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    Plenarprotokoll 9/34 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 34. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 7. Mai 1981 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Spilker 1709A Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Schmidt, Bundeskanzler 1709 B Dr. Kohl CDU/CSU 1714 B Wischnewski SPD 1724 B Hoppe FDP 1728 C Genscher, Bundesminister AA 1730 D Dr. Wörner CDU/CSU 1734 B Dr. Corterier SPD 1740 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Abbau von Subventionen und sonstigen Vergünstigungen, zur Erhöhung der Postablieferung sowie zur Klarstellung von Wohngeldregelungen (Subventionsabbaugesetz) — Drucksachen 9/92, 9/217 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/401 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 9/378 — Dr. von Wartenberg CDU/CSU 1763 C Dr. Spöri SPD 1767 C Frau Matthäus-Maier FDP 1772 A Matthöfer, Bundesminister BMF 1774 D Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Grunderwerbsteuergesetzes (GrEStG 1980) — Drucksache 9/251 — Dr. Langner CDU/CSU 1778A Feile SPD 1779 B Rentrop FDP 1780 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für das Post- und Fernmeldewesen zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd), Dr. Dollinger, Pfeffermann, Bühler (Bruchsal), Neuhaus, Linsmeier, Lintner, Maaß, Weirich, Dr. Riedl (München), Dr. Köhler (Wolfsburg), Dr. Wörner, Sauter (Epfendorf), Dr. Jenninger, Wissmann und der Fraktion der CDU/CSU Bessere Bedingungen für den CB-Funk — Drucksachen 9/128, 9/328 — Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 1782 B Bernrath SPD 1783 C Hoffie FDP 1785 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (Bereinigungsgesetz) — Drucksache 9/336 — in Verbindung mit Erste Beratung des von den Abgeordneten Hauser (Krefeld), Dr. Bötsch, Pohlmann, Neuhaus, Lampersbach, Engelsberger, Pieroth, Dr. Pinger, Dr. Schwarz-Schilling, II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 34. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Mai 1981 Sick, Dr. Warnke, Feinendegen, Dr. George, Frau Will-Feld, Franke, Zink, Müller (Remscheid), Frau Roitzsch, Schulze (Berlin), Frau Hoffmann (Soltau), Dr. Laufs, Kolb, Frau Geiger, Dr. Götz, Kraus, Schröder (Lüneburg), Landré, Dr. Faltlhauser, Dr. Köhler (Wolfsburg), Burger und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Bestimmungen über Nebentätigkeiten im Öffentlichen Dienst (Nebentätigkeitsbegrenzungsgesetz) — Drucksache 9/160 — Broll CDU/CSU 1787 A Bernrath SPD 1789 D Dr. Wendig FDP 1791 B Dr. Bötsch CDU/CSU 1793 A Stiegler SPD 1794 B von Schoeler, Parl. Staatssekretär BMI . 1795D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung fischereischeinrechtlicher Vorschriften — Drucksache 9/312 — 1797 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Verträgen vom 26. Oktober 1979 des Weltpostvereins — Drucksache 9/313 — 1797 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Wahlprüfungsausschusses zu den gegen die Gültigkeit der Wahl zum 9. Deutschen Bundestag eingegangenen Wahleinsprüchen — Drucksache 9/316 — Dr. Dübber SPD 1797 D Beratung der Sammelübersicht 10 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen mit Statistik über die beim Deutschen Bundestag in der Zeit vom 4. November 1980 bis 31. März 1981 eingegangenen Petitionen — Drucksache 9/315 — 1799A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Kommission an den Rat und das Europäische Parlament über die Erfahrungen bei der Anwendung des neuen Gemeinschaftsinstruments Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Ermächtigung der Kommission, Anleihen zur Investitionsförderung in der Gemeinschaft aufzunehmen — Drucksachen 9/37 Nr. 153, 9/317 — . . . 1799 C Fragestunde — Drucksache 9/381 vom 30. 04. 1981 — Konsequenzen aus den Zwischenfällen in dem japanischen Kernkraftwerk Tsuruga für die Sicherheit deutscher Atomkraftwerke MdlAnfr 56, 57 30.04.81 Drs 09/381 Vosen SPD Antw PStSekr von Schoeler BMI . . . . 1745D, 1746A Behauptungen der DDR über den völkerrechtlichen Charakter der Demarkationslinie MdlAnfr 60 30.04.81 Drs 09/381 Graf Huyn CDU/CSU Antw PStSekr von Schoeler BMI . . . . 1746A, C ZusFr Graf Huyn CDU/CSU 1746 C Maßnahmen gegen die Verschmutzung von Werra, Weser und Elbe durch Abwässer aus der DDR MdlAnfr 61, 62 30.04.81 Drs 09/381 Dr. von Geldern CDU/CSU Antw PStSekr von Schoeler BMI . . . 1746 C, D, 1747 A, B, C, D ZusFr Dr. von Geldern CDU/CSU . . . . 1746 D, 1747A,B,C ZusFr Böhm (Melsungen) CDU/CSU . . . 1747 C Beteiligung des BND an illegalem Waffenhandel Mitte der 60er Jahre sowie Gründe der Geheimhaltung des Vergleichs der Bundesregierung mit der Firma Merex in diesem Zusammenhang MdlAnfr 40, 41 30.04.81 Drs 09/381 Hansen SPD Antw StSekr Lahnstein BK . . . 1748 A, B, C, D, 1749A,B ZusFr Hansen SPD 1748 B, C, D, 1749A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU 1749 B Vereinbarkeit der Intervention der Sowjetunion in Afghanistan und der militärischen Drohungen gegenüber Polen mit dem deutsch-sowjetischen Vertrag vom 12. August 1970 MdlAnfr 42, 43 30.04.81 Drs 09/381 Dr. Hennig CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 1749 C, D, 1750A,B,C,D ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU 1749 C, D, 1750 A, B ZusFr Graf Huyn CDU/CSU 1750 C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 1750 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU 1750 D Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 34. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Mai 1981 III Diskriminierung von Angehörigen der US-Streitkräfte im Raume Ansbach, Aschaffenburg, Würzburg, Schweinfurt, Stuttgart und Ludwigsburg durch Gaststättenverbot MdlAnfr 46 30.04.81 Drs 09/381 Dr. Klejdzinski SPD Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . .1751A, B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 1751 B Gründe für die Nichtveröffentlichung der Reden des deutschen Chefdelegierten auf dem KSZE-Nachfolgetreffen in Madrid MdlAnfr 47 30.04.81 Drs 09/381 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 1751 C, D, 1752A,B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 1751C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 1752A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU 1752 B Registrierung des 17. Juni als Nationalfeiertag bei den Vereinten Nationen MdlAnfr 48 30.04.81 Drs 09/381 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . 1752 B, C, D, 1753A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 1752C,D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU 1752 D Höhe der 1979 durch kurzzeitige Arbeitslosigkeit erzielten steuerlichen Vorteile MdlAnfr 63 30.04.81 Drs 09/381 Kolb CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Böhme BMF 1753B, C ZusFr Kolb CDU/CSU 1753B,C Anrechnung von BAföG-Leistungen und Semesterverdiensten auf die steuerlichen Freibeträge für Schul- und Berufsausbildung MdlAnfr 65 30.04.81 Drs 09/381 Dr. Enders SPD Antw PStSekr Dr. Böhme BMF . . 1753D, 1754A ZusFr Dr. Enders SPD 1754A Verbesserung der Zahlungsbilanz bei Einhaltung der im Energieprogramm vorgesehenen Kernkraftwerkskapazitäten MdlAnfr 68 30.04.81 Drs 09/381 Weirich CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi 1754 B, D, 1755A,B ZusFr Weirich CDU/CSU 1754 D ZusFr Leuschner SPD 1755A ZusFr Dr. Lammert CDU/CSU 1755 B Verhandlungen über die Verlängerung des „Swing" im Handel mit der DDR MdlAnfr 69 30.04.81 Drs 09/381 Werner CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi 1755 B, C, D ZusFr Werner CDU/CSU 1755B,C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU 1755 C Überprüfung des energiepolitischen Vorrangs der Kohle auf Grund von Empfehlungen des Sachverständigenrats für Umweltfragen MdlAnfr 70 30.04.81 Drs 09/381 Dr. Laufs CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi 1755 D, 1756 A, B ZusFr Dr. Laufs CDU/CSU 1756A Lage der ostbayerischen Bauwirtschaft nach Kürzung öffentlicher Investitionen MdlAnfr 71 30.04.81 Drs 09/381 Dr. Jobst CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi . . . . 1756 B, C, D, 1757A,B ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU 1756C,D ZusFr Wieczorek (Duisburg) SPD 1756 D ZusFr Hinsken CDU/CSU 1757A Nachteile der von den Gewerkschaften betriebenen Nominallohnsicherung in der diesjährigen Tarifrunde MdlAnfr 72, 73 30.04.81 Drs 09/381 Dr. Voss CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi 1757 B, D, 1758 A, B, C, D ZusFr Dr. Voss CDU/CSU . . . 1757D, 1758B,C ZusFr Dr. Friedmann CDU/CSU 1758 D Berücksichtigung des Verbraucherstandpunkts im Frühjahrsgutachten 1981 des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung MdlAnfr 74 30.04.81 Drs 09/381 Frau Geiger CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi . . . 1758D, 1759A ZusFr Frau Geiger CDU/CSU 1759A Weiterführung des Programms zur Dorferneuerung MdlAnfr 77 30.04.81 Drs 09/381 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . . 1759 C, D, 1760A ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . .1759C, D ZusFr Immer (Altenkirchen) CDU/CSU . .1759 D IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 34. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Mai 1981 Reform der landwirtschaftlichen Altershilfe MdlAnfr 78, 79 30.04.81 Drs 09/381 Niegel CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . . . 