachwuchskräfte aus wissenschaftsbezogener Tätigkeit außerhalb der Hochschule, Grundstipendien, Gewährung von Stipendien in Sonderfällen in direktem Anschluß an den Studienabschluß und schließlich Promoviertenstipendien für besondere Fälle.
    Fünftens. Ich könnte mir die finanzielle Regelung etwa so vorstellen — und darüber gibt es schon konkrete Diskussionen —, daß eine solche neue Graduiertenförderung etwa 50 Millionen DM jährlich umfassen sollte, wovon der Bund 30 Millionen und die Länder 20 Millionen DM zu finanzieren hätten.
    Sechstens. Es ist unrealistisch, wenn versucht wird, dieses Gesetz so zu gestalten, daß es in seinen finanziellen Auswirkungen über das jetzt auslaufende sehr weit hinausgeht. Wenn man Stellen und Stipendien koppeln kann, ist auch ein Darlehensanteil für die anderen Typen von Stipendien zumutbar. Die späteren Tätigkeiten jener Geförderten sind ja beileibe nicht so dotiert, daß man nicht seinen Verpflichtungen finanzieller Art zur Förderung der nächsten Generation nachkommen könnte.
    Kurz zur Forschung und Grundlagenforschung. Ich möchte mich hier auf ganz wenige Bemerkungen beschränken.
    In der Unterrichtung durch die Bundesregierung zum Bericht der Bund-Länder-Kommission zur Bildungsplanung und Forschungsförderung zur Förderung der Grundlagenforschung in der Bundesrepublik Deutschland heißt es, daß mehr als ein Fünftel der gesamten Forschungs- und Entwicklungsausgaben für die Grundlagenforschung aufgewandt werden. Dies ist eine Spitzenposition im Vergleich zu anderen Industrieländern: 20 % der gesamten Forschungsmittel für die Grundlagenforschung. 1980 stand insgesamt ein Betrag von 8 Milliarden DM zur Förderung der Grundlagenforschung zur Verfügung; für die Forschung insgesamt standen 40 Milliarden DM zur Verfügung.
    Auch die Arbeitsbedingungen werden sowohl nach diesem Bericht als auch nach dem Hearing des Ausschusses für Forschung und Technologie vor wenigen Wochen insgesamt positiv bewertet. Das Hearing hat trotz einiger Kritikpunkte in der Tendenz gezeigt, daß Forschung in der Bundesrepublik annehmbare Bedingungen vorfindet. Bei Abbau einiger bürokratischer Hemmnisse sind hier die Voraussetzungen für die Bedeutung der Forschung für die Gestaltung unserer Zukunft erkannt worden, so daß die Bedingungen weiter verbessert werden können.



    Dr. Osswald
    Ich komme zum Schluß. Konservative bieten — schon immer — Scheinsicherheiten an. Was Wählerstimmen anbetrifft, so hat sich dies für die Konservativen in der deutschen Geschichte dieses Jahrhunderts einige Male bewährt. Wir hingegen versuchen, die Diskussion über den richtigen Weg anzubieten,

    (Daweke [CDU/CSU]: Unsicherheit anbieten!)

    indem wir wollen, daß die Generation ihn mit uns findet.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Wir erheben damit nicht den Anspruch auf die von der CDU/CSU immer wieder geforderte totale geistige Führung. Wir wollen in einer pluralistischen Gesellschaft zusammen mit den betroffenen Gruppen Lösungen suchen und finden.

    (Beifall bei der SPD)

    Zukünftige Generationen werden entscheiden, welcher der beiden Wege den Bildungs- und gesellschaftlichen Erfordernissen angemessen war. — Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat Frau Abgeordnete von Braun-Stützer.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Carola von Braun-Stützer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die FDP-Bundestagsfraktion begrüßt die Große Anfrage der CDU/CSU zu diesem sehr umfassenden Themenkatalog wegen der Möglichkeit, einmal grundsätzlicher über die augenblickliche Situation an unseren Hochschulen zu diskutieren.
    Was wir allerdings keineswegs begrüßen, ist die Absicht, die ganz offensichtlich hinter dieser Großen Anfrage steckt. Es geht hier um das sattsam bekannte Spiel, dem Bund die Verantwortung für alle Schwierigkeiten im Bildungswesen öffentlich zuzuweisen und gleichzeitig die Gestaltungsspielräume des Bundes immer mehr einzuengen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD — Zuruf von der SPD: So ist es!)

