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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 8/208 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 208. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 20. März 1980 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Ziegler 16615A Verzicht des Abg. Ahlers auf die Mitgliedschaft im und Eintritt des Abg. Dr. Schweitzer in den Deutschen Bundestag . . . . 16615A Begrüßung der Präsidentin des Europäischen Parlaments, Frau Simone Veil, und einer Delegation 16615 A Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 16706 B Erweiterung der Tagesordnung . . . 16706B Bericht zur Lage der Nation Schmidt, Bundeskanzler 16615 D Dr. h. c. Strauß, Ministerpräsident des Frei- staates Bayern 16624 A Genscher, Bundesminister AA 16635 D Dr. Marx CDU/CSU 16642 B Brandt SPD 16650 C Hoppe FDP 16656 C Dr. Dregger CDU/CSU 16660 C Wehner SPD 16665 D Möllemann FDP 16670 A Franke, Bundesminister BMB 16674 D Graf Huyn CDU/CSU 16679 B Frau Schlei SPD 16683 A Beratung der Entschließung des Europäischen Parlaments zur sowjetischen Intervention in Afghanistan — Drucksache 8/3667 — 16686 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Krankenhausfinanzierungsgesetzes — Drucksache 8/2067—Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/3826 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksachen 8/3495, 8/3758 — Egert SPD 16686B, 16688 A Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . . . 16686 C Hölscher FDP 16690 A Höpfinger CDU/CSU 16691 D Urbaniak SPD 16693 B II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 208. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1980 Spitzmüller FDP 16694 D Grobecker SPD 16696 B Frau Dr. Neumeister CDU/CSU . . . 16696 D Dr. Ehrenberg, Bundesminister BMA . 16697B Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften — Drucksache 8/873 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/3827 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 8/3764 — Brandt (Grolsheim) SPD . . . . 16701B, 16703A Regenspurger CDU/CSU 16701 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 16704 B Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Schulte (Unna), Spitzmüller und Genossen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Berücksichtigung des Denkmalschutzes im Bundesrecht — Drucksache 8/3105 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 8/3716 — 16705 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Kaffee- und Teesteuergesetzes — Drucksache 8/3297 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/3769 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/3745 — 16705 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abgeltung von Kriegsschäden deutscher Staatsangehöriger in Italien — Drucksache 8/3419 —Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/3744 — 16706 A Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Bergmannsprämien — aus Drucksache 8/3688 — Erster Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/3830 — Erste Beschlußempfehlung und erster Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/3824 — 16706 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung besoldungsrechtlicher und versorgungsrechtlicher Vorschriften 1980 — Drucksache 8/3624 — von Schoeler, Parl. Staatssekretär BMI 16706D Regenspurger CDU/CSU 16707 C Liedtke SPD 16709 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 16710 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1971 bis 1985 — Drucksache 8/3662 — Lemmrich CDU/CSU 16711A Topmann SPD 16713A Merker FDP 16714 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzprotokoll Nr. 2 vom 17. Oktober 1979 zu der am 17. Oktober 1868 in Mannheim unterzeichneten Revidierten Rheinschiffahrtsakte — Drucksache 8/3748 — 16717A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzprotokoll Nr. 3 vom 17. Oktober 1979 zu der am 17. Oktober 1868 in Mannheim unterzeichneten Revidierten Rheinschiffahrtsakte — Drucksache 8/3749 — 16717A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 12. Dezember 1979 zur Änderung des Vertrages vom 11. September 1970 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Osterreich über Rechts- und Amtshilfe in Zoll-, Verbrauchsteuer- und Monopolangelegenheiten — Drucksache 8/3746 — 16717A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 15. März 1978 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Mauritius zur Vermeidung der Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 208. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1980 III Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen und zur Förderung des Handels und der Investitionstätigkeit zwischen den beiden Staaten — Drucksache 8/3747 — 16717 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung der Bundeshaushaltsordnung — Drucksache 8/3785 — 16717 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebenten Gesetzes zur Änderung des Soldatenversorgungsgesetzes — Drucksache 8/3750 — 16717B Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Maßnahmen für im Rahmen humanitärer Hilfsaktionen aufgenommene Flüchtlinge — Drucksache 8/3752 — 16717 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Wohngeldgesetzes — Drucksache 8/3766 — 16717 C Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP Förderung der Menschenrechtserziehung — Drucksache 8/3751 — 16717 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zur Unterrichtung durch die Bundesregierung UNESCO-Empfehlung über die Fortentwicklung der Weiterbildung — Drucksachen 8/1130, 8/3763 — . . . 16717D Beratung der Sammelübersicht 64 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 8/3768 — 16718A Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages - Drucksache 8/3770 — 16718B Beratung des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Aufhebbaren Vierundvierzigsten Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung Aufhebbaren Vierzigsten Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung — Aufhebbaren Dreiundsiebzigsten Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — Aufhebbaren Vierundsiebzigsten Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz —— Drucksachen 8/3540, 8/3539, 8/3519, 8/3544, 8/3787 — 16718C Nächste Sitzung 16718 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 16719* A Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 208. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1980 16615 208. Sitzung Bonn, den 20. März 1980 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein 21. 3. Dr. van Aerssen* 20. 3. Dr. Ahrens** 21. 3. Dr. Aigner* 21. 3. Alber * 21. 3. Amling 21. 3. Dr. Bangemann* 21. 3. Dr. Bayerl 21. 3. Blumenfeld*** 20. 3. Dr. Corterier*** 21. 3. Dr. Enders** 21. 3. Fellermaier* 21. 3. Flämig*** 21. 3. Frau Geier 21. 3. Dr. Geßner** 20. 3. Kittelmann** 21. 3. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen des Europarates *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Klepsch* 21. 3. Dr. Kreile 21. 3. Dr. Graf Lambsdorff 21.3. Lampersbach 21. 3. Lange * 20. 3. Dr. Mende** 20. 3. Milz 21. 3. Mischnick 21. 3. Dr. Müller** 21. 3. Müller (Mülheim) 21. 3. Dr. Pfennig * 21. 3. Reddemann** 20. 3. Dr. Schäuble** 21. 3. Frau Schleicher* 21. 3. Dr. Schmidt (Gellersen) 21. 3. Schmidt (Würgendorf) ** 21. 3. Schulte (Unna) 21. 3. Dr. Schwencke (Nienburg) * 21. 3. Seefeld* 21. 3. Frau Tübler 21. 3. Dr. Vohrer** 20. 3. Walkhoff 21. 3. Dr. Wendig 21. 3. Wissmann 21. 3. Wuwer 21. 3. Zebisch** 20. 3.
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    Rede von Marie Schlei