1760 A, B, C, D, 1761 A ZusFr Niegel CDU/CSU 1760 C, D ZusFr Horstmeier CDU/CSU 1761A Alterssicherung für landwirtschaftliche Aussiedler aus Polen MdlAnfr 80 30.04.81 Drs 09/381 Horstmeier CDU/CSU Antw PStSekr Frau Fuchs BMA . . . 1761A, C ZusFr Horstmeier CDU/CSU 1761 B,C Unzureichende Personalausstattung von Arbeitsämtern in Gebieten mit hoher Arbeitslosigkeit MdlAnfr 83, 84 30.04.81 Drs 09/381 Herberholz SPD Antw PStSekr Frau Fuchs BMA . . . 1761 D, 1762 A, B, C, D, 1763A,B ZusFr Herberholz SPD 1762 B,C ZusFr Frau Hürland CDU/CSU . . 1762D, 1763A ZusFr Dr. Friedmann CDU/CSU 1762 D Nächste Sitzung 1799 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 1801*A Anlage 2 Ausgaben für die Schaffung neuer Studienplätze insbesondere in Hochschulkliniken im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Ausbau und Neubau von Hochschulen" von 1971 bis 1980 MdlAnfr 6, 7 30.04.81 Drs 09/381 Dr. Spöri SPD SchrAntw PStSekr Kuhlwein BMBW . . 1801"A Anlage 3 Abgeltung der Überstunden von Postbediensteten; Abbau der Überstunden durch Einstellung neuer Arbeitskräfte MdlAnfr 32, 33 30.04.81 Drs 09/381 Dr. Struck SPD SchrAntw PStSekr Becker BMP . . . . 1801* D Anlage 4 Entscheidung des Bundeskanzlers zur Frage von Waffenlieferungen an Saudi-Arabien MdlAnfr 39 30.04.81 Drs 09/381 Graf Huyn CDU/CSU SchrAntw StMin Huonker BK 1802*A Anlage 5 Forderungen des Bundes auf Grund von Hilfeleistungen nach dem Konsulargesetz; Vergleichbare konsularische Hilfeleistungen anderer Staaten MdlAnfr 44, 45 30.04.81 Drs 09/381 Dr. Wittmann CDU/CSU SchrAntw StMin Dr. von Dohnanyi AA . 1802* B Anlage 6 Verzinsung von Steuerguthaben bei der Lohn- und Einkommensteuer MdlAnfr 64 30.04.81 Drs 09/381 Milz CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Böhme BMF . . 1802* C Anlage 7 Existenz eines Vergleichs mit gegenseitigem Verzicht auf Forderungen zwischen der Beton- und Monierbau AG und der DIRG; Durchsetzung von Regreßforderungen für den Beton- und Monierbau AG gewährte Bundesbürgschaften MdlAnfr 66, 67 30.04.81 Drs 09/381 Carstens (Emstek) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Grüner BMWi . . . 1803* A Anlage 8 Benachteiligung der deutschen Landwirtschaft gegenüber der Landwirtschaft der Niederlande durch die EG-Agrarpreisbeschlüsse; unzureichende Anhebung der Getreidepreise im Rahmen der EG-Verhandlungen MdlAnfr 75, 76 30.04.81 Drs 09/381 Eigen CDU/CSU SchrAntw PStSekr Gallus BML . . . . 1803* C Anlage 9 Einschaltung von Kontraktfirmen bei der Beschäftigung deutscher Arbeitnehmer bei den US-Streitkräften Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 34. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Mai 1981 V MdlAnfr 81 30.04.81 Drs 09/381 Glos CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Böhme BMF . . 1804* B Anlage 10 Neuordnung des Zivildienstes MdlAnfr 82 30.04.81 Drs 09/381 Dr. Friedmann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Frau Fuchs BMA . . 1804* D Anlage 11 Gründe junger Menschen zum „Aussteigen" sowie Möglichkeiten der Rückführung in die Gesellschaft MdlAnfr 90, 91 30.04.81 Drs 09/381 Müller (Wesseling) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Zander BMJFG . . . 1805*A Anlage 12 Hohe Durchfallquote in der medizinischen Vorprüfung bei sogenannten Eliteschülern MdlAnfr 92 30.04.81 Drs 09/381 Dr. Enders SPD SchrAntw PStSekr Zander BMJFG . . . 1805* B Anlage 13 Durchsetzung des Gleichbehandlungsgebots des Grundgesetzes MdlAnfr 93 30.04.81 Drs 09/381 Frau Dr. Hartenstein SPD SchrAntw PStSekr Zander BMJFG . . . 1805* C Anlage 14 Wirkungen eines allgemeinverbindlichen Antidiskriminierungsgesetzes MdlAnfr 94 30.04.81 Drs 09/381 Frau Schmidt (Nürnberg) SPD SchrAntw PStSekr Zander BMJFG . . . 1806*A Anlage 15 Personelle Ausstattung einer Gleichstellungsstelle (Gleichbehandlung der Frau) als Bundesoberbehörde MdlAnfr 95, 96 30.04.81 Drs 09/381 Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD SchrAntw PStSekr Zander BMJFG . . . 1806* B Anlage 16 Zuordnung einer Gleichstellungsstelle als Kontroll- oder Überwachungsinstanz zur Durchsetzung des Gleichbehandlungsgebots MdlAnfr 97, 98 30.04.81 Drs 09/381 Frau Dr. Lepsius SPD SchrAntw PStSekr Zander BMJFG . . . 1806* C Anlage 17 Alkoholische Zusätze in Speiseeis- und Joghurtzubereitungen ohne Deklarierung nach Art und Menge MdlAnfr 99 30.04.81 Drs 09/381 Frau Geiger CDU/CSU SchrAntw PStSekr Zander BMJFG . . . 1806* D Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 34. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Mai 1981 1709 34. Sitzung Bonn, den 7. Mai 1981 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. van Aerssen * 8. 5. Bohl 7. 5. Frau Fromm 8. 5. Korber 8. 5. Lampersbach 8. 5. Michels 8. 5. Frau Noth 8. 5. Pieroth 8. 5. Frau Schirmer 8. 5. Frau Schlei 8. 5. Schröer (Mülheim) 8. 5. Dr. Schwarz-Schilling 8. 5. Spilker 8. 5. Dr. Steger 8. 5. Weiß 8. 5. Dr. von Weizsäcker 8. 5. Wimmer (Neuss) 8. 5. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Kuhlwein auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Spöri (SPD) (Drucksache 9/381 Fragen 6 und 7): Welche Beträge sind von den in den zehn Jahren 1971 bis 1980 von Bund und Ländern insgesamt für die Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau gemäß Artikel 91 a des Grundgesetzes aufgewendeten Mittel (rd. 24 Milliarden DM) in den einzelnen Jahren für die Schaffung neuer Studienplätze ausgegeben worden? Wieviel Studienplätze sind damit in den Hochschulkliniken und in den übrigen Hochschulbereichen geschaffen worden? Zu Frage 6: In den Jahren 1971 bis 1980 sind von Bund und Ländern für die Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau insgesamt rd. 25 Milliarden DM ausgegeben worden. Davon enfallen rd. 8,6 Milliarden DM auf Einrichtungen im medizinischen Bereich. Die Angaben für die einzelnen Jahre können dem 10. Rahmenplan für den Hochschulbau, Seite 31, entnommen werden, den ich Ihnen gerne zur Verfügung stelle. Eine direkte Zuordnung der jährlichen Ausgaben zu studienplatzrelevanten bzw. zu anderen Maßnahmen ist nicht möglich, weil die Anmeldungen zum Rahmenplan und Abrechnungen mit den Ländern bauvorhaben- und nicht studienplatzbezogen erfolgen. Ein flächenbezogener Studienplatz ist als Summe der verschiedenen erforderlichen Teilflächen definiert, die in der Regel in mehreren Vorhaben enthalten sind, die über einen mehrjährigen Zeitraum und z. T. unabhängig voneinander erstellt werden. Hierzu gehören z. B. Flächen in Hörsaalgebäuden, Institutsbauten, Laborgebäuden, Bibliotheken usw. Anlagen zum Stenographischen Bericht Zu Frage 7: Eine differenzierte Aussage darüber, wieviel Studienplätze im einzelnen mit den genannten Beträgen geschaffen worden sind, ist aus den o. g. Gründen nicht möglich. Deshalb kann ich nur global angeben, daß seit Beginn der Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau rd. 250 000 neue Studienplätze geschaffen worden sind. Darüber hinaus wurden erhebliche Altbestände durch Neubauten ersetzt. In welchem Umfang dies im einzelnen geschehen ist, läßt sich wegen der dargestellten Zusammensetzung der Studienplätze aus Teilflächen nicht exakt ermitteln. Der Anteil der Ersatzflächen an den Bauvorhaben hat dabei in einzelnen Fächern über 50 v. H. betragen. In der Humanmedizin wird die Zahl der Studienplätze in den Hochschulkliniken nicht über den Flächenrichtwert ermittelt, da sich dieser Bereich - insbesondere wegen der von Ort zu Ort verschiedenen Bedingungen der Krankenversorgung - für eine Bemessung nach Flächenrichtwerten nicht eignet. In der klinischen Medizin wurden überwiegend Ersatzbauten geschaffen. Der Ausbau und die Erneuerung der Hochschulkliniken hat gleichwohl wesentlich dazu beigetragen, daß seit 1970 die Zahl der Studienanfänger bis heute verdoppelt werden konnte. Im Wintersemester 1980 studierten rd. 69 200 Studenten die Fächer der Humanmedizin, darunter rd. 22 000 in den vorklinischen Semestern sowie rd. 9 580 Zahnmedizinstudenten. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Becker auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Struck (SPD) (Drucksache 9/381 Fragen 32 und 33): Trifft es zu, daß der Bundespostminister beabsichtigt, eine Verfügung dahin gehend zu erlassen, daß in Zukunft Überstunden nicht mehr durch Freizeitausgleich aufgefangen, sondern nur noch durch Bezahlung abgegolten werden dürfen? Trifft es zu, daß beim Wegfall der Ausgleichsansprüche von ca. 16 Millionen Überstunden - wie in der April-Ausgabe der Zeitschrift „Postpraxis" die Entwicklung der Überzeitarbeit 1980 der Deutschen Bundespost dargestellt wurde - ca. 7 400 vollbeschäftigte Arbeitskräfte eingestellt werden könnten und wie beurteilt die Bundesregierung einen möglichen Abbau der Überstunden zugunsten der Einstellung neuer Arbeitskräfte bei der Deutschen Bundespost? Etwa 3/4 der Überzeitarbeit bei der Deutschen Bundespost ergibt sich aus persönlichen arbeitszeitrechtlichen/tarifvertraglichen Ansprüchen sowie unvorhersehbaren betrieblichen bzw. personellen Erfordernissen, ohne daß das Arbeitsvolumen erhöht wird. Lediglich der Rest ist auf eine Steigerung des Arbeitsanfalls oder auf einen örtlich bedingten Personalmangel zurückzuführen. Der zusätzliche Arbeitsanfall läßt sich aber nicht durch zusätzliche Kräfte abfangen, weil die Arbeitsspitzen durch spezielle betriebliche und personelle Bedingungen unvorhersehbar sind und nur sporadisch auftreten. Das Tarifpersonal bei der Deutschen Bundespost hat ein tariflich vereinbartes Wahlrecht zwischen Freizeitgewährung und Barentschädigung für Über- 1802* Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 34. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Mai 1981 zeitarbeit. In der rückliegenden Zeit haben diese Kräfte zu 60 v. H. die Barentschädigung gewählt. Der Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen hat deshalb für die Beamten eine Verfügung erlassen, die ebenfalls eine Barentschädigung vorsieht. Sie erfaßt im Rahmen geltender gesetzlicher Bestimmungen nur einen Teil der Abgeltungsansprüche. Der Rest wird weiterhin durch Freizeitgewährung ausgeglichen. Anlage 4 Antwort des Staatsministers Huonker auf die Frage des Abgeordneten Graf Huyn (CDU/CSU) (Drucksache 9/381 Frage 39): Treffen Meldungen aus Regierungskreisen zu, daß der Bundeskanzler bereits im letzten Sommer Saudi-Arabien eine positive Entscheidung zur Frage von Waffenlieferungen bis Weihnachten 1980 in Aussicht gestellt hat? Der Bundeskanzler hat weder im Sommer 1980 noch zu einem anderen Zeitpunkt Saudi-Arabien eine positive Entscheidung zur Frage von Waffenlieferungen bis Weihnachten 1980 in Aussicht gestellt. Am 11. November 1980 äußerte er in einem Gespräch mit dem saudischen Außenminister Prinz Saud Al-Faisal die Hoffnung, eine Entscheidung bis Weihnachten herbeiführen zu können. Den Inhalt der in Aussicht gestellten Entscheidung ließ der Bundeskanzler dabei ausdrücklich offen. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. von Dohnanyi auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Wittmann (CDU/CSU) (Drucksache 9/381 Fragen 44 und 45): Wie hoch sind die Forderungen des Bundes, die auf Grund von Hilfeleistungen nach dem Konsulargesetz seit dessen Inkrafttreten aufgelaufen sind, und in welchem Umfange wurden Rückforderungen niedergeschlagen? Welche Staaten gewähren durch ihre konsularischen Vertretungen im Ausland im gleichen Umfange Hilfeleistungen wie die Bundesrepublik Deutschland? Zu Frage 44: Eine umfassende Beantwortung Ihrer Frage ist nicht möglich, da bereits das Konsulargesetz vom 8. November 1867 finanzielle Leistungen an hilfsbedürftige Deutsche im Ausland vorsah und somit das neue Konsulargesetz haushalts- und kassenmäßig keine Änderung brachte. Die Summe aller noch offenen Forderungen aus Konsularhilfen betrug am 31. Dezember 1980 DM 7 093 102,89. Die gem. § 59 der Bundeshaushaltsordnung niedergeschlagenen Forderungen werden haushaltsmäßig nicht erfaßt, da die Niederschlagung eine verwaltungsinterne Maßnahme ist, mit der von der Weiterverfolgung des Anspruchs abgesehen wird, die aber keine rechtliche Wirkung für den Schuldner hat. Pro Haushaltsjahr betragen die Niederschlagungen erfahrungsgemäß rd. DM 40 000,— bis 50 000,—. In den Haushaltsjahren 1978 und 1979 führte das Bundesverwaltungsamt eine verstärkte Überprüfung der alten Forderungen aus den Jahren 1950 bis 1970 durch und schlug 1978 Forderungen in einem Gesamtbetrag von DM 407 000,—, im Haushaltsjahr 1979 von rd. DM 200 000,— nieder. Zu Frage 45: Dem Auswärtigen Amt ist nicht bekannt, daß ein anderer Staat seinen Staatsangehörigen im Ausland auch nur annähernd gleichwertige Hilfeleistungen bietet. Einzelne Staaten (z. B. Frankreich, die Niederlande und Österreich) weisen durch Anmerkungen in ihren Reisepässen darauf hin, daß die Hilfe der Konsuln sich darauf beschränken muß, Überweisungen aus dem Inland zu vermitteln und daß jeder, der durch eigenes Verschulden in Not gerät, mit einer finanziellen Hilfe durch die Auslandsvertretungen nicht rechnen kann. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Böhme auf die Frage des Abgeordneten Milz (CDU/CSU) (Drucksache 9/381 Frage 64): Ist die Bundesregierung bereit, im Interesse der Steuergerechtigkeit bei Lohnsteuerjahresausgleichen und Einkommensteuererklärungen im Falle von zuviel gezahlter Lohn- bzw. Einkommensteuer dem betreffenden Steuerpflichtigen für den rückzuerstattenden Betrag für den Zeitraum vom 1. Januar des darauffolgenden Veranlagungsjahres bis zum Auszahlungstermin einen Zinsbonus zum Beispiel vom 5 v. H. p. a. zu gewähren und dies in die Steuergesetzgebung miteinzubeziehen? Eine Verzinsung der Ansprüche auf Erstattungen bei der Lohn- und Einkommensteuer kann nicht auf diese Steuerarten beschränkt werden, sondern müßte für alle Steuern eingeführt werden. Die Bundesregierung hat die Möglichkeit der Einführung einer solchen Vollverzinsung im Steuerrecht geprüft und dem Deutschen Bundestag dazu am 6. Januar 1978 einen Bericht vorgelegt. Sie hat darin ausgeführt, daß die verwaltungsmäßigen Schwierigkeiten sowohl im Veranlagungs- als auch im Kassenbereich liegen. Sie ergeben sich vor allem daraus, daß es häufig zu Änderungen der Steuerfestsetzung kommt, die rückwirkend andere Zahlungs- und damit auch andere Zinspflichten zur Folge haben. Die bereits durchgeführten Zinsberechnungen müßten durch neue ersetzt werden. Bei Sollminderungen muß außerdem sichergestellt werden, daß keine Zinsen auf Beträge berechnet werden, die der Steuerpflichtige gar nicht entrichtet hat (z. B. wenn die Steuer ganz oder teilweise erlassen wurde). Dies alles erfordert, daß die für die Berechnung der Zinsen erforderlichen Daten auf Jahre hinaus, zumindest bis zum Ablauf der Verjährung, und zwar getrennt nach Steuerarten und Besteuerungszeiträumen festgehalten werden müßten. Die Vollverzinsung kann daher mit vertretbarem Verwaltungsaufwand nur dann durchgeführt werden, wenn in allen Ländern ein die Steuerfestsetzung und die Steuererhebung umfassendes automatisiertes Verfahren eingeführt ist. Dies ist bisher nicht der Fall. Die Bundesregierung sieht daher die Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 34. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Mai 1981 1803* Voraussetzungen als nicht gegeben an, die Vollverzinsung einzuführen. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Fragen des Abgeordneten Carstens (Emstek) (CDU/CSU) (Drucksache 9/381 Fragen 66 und 67): Treffen Presseberichte zu, daß zwischen der Beton- und Monierbau AG (BuM) und der Deutschen Industrie-Anlagen-Gesellschaft (Diag) ein Vergleich geschlossen wurde, bei dem die Diag auf eine ursprüngliche Forderung gegen die BuM in Höhe von 103 Millionen DM verzichtet und BuM eine Gegenforderung in Höhe von ursprünglich 29,3 Millionen DM auf einen „einstelligen Millionenbetrag reduziert, der nur unter bestimmten, zur Zeit unwahrscheinlichen Bedingungen fällig wird", und woraus resultieren gegebenenfalls die jeweiligen Forderungen und das Nachgeben im Vergleich? Welche Folgerungen mit welchem Ergebnis hat die Bundesregierung aus dem Beschluß des Rechnungsprüfungsausschusses vom 7. August 1980 betr. Gewährung einer Bundesbürgschaft von 50 Millionen DM an die Beton- und Monierbau AG gezogen, wonach der Ausschuß erwartet, „daß die Bundesregierung geeignete Schritte zur Durchsetzung der von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen in Aussicht gestellten Rückbürgschaften unternimmt" und ferner davon ausgeht, „daß die Bundesregierung alle Möglichkeiten eines Regresses prüft und gegebenenfalls ausschöpft"? Zu Frage 66: Namens der Bundesregierung beantworte ich Ihre Frage wie folgt: Zwischen dem Konkursverwalter der Beton- und Monierbau AG i. K. und der Deutsche Industrieanlagen GmbH stehen die Verhandlungen über einen Vergleich kurz vor dem Abschluß. Es ist nicht ausgeschlossen, daß eine öffentliche Diskussion die Verhandlungsergebnisse negativ beeinflußt und eine Gefährdung des von dem Unternehmen angestrebten Ziels hervorruft, zumal die Beteiligten strenges Stillschweigen vereinbart haben. Ich bitte Sie daher um Ihr Verständnis, wenn ich mich — unter Berufung auf § 30 des Verwaltungsverfahrensgesetzes, da es sich hier um Unternehmensinterna handelt — zu dem Inhalt der zwischen den Vergleichsparteien geführten Verhandlungen und zu den von Ihnen zitierten Presseveröffentlichungen nicht äußern kann. Zu Frage 67: Herr Kollege Carstens, Sie greifen mit Ihrer Frage eine Anfrage von Herrn Kollegen Haase vom Herbst vergangenen Jahres auf, die Herr Staatssekretär Dr. Schlecht mit Schreiben vom 2. Oktober 1980 beantwortet hat. Die Bundesregierung hatte den Finanzminister von Nordrhein-Westfalen, Herrn Dr. Posser, schriftlich gebeten, noch einmal die Möglichkeiten einer Beteiligung des Landes Nordrhein-Westfalen am Obligo des Bundes zu prüfen und die Bundesregierung über das Ergebnis der Prüfung zu informieren. Mit Schreiben vom 1. November 1980 hat Herr Dr. Posser Herrn Staatssekretär Dr. Schlecht mitgeteilt, daß der Haushalts- und Finanzausschuß des Landes Nordrhein-Westfalen die erforderliche Einwilligung zu einer solchen Beteiligung des Landes nicht erteilt habe. Zur Begründung führt Herr Minister Dr. Posser u. a. aus, daß nach dem Eintritt der Insolvenz des Unternehmens dem Land Nordrhein-Westfalen auch aus haushaltsrechtlichen Gründen die Übernahme einer Rückbürgschaft nicht mehr möglich sei. Die Bundesregierung sieht nun keine weiteren Möglichkeiten mehr, das Land Nordrhein-Westfalen noch am Obligo des Bundes zu beteiligen. Wie Herr Staatssekretär Dr. Schlecht in seinem Schreiben vom 2. Oktober 1980 Herrn Kollege Haase mitgeteilt hat, prüft die Bundesregierung alle Möglichkeiten eines etwaigen Regresses in dieser Angelegenheit. Endgültige Ergebnisse setzen jedoch den Abschluß der noch andauernden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Düsseldorf voraus. Nach Informationen der Bundesregierung ist z. Z. nicht abzusehen, wann diese Ermittlungen beendet sein werden. Nach dem gegenwärtigen Erkenntnisstand gibt es für Regreßansprüche keine rechtliche Handhabe. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Fragen des Abgeordneten Eigen (CDU/CSU) (Drucksache 9/381 Fragen 75 und 76): Aus welchem Grund hat die Bundesregierung bei den Preisverhandlungen der Europäischen Gemeinschaft für die Mindestpreise der Agrarmarktordnungsprodukte zugestimmt, daß für die Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland bei einer Inflationsrate von 5,5 v. H. nur eine Preisanhebung von ca. 3 v. H. erreicht wurde, während die Landwirtschaft der Niederlande bei 7,1 v. H. Inflationsrate eine Preisanhebung von 10,4 v. H. erhielt? Welche Überlegungen hat die Bundesregierung bei den Preisverhandlungen der Europäischen Gemeinschaft angestellt, als sie einer niedrigen Preisanhebung für Getreide (insbesondere Roggen) zustimmte, obgleich doch Getreide auf den mittleren Böden in Konkurrenz zur Milchproduktion steht? Zu Frage 75: Der diesjährige Agrarpreisbeschluß, der für alle 10 Mitgliedstaaten gerade noch konsensfähig war, führt zu einer durchschnittlichen Anhebung der Marktordnungspreise in der Bundesrepublik Deutschland in DM von 4,8 %. Bei dieser Berechnung sind die Interventionspreise bei Interventionsprodukten und die Richtpreise oder die entsprechenden Preise bei den übrigen Marktordnungsprodukten zugrunde gelegt. Die in Ihrer Frage genannten Zahlen sind nicht vergleichbar, weil sie offensichtlich von verschiedenen Berechnungsgrundlagen ausgehen. Die von Ihnen dargelegte Preisanhebungsrate für die Niederlande ist auf der Basis der Richtpreise berechnet. Die Richtpreise sind in erster Linie ein Kriterium für den Außenschutz; sie liegen z. T. erheblich über den Preisen, die die landwirtschaftlichen Erzeuger für ihre Produkte tatsächlich am Markt erzielen. Nur die tatsächlichen Marktpreise sollten untereinander verglichen werden, und zwar über einen längeren Zeitraum. Ein solcher Vergleich ergibt, daß sich die realen landwirtschaftlichen Erzeugerpreise in der jeweiligen Landeswährung in der Bundesrepublik Deutschland und in den Niederlanden in der gleichen Größenordnung entwickelt haben. 1804* Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 34. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Mai 1981 Zu Frage 76: Es trifft zu, daß die Marktordnungspreise für Getreide für das Wirtschaftsjahr 1981/82 geringer angehoben wurden als die Marktordnungspreise für die tierischen Veredlungsprodukte. Der Ministerrat folgte dabei dem Vorschlag der Kommission, von dem er nur einstimmig hätte abweichen können. Die Kommission hat ihren Vorschlag im 'wesentlichen wie folgt begründet: Bei Getreide sei in den letzten Jahren ein beträchtlicher Produktionszuwachs zu verzeichnen, mit dem die Nachfrage in der Gemeinschaft nicht Schritt halten konnte. Im Hinblick auf die steigenden Getreideausfuhren der Gemeinschaft sei es notwendig, die finanziellen Aufwendungen des EG-Haushaltes für die zum Preisniveauausgleich gegenüber dem Weltmarkt erforderlichen Exporterstattungen in vertretbaren Grenzen zu halten. Tatsächlich hat die Gemeinschaft mit der Getreideernte 1980 zum dritten Mal nacheinander die volle Selbstversorgung in diesem Bereich erreicht und überschritten. Die Nettoüberschüsse werden von der EG-Kommission in diesem Wirtschaftsjahr bei Weichweizen auf rd. 10 Millionen t und bei Gerste auf rd. 6 Millionen t geschätzt. Die relativ niedrige ECU-Preisanhebung bei Roggen erklärt sich ausschließlich aus der bereits im Vorjahr im Rahmen der Preisbeschlüsse festgelegten Angleichung des Interventionspreises für Roggen an den Interventionspreis für Futtergetreide in drei Jahren. Abschließend ist darauf hinzuweisen, daß nicht zuletzt auch einkommenspolitische Erwägungen im Hinblick auf die Futterbau- und Gemischtbetriebe bei der Preisfestsetzung für Getreide- und Veredlungserzeugnisse Beachtung finden mußten. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Böhme auf die Frage des Abgeordneten Glos (CDU/CSU) (Drucksache 9/381 Frage 81): Wie gedenkt die Bundesregierung sicherzustellen, daß bei der von den US-Stationierungstreitkräften beabsichtigten Einschaltung von Kontraktfirmen für Dienstleistungen, die bisher von zivilen deutschen Arbeitnehmern unmittelbar geleistet wurden, alle bisherigen Arbeitnehmer von den Kontraktfirmen übernommen werden und daß diese Arbeitnehmer in ihren Rechten und Pflichten gegenüber den etwaigen neuen Arbeitgebern nicht schlechter gestellt werden als vorher? Die US-Stationierungsstreitkräfte prüfen zur Zeit, ob Dienstleistungen, die bisher von bei ihnen beschäftigten zivilen Arbeitnehmern ausgeführt werden, an private Unternehmen vergeben werden können. Entscheidungen über eine Auftragsvergabe sind bisher nicht ergangen. Es ist auch nicht abzusehen, wann die Prüfung abgeschlossen sein wird und ob überhaupt Dienstleistungen vergeben werden. Die Bundesregierung steht in dieser Frage in ständigem Kontakt mit dem US-Hauptquartier. Auf die zivilen Arbeitnehmer bei den Stationierungsstreitkräften findet — von hier nicht relevanten Ausnahmen abgesehen — deutsches Arbeitsrecht Anwendung. Die Arbeitnehmer haben den gleichen rechtlichen Schutz wie jeder andere inländische Arbeitnehmer, dessen Aufgabenbereich auf einen anderen Unternehmer übergeht. So garantiert z. B. der § 613 a BGB im Falle des Betriebsübergangs den Fortbestand des Arbeitsverhältnisses. Daneben bestehen für die zivilen Arbeitnehmer bei den Stationierungsstreitkräften tarifliche Regelungen für den Fall des unverschuldeten Ausscheidens aus ihrem Arbeitsverhältnis. Einen darüber hinausgehenden Anspruch auf Erhalt des Arbeitsplatzes oder des Einkommens haben die zivilen Arbeitnehmer bei den Stationierungsstreitkräften weder gegenüber ihren Arbeitgebern, den Dienststellen der Streitkräfte, noch gegenüber der Bundesrepublik Deutschland. Lediglich für das besondere Risiko einer Entlassung wegen „Personaleinschränkungen infolge einer — wegen Verringerung der Truppenstärke oder aus militärischen Gründen — von den Streitkräften angeordneten Auflösung oder Verlegung von Dienststellen" enthält der Tarifvertrag „Soziale Sicherung" vom 31. August 1971 Schutzbestimmungen. Die Bundesregierung hat bei ihren Kontakten das US-Hauptquartier auf die mit einer Auftragsvergabe für die Arbeitnehmer verbundenen Probleme hingewiesen. Das US-Hauptquartier hat sich dafür aufgeschlossen gezeigt und zugesagt, den berechtigten Interessen der Arbeitnehmer so weit irgend möglich Rechnung zu tragen. Einzelheiten dazu können mit dem US-Hauptquartier allerdings erst erörtert werden, wenn konkrete Entscheidungen zur Kontraktvergabe getroffen sind. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Fuchs auf die Frage des Abgeordneten Dr. Friedmann (CDU/CSU) (Drucksache 9/381 Frage 82): Welche Zielsetzung verfolgt die Bundesregierung mit der Neuordnung des Zivildienstes, wie sieht diese Neuordnung aus, und welche Mehrkosten entstehen dabei? Die in der Regierungserklärung vom 24. November 1980 angekündigte Neuordnung des Zivildienstes steht in einem engen sachlichen Zusammenhang mit der gleichfalls angekündigten Neuordnung des Rechts auf Kriegsdienstverweigerung. Deren Ziel wird es sein, den besonderen Anforderungen an ein Verfahren zur Feststellung der Ernsthaftigkeit einer geltend gemachten Gewissensentscheidung besser als bisher gerecht zu werden. Eine Neuordnung des Zivildienstes wird von der Bundesregierung nur insoweit ins Auge gefaßt, als sich aus einer solchen Reform für den Dienst der anerkannten Kriegsdienstverweigerer notwendige Konsequenzen ergeben. Der Meinungsbildungsprozeß aller politischen Kräfte im Deutschen Bundestag und im Bundesrat zu diesem einheitlichen Vorhaben einer Neuordnung des Rechts der Kriegsdienstverweigerung und des Zivildienstes ist noch nicht so weit fortgeschritten, daß bereits über dessen Inhalt und die Kostenfolgen Angaben gemacht werden können. Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 34. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Mai 1981 1805* Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander auf die Fragen des Abgeordneten Müller (Wesseling) (CDU/CSU) (Drucksache 9/381 Fragen 90 und 91): Treffen Presseberichte (z. B. Kölner Rundschau vom 4. April 1981) zu, nach denen die Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit auf einer Sitzung des Städte- und Gemeindebundes in Bergisch Gladbach die Auffassung vertreten hat, von den 5,4 Millionen jungen Menschen zwischen 17 und 23 Jahren seien 13 v. H. schon „ausgestiegen" und weitere 2 Millionen „pessimistisch", und durch welche Untersuchung wird diese Auffassung bestätigt? Ist der Bundesregierung bekannt, welche Gründe die jungen Menschen zum „Aussteigen" bewegt haben, und was wird die Bundesregierung veranlassen, um einerseits diese „Aussteiger" in die Gesellschaft zurückzuführen und andererseits das „Aussteigen" weiterer junger Menschen zu verhindern? Zu Frage 90: Die Presseberichte treffen zu. Die Aussage von Frau Bundesminister Huber stützt sich auf folgende Untersuchungen: 1. Umfrage des Instituts für Demokospie in Allensbach aus dem Jahre 1978, deren Ergebnisse in dem Buch „Du hast keine Chance, aber nutze sie" von Oltmanns, rowohlt 1980, zitiert sind. 2. Repräsentative Erhebung des Sozialwissenschaftlichen Forschungsinstituts der Konrad-Adenauer-Stiftung 1979/1980, deren Ergebnisse in der Ausgabe der Wochenzeitung „Die Zeit" vom 5. September 1980 ausführlich dargestellt wurden. 