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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 9/4 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 49. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 10. September 1981 Inhalt: Nachruf auf den Abg. Korber 2745 A Eintritt der Abg. Bühling, Frau Dr. Engel, Wallow und Doss in den Deutschen Bundestag 2745 D Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Wehner, Polkehn und Pensky . . . 2745 D, 2746A Laudatio und Glückwünsche zum Geburtstag des Bundestagspräsidenten Stücklen . 2746 A Bestimmung des Abg. Haase (Kassel) zum stellvertretenden Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses 2746 D Wahl des Abg. Schluckebier zum stellvertretenden Mitglied in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates . . . 2746 D Begrüßung einer Delegation des kanadischen Unterhauses und des kanadischen Senats 2757 C Begrüßung einer Abordnung des American Jewish Committee 2788 A Begrüßung einer Delegation von Parlamentariern der Nationalversammlung der Republik Korea 2797 D Beratung der Großen Anfrage der Fraktion der CDU/CSU Zweites Folgetreffen der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa in Madrid — bisherige Verwirklichung der Schlußakte von Helsinki — weiterführende Vorschläge zur Schlußakte von Helsinki — Drucksachen 9/77, 9/643 — Graf Huyn CDU/CSU 2747 A Brandt SPD 2749 D Jung (Kandel) FDP 2755A Dr. Todenhöfer CDU/CSU 2757 D Genscher, Bundesminister AA . . 2761D, 2780A Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . . . 2768 C Voigt (Frankfurt) SPD 2772 D Dr. Hennig CDU/CSU 2776 A Männing SPD 2780 D Jäger (Wangen) CDU/CSU 2780 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 30. August 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande über die Ergänzung des Europäischen Auslieferungsübereinkommens vom 13. Dezember 1957 und die Erleichterung seiner Anwendung — Drucksache 9/373 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 9/619 — 2788 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Ver- II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 49. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. September 1981 trag vom 30. August 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande über die Ergänzung des Europäischen Übereinkommens vom 20. April 1959 über die Rechtshilfe in Strafsachen und die Erleichterung seiner Anwendung — Drucksache 9/374 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 9/620 — 2788 C Erste Beratung des von den Abgeordneten Hauser (Krefeld), Dr. Bötsch, Dr. Pinger, Helmrich, Dr. Dollinger, Dr. Schwarz-Schilling, Stücklen, Erhard (Bad Schwalbach), Jung (Lörrach), Engelsberger, Landre, Hinsken, Schröder (Lüneburg), Spranger, Dr. Schwörer, Dr. Waigel, Dr. Stavenhagen, Sick, Biehle, Dr. George, Niegel, Echternach, Schulze (Berlin), Dr. Kunz (Weiden), Pohlmann, Regenspurger, Louven, Kolb und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Neunten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb — Drucksache 9/665 — Dr. Bötsch CDU/CSU 2788 D Dr. de With, Parl. Staatssekretär BMJ . . 2790 C Dr. Schwenk (Stade) SPD 2791 D Kleinert FDP 2793 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 18. November 1980 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über den Verzicht auf die Beglaubigung und über den Austausch von Personenstandsurkunden sowie über die Beschaffung von Ehefähigkeitszeugnissen — Drucksache 9/634 — 2795A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zehnten Gesetzes zur Änderung des Wehrsoldgesetzes — Drucksache 9/661 — 2795A Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verhinderung des Mißbrauchs von Sendeanlagen — Drucksache 9/719 — 2795 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 24. Oktober 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Italienischen Republik über die Ergänzung des Europäischen Auslieferungsübereinkommens vom 13. Dezember 1957 und die Erleichterung seiner Anwendung — Drucksachen 9/732, 9/776 — 2795 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 24. Oktober 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Italienischen Republik über die Ergänzung des Europäischen Übereinkommens vom 20. April 1959 über die Rechtshilfe in Strafsachen und die Erleichterung seiner Anwendung — Drucksachen 9/733, 9/776 — 2795 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 3. Juli 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Elfenbeinküste zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und Regelung der gegenseitigen Amtshilfe auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 9/658 — 2795 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 26. Februar 1974 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung von Mauritius über den Luftverkehr — Drucksache 9/633 — 2795 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Internationalen Übereinkommen vom 7. Juli 1978 über Normen für die Ausbildung, die Erteilung von Befähigungszeugnissen und den Wachdienst von Seeleuten — Drucksache 9/670 — 2795 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Landwirtschaftliche Rentenbank — Drucksache 9/669 — 2795 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Lenzer, Pfeifer, Dr. Probst, Dr. Riesenhuber, Gerstein, Dr. Bugl, Engelsberger, Eymer (Lübeck), Dr. Hubrig, Maaß, Neuhaus, Prangenberg, Weirich, Dr. Stavenhagen, Dr. Kunz (Weiden), Regenspurger, Frau Dr. Hellwig und der Fraktion der CDU/CSU Verbesserung der Beratungskapazität des Deutschen Bundestages zur Bewertung Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 49. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. September 1981 III technologischer Forschungsprogramme und Vorbereitung der Entscheidung über technologiepolitische Probleme — Drucksache 9/701 — Eymer (Lübeck) CDU/CSU 2796 B Dr. Steger SPD 2798 A Timm FDP 2799 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Jenninger, Dr. Abelein, Werner, Dr. Bötsch, Spranger, Lemmrich, Lintner, Dr. Jobst, Hinsken, Dr. Dollinger, Dr. Faltlhauser, Biehle, Regenspurger, Glos, Dr. Wörner, Susset, Dr. Laufs, Dr. Stark (Nürtingen), Röhner, Dr. Schwörer, Sauer (Stuttgart), Sauter (Epfendorf), Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd), Petersen, Hanz (Dahlen), Sick, Fischer (Hamburg), Straßmeir, Pfeffermann Finanzierung der Autobahn WürzburgUlm (A 7) — Drucksache 9/748 — Dr. Jobst CDU/CSU 2801A Topmann SPD 2801 C Merker FDP 2804 B Beratung der Sammelübersicht 16 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen mit Statistik über die beim Deutschen Bundestag in der Zeit vom 4. November 1980 bis 30. Juni 1981 eingegangenen Petitionen — Drucksache 9/677 — 2805 D Beratung des Antrags des Präsidenten des Bundesrechnungshofes Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 1980 — Einzelplan 20 — — Drucksache 9/624 — 2806 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Agrarbericht 1981 Agrar- und ernährungspolitischer Bericht der Bundesregierung — Drucksachen 9/140, 9/141, 9/542 — . . . 2806A Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Bundeseigenes Grundstück in EssenSchuir, Gemarkung Schuir, Flur 3, Flurstück 20, hier : Veräußerung an das Land Nordrhein-Westfalen — Drucksache 9/757 — 2806 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Festlegung eines dritten Aktionsplans im Bereich der wissenschaftlich-technischen Information und Dokumentation (1981 bis 1983) — Drucksachen 9/189, 9/631 — 2806 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtline des Rates zur Änderung der Richtlinien 65/65/EWG und 75/319/EWG vom 20. Mai 1975 über die Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften über Arzneispezialitäten — Drucksachen 9/438, 9/702 — 2806 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit zu den Unterrichtungen durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über die Verwendung von Substanzen mit hormonaler oder thyreostatischer Wirkung bei Haustieren Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über Überwachung und Untersuchung von Tieren und Fleisch in der Gemeinschaft auf Rückstände von Substanzen mit östrogener, androgener, gestagener und thyreostatischer Wirkung Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der Bedingungen für die Überwachung von Aufbewahrung, Vertrieb und Verwendung von Stoffen mit hormonaler Wirkung bei Tieren — Drucksachen 9/60 Nr. 17, 9/158 Nr. 21, 9/158 Nr.23, 9/734 — 2806D Fragestunde — Drucksache 9/783 vom 4. September 1981 — Verwirklichung des Versprechens der Bundesregierung von 1972, sich weiter um die Fortentwicklung der EG zu einer politischen Union zu bemühen MdlAnfr 34 04.09.81 Drs 09/783 Dr. Hennig CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . . 2784B, D, 2785A, B ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU . . . 2784D, 2785A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU 2785 B IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 49. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. September 1981 Finanzielle und militärische Hilfe der DDR für Nicaragua MdlAnfr 35 04.09.81 Drs 09/783 Dr. Hennig CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . . 2785C, D ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU 2785 D ZusFr Thüsing SPD 2785 D Angaben über das Kräfteverhältnis von NATO und Warschauer Pakt in der Broschüre des Bundespresseamts „Aspekte der Friedenspolitik" MdlAnfr 21, 22 04.09.81 Drs 09/783 Peter (Kassel) SPD Antw StMin Dr. Corterier AA . . 2786A, B, C, D, 2787A, B, C ZusFr Peter (Kassel) SPD 2786 B, C, 2787 A, B ZusFr Dallmeyer CDU/CSU 2786 C ZusFr Thüsing SPD 2786 D, 2787 B Beschimpfung des Bundeskanzlers durch die sowjetische Nachrichtenagentur TASS MdlAnfr 32 04.09.81 Drs 09/783 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . . 2787 C, D 2788A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU 2787 D Nächste Sitzung 2806 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 2807* A Anlage 2 Öffnung des Schulbusverkehrs in Rheinland-Pfalz für den öffentlichen Personennahverkehr MdlAnfr 1 04.09.81 Drs 09/783 Pauli SPD SchrAntw StSekr Ruhnau BMV . . . . 2807* B Anlage 3 Ratifizierung des Protokolls über Tankreinigung und Wasserballasttanks in Öltankern MdlAnfr 2 04.09.81 Drs 09/783 Dr. Hüsch CDU/CSU SchrAntw StSekr Ruhnau BMV . . . . 2807* C Anlage 4 Bereitstellung von Mitteln aus dem ZIP-Programm, insbesondere für die Kläranlage der Gemeinde Rheinstetten-Mörsch MdlAnfr 7, 8 04.09.81 Drs 09/783 Frau Dr. Lepsius SPD SchrAntw PStSekr Haehser BMF . . . 2807* D Anlage 5 Neuverschuldung im Rahmen des Vollzugs des Bundeshaushalts 1981 MdlAnfr 9 04.09.81 Drs 09/783 Dr. Friedmann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Haehser BMF . . . 2808*A Anlage 6 Negatives Deutschland-Bild in Brasilien MdlAnfr 33 04.09.81 Drs 09/783 Dr. Lammert CDU/CSU SchrAntw StSekr Becker BPA 2808* A Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 49. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. September 1981 2745 49. Sitzung Bonn, den 10. September 1981 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 49. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. September 1981 2807* Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. van Aerssen 11.9. Becker (Nienberge) 11.9. Dr. Bugl 11.9. Burger 11.9. Dr. Enders* 11.9. Dr. Fellner 11.9. Fischer (Hamburg) 11.9. Francke (Hamburg) 10.9. Hauck 11.9. Dr. Hubrig 11.9. Dr. Lenz (Bergstraße) 11.9. Mahne 11.9. Dr. Müller* 11.9. Müller (Bayreuth) 11.9. Dr. Riemer 11.9. Dr. Rose 11.9. Dr. Schachtschabel 11.9. Frau Schlei 11.9. Schröder (Hannover) 11.9. Dr. Schwörer 11.9. Dr. Solms 11.9. Windelen 10.9. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Staatssekretärs Ruhnau auf die Frage des Abgeordneten Pauli (SPD) (Drucksache 9/783 Frage 1): Ist es zutreffend, daß die Deutsche Bundesbahn unter Berufung auf das Personenbeförderungsgesetz der rheinland-pfälzischen Absicht, den Schulbusverkehr im Rahmen des verfügbaren Fahrgastraumes für den allgemeinen ÖPNV zu öffnen, die Zustimmung versagt, und was gedenkt die Bundesregierung zu tun, um dieser möglichen Verbesserung des ÖPNV im ländlichen Raum zum Erfolg zu verhelfen? Das Land Rheinland-Pfalz hat mit der Bundesbahndirektion Saarbrücken vereinbart, in zwei Landkreisen den öffentlichen Personennahverkehr modellhaft dadurch zu verbessern, daß grundsätzlich auch andere Fahrgäste Schulbusse mitbenutzen können. Die in Frage kommenden Verbindungen wurden mit den beiden Landkreisen vertraglich vereinbart. Sollte der Landkreis Simmern das Ergebnis der beiden Modellversuche nicht abwarten wollen, ist die Bundesbahndirektion Saarbrücken gleichwohl bereit, bereits jetzt eine entsprechende Vereinbarung auch mit diesem Landkreis zu treffen. Eine solche Zusage hat die Bundesbahndirektion Saarbrükken am 9. September 1981 gemacht. Die Modellversuche sind Ausdruck der verkehrspolitischen Bemühungen von Bund und Ländern, den speziellen Schulbusverkehr auch dort anderen Fahrgästen zugänglich zu machen, wo keine Fahrmöglichkeiten mit Linienbussen bestehen. Dem entAnlagen zum Stenographischen Bericht spricht das Votum des Deutschen Bundestages, das dieser anläßlich der Behandlung des Dritten Berichts der Bundesregierung zur Neuregelung des § 8 des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) — BT-Drucksache 8/803 — abgegeben hat. Anlage 3 Antwort des Staatssekretärs Ruhnau auf die Frage des Abgeordneten Dr. Hüsch (CDU/CSU) (Drucksache 9/783 Frage 2): Hat die Bundesregierung das Protokoll über Tankreinigung und Wasserballasttanks in Öltankern, das sich auf die Internationale Konvention zur Verhütung von Umweltverschmutzungen durch Schiffe aus dem Jahr 1973 stützt, ratifiziert, und gegebenenfalls welche Gründe stehen der Ratifizierung entgegen? Der Entwurf eines Zustimmungsgesetzes zu dem genannten Übereinkommen und dem Protokoll befindet sich z. Zt. im Gesetzgebungsverfahren. Die Bundesregierung wird das Übereinkommen zusammen mit dem Protokoll ratifizieren, sobald das Gesetz verkündet worden ist. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Fragen der Abgeordneten Frau Dr. Lepsius (SPD) (Drucksache 9/783 Fragen 7 und 8): Kann die Bundesregierung mitteilen, wann die im ZIP-Programm zugesagten Finanzierungsmittel des Bundes für Kläranlagen abfließen, nachdem beispielsweise die Gemeinde Rheinstetten-Mörsch für Mittel des Bundes in Vorlage treten muß? Kann die Bundesregierung mitteilen, bei wie vielen und welchen Maßnahmen des ZIP-Programms der Bund derzeit seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen kann, und welche Haushaltsmaßnahmen gedenkt die Bundesregierung zu ergreifen, um ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen? 1. Die Finanzierung des Bundesanteils an den Abwassermaßnahmen des Rhein-Bodensee-Programms (ZIP) ist für 1981 sichergestellt. Der von der Gemeinde Rheinstätten-Mörsch zunächst vorfinanzierte Restbetrag von 240 000 DM des Bundesanteils wurde inzwischen zur Verfügung gestellt. 2. Die Bundesregierung hat die zur Finanzierung des Programms für Zukunftsinvestitionen erforderlichen Ausgaben im Rahmen des Haushaltsplans 1981 veranschlagt und auch — soweit vorhanden — die entsprechenden Ausgabereste freigegeben. Die Bewirtschaftung der Ausgaben und damit die Abwicklung der Zahlungsverpflichtungen liegt im Verantwortungsbereich des jeweiligen Ressortministers (Art. 65 GG). Mir ist nicht bekannt, daß Ressorts ihre Zahlungsverpflichtungen vernachlässigt haben. Deshalb besteht auch kein Anlaß, Haushaltsmaßnahmen in Erwägung zu ziehen. 2808* Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 49. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. September 1981 Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Frage des Abgeordneten Dr. Friedmann (CDU/CSU) (Drucksache 9/783 Frage 9): In welchem Umfang wird sich der Bund in diesem Jahr aus heutiger Sicht im Rahmen des Vollzugs des Bundeshaushalts 1981 neu verschulden? Im Haushaltsplan 1981 ist eine Nettokreditaufnahme von 33,8 Mrd. DM veranschlagt. In welchem Umfang die Nettokreditaufnahme durch konjunkturbedingte Steuerausfälle oder etwaige Mehrbelastungen (insbesondere infolge der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt oder im Bereich des Schuldendienstes) höher ausfallen wird, läßt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Insoweit darf ich mich auf die bereits veröffentlichte Antwort zu der Kleinen Anfrage der CDU/ CSU-Fraktion (BT-Drucksache 9/738) beziehen. Anlage 6 Antwort des Staatssekretärs Becker auf die Frage des Abgeordneten Dr. Lammert (CDU/CSU) (Drucksache 9/783 Frage 33): Wie beurteilt die Bundesregierung die im Ergebnis negativen Befunde einer jüngeren empirischen Untersuchung über das Deutschland-Bild in Brasilien, und welche Schlußfolgerungen beziehungsweise Maßnahmen hat die Bundesregierung daraus entwickelt? Im Auftrage der Bundesregierung ist im vorigen Jahr eine Meinungsumfrage über das Deutschlandbild in Brasilien veranstaltet worden. Das Ergebnis dieser Meinungsumfrage ist entgegen Ihrer Annahme insgesamt nicht negativ. Vielmehr läßt die Befragung eines repräsentativen Querschnitts der Bevölkerung deutlich werden, daß die Kenntnisse über die Bundesrepublik Deutschland und ihr Ansehen in Brasilien im Vergleich zu anderen Ländern befriedigend sind. Auch die Wertschätzung, die den Deutschen als disziplinierten, organisationsfähigen und rationalen Menschen entgegengebracht wird, ist beachtlich. Die Umfrage hat indessen auch gezeigt, daß in Brasilien, wie in anderen entfernten Ländern, die einen geringeren Kontakt mit der Bundesrepublik Deutschland haben als unsere Nachbarländer, noch immer stereotype Vorstellungen, insbesondere als Ergebnis der NS-Zeit und des Zweiten Weltkrieges, anzutreffen sind. Der Einfluß negativer historischer Ereignisse auf das Deutschlandbild in der Welt kann mit Mitteln der Öffentlichkeitsarbeit nur langfristig und in begrenztem Umfang abgebaut werden. Die Bundesregierung hat das Ergebnis der Meinungsumfrage zum Anlaß genommen, alle Möglichkeiten einer Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit in Brasilien zu prüfen. Sie wird so bald wie möglich die brasilianische Öffentlichkeit in verstärktem Maße über die Bundesrepublik Deutschland unterrichten.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Graf Hans Huyn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! In diesen Tagen wird für alle Bürger unseres Landes mehr und mehr die schwierige Situation, j a die Misere offenbar, in die diese Bundesregierung unser Land, die Bundesrepublik Deutschland, auf allen Gebieten geführt hat:

