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ID0821101800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 8/211 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 211. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 17. April 1980 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Dr. h. c. Kiesinger, Dr. Gradl, Dr. Schäfer (Tübingen), Blumenfeld, Scheffler, Müller (Bayreuth) und Vizepräsident Dr. von Weizsäcker 16853A 16864 A Erweiterung der Tagesordnung . . . . 16853 B Beratung des Jahresgutachtens 1979/1980 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung — Drucksache 8/3420 — in Verbindung mit Beratung des Jahreswirtschaftsberichts 1980 der Bundesregierung — Drucksache 8/3628 — Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 16853B, 16928A Dr. Biedenkopf CDU/CSU 16864A Roth SPD 16871 A Dr. Haussmann FDP 16878 C Matthöfer, Bundesminister BMF . . . 16881 D Dr. Dollinger CDU/CSU 16885 C Junghans SPD 16911 D Gärtner FDP 16916A Pieroth CDU/CSU 16919B Dr. Jens SPD 16922 B Dr. Sprung CDU/CSU 16925 A Dr. Schwarz-Schilling CDU/CSU . . . 16934 B Dr. Narjes CDU/CSU 16937 C Beratung der Schlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz zur Änderung des Fleischbeschaugesetzes und des Geflügelfleischhygienegesetzes — Drucksache 8/3836 — Schmidhuber, Staatsminister des Freistaates Bayern 16909 C Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz über den Beruf des Logopäden — Drucksache 8/3837 — Pfeifer CDU/CSU 16910A Engelhard FDP 16910B Dr. Hammans CDU/CSU 16910 C II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 211. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. April 1980 Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzprotokoll vom 10. Mai 1979 zum Europäischen Übereinkommen über den Schutz von Tieren beim internationalen Transport — Drucksache 8/3665 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 8/3794 — 16941 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 25./29. Januar 1979 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Weltraumorganisation über die Anwendung des Artikels 20 des Protokolls vom 31. Oktober 1963 über die Vorrechte und Befreiungen der Organisation — Drucksache 8/3479 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 8/3848 — 16941 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Vereinbarung vom 25. August 1978 zur Durchführung des Abkommens vom 25. Februar 1964 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über soziale Sicherheit in der Fassung des Zusatzabkommens vom 9. September 1975 — Drucksache 8/3655 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 8/3849 — 16941 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 7. April 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Fürstentum Liechtenstein über Soziale Sicherheit — Drucksache 8/3656 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 8/3850 — 16941 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Übereinkommen vom 9. Dezember 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland, dem Fürstentum Liechtenstein, der Republik Österreich und der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bereich der Sozialen Sicherheit und zu der Vereinbarung vom 28. März 1979 zur Durchführung dieses Übereinkommens — Drucksache 8/3657 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 8/3851 — 16942 A Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr. Jenninger, Dr. Jobst, Röhner, Dr. George, Dr. Friedmann, Schröder (Lüneburg), Carstens (Emstek), Dr. von Wartenberg, Sauter (Epfendorf), Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd), Dr. Dregger, Kolb, Broll, Hanz, Spranger, Seiters, Glos, Susset, Dr. Waigel, Dr. Sprung, Dr. Warnke, Gerlach (Obernau), Dr. Miltner und Genossen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Investitionszulagengesetzes — Drucksache 8/2780 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/3774 Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/3771 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Engelsberger, Dr. Kreile, Dr. Warnke, Dr. Narjes, Dr. Waigel, Röhner, Dr. Jobst, Dr. Kunz (Weiden), Pohlmann, Dr. Voss, Niegel, Regenspurger, Kiechle, Haberl, Frau Fischer, Dr. Jenninger und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Investitionszulagengesetzes — Drucksache 8/3298 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/3774 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/3771 — 16942 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Narjes, Dr. Marx, Dr. Mertes (Gerolstein), Dr. Dollinger, Dr. Stercken, Dr. von Geldern, Kittelmann, Dr. Klein (Göttingen), Dr. Hoffacker, Hüsch, Sick, Dr. Voss, Hartmann, Dr. Wittmann (München), Dr. Hupka, Kunz (Berlin), Dr. Ritz, Amrehn, Broll, Dr. Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 211. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. April 1980 III Hornhues, Schetter, Seiters, Graf Huyn, Hanz, Dr. Köhler (Wolfsburg), Dr. Hammans, Dr. Möller, Berger (Lahnstein), Würzbach, Werner, Dr. Sprung, Schröder (Wilhelminenhof), Dr. Wulff, Reddemann, Bahner, Frau Berger (Berlin) und der Fraktion der CDU/CSU III. VN-Seerechtskonferenz — Drucksache 8/3760 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD, FDP Dritte Seerechtskonferenz — Drucksache 8/3910 — Dr. von Geldern CDU/CSU 16943 B Dr. Corterier SPD 16945 A Angermeyer FDP 16946 B Dr. von Dohnanyi, Staatsminister AA . 16947 D Kittelmann CDU/CSU 16949 C Grunenberg SPD 16952 A Frau Schuchardt FDP 16953 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Raumordnungsbericht 1978 zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Pack, Dr. Dollinger, Dr. Jahn (Münster), Dr. Schneider, Dr. Möller, Sauter (Epfendorf), Sick, Dr. Ritz, Dr. Waffenschmidt, Nordlohne, Francke (Hamburg), Kolb, Niegel, Eymer (Lübeck), Dr. van Aerssen, Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Burger, Dr. Warnke, Dr. George, Schedl, Dr. Unland, Frau Hoffmann (Hoya), Milz, Dr. Jobst, Feinendegen, Geisenhofer, Biehle, Neuhaus, Müller (Berlin), Susset und der Fraktion der CDU/ CSU Raumordnung — Drucksachen 8/2378, 8/1656, 8/3674 — Frau Pack CDU/CSU 16956A Immer (Altenkirchen) SPD 16958 B Gattermann FDP 16960 D Dr. Haack, Bundesminister BMBau . . . 16962 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen zu dem Antrag der Abgeordneten Pfeffermann, Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd), Sick, Dr. Jobst, Schröder (Lüneburg), Dr. Stavenhagen, Weber (Heidelberg), Lenzer, Straßmeir, Dr. Friedmann, Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Dr. Riesenhuber, Wissmann, Dr. Langguth, Bühler (Bruchsal), Dr. Stark (Nürtingen) und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU Förderung des Einsatzes von Elektrofahrzeugen — Drucksachen 8/2691, 8/3784 — . . . 16965 A Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Stavenhagen, Lenzer, Dr. Probst, Pfeifer, Benz, Engelsberger, Gerstein, Dr. Hubrig, Dr. Riesenhuber, Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Dr. Laufs, Pfeffermann, Frau Dr. Walz, Dr. Müller-Hermann, Metz, Kolb, Frau Fischer und der Fraktion der CDU/ CSU Raumfahrtpolitik — Drucksache 8/3438 — Dr. Stavenhagen CDU/CSU 16965 B Frau Erler SPD 16967 A Dr.-Ing. Laermann FDP 16968 B Stahl, Parl. Staatssekretär BMFT . . . 16970B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 21. Dezember 1979 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik auf dem Gebiet des Veterinärwesens — Drucksache 8/3875 — 16971 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Aufgaben des Bundes auf dem Gebiet der Binnenschiffahrt — Drucksache 8/3795 — 16971 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Untersuchung von Seeunfällen (Seeunfalluntersuchungsgesetz) — Drucksache 8/3828 — 16971 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Weingesetzes — Drucksache 8/3829 — 16971 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung • Erweiterter Verkehrswegeplan für das Zonenrandgebiet hier: Bericht des Bundesministers für Verkehr 1978 über den Fortgang der Verkehrserschließung des Zonenrandgebietes — Drucksachen 8/2521, 8/3786 — . . . 16972A IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 211. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. April 1980 Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur dritten Beratung des Haushaltsgesetzes 1980 hier: Einzelplan 09 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft — Drucksachen 8/3493, 8/3775 — . . . 16972A Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch den Bundesminister der Finanzen Überplanmäßige Ausgaben bei Kap. 10 02 Tit. 656 51 — Altershilfe für Landwirte — und bei Kap. 10 02 Tit. 656 55 — Krankenversicherung der Landwirte — im Haushaltsjahr 1979 — Drucksachen 8/3515, 8/3776 — . . . 16972B Beratung des Berichts des Ausschuses für Wirtschaft zu der aufhebbaren Einundvierzigsten Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung — aufhebbaren Fünfundsiebzigsten Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — aufhebbaren Fünfundvierzigsten Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung — Drucksachen 8/3645, 8/3646, 8/3647, 8/3831 — 16972 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Richtlinie des Rates über die Zulassung reinrassiger Zuchtrinder zur Zucht — Drucksachen 8/3509 Nr. 17, 8/3793 — 16972 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Richtlinie des Rates betreffend die gemeinschaftsrechtliche Regelung der Mehrwertsteuer und der Verbrauchsteuern auf den Bordbedarf von Luft- und Wasserfahrzeugen sowie Zügen im grenzüberschreitenden Verkehr — Drucksachen 8/3670 Nr. 29, 8/3798 — 16972 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über die Erhebung einer Gebühr durch die Gemeinschaft für Lizenzen für den Lachsfang durch Schiffe unter der Flagge eines Mitgliedstaates der Gemeinschaft in der schwedischen Fischereizone — Drucksachen 8/3339 Nr. 16, 8/3832 — 16972 D Beratung der Sammelübersicht 66 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 8/3909 — 16973 C Fragestunde — Drucksache 8/3899 vom 11. 