3. Studie im Auftrag des Jugendwerkes der Deutschen Shell zum Thema: „Die Einstellung der jungen Generation zur Arbeitswelt und Wirtschaftsordnung 1979". 4. Empirische Erhebung der Friedrich-Ebert-Stiftung über die politischen Einstellungen von Studenten, veröffentlicht 1980 unter dem Titel „Zwischen Revolution und Resignation?" im Verlag Neue Gesellschaft, Bonn. Zu Frage 91: Zunächst möchte ich darauf verweisen, daß mit Unterstützung aller Fraktionen des Hauses beabsichtigt ist, eine Enquete-Kommission einzusetzen, die den Ursachen nachgehen soll und auch Möglichkeiten der Abhilfe erörtern und aufzeigen soll. Ich habe den Mitgliedern des Deutschen Bundestages in diesem Zusammenhang am 6. April 1981 eine Ausarbeitung übermittelt, die auf die von Ihnen gestellte Frage ausführlicher eingeht, als dies im Rahmen einer Fragestunde möglich ist. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander auf die Frage des Abgeordneten Dr. Enders (SPD) (Drucksache 9/381 Frage 92): Welche Konsequenzen kann die Bundesregierung in ihrem Verantwortungsbereich aus der Tatsache ziehen, daß Eliteschüler mit einem sehr guten Notendurchschnitt im Abiturzeugnis nach wenigen Semestern Medizinstudium die Vorprüfung mit nahezu 60 v. H. nicht bestanden? Sie sprechen mit Ihrer Frage die Mißerfolgsquote bei der Ärztlichen Vorpüfung im März dieses Jahres an. Diese Mißerfolgsquote weicht mit 56,2 % extrem von allen Nichtbestehensquoten früherer Ärztlicher Vorprüfungen ab. Die für die Durchführung der Approbationsordnung für Ärzte zuständigen Länder klären die Ursachen, die auf das Examensergebnis zurückzuführen ist. Sie prüfen Maßnahmen, um Nachteile von den betroffenen Studenten, abzuwenden; insbesondere soll durch vorläufige Zulassung zum klinischen Studium ein Zeitverlust vermieden werden. Unabhängig davon bereitet das Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit eine Änderungsverordnung zur Approbationsordnung vor, durch die eine flexible Bestehensregelung für die schriftlichen Prüfungen nach dem MC-Verfahren eingeführt werden soll. Das Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit und die Länder sind bereits seit längerem um eine Verbesserung der Prüfungen nach dem MC-Verfahren bemüht. Die Erfahrungen mit der Ärztlichen Vorprüfung im März dieses Jahres werden hierbei selbstverständlich einbezogen werden. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander auf die Frage der Abgeordneten Frau Dr. Hartenstein (SPD) (Drucksache 9/381 Frage 93): Wie beurteilt die Bundesregierung die Ergebnisse der Bemühungen, das Gleichbehandlungsgebot des Grundgesetzes durchzusetzen bzw. ihm mehr Nachdruck zu verleihen durch gezielte Diskriminierungsverbote oder durch aktive Fördermaßnahmen für Frauen? Die Bundesregierung hat sich in der Vergangenheit erfolgreich darum bemüht, dem Gleichberechtigungsgebot des Grundgesetzes zu mehr Geltung zu verhelfen. Ein wichtiger Schritt hierzu war die Einrichtung des Arbeitsstabs Frauenpolitik im Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit, dessen Aufgabe es ist, auf die Schließung rechtlicher Lükken zur Erlangung der vollen im Grundgesetz verankerten Gleichberechtigung und auf die Beseitigung praktischer Benachteiligungen hinzuwirken und die Öffentlichkeit über die Situation der Frauen zu unterrichten. Die große Resonanz auf die vom Arbeitsstab Frauenpolitik durchgeführten Modellvorhaben, durch die praktische Benachteiligungen der Frauen in der Familie, im Arbeitsleben und im öffentlichen Leben angegangen werden, zeigt die Wirksamkeit dieser Vorhaben. Ich verweise hierzu im einzelnen auf die Ausführungen von Frau Bundesminister Huber in der Fragestunde vom 19. Februar dieses Jahres und auf den Tätigkeitsbericht des Arbeitsstabes Frauenpolitik für den Zeitraum vom Juli 1979 bis März 1981, der allen Mitgliedern des Bundestages zugegangen ist. Das Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit und der Bundesminister des Innern prüfen z. Z. gemeinsam, entsprechend der Ankündigung 1806* Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 34. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Mai 1981 des Herrn Bundeskanzlers in seiner Regierungserklärung, ob die Situation der Frauen durch weitere gesetzliche Vorschriften verbessert werden kann. Dabei wird auch die Frage weiterer gezielter Benachteiligungsverbote und weiterer aktiver Förderungsmaßnahmen geprüft. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander auf die Frage der Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg) (SPD) (Drucksache 9/381 Frage 94): Wie beurteilt die Bundesregierung die positiven Wirkungen eines allgemeinverbindlichen Antidiskriminierungsgesetzes im Hinblick auf bereits bestehende Einzelvorschriften, beispielsweise im Gesetz über die Gleichbehandlung von Männern und Frauen am Arbeitsplatz und im Betriebsverfassungsgesetz? Entsprechend der Ankündigung des Herrn Bundeskanzlers in seiner Regierungserklägung vom 24. November 1980 prüfen z. Z. der Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit und der Bundesminister des Innern, ob die Situation der Frauen durch weitere gesetzliche Vorschriften verbessert werden kann. Dabei wird sowohl untersucht, ob die Weiterentwicklung bereits erlassener Vorschriften erforderlich ist als auch, ob darüber hinausgehende Gesetzesbestimmungen zur Durchsetzung der Gleichberechtigung in den verschiedenen Lebensbereichen notwendig sind. Die Prüfung ist noch nicht abgeschlossen. Z. Z. wird eine Anhörung von Verbänden und Sachverständigen vorbereitet. Erst danach wird die Meinungsbildung der Bundesregierung erfolgen und die von Ihnen angesprochene Beurteilung abgegeben werden können. Anlage 15 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander auf die Fragen der Abgeordneten Frau Dr. Däubler-Gmelin (SPD) (Drucksache 9/381 Fragen 95 und 96): Wie müßte eine Gleichstellungsstelle als selbständige Bundesoberbehörde (mit entsprechender Repräsentanz in den Länderverwaltungen) personell mindestens ausgestattet sein, um auch eine wirksame Kontroll- und Überwachungsinstanz darzustellen? Inwieweit könnten die von einer — etwa als selbständige Bundesoberbehörde ausgestattete — Gleichstellungsstelle wahrzunehmenden Aufgaben auch vom bestehenden Arbeitsstab Frauenpolitik beim Bundesgesundheitsministerium wahrgenommen werden? Auch diese Frage läßt sich z. Zt. noch nicht beantworten. Ich verweise auf die bereits erwähnte Anhörung. Erst nach Auswertung der dort gewonnenen Ergebnisse wird die Bundesregierung sich eine Meinung über mögliche gesetzgeberische Konsequenzen bilden. In die angekündigte Untersuchung wird auch die Frage einbezogen, ob und ggf. welche zusätzlichen Institutionen zur Durchsetzung der Gleichberechtigung erforderlich sind. Über eine Zuordnung solcher Einrichtungen und ihre etwaige personelle Ausstattung kann erst entschieden werden, wenn geklärt ist, daß sie eingerichtet werden und welche Aufgaben und Befugnisse ihnen übertragen werden sollen. Anlage 16 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander auf die Fragen der Abgeordneten Frau Dr. Lepsius (SPD) (Drucksache 9/381 Fragen 97 und 98): Wo sollte nach Auffassung der Bundesregierung gegebenenfalls eine Gleichstellungsstelle als Kontroll- oder Überwachungsinstanz zur Durchsetzung des Gleichbehandlungsgebots errichtet werden: als selbständige Bundesoberbehörde, dem Bundesgesundheitsministerium zugeordnet oder beim Deutschen Bundestag? Gibt es nach Auffassung der Bundesregierung Anhaltspunkte dafür, daß die Bundesländer der Errichtung einer Gleichstellungsstelle als Bundesoberbehörde mehrheitlich zustimmen und auch entsprechende Länderverwaltungen einrichten würden? Zu Frage 97: Gegenstand der erwähnten Prüfung auf Grund der Regierungserklärung wird auch die Frage sein, ob und ggf. besondere Institutionen zur Durchsetzung der Gleichberechtigung erforderlich sind. Wie sie möglicherweise anzusiedeln wären, kann erst entschieden werden, wenn geklärt ist, daß sie geschaffen werden und welche Kompetenzen ihnen zugewiesen werden sollen. Zu Frage 98: Die Bundesregierung hat — wie dargelegt — noch keine Entscheidung getroffen. Sie hat keine Anhaltspunkte dafür, wie die Bundesländer zu eventuellen Vorschlägen der Bundesregierung stehen würden. Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander auf die Frage der Abgeordneten Frau Geiger (CDU/CSU) (Drucksache 9/381 Frage 99): Ist es wahr, daß Zusätze von alkoholischen Getränken in Speiseeis- und Joghurtzubereitungen weder nach Art noch Menge deklariert werden müssen, weil sie als Geruchs- und Geschmacksmittel gelten? Bei Milcherzeugnissen, zu denen Joghurtzubereitungen gehören, sind nach den Vorschriften der Verordnung über Milcherzeugnisse die zur Geschmacksgebung zugesetzten Lebensmittel mit ihrer handelsüblichen Bezeichnung zu kennzeichnen. Diese Regelung gilt auch für einen Zusatz alkoholischer Getränke. Für Speiseeis bestehen keine entsprechenden speziellen Vorschriften. Die Kenntlichmachung eines Zusatzes richtet sich vielmehr nach den allgemeinen lebensmittelrechtlichen Vorschriften zum Schutze des Verbrauchers vor Täuschung. Danach braucht zugesetzter Alkohol bisher in der Regel nicht kenntlich gemacht zu werden. Künftig müssen jedoch nach den Vorschriften der neuen Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung bei der Abgabe verpackter Lebensmittel an Verbraucher grundsätzlich auch Alkoholzusätze im Verzeichnis der Zutaten angegeben werden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hans-Jürgen Wischnewski