    Hier in der Hoffnung, daß der Bürger dieses Spiel mit gezinkten Karten nicht durchschaut. Aber da, meine Damen und Herren von der Opposition, da eben täuschen Sie sich.

    (Beifall bei der FDP)

    Die öffentliche und veröffentlichte Meinung hat begriffen, daß hier zu Lasten der Zukunftschancen unserer Schüler und Studenten eine vorhandene tiefgehende Krise unseres Bildungsföderalismus verschärft werden soll — und ich behaupte: mutwillig. Der Föderalismus hat sich vor allem in schwierigeren Zeiten zu bewähren, wenn geburtenstarke Jahrgänge und Sparpolitik gemeinsam verkraftet werden müssen. Gerade dann kommt es entscheidend auf Kompromißfähigkeit an, auf das Prinzip der Gesamtverantwortung von Bund und Ländern, nicht nur dann, wenn Zuwachs zu verteilen ist. Ich behaupte, der Bildungsföderalismus hat diese Bewährungsprobe bisher noch nicht bestanden.
    Während abstimmungsbedürftige Zentralprobleme unseres Bildungswesens sich zu häufen beginnen, nimmt das egozentrische Denken und Handeln in Zuständigkeitsbereichen, Etats und Parteitaktik immer mehr zu. Dies ist eine außerordentlich bedenkliche Entwicklung, die mit Sicherheit den Föderalismus eher gefährdet als eine mutige und tabu-freie Diskussion über eine sachgerechte Neuverteilung der bildungspolitischen Kompetenzen zwischen Bund und Ländern, wie sie die Freien Demokraten schon seit langem fordern.
    Ich erinnere deshalb an den Bericht der Bundesregierung über die strukturellen Probleme des föderativen Bildungssystems, nach dem dem Bund die Zuständigkeit für vier Bereiche übertragen werden sollte: für die Regelung der Dauer der Bildungspflicht, für die Regelung der Übergänge und Abschlüsse im Bildungswesen, für die berufliche Bildung für die Lehrerausbildung und die Anerkennung der Abschlüsse. Auch wenn diese Forderungen in absehbarer Zeit nicht zu realisieren sind, so berechtigt doch gerade die jüngste Fehlentwicklung des Bildungsföderalismus zu einer verstärkten öffentlichen Diskussion dieses Themas. Wir werden Sie aus dieser Diskussion auch nicht entlassen. Der Geist, der hinter der Großen Anfrage der CDU/CSU steckt, ist ein weiterer Beweis für diese Fehlentwicklung des Bildungsföderalismus, für die Abkehr vom Gedanken der gesamtstaatlich verantworteten Bildungspolitik, für die Abkehr vom bildungspolitischen Grundkonsens.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Unsere Hochschulen stehen in der Tat vor dem großen Problem, gleichzeitig mit immer stärkeren Studentenjahrgängen und einer Organisations- und Finanzausstattung fertig werden zu müssen, die nicht im gleichen Tempo mitwächst wie die Studentenzahlen. In den letzten Jahren ist bereits enorm viel investiert und neu geschaffen worden. Aber die finanzwirtschaftlichen Probleme machen sich leider auch beim Hochschulbau bemerkbar. Allerdings — und insofern sehen wir die Kritik der Länder als durchaus berechtigt an — hat der Einbruch in die Rahmenplanung des Hochschulbaus in den letzten zwei Jahren Hochschulen und Länder sicherlich vor zusätzliche Schwierigkeiten gestellt — weniger deshalb, weil überhaupt Änderungen der Rahmenplanung gefordert wurden, sondern deshalb, weil sie so plötzlich abverlangt wurden.
    Nur sollte man hier auch sachlich bleiben. Zum einen bedeutet dies alles nicht, daß es ab morgen keinen Hochschulbau mehr gibt. Nahezu 2 Milliarden DM jährlich sind eine erhebliche Summe und fast so viel wie in den letzten Jahren schon aufgewandt wurde. Zum anderen war die Revision der Rahmenplanung sicherlich auch heilsam aus der Sicht der Länder. Es spricht für eine sachgerechte Interessenabwägung von Planungsausschüssen und Wissenschaftsrat, daß der Herstellung und der Erhaltung der Funktionsfähigkeit unserer Hochschulen höhere Priorität als den Neubauprojekten eingeräumt wurde.
    Ebenso unterstützen wir die Verteilung der Finanzmittel nach Sachkriterien und nicht nach Län-