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Nein. Herr Graf Huyn, Sie haben hier Ihre Zeit genutzt — schlecht genutzt, wie ich meine.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Ich weiß, daß das, was Sie ausgeführt haben, nicht die Meinung der Gesamtfraktion der CDU/CSU ist. Das ist nicht die Meinung der demokratischen CDU. Ob Sie die CSU-Meinung vertreten haben, können Sie vielleicht besser beantworten.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Maßen Sie sich nicht an, zu berurteilen, welches die Meinung der CDU/CSU ist!)

    — Nein, das maße ich mir auch nicht an. Ich unterstelle nur, daß das, was vorgetragen wurde, nicht die Meinung der Gesamtfraktion der CDU/CSU ist. Daß Sie sich mit dem Gesagten identifizieren, Herr Jäger, glaube ich. Dazu kenne ich Sie lange genug. Das stimmt.
    Sie haben heute eine Chance vertan. Ich verstehe nicht, wie man eine Große Anfrage zum Deutschlandbild der Jugend stellen kann, ohne diesen historischen Moment zu beschreiben, um den es heute geht. Ob Sie nun alles gut finden, was sich entwikkelte, seitdem der deutsche Bundeskanzler Willy Brandt in Erfurt war, ist eine Sache. Aber Sie selber müssen doch zugeben, daß Sie als Person seitdem selbst Verbesserungen erlebt haben. Oder nutzen Sie die Verbesserungen nicht, weil der andere Teil Deutschlands für Sie nicht Deutschland ist?
    Ohne Frieden — so sagte unser Bundeskanzler Helmut Schmidt heute — ist die deutsche Einheit undenkbar. Das ist unsere Meinung.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das haben wir alle gesagt! Das hat Adenauer auch schon gesagt!)

    — Es ist schön, daß Sie das auch sagen. Ich freue mich über Ihre Zustimmung.

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Das ist keine Zustimmung, das ist eine Feststellung!)

    Es ist ein bleibendes Verdienst von Willy Brandt und Walter Scheel, daß sie mit dem von ihnen eingeleiteten politischen Prozeß die beiden deutschen Staaten in die Pflicht genommen haben, ihrer Friedensaufgabe in Europa gerecht zu werden. Den Sozialdemokraten war lange vor dieser bewegenden Begegnung in Erfurt klar, daß ideologische Kreuzzüge uns Deutsche immer weiter auseinanderführen. Bereits in den 60er Jahren stellten westliche Politiker fest, daß viele Jahre der Spannung bewiesen hätten, daß Spannung nicht an die Wiedervereinigung Deutschlands heranführt.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Wer hat dann die Minen an der innerdeutschen Grenze gelegt? Doch nicht wir!)




    Frau Schlei
    Zehn Jahre nach Erfurt können wir nun sagen, daß sich die beiden deutschen Staaten als zum Ausgleich fähig erwiesen haben. Wir wissen, daß uns in diesem Bemühen die Unterstützung aller unserer Nachbarn sicher ist.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Uns jedenfalls ist es nicht möglich, die bewegenden Bilder zu vergessen, die wir damals im Fernsehen sehen konnten, als der deutsche Bundeskanzler bei den Menschen im anderen deutschen Staat war. Und auch diese Menschen werden das nicht vergessen; für sie ist das ein historisches Datum.

    (Beifall bei der SPD)

    Es ist wirklich schade, daß es für Sie kein historisches Datum ist, denn Sie sind doch diejenigen, die uns und der Jugend von heute so leicht den Vorwurf der Geschichtslosigkeit machen. Aber was tun Sie denn dafür, der Jugend von heute dieses eine Deutschland nahezubringen? Das können Sie doch nicht durch Ausführungen, wie Sie sie heute gemacht haben, Graf Huyn!

    (Sehr gut! bei der SPD)

    Es kann doch nicht dazu anregen, den anderen Teil Deutschlands als Heimat zu betrachten, wenn man das Regime nur dauernd beschreibt und die Menschen dabei ausläßt.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das hat er ja gar nicht getan!)

    — Doch, abstrakte Formeln nehmen nicht zur Kenntnis, was der Mensch in diesem oder im anderen Teil Deutschlands vermißt, was er erleidet, was er erhofft.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Die Freiheit vermißt er!)

    — Die Freiheit hat er nicht durch die Politik der sozialliberalen Koalition verloren,

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Sondern durch die Politik der Sowjetunion!)

    die Freiheit ging durch den Hitler-Krieg verloren, und die Menschen im anderen Teil Deutschlands haben dafür einen höheren Preis zu zahlen als wir. Das sollten wir zur Kenntnis nehmen.
    Trotzdem dürfen wir den Standpunkt, daß auch der andere Teil für uns Deutschland ist, nicht aufgeben. Diesen Standpunkt kann man nicht durch Deklamationen vertreten; dafür hat man etwas zu leisten.
    Willy Brandt hat in seiner ersten Regierungserklärung gesagt:
    Die Deutschen sind nicht nur durch ihre Sprache und ihre Geschichte — mit ihrem Glanz und Elend — verbunden; wir sind alle in Deutschland zu Haus.