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    auf den Gebieten von Wirtschaft und Finanzen, bei Haushalt und Arbeitslosigkeit, Verteidigung und Energiepolitik.
    Die Antwort auf die Große Anfrage unserer Fraktion zum Stand der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, die, wenn auch nicht in allen Punkten erschöpfend, so doch in großen Passagen durchaus realistisch ist, zeigt, daß auch die Entspannungsillusionen zerstoben sind. Die Antwort, die uns das Auswärtige Amt erteilt hat, führt die Scherben der Illusionen der von Willy Brandt und Egon Bahr initiierten Ostpolitik vor.
    Das Schlimme dabei ist nicht der Mangel an Erfolg dieser Politik

    (Wehner [SPD]: Sondern daß Sie darüber zu schwätzen anfangen!)

    — wir hatten nicht viel anderes erwartet, Herr Wehner —, sondern die Dunstglocke von Illusionen und unrealistischen Erwartungen, die Sie über die Menschen in unserem Lande gesenkt haben. Das süße Gift des falsch verstandenen Begriffs „Entspannung" macht das Erwachen aus dem Traum für viele heute nur noch um so schmerzhafter.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Erinnern wir uns: Es war Egon Bahr, der in Punkt 10 seines Bahr-Papiers als erster Vertreter einer westlichen Regierung der Sowjetunion zugestanden hatte, die Bundesrepublik Deutschland werde alles von ihr Abhängende tun für die Vorbereitung und erfolgreiche Durchführung einer Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa.
    Moskau hat sich damit vor der Erfüllung eines seiner alten Ziele gesehen, das bereits Molotow im November 1954 vorgeschlagen hatte. Strategisches Ziel der Sowjetunion war damals wie heute die Abkoppelung des freien Europas von den Vereinigten Staaten.
    Moskau hat dieses Verhandlungsziel nicht erreicht. Dank unserer amerikanischen Freunde, dank des Zusammenwirkens in der westlichen Allianz
    und auch dank der engen Zusammenarbeit in der Europäischen Gemeinschaft und des Zusammenwirkens mit den neutralen Staaten wird die Frage der Verwirklichung der Menschenrechte, werden die Forderungen nach Freiheit und Freizügigkeit in Europa aufgenommen.
    Unsere Fraktion hat im Juli 1975 gegen die KSZE gestimmt. Inzwischen sind über sechs Jahre vergangen, und wir haben bereits die zweite KSZE-Nachfolgekonferenz. Es ist daher, wie ich meine, Zeit, Bilanz zu ziehen über das, was erreicht worden ist. Franz Josef Strauß hat damals als Redner für unsere Fraktion, am 25. Juli 1975 in diesem Hohen Hause erklärt — und ich zitiere wörtlich —:
    Wir sagen nicht nein zu diesem oder jenem Inhalt der Dokumente; wir sagen zu der Systematik, zu der Konzeption, zu der eingebauten Konsequenz dieses Vertragswerkes nein, weil mit derselben Sicherheit, mit der in 25 Jahren die Sowjetunion ein Ziel erreicht hat, das damals, vor 25 Jahren, utopisch schien, sie die nächste Etappe erreichen wird, und die nächste Etappe beginnt nach der KSZE ...
    Die KSZE und ihre Schlußakte — so fuhr er fort —
    helfen, einen Vorhang über die wirklichen Veränderungen der Sicherheitslage in der Welt zu ziehen, ein trügerisches Gefühl zu vermitteln, das eines Tages zu einem bösen Erwachen führen wird.
    Franz Josef Strauß wies vor sechs Jahren auf den sowjetischen Vorstoß in Vietnam und Angola hin. Heute, meine Damen und Herren, sechs Jahre später, stehen Moskau und seine Helfershelfer nicht nur in Vietnam und Angola, sondern inzwischen in Kambodscha und Laos, in Mosambik und im Tschad, in Äthiopien und im Südjemen, und seit einem Jahr führen sie einen blutigen Vernichtungskrieg gegen das afghanische Volk. Aber Sie haben damals unsere Warnungen in den Wind geschlagen. Leider haben sie sich bewahrheitet.
    Moskau hat den Dunstschleier der Entspannungseuphorie zu weiterer Expansionspolitik genutzt. Moskau hat die KSZE ebenso wie Abrüstungsverhandlungen und Rüstungskontrollpolitik als Nebelwand zur Verschleierung weiterer Machtentfaltung und Aufrüstung benutzt.
    Es ist höchste Zeit, daß nicht nur in Amerika, sondern auch in Europa die Illusionen hierüber vergehen.