    Frau von Braun-Stützer
    derquoten. Daß der Spielraum für neue Vorhaben zunächst sehr gering ist, bedauern wir — übrigens auch wegen der dadurch zusätzlich entstehenden Probleme für die regionale Bauwirtschaft und die regionale Struktur. Das Wichtigste scheint uns zunächst einmal die Fertigstellung der laufenden Bauprojekte, die allerdings die enorme Summe von noch 8 Milliarden DM erfordern wird, die von Bund und Ländern gemeinsam aufgebracht werden muß.
    Wenig Verständnis allerdings haben wir für das, was sich nun in einzelnen Ländern vollzieht. Die Reduktion des Hochschulbaues wird lebhaft beklagt, geradezu als Katastrophe der Hochschulpolitik dargestellt. Zugleich aber kürzen die gleichen Länder ihre laufenden Mittel für die Hochschulen. Bei allem Verständnis für die sicherlich ebenso schwierige Haushaltslage der Länder geht doch kein Weg an einer einfachen bildungspolitischen Wahrheit vorbei: wenn man die vorhandenen Bauten voll ausnutzen will, dann braucht man mehr Personal- und Sachmittel, nicht weniger.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Wenn also das eine oder andere Bundesland den Bund anklagt und im eigenen Verantwortungsbereich nicht das tut, was für die volle Nutzung der Hochschulbauten erforderlich ist, dann werden wir diesen Trick schonungslos offenlegen.
    Wir werden uns dafür einsetzen, daß der Hochschulbau weiterlaufen kann und Einbrüche in das laufende Baugeschehen vermieden werden können. Wir werden uns ebenso dafür einsetzen, daß die neuen Hochschulen auch die zusätzlichen Bauten erhalten, die für ihre Funktionsfähigkeit notwendig sind.
    Wir würden es deshalb begrüßen, wenn die vom Bundesminister für Bildung und Wissenschaft und vom Bundesfinanzminister einvernehmlich angestrebte Erhöhung der Haushaltsansätze auf 900 Millionen DM ab 1983 durchgesetzt werden kann. Aber wir müssen die Länder bitten, auch ihrerseits Maß zu halten. Dies gilt ganz besonders für diejenigen Länder, die die Planungen im Hochschulbau in den letzten Jahren nicht erfüllt haben und aus diesem Grunde in der jetzt schwieriger werdenden Finanzsituation aufzuholen versuchen.
    Schon jetzt verkraften unsere Hochschulen mehr als eine Million Studenten. Diese Zahl wird bis Anfang der 90er Jahre möglicherweise auf 1,3 Millionen Studenten ansteigen und erst einige Jahre später wieder auf das Niveau zurücksinken, das wir heute haben. Erst Mitte oder Ende der 90er Jahre wird also die Zahl der Studenten unter eine Million sinken. Das beliebte Argument, wie man es draußen so häufig hört, wir dürften heute nicht soviel in unsere Hochschulen investieren, weil sie sonst am Ende des Jahrzehnts gähnend leerstünden, ist deshalb falsch und für unsere Hochschulen und Studenten darüber hinaus gefährlich, weil es dazu führt, daß drei bis vier Studentengenerationen unter dem, wie ich finde, beschönigenden Stichwort „ Überlast-phase" zusammengepfercht und so als gesellschaftliches Problem ignoriert werden können. Ehrlich-