04. 1980 — Vereinbarkeit der Schließung von Zweigstellen des Goethe-Instituts in Kleinstädten und der Errichtung von Neubauten in Großstädten mit dem Bundesraumordnungsprogramm MdLAnfr A61 11.04.80 Drs 08/3899 Dr. Müller CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . 16891A, B, C ZusFr Dr. Müller CDU/CSU 16891 B, C Politik der Bundesregierung im Bereich der nuklearen Mittelstreckenwaffen MdlAnfr A62 11.04.80 Drs 08/3899 Graf Stauffenberg CDU/CSU MdlAnfr A63 11.04.80 Drs 08/3899 Graf Stauffenberg CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 16891D, 16892 A, B, C, D, 16893A,B,C ZusFr Graf Stauffenberg CDU/CSU . . . 16891D, 16892A, B, C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 16892A, D ZusFr Dr. Möller CDU/CSU 16892 C ZusFr Horn SPD 16892 D ZusFr Pawelczyk SPD 16893 A ZusFr Werner CDU/CSU 16893A ZusFr Rawe CDU/CSU 16893 B ZusFr Dr. Corterier SPD 16893 B Aussagen des Staatsministers Dr. von Dohnanyi zur Oder-Neiße-Linie und Auswirkungen auf einen möglichen Friedensvertrag MdlAnfr A64 11.04.80 Drs 08/3899 Dr. Czaja CDU/CSU MdlAnfr A65 11.04.80 Drs 08/3899 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 16893 C, D, 16894 A, B, C, D, 16895 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU . 16893 C, D, 16894C ZusFr Polkehn SPD 16894A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU . . 16894A, 16895A Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 211. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. April 1980 V ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 16894B,D ZusFr Becker (Nienberge) SPD 16894 D Ausklammerung der Menschenrechtssituation Deutscher in Polen bei Äußerungen Staatsminister Dr. von Dohnanyis zur KSZE-Folgekonferenz in Madrid MdlAnfr A66 11.04.80 Drs 08/3899 Jäger (Wangen) CDU/CSU MdlAnfr A67 11.04.80 Drs 08/3899 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . 16895 B, C, D, 16896 A, B, C, D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 16895 B, C, 16896A ZusFr Sauer (Salzgitter) CDU/CSU . . . 16895 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU . . 16895D, 16896C ZusFr Dr. Schweitzer SPD 16896 B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 16896 C Haltung des Staatsministers Dr. von Dohnanyi zur Massenvertreibung Deutscher; Ausklammerung einer negativen Darstellung der deutsch-polnischen Schulbuchkonferenz beim Zitieren einer Rede des Bundeskanzlers MdlAnfr A68 11.04.80 Drs 08/3899 Sauer (Salzgitter) CDU/CSU MdlAnfr A69 11.04.80 Drs 08/3899 Sauer (Salzgitter) CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 16896D, 16897 A, B, C, D, 16898A, B, C ZusFr Sauer (Salzgitter) CDU/CSU . . . 16896D, 16897A B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 16897B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 16897 C ZusFr Dr. Schweitzer SPD 16897 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 16897 D ZusFr Polkehn SPD 16898A ZusFr Broll CDU/CSU 16898 B ZusFr Frau Dr. Balser SPD 16898 C ZusFr Becker (Nienberge) SPD 16898 C Darstellung der deutschen Geschichte in polnischen Schulbüchern; Bezeichnung der Vertreibung nach Empfehlungen der deutsch-polnischen Schulbuchkonferenz MdlAnfr A70 11.04.80 Drs 08/3899 Dr. Hupka CDU/CSU MdlAnfr A71 11.04.80 Drs 08/3899 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 16898D, 16899A,B,C,D, 16900A,C,D, 16901A,B,C,D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU . 16898D, 16899A D ZusFr Sauer (Salzgitter) CDU/CSU . . . 16899A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 16899B, 16900 D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU . . 16899B, 16901 A ZusFr Broll CDU/CSU 16900A ZusFr Thüsing SPD 16900 B ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU 16901 B ZusFr Ey CDU/CSU 16901 C Durchführung des deutschpolnischen Kulturaustausches durch auf kommunaler Ebene tätige Vereinigungen MdlAnfr A72 11.04.80 Drs 08/3899 Kittelmann CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . 16902 B, C, D, 16903 A, B, C ZusFr Kittelmann CDU/CSU 16902B, C ZusFr Dr. Becher (Pullach) CDU/CSU . 16902D ZusFr Sauer (Salzgitter) CDU/CSU . . 16902D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 16903 A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 16903B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 16903 C Auffassung des Staatsministers Dr. von Dohnanyi zur Existenz des bipolaren Gleichgewichts zwischen Europa, der Sowjetunion und den USA MdlAnfr A76 11.04.80 Drs 08/3899 Dr. Hoffacker CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA .. . 16903D, 16904A, B, C, D, 16905 A ZusFr Dr. Hoffacker CDU/CSU . . . . 16903D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 16904A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 16904B ZusFr Werner CDU/CSU 16904 C ZusFr Broll CDU/CSU 16904 D ZusFr Dr. Möller CDU/CSU 16905 A Zusammenhang der Vertragstreue der Bundesrepublik Deutschland mit eventuellen multi- und bilateralen Maßnahmen gegen den sowjetischen Einmarsch in Afghanistan MdlAnfr A77 11.04.80 Drs 08/3899 Dr. Hennig CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . 16905 B, C, D ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU 16905 B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 16905 C ZusFr Horn SPD 16905 D Inhaltliche Verbesserung der Braunschweiger deutsch-polnischen Schulbuchempfehlungen MdlAnfr A80 11.04.80 Drs 08/3899 Werner CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 16905D, 16906AB,C,D, 16907A VI Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 211. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. April 1980 ZusFr Werner CDU/CSU 16906A,B ZusFr Dr. Becher (Pullach) CDU/CSU . 16906 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 16906 D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 16907 A Unterstützung der Verfolgungskampagnen lateinamerikanischer Militärdiktatoren gegen fortschrittliche Christen durch den Geheimdienst CIA MdlAnfr A81 11.04.80 Drs 08/3899 Thüsing SPD Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 16907B ZusFr Thüsing SPD 16907 B ZusFr Sauer (Salzgitter) CDU/CSU . . 16907 B Ausschaltung der Rassendiskriminierung aus dem deutsch-südafrikanischen Kulturabkommen MdlAnfr A82 11.04.80 Drs 08/3899 Thüsing SPD Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 16907 C, D ZusFr Thüsing SPD 16907 C ZusFr Frau Erler SPD 16907 D Überwachung deutscher Touristen während der Olympischen Spiele in Moskau MdlAnfr A84 11.04.80 Drs 08/3899 Dr. Möller CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 16908A,B ZusFr Dr. Möller CDU/CSU 16908A Unterstützung der Maßnahmen des amerikanischen Präsidenten gegenüber dem Iran durch die Bundesregierung MdlAnfr A85 11.04.80 Drs 08/3899 Dr. Möller CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . 16908 B, C, D, 16909A, B ZusFr Dr. Möller CDU/CSU 16908 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 16908 D ZusFr Thüsing SPD 16908 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 16909A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 16909A ZusFr Broll CDU/CSU 16909 B Nächste Sitzung 16973 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 16975* A Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 211. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. April 1980 16853 211. Sitzung Bonn, den 17. April 1980 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein 25. 4. Dr. van Aerssen* 18. 4. Dr. Aigner* 18. 4. Alber* 18. 4. Dr. Bangemann* 18. 4. Blumenfeld* 18. 4. Brandt* 18. 4. Feinendegen 18. 4. Fellermaier* 18. 4. Flämig** 18. 4. Frau Dr. Focke* 18. 4. Franke 25. 4. Friedrich (Würzburg) * 18. 4. Dr. Früh* 18. 4. Dr. Fuchs* 18. 4. von Hassel* 18. 4. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Katzer* 18. 4. Dr. h. c. Kiesinger 18. 4. Dr. Klepsch 25. 4. Dr. Köhler (Duisburg) * 18. 4. Lange* 18. 4. Dr. Luda 25. 4. Lücker* 18. 4. Luster * 18. 4. Dr. Marx 25. 4. Dr. Müller-Hermann* 18. 4. Dr. Pfennig * 18. 4. Picard 18. 4. Frau Schleicher* 18. 4. Schulte (Unna) 18. 4. Dr. Schwencke (Nienburg) * 18. 4. Seefeld* 18. 4. Dr. Starke (Franken) 17. 4. Dr. Steger 17. 4. - Stöckl 18. 4. Sybertz 25. 4. Tönjes 25. 4. Frau Tübler 25. 4. Frau Dr. Walz* 18. 4. Wawrzik* 18. 4. Wischnewski 18. 4. Ziegler 18. 4.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Prof. Dr. Helmut Haussmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Man merkt: Bonn liegt in Nordrhein-Westfalen, und dort ist bald Wahl. Nachdem wir früher oft eine sehr sachliche Debatte zum Jahreswirtschaftsbericht hatten, ist es heute etwas farbiger geworden. Ohne Zweifel hat Herr Biedenkopf durch seine zwar unterkühlt vorgetragenen, aber in der Konsequenz zum Teil äußerst gefährlichen Äußerungen zum Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Staatsverschuldung dazu Anlaß gegeben. Ich werde nachher darauf zurückkommen. Ich akzeptiere, daß er wegen der Erkrankung des Spitzenkandidaten der CDU in Nordrhein-Westfalen die Wirtschaftsdebatte leider nicht weiter verfolgen kann.
    Die FDP-Fraktion meint, daß die Opposition reichlich Gelegenheit gehabt hätte, zu vergleichen und zu analysieren, weil die Zielprognose des Jahreswirtschaftsberichts seit vielen Wochen vorliegt. Ich persönlich bin ebenfalls wie Herr Roth enttäuscht darüber, daß Professor Biedenkopf zu den zentralen aktuellen außenwirtschaftlichen Themen relativ wenig Konkretes gesagt hat.
    Er hat hier Herrn Lambsdorff unterstützt, aber wir wissen aus vielen Reden der Opposition draußen, daß man darüber hinausgeht, daß man von „voller Solidarität" im wirtschaftlichen Bereich redet, was immer dies heißen mag, und daß umgekehrt der Wirtschaftsrat intern darum bittet, daß die Wirtschaftssanktionen bitte in concreto nicht so hart ausfallen sollen, wie man sich das vorstellen würde.