    (Wehner [SPD]: Ihr Geschwätz auch!)

    — Herr Wehner, wir wollen hier nicht über Vergangenes rechten.
    Trotz unserer, wie sich gezeigt hat, völlig berechtigten Kritik stehen wir zu den Verpflichtungen der von der Bundesregierung unterzeichneten KSZESchlußakte.

    (Wehner [SPD]: Das merkt man heute an Ihrer Rede!)




    Graf Huyn
    Nehmen Sie den Osten in Fragen der Menschenrechte beim Wort! Aber wie sieht denn heute die Realität aus? Ich komme nochmals auf das von Ihnen, von der SPD, damals erweckte Illusionsgefühl zurück. Herr Brandt Sie haben vor sechs Jahren in der Debatte vom 25. Juli 1975 folgende Hoffnungen erweckt. Sie bezeichneten die KSZE als einen — ich zitiere —... Ausgangspunkt ... , durch den mehr Zusammenarbeit stimuliert werden kann, von dem aus einiges mehr als bisher geschehen kann, damit Menschen in Europa einander begegnen und Ideen aneinander gemessen werden können und damit immer noch vorhandenes Mißtrauen abgebaut werden kann, ein(en) Ausgangspunkt hoffentlich auch,
    — so sagten Sie —
    um zügige Forgschritte bei den Verhandlungen über den beiderseitigen ausgewogenen Abbau von Truppen und Rüstungen zu erreichen.
    Wenn dies so gewesen wäre, wir wären alle froh darüber.

    (Wehner [SPD]: Das merkt man Ihnen an!)

    Nur wenn wir heute die Bilanz ziehen und fragen, wie denn heute die Wirklichkeit aussieht, wird deutlich: Nichts, aber auch nichts von dem ist erreicht worden.
    Um gleich mit dem letzten Punkt anzufangen: Die Sowjetunion hat in diesen Jahren mehr aufgerüstet denn je. Die Wiener Konferenz über ausgewogenen und gegenseitigen Truppenabbau hat sich gerade in diesen Tagen nach fast acht Jahren erneut vertagt — bisher ohne jedes Ergebnis. Moskau ist in Wien in all diesen Jahren noch nicht einmal der Verpflichtung nachgekommen, richtige Angaben über die eigene Truppenstärke zu machen.
    Was den Abbau des Mißtrauens, die vertrauensbildenden Maßnahmen betrifft, so hält die Sowjetunion gerade jetzt, zu dieser Stunde, gewaltige Droh-Manöver an der Ostgrenze Polens ab. Die Bundesregierung hat sich erst vor drei Tagen genötigt gesehen, an Moskau zu appellieren, seine Verpflichtungen aus der KSZE-Schlußakte voll zu erfüllen. Die Weigerung der Sowjetregierung, die Stärke der Manövertruppen, hunderttausend Mann, vor Beginn der Übung anzugeben, war eine Verletzung der KSZE-Schlußakte.