    keit in der Argumentation, so meine ich, sind wir unseren Hochschulen und Studenten deshalb mindestens schuldig, wenn wir diese Generationen schon nicht mit den gleichen Bedingungen ausstatten können wie die Studentengenerationen der 70er Jahre.
    Schon deshalb ist eine unkonventionelle, phantasievolle Politik der Kapazitätsnutzung unverzichtbar; einige Hochschulen beginnen bereits, sich in dieser Richtung zu entwickeln. Ich möchte an dieser Stelle auch keineswegs bestreiten, daß manche Hochschulen und auch mancher Hochschullehrer auf die Massenbewältigungsprobleme der Gegenwart und Zukunft noch nicht flexibel genug reagiert haben. Warnen möchten wir allerdings vor der Annahme, daß alle Massenprobleme durch eine Politik der effektiven Kapazitätsnutzung beseitigt werden könnten. Die Kapazitätsnutzung kann das Problem bestenfalls mindern. Denn in den naturwissenschaftlichen Fächern beispielsweise werden Labore und sämtliche übrigen Raumkapazitäten schon seit langem sorgfältig und das ganze Jahr über ausgenutzt. Wenn beispielsweise Bibliotheken von 6 Uhr bis Mitternacht offengehalten werden sollen, dann braucht man dafür auch mehr Personal. Selbst in den geisteswissenschaftlichen Fächern, die sicherlich weniger Raum pro Student brauchen, kann auch der tüchtigste Verwaltungsleiter diese Massenprobleme mit Phantasie allein nicht bewältigen. Das heißt: Wir dürfen an diese unbestritten notwendige Politik der effektiven Kapazitätsnutzung keine übertriebenen Erwartungen knüpfen.
    Das Massenproblem, das unsere Hochschulen zu bewältigen haben, wird zusätzlich noch dadurch erschwert, daß die sogenannten klassischen Hochschulen mit ihrem studentengewohnteren Wohnumfeld und einem auf die Studenten eingestellten Kultur- und Freizeitangebot immer noch wesentlich attraktiver wirken als die neuen Universitäten. Dies hat bedauerlicherweise zur Folge, daß die klassischen Universitäten mit einer 160- bis 180prozentigen Überfüllung fertigwerden müssen, während die neuen Hochschulen in manchen Fachbereichen durchaus noch mehr Studenten verkraften könnten. Diese Entwicklung ist unbestreitbar problematisch, kann aber mit Sicherheit nicht durch dirigistische Maßnahmen verbessert werden, wie sie zur Zeit im Gespräch sind. Das einzig wirksame Mittel, um zu einem Ausgleich zwischen den Belastungsquoten der klassischen und der neuen Hochschulen beizutragen, ist unserer Ansicht nach ein offener Wettbewerb der Hochschulen mit Werbung und mit einem besonderen, attraktiven Studienangebot, das die klassischen Hochschulen nicht machen. Diese Art von Nischenpolitik, wie ich es bezeichnen würde, wie beispielsweise Passau sie mit seinem besonderen Sprachstudienangebot für Juristen entwickelt hat,

