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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 9/4 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 49. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 10. September 1981 Inhalt: Nachruf auf den Abg. Korber 2745 A Eintritt der Abg. Bühling, Frau Dr. Engel, Wallow und Doss in den Deutschen Bundestag 2745 D Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Wehner, Polkehn und Pensky . . . 2745 D, 2746A Laudatio und Glückwünsche zum Geburtstag des Bundestagspräsidenten Stücklen . 2746 A Bestimmung des Abg. Haase (Kassel) zum stellvertretenden Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses 2746 D Wahl des Abg. Schluckebier zum stellvertretenden Mitglied in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates . . . 2746 D Begrüßung einer Delegation des kanadischen Unterhauses und des kanadischen Senats 2757 C Begrüßung einer Abordnung des American Jewish Committee 2788 A Begrüßung einer Delegation von Parlamentariern der Nationalversammlung der Republik Korea 2797 D Beratung der Großen Anfrage der Fraktion der CDU/CSU Zweites Folgetreffen der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa in Madrid — bisherige Verwirklichung der Schlußakte von Helsinki — weiterführende Vorschläge zur Schlußakte von Helsinki — Drucksachen 9/77, 9/643 — Graf Huyn CDU/CSU 2747 A Brandt SPD 2749 D Jung (Kandel) FDP 2755A Dr. Todenhöfer CDU/CSU 2757 D Genscher, Bundesminister AA . . 2761D, 2780A Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . . . 2768 C Voigt (Frankfurt) SPD 2772 D Dr. Hennig CDU/CSU 2776 A Männing SPD 2780 D Jäger (Wangen) CDU/CSU 2780 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 30. August 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande über die Ergänzung des Europäischen Auslieferungsübereinkommens vom 13. Dezember 1957 und die Erleichterung seiner Anwendung — Drucksache 9/373 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 9/619 — 2788 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Ver- II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 49. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. September 1981 trag vom 30. August 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande über die Ergänzung des Europäischen Übereinkommens vom 20. April 1959 über die Rechtshilfe in Strafsachen und die Erleichterung seiner Anwendung — Drucksache 9/374 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 9/620 — 2788 C Erste Beratung des von den Abgeordneten Hauser (Krefeld), Dr. Bötsch, Dr. Pinger, Helmrich, Dr. Dollinger, Dr. Schwarz-Schilling, Stücklen, Erhard (Bad Schwalbach), Jung (Lörrach), Engelsberger, Landre, Hinsken, Schröder (Lüneburg), Spranger, Dr. Schwörer, Dr. Waigel, Dr. Stavenhagen, Sick, Biehle, Dr. George, Niegel, Echternach, Schulze (Berlin), Dr. Kunz (Weiden), Pohlmann, Regenspurger, Louven, Kolb und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Neunten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb — Drucksache 9/665 — Dr. Bötsch CDU/CSU 2788 D Dr. de With, Parl. Staatssekretär BMJ . . 2790 C Dr. Schwenk (Stade) SPD 2791 D Kleinert FDP 2793 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 18. November 1980 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über den Verzicht auf die Beglaubigung und über den Austausch von Personenstandsurkunden sowie über die Beschaffung von Ehefähigkeitszeugnissen — Drucksache 9/634 — 2795A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zehnten Gesetzes zur Änderung des Wehrsoldgesetzes — Drucksache 9/661 — 2795A Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verhinderung des Mißbrauchs von Sendeanlagen — Drucksache 9/719 — 2795 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 24. Oktober 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Italienischen Republik über die Ergänzung des Europäischen Auslieferungsübereinkommens vom 13. Dezember 1957 und die Erleichterung seiner Anwendung — Drucksachen 9/732, 9/776 — 2795 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 24. Oktober 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Italienischen Republik über die Ergänzung des Europäischen Übereinkommens vom 20. April 1959 über die Rechtshilfe in Strafsachen und die Erleichterung seiner Anwendung — Drucksachen 9/733, 9/776 — 2795 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 3. Juli 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Elfenbeinküste zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und Regelung der gegenseitigen Amtshilfe auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 9/658 — 2795 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 26. Februar 1974 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung von Mauritius über den Luftverkehr — Drucksache 9/633 — 2795 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Internationalen Übereinkommen vom 7. Juli 1978 über Normen für die Ausbildung, die Erteilung von Befähigungszeugnissen und den Wachdienst von Seeleuten — Drucksache 9/670 — 2795 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Landwirtschaftliche Rentenbank — Drucksache 9/669 — 2795 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Lenzer, Pfeifer, Dr. Probst, Dr. Riesenhuber, Gerstein, Dr. Bugl, Engelsberger, Eymer (Lübeck), Dr. Hubrig, Maaß, Neuhaus, Prangenberg, Weirich, Dr. Stavenhagen, Dr. Kunz (Weiden), Regenspurger, Frau Dr. Hellwig und der Fraktion der CDU/CSU Verbesserung der Beratungskapazität des Deutschen Bundestages zur Bewertung Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 49. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. September 1981 III technologischer Forschungsprogramme und Vorbereitung der Entscheidung über technologiepolitische Probleme — Drucksache 9/701 — Eymer (Lübeck) CDU/CSU 2796 B Dr. Steger SPD 2798 A Timm FDP 2799 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Jenninger, Dr. Abelein, Werner, Dr. Bötsch, Spranger, Lemmrich, Lintner, Dr. Jobst, Hinsken, Dr. Dollinger, Dr. Faltlhauser, Biehle, Regenspurger, Glos, Dr. Wörner, Susset, Dr. Laufs, Dr. Stark (Nürtingen), Röhner, Dr. Schwörer, Sauer (Stuttgart), Sauter (Epfendorf), Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd), Petersen, Hanz (Dahlen), Sick, Fischer (Hamburg), Straßmeir, Pfeffermann Finanzierung der Autobahn WürzburgUlm (A 7) — Drucksache 9/748 — Dr. Jobst CDU/CSU 2801A Topmann SPD 2801 C Merker FDP 2804 B Beratung der Sammelübersicht 16 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen mit Statistik über die beim Deutschen Bundestag in der Zeit vom 4. November 1980 bis 30. Juni 1981 eingegangenen Petitionen — Drucksache 9/677 — 2805 D Beratung des Antrags des Präsidenten des Bundesrechnungshofes Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 1980 — Einzelplan 20 — — Drucksache 9/624 — 2806 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Agrarbericht 1981 Agrar- und ernährungspolitischer Bericht der Bundesregierung — Drucksachen 9/140, 9/141, 9/542 — . . . 2806A Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Bundeseigenes Grundstück in EssenSchuir, Gemarkung Schuir, Flur 3, Flurstück 20, hier : Veräußerung an das Land Nordrhein-Westfalen — Drucksache 9/757 — 2806 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Festlegung eines dritten Aktionsplans im Bereich der wissenschaftlich-technischen Information und Dokumentation (1981 bis 1983) — Drucksachen 9/189, 9/631 — 2806 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtline des Rates zur Änderung der Richtlinien 65/65/EWG und 75/319/EWG vom 20. Mai 1975 über die Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften über Arzneispezialitäten — Drucksachen 9/438, 9/702 — 2806 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit zu den Unterrichtungen durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über die Verwendung von Substanzen mit hormonaler oder thyreostatischer Wirkung bei Haustieren Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über Überwachung und Untersuchung von Tieren und Fleisch in der Gemeinschaft auf Rückstände von Substanzen mit östrogener, androgener, gestagener und thyreostatischer Wirkung Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der Bedingungen für die Überwachung von Aufbewahrung, Vertrieb und Verwendung von Stoffen mit hormonaler Wirkung bei Tieren — Drucksachen 9/60 Nr. 17, 9/158 Nr. 21, 9/158 Nr.23, 9/734 — 2806D Fragestunde — Drucksache 9/783 vom 4. September 1981 — Verwirklichung des Versprechens der Bundesregierung von 1972, sich weiter um die Fortentwicklung der EG zu einer politischen Union zu bemühen MdlAnfr 34 04.09.81 Drs 09/783 Dr. Hennig CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . . 2784B, D, 2785A, B ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU . . . 2784D, 2785A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU 2785 B IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 49. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. September 1981 Finanzielle und militärische Hilfe der DDR für Nicaragua MdlAnfr 35 04.09.81 Drs 09/783 Dr. Hennig CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . . 2785C, D ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU 2785 D ZusFr Thüsing SPD 2785 D Angaben über das Kräfteverhältnis von NATO und Warschauer Pakt in der Broschüre des Bundespresseamts „Aspekte der Friedenspolitik" MdlAnfr 21, 22 04.09.81 Drs 09/783 Peter (Kassel) SPD Antw StMin Dr. Corterier AA . . 