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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 9/4 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 49. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 10. September 1981 Inhalt: Nachruf auf den Abg. Korber 2745 A Eintritt der Abg. Bühling, Frau Dr. Engel, Wallow und Doss in den Deutschen Bundestag 2745 D Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Wehner, Polkehn und Pensky . . . 2745 D, 2746A Laudatio und Glückwünsche zum Geburtstag des Bundestagspräsidenten Stücklen . 2746 A Bestimmung des Abg. Haase (Kassel) zum stellvertretenden Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses 2746 D Wahl des Abg. Schluckebier zum stellvertretenden Mitglied in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates . . . 2746 D Begrüßung einer Delegation des kanadischen Unterhauses und des kanadischen Senats 2757 C Begrüßung einer Abordnung des American Jewish Committee 2788 A Begrüßung einer Delegation von Parlamentariern der Nationalversammlung der Republik Korea 2797 D Beratung der Großen Anfrage der Fraktion der CDU/CSU Zweites Folgetreffen der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa in Madrid — bisherige Verwirklichung der Schlußakte von Helsinki — weiterführende Vorschläge zur Schlußakte von Helsinki — Drucksachen 9/77, 9/643 — Graf Huyn CDU/CSU 2747 A Brandt SPD 2749 D Jung (Kandel) FDP 2755A Dr. Todenhöfer CDU/CSU 2757 D Genscher, Bundesminister AA . . 2761D, 2780A Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . . . 2768 C Voigt (Frankfurt) SPD 2772 D Dr. Hennig CDU/CSU 2776 A Männing SPD 2780 D Jäger (Wangen) CDU/CSU 2780 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 30. August 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande über die Ergänzung des Europäischen Auslieferungsübereinkommens vom 13. Dezember 1957 und die Erleichterung seiner Anwendung — Drucksache 9/373 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 9/619 — 2788 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Ver- II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 49. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. September 1981 trag vom 30. August 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande über die Ergänzung des Europäischen Übereinkommens vom 20. April 1959 über die Rechtshilfe in Strafsachen und die Erleichterung seiner Anwendung — Drucksache 9/374 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 9/620 — 2788 C Erste Beratung des von den Abgeordneten Hauser (Krefeld), Dr. Bötsch, Dr. Pinger, Helmrich, Dr. Dollinger, Dr. Schwarz-Schilling, Stücklen, Erhard (Bad Schwalbach), Jung (Lörrach), Engelsberger, Landre, Hinsken, Schröder (Lüneburg), Spranger, Dr. Schwörer, Dr. Waigel, Dr. Stavenhagen, Sick, Biehle, Dr. George, Niegel, Echternach, Schulze (Berlin), Dr. Kunz (Weiden), Pohlmann, Regenspurger, Louven, Kolb und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Neunten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb — Drucksache 9/665 — Dr. Bötsch CDU/CSU 2788 D Dr. de With, Parl. Staatssekretär BMJ . . 2790 C Dr. Schwenk (Stade) SPD 2791 D Kleinert FDP 2793 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 18. November 1980 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über den Verzicht auf die Beglaubigung und über den Austausch von Personenstandsurkunden sowie über die Beschaffung von Ehefähigkeitszeugnissen — Drucksache 9/634 — 2795A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zehnten Gesetzes zur Änderung des Wehrsoldgesetzes — Drucksache 9/661 — 2795A Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verhinderung des Mißbrauchs von Sendeanlagen — Drucksache 9/719 — 2795 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 24. Oktober 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Italienischen Republik über die Ergänzung des Europäischen Auslieferungsübereinkommens vom 13. Dezember 1957 und die Erleichterung seiner Anwendung — Drucksachen 9/732, 9/776 — 2795 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 24. Oktober 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Italienischen Republik über die Ergänzung des Europäischen Übereinkommens vom 20. April 1959 über die Rechtshilfe in Strafsachen und die Erleichterung seiner Anwendung — Drucksachen 9/733, 9/776 — 2795 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 3. Juli 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Elfenbeinküste zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und Regelung der gegenseitigen Amtshilfe auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 9/658 — 2795 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 26. Februar 1974 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung von Mauritius über den Luftverkehr — Drucksache 9/633 — 2795 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Internationalen Übereinkommen vom 7. Juli 1978 über Normen für die Ausbildung, die Erteilung von Befähigungszeugnissen und den Wachdienst von Seeleuten — Drucksache 9/670 — 2795 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Landwirtschaftliche Rentenbank — Drucksache 9/669 — 2795 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Lenzer, Pfeifer, Dr. Probst, Dr. Riesenhuber, Gerstein, Dr. Bugl, Engelsberger, Eymer (Lübeck), Dr. Hubrig, Maaß, Neuhaus, Prangenberg, Weirich, Dr. Stavenhagen, Dr. Kunz (Weiden), Regenspurger, Frau Dr. Hellwig und der Fraktion der CDU/CSU Verbesserung der Beratungskapazität des Deutschen Bundestages zur Bewertung Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 49. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. September 1981 III technologischer Forschungsprogramme und Vorbereitung der Entscheidung über technologiepolitische Probleme — Drucksache 9/701 — Eymer (Lübeck) CDU/CSU 2796 B Dr. Steger SPD 2798 A Timm FDP 2799 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Jenninger, Dr. Abelein, Werner, Dr. Bötsch, Spranger, Lemmrich, Lintner, Dr. Jobst, Hinsken, Dr. Dollinger, Dr. Faltlhauser, Biehle, Regenspurger, Glos, Dr. Wörner, Susset, Dr. Laufs, Dr. Stark (Nürtingen), Röhner, Dr. Schwörer, Sauer (Stuttgart), Sauter (Epfendorf), Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd), Petersen, Hanz (Dahlen), Sick, Fischer (Hamburg), Straßmeir, Pfeffermann Finanzierung der Autobahn WürzburgUlm (A 7) — Drucksache 9/748 — Dr. Jobst CDU/CSU 2801A Topmann SPD 2801 C Merker FDP 2804 B Beratung der Sammelübersicht 16 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen mit Statistik über die beim Deutschen Bundestag in der Zeit vom 4. November 1980 bis 30. Juni 1981 eingegangenen Petitionen — Drucksache 9/677 — 2805 D Beratung des Antrags des Präsidenten des Bundesrechnungshofes Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 1980 — Einzelplan 20 — — Drucksache 9/624 — 2806 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Agrarbericht 1981 Agrar- und ernährungspolitischer Bericht der Bundesregierung — Drucksachen 9/140, 9/141, 9/542 — . . . 2806A Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Bundeseigenes Grundstück in EssenSchuir, Gemarkung Schuir, Flur 3, Flurstück 20, hier : Veräußerung an das Land Nordrhein-Westfalen — Drucksache 9/757 — 2806 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Festlegung eines dritten Aktionsplans im Bereich der wissenschaftlich-technischen Information und Dokumentation (1981 bis 1983) — Drucksachen 9/189, 9/631 — 2806 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtline des Rates zur Änderung der Richtlinien 65/65/EWG und 75/319/EWG vom 20. Mai 1975 über die Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften über Arzneispezialitäten — Drucksachen 9/438, 9/702 — 2806 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit zu den Unterrichtungen durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über die Verwendung von Substanzen mit hormonaler oder thyreostatischer Wirkung bei Haustieren Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über Überwachung und Untersuchung von Tieren und Fleisch in der Gemeinschaft auf Rückstände von Substanzen mit östrogener, androgener, gestagener und thyreostatischer Wirkung Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der Bedingungen für die Überwachung von Aufbewahrung, Vertrieb und Verwendung von Stoffen mit hormonaler Wirkung bei Tieren — Drucksachen 9/60 Nr. 17, 9/158 Nr. 21, 9/158 Nr.23, 9/734 — 2806D Fragestunde — Drucksache 9/783 vom 4. September 1981 — Verwirklichung des Versprechens der Bundesregierung von 1972, sich weiter um die Fortentwicklung der EG zu einer politischen Union zu bemühen MdlAnfr 34 04.09.81 Drs 09/783 Dr. Hennig CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . . 2784B, D, 2785A, B ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU . . . 2784D, 2785A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU 2785 B IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 49. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. September 1981 Finanzielle und militärische Hilfe der DDR für Nicaragua MdlAnfr 35 04.09.81 Drs 09/783 Dr. Hennig CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . . 2785C, D ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU 2785 D ZusFr Thüsing SPD 2785 D Angaben über das Kräfteverhältnis von NATO und Warschauer Pakt in der Broschüre des Bundespresseamts „Aspekte der Friedenspolitik" MdlAnfr 21, 22 04.09.81 Drs 09/783 Peter (Kassel) SPD Antw StMin Dr. Corterier AA . . 2786A, B, C, D, 2787A, B, C ZusFr Peter (Kassel) SPD 2786 B, C, 2787 A, B ZusFr Dallmeyer CDU/CSU 2786 C ZusFr Thüsing SPD 2786 D, 2787 B Beschimpfung des Bundeskanzlers durch die sowjetische Nachrichtenagentur TASS MdlAnfr 32 04.09.81 Drs 09/783 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . . 2787 C, D 2788A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU 2787 D Nächste Sitzung 2806 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 2807* A Anlage 2 Öffnung des Schulbusverkehrs in Rheinland-Pfalz für den öffentlichen Personennahverkehr MdlAnfr 1 04.09.81 Drs 09/783 Pauli SPD SchrAntw StSekr Ruhnau BMV . . . . 2807* B Anlage 3 Ratifizierung des Protokolls über Tankreinigung und Wasserballasttanks in Öltankern MdlAnfr 2 04.09.81 Drs 09/783 Dr. Hüsch CDU/CSU SchrAntw StSekr Ruhnau BMV . . . . 2807* C Anlage 4 Bereitstellung von Mitteln aus dem ZIP-Programm, insbesondere für die Kläranlage der Gemeinde Rheinstetten-Mörsch MdlAnfr 7, 8 04.09.81 Drs 09/783 Frau Dr. Lepsius SPD SchrAntw PStSekr Haehser BMF . . . 2807* D Anlage 5 Neuverschuldung im Rahmen des Vollzugs des Bundeshaushalts 1981 MdlAnfr 9 04.09.81 Drs 09/783 Dr. Friedmann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Haehser BMF . . . 2808*A Anlage 6 Negatives Deutschland-Bild in Brasilien MdlAnfr 33 04.09.81 Drs 09/783 Dr. Lammert CDU/CSU SchrAntw StSekr Becker BPA 2808* A Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 49. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. September 1981 2745 49. Sitzung Bonn, den 10. September 1981 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 49. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. September 1981 2807* Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. van Aerssen 11.9. Becker (Nienberge) 11.9. Dr. Bugl 11.9. Burger 11.9. Dr. Enders* 11.9. Dr. Fellner 11.9. Fischer (Hamburg) 11.9. Francke (Hamburg) 10.9. Hauck 11.9. Dr. Hubrig 11.9. Dr. Lenz (Bergstraße) 11.9. Mahne 11.9. Dr. Müller* 11.9. Müller (Bayreuth) 11.9. Dr. Riemer 11.9. Dr. Rose 11.9. Dr. Schachtschabel 11.9. Frau Schlei 11.9. Schröder (Hannover) 11.9. Dr. Schwörer 11.9. Dr. Solms 11.9. Windelen 10.9. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Staatssekretärs Ruhnau auf die Frage des Abgeordneten Pauli (SPD) (Drucksache 9/783 Frage 1): Ist es zutreffend, daß die Deutsche Bundesbahn unter Berufung auf das Personenbeförderungsgesetz der rheinland-pfälzischen Absicht, den Schulbusverkehr im Rahmen des verfügbaren Fahrgastraumes für den allgemeinen ÖPNV zu öffnen, die Zustimmung versagt, und was gedenkt die Bundesregierung zu tun, um dieser möglichen Verbesserung des ÖPNV im ländlichen Raum zum Erfolg zu verhelfen? Das Land Rheinland-Pfalz hat mit der Bundesbahndirektion Saarbrücken vereinbart, in zwei Landkreisen den öffentlichen Personennahverkehr modellhaft dadurch zu verbessern, daß grundsätzlich auch andere Fahrgäste Schulbusse mitbenutzen können. Die in Frage kommenden Verbindungen wurden mit den beiden Landkreisen vertraglich vereinbart. Sollte der Landkreis Simmern das Ergebnis der beiden Modellversuche nicht abwarten wollen, ist die Bundesbahndirektion Saarbrücken gleichwohl bereit, bereits jetzt eine entsprechende Vereinbarung auch mit diesem Landkreis zu treffen. Eine solche Zusage hat die Bundesbahndirektion Saarbrükken am 9. September 1981 gemacht. Die Modellversuche sind Ausdruck der verkehrspolitischen Bemühungen von Bund und Ländern, den speziellen Schulbusverkehr auch dort anderen Fahrgästen zugänglich zu machen, wo keine Fahrmöglichkeiten mit Linienbussen bestehen. Dem entAnlagen zum Stenographischen Bericht spricht das Votum des Deutschen Bundestages, das dieser anläßlich der Behandlung des Dritten Berichts der Bundesregierung zur Neuregelung des § 8 des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) — BT-Drucksache 8/803 — abgegeben hat. Anlage 3 Antwort des Staatssekretärs Ruhnau auf die Frage des Abgeordneten Dr. Hüsch (CDU/CSU) (Drucksache 9/783 Frage 2): Hat die Bundesregierung das Protokoll über Tankreinigung und Wasserballasttanks in Öltankern, das sich auf die Internationale Konvention zur Verhütung von Umweltverschmutzungen durch Schiffe aus dem Jahr 1973 stützt, ratifiziert, und gegebenenfalls welche Gründe stehen der Ratifizierung entgegen? Der Entwurf eines Zustimmungsgesetzes zu dem genannten Übereinkommen und dem Protokoll befindet sich z. Zt. im Gesetzgebungsverfahren. Die Bundesregierung wird das Übereinkommen zusammen mit dem Protokoll ratifizieren, sobald das Gesetz verkündet worden ist. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Fragen der Abgeordneten Frau Dr. Lepsius (SPD) (Drucksache 9/783 Fragen 7 und 8): Kann die Bundesregierung mitteilen, wann die im ZIP-Programm zugesagten Finanzierungsmittel des Bundes für Kläranlagen abfließen, nachdem beispielsweise die Gemeinde Rheinstetten-Mörsch für Mittel des Bundes in Vorlage treten muß? Kann die Bundesregierung mitteilen, bei wie vielen und welchen Maßnahmen des ZIP-Programms der Bund derzeit seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen kann, und welche Haushaltsmaßnahmen gedenkt die Bundesregierung zu ergreifen, um ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen? 1. Die Finanzierung des Bundesanteils an den Abwassermaßnahmen des Rhein-Bodensee-Programms (ZIP) ist für 1981 sichergestellt. Der von der Gemeinde Rheinstätten-Mörsch zunächst vorfinanzierte Restbetrag von 240 000 DM des Bundesanteils wurde inzwischen zur Verfügung gestellt. 