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Richtig!)

    Und wie sieht es im innerdeutschen Verhältnis aus? Hier hat sich die Abgrenzungspolitik des SED-Regimes seit der Konferenz von Helsinki nicht nur verschärft, sondern es ist noch dazu gekommen, daß sich Ost-Berlin nunmehr nicht nur gegenüber dem Westen, sondern auch gegenüber dem Osten, gegenüber Polen, abzugrenzen genötigt sieht.
    Mauer und Stacheldraht sind nicht nur nicht abgebaut, sondern leider noch ausgebaut worden. In Berlin wurde erst am 25. August wieder auf einen Menschen geschossen, weil er von Deutschland nach Deutschland wollte. Vor gut einer Woche ist der Bauingenieur Hans Joachim Koppetsch aus Wismar 12
    Stunden lang über die Ostsee in die Freiheit geschwommen. Seit Unterzeichnung der KSZE-
    Schlußakte sind über 25 000 Deutsche aus dem „sozialistischen Arbeiter- und Bauernparadies" geflohen. Weiterhin gibt es Tausende von politischen Häftlingen, die nach wie vor zum Teil schwer mißhandelt werden. Schriftsteller, geistig Schaffende, werden unterdrückt, Journalisten werden, insbesondere seit 1979, noch mehr behindert und gegängelt als zuvor. Herr Honecker hat den Zwangsumtauschsatz unmittelbar nach der letzten Bundestagswahl einseitig erhöht. Wie steht es mit der Verwirklichung der Gruppenrechte für unsere ostdeutschen Landsleute jenseits von Oder und Neiße? Auch hier gibt es keinen Fortschritt.
    Natürlich ist es erfreulich, wenn trotz massiver antipolnischer Hetze durch die SED in Mitteldeutschland zunehmend, bis hin in die Reihen der sogenannten Nationalen Volksarmee, Solidaritätskundgebungen mit den um ihre Freiheit ringenden Polen vorkommen. Auch die freien Gewerkschaften in der Sowjetunion, SMOT, haben durch das russische Komitee zur Unterstützung der polnischen Arbeiter einen flammenden Appell verabschiedet, der mit den Worten endet: Solidarität mit Solidarność.
    Mancher von Ihnen hält uns entgegen, dies und vieles andere sei erst durch die KSZE möglich geworden. Wir würden uns ehrlich freuen, wenn dem so wäre. Die Wahrheit aber ist: Es sind in Osteuropa tatsächlich viele sogenannte Helsinki-Komitees gegründet worden. Nur halten sich die Regierungen, ob in Moskau, Ost-Berlin, Prag oder Sofia, nicht an die in Helsinki eingegangenen Verpflichtungen, sondern die Gründer dieser Komitees, die für die Einhaltung der Helsinki-Vereinbarungen eintreten, werden aufs Brutalste festgenommen, aufs Grausamste verfolgt und unterdrückt. Erst vor kurzem sind etwa 30 Bürgerrechtler der Charta 77 in der Tschechoslowakei festgenommen worden, und in der Sowjetunion sind in den letzten zwei Jahren rund 500 Freiheitskämpfer verhaftet worden.
    In Düschanbe, der Hauptstadt der Sowjetrepublik Tadschikistan, sind erst vor wenigen Wochen mehrere auswanderungswillige Volksdeutsche festgenommen worden. Zu den Vorgängen in Dŭschanbe nahm die Moskauer Helsinki-Gruppe am 30. Juni 1981 mit einer u. a. von Frau Jelena Bonner, der Frau des Friedensnobelpreisträgers Sacharow, unterschriebenen Erklärung Stellung. Mir ist dieser Vorgang durch ein vor zwei Tagen eingegangenes Schreiben des Vorsitzenden des schweizerischen Instituts „Glaube in der Zweiten Welt" bekanntgeworden. In diesem Schreiben heißt es wörtlich: „Moskauer Helsinki-Gruppe setzt sich für Deutsche ein. — Setzen sich Deutsche für die Moskauer HelsinkiGruppe ein?" Ich appelliere hiermit an die Bundesregierung, dies zu tun. Ich appelliere auch an die Bundesregierung, sich mit Nachdruck für den nach wie vor in Verbannung lebenden russischen Nobelpreisträger Professor Sacharow einzusetzen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich appelliere um so mehr, als der SPD-Vorsitzende,
    Herr Brandt, offenbar nicht bereit ist, in seiner Eigenschaft als Träger des Friedensnobelpreises an ei-



    Graf Huyn
    nem öffentlichen Appell von anderen Friedensnobelpreisträgern teilzunehmen, die sich für Sacharow einsetzen wollten.

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Leider wahr! Da geniert man sich geradezu!)