2786A, B, C, D, 2787A, B, C ZusFr Peter (Kassel) SPD 2786 B, C, 2787 A, B ZusFr Dallmeyer CDU/CSU 2786 C ZusFr Thüsing SPD 2786 D, 2787 B Beschimpfung des Bundeskanzlers durch die sowjetische Nachrichtenagentur TASS MdlAnfr 32 04.09.81 Drs 09/783 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . . 2787 C, D 2788A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU 2787 D Nächste Sitzung 2806 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 2807* A Anlage 2 Öffnung des Schulbusverkehrs in Rheinland-Pfalz für den öffentlichen Personennahverkehr MdlAnfr 1 04.09.81 Drs 09/783 Pauli SPD SchrAntw StSekr Ruhnau BMV . . . . 2807* B Anlage 3 Ratifizierung des Protokolls über Tankreinigung und Wasserballasttanks in Öltankern MdlAnfr 2 04.09.81 Drs 09/783 Dr. Hüsch CDU/CSU SchrAntw StSekr Ruhnau BMV . . . . 2807* C Anlage 4 Bereitstellung von Mitteln aus dem ZIP-Programm, insbesondere für die Kläranlage der Gemeinde Rheinstetten-Mörsch MdlAnfr 7, 8 04.09.81 Drs 09/783 Frau Dr. Lepsius SPD SchrAntw PStSekr Haehser BMF . . . 2807* D Anlage 5 Neuverschuldung im Rahmen des Vollzugs des Bundeshaushalts 1981 MdlAnfr 9 04.09.81 Drs 09/783 Dr. Friedmann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Haehser BMF . . . 2808*A Anlage 6 Negatives Deutschland-Bild in Brasilien MdlAnfr 33 04.09.81 Drs 09/783 Dr. Lammert CDU/CSU SchrAntw StSekr Becker BPA 2808* A Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 49. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. September 1981 2745 49. Sitzung Bonn, den 10. September 1981 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 49. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. September 1981 2807* Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. van Aerssen 11.9. Becker (Nienberge) 11.9. Dr. Bugl 11.9. Burger 11.9. Dr. Enders* 11.9. Dr. Fellner 11.9. Fischer (Hamburg) 11.9. Francke (Hamburg) 10.9. Hauck 11.9. Dr. Hubrig 11.9. Dr. Lenz (Bergstraße) 11.9. Mahne 11.9. Dr. Müller* 11.9. Müller (Bayreuth) 11.9. Dr. Riemer 11.9. Dr. Rose 11.9. Dr. Schachtschabel 11.9. Frau Schlei 11.9. Schröder (Hannover) 11.9. Dr. Schwörer 11.9. Dr. Solms 11.9. Windelen 10.9. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Staatssekretärs Ruhnau auf die Frage des Abgeordneten Pauli (SPD) (Drucksache 9/783 Frage 1): Ist es zutreffend, daß die Deutsche Bundesbahn unter Berufung auf das Personenbeförderungsgesetz der rheinland-pfälzischen Absicht, den Schulbusverkehr im Rahmen des verfügbaren Fahrgastraumes für den allgemeinen ÖPNV zu öffnen, die Zustimmung versagt, und was gedenkt die Bundesregierung zu tun, um dieser möglichen Verbesserung des ÖPNV im ländlichen Raum zum Erfolg zu verhelfen? Das Land Rheinland-Pfalz hat mit der Bundesbahndirektion Saarbrücken vereinbart, in zwei Landkreisen den öffentlichen Personennahverkehr modellhaft dadurch zu verbessern, daß grundsätzlich auch andere Fahrgäste Schulbusse mitbenutzen können. Die in Frage kommenden Verbindungen wurden mit den beiden Landkreisen vertraglich vereinbart. Sollte der Landkreis Simmern das Ergebnis der beiden Modellversuche nicht abwarten wollen, ist die Bundesbahndirektion Saarbrücken gleichwohl bereit, bereits jetzt eine entsprechende Vereinbarung auch mit diesem Landkreis zu treffen. Eine solche Zusage hat die Bundesbahndirektion Saarbrükken am 9. September 1981 gemacht. Die Modellversuche sind Ausdruck der verkehrspolitischen Bemühungen von Bund und Ländern, den speziellen Schulbusverkehr auch dort anderen Fahrgästen zugänglich zu machen, wo keine Fahrmöglichkeiten mit Linienbussen bestehen. Dem entAnlagen zum Stenographischen Bericht spricht das Votum des Deutschen Bundestages, das dieser anläßlich der Behandlung des Dritten Berichts der Bundesregierung zur Neuregelung des § 8 des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) — BT-Drucksache 8/803 — abgegeben hat. Anlage 3 Antwort des Staatssekretärs Ruhnau auf die Frage des Abgeordneten Dr. Hüsch (CDU/CSU) (Drucksache 9/783 Frage 2): Hat die Bundesregierung das Protokoll über Tankreinigung und Wasserballasttanks in Öltankern, das sich auf die Internationale Konvention zur Verhütung von Umweltverschmutzungen durch Schiffe aus dem Jahr 1973 stützt, ratifiziert, und gegebenenfalls welche Gründe stehen der Ratifizierung entgegen? Der Entwurf eines Zustimmungsgesetzes zu dem genannten Übereinkommen und dem Protokoll befindet sich z. Zt. im Gesetzgebungsverfahren. Die Bundesregierung wird das Übereinkommen zusammen mit dem Protokoll ratifizieren, sobald das Gesetz verkündet worden ist. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Fragen der Abgeordneten Frau Dr. Lepsius (SPD) (Drucksache 9/783 Fragen 7 und 8): Kann die Bundesregierung mitteilen, wann die im ZIP-Programm zugesagten Finanzierungsmittel des Bundes für Kläranlagen abfließen, nachdem beispielsweise die Gemeinde Rheinstetten-Mörsch für Mittel des Bundes in Vorlage treten muß? Kann die Bundesregierung mitteilen, bei wie vielen und welchen Maßnahmen des ZIP-Programms der Bund derzeit seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen kann, und welche Haushaltsmaßnahmen gedenkt die Bundesregierung zu ergreifen, um ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen? 1. Die Finanzierung des Bundesanteils an den Abwassermaßnahmen des Rhein-Bodensee-Programms (ZIP) ist für 1981 sichergestellt. Der von der Gemeinde Rheinstätten-Mörsch zunächst vorfinanzierte Restbetrag von 240 000 DM des Bundesanteils wurde inzwischen zur Verfügung gestellt. 2. Die Bundesregierung hat die zur Finanzierung des Programms für Zukunftsinvestitionen erforderlichen Ausgaben im Rahmen des Haushaltsplans 1981 veranschlagt und auch — soweit vorhanden — die entsprechenden Ausgabereste freigegeben. Die Bewirtschaftung der Ausgaben und damit die Abwicklung der Zahlungsverpflichtungen liegt im Verantwortungsbereich des jeweiligen Ressortministers (Art. 65 GG). Mir ist nicht bekannt, daß Ressorts ihre Zahlungsverpflichtungen vernachlässigt haben. Deshalb besteht auch kein Anlaß, Haushaltsmaßnahmen in Erwägung zu ziehen. 2808* Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 49. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. September 1981 Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Frage des Abgeordneten Dr. Friedmann (CDU/CSU) (Drucksache 9/783 Frage 9): In welchem Umfang wird sich der Bund in diesem Jahr aus heutiger Sicht im Rahmen des Vollzugs des Bundeshaushalts 1981 neu verschulden? Im Haushaltsplan 1981 ist eine Nettokreditaufnahme von 33,8 Mrd. DM veranschlagt. In welchem Umfang die Nettokreditaufnahme durch konjunkturbedingte Steuerausfälle oder etwaige Mehrbelastungen (insbesondere infolge der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt oder im Bereich des Schuldendienstes) höher ausfallen wird, läßt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Insoweit darf ich mich auf die bereits veröffentlichte Antwort zu der Kleinen Anfrage der CDU/ CSU-Fraktion (BT-Drucksache 9/738) beziehen. Anlage 6 Antwort des Staatssekretärs Becker auf die Frage des Abgeordneten Dr. Lammert (CDU/CSU) (Drucksache 9/783 Frage 33): Wie beurteilt die Bundesregierung die im Ergebnis negativen Befunde einer jüngeren empirischen Untersuchung über das Deutschland-Bild in Brasilien, und welche Schlußfolgerungen beziehungsweise Maßnahmen hat die Bundesregierung daraus entwickelt? Im Auftrage der Bundesregierung ist im vorigen Jahr eine Meinungsumfrage über das Deutschlandbild in Brasilien veranstaltet worden. Das Ergebnis dieser Meinungsumfrage ist entgegen Ihrer Annahme insgesamt nicht negativ. Vielmehr läßt die Befragung eines repräsentativen Querschnitts der Bevölkerung deutlich werden, daß die Kenntnisse über die Bundesrepublik Deutschland und ihr Ansehen in Brasilien im Vergleich zu anderen Ländern befriedigend sind. Auch die Wertschätzung, die den Deutschen als disziplinierten, organisationsfähigen und rationalen Menschen entgegengebracht wird, ist beachtlich. Die Umfrage hat indessen auch gezeigt, daß in Brasilien, wie in anderen entfernten Ländern, die einen geringeren Kontakt mit der Bundesrepublik Deutschland haben als unsere Nachbarländer, noch immer stereotype Vorstellungen, insbesondere als Ergebnis der NS-Zeit und des Zweiten Weltkrieges, anzutreffen sind. Der Einfluß negativer historischer Ereignisse auf das Deutschlandbild in der Welt kann mit Mitteln der Öffentlichkeitsarbeit nur langfristig und in begrenztem Umfang abgebaut werden. Die Bundesregierung hat das Ergebnis der Meinungsumfrage zum Anlaß genommen, alle Möglichkeiten einer Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit in Brasilien zu prüfen. Sie wird so bald wie möglich die brasilianische Öffentlichkeit in verstärktem Maße über die Bundesrepublik Deutschland unterrichten.
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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Aber das ist j a nicht der Punkt, über den ich spreche, Herr Kollege Mertes. Sie dürfen doch nicht unterstellen, daß der französische, der britische, der norwegische Außenminister — ich weiß nicht, welcher Außenminister —, alle, die dort zusammengesessen haben, nicht auch in der Lage sind, den schwierigen Prozeß — ich äußere mich gleich dazu, wie ich ihn werte — zu würdigen. Ich sage: Demgegenüber nehmen Sie heute eine Haltung ein, die sich erneut im Gegensatz zu dem befindet, was das Bündnis im Dezember festgehalten hat.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das ist falsch! Das ist unwahr!)