    (Zuruf des Abg. Roth [SPD])

    Herr Barbier hat gestern in der „Süddeutschen Zeitung" darauf hingewiesen — das halte ich für einen sehr verdienstvollen Artikel —, daß die Zielprognosen auch noch zehn Wochen nach Veröffentlichung des Jahreswirtschaftsberichts in der Bandbreite der Realität liegen. Dies halte ich für einen großen Erfolg. Wir hatten zehn Wochen lang die Möglichkeit, die Voraussagen für dieses Jahr zu überprüfen.
    Natürlich gebe ich zu, daß wir uns im Bereich der Preisstabilität — darauf hat der Herr Wirtschaftsminister hingewiesen — mit 4,5 % Preissteigerung ein äußerst ehrgeiziges Ziel gesetzt haben. Es erscheint fast unwahrscheinlich, daß in der zweiten Jahreshälfte solche Erfolge erzielt werden können, daß wir diesen Jahresdurchschnitt erreichen können.
    Nach wie vor bleibt gültig — insofern hat Herr Biedenkopf unrecht —, was im Jahreswirtschaftsbericht steht und was uns die Sachverständigen empfohlen haben: Es gibt keinen kurzfristigen konjunkturellen Handlungsbedarf. Insofern verstand ich die Aussage von Herrn Biedenkopf nicht, daß wir die weitere staatliche Verschuldung mit nachfragestützenden Effekten begründeten. Das geht auch an dem vorbei, was Graf Lambsdorff angekündigt hat.



    Dr. Haussmann
    Ich glaube, man kann ruhig sagen: Die wirtschaftlichen Erwartungen in der Bundesrepublik sind trotz sehr hoher neuer außenwirtschaftlicher Risiken positiver und stabiler als in fast allen anderen großen westlichen Industrieländern. Man muß herausheben, daß kein anderes großes Industrieland bisher die enormen Ölverteuerungen durch aktiven Strukturwandel so gut gemeistert hat wie die Bundesrepublik. Kein anderes großes Industrieland hat trotzdem noch so hohe Devisenbestände wie wir.

    (Zustimmung bei der FDP und der SPD)

