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    Plenarprotokoll 9/43 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 43. Sitzung Bonn, Freitag, den 5. Juni 1981 Inhalt: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1981 (Haushaltsgesetz 1981) — Drucksachen 9/50, 9/265, 9/471 bis 9/498 — Haase (Kassel) CDU/CSU 2455 B Westphal SPD 2461 D Hoppe FDP 2467 B Matthöfer, Bundesminister BMF 2471A Dr. Müller CDU/CSU 2474C Dr. Jenninger CDU/CSU 2476 D Wehner SPD 2477 C Gärtner FDP 2477 D Präsident Stücklen 2478 B Conradi SPD 2480 B Dr. Schneider CDU/CSU 2481 D Wolfgramm (Göttingen) FDP 2483 A Dr. Müller CDU/CSU (Erklärung nach § 30 GO) 2483 D Namentliche Abstimmung 2484 C, D Nächste Sitzung 2486 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 2487*A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 2487*A Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 43. Sitzung. Bonn, Freitag, den 5. Juni 1981 2455 43. Sitzung Bonn, den 5. Juni 1981 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 43. Sitzung. Bonn, Freitag, den 5. Juni 1981 2487* Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Francke (Hamburg) 5. 6. Dr. Köhler (Duisburg) 5. 6. Korber 5. 6. Lenzer* 5. 6. Frau Dr. Lepsius 5. 6. Milz 5. 6. Frau Noth 5. 6. Frau Roitzsch 5. 6. Frau Schlei 5. 6. Dr. Schwarz-Schilling 5. 6. Dr. Stercken 5. 6. Dr. von Weizsäcker 5. 6. Windelen 5. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft hat mit Schreiben vom 1. Juni 1981 mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehende EG-Vorlage zur Kenntnis genommen hat: Entwurf für eine Empfehlung des Rates betreffend die Strukturen der Elektrizitätstarife in der Gemeinschaft — Drucksache 9/37 Nr. 15 — Anlagen zum Stenographischen Bericht Die in Drucksache 9/515 unter Nummer 8 aufgeführte EG-Vorlage Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Festlegung eines Forschungs- und Entwicklungsprogramms unter dem Leitgedanken „Wissenschaft und Technik im Dienste der Entwicklung" 1982-1985 wird als Drucksache 9/536 verteilt. Der Präsident des Deutschen Bundestages hat gemäß § 80 Abs. 3 der Geschäftsordnung nach Vereinbarung im Ältestenrat die nachstehenden Vorlagen überwiesen: Entschließung des Europäischen Parlaments zur Umstrukturierungspolitik Stahl — Drucksache 9/454 — zuständig: Ausschuß für Wirtschaft (federführend) Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung Haushaltsausschuß Stellungnahme der Bundesregierung zum Dritten Hauptgutachten der Monopolkommission 1978/1979 — Drucksache 9/460 — zuständig: Ausschuß für Wirtschaft Entschließung des Europäischen Parlaments zum Neunten Bericht der Kommission der Europäischen Gemeinschaften über die Wettbewerbspolitik — Drucksache 9/464 — zuständig: Ausschuß für Wirtschaft
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Richard Stücklen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Das Wort hat der Herr Abgeordnete Gärtner.


Rede von Klaus Gärtner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Eine schwierige Woche liegt hinter uns, und ich habe das Gefühl, wir haben noch ein paar schwierige Wochen und Monate im Umgang mit uns selber vor uns

(Dr. Müller [CDU/CSU]: Sehr wahr!)

— Herr Kollege Müller, Vorsicht, wenn Sie nicken, weil nämlich der Rest der Wortmeldungen noch nicht abgewickelt ist —, wenn wir nämlich die Frage prüfen, wie wir uns eigentlich diese Woche gewissermaßen selbst beschädigt beschert haben. Am Mittwochabend haben wir eine Debatte gehabt, die unter ganz anderen Gesichtspunkten abgelaufen ist, auch



Gärtner
was die Großzügigkeit der eigenen Zuhörerschaft angegangen ist.

(Beifall bei Abgeordneten der FDP und der SPD)

Ich meine, wenn wir uns jetzt an einer solchen Stelle genehmigen — alle miteinander, weil wir j a bei einem Thema sind, das uns alle gemeinsam berührt —,was wir am Mittwochabend manchem verwehrt haben — — Herr Müller, ich weiß nicht, ob Sie am Mittwochabend da waren. Es kam am Mittwochabend aber für Redner, die hier eine abweichende Meinung vorgetragen haben, auch aus der Mitte des Saales manches, was es einem schwergemacht hat, hier über den Tisch zu kommen.