    — Herr Kollege Mertes, Sie meinen, das sei unwahr. Das ist natürlich wie so häufig in der Politik, wo es subjektive Einschätzungen gibt. Ich muß Ihre subjektive Einschätzung so zur Kenntnis nehmen, wie Sie sie vorbringen. Es gibt j a bei der Wertung politischer Tatbestände sehr häufig leider nicht die Möglichkeit, absolute Wahrheiten festzustellen. — Bitte sehr!


Rede von Dr. Alois Mertes
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Kollege Brandt, wollen Sie bitte zur Kenntnis nehmen, daß die Position des westlichen Bündnisses auf der Madrider Folgekonferenz von der Opposition in vollem Umfang mitgetragen und geteilt wird und daß dies von uns offen und oft gesagt wird?

(Wehner [SPD]: Damit Sie jetzt hier die SPD beschimpfen können!)


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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Das ist interessant. Das war nicht herauszuhören aus dem, was Graf Huyn uns heute morgen hier gesagt hat.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Wenn Sie, verehrte Kollegen, bitte noch einmal hineinschauen in die Antwort — das ist eine umfassende Antwort der Bundesregierung —, dann werden Sie finden: diese Antwort enthält gute Argumente in bezug auf Illusionen, Fehleinschätzungen, Kurzsichtigkeiten oder Kurzatmigkeiten. Es ist manchem Kollegen in diesem Hause bekannt, daß ich in den vergangenen Jahren mehr als einmal meine Sorge darüber geäußert habe, die Schlußakte, das Schlußdokument von Helsinki könnte damals überladen worden sein, und die Formulierungen zu einer Reihe von Punkten könnten wegen ihrer Deutbarkeit und Dehnbarkeit viel Auslegungsstreit nach sich ziehen. Jedenfalls das will ich heute wiederholen — war es von Anfang an eine Illusion, Graf Huyn, zu meinen, die kommunistisch regierten Staaten hätten sich in Helsinki zur Abschaffung ihrer politischen Ordnung verpflichtet. Das haben sie offensichtlich nicht. Ich sage es noch einmal: Die Antwort der Bundesregierung enthält eine Reihe wichtiger Klarstellungen zum Thema Illusionen, zum Thema des Grundkonflikts, wie es dort genannt wird, zwischen den unterschiedlichen politischen Ordnungen, zum Thema der langfristigen Perspektiven. Ich kann nur empfehlen, sich das noch einmal in Ruhe anzuschauen.
    Es ist auch wichtig zu wissen — die uns begleitende Öffentlichkeit weiß dies nicht immer, kann es nicht immer wissen —, daß im KSZE-Prozeß — wenn wir das sagen, versteht man uns häufig schon nicht mehr —, also diesem Prozeß, der in Helsinki in Gang gesetzt wurde, leider nicht die schrecklichen Gefahren des Rüstens zu bannen sein werden, wenn auch eine Konferenz zur Abrüstung in Europa zumal durch vertrauensbildende Maßnahmen einen wichtigen friedenspolitischen Beitrag leisten kann. Wenn es so ist, daß im Rahmen dieses Prozesses gegen die Gefahren des Wettrüstens nichts Wesentliches wird getan werden können, dann konzentrieren sich die Erwartungen um so mehr auf die Weltmächte, daß sie sich nicht unnötig viel Zeit nehmen möchten. Denn es werden in wenigen Wochen schon wieder zwölf Monate vergangen sein, ein Jahr wird vergangen sein, seit sie sich im Oktober 1980 in Genf zusammensetzten, um zu sehen: Wie kann man sich an Verhandlungen über die Begrenzung auch und gerade auch der sogenannten nuklearen Mittelstrekkenwaffen in Europa heranarbeiten?
    Zu Beginn dieses Prozesses, von dem die Rede ist, war die Einsicht da — jedenfalls bei uns, so hat es sich mir dargestellt; diese Einsicht gilt es erneut klarzumachen —, daß durch mehr praktische Zusammenarbeit — ich stehe zu dem, was mein Vorredner aus dem Jahre 1975, als wir hier darüber sprachen, zitiert hat; ich hatte mich so genau gar nicht mehr daran erinnert — mehr menschliche Kontakte und vielleicht sogar Lockerungen in den ideologischen Fronten bewirkt werden können und daß auch dies der Sicherung des Friedens zugute kommen kann.
    Unser Bemühen darum, den Prozeß der Entspannung nicht verkommen zu lassen, sondern — so es geht und wo es geht — wieder in Gang zu setzen, ist ein Teil unserer Antwort an die vielen, zumal Jüngeren in unserem Land, die von der Furcht vor den Folgen des Rüstungswettlaufs umgetrieben werden