    Dies ist ein großer Erfolg der sozialliberalen Regierung. Er wird international überall anerkannt — nur nicht von der deutschen Opposition.
    Ich glaube, es sind vor allem zwei Gründe, die diesen großen Erfolg möglich gemacht haben. Der eine ist eine äußerst hohe Bereitschaft unserer Arbeitnehmer und Unternehmer, sich diesen harten außenwirtschaftlichen und energiepolitischen Herausforderungen zu stellen und durch Phantasie, durch Wagemut, durch Innovation diesen Strukturwandel offensiv mitzuvollziehen. Ich kenne keine amtliche Forderung deutscher Unternehmen, deutscher Gewerkschaften oder der Verbände, daß dieser Strukturwandel durch Protektionismus zurückgedrängt werden soll. Ich halte das für einen sehr großen Erfolg und ein hervorragendes Zeichen für das wirtschaftspolitische Klima in der Bundesrepublik.
    Zweiter Grund für diesen Erfolg ist eine verstetigte und nach wie vor sehr robuste Investitionsbereitschaft. Auch die Äußerungen in Hannover gehen in diese Richtung. Ich verstehe die Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer in diesem Zusammenhang nicht. Sie liegt außerhalb des Trends, wenn sie voraussagt, daß wir noch in diesem Jahr in eine Konjunkturflaute kommen und Inflationsraten von 13 % drohen. Das ist sicher kein Beitrag, der in der mittelständischen Industrie Vertrauen schafft.
    Diese robuste Investitionsbereitschaft, meine Damen und Herren, ist außer durch objektive Marktchancen, die die Unternehmer natürlich sehen, auch durch einen anderen wichigen Faktor begründet, nämlich einen Klimawechsel. Die sozialliberale Regierung wird von der deutschen Wirtschaft und einem großen Teil ihrer Funktionäre endlich weniger emotional und fairer als früher eingeschätzt. Ich verstehe, daß es die Opposition gerade in einem Wahljahr nervös macht, daß sie mit ihrem Kanzlerkandidaten, Franz Josef Strauß, kein Monopol mehr für die Vertretung ökonomischen Sachverstandes in der Bundesrepublik hat. Im Gegenteil, es gibt Äußerungen von Herrn Rodenstock, von Herrn Wolff von Amerongen, aber auch von Mittelständlern, die eine gewisse Distanz zu diesem Kanzlerkandidaten feststellen lassen und die dieser Regierung und insbesondere ihrem liberalen Wirtschaftsminister Graf Lambsdorff eine sehr gute Note ausstellen. Dies ärgert natürlich Herrn Stoiber. Der ist nicht bereit, dies einzusehen. Er wird dies lernen müssen; denn die „Stuttgarter Zeitung" hat sehr recht, wenn sie fordert — ich zitiere —:
    So kann man den Standhaften unter den Funktionären in der Wirtschaft nur Kraft und Mut
    wünschen bei ihrem Kampf um Selbständigkeit gegenüber allen Parteien; denn nur so sind sie in der Lage, ihre Interessen auch bei der Regierung objektiv anzubringen.
    Für die FDP-Fraktion bleibt in dem nächsten Jahr Kern ihrer Wirtschaftsphilosophie: Wir wollen unsere Arbeitsplätze noch krisensicherer machen. Dies bedeutet vor allem, die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Dies heißt, daß wir eine hohe Leistungsbereitschaft unseres ökonomischen Systems bekommen müssen; denn nur so sind die Wahrung der sozialen Sicherheit und die Erfüllung verstärkter internationaler Verpflichtungen möglich.
    Ich glaube, gerade im mittelständischen Bereich, auf den es der FDP besonders ankommt, wurden die Rahmenbedingungen in den letzten Jahren nachhaltig verbessert. Es ist auch bezeichnend, daß dem Mittelstandskongreß der CDU nichts Besseres eingefallen ist, als pauschale Steuervergünstigungen zu fordern, ohne in praxi auf konkrete Themen wie eine verbesserte Forschungsförderung oder andere mittelstandspolitische Schritte zu antworten.
    Wir haben erstens wesentliche Steuererleichterungen durchgesetzt — Gewerbesteuerbereich, Verlustrücktrag —, wir haben bei den Forschungsinvestitionen die Abschreibungsmöglichkeiten verdreifacht — auf 20 % —, wir haben im Wettbewerbsrecht mit der Hilfe von Professor Biedenkopf, gegen den Widerstand des Bundesrates, der CDU-regierten Länder,

    (Pieroth [CDU/CSU]: Na, na, na!)

    die Kartellnovelle wesentlich zugunsten des Mittelstandes verbessert, Herr Pieroth,

    (Pieroth [CDU/CSU]: Zum Schluß zugestimmt!)

    obwohl am Anfang eine Streichung der entscheidenden Passagen in bezug auf die Fusionskontrolle von den CDU-regierten Ländern im Bundesrat gefordert wurde.

    (Pieroth [CDU/CSU]: Jetzt sind Sie wieder exakter!)

    Wir haben drittens den Forschungs- und Entwicklungsbereich durch die Einführung einer Personalzulage wesentlich verbessert, und wir haben die Möglichkeiten, sich selbständig zu machen, durch eine schnell wirksame Maßnahme und nicht durch ein Modell verbessert, wie es die Opposition vorschlägt, das nur über Ansparvorgänge über viele Jahre zu dem erwünschten Erfolg führt.

    (Pieroth [CDU/CSU]: Schnell-Unternehmer!)

    Wir haben allerdings bei all diesen mittelstandspolitischen Vorschlägen relativ wenig Konkretes von der Mittelstandsvereinigung gehört. Ich habe mit Interesse im „Handelsblatt" gelesen, daß die Mittelstandsvereinigung inzwischen zum Stimmführer in der Bundestagsfraktion der Union geworden sei. Das halte ich an sich für eine gute Formulierung, aber bei den Gesetzen, bei denen es darauf ankam, lag die Stimmführerschaft leider bei anderen Interessenvereinigungen der Union.



    Dr. Haussmann
    Nun wurde für die Zukunft die große Forderung nach einer steuerfreien Investitionsrücklage in Höhe von 6 Millionen DM erhoben und der deutschen Wirtschaft verkauft. Das war ein Verfahren, das ich aus zwei Gründen nicht für seriös halte: einmal stellt man solche Anträge bezeichnenderweise oft am Ende einer Legislaturperiode, wo man nicht mehr in die Gefahr kommt, nachweisen zu müssen, ob die gesamte Fraktion so etwas mitträgt

    (Pieroth [CDU/CSU]: Sie reden von Ihrem Eigentumsgesetz!)

    und wie es denn zu finanzieren sei, Herr Pieroth, und zum anderen gibt man keine Auskunft über die damit verbundene Verwaltungskomplizierung. Steuerfachleute sagen, daß die fristgerechte Verwendung der in die Rücklage eingestellten Mittel für begünstigte Investitionen überwacht werden müßte. Dies würde natürlich dem anderen Ziel, das die CDU immer postuliert, weniger Staat und weniger Bürokratie, widersprechen.
    Nun hat Herr Biedenkopf — er ist erfreulicherweise noch hier; er ist gerade im Gespräch mit seinen Kollegen — relativ wenig zu drei Punkten gesagt, die wir für sehr wichtig halten. Erstens hat er wenig zum außenwirtschaftlichen Bereich gesagt. Zum anderen hat er sehr wenig zu der Frage beigetragen, ob er und die Opposition bereit seien, den harten Anti-Inflationskurs des Wirtschftsministers zu unterstützen, auch draußen. Er hat auch wenig dazu gesagt, ob er das Investitionsklima in der Bundesrepublik in diesem Jahr nach wie vor für so stabil hält wie wir. Herr Professor Biedenkopf hat wieder an seine Lieblingsvorlesung, die ich vom Thema her für wichtig halte, angeknüpft und theoretisch über die Folgen der Staatsverschuldung doziert. Dies kennen wir, und ich glaube, die deutsche Öffentlichkeit und das Parlament haben inzwischen längst ein Anrecht darauf, daß man sich mit der praktischen Umsetzung dieser Forderung nach weniger Staatsverschuldung beschäftigt.

    (Breidbach [CDU/CSU]: Das ist Aufgabe der Regierung! Also los!)

    Da sieht es allerdings nicht sehr gut aus.

    (Breidbach [CDU/CSU]: Die Regierung hat keine Einfälle!)

    Herr Professor Biedenkopf hat bisher mit sehr wechselndem Erfolg einzelne Vorschläge gemacht, z. B. zum Abbau sozialer Komponenten im Wohnungsbau, die aber nicht über seine Fraktion hinausgekommen sind, weil sie bereits in seiner eigenen Fraktion keine Mehrheit gefunden haben. Insofern ist es auch nicht möglich, daß wir hier im Parlament oder innerhalb der anderen Fraktionen darüber diskutieren.
    Er hat in vielen Bereichen wesentlichen Forderungen der Opposition, die letztlich zu einer Erhöhung der Staatsquote führen müssen, nicht widersprochen. Es ist selbstverständlich, daß er auch hier nicht zwischen der Steuerquote und der Staatsquote unterscheidet; er müßte sonst zugeben, daß die Steuerquote nicht nur konstant geblieben ist, sondern sogar gesenkt werden konnte, und er müßte zugeben, daß die erhöhte Staatsquote durch immer
    mehr zusätzliche sozialpolitische Maßnahmen, die ja die CDU und ihre Sozialausschüsse mit großem Nachdruck fordern, verursacht wird. Herr Roth hat zu Recht darauf hingewiesen, daß eine weitere Ausweitung wünschenswerter Forderungen wie eine Anrechnung von fünf Baby-Jahren oder ein Erziehungsgeld dazu führen muß, daß die Staatsquote noch höher wird. Insofern ist es schwierig, mit ihm in eine praktische Diskussion einzusteigen, weil er sich ja zu diesen teuren Forderungen nie in seiner Fraktion zu Wort gemeldet hat.

    (Lampersbach [CDU/CSU]: Was schlagen Sie denn vor, Herr Haussmann? Kommen Sie einmal zur Sache!)