2. Die Bundesregierung hat die zur Finanzierung des Programms für Zukunftsinvestitionen erforderlichen Ausgaben im Rahmen des Haushaltsplans 1981 veranschlagt und auch — soweit vorhanden — die entsprechenden Ausgabereste freigegeben. Die Bewirtschaftung der Ausgaben und damit die Abwicklung der Zahlungsverpflichtungen liegt im Verantwortungsbereich des jeweiligen Ressortministers (Art. 65 GG). Mir ist nicht bekannt, daß Ressorts ihre Zahlungsverpflichtungen vernachlässigt haben. Deshalb besteht auch kein Anlaß, Haushaltsmaßnahmen in Erwägung zu ziehen. 2808* Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 49. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. September 1981 Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Frage des Abgeordneten Dr. Friedmann (CDU/CSU) (Drucksache 9/783 Frage 9): In welchem Umfang wird sich der Bund in diesem Jahr aus heutiger Sicht im Rahmen des Vollzugs des Bundeshaushalts 1981 neu verschulden? Im Haushaltsplan 1981 ist eine Nettokreditaufnahme von 33,8 Mrd. DM veranschlagt. In welchem Umfang die Nettokreditaufnahme durch konjunkturbedingte Steuerausfälle oder etwaige Mehrbelastungen (insbesondere infolge der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt oder im Bereich des Schuldendienstes) höher ausfallen wird, läßt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Insoweit darf ich mich auf die bereits veröffentlichte Antwort zu der Kleinen Anfrage der CDU/ CSU-Fraktion (BT-Drucksache 9/738) beziehen. Anlage 6 Antwort des Staatssekretärs Becker auf die Frage des Abgeordneten Dr. Lammert (CDU/CSU) (Drucksache 9/783 Frage 33): Wie beurteilt die Bundesregierung die im Ergebnis negativen Befunde einer jüngeren empirischen Untersuchung über das Deutschland-Bild in Brasilien, und welche Schlußfolgerungen beziehungsweise Maßnahmen hat die Bundesregierung daraus entwickelt? Im Auftrage der Bundesregierung ist im vorigen Jahr eine Meinungsumfrage über das Deutschlandbild in Brasilien veranstaltet worden. Das Ergebnis dieser Meinungsumfrage ist entgegen Ihrer Annahme insgesamt nicht negativ. Vielmehr läßt die Befragung eines repräsentativen Querschnitts der Bevölkerung deutlich werden, daß die Kenntnisse über die Bundesrepublik Deutschland und ihr Ansehen in Brasilien im Vergleich zu anderen Ländern befriedigend sind. Auch die Wertschätzung, die den Deutschen als disziplinierten, organisationsfähigen und rationalen Menschen entgegengebracht wird, ist beachtlich. Die Umfrage hat indessen auch gezeigt, daß in Brasilien, wie in anderen entfernten Ländern, die einen geringeren Kontakt mit der Bundesrepublik Deutschland haben als unsere Nachbarländer, noch immer stereotype Vorstellungen, insbesondere als Ergebnis der NS-Zeit und des Zweiten Weltkrieges, anzutreffen sind. Der Einfluß negativer historischer Ereignisse auf das Deutschlandbild in der Welt kann mit Mitteln der Öffentlichkeitsarbeit nur langfristig und in begrenztem Umfang abgebaut werden. Die Bundesregierung hat das Ergebnis der Meinungsumfrage zum Anlaß genommen, alle Möglichkeiten einer Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit in Brasilien zu prüfen. Sie wird so bald wie möglich die brasilianische Öffentlichkeit in verstärktem Maße über die Bundesrepublik Deutschland unterrichten.
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    Rede von Jürgen Timm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich bin in der vielleicht nicht unangenehmen Lage, in diesem Hause über dieses Thema bisher noch nicht diskutiert zu haben, und ich habe bei Durchsicht der Unterlagen dazu so meine Feststellungen getroffen. Man muß sich darüber im klaren sein: Um den Einstieg in diese Materie zu finden, sollte man tunlichst mit einer Begriffsdefinition beginnen und klären, was eigentlich unter „Technologie" und demzufolge unter „Technologiebewertung" oder „Technikbewertung" verstanden wird.
    Schon dann, wenn wir den Begriff „Technologie" in verschiedene Bereiche einteilen, in Maschinentechnologie, soziale Technologie oder intellektuelle Technologie — das stammt nicht von mir; das haben schon vor mir wahrscheinlich klügere Leute herausgefunden —,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Gibt es die denn?)

    wird einem, so meine ich, deutlich, daß man auch die Technikbewertung und die Technologiefolgenabschätzung sehr viel differenzierter betrachten muß. Es geht hier nämlich um eine zusammengefaßte und systematische Analyse der Voraussage und der Bewertung der wesentlichen Auswirkungen für die zentralen Bereiche unserer Gesellschaft.