    (Dr. Rose [CDU/CSU]: Das ist sehr gut!)

    die sich für eine Tätigkeit auf europäischer Ebene bewerben wollen, ist mit Sicherheit ein effektiveres Verteilungsinstrument als eine teure, bombastische Verteilungsbehörde.

    (Dr. Rose [CDU/CSU]: Da stimme ich Ihnen zu!)




    Frau von Braun-Stützer
    Die Hochschulen sind aufgefordert — hierin liegt auch ihre große Chance —, ein wenig mehr Mut zur Ungleichheit zu entwickeln. Ich bin nicht der Ansicht, daß die gewachsenen Strukturen unserer Hochschullandschaft ernsthaft dadurch gefährdet würden, daß das eine oder andere zusätzliche, attraktive, neue Studienangebot entwickelt wird, sozusagen als Rose am Anzug der Grundausstattung.
    Die Freien Demokraten betrachten deshalb übrigens auch ein Reformkonzept, wie das der ersten sogenannten Privatuniversität in Herdecke, durchaus mit Interesse. Ebenso wie die Waldorfschulen ganz erheblich zur pädagogischen Bereicherung der öffentlichen Schullandschaft beigetragen haben, ist auch im Fall Herdecke durchaus die Chance gegeben, eine Studienreform und unsere Hochschullandschaft mit einem pädagogischen und wissenschaftlichen Konkurrenzangebot zu bereichern.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Es ist dabei Sache der Kultusminister, die Rahmenbedingungen für eine solche Neugründung eindeutig so zu gestalten, daß nicht eine Hochschule von Privilegierten für die Kinder von Privilegierten daraus wird, sondern eine Hochschule mit wirklich zukunftsweisendem Reformkonzept.
    Die Studienreform ist eine wesentliche Aufgabe, die viel zur quantitativen und qualitativen Verbesserung der Situation an unseren Hochschulen beitragen kann. So kann beispielsweise ein Kurzstudium, wie es Professor Turner von der Westdeutschen Rektorenkonferenz vorgeschlagen hat, durchaus zu einer Entlastung führen. Der Vorschlag hat seinen Haken allerdings da, wo dieses Examen auch seine Anerkennung im Beschäftigungssystem finden muß. Hier sind die Wirtschaft und der öffentliche Dienst zu wesentlich mehr Flexibilität aufgefordert. Solange ein Akademiker ohne den urdeutschen Vornamen „Doktor" kein Mensch ist und deshalb niedriger eingestuft und bezahlt wird, solange werden die besten Vorschläge zur quantitativen Entlastung der Hochschulen nicht fruchten.

    (Beifall bei der FDP)

    Manche inhaltlichen Vorschläge zur Studienreform haben gleichzeitig auch quantitative Entlastungseffekte, die wir nur begrüßen können, beispielsweise die Förderung des Auslandsstudiums. Andererseits ist nicht zu übersehen, daß auch den Hochschulen — zusätzlich zu den Massenproblemen — auch noch weitere wichtige Aufgaben zukommen, wie beispielsweise der Riesensektor Weiterbildung. Wir begrüßen in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Stellungnahme der Westdeutschen Rektorenkonferenz zur Weiterbildung, die erkennen läßt, daß sich die Hochschulen im Rahmen ihrer schwieriger gewordenen Möglichkeiten dieser neuen Aufgabe durchaus stellen wollen.
    Die Opposition beliebte, in der bombastischen Überschrift zu der Großen Anfrage auch das Thema „soziale Lage der Studenten" aufzuführen. Sucht man dan im weiteren Text nach dem Bewußtsein für die ganz unbestreitbar schwierige Lage der Studenten, dann wird man feststellen müssen, daß dieses Bewußtsein zwischen dem Diktat der Überschrift
    und dem Rest der Anfrage offenbar schlicht abhanden gekommen sein muß. Man könnte z. B. durchaus fragen, warum Studienberatung und psychotherapeutische Betreuung der Studenten nicht endlich auf den Stand gebracht werden, der schon seit der letzten Erhebung des Studentenwerkes als notwendig angesehen wird. Aber die soziale Lage der Studenten umfaßt aus der Sicht der Opposition offenbar nur den Studentenwohnraumbau, da auch nur den Neubau und auch da selbstverständlich nur den Teil des Bundes. Da wir uns sowohl im Ausschuß als auch im Plenum bereits hinlänglich mit diesem Thema auseinandergesetzt haben, belasse ich es hier bei dem Hinweis, daß der Bund von Anfang der Legislaturperiode an darauf hingewiesen hat, daß er sich aus der Finanzierung des Studentenwohnraumbaus zurückziehen werde, was die Länder ja früher durchaus auch gefordert haben.
    Ich möchte nicht schließen, ohne eine Gretchenfrage an die Opposition zu stellen. Was eigentlich beklagen Sie mehr: die Reduktion des Hochschulbaus oder die sogenannte Überproduktion von Akademikern?