    — Wir machen viele Vorschläge, Herr Kollege; wir haben in der Sozialpolitik durch unseren Sprecher, Herrn Schmidt (Kempten), einen Vorschlag gemacht,

    (Breidbach [CDU/CSU]: Er kostet nichts!)

    der dem deutschen Mittelstand in den nächsten Jahren helfen wird, weil sonst die Sozialpolitik wahrscheinlich durch die Mittelständler nicht mehr finanzierbar sein wird. Wir haben mit der Hilfe von Herrn Hoppe und Herrn Windelen im Haushaltsausschuß eine ganze Reihe von Sparvorschlägen durchgesetzt, die nachher auch insgesamt vom Kabinett nachvollzogen wurden. Wir sind auch bereit, durch eine Steuerreform — aber bitte auf mehrere Jahre verteilt — weitere Entlastungen zu geben.
    Lassen Sie mich noch zu einem weiteren Punkt Stellung beziehen. Wenn wir über höhere Energiepreise, knappere Rohstoffe und höhere Ansprüche im Umweltbereich reden, sollten wir dies nicht immer nur als Wachstumsbremse für unsere Wirtschaft sehen, sondern wir sollten die Entwicklungschancen sehen, die sich aus diesen Entwicklungen gerade für den Mittelstand ergeben. Denn neue Verfahren im Energiebereich, bessere Möglichkeiten des Recyclings oder individuelle Anlagen im Umweltschutz können eine Domäne des deutschen Mittelstandes werden. Er ist beweglich, er ist innovativ, er kann sich schneller auf regionale, auf lokale Lösungen einstellen. Wenn wir die Exportchancen in diesem Bereich sehen — darauf hat auch der Sachverständigenrat hingewiesen —, so stellen wir fest, daß wir ein Land sind, das überdurchschnittlich viel know-how-intensive Fertigung hat, was wir noch ausbauen müssen, und das daher in diesem Bereich große Exportchancen hat.
    Nach meinem Eindruck werden in der Öffentlichkeit, auch bei den betroffenen Arbeitnehmern, Rohstoffknappheit, Energieverteuerung, Umweltschutzauflagen immer zu sehr restriktiv für die Wirtschaft und viel zu wenig positiv unter dem Aspekt neuer Marktchancen gesehen. Nur erfordert dies — das müssen wir ehrlich sagen — Investitionen und den Einsatz von Kapital, das dann für andere Verwendungszwecke in unserer Volkswirtschaft nicht mehr zur Verfügung stehen kann. Dies wird in den 80er Jahren gewaltige Umschichtungen in unserer Verwendung von volkswirtschaftlichem Kapital bedingen. Ich kann nur unterstreichen, was Graf Lambsdorff gesagt hat: Die Veränderung der außenwirt-



    Dr. Haussmann
    schaftlichen Rahmenbedingungen werden dauerhaft, langfristig und irreversibel sein. Wer heute nicht bereit ist, sich diesen veränderten Rahmenbedingungen anzupassen, der wird in einigen Jahren am internationalen Markt keine Chance mehr haben.
    Eine Schlüsselfrage für die weitere Behauptung der deutschen Wirtschaft wird sein, inwieweit wir unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit aufrechterhalten können. Das wird davon abhängen, ob wir unsere hohe Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit bewahren können. Einer der Testfälle wird die Frage sein, inwieweit die deutsche Automobilindustrie auf die japanische Herausforderung reagieren wird. Ich möchte ganz offen sagen, daß die deutsche Reaktion nach meiner wirtschaftlichen Auffassung nicht ein Wunsch nach Protektionismus sein kann, den man als deutscher Automobilhersteller zwar nicht direkt äußert, den man aber zumindest in Brüssel ventiliert. Für mich reicht es auch nicht aus, wenn man für den Vorsprung der Japaner ausschließlich einseitige, monokausale Erklärungen anführt, es seien Kostenvorteile da, die Produktivität sei unglaublich hoch. Es reicht auch nicht aus, wenn Herr Loderer von einer Reise nach Japan zurückkehrt und lapidar sagt, die Fabriken seien dort sehr viel moderner als in der Bundesrepublik.
    Ich glaube, wir müssen uns damit auseinandersetzen, daß die Japaner in einem erstaunlich schnellen Maße gelernt haben, Verbraucherwünsche auf dem Automobilmarkt in praktische Güter umzusetzen. Sie haben heute eine sehr viel größere Ausstattungs-, Karosserie-, Motorengrößenvielfalt als alle europäischen Hersteller. Sie haben durch gute Fertigungsmethoden und hohe Automation einen hohen Qualitätsstandard erreicht. Es muß uns bedenklich stimmen, wenn der TÜV-Report herausfindet, daß die Japaner heute bei vierjährigen Fahrzeugen in der Zuverlässigkeit an der Spitze liegen.
    Wir müssen auch feststellen, daß uns die Japaner in der Umsetzung von Basisinnovationen in schnell marktfähige, verkaufsfertige Produkte zumindest ebenbürtig sind, wenn nicht sogar bald voraus sein werden. Ich bin sehr gespannt, ob es eine deutsche oder eine japanische Firma sein wird, die z. B. das Antiblockiersystem, das Bosch, BMW und Daimler für große Fahrzeuge entwickelt haben, als erste in kleineren und mittleren Autos auf den Markt bringen wird. Ich bin gespannt, ob wir im Bereich des Energiesparens auf Dauer ähnlich günstige Motoren, Übersetzungen und Elektronikeinsatz bringen werden wie die Japaner. Ich wollte nur darauf hinweisen, daß dies auch für sehr viele mittelständische Zulieferanten ein Testfall sein wird. Es wird sehr viel davon abhängen, wie die deutsche Automobilindustrie diese Herausforderung annimmt.
    Meine Damen und Herren, ich möchte Ihnen Zeit sparen und zum Schluß kommen. Für die FDP-Fraktion möchte ich folgendes zusammenfassen.
    Wir glauben nach wie vor, daß die Bundesrepublik durch ihre liberale Wirtschaftspolitik für die Herausforderungen und Umwälzungen der 80er Jahre gut gerüstet ist. Die Unternehmen sind bereit, sich umzustellen, sich umzurüsten und weltwirtschaftlich anzupassen. Wir wissen, daß unsere Arbeitnehmer nach wie vor bereit sind, mehr zu leisten, mobiler zu sein und eine hohe Produktivität zu erbringen. Wir hoffen, daß unsere Verbraucher auch in Zukunft so klug sein werden, sich umzustellen, daß sie bereit sind, sparsamere Produkte zu honorieren und am Anfang zwar einen höheren Kapitaleinsatz zu leisten, mittelfristig aber bei den Investitionsgütern zu sparen.
    Zur Bewältigung dieser Herausforderung der 80er Jahre ist dreierlei wichtig. Erstens müssen wir in der Lage sein, finanzielle Reserven zu bilden. Das wird ein großes Thema der Steuerdebatte werden. Zweitens müssen wir uns die Anpassungsfähigkeit weltwirtschaftlich erhalten. Drittens müssen wir in der Lage sein, zusammen mit unseren Bündnispartnern dem freien Welthandel eine Chance zu lassen.
    Wenn wir also beweglich und anpassungsfähig bleiben, wenn wir den Weg nicht in mehr Staat, sondern in mehr Marktwirtschaft suchen, wenn wir Wettbewerb und Dynamik eine Chance geben, dann glauben wir, daß. die deutsche Wirtschaft und ihre Arbeitnehmer in den 80er Jahren besser abschneiden werden als die anderen westlichen Industrieländer.
    Die FDP-Fraktion unterstützt darin ihren liberalen Wirtschaftsminister, und das wird auch so bleiben. Wir werden nicht nur die Prinzipien bestimmen, wie es Herr Biedenkopf gesagt hat, sondern auch die praktische Wirtschaftspolitik.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)



Rede von Georg Leber
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Bundesminister der Finanzen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans Matthöfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Da Herr Professor Biedenkopf ganz und gar unbußfertig immer wieder dieselben falschen Dinge behauptet, muß man sie unverdrossen widerlegen. Das ist im Rahmen eines solchen Diskussionsbeitrags nicht umfassend möglich, weil sein Redebeitrag ein Komprimat aller falschen Vorstellungen über staatliche Kreditaufnahme war.