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Nein?

    (Dr. Ehmke [SPD]: Du hast dich versprochen; der Mann heißt Mechtersheimer!)

    — Ich bitte um Entschuldigung, ich habe mich im Namen versprochen. Dafür gibt es genügend Unterlagen, daß gegen den Mann, der gestern hier im Hause seine Auffassung vertreten hat — ich sage noch einmal: die ich nicht teile —, ein Parteiverfahren eingeleitet ist.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Der Kollege Zimmermann weiß das sehr genau. Sie brauchen sich nur bei Ihrem Stellvertreter über diesen Vorgang zu informieren.

    (Dr. Kohl [CDU/CSU]: Ich habe doch gesagt, es gibt diesen Vorgang nicht!)

    — Den gibt es.

    (Dr. Kohl [CDU/CSU]: Das stimmt einfach nicht!)

    — Lassen Sie uns nicht streiten! Es gibt diesen Vorgang.

    (Heiterkeit bei der SPD — Lachen bei der CDU/CSU)

    Herr Kollege Dr. Kohl, Sie haben die Haltung des Vorsitzenden der SPD angesprochen und haben sich dabei insbesondere auf den Parteitag in Aalen berufen. Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei hat in Aalen das gesagt, was Bestandteil der Entscheidung des Vorstandes der Sozialdemokratischen Partei ist. Er hat das wörtlich zitiert. Diese Entscheidung hat der Vorstand der Sozialdemokratischen Partei bei zwei Stimmenthaltungen getroffen. Ich darf wörtlich zitieren:
    Die Aufstellung von Mittelstreckenraketen als Antwort auf die sowjetische SS-20-Rüstung wird von dem Ergebnis dieser Verhandlungen abhängig sein. Sie ist ohnehin erst im Herbst 1983 möglich. Angesichts der Tatsache, daß die
    Sowjetunion in der Zwischenzeit einen beträchtlichen Vorsprung auf diesem Gebiet erreicht hat, käme ein Einfrieren der heutigen Situation nicht in Frage. Die SPD unterstreicht die Notwendigkeit des Doppelbeschlusses der NATO, der weder eine Position der Schwäche hinnehmen will, noch nach Überlegenheit strebt.
    Darauf hat sich der Parteivorsitzende auf dem Parteitag in Aalen berufen. Dieses entspricht der Vorstellung der Sozialdemokratischen Partei.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das ist nur die halbe Wahrheit!)

    Sie haben gesagt, darüber sei doch schon entschieden. Auch da besteht zwischen Ihnen und uns ein ganz großer Unterschied. Wir haben uns das nicht leicht gemacht im Dezember 1979. Wir haben eine große Auseinandersetzung um diese Frage auf unserem Parteitag gehabt, und 80 % haben sich für das entschieden, was ich hier vorgetragen habe.
    Herr Dr. Kohl, noch eine vorletzte Bemerkung zu Ihnen. Sie haben uns einen Antrag zum Thema Sicherheitspolitik und Nachrüstung angekündigt. Ich formuliere wörtlich so, wie ich es Ihrer Pressemitteilung entnommen habe. Ich darf Ihnen sagen, wir danken Ihnen sehr dafür, daß wir die Chance haben werden, diesen Antrag zu behandeln und darüber zu entscheiden. Das hilft in ganz starkem Maße, auch dem letzten Mitglied meiner Fraktion klarzumachen, daß nicht zerstört werden darf, was Sozialdemokraten und Freie Demokraten in gemeinsamer Arbeit in den letzten 12 Jahren im Interesse des Friedens und der Sicherheit unseres Landes aufgebaut haben.

    (Beifall bei der SPD und der FDP) Ich bin Ihnen sehr dankbar dafür.

    Wenn Sie in dem Zusammenhang sagen, mit Ihren Stimmen zur Unterstützung der Bundesregierung dürften wir dabei nicht rechnen, Herr Dr. Kohl, so sage ich Ihnen, daß wir sie nicht brauchen.

    (Dr. Kohl [CDU/CSU]: Da wäre ich sehr vorsichtig! Das hat schon einmal einer gesagt!)

    Es würde uns auch sehr überraschen; denn in diesen 12 Jahren haben wir alle wichtigen Entscheidungen, die Frieden und Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland betreffen, gegen Sie fällen müssen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Wir haben Ihre Unterstützung bei jeder einzelnen Entscheidung nicht gehabt.

    (Frau Pack [CDU/CSU]: Das ist die Unwahrheit!)

    Deswegen sage ich Ihnen in aller Deutlichkeit: Wir werden Ihnen den Beweis dafür erbringen, daß wir unserer Aufgabe auch so gerecht werden.
    Dann haben Sie über unser Verhältnis zu den Vereinigten Staaten gesprochen. Da muß ich Ihnen eine ganz deutliche Mitteilung machen. Wir wissen, daß die Vereinigten Staaten unser wichtigster Partner im Bündnis sind, und das bestimmt unsere Poli-



    Wischnewski
    tik und auch die Politik der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Deswegen wünschen wir dem Bundeskanzler bei seiner bevorstehenden Reise Erfolg im Hinblick auf die bilateralen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und den Vereinigten Staaten,

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das verstehn wir ja!)

    Erfolg für unser Bündnis und Erfolg bei dem Bemühen, einen Beitrag zu leisten, der den Frieden in der Welt sicherer macht. Wir tun in diesem Bündnis unsere Pflicht und Schuldigkeit: 495 000 Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere, mit erheblichen Opfern der Bürger. Wir tun also unsere Pflicht in unserem Bündnis. Aber, Herr Dr. Kohl, ich sage hier in aller Deutlichkeit: Über die Sozialleistungen in der Bundesrepublik Deutschland wird ausschließlich hier in diesem Saal und nicht im Pentagon entschieden. Das sagen wir in aller Deutlichkeit.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das wissen wir doch selber!)

    — Ich sage das, weil Sie glauben, kritische Bemerkungen seien nicht angebracht. Wenn Sie es selber wissen, so sagen Sie es doch, damit Sie nicht in den falschen Verdacht kommen, daß Sie dies alles schlucken!

    (Windelen [CDU/CSU]: Kindisch! — Erhard [Bad Schwalbach] [CDU/CSU]: Manchmal ist Schweigen Gold! — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Si tacuisses!)

    Eine zweite Bemerkung. In den Vereinigten Staaten wird über wachsenden Pazifismus in Europa gesprochen. Ich weiß, daß das ein Thema von Bedeutung ist. Pazifismus ist keine Schande, aber damit werden keine Probleme gelöst.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das ist politisch gefährlich!)

    Wir haben gemeinsam politisch dafür Sorge getragen, daß dem ein Platz im Grundgesetz eingeräumt wird. Aber ich weiß nicht, ob diejenigen besonders geeignet sind, uns Ratschläge in dieser Frage zu erteilen, die in ihrem Lande die allgemeine Wehrpflicht nicht kennen und die sich deshalb auch überhaupt kein Urteil darüber erlauben können, wie die Situation in dieser Frage bei ihnen aussehen würde.
    Nun lassen Sie mich zu dem Thema kommen, das der Bundeskanzler angesprochen hat. Wir begrüßen, daß die Bundesregierung dieser Region erneut ihre Aufmerksamkeit gewidmet hat. Das Königreich Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate sind wichtige Partner in der wirtschaftlichen, aber auch der politischen Zusammenarbeit der Bundesrepublik Deutschland. Aus diesen Ländern kommen heute mehr als 30 % des Erdöls, das wir brauchen. Beide Länder — Saudi-Arabien und die Vereinigten Emirate — nehmen in der OPEC eine gemäßigte Haltung ein und denken auch an die Probleme der Nicht-Ölländer. Saudi-Arabien gewährt uns Kredite. Es hat eine große Bedeutung für das
    Recycling, über das so viel geredet wird. Beide Länder sind wichtige Exportpartner für uns.

    (Vorsitz: Vizepräsident Wurbs)

    In Saudi-Arabien leben heute mehr als 12 000 Bundesbürger, und mehr als 250 Unternehmungen aus der Bundesrepublik Deutschland haben dort Büros errichtet.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das ist alles unstrittig!)

    Wir wollen, daß diese Beziehungen im gemeinsamen Interesse weiter ausgebaut werden.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Sehr gut!)

    Deshalb sind wir dem Bundeskanzler dankbar, daß er diese Reise nach Saudi-Arabien und in die Vereinigten Arabischen Emirate unternommen und Gespräche geführt hat, die weit über das hinaus gehen, was offensichtlich viele hier in unserem Land nur sehr einseitig beschäftigt hat.
    Herr Dr. Kohl, in bezug auf die Waffen haben Sie dem Bundeskanzler eine Frage gestellt. Eigentlich liegt die Antwort darauf längst bei Ihrer Fraktion. Ein Kollege hat ja eine solche Frage gestellt, und die Frage ist von der Bundesregierung beantwortet worden. Damit es auch im Protokoll steht, möchte ich die Antwort der Bundesregierung, die dem Kollegen bereits zugestellt ist, hier gern bekanntgeben:
    Der Bundeskanzler hat weder im Sommer 1980 noch zu einem anderen Zeitpunkt Saudi-Arabien eine positive Entscheidung zur Frage von Waffenlieferungen bis Weihnachten 1980 in Aussicht gestellt. Am 11. November 1980 äußerte er in einem Gespräch mit dem saudischen Außenminister Prinz Saud ibn Feisal die Hoffnung, eine Entscheidung bis Weihnachten herbeiführen zu können. Den Inhalt der in Aussicht gestellten Entscheidung ließ der Bundeskanzler dabei ausdrücklich offen.
    Ich hoffe, daß damit diese Frage geklärt ist.
    Und nun lassen Sie mich eine kurze Bemerkung zu diesem Thema machen, das leider in der Berichterstattung in den Medien, wie ich meine, überbewertet worden ist.
    Meine Fraktion hat zum Thema Waffenexport eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die alle Fragen grundsätzlich prüft. Die Arbeiten dieser Arbeitsgruppe sind noch nicht abgeschlossen. Ich möchte dem Ergebnis dieser Arbeitsgruppe auch nicht vorgreifen.
    Aber so viel darf man ganz deutlich sagen: Wir, die Bundesrepublik Deutschland, wollen — und daran sollten wir alle interessiert sein — kein Waffenexportland werden

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das hat die CDU längst gesagt!)

    wie meinetwegen die Sowjetunion, die Vereinigten Staaten, Frankreich, England und auch Italien, die alle auf diesem Gebiet weit mehr tun als die Bundesrepublik Deutschland. Wir wollen unsere große Zu-



    Wischnewski
    rückhaltung beibehalten. Wir wollen auch nicht mit dem Waffenexport neue Arbeitsplätze schaffen. Dies ist nicht der Weg dazu.
    Aber wir müssen auch Verständnis für das Sicherheitsbedürfnis der uns befreundeten Länder in dieser Region haben.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Auch das ist wahr!)

    Ich weiß, daß der Südjemen ein sowjetischer Stützpunkt geworden ist, der den Nachbarn große Sorgen bereitet. Wir können uns auch nicht von anderen unsere wirtschaftlichen Chancen abjagen lassen.
    All dies wird in Ruhe zu überlegen sein

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Richtig!)

    unter dem Grundtenor, den ich zu dieser Frage zu Beginn gesagt habe: Wir sind dem Bundeskanzler für sein zurückhaltendes Auftreten in dieser Frage in Saudi-Arabien sehr, sehr dankbar.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Wenn ich daran denke, wie Frau Thatcher in Waffenfragen dort aufgetreten ist,

    (Dr. Zimmermann [CDU/CSU]: Und wie Bruno Kreisky dort auftreten wird!)

    dann wird dies besonders deutlich. — Die Formulierungen sind völlig anders, lieber Herr Kollege Zimmermann.