    Ein Kommentar hierzu, Herr Brandt, erübrigt sich wohl.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist üblich! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Es handelt sich um einen Appell ebenfalls zugunsten von Anatolij Martschenko, der erst am letzten Wochenende in Wladimir zu 15 Jahren Freiheitsentzug und Verbannung verurteilt worden ist. Hier und in all diesen Fällen bedarf es der moralischen Solidarität dieses ganzen Hohen Hauses und der Bundesregierung.
    Aber, meine Damen und Herren von der SPD, statt sich gegen diese brutale Unterdrückung zu wenden, wird aus Ihren Reihen noch der Antiamerikanismus geschürt; niedrige Gefühle gegen diejenigen unserer westlichen Freunde, die wir am nötigsten brauchen, um uns vor diesem Schicksal, wie es die Menschen östlich des Eisernen Vorhangs täglich erleiden müssen, zu schützen! Hinsichtlich Berlins wäre es angebracht, Herr Brandt, daß Sie als Vorsitzender der SPD noch ein deutlicheres Wort gegen die gemeinsam geplanten und von der Jugendorganisation Ihrer Partei organisierten Demonstrationen gegen den amerikanischen Außenminister Alexander Haig sagen. Wir verurteilen diese Haltung aufs schärfste.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Darüber hinaus — damit möchte ich schließen — sät Herr Wehner auch noch im eigenen Lande Unfrieden, indem er in einem Brief vom 3. August an die Fraktionsmitglieder seiner Partei den Frieden für seine Partei zu pachten versucht.

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Das Pamphlet kann man vergessen!)

    Er schreibt dort, das machtpolitische Denken konservativer Parteien habe das deutsche Volk und die Welt in zwei furchtbare Katastrophen gestürzt, während Sozialdemokraten stets für Friedenspolitik gewesen seien.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Schwätzer!)

    Herr Wehner, Sie verwechseln hier offenbar Konservative mit Nationalisten. Bundeskanzler Schmidt hat ähnliches jetzt im „Vorwärts" versucht, indem er wiederum die Friedensfähigkeit der CDU/CSU und unserem Fraktionsvorsitzenden abzusprechen versucht. Ich weise dies mit Nachdruck zurück.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich möchte Ihnen, Herr Wehner, mit den Worten eines sozialdemokratischen Sozialökonomen Professor Eduard Heimann, antworten. Ich zitiere aus dessen Buch „Freiheit und Ordnung", das er während der Zeit des Nationalsozialismus in der Emigration in Amerika geschrieben hat. Er schrieb:
    Der Pazifismus war in den dreißiger Jahren die
    herrschende Philosophie in allen westlichen
    Ländern. Er beherrschte die deutschen Sozialisten, die Hitler ohne Kampf überwältigte. In Frankreich beherrschte das Schlagwort „Krieg ist schlimmer als Tyrannei" die Lehrerunion und durch sie die geistige Haltung der Linken ... Letzten Endes ist der Pazifismus für unsere Lage ebenso verantwortlich wie die profaschistische Beschwichtigungspolitik ...

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

    Es ist eine höchst beunruhigende Tatsache, daß sowohl in England als auch in Frankreich die beiden großen Führer im Krieg, die die Demokratien retteten, von der Rechten kommen mußten. Den Linksparteien beider Länder gereicht es zur bleibenden Ehre, daß, als sie sich schließlich der Schwere der Gefahr bewußt wurden, sie sich Churchill und de Gaulle, den Männern des Muts, des Scharfblicks und des moralischen Ansehens rückhaltslos zur Verfügung stellten. Es spricht aber gegen die Linksparteien, daß sie selbst nicht die Führer hervorbrachten. Sie waren unfähig, sie zu stellen, da sie selbst unter dem Zauber des Pazifismus gestanden hatten.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Heute sind Sie in Ihrer inneren Zerrissenheit zu schwach, um sich dem roten Faschismus entgegenzustellen, zu schwach für das, was unser Land braucht: eine realistische Politik zur Sicherung des Friedens in Freiheit.

    (Beifall bei der CDU/CSU)



Rede von Georg Leber
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Ich erteile das Wort dem Herrn Abgeordneten Brandt.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir schätzen die Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage der Unionsfraktion. Wir schätzen auch, daß diese Antwort der Bundesregierung so sachlich und damit auch hilfreich ist für diejenigen, die sich mit dieser Materie befassen. Sachlich und hilfreich, das ist mehr, als ich vom Redebeitrag meines Vorredners sagen kann.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Ich möchte, verehrte Kollegen, meinem Vorredner nicht auf dem Wege der Polemik folgen,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Jetzt kommt's!)

    sondern ich möchte die Debatte aus meiner Sicht als eine willkommene Gelegenheit nutzen, die Außenpolitik der sozialliberalen Koalition zu begründen und zu bestätigen. Wenn man die, wie wir es gerade wieder gehört haben, weithin weltfremden, zumindest aber wirklichkeitsfremden Stellungnahmen der Opposition hört und liest, wird einem immer noch einmal klar, weshalb unser Land die sozialliberale Koalition braucht.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Marx [CDU/CSU]: Das war eine hübsche Pointe!)