    (Lampersbach [CDU/CSU]: Na, Na!)

    Aber ich will zwei oder drei Punkte einmal herausnehmen, die dem einen oder anderen Kollegen von der Opposition vielleicht doch einleuchten werden.
    Der größte Teil wurde schon von Herrn Roth abgehandelt,

    (Pieroth [CDU/CSU]: Aber wie!)

    dem ich sehr herzlich für seine Ausführungen danke.

    (Pieroth [CDU/CSU]: Sie haben heute Ihren ironischen Tag!)

    — Lieber Herr Pieroth, zu Ihnen komme ich noch. Bleiben Sie ganz ruhig und sparen Sie Ihre Energie; Sie werden sie noch brauchen.

    (Pieroth [CDU/CSU]: Aber wir kommen auch noch zusammen!)




    Bundesminister Matthöfer
    Die erste Behauptung war, der größte Teil unserer Staatsverschuldung werde für konsumtive Zwecke eingesetzt. Nun freue ich mich, daß Herr Windelen hier sitzt. Er wird Herrn Biedenkopf sicher einmal aufklären, daß es haushaltsmäßig und schon aus Buchhaltungsgründen ganz und gar unmöglich ist, zu sagen, diese Steuereinnahme — mit Ausnahme der Mineralölsteuer, die zweckbestimmt ist; aber auch da halte ich das für falsch — sei für diese Ausgabe und dieser Teil der Kreditaufnahme für jene Ausgabe bestimmt. All das ist nicht richtig, und es zu sagen zeugt von mangelnder Kenntnis der tatsächlichen Zusammenhänge.
    Er hat gesagt, die Gehaltserhöhung werde durch Kreditaufnahme finanziert. Dies ist nicht richtig. Was wir infolge der Gehaltserhöhungen zusätzlich brauchen, werden wir — das wird der Nachtragshaushalt zeigen — in diesem Jahr durch Streichungen bei anderen Haushaltstiteln finanzieren.
    Auch die Beispiele, die er brachte — Lehrer, Sozialhelfer usw. —, betreffen den Bund nicht. Der Bund hat keine Sozialhelfer angestellt. Das sind Probleme der Länder und Gemeinden. Nicht richtig ist, daß etwa das Zukunftsinvestitionsprogramm, die Investitionszulagen, das Programm zur Förderung von Investitionen zur Einsparung von Heizenergie oder das Fernwärmeprogramm nicht erwähnt werden. Ich sage das nur, weil er es anschließend selber brachte.
    Es gibt allerdings die Möglichkeit zu sagen: Aber ihr habt doch Steuersenkungen vorgenommen, das hat zweifellos euer Defizit erhöht, und das dient konsumtiven Zwecken. Diese Konstruktion würde ich zulassen. Aber dies ist nun gerade das, was die Opposition und Herr Biedenkopf immer gefordert haben: daß wir nur durch Steuersenkungen Konjunkturpolitik machen sollten. Das hätte dann in der Tat konsumtiven Zwecken gedient. — Ich will Sie nicht länger mit solchen Überlegungen langweilen. Ich will Ihnen nur sagen, daß das, was Herr Biedenkopf vorgetragen hat, theoretisch falsch, in sich nicht stimmig und politisch ungeheuer gefährlich ist.
    Dann zu der zweiten Behauptung, die Staatsverschuldung verdränge die private Nachfrage nach Krediten. Das Gegenteil ist der Fall. Der Staat muß einspringen, wenn das Sparen oder die Geldkapitalbildung höher sind als die freiwilligen Investitionen. Tut er dies nicht, führt dies in der Tat zur Arbeitslosigkeit. Daran führt keine Empörung vorbei. Herr Roth hat schon aus dem Buch, das Herr Biedenkopf mit herausgegeben hat, zitiert, daß dies in der Tat so ist. Für jeden, der sich einmal die Kreislaufgrößen und ihre Zusammenhänge rechenmäßig klargemacht hat, ist selbstverständlich, daß dieser Zusammenhang besteht. Wer sagt: Wir hätten in den letzten Jahren nicht soviel Kredite aufgenommen, der sagt damit zugleich: Wir hätten eine wesentlich höhere Arbeitslosigkeit in Kauf genommen. Darum kommen Sie nicht herum.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Wenn es sich um die private Kreditnachfrage handelt, sind wir sehr flexibel. Wir hatten in unserem ersten Entwurf für den Haushalt 1980 eine Nettokreditaufnahme von ca. 30 Milliarden DM vorgesehen, weil dies damals allen vernünftig erschien, den Fachleuten im Wirtschaftsministerium, in der Bundesbank, in den Instituten; alle haben uns empfohlen, dies sei ungefähr die richtige Größenordnung. Als sich die Konjunktur aber sehr viel stärker und besser entwickelte, als wir damals vermutet hatten, sind wir in einem Jahr von den geplanten 30 auf ca. 25 Milliarden DM zurückgegangen. Niemand von Ihnen hätte dem Bundesfinanzminister eine solche Flexibilität zugetraut.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Wir sind also in der Lage, uns mit der Konjunktur zu bewegen, das konjunkturpolitisch Richtige zur Sicherung der Beschäftigung zu tun.
    Darüber hinaus sagte Herr Kollege Biedenkopf, die Zinsen seien durch die Staatsverschuldung hochgetrieben worden. Auch dies ist nicht richtig.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    — Lieber Herr Kollege Sprung, ich habe neulich etwas von Ihnen gelesen, worüber ich mich doch sehr gewundert habe. Nun hat das deutsche Volk soviel Geld in Ihre Ausbildung investiert, und wir alle haben eine so hohe Meinung von Ihren fachlichen Kenntnissen und dann schreiben Sie solche Dinge!

    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD — Lampersbach [CDU/CSU]: Weil Sie das nicht verstehen, ist es doch nicht falsch!)

    Herr Kollege Sprung, Sie wissen, ich habe an den Diskussionen über die Zinserhöhungen teilgenommen. Das ist doch selbstverständlich. Die Bundesbank ist gesetzlich verpflichtet, die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung zu unterstützen. Das tut sie auch nach Kräften. Da gibt es überhaupt keinen Unterschied in der Meinung zwischen dem Direktorium, das solche Entscheidungen vorbereitet, und der Bundesregierung. Wir haben jede dieser Zinserhöhungen diskutiert. Ich sage Ihnen: Nicht ein einziges Mal ist von der Bundesbank diese Beschwerde vorgebracht worden, und nicht ein einziges Mal ist von der Bundesregierung gesagt worden: Aber wir brauchen doch höhere Zinsen, weil wir sonst nicht genug Geld bekommen.
    Das Problem waren vielmehr zunächst einmal die steigenden Baupreise. Herr Präsident Emminger hat damals argumentiert: Wir müssen die Zinsen hochsetzen, um den Bau-Boom zu brechen, um die enormen Preissteigerungen auf dem Baumarkt zurückzudrängen. — Und Sie haben dem alle zugestimmt. Das war das eine.
    Das zweite war der große Geldkapitalabfluß aus der Bundesrepublik in den letzten Monaten wegen der enormen amerikanischen Zinsen von 19 und 20 %. Ich will überhaupt nicht dazu Stellung nehmen, ob solche Zinsen lange durchhaltbar sind, ob das alles richtig ist. Was sie in ihrem Lande machen, müssen die Amerikaner besser wissen. Für uns jedenfalls hatte das zur Folge, daß bis zu 15 Milliarden DM Geldkapital abgeflossen sind. Um diesen Abfluß