    (Beifall bei der SPD)

    und die sich für Frieden durch Abrüstung engagieren und von denen manche — nicht nur Jüngere — die zusätzliche Sorge vor einer Entwicklung haben, die, was immer sonst noch in der Welt geschieht, mit einem Todesurteil über das deutsche Volk gleichzusetzen sein könnte.
    Ich stimme den sozialdemokratischen Arbeitnehmern zu, ihrem Bundesausschuß, der dieser Tage zu Papier gebracht hat:
    Der Einsatz vieler Menschen in unserem Lande für den Frieden ist ein gutes Zeichen.

    (Zustimmung bei der SPD)




    Brandt
    Er macht deutlich, daß die Bürger nicht daran glauben, daß allein Waffen den Frieden sichern können. Sozialdemokraten müssen sich weiterhin an diesem Gespräch intensiv beteiligen.
    Und das tun wir: das ist nicht immer leicht. Ich habe gesagt, verehrte Kollegen — ich will es hier ruhig erneut zu Protokoll geben; es ist nicht besonders kompliziert, schwierig, wie manches ist, was uns junge Menschen heute entgegenhalten —: Ich habe in meinen Leben Schlimmeres erfahren, als daß junge Deutsche sich für Frieden und Abrüstung engagieren; ich habe Schlimmeres erlebt.

    (Beifall bei der SPD)

    Das bedeutet nicht, irgend jemandem nach dem Munde zu reden, das bedeutet, sich mit Einseitigkeiten und Übertreibungen kritisch auseinanderzusetzen. Aber es kann auch nicht bedeuten, irgend jemanden, der guten Willens ist, zu beschimpfen. Es führt kein Weg daran vorbei, uns mit den ernsten Sorgen der Bürger zu befassen.
    Ich werbe für die Friedensinitiative des Deutschen Gewerkschaftsbundes.

    (Beifall bei der SPD)

    Die deutschen Gewerkschaften wollen als die große Friedensinitiative in unserem Lande in diesem Augenblick, daß Frieden durch Abrüstung geschaffen wird; sie setzen auf den Vorrang von Verhandlungen, um durch eine allgemeine, ausgewogene und kontrollierte Abrüstung das Wettrüsten zu beenden und den Frieden zu sichern. Die Gewerkschaften zeigen damit, daß sie sich nicht vor falsche Alternativen stellen lassen. Sie sagen: Blindheit auf einem Auge führt in der Friedensdiskussion nicht weiter. Redlich ist nur derjenige, der eine gleichgewichtige Abrüstung der Mittelstreckenraketen auf allen Seiten verlangt.
    Jetzt hat mein Vorredner eine Frage an mich gerichtet, die sich auf Berlin bezieht. Verehrter Kollege, mich quält schon, was sich andeutet in Verbindung mit einem Besuch des amerikanischen Außenministers. Es ist für mich ein schwacher Trost, zu wissen, daß ich vor über 20 Jahren schon einmal — das vergessen die meisten — als Berliner Bürgermeister in der Situation war, den damaligen amerikanischen Außenminister John Foster Dulles gegen eine Demonstration schützen zu lassen, und wie quälend und bedrückend es war, daß sich junge Leute wegen des Streits um Vietnam auf eine nicht zu akzeptierende Weise mit dem Amerika-Haus beschäftigten. Ich habe da eine ganze Menge Erfahrung auf dem Buckel.