    Für uns Sozialdemokraten ist für diesen Abschnitt maßgebend, was unter Hinweis auf Kontinuität in der Regierungserklärung vom 24. November 1980 festgehalten wurde.



    Brandt
    Wie Sie sich erinnern, verehrte Kollegen, wurde dort in einem ersten Punkt auf das Gleichgewicht und unsere Stellung und Rolle im Bündnis verwiesen und im zweiten Punkt hieß es — und heißt es —:
    Das Gleichgewicht ist zwar eine notwendige, aber noch keine hinreichende Bedingung des Friedens. Deshalb muß der Frieden auch durch eine Politik der Rüstungsbegrenzung und der Zusammenarbeit gesichert werden. „Militärische Sicherheit und eine Politik der Entspannung" ... sind seit über einem Jahrzehnt die beiden Kernstücke des sicherheitspolitischen Konzepts der Allianz.
    Der Beginn des letzten Satzes war ein Zitat, und zwar aus dem Bericht des seinerzeitigen christdemokratischen Außenministers von Belgien, Pierre Harmel, an dem mitzuwirken ich als Bundesminister des Auswärtigen die Ehre hatte.
    Beim Bundeskanzler hieß es weiter:
    Wir werden die Politik der Zusammenarbeit mit unseren östlichen Nachbarn im Interesse der friedlichen Entwicklung in Europa und der Zukunft des ganzen deutschen Volkes fortsetzen.
    Darauf stütze ich mich auch heute.
    Der wichtige dritte Punkt in dieser Regierungserklärung bezieht sich auf die Europäische Gemeinschaft. Der vierte Punkt bezieht sich auf unser Verhältnis zu den Entwicklungsländern. Darauf brauche ich in diesem Augenblick nicht einzugehen, um das Thema nicht ohne Not auszuweiten.
    Die weltpolitische Lage hat sich seit November, als diese Regierungserklärung abgegeben wurde, gewiß nicht zum Besseren gewendet. Sie ist vor allem wegen der Rüstungsentwicklung noch schwieriger, noch ernster, noch bedrückender geworden. Aber die Orientierungspunkte für die Politik der Regierung unseres Landes bleiben gültig.
    In dieser Regierungserklärung vom 24. November 1980 heißt es zu dem Gegenstand, der uns heute im engeren Sinn befaßt:
    Wir halten an dem Prozeß fest, der durch die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa und die Verabschiedung der Akte von Helsinki eingeleitet worden ist. Bei der derzeitigen Nachfolgekonferenz in Madrid hat der Bundesminister des Auswärtigen klargestellt,
    — die Konferenz in Madrid hatte ja Ende des vorigen Jahres nach sehr vielen unerquicklichen Kontroversen gerade begonnen —
    daß die Schlußakte gerade in schwierigen Zeiten in allen ihren Teilen Richtschnur für das Handeln aller Teilnehmerstaaten sein muß. Auf dieser Grundlage wollen wir bauen. Entspannung kann keine Einbahnstraße sein. Dabei sind für uns Deutsche die Einhaltung der Prinzipienerklärung und Erleichterungen zugunsten der Menschen von gleicher Wichtigkeit.
    Dann heißt es in dem folgenden Abschnitt:
    Wir unterstützen den französischen Vorschlag einer Konferenz zur Abrüstung in Europa, welche vertrauensbildende Maßnahmen für den ganzen europäischen Kontinent vereinbaren soll. Wir streben auch eine europäische Energiekonferenz an.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Tun wir alle!)

    Ich möchte den Kollegen von der Opposition sagen, daß es nützlich wäre, sich in der Antwort der Bundesregierung — auf die ich auch sonst noch zurückkomme — auf der zweiten Seite noch einmal genau anzuschauen, was der Ministerrat der NATO im Dezember 1980 — nicht irgendwann, sondern im Dezember des Jahres 1980 — zu dem Gegenstand gesagt hat, mit dem wir uns befassen. Da hat die NATO nämlich durch ihre Ministerratstagung gesagt, daß die Verbündeten die Konferenz von Helsinki und das, was ihr gefolgt ist, für einen wertvollen Rahmen halten. Und dann heißt es zum Schluß dieses Absatzes:
    Sie
    — die Verbündeten —
    bleiben der Fortsetzung des KSZE—Prozesses über das gegenwärtige Folgetreffen in Madrid hinaus verpflichtet.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das ist unbestritten!)

    Ich möchte der Opposition sagen: Wenn Sie für die NATO sind — was Sie ja doch sind wie wir —,

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Nicht „wie wir"! Das ist ein bißchen anders!)

    dann sollten Sie auch bedenken, was das Bündnis zu dem Punkt gesagt hat, mit dem wir uns heute hier befassen, und nicht immer noch einmal, Graf Huyn, die Fehler der vergangenen Jahre nachvollziehen und durchbuchstabieren, praktisch Fehler, die Sie machten, als Sie nicht zur Kenntnis nehmen wollten, daß unsere Vertragspolitik mit den Verbündeten abgestimmt war;

    (Beifall bei der SPD)

    Fehler, die sich besonders deutlich zeigten, als Sie gegen die deutsche Teilnahme in Helsinki waren, obwohl alle Verbündeten sich nach reiflicher Prüfung dafür ausgesprochen hatten.

    (Beifall bei der SPD)