    Bundesminister Matthöfer
    zu vermindern, zu bremsen, hat die Bundesbank mit uns gemeinsam gesagt: Also gut, wir gehen mit den Zinsen noch einmal ein bißchen höher. — Das hat überhaupt nichts mit der öffentlichen Kreditaufnahme zu tun.
    Dann wurde gesagt, auch private Unternehmer könnten sich diese Zinssätze nicht leisten. Das ist natürlich grober Unsinn, wenn man sich die Kreditbildung ansieht. Die Bundesbank hat große Sorge, daß sie trotz der hohen Zinsen noch immer eine zu hohe Buchgeldschöpfung durch die privaten Banken hat.
    Alles das zeugt nicht von Kenntnis der theoretischen Zusammenhänge und zeugt auch nicht von einer genauen Kenntnis der Tatsachen, die im Moment zu konjunkturpolitischen Entscheidungen führen. Es tut mir sehr leid, das sagen zu müssen.
    Herr Biedenkopf hat dann aus einem „Spiegel"-Interview von mir zitiert. Der „Spiegel" fragte mich: Wollen Sie nicht Subventionen abbauen? Da habe ich gesagt: Das sind alles schlaue Redensarten, machen Sie doch einmal einen Vorschlag! Daraufhin wurde gesagt: Sparförderung und Vermögensbildung. Darauf habe ich argumentiert: Dies ist eine ganz schwierige Materie. Dann kommt der Satz, den Herr Biedenkopf hier zitiert. Er zitiert ihn gegen mich. Anschließend klagt er mich Arm in Arm mit Herrn Pieroth an, daß ich diesen Besitzstand nicht abbauen will, verlangt aber zugleich, daß ich ihn noch ausweiten solle.

    (Pieroth [CDU/CSU]: Ach was! Jetzt verwechseln Sie Sparförderung mit Produktivvermögensbildung!)

    — Entschuldigung, wo ist denn da Ihre Konsistenz? Erst wird ein Zitat von mir gebracht, in dem gesagt wird, der Matthöfer wolle keine Besitzstände abbauen, und in derselben Rede wird dann gesagt, er weigere sich nicht nur, diesen Besitzstand abzubauen, sondern er wolle ihn auch nicht ausweiten. — Meinen Sie denn, das entgeht den Wählern? Halten Sie diese für so dumm, daß Sie glauben, in einer Rede mich anklagen zu können, weil ich mich weigere, an Sparförderung und Vermögensbildung heranzugehen, weil ich sage: die Kräfte sind zu stark,

    (Pieroth [CDU/CSU]: Das ist ja der Unterschied!)

    und zum Schluß der Legislaturperiode geht das überhaupt nicht, und eine Viertelstunde später dann sagen zu können: Außerdem weigert er sich nicht nur, die Vermögensbildung abzubauen, sondern er will sie auch nicht ausbauen? Dies entbehrt, lieber Herr Pieroth, nicht nur jeder ökonomischen Logik, sondern auch jeder normalen Alltagslogik.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Vielleicht kann mir Herr Windelen helfen, seinen Kollegen aufzuklären, daß Mindereinnahmen durch solche Vermögensbildungspläne, die ja wohl beträchtlich sein müssen, wenn sie was taugen sollen, wenn sie Millionen Menschen erfassen sollen — es geht hier um größere Beträge und nicht um irgendwelche Kükenfutterdiskussionen; hier würden doch Milliardenausfälle entstehen —, nicht mehr in die-
    ser Legislaturperiode verkraftet werden können. Das ist doch selbstverständlich. Aber das ist Ihre Unsolidität und Doppelzüngigkeit: Einerseits sagen Sie: Das ist ein Schuldenmacher, und andererseits sagen Sie: Der macht nicht genug Schulden; eigentlich müßte er noch ein paar Milliarden Mindereinnahmen bei der Vermögensbildung akzeptieren.

    (Beifall bei der SPD)

    Ein Wort zum Abbau der Subventionen durch die CDU/CSU. Sehen Sie sich die Tagesordnung der heutigen Sitzung des Deutschen Bundestages an! Tagesordnungspunkt 10 a: Änderung des Investitionszulagengesetzes. Da wollen Sie Investitionstatbestände wieder ausbauen. Tagesordnungspunkt 10 b betrifft Wasserkraftwerke und Investitionszulagen; weil dort eine Kumulation nicht ausgeschlossen werden kann, müßte ein enormer Verwaltungsapparat aufgebaut werden. Die heutige Tagesordnung allein zeigt: Sie wollen nicht Subventionen abbauen, Sie wollen sie ausbauen. Man wird doch langsam dieser Art und Weise, auch mit der öffentlichen Meinung umzugehen, überdrüssig.
    Herr Professor Biedenkopf ist in seiner Rede auf die Beratungen des Finanzplanungsrates eingegangen. Aus seiner Darstellung habe ich den Eindruck, er meint, dieser sei ein Instrument der Bundesregierung. Das ist er natürlich nicht. Der Bundesfinanzminister sitzt darin mit allen Länderfinanzministern, der Vertretung der Gemeinden, und auch der Bundesbank. Sie alle treffen Beschlüsse, und zwar immer einstimmig; sonst kommt gar kein Beschluß zustande. Einen Beschluß, wie ihn Herr Biedenkopf formuliert hat, hat der Finanzplanungsrat selbstverständlich nie gefaßt. Ich glaube, er hat sogar das Gegenteil von dem beschlossen, was Herr Biedenkopf gesagt hat. Aber dies ist immerhin interessant, weil es voll meiner Meinung entspricht. Meine Kollegen, die Länderfinanzminister, haben mir zugestimmt; sie stehen zum Teil — auch die CDU-Finanzminister — im harten Abwehrkampf gegen ihre eigenen Landtagsfraktionen, die draußen zwar schöne Reden halten, aber innen immer mehr Ausgabenbeschlüsse fassen wollen.
    Wir, die Finanzminister, und die Bundesbank haben folgenden Beschluß gefaßt:
    Der Finanzplanungsrat beriet erste vorläufige yolks- und finanzwirtschaftliche Annahmen für die Haushaltspläne 1981 und die mittelfristigen Finanzpläne 1980/1984. Die Mitglieder des Finanzplanungsrates waren der Auffassung, daß aus heutiger Sicht bei der Planung für die Haushalte 1981 von Bund, Ländern und Gemeinden aus gesamtwirtschaftlichen und kapitalmarktwirtschaftlichen Gründen und wegen der wachsenden Zinsbelastungen die Höhe der Neuverschuldung des Jahres 1980 nicht überschritten werden soll.
    Dies ist meine Meinung, und das werden wir durch, setzen. Ich werde bei dem Nachtragshaushalt, den wir Ihnen vorlegen werden, durchsetzen, daß alle Zusatzausgaben durch Streichungsvorschläge bei anderen Titeln gedeckt werden, weil ich in der augenblicklichen konjunkturellen Situation — mit al-
    16884 Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 211. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17; April 1980
    Bundesminister Matthöfer
    len Ungewißheiten für die zweite Jahreshälfte, die uns ja von allen möglichen Leuten immer vorgetragen werden — eine Erhöhung des Defizits konjunkturpolitisch und zur Sicherung der Beschäftigung nicht für erforderlich halte. Deshalb werden wir alle Mehrausgaben für Verteidigung, Türkei-Hilfe, Beamtengehälter und gestiegene Treibstoffkosten durch Streichungen bei anderen Titeln decken. Es wird keine Erhöhung des Defizits durch diese unabweisbaren Ausgaben geben.

    (Beifall bei der SPD)

    Was geschehen wäre, wenn ich Ihren Forderungen nachgegeben hätte, die Steuern schon für 1980 zu senken, weiß ich allerdings nicht. Ich weiß nicht, ob unser Staat dann noch so handlungsfähig wäre, wie er es jetzt ist, ob er sich konjunkturpolitisch so vernünftig verhalten könnte wie jetzt.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Sie haben doch — im Verein mit ganzen Zeitungskonzernen — den vergangenen Herbst mit der Forderung bestritten, die Steuern in diesem Jahr zu senken. Jetzt dagegen wollen Sie den Arbeitnehmern die notwendige Steuersenkung sogar für 1981 vorenthalten. Wo ist denn da die Logik?

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Hubrig [CDU/CSU]: Das ist eine reine Verleumdung!)