    (Zustimmung bei der SPD)

    Auf Ihre Antwort bin ich sehr gespannt, denn wenn Sie die Reduktion des Hochschulbaus für so katastrophal halten, dann dürften Sie nicht gleichzeitig kritisieren, daß unsere Hochschulen mehr Studenten ausbilden, und wenn Sie umgekehrt der Ansicht sind, daß die Anzahl von Studenten gesenkt werden muß, dann ist es mehr als unlogisch, gleichzeitig die Reduktion des Hochschulbaus zu kritisieren.

    (Beifall bei der FDP und der SPD — Zuruf von der CDU/CSU: Die Universitäten sind überfüllt, und deshalb wird neu gebaut! — Pfeifer [CDU/CSU]: Es gibt auch noch Forschung!)

    — Dazu wird gleich meine Kollegin Frau Dr. Engel noch Stellung nehmen.
    Aber es ist längst nicht nur dieser Widerspruch in der Argumentation der Opposition, der erfreulicherweise schon lange an den Hochschulen erkannt worden ist, es ist auch der wirklich erstaunlich entwikkelte Glaube der CDU/CSU an dirigistische Lenkungsmöglichkeiten im Bereich der Bildung und Beschäftigung, die angeblich zu einer Entlastung der Hochschulen führen sollen. Meine Damen und Herren, der einzige Weg, die Hochschulen wirklich zu entlasten, ist nicht die Diskriminierung der akademischen Ausbildung als Überproduktion von Akademikerproletariat,

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    sondern da hilft ganz eindeutig nur die Steigerung der Attraktivität der nichtakademischen Berufe. Dies ist Aufgabe der Wirtschaft.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Im übrigen möchte ich darauf hinweisen, daß die enormen Bildungsinvestitionen der 70er Jahre nicht nur zu einer Steigerung der Studentenzahlen geführt haben, sondern zu einer ganz bedeutsamen Steigerung der Teilnehmerzahlen an allen Bildungsabschlüssen, also zu einer wesentlichen Qualifika-



    Frau von Braun-Stützer
    tionssteigerung aller Jugendlichen insgesamt. Wer eigentlich will dies ernsthaft kritisieren angesichts der steigenden Qualifikationsanforderungen des Beschäftigungssystems? Wäre es etwa eine Lösung, die Hälfte unserer Studenten — das scheint ja in der Vorstellung einiger Kollegen der CDU/CSU-Fraktion möglich zu sein — in die duale Ausbildung hineinzuzwingen und so die ohnehin problematische Situation im Ausbildungsstellenbereich wesentlich zu verschärfen? Das kann doch wohl seriös niemand fordern.
    Ich kann der CDU/CSU-Fraktion des Deutschen Bundestages deshalb nur empfehlen, das sehr vielschichtige Thema Bildung und Beschäftigung etwas weniger einseitig anzugehen als bisher.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Auch das sattsam bekannte Verfahren, Modellversuche gegen den Studentenwohnraumbau auszuspielen — BAföG gegen Graduiertenförderung —, hilft hier überhaupt nicht weiter und ist im übrigen ein sehr leicht durchschaubarer Trick.
    Deshalb möchte ich mit der dringenden Bitte an die Opposition um mehr Sachlichkeit schließen, gerade weil die Rahmenbedingungen für die Bildungspolitik in Bund und Ländern schwieriger geworden sind und weil ich meine, daß unsere Schüler, Studenten, Hochschulen und Hochschullehrer dies auch verdient haben. — Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)