(Beifall bei der FDP und der SPD)

Ich finde, an dieser Stelle sollten wir uns das Erlebnis dieser Woche jetzt am Freitag natürlich nicht sozusagen bis Pfingsten reservieren, sondern dann auch weitermachen. Wir sollten dann, bitte schön, auch gemeinsam das Risiko offener und freier Debatten hier tragen, auch wenn sie bis nachts um 12 oder um 1 Uhr dauern.

(Beifall bei der FDP und der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Jetzt sage ich etwas, was natürlich auch nicht schön ist. Wenn das Fernsehen in der Lage wäre, einmal die Pressetribüne hier oben zu zeigen, wäre erkennbar, wie viele Kollegen der schreibenden Zunft uns heute persönlich zusehen.

(Dr. Möller [CDU/CSU]: Drei waren da! Von 2 000!)

Das ist auch bei uns das Problem. Vieles, auch was Rede und Gegenrede angeht, geht j a eigentlich nicht miteinander, sondern übereinander. Vielleicht sollten wir an dieser Stelle gemeinsam versuchen, ein Konzept zu finden, das uns die Debatte hier wieder ermöglicht und manches an kaputten Sachen, die nur draußen ankommen, erspart. Ich hoffe, daß wir am Ende dieser Woche jedenfalls alle gemeinsam ein bißchen etwas gelernt haben. Was ich dazu tun kann, will ich tun und meine Fraktion im übrigen auch.

(Beifall bei der FDP und der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Richard Stücklen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Meine Damen und Herren, weitere Wortmeldungen liegen nicht mehr vor. Ich schließe die allgemeine Aussprache.
    Wir kommen zur Einzelberatung und zur Abstimmung.
    Ich rufe zuerst den Einzelplan 02 — Deutscher Bundestag — auf. Hierzu liegt auf Drucksache 9/532 ein Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, SPD und FDP vor, der sich allein mit der Neubauplanung des Deutschen Bundestages befaßt.
    Meine Damen und Herren, gestatten Sie, daß ich als Präsident von hier aus einige Bemerkungen dazu mache.
    Ich begrüße es, daß die drei Fraktionen einen Entschließungsantrag betreffend die weiteren Planungen der Bundestagsneubauten eingebracht haben.
    Es gehört mit zu den Pflichten des Präsidenten dieses Hauses, für die sachgerechte Unterbringung der Abgeordneten und der Fraktionen mit ihren Mitarbeitern, ebenso aber auch für die zweckmäßige und menschenwürdige Unterbringung der dem Parlament zugeordneten Verwaltung Sorge zu tragen.

    (Zustimmung des Abg. Dr. Möller [CDU/ CSU])

    Nicht zuletzt haben wir auch eine Verpflichtung gegenüber der Stadt Bonn.
    Bauplanungen für den Bundestag sind so alt wie der Deutsche Bundestag selbst. Über ein Jahrzehnt wurde der notwendige Raumbedarf durch Anbauten im Sinne improvisierter Planung gedeckt. Anfang der 60er Jahre gab es erste Ansätze einer umfassenden Planung für das engere Parlamentsviertel, die sichtbaren Ausdruck in einem ersten Bauabschnitt fanden, dem neuen Abgeordneten-Hochhaus.
    Das Bemühen, die Planungen zum Ausbau der Stadt Bonn zu einer funktionsfähigen Hauptstadt unserer Bundesrepublik weiterzuführen, mündeten in gesamtplanerische Überlegungen und führten Anfang der 60er Jahre zu einem entsprechenden städtebaulichen Wettbewerb. Auf der Grundlage der Ergebnisse dieses Wettbewerbs bemühten sich in den vergangenen zehn Jahren die Baukommission des Bundestages, die fachlich zuständige Bundesbauverwaltung, Architekten sowie die Stadt Bonn um die Planung für die Bauten im Bereiche des Bundestages.
    Die Pläne für den Deutschen Bundestag gingen zuletzt davon aus, daß für Abgeordnete und Fraktionen sowie für den Wissenschaftlichen Dienst südlich des Neuen Hochhauses ein großer Neubaukomplex entstehen und auf dem Gelände des Wasserwerkes ein neuer Plenarsaal gebaut werden sollte.

    (Allgemeine Unruhe — Dr. Möller [CDU/ CSU]: Die Glocke des Präsidenten wäre jetzt mal erforderlich!)