    Man kann, glaube ich, da nicht einfach hergehen und die Institutionalisierung fordern, ohne sich darüber Gedanken zu machen, was denn eigentlich an Technologiebewertung in der Vergangenheit mit welchen Folgen schon geschehen ist. Es hat im Grunde immer Technologiebewertung gegeben. Ich möchte jetzt nicht auf das Rad zurückkommen; das war damals sicherlich nicht unter dem Gesichtspunkt zu sehen, daß man es besser nicht erfunden hätte, weil damit nun alles mögliche Dumme gemacht werden kann. Aber in der Geschichte, auch in der jüngeren Geschichte, gibt es Beispiele dafür, daß Technologiebewertung allzuoft nach dem Nützlichkeitsprinzip betrachtet worden ist; man hat, je nach Standpunkt, die jeweiligen positiven Seiten hervorgehoben und die negativen Seiten ausgelassen. Das hat zweifellos in vielen Bereichen zu einer weitgehend falschen Bewertung geführt. Um dies deutlich zu machen, darf ich folgendes Beispiel anführen: Als die Eisenbahn als Verkehrsmittel eingeführt werden sollte, gab es spürbaren Widerstand, weil man gesellschaftspolitsche Veränderungen befürchtete, die, wie man heute weiß, sicherlich nicht eingetreten sind. Als man aber das Kraftfahrzeug, das Auto als Verkehrsmittel eingeführt hat, gab es zwar auch Rufer in der Wüste, nur hat man sicherlich nicht gesehen, wie groß die Gefahr für unsere Umwelt allein durch das Freisetzen von Schwefeldioxyd ist. Wir sind heute gerade erst im Begriff, das zu erkennen und entsprechend zu bewerten. Also hier gibt es zwei unterschiedliche Entwicklungen mit unterschiedlicher und offensichtlich falscher Bewertung.
    Aber auch ein Ereignis der jüngeren Vergangenheit — gerade in diesem Jahr ist darüber sehr viel gesprochen worden — versetzt uns, wenn wir es betrachten, auch heute noch in Angst und Schrecken: der Abwurf der Atombombe über zwei japanischen Städten. Als dies geschah, hat sich damals sicherlich niemand aus Wissenschaft und Forschung, aber auch niemand aus der Politik in der Lage gesehen, eine richtige Folgebewertung einer solchen Entwicklung vorzunehmen oder zu beeinflussen. Wir spüren es immer wieder: Selbst heute noch leidet die gesamte Diskussion — auch um die friedliche Nutzung von Kernenergie — unter diesem Trauma. Wir sind aufgerufen, hier etwas zu tun, d. h., wir müssen für ein Umdenken in der gesamten Technikbewertung eintreten, genauso wie es — Gott sei Dank — auch in der Umwelt in zunehmendem Maße geschieht. Wir müssen unser Teil dazu beitragen. Dabei nenne ich gar nicht in erster Linie die Politiker, sondern alle, die die Möglichkeit haben, die Umweltbedingungen zu beeinflussen.
    Zwei Überlegungen aus den genannten Beispielen: Eine auf gesicherten Erkenntnissen beruhende Bewertung der Technikfolgen vorzunehmen ist schwierig; siehe Eisenbahn, siehe Auto. Und: Wenn die Politik selbst nicht stark genug ist, sich wegen vordergründiger politischer Überlegungen über Erkenntnisse möglicher Folgen hinwegzusetzen, dann hilft ihr auch eine noch so präzise Folgebewertung nicht. Von daher gehe ich davon aus, daß Technologiebewertung und Folgeabschätzung so komplex sind, daß man sie nicht so einfach ad hoc einer Insti-



    Timm
    tution, einer Lösungs- oder Lenkungsgruppe — ich komme gleich noch darauf zurück — überlassen kann. Vielmehr stehen Wissenschaftler und Forscher in einer großen gesellschaftspolitischen Verantwortung, ihre Erkenntnisse auch ohne politische Aufforderung und ohne Einschränkung den Entscheidungsgremien zur Verfügung zu stellen, damit hier verantwortungsvoll entschieden werden kann. Sie sollen damit nicht politische Verantwortung übernehmen — das ist nicht gemeint —, aber sie müssen in ihrem Verantwortungsbereich selbst so fest stehen, daß sie auch auf Folgen hinweisen können, die durch Mißbrauch ihrer Erkenntnisse eintreten können. Welch schreckliche Folgen durch Mißbrauch wissenschaftlicher Erkenntnisse eintreten können, hat uns die Vergangenheit leider auf vielfältige Weise bewiesen.
    Die Politiker nun können sich ihrer Verantwortung nicht entziehen. Sie dürfen sich nicht auf eine Institution zurückziehen, vielleicht in dem unbeholfenen Denken, daß man sich damit für seine eigene Entscheidung eine Alibifunktion schaffen kann. Es ist natürlich unbestritten — ich folge in diesem Punkt insofern auch den Intentionen Ihres Antrags —, daß die Legislative die Exekutive kontrollieren soll und muß. Genauso unumstritten müßte es für uns Politiker aber auch sein, daß wir die Pflicht haben, uns aus eigenem Antrieb in den Stand zu versetzen, daß wir unsere Entscheidungen nach Kenntnisnahme und Verarbeitung der Erkenntnisse und Bewertungen aus Wissenschaft und Forschung treffen können. Dazu bietet im Grunde manches, was wir bereits haben, schon die Gelegenheit.