    (Dr. Kohl [CDU/CSU]: Bei Bruno Kreisky, das ist wahr!)

    Das ist eben ein erfahrener Politiker, der Bruno Kreisky.

    (Lachen bei der CDU/CSU — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Große Klasse war das! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    — Ja, sicher, der formuliert das sehr viel anders.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, Herr Dr. Kohl, Sie haben unseren Beziehungen zu Israel große Bedeutung — ich bin dafür sehr dankbar — beigemessen.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Der Bundeskanzler hat da Akten gelesen!)

    Lassen Sie deswegen auch mich bitte einige Bemerkungen zu diesem Thema machen.
    Ich möchte die Beleidigungen und Verleumdungen, die Herr Begin gegenüber dem Bundeskanzler Helmut Schmidt ausgesprochen hat, in aller Schärfe zurückweisen.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Aber unser Verhältnis zu Israel wird nicht durch Wahlkampfentgleisungen des Herrn Begin bestimmt.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Unser Verhältnis zum Staate Israel wird durch unsere Geschichte bestimmt. Unser Verhältnis zum Staate Israel wird durch die Konsequenzen bestimmt, die wir aus unserer Geschichte gezogen haben; Politik gestalten heißt auch nach vorne schau-
    en. Unser Verhältnis zum Staat Israel wird durch unser Eintreten für das Existenzrecht dieses Staates in gesicherten Grenzen bestimmt.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Es kommt auf die Taten an!)

    Unser Verhältnis zum Staat Israel wird durch ein Höchstmaß an Redlichkeit bestimmt, auch dort oder gerade dort, wo wir anderer Meinung sind als die Israelis. Unser Verhältnis zum Staat Israel wird durch Tausende von jungen Menschen aus beiden Ländern bestimmt, die sich im Jugendaustausch kennengelernt haben. Unser Verhältnis zum Staat Israel wird durch Hunderttausende von Touristen bestimmt, die Israel in den letzten Jahren besucht haben. Unser Verhältnis zum Staat Israel wird auch durch das bestimmt, was wir uns gegenüber diesem Lande zu leisten bemüht haben. Ich bin voll tiefer Dankbarkeit für die Worte, die Herr Nahum Goldman, der Ehrenpräsident der Jüdischen Weltorganisation, zu diesem Thema gefunden hat.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Für uns Sozialdemokraten sind die langjährigen guten und freundschaftlichen Beziehungen zur Israelischen Arbeiterpartei von ganz besonderer Bedeutung. Diese Beziehungen werden wir weiter pflegen und ausbauen. Wir sind ein wenig stolz darauf, daß Vertreter der Israelischen Arbeiterpartei und Vertreter verschiedener politischer Parteien aus arabischen Ländern auf unserem Parteitag in Mannheim das erste Mal miteinander an einem Tisch gesessen und miteinander über ihre Probleme diskutiert haben. Wir wollen uns darum bemühen, diese Politik fortzusetzen.
    Am 9. November 1978, 30 Jahre nach dem schrecklichen Ereignis, hat der Bundeskanzler in der Synagoge zu Köln eine Rede gehalten. Ich bitte darum, einen Satz daraus zitieren zu dürfen, weil ich glaube, daß er für uns alle von ganz besonderer Bedeutung ist:
    Wir Deutschen wünschen von Herzen, daß Juden, Muslims und Christen, daß Israelis und Araber in einem gerechten Frieden miteinander zu leben lernen.
    Dem Gebot der Wahrhaftigkeit folgend bejahen wir das Selbstbestimmungsrecht für alle Völker im Nahen Osten. Wir wissen: ein Leben frei von Not und Bedrückung ist notwendig, damit die Menschen Frieden halten können.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Der Konflikt im Nahen Osten kann nur mit friedlichen Mitteln gelöst werden. Jegliche Gewalt, ganz gleich, von welcher Seite, wird die Probleme nicht lösen. Die Lösung des Konflikts ist ohne das Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser nicht denkbar. Palästinenser haben ein Recht darauf, so zu leben, wie sie selbst es wollen. Sie haben aber Rücksicht auf die Lebensinteressen ihrer Nachbarn zu nehmen, wie das auch umgekehrt zu erfolgen hat.
    Die PLO ist in diesem Konflikt ein wichtiger Faktor. Eine Lösung des Konflikts ohne ihre Beteiligung ist nicht denkbar. Deshalb unterhalten Abgeordnete



    Wischnewski
    aller Fraktionen dorthin Kontakte und führen Gespräche. Unser Verhältnis zur PLO wird von dem Maß an Bereitschaft der PLO bestimmt, den Staat Israel in gesicherten Grenzen anzuerkennen. Dies bestimmt unser Verhältnis.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Mein Kollege Corterier wird ausführlicher zu den NATO-Entscheidungen Stellung nehmen. Ich darf nur einige wenige Bemerkungen machen.
    Wir danken dem Bundeskanzler und dem Bundesaußenminister — für Rom insbesondere dem Bundesaußenminister —, daß sie sich seit den Beschlüssen unseres Bündnisses vom Dezember 1979 konsequent um den Verhandlungsweg bemüht haben.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Wir begrüßen die Geschlossenheit des Bündnisses nicht nur in dieser Frage, sondern in allen Fragen. Wir betrachten es als einen sehr positiven Schritt, daß konkrete Verhandlungen eingeleitet werden, und wir erwarten, daß diese Verhandlungen mit dem ernsthaften Ziel geführt werden, einen entscheidenden Beitrag zu leisten, um das nukleare Potential in Europa abzubauen. Wir bekennen uns zu unserem gemeinsamen Bündnis und zu seinen Beschlüssen.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Für wen sprechen Sie da?)

    — Nur in diesem Bündnis ist unsere Sicherheit gewährleistet, heißt es in der Entscheidung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, Herr Kollege.
    Wir leisten mit der Bundeswehr in diesem Bündnis unseren gewichtigen Beitrag. Wir werden auch für die Zukunft unsere Bundeswehr so ausstatten, daß sie ihren Verpflichtungen nachkommen kann.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Einschließlich Benzin!)

    Aber auch hier gelten die Maßstäbe der Sparsamkeit, die überall zu gelten haben.
    Das unverzichtbare militärische Gleichgewicht wollen wir Sozialdemokraten auf einem möglichst niedrigen Niveau erreichen. Wir Sozialdemokraten werden deshalb in den Fragen der Rüstungskontrolle, der Rüstungsbegrenzung und der Abrüstung immer die Mahnenden und immer die Drängenden sein und bleiben.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das sind wir alle, Herr Kollege!)

    Wir wollen die von der sozialliberalen Koalition begonnene Politik des Ausgleichs, der Entspannung und der Zusammenarbeit auch über alle ideologischen Grenzen hinweg fortsetzen. Den Frieden zu erhalten ist die wichtigste Aufgabe, die uns gestellt ist.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Frieden in Freiheit!)

    Für die Erfüllung dieser Aufgabe hat die Bundesregierung die volle Unterstützung der sozialdemokratischen Bundestagsfraktion. — Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)



Rede von Richard Wurbs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Hoppe.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans-Günter Hoppe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es gehört nun einmal zu der natürlichen Aufgabe der Opposition, zu kritisieren und zu korrigieren.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Gut, daß Sie das bestätigen!)

    Aber zu leicht werden daraus manchmal auch Räsonieren und Ignorieren. Dabei will und kann niemand der Opposition die innenpolitischen Reflexionen zu einem außenpolitischen Thema verwehren; aber ein wenig mehr Fairneß bei der Wertung der Ergebnisse von Riad und von Rom hätte ihr dennoch wohl angestanden.

    (Beifall bei der FDP und der SPD — Dr. Kohl [CDU/CSU]: Wer hat denn die Ergebnisse von Rom negativ bewertet?)

    Meine Damen und Herren, Bundeskanzler Schmidt und Außenminister Genscher haben auf zwei verschiedenen Schauplätzen, nämlich im Nahen Osten und auf der NATO-Ebene, in hervorragender Weise der Wahrung deutscher Interessen gedient. Sie haben mit ihrem Engagement die Voraussetzungen dafür geschaffen, daß sich neue Perspektiven für eine Politik der stärkeren wirtschaftlichen Zusammenarbeit und der Friedenssicherung eröffnen. Die Freien Demokraten sprechen dem Bundeskanzler und dem Bundesaußenminister dafür Dank und Anerkennung aus.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Es war ja eher zufällig, daß der Bundeskanzler seine Reise nach Saudi-Arabien und Abu Dhabi fast zeitgleich mit der Frühjahrstagung der NATO-Außenminister in Rom antrat. Aber diese Parallelität hat sehr eindrucksvoll bewußt werden lassen, welche Fakten für eine gesicherte Zukunft für die Bundesrepublik Deutschland maßgeblich sind: erstens der gemeinsame Wille der westlichen Allianz zur glaubwürdigen Verteidigungsbereitschaft, zur Sicherung des Friedens und der Freiheit; zweitens die Fähigkeit und Bereitschaft, den Ost-West-Dialog mit dem Ziel des fairen Interessenausgleichs, des Konfliktabbaus und der Rüstungsbegrenzung gerade in schwierigen Zeiten in Gang zu halten; drittens die Qualität unserer politischen und wirtschaftlichen Beziehungen auch zu den Partnern am Persischen Golf.
    Die Freien Demokraten haben mit Genugtuung zur Kenntnis genommen, daß gute Chancen bestehen, die Zusammenarbeit zwischen Bonn und Riad weiter zu vertiefen. Wie stets in der Politik gründet sich auch diese Entwicklung auf eine zunehmende Übereinstimmung der Interessen. Dies bewirkt und deutlich gemacht zu haben, ist nicht zuletzt das Verdienst von Bundeskanzler Schmidt.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)




    Hoppe
    Er hat eben nicht — wie die Opposition tönt — Unklarheit und Unsicherheit geschaffen, sondern durch Klarstellung für eine sichere Basis des Vertrauens gesorgt.
    Meine Damen und Herren, das gilt für das herausragende Interesse an einer Friedensregelung im Nahen Osten, die das Existenzrecht Israels in gesicherten Grenzen einschließt. Das bezieht sich auf die Aufklärung über unsere besonders sensible und restriktive Haltung in Sachen Waffenexport. Und das umfaßt schließlich den bedeutsamen Aspekt der wirtschaftlichen Kooperation. Was hier an Klarstellung auch auf dem so heiklen Feld des Waffenexports erreicht wurde, sollten wir in dieser Debatte nicht unnötig wieder verwässern und verwischen wollen. Es kommt doch wohl nicht von ungefähr, daß ein Blatt wie „The Times of India" nach den Gesprächen des Bundeskanzlers feststellen konnte, daß er „den Mut hatte, vorerst zumindest, nein zu sagen". In einer Zeit, da sich westliche Staatsmänner gegenseitig auf die Füße treten, um riesige arabische Kauforders einzuheimsen, hat der deutsche Kanzler gesagt, daß eine Linie irgendwo gezogen werden kann und gezogen werden muß.
    Meine Damen und Herren, es ist gut, zu wissen, daß diese offene Sprache auf Verständnis gestoßen ist. Dies erleichtert die Klärung offener Fragen und schließt Enttäuschungen von vornherein aus.
    Nun gehört Saudi-Arabien erkennbar zu jenen Kräften im Nahen Osten, die im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern eine Lösung anstreben, die von Mäßigung und Vernunft bestimmt ist. In der Tat wird der von Präsident Sadat eingeleitete Prozeß der Aussöhnung nur bei einem konstruktiven Verhalten aller am Konflikt beteiligten Parteien weiter vorankommen. Die so viel gescholtene Initiative der Europäischen Gemeinschaft von Venedig könnte dafür zu einer stützenden Hilfestellung werden. Die Bundesregierung braucht sich deshalb ihrer Rolle bei dieser „Operation Nahost" wahrlich nicht zu schämen.