    Einige Altbauten mit Ausnahme der Pädagogischen Akademie, dieses Saales also, sollten abgerissen und der alte Plenarsaal einer neuen Verwendung zugeführt werden. Die Planung wurde jeweils mit den Fraktionen abgestimmt. Der Ältestenrat seinerseits erteilte dann den Auftrag zur Erstellung der Haushaltsunterlage Bau.
    Die angespannte Haushaltslage des Bundes zwingt uns, die Baukonzeption neu zu überdenken. Mir geht es darum, daß wir hier eine möglichst breite Übereinstimmung in den grundlegenden Fragen der weiteren Planung erreichen, so wie sie im Entschließungsantrag festgelegt sind. Dabei sollten wir auch deutlich machen, daß wir die Einwendungen der Bürger und der Stadt Bonn ernstgenommen haben.

    (Dr. Möller [CDU/CSU]: Das ist richtig!)

    So werden unser heutiger Plenarsaal und die Altbauten des Bundeshauses weiterhin benutzt,

    (Beifall bei Abgeordneten aller Fraktionen)




    Präsident Stücklen
    freilich wissend, daß ein Teil der Altbauten einer gründlichen Sanierung unterzogen werden muß.
    Ich selbst habe nie einen Hehl daraus gemacht, daß der jetzige Plenarsaal eine Tradition hat, der wir uns verpflichtet fühlen.

    (Beifall bei Abgeordneten aller Fraktionen)

    In diesem Saal sind die grundlegenden Entscheidungen der Nachkriegszeit getroffen worden, die wesentliche Bestandteile unserer Geschichte geworden sind. Ein Bekenntnis zur Tradition bekommt unserem Lande gut und würde sicherlich auch von der Bevölkerung unter dem Gesichtspunkt der Bescheidenheit und Sparsamkeit bewertet werden.
    Unabhängig davon sind jedoch Bauten für die Abgeordneten, für die Fraktionen, für den Wissenschaftlichen Dienst — mit Bibliothek — sowie für Teile der Bundestagsverwaltung notwendig. Selbstverständlich wird darauf geachtet, daß nur das gebaut wird, was zwingend notwendig ist. Es wird ein strenger Maßstab angelegt werden.
    Ich darf Ihnen zur gegenwärtigen Situation folgendes vortragen: Der Deutsche Bundestag ist zur Zeit auf 31 Liegenschaften untergebracht. Das bedeutet einen zusätzlich hohen Personalaufwand und erschwert den Ablauf der Verwaltungsvorgänge außerordentlich. Es gibt Mitarbeiter von Fraktionen und Verwaltung, die in unzumutbaren Raumverhältnissen arbeiten müssen — und dies seit vielen Jahren.

    (Dr. Möller [CDU/CSU]: Seit 30 Jahren!) Diese Zustände sind nicht weiter tragbar.


    (Dr. Möller [CDU/CSU]: Das ist richtig!)

    Wären wir ein Gewerbebetrieb, hätte das Gewerbeaufsichtsamt schon längst eingegriffen.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Wir können nicht hier im Plenum über Humanisierung der Arbeitswelt debattieren und unserer Verpflichtung selbst nicht nachkommen.

    (Beifall bei Abgeordneten aller Fraktionen)

    Schon mein Vorgänger im Amt hat mit dem Personalrat eine Vereinbarung getroffen, daß die Arbeitsstättenverordnung im Rahmen der Neubauplanung Anwendung findet. Ich fühle mich daran gebunden und werde mich darum bemühen, daß jeder im Hause einen allen Anforderungen gerecht werdenden Arbeitsplatz bekommt.
    Auch für die Abgeordneten müssen die Arbeitsmöglichkeiten verbessert werden. In Zusammenarbeit mit den Fraktionen muß der notwendige Raumbedarf für alle Bereiche neu festgestellt werden, selbstverständlich immer — ich betone es noch einmal — unter Anlegung eines strengen Maßstabes.
    Zusätzlich zu dem jetzt zu ermittelnden Raumbedarf soll eine Regelung für die 1980 ins Europäische Parlament gewählten Abgeordneten gefunden werden. Dies ist dringend erforderlich, um die notwendige Kooperation zwischen den Abgeordneten des
    Bundestages und den Abgeordneten des Europäischen Parlaments sicherzustellen.