    Was mich bei einem so weltläufigen Herrn wie Herrn Professor Biedenkopf sehr gewundert hat, ist, daß er überhaupt keine internationalen Bezüge hergestellt hat! Die Bundesrepublik ist offenbar eine Insel der Seligen: Sie führt zwar viel aus und viel ein, aber sonst braucht man internationale Probleme bei der Diskussion des Jahreswirtschaftsberichts nicht mit in die Betrachtung einzubeziehen.

    (Zuruf von der SPD)

    — Nichts gegen Bochum. Ich bin dort geboren und aufgewachsen. Es gibt dort Leute, die sich in der Welt durchaus auskennen.

    (Lenzer [CDU/CSU]: Nur mit dem Fußball ist es im Moment ein bißchen schwach!)

    — Das ist richtig, Herr Kollege Lenzer, aber das werden wir dann in der Sportdiskussion des Deutschen Bundestages gebührend zu beachten und zu würdigen wissen. — Also, wie gesagt: keinerlei internationale Perspektive bei Herrn Biedenkopf, nichts über die Notwendigkeit, den Nord-Süd-Graben einzuebnen, keine Würdigung der Bemühungen der Bundesregierung auf dem Gebiet der Entwicklungshilfe. Ist Ihnen bekannt — der Herr Kollege Windelen weiß das —, daß die IstAusgaben für die Entwicklungshilfe im vergangenen Jahr um etwa 40 To gestiegen sind,

    (Beifall bei der SPD)

    daß wir trotz aller internen Schwierigkeiten zu unseren Bündnispflichten stehen, daß wir versuchen, Spannungen in der Welt — auch unter materiellen Opfern — abzubauen, daß wir in der Lage sind, das alles zu tun, dies alles solide zu finanzieren?

    (Dr. Hubrig [CDU/CSU]: Solide!)

    In einer Phase, in der sich alle Länder — von Nord bis Süd, von Ost bis West — auf den Abbau von Spannungen konzentrieren sollten, tragen auch wir materiell dazu bei. Wir wollen dazu beitragen, allen Menschen einen produktiven Arbeitsplatz zu verschaffen. Die Notwendigkeit dafür ist größer als je zuvor.
    Wir müssen bei unseren Bemühungen das Gewicht aller neun Partner in der Europäischen Gemeinschaft in die Waagschale werfen. Europa muß in dieser entscheidenden Phase der Weltgeschichte handlungsfähig bleiben. Auch hier, meine Kolleginnen und Kollegen von der CDU/CSU, ist die Bundesregierung handlungsfähig, weil sie es abgelehnt hat, sich durch ihre Steuersenkungspläne in eine unmögliche Situation drängen zu lassen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    An uns scheitert der Ausgleich für Großbritannien nicht. Wir sind der Meinung, daß es Großbritannien als einem der ärmsten von neun Ländern nicht zuzumuten ist, 4,5 Milliarden DM, also dreimal soviel wie wir in der Zeit unserer größten Nettozahlungen auf den Tisch zu legen. Das geht einfach nicht! Das muß man doch anerkennen. Davon muß man einen Teil übernehmen, und dazu sind wir bereit, weil wir Europa wollen.
    An dieser Stelle wäre vielleicht, Herr Kollege Sprung, ein Wort zum Europäischen Währungssystem zu sagen. Dieses Währungssystem hat seine Bewährungsprobe in diesen anderthalb Jahren, in denen die Währungen sich so verhalten, als wäre das System in Kraft

    (Dr. Sprung [CDU/CSU]: Ein Jahr!)

    — bitte, wir haben es am 21. Dezember 1978 beschlossen, und seitdem verhalten sich die Währungen so, als wäre das System in Kraft, und das funktioniert tadellos —, in jeder Beziehung bestanden.

    (Dr. Sprung [CDU/CSU]: Das Ziel ist aber nicht erreicht!)

    Nehmen wir nur die Wirkung dieses Währungssystems in Verbindung mit der Abwertung der D-Mark durch die Dollarpolitik. Ich halte es nicht für vernünftig, daß man eine Währung, die ein Preisdifferential zur D-Mark von zur Zeit 8 bis 10 To zu ihren Ungunsten hat, in relativ kurzer Zeit um über 10 To aufwertet. Das ist doch keine gesunde wirtschaftliche Entwicklung!

    (Pieroth [CDU/CSU]: Sie war ja vorher unterbewertet!)

    — Der Kurs wird auch wieder zurückgehen, das ist ganz klar.
    Dabei hat das Europäische Währungssystem — und wer hätte das gedacht?, Sie ganz sicher nicht — dazu beigetragen, daß diese Entwicklung gedämpft wurde. Es stützt die D-Mark nach oben und nach unten,

    (Zustimmung bei Abgeordneten der SPD)

    es hat in jeder Beziehung, auch in politischer Beziehung, nämlich hinsichtlich der Stärkung der Bestrebungen der Mitgliedsregierungen, die Inflation zu



    Bundesminister Matthöfer
    bekämpfen — wollen Sie diese Bemühungen den Briten, den Franzosen und den Italienern nicht auch unterstellen? —, seine Bewährungsprobe bestanden. Sie aber haben nichts als düstere Horrorgemälde an die Wand gemalt.

    (Zustimmung bei Abgeordneten der SPD und der FDP)

    Wenn Sie an der Regierung gewesen wären, wäre das Europäische Währungssystem, dieser wichtige Beitrag zur europäischen Politik, aus lauter Angst vor dem zweifellos auch vorhandenen Risiko niemals geschaffen worden. Sie hätten es nicht zustande gebracht; wir hingegen sind der Meinung, daß man für Europa auch Risiken in Kauf nehmen muß.
    Vielleicht ist hier der Punkt, an dem die TürkeiHilfe kurz erwähnt werden kann. Wir haben in diesem Jahr noch einmal 1,16 Milliarden Dollar auf die Beine gebracht, und zwar zu viel besseren Bedingungen, was sehr wichtig ist, weil das Zuschußelement bei diesen Krediten eigentlich immer das Interessante ist. Das ist aber nur ein Teil der Bemühungen. Wir brauchen in diesem Jahr etwa 3 Milliarden Dollar Zahlungsbilanzzuschuß für die Türkei. Das wird auch gelingen. Da kommt jetzt der Internationale Währungsfonds, es kommt die Weltbank, es kommt die Europäische Gemeinschaft; es erfolgen die Umschuldung der öffentlichen und der öffentlich verbürgten Schulden und die Umschuldung der Bankschulden; es kommen die Ölländer, die Militärhilfe kommt hinzu. Das ist eine sehr komplexe Operation, die sicher noch das ganze Jahr in Anspruch nehmen wird.
    Wir haben bereits die ersten wichtigen Teilerfolge erzielt, und wir haben die türkische Regierung bei ihrer mutigen Bemühung, den richtigen wirtschaftspolitischen Weg einzuschlagen, rechtzeitig und umfassend unterstützt. Ich glaube, auch dies liegt im Interesse der Friedenswahrung. Niemand hat ein Interesse daran, daß dieser wichtige Partner des Verteidigungsbündnisses, diese wichtige Kraft in dieser Region politisch völlig destabilisiert wird und daß Links- und Rechtsradikale dort die politische Demokratie zerstören.
    All dies, was wir tun, um die Länder an der Südflanke des Bündnisses, Griechenland und die Türkei, nicht nur wirtschaftlich stabil zu halten, sondern auch militärisch zu stärken und auf einen Weg des wirtschaftlichen Aufschwungs zu bringen, ist solide finanziert. Alles wird durch Deckungsvorschläge im jetzigen Haushalt gedeckt sein. Ich glaube, das ist eine Leistung, die Sie anerkennen sollten, auch wenn Sie in der Opposition und daher nicht gerade zum Lob der Regierung berufen sind.
    Wir haben eine finanzpolitisch solide Grundlage, um Friedenspolitik zu betreiben. Wir haben eine finanzpolitisch solide Grundlage, um weiterhin in unserem Lande Wirtschaftswachstum und eine Annäherung an die Vollbeschäftigung zu erreichen. Ihre Vorschläge sind falsch. Der Beitrag von Herrn Professor Biedenkopf heute morgen war wieder ein Beispiel dafür.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)