    Wir — nicht nur wir Politiker — müssen also umdenken. Wir müssen den Umdenkungsprozeß beeinflussen. Wir müssen die Folgeabschätzung von Erkenntnissen und Entwicklungen in Technologie und Forschung genauso ins Bewußtsein rufen, wie wir es seinerzeit mit dem Umdenken hinsichtlich des Umweltschutzes getan haben. Beispielhaft seien hier nur die biologische Schädlingsbekämpfung und die Abfallbewirtschaftung mit Recycling genannt. Wir haben gerade in der jüngeren Vergangenheit in bestimmten Zeitabschnitten, die leider mit kriegerischen Aktivitäten gefüllt waren, erkennen müssen, daß im Grunde nur nach dem Nützlichkeitsprinzip abgeschätzt und bewertet wurde. Das ist natürlich nicht das Ziel für die Zukunft. Politische Aufgabe muß es vielmehr sein, daß wir das Schwergewicht eben auch auf die negativen Auswirkungen legen. Dazu sollten wir unseren Beitrag leisten. In der Bundesrepublik sind — das wurde von meinem Vorredner schon angeführt — Einrichtungen vorhanden, die wir nutzen können, eine Vielzahl wissenschaftlicher und technischer Institute und Organisationen. Wir können uns als Politiker — damit sollten wir uns, meine ich, zunächst einmal intern auseinandersetzen — dieser Institute, Organisationen und Einrichtungen durchaus selbst bedienen. Die Türen dazu stehen uns allen offen. Wir haben Berater im eigenen Lande und im internationalen Bereich. Ferner kann auf Arbeitsgruppen, Gutachten und Anhörungen zurückgegriffen werden. Für besonders wichtige Bereiche bietet sich das Instrument der Enquete-Kommission an. Ich meine, daß sich das Parlament damit durchaus in die Lage versetzen kann, Erkenntnisse zu gewinnen und in Beschlüsse umzusetzen — ohne zusätzliche Administration. Aus dem Antrag der CDU/CSU-Fraktion geht unter anderem auch hervor, daß etwas geschaffen werden könnte, was uns gerade in der jetzigen Diskussion in Schwierigkeiten bringt, nämlich daß wir Weiteres an Administration, die wir ja so fürchten, installieren, daß wir weiterhin Geld ausgeben, obwohl — hier möchte ich ein anderes Beispiel anführen — z. B. der amerikanische Kongreß mit einer ähnlichen Einrichtung keinen Erfolg gehabt hat. Das Office of Technology Assessment, kurz OTA genannt, hat zu erkennen gegeben, daß es offensichtlich zu klein ist. Wenn man es nun größer bauen will, kommen wir wieder in Bereiche hinein, die wir wahrscheinlich schon aus finanziellen Gründen gar nicht wollen.
    Meine Meinung hierzu ist also — wir werden das in den Ausschüssen sicherlich entsprechend beraten —, daß wir als Politiker die vorhandenen Einrichtungen nutzen, aus ihnen den Nutzen für unsere politischen Entscheidungen ziehen sollten. Wir sollten unser Licht in dieser Beziehung nicht unter den Scheffel stellen. Die vorhandenen Möglichkeiten sind meiner Ansicht nach ausreichend. Ich unterstütze die Vorschläge auf Überweisung der Vorlage an die Ausschüsse zur weiteren Beratung. — Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)



Rede von Richard Wurbs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Ich schließe die Aussprache.
Wir kommen zur Abstimmung. Der Ältestenrat schlägt vor, den Antrag der Abgeordneten Lenzer, Pfeifer, Dr. Probst sowie weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU auf Drucksache 9/701 zur federführenden Beratung dem Ausschuß für Forschung und Technologie und zur Mitberatung dem Ausschuß für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung und dem Haushaltsausschuß zu überweisen. Ist das Haus mit den vorgeschlagenen Überweisungen einverstanden? — Ich höre keinen Widerspruch. Dann ist so beschlossen.
Ich rufe Tagesordnungspunkt 16 auf:
Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Jenninger, Dr. Abelein, Werner, Dr. Bötsch, Spranger, Lemmrich, Lintner, Dr. Jobst, Hinsken, Dr. Dollinger, Dr. Faltlhauser, Biehle, Regenspurger, Glos, Dr. Wörner, Susset, Dr. Laufs, Dr. Stark (Nürtingen), Röhner, Dr. Schwörer, Sauer (Stuttgart), Sauter (Epfendorf), Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd), Petersen, Hanz (Dahlen), Sick, Fischer (Hamburg), Straßmeir, Pfeffermann
Finanzierung der Autobahn Würzburg-Ulm (A 7)

— Drucksache 9/748 -
Überweisungsvorschlag des Ältestenrates:
Ausschuß für Verkehr (federführend) Haushaltsausschuß



Vizepräsident Wurbs
Im Ältestenrat ist für die Aussprache ein Beitrag bis zu zehn Minuten für jede Fraktion vereinbart worden. Ist das Haus damit einverstanden? — Ich höre keinen Widerspruch. Es ist so beschlossen.
Wird das Wort zur Begründung gewünscht? — Das ist nicht der Fall.