    (Beifall bei der FDP)

    Meine Damen und Herren, darum ist es besonders bedauerlich, ja niederschmetternd, daß die Bemühungen des Bundeskanzlers um eine nüchterne Darstellung der Probleme ausgerechnet von Israels Regierungschef so hemmungslos kritisiert wurden. Seine Ausfälle gegen den Bundeskanzler müssen alle jene betroffen machen, die sich seit Jahren für ein fruchtbares deutsch-israelisches Verhältnis und für eine Herstellung friedensfördernder Bedingungen im Nahen Osten einsetzen.

    (Beifall bei der FDP)

    Alle Fraktionen sind sich in diesem Engagement einig. Sie werden es deshalb auch nicht zulassen, daß der Bundeskanzler aus dieser Solidarität für Israel herausgebrochen und zum Buhmann gemacht werden soll.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    An unserer besonderen Verantwortung gegenüber
    dem jüdischen Volk lassen wir nicht rütteln. Wir lassen sie nicht in Frage stellen, auch nicht durch Ministerpräsident Begin.

    (Zustimmung bei der FDP und der SPD)

    Wir Deutschen haben in der Nachkriegszeit gezeigt, daß wir die schreckliche Vergangenheit nicht leugnen wollen. Wir bleiben willens, aus den maßlosen Verbrechen an den jüdischen Mitbürgern die notwendigen Lehren und Konsequenzen für unsere demokratische Gesinnung und Gesittung zu ziehen. Wir haben — auch der Herr Bundeskanzler hat es für uns getan — um Frieden und Versöhnung gebeten. Daran soll und kann nichts geändert werden.
    Das Wort von der Kollektivscham ist nach wie vor lebendig. Theodor Heuss hat es uns als Handlungsmaxime eingebrannt. Es muß uns aber erlaubt sein, j a es ist sogar geboten, daß wir aus unserer Sorge um die Gefahren und Risiken im Nahen Osten und hier gerade auch in der Sorge um Israel unsere Stimme erheben. Selbst wenn Israel betroffen ist, dürfen wir dabei nicht einäugig werden; denn auch das gebietet die bittere Lehre aus der Vergangenheit. Wer sich in der Mitverantwortung fühlt, darf nicht verantwortungslos schweigen, wenn es um existentielle Fragen geht.
    Aus diesem Grund hat sich auch die Europäische Gemeinschaft wiederholt zum palästinensisch-israelischen Konflikt geäußert und Vorschläge zur Friedenserhaltung unterbreitet. Sie hat dabei eine historische Erfahrung aufgenommen, an der auch der israelische Ministerpräsident nicht vorbeisehen kann. Es wird keinen Frieden auf Dauer geben, solange nicht diejenigen, die sich als Feinde empfinden und behandeln, in der Lage sind, gemeinsam über die Beilegung dieser Feindschaft zu reden und daraus Konsequenzen zu ziehen.
    Meine Damen und Herren, wir werden unverändert und unbeirrbar darauf hinwirken, daß Israel — ein Staat, der heute seinen Staatsgründungstag begehen kann — endlich in anerkannten und gesicherten Grenzen leben kann. Ausgleich unterschiedlicher Interessen, Abbau von Spannungen, Verständigung und Zusammenarbeit in vielfältiger Form — dies muß nun einmal die Leitlinie der Politik sein. Nur daran kann sich politisches Handeln orientieren, und das natürlich auch in Europa. Die 70er Jahre waren ganz wesentlich von diesen Grundsätzen geprägt. Sie haben eine Entspannung zwischen den unterschiedlichen Systemen in West und Ost zustande gebracht wie nie zuvor seit Kriegsende. Sie haben handfeste Verbesserungen gerade für die Menschen in Deutschland bewirkt. Sie haben mit der Schlußakte von Helsinki auch eine Plattform geschaffen, auf die sich viele Menschen, besonders auch viele Menschen in Osteuropa, bei ihrem Verlangen nach mehr Menschenrechten berufen konnten. Und sie haben — auch das muß immer wieder hervorgehoben werden — die äußeren Bedingungen für eine gesicherte Zukunft der Berliner ganz wesentlich verbessert.
    Meine Damen und Herren, es war nun gewiß nicht unsere Schuld, daß sich die Weltlage in den vergangenen anderthalb Jahren spürbar verdüstert hat. Der Einmarsch sowjetischer Truppen nach Afghani-



    Hoppe
    stan, das Stagnieren der Rüstungskontrollverhandlungen, auch der Wiener Verhandlungen über Truppenreduzierungen und schließlich die zielstrebige Aufrüstung der Sowjetunion mit SS-20-Mittelstrekkenraketen haben zu erheblichen Störungen im Ost-West-Verhältnis, zu Unsicherheiten, j a zu Ängsten geführt. Es soll aber auch nicht verschwiegen werden, daß die Nichtratifizierung des SALT-II-Vertrages durch den amerikanischen Senat ebenfalls zur Irritation beigetragen hat, die auch nach dem Regierungswechsel in Washington zunächst andauerte. Die Umstellung scheint aber inzwischen beendet zu sein. Nun werden Konturen und Strukturen mit durchaus positiven Folgen sichtbar. Die bisher wichtigste ist das Ergebnis der Außenministertagung der NATO in Rom. Die dort erklärte Bereitschaft der USA, noch in diesem Jahr mit der Sowjetunion Verhandlungen über die Begrenzung der Mittelstrekkenraketen zu führen, ist ein notwendiger Schritt, um einen Rückfall in den Kalten Krieg zu vermeiden. Das westliche Verteidigungsbündnis hat Handlungsfähigkeit und Verhandlungsbereitschaft dokumentiert. Es hat damit den Willen bekundet, jenen Prozeß voranzubringen, der in die Stabilisierung eines militärischen Gleichgewichts zwischen Ost und West einmündet. Ohne dieses Gleichgewicht gibt es keine Sicherheit, und ohne Sicherheit gibt es keine realistische Entspannungspolitik.
    Meine Damen und Herren, jetzt wird auch die Sowjetunion konkret werden müssen. Sie weiß sehr wohl, daß sie mit ihrer seit einigen Jahren intensiv betriebenen Produktion und Aufstellung der SS-20Raketen ein dramatisches Ungleichgewicht im Mittelstreckenbereich ausgelöst hat. Wenn die freundlichen Worte, die in den letzten Wochen aus Moskau zu hören waren, einen Sinn geben sollen, dann müßte in den nun bevorstehenden Verhandlungen ein Abbau des Ungleichgewichts erreichbar sein. Je größer nämlich die Aufgeschlossenheit der Sowjetunion in praxi sein wird, desto geringer wird der Nachrüstungsteil des NATO-Doppelbeschlusses zu Buche schlagen.
    Wer Frieden dauerhaft will, darf keine einseitige Vorherrschaft wollen; das gilt für beide Seiten.
    Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher hat in Washington wie in Moskau um Zustimmung für diesen Kernsatz der Entspannungspolitik geworben. Er hat wichtige Vorarbeit für einen neuen Anlauf im Ost-West-Dialog geleistet.

    (Beifall bei der FDP und Abgeordneten der SPD)

    Ich füge, bezogen auf den guten Verlauf der NATO-Konferenz in Rom, ein Zitat aus dem Leitartikel der „Frankfurter Rundschau" von gestern an. Dort heißt es:
    Daß es zu diesen Beschlüssen jetzt kam, ist in erster Linie der Hartnäckigkeit von Bundesaußenminister Genscher — in enger Zusammenarbeit mit den Außenministern Großbritanniens und Frankreichs — zu danken.
    Ich meine, daß wir allen Grund haben, uns über den Ertrag dieser Politik zu freuen.
    Die Bundesregierung macht mit dieser Politik deutlich, daß sie das in ihren Kräften Stehende tut, um einen Rüstungswettlauf zu verhindern. Sie greift die Sorgen der Bürger auf, die eine Eskalation des Ost-West-Gegensatzes befürchten. Wir leben nun einmal an der Nahtstelle zwischen West und Ost. Kein Volk würde von einer nicht mehr kontrollierbaren Konfrontation stärker betroffen sein als das deutsche.
    Diese Politik ist nicht widerlegt, wenn sie Rückschläge erleidet. Sie verliert nicht ihre Bedeutung, wenn sich das politische Klima verschlechtert und die Versuchung zur Gewaltanwendung größer wird. Nein, Entspannungspolitik hat gerade dann die Aufgabe, eine weitere Konfliktverschärfung zu verhindern, die Konsequenzen militärischer Gewaltanwendung zu verdeutlichen und friedliche Lösungen anzubieten.
    Meine Damen und Herren, wie tief ihre Wirkung tatsächlich geht, läßt sich an der Entwicklung in Polen erkennen. Die Fortsetzung des Ost-West-Dialogs, das darin enthaltene Prinzip der Nichteinmischung und die internationale Bereitschaft zu humanitärer Hilfe haben ausschlaggebend dazu beigetragen, daß sich bislang die Vernunft behaupten konnte.
    Von diesem Weg der Verständigung werden wir nicht abweichen. Das Signal von Rom stellt die Weichen in die richtige Richtung.

    (Beifall bei der FDP und bei Abgeordneten der SPD)