    (Vereinzelt Zustimmung)

    Das waren nur einige Beispiele; die Aufzählung ließe sich noch wesentlich erweitern.
    Nicht zu verantworten ist auch die unzulängliche Unterbringung unserer Bibliothek mit ihren 700 000 Bänden. Die Bücher sind noch immer in einem ausgedienten Bunker unter dem Alten Hochhaus und darüber hinaus in über 70 Kellerräumen unter den vom Bundestag belegten Häusern abgestellt. Es fehlt ein ordnungsgemäßes Bibliotheksmagazin. Zersplitterung und lange Transportwege beeinträchtigen die Arbeit in unerträglicher Weise.
    Zweck des Bibliotheksbaus ist es, Dokumentations- und Informationseinrichtungen, Wissenschaftliche Dienste, Bibliothek, Parlamentsarchiv, Pressedokumentation und Datenverarbeitung in einem Gebäude an die Abgeordneten- und die Funktionsbauten der Fraktionen anzugliedern, um alle Dienstleistungen in einem zentralen Informationsbereich geschlossen zur Verfügung zu stellen.
    Es ist der Wille aller drei Fraktionen, den Plenarsaal zu erhalten und für die Plenarsitzungen weiter wie bisher zu nutzen.

    (Dr. Möller [CDU/CSU]: Das ist richtig!)

    Man wird sich aber über einen angemessenen Zugang zum Plenarsaal — damit meine ich den Zugang von der Straße — und über seine Ausgestaltung im Innern Gedanken machen müssen.

    (Vereinzelt Zustimmung)

    Das kann in aller Ruhe und mit aller Bedachtsamkeit geschehen.
    Nachdem wir nunmehr unsere neuen Vorstellungen entwickelt haben, dürfen wir aber nicht in den Fehler verfallen, jetzt — nach der Neuplanung des gesamten Bundestages — in das Gegenteil zu verfallen und an die Altbauten einfach anzubauen. Es geht jetzt darum, einen Gesamtplan zu erarbeiten, der auch unter architektonischen Aspekten der Verbindung von Altbau und Neubau gerecht wird. In welchen Zeitabschnitten die Planungen dann verwirklicht werden, ist eine Frage, die von den zuständigen Organen — das sind der Bundestag, der Haushaltsausschuß und die anderen zuständigen Ausschüsse des Parlaments — nach dem politischen Willen dieses Hauses beantwortet werden wird.
    Unsere palamentarische Demokratie, normiert durch das Grundgesetz, bedarf — das möchte ich mit Nachdruck betonen — auch der architektonischen Selbstdarstellung. Immer dort, wo die Demokratie eine politische Kraft über den Tag hinaus war, hat sie sich auch in der Architektur dargestellt. Jede Staatsform hat dies getan. Das gilt für die Antike, das Klassische Altertum, für die hohe Zeit des Mittelalters und bis in unsere Epoche.

    (Vereinzelt Zustimmung)

    Ich frage: Soll unsere Demokratie kein Recht auf Selbstdarstellung haben?

    (Beifall bei der CDU/CSU)




    Präsident Stücklen
    Ich frage auch: Genügt es, wenn sich diese Demokratie in Bauten für die Exekutive, in Verwaltungsbauten, in Bauten für Banken und Versicherungen, in Produktionsstätten darstellt? Sollte nicht auch das oberste Verfassungsorgan, der Deutsche Bundestag, in unserer freiheitlichen demokratischen Staatsform einen würdigen, repräsentativen Platz haben?

    (Zustimmung bei Abgeordneten der CDU/ CSU)

    Ich rede nicht einem Gigantismus das Wort, sondern lediglich einer angemessenen Repräsentation.

    (Zustimmung bei Abgeordneten der CDU/ CSU)

    Lassen Sie mich zum Abschluß ein paar Worte zum Verhältnis zwischen Bonn und Berlin sagen. Bonn ist — das wissen wir alle, ganz besonders diejenigen, die schon viele Jahre hier sind — nicht nur eine schöne, eine liebenswerte, eine gastfreundliche Stadt; sie ist inzwischen auch zum Träger gesamtstaatlicher deutscher Tradition geworden. Wir fühlen uns der Stadt Bonn verpflichtet.
    Dennoch: Mit unseren Bemühungen um die Neubauten des Parlaments wollen wir Berlin nicht den Rang ablaufen. Denn solange das deutsche Volk an der Herstellung der staatlichen Einheit in Freiheit gehindert ist, nimmt Bonn in Vertretung die Aufgaben der Hauptstadt für den freien Teil Deutschlands wahr. Aber die Hauptstadt Deutschlands ist Berlin.

    (Beifall bei der CDU/CSU und bei Abgeordneten der SPD)

    Die Baukommission des Ältestenrats ist der Auffassung, daß bei der großen Bedeutung, die den Bundestagsneubauten zukommt, sie nicht allein für die weitere Planung Verantwortung tragen sollte, sondern daß auf Grund des vorliegenden Entschließungsantrags der Fraktionen des Deutschen Bundestages die Beratungsergebnisse mitgetragen werden sollen, um die jetzt angestrebte Planung auf eine breitere und sichere Grundlage zu stellen.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)

    Das Wort hat der Herr Abgeordnete Conradi.