    (Dr. Barzel [CDU/CSU]: Erinnern Sie sich genau: Dulles und Vietnam?)

    — Jawohl. — Ich habe mich damals dagegen gewandt und tue es heute, und zwar mit Nachdruck. Auch ich bin erschrocken ich will das hier ganz offen sagen — über manches, was in der letzten Zeit aus Washington zu hören war. Aber ich muß mich eindringlich gegen Demonstrationen wenden, die es nicht leichter, sondern schwerer machen, sich mit Vorstellungen unserer amerikanischen und sonstigen Verbündeten auseinanderzusetzen, die man für abwegig hält,

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Barzel [CDU/CSU]: Hätten Sie das vor drei Wochen schon gesagt!)

    und unsere Interessen so zu vertreten, wie es geboten ist. Deshalb habe ich zur Demonstration, die dort angekündigt ist, gesagt: Die Verantwortung für Berlin und für das deutsch-amerikanische Verhältnis gebieten, von der vorgesehenen Demonstration abzuraten und sie nachdrücklich abzulehnen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Als langjähriger Regierender Bürgermeister von Berlin und als Parteivorsitzender möchte ich dringend bitten, sich von Aktivitäten fernzuhalten, die Berlin schaden würden.
    Wogegen ich mich zugleich wende — Herr Kollege Huyn, Sie haben es angesprochen —, ist der sorglose Umgang mit dem Wort „Antiamerikanismus". Es gibt in den Vereinigten Staaten selbst unterschiedliche Meinungen. Natürlich muß sich unsere Regierung an die dortige Regierung halten. Aber sind die jeweiligen Kritiker der dortigen Regierung Feinde ihres eigenen Landes? Sind z. B. die Regierungen von Mexiko und Frankreich antiamerikanisch, wenn sie eine andere Politik, nämlich eine politische Lösung für El Salvador, befürworten? — Nein! Die Freundschaft mit dem amerikanischen Volk, zu den Vereinigten Staaten überhaupt, gebietet es, offen zu sagen, wo man etwas anders sieht, wo man etwas nicht für richtig hält und wovon man überzeugt ist, daß es den eigenen Interessen dient, und wie sich dies in den Rahmen der gemeinsamen westlichen Interessen einfügen sollte.
    Es wäre nicht angemessen, wenn ich mich in Polemik verlöre. Ich möchte gerne die Aufmerksamkeit der Kollegen auf die Entschließung lenken, die die beiden die Regierung tragenden Fraktionen dem Haus vorgelegt haben. In diesem Augenblick möchte ich die Aufmerksamkeit besonders auf den Punkt 1 lenken. Durch diesen Punkt 1 laden wir nämlich den Deutschen Bundestag ein, seine Überzeugung zu bekräftigen, daß der KSZE-Prozeß, also der durch Helsinki in Gang gekommene und jetzt in Madrid verhandelte Prozeß gerade in der heutigen Weltlage fortgesetzt und ausgebaut werden muß.
    Dieser langfristig angelegte, dynamische Prozeß,
    — so heißt es dort —
    der den Verzicht auf die Anwendung und Androhung von Gewalt zur Voraussetzung hat, dient der Festigung des Friedens und der Stabilität in Europa. Er trägt dazu bei, die menschliche Dimension der Entspannung zu entwickeln und die praktische Zusammenarbeit zwischen Ost und West ... zu stärken.
    Dann folgt noch unter derselben Ziffer im Entschließungsentwurf der Hinweis auf die von der Teilung Deutschlands und Europas ausgehenden Gefahren und die Erschwernisse im menschlichen Zusammenleben, die das deutsche Volk besonders belasten. Die beiden Fraktionen sagen, daß daher die beiden



    Brandt
    deutschen Staaten eine besondere Verantwortung für die Aufrechterhaltung des Friedens in Europa haben. In der Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage wird ja zutreffend — nämlich realistisch — gesagt, daß der Prozeß, von dem wir sprechen, leider — das füge ich hinzu — das Problem der Teilung Deutschlands nicht wird lösen können, wohl aber, wenn wir Glück haben, dabei helfen kann, die Folgen der Teilung — solange sie dauert — zu lindern.
    Meine Damen und Herren, gerade auch nach den unsachlichen Angriffen, die in den letzten Tagen gegen den Kollegen Bahr gerichtet worden sind und die ich hier scharf zurückweise

    (Beifall bei der SPD — Dr. Barzel CSU)