Ich eröffne dann die Aussprache. Das Wort hat Herr Abgeordneter Dr. Jobst.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Dionys Jobst


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Unser Antrag, Sondermittel für den Bau der Autobahn Würzburg-Ulm (A 7) zur Verfügung zu stellen, bezieht sich nicht auf ein ausschließlich regionalpolitisches Problem, sondern vorwiegend auf ein bundespolitisches Problem. Der Bau dieser Autobahn Würzburg-Ulm ist 1978 durch ein eigenes Gesetz, dem alle Fraktionen dieses Hauses zugestimmt haben, in die Dringlichkeitsstufe I des Bundesfernstraßenausbauplans eingereiht worden. Maßgebend war, daß diese Autobahn neben ihrer wichtigen Erschließungsfunktion für die von ihr tangierten Regionen insbesondere eine wichtige Hauptverkehrsmagistrale in der Nord-Süd-Verbindung in der Bundesrepublik bilden sollte. Die A 7 ist die kürzeste Nord-Süd-Verbindung. Ich darf daran erinnern, daß sich der leider viel zu früh verstorbene Kollege Ollesch von der FDP damals sehr nachhaltig und auch maßgeblich mit dafür eingesetzt hat, daß dieses Gesetz zum Tragen gekommen ist. Der damalige Bundesverkehrsminister Gscheidle hat daraufhin die Länder Baden-Württemberg und Bayern gebeten, alles zu unternehmen, daß diese Autobahn bis 1983 fertiggestellt ist.
    Die A 7 hat also eine vorrangige, bundesweite Aufgabe. Im Bundesgebiet gibt es derzeit keine andere Neubaustrecke, die eine ähnliche Funktion für den internationalen Durchgangsverkehr hätte. Diese Autobahn dient darüber hinaus der Entlastung der vorhandenen süddeutschen überlasteten Autobahnen. Sie soll mit dazu beitragen, daß die erheblichen Verkehrsstauungen, die wir auf unseren süddeutschen Autobahnen leider Gottes haben, großräumig abgebaut werden.
    Durch die Kürzung der Mittel für den Bundesfernstraßenbau ist der Weiterbau dieser Trasse gefährdet. Die Alternative, meine sehr verehrten Damen und Herren, wäre, daß die Länder Baden-Württemberg und Bayern andere wichtige Straßenbaumaßnahmen vernachlässigen. Beides ist nicht vertretbar und nicht zumutbar. Beide Länder haben auch darauf hingewiesen, daß sie infolge der Kürzungen der Mittel für den Bundesfernstraßenbau ohne Einschränkungen anderer verkehrspolitischer Ziele nicht in der Lage sind, den Bau der A 7 zu finanzieren.
    Die Mittel für den Bundesfernstraßenbau sind 1980 um 500 Millionen und 1981 um weitere 350 Millionen DM gekürzt worden. In diesem Jahr sollen sie noch um weitere 200 Millionen DM gekürzt werden. Dies alles trotz steigender Baukosten!
    Auf Grund dieser unerfreulichen Finanzsituation kann also diese wichtige Autobahn nur weitergebaut werden, wenn Sondermittel aus dem Bundesfernstraßenetat bereitgestellt werden. Diejenigen, die diesen Antrag hier eingebracht haben, sind keine Straßenbaufetischisten. Wir wollen keine Luxusstraßen. Wir sind aber der Meinung, daß die dringend notwendigen Straßen gebaut werden müssen. Deshalb sind wir in der Bundesrepublik im Straßenbau nicht am Ende, wie manche meinen.
    Ich darf darauf hinweisen, daß alle drei Fraktionen des Bayerischen Landtags am 24. Juli 1971 einstimmig einen Dringlichkeitsantrag angenommen haben, der die Staatsregierung ersucht, weiterhin gemeinsam mit dem Nachbarland Baden-Württemberg alles zu unternehmen, um den zügigen Weiterbau der Bundesautobahn A 7 Würzburg-Ulm auf dem Weg einer Vorwegfinanzierung ohne Anrechnung auf die Länderanteile der Fernstraßeninvestitionen beim Bund zu erreichen.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, es gibt bei uns ohne Zweifel Ballungsräume, die über eine nahezu voll ausgebaute Verkehrsinfrastruktur verfügen. Dort hat der Straßenbau gewiß nicht diese Priorität. Es gibt aber Regionen, in denen der Straßenbau eine ganz besondere Aufgabe darstellt. In den revierfernen Gebieten, in den ländlichen Räumen müssen die notwendigen Straßen erstellt werden, damit die Wirtschaftsstruktur verbessert werden kann, damit die Transportpreise gesenkt werden können. Auch die Bevölkerung dort hat ein Anrecht darauf, die Entfernungen genauso schnell zu bewältigen, wie sie in den Ballungsräumen bewältigt werden. Hinzu kommt, daß die Bevölkerung in diesen ländlichen Gebieten von jeher benachteiligt ist und heute durch die hohe Mineralölsteuer und die laufend steigenden Benzinpreise ganz besonders benachteiligt wird. Hinzu kommt auch, daß dort Straßen gebaut werden müssen, um die erheblichen Unfallzahlen zu reduzieren. Erinnern Sie sich an die Schlagzeilen heuer im Sommer: „Die Autos stehen wie eine Mauer" — „180 km Stau auf den bayerischen Autobahnen". Diese Staus sind doch für die Betroffenen nervenaufreibend, kosten Zeit und auf Grund des hohen Benzinverbrauchs viel Geld. Diese unmenschlichen Zustände müssen wir beseitigen.