    (Dr. Hennig [CDU/CSU]: Und dann hat er die Nationalstiftung versprochen!)

    Sorgen wir in ausreichender Weise dafür, daß wir alle in Deutschland zu Hause sind! Gehen wir mit unseren Kindern auf die Insel Rügen; sie ist doch heute mindestens so leicht zu erreichen wie Mallorca. Gehen wir nach Greifswald, um zu zeigen, wie schön Backsteingotik ist und wie sie der Backsteingotik im nördlichen Raum der Bundesrepublik ähnelt. Zeigen wir unseren Kindern oder unseren Enkeln den göttlich schönen Elbebogen bei Dresden, und gehen wir in den Zwinger, um ihnen zu zeigen, daß dort deutsche Kunstschätze sind. Jeden einzelnen von Ihnen, ja von uns allen möchte ich fragen: Was tun wir, was tun die Eltern, was tun die Lehrer heute dafür, daß wir alle in Deutschland zu Hause sind? Denn unsere Politik hat ja mit bewirkt, daß man heute mit vielen Begründungen — touristischer oder religiöser Art oder aus Anlaß von Verwandtenbesuchen — eine gewisse Zeit im anderen Teil Deutschlands sein kann. Nutzen wir diese Möglichkeit!
    Haben eigentlich wir Parlamentarier schon alle Begegnungen konzipiert, die heute möglich sind? Man spricht ja in der Interparlamentarischen Union miteinander. Ich finde, zur Frage, wie wir dieses Deutschland zu unserem Zuhause für alle machen, wäre noch viel zu überlegen.
    Meines Erachtens haben wir heute eine gute Bilanzierung durch Bundeskanzler Helmut Schmidt gehört. Sie war wohl auch geeignet, die Defizite zu beschreiben, die zu beschreiben sind. Er hat nichts ausgelassen von dem, was offen ist,

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Na, naß)

    was offenbleibt, was noch erworben werden muß. Aber durch reden allein wird das nicht erworben.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das behauptet ja niemandl)

    Dazu kommt, daß man sich dafür einsetzt, und leider kommt auch dazu, daß man sich für solchen Einsatz noch diffamieren lassen muß.

    (Zustimmung bei Abgeordneten der SPD)

    Wir müssen unsere politische Aussage, vielleicht wir alle, noch anders gestalten, damit auch die Jugend in beiden Teilen Deutschlands parlamentarische Demokratie in ihrer Aussage, in ihrem Einsatz, in ihrem Erfolg akzeptieren kann.
    Lassen Sie mich einmal, um nicht immer nur abstrakt zu bleiben, uns vor Augen halten, was eine Personengruppe in der DDR durch unsere Politik und dadurch, daß die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Helsinki zustande kam, an Lebenserleichterung erhalten hat. Es ist die Gruppe der Christen in der DDR, die ich heute einmal in unser Blickfeld rücken möchte. Wir haben seit einigen Jahren und auch in diesen Tagen wieder von den Sprechern der EKD und den Sprechern der evangelischen Christen in der DDR Dinge gehört, die uns ermutigen, daran zu glauben, daß sich nicht nur Politiker um Friedenspolitik mühen und sich dafür einsetzen, sondern auch die Kirchenführungen, und zwar in gemeinsamen Deklarationen. Das ist doch etwas Neuartiges, das muß einmal gesagt werden.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das haben die Kirchen immer schon getan!)




    Frau Schlei
    — Nein, das stimmt nicht. Zusammengefügt durch Sprecher der evangelischen Kirche der DDR und der Kirche hier, Herr Kollege. Das ist neuartig, daß gemeinsame Deklarationen formuliert und verabschiedet werden.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Die waren früher ja auch nicht getrennt!