    — nein —, unterstreiche ich — in Verbindung mit der entsprechenden Ziffer in unserer Resolution — die Notwendigkeit, politische Gespräche, wenn sie richtig eingeordnet sind, auch zwischen den Verantwortlichen in den beiden deutschen Staaten zu führen.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Barzel CSU)

    doch Nebel, Herr Brandt!)
    Deshalb verspreche ich mir etwas davon — richtig eingeordnet —, wenn der im vorigen Jahr vorgesehene Besuch des Bundeskanzlers beim ersten Mann in der DDR in absehbarer Zeit nachgeholt werden kann.
    Von dem besonderen Anlaß einmal abgesehen, Herr Kollege Barzel, den Fall einmal ins Grundsätzliche gewendet: Liegt es nicht im Interesse aller Deutschen, der Westdeutschen und der Landsleute drüben, auch derer, die für sie auf die dort eigene Weise Verantwortung tragen, daß Begegnungen mit der DDR auch auf der politischen Ebene zur Selbstverständlichkeit werden?

    (Beifall bei der SPD)

    Nur die Anerkennung dessen, was in Europa ist, ermöglicht die allmähliche Überwindung, und zwar auf eine Weise, die die Stabilität des ohnehin fragil gewordnen Friedenszustandes nicht gefährdet. Abrupte Veränderungen — wo auch immer — können vielleicht ehrenwerte Emotionen befriedigen; politisches Gleichgewicht in Europa brauchen wir jedoch in gewisser Hinsicht nicht weniger als das militärische. Angesichts dieser rationalen, allen Illusionen abholden Tatsache müssen wir jedes vernünftige Gespräch zwischen Politikern der beiden deutschen Staaten grundsätzlich begrüßen,

    (Beifall bei der SPD)

    unabhängig vom Protokoll, unabhängig von so oder so auszulegenden Vertragsformulierungen; die Politik geht insoweit Verträgen voraus. Wenn Deutschland in seinen beiden Staaten eine Zukunft haben soll, so werden seine Politiker die Courage brauchen — unter Berücksichtigung aller vorgegebenen und auch notwendigen Fakten —, das Gespräch zu suchen und zu führen, wo immer es möglich ist.
    Ich kehre zu unserem Entschließungsantrag zurück. Wir nehmen in den Ziffern 3, 4 und 5 eine Wertung dessen vor, was jetzt verhandelt wird. Gegen Ende der Ziffer 4 laden wir den Bundestag erneut ein, der Hoffnung Ausdruck zu geben,
    daß es insbesondere gelingen wird, die Kontakte und Informationen zwischen den Menschen in Ost und West zu verbessern, durch geeignete Schritte auf eine bessere Verwirklichung der Menschenrechte hinzuwirken und die wirtschaftliche, technisch-wissenschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit auszubauen.
    In der Antwort der Bundesregierung wird an der geeigneten Stelle gesagt, wie schwierig sich das erwiesen hat, was mit der Menschenrechtspolitik zusammenhängt. Es wird dann an anderer Stelle aber positiv gewürdigt, daß sich im Laufe dieser Jahre auf dem Gebiet der Familienzusammenführungen Fortschritte ergeben haben; das ist mehr als nichts.
    Mein Vorredner hat geglaubt, in Verbindung mit einem Aufruf zugunsten von Professor Sacharow eine Kritik an meine Adresse anbringen zu sollen. Verehrter Kollege, ich würde Ihnen raten, sich mit einem Gegenstand etwas genauer vertraut zu machen, bevor Sie sich äußern. Jemand wie ich hat sich im Laufe der letzten Jahre mehr als einmal fragen müssen: Wie nimmst du die Wahl vor, wenn du die Chance hast, vielleicht mehr zu erreichen, wenn du etwas ohne Plakatierung machst?

    (Beifall bei der SPD)

    Ich bin gern bereit, Ihnen das zu dokumentieren.
    Verehrter Herr Vorredner, Sie haben auch Polen anklingen lassen. Wir haben uns daran gehalten und wir wollen dabei bleiben, uns zu diesem erregenden Vorgang sehr behutsam zu äußern, damit keine Andeutung von Einmischung hochkommt, woraus ich ableite, daß sich die gesellschaftlichen Kräfte in Polen auch auf ihren eigenen Prozeß konzentrieren. Aber wir haben uns bei aller Zurückhaltung, bei aller Behutsamkeit doch mit großem Respekt gegenüber diesem historischen Prozeß der Erneuerung geäußert und eingestellt, zugleich in der Hoffnung, daß im wesentlichen eigene Arbeit — denn anders geht es nicht — diese unsere Nachbarn über ihre schwierigen Probleme hinwegbringen hilft; aber glaubt man, verehrte Kollegen — —