    Die Leittragenden sind nicht vorrangig die bayerischen oder die baden-württembergischen Bürger, sondern die Bürger aus anderen Bundesländern und ausländische Kraftfahrer. Die deutschen Kraftfahrer werden laufend zur Kasse gebeten. Sie sind die Melkkuh der Nation. Auf der anderen Seite werden die erforderlichen Straßen aber nicht zur Verfügung gestellt.
    Die Bundesregierung sieht den Verkehr nur mehr als Einnahmequelle an. Steuern werden erhöht, die Investitionen gekürzt und die Probleme verdrängt. Überall heißt es: Investitionen sind gefragt. Was tut die Bundesregierung? Die Verkehrsinvestitionen werden laufend gekürzt.

    (Zuruf von der SPD)

    Bei der Überprüfung des Bundesfernstraßenausbauplanes 1980 sind eine Reihe von Maßnahmen neu in die erste Dringlichkeitsstufe gekommen. Hinsichtlich der Länderquoten sind damals aber keine Konsequenzen gezogen worden. 26 % der Autobahn-



    Dr. Jobst
    maßnahmen in der Stufe I sollen z. B. in Bayern durchgeführt werden. Für den Freistaat Bayern wurde aber 1975 eine Quote von nur 17,3 % festgelegt. Sie ist einfach unzureichend. Dieses Quotendenken ist heute nicht mehr haltbar. Wenn in gewissen Gebieten der Straßenbau höchste Priorität hat, dann muß eben von diesem Quotendenken abgegangen und in diesen Räumen mehr Geld bereitgestellt werden.
    Wenn ich als Vertreter eines ostbayerischen Wahlkreises diesen Antrag begründe, tue ich das, weil die Autobahn Würzburg-Ulm fertiggestellt werden muß. Allerdings darf dieser Weiterbau nicht zu Lasten von Projekten in ländlichen Regionen in Baden-Württemberg und auch nicht zu Lasten von Projekten in Ostbayern erfolgen.
    Ich darf auch daran erinnern, daß die Bauwirtschaft in diesen ländlichen Bereichen erheblich zu kämpfen hat, daß dort die Zeiten auf Sturm stehen, weil in industriell weniger entwickelten Regionen die Bauwirtschaft eine viel größere Bedeutung als anderwärts hat. Auch das sollte nicht übersehen werden.
    Wir wissen, daß wir die Aufstockung der Mittel für den Bundesfernstraßenbau angesichts der Haushalts- und Finanzmisere nicht erreichen können. Deshalb müssen die Gelder zielgerechter eingesetzt werden. Ich darf auch daran erinnern, daß in früheren Jahren der Neubau wichtiger Autobahnverbindungen — genannt sei die linksrheinische Autobahn — zu einer Konzentrierung von Straßenbaumitteln in bestimmten Regionen geführt hat. Unser Antrag ist deshalb berechtigt.
    Ich hoffe, daß wir in den Ausschußberatungen zu einem befriedigenden Ergebnis gelangen. Ich hoffe, daß auch dieses Mal wieder — so wie damals, als diese Maßnahme beschlossen wurde — bei allen Fraktionen breite Einsicht vorherrschen wird und daß diese Autobahn, die notwendig ist, mit den erforderlichen Sondermitteln gebaut werden kann.
    An eines darf ich noch erinnern. Es gäbe für die Bundesregierung, für den Bund eine Möglichkeit, zu Einnahmen zu kommen, die für den Autobahnbau verwendet werden könnten. Die deutschen Autofahrer ärgern sich zu Recht, wenn sie im Ausland zu immer saftigeren Autobahngebühren herangezogen werden, während die ausländischen Kraftfahrer unsere Autobahnen umsonst benützen können und auch dazu beitragen, daß diese erheblichen Staus entstehen. Ich will keiner weiteren Verwaltungsbürokratie das Wort reden. Ich kenne auch die Schwierigkeiten im Zusammenhang mit dem EG-Recht. Es gibt aber Möglichkeiten; ich habe mehrfach darauf hingewiesen, daß diese Ungerechtigkeit abgebaut werden könnte. Das ist aber für heute nur eine Randbemerkung.
    Ich darf Sie noch einmal bitten, diesen Antrag an den Verkehrsausschuß und an den Haushaltsausschuß zu überweisen. Des weiteren darf ich die Kollegen der anderen Fraktionen heute schon bitten, einen Weg zu finden, Sondermittel bereitzustellen, damit diese Straße, die aus regional- und strukturpolitischen Gründen wichtig ist und gerade aus bundesweiter Sicht eine wichtige Funktion zu erfüllen hat, auch finanziert und weitergebaut werden kann.

    (Beifall bei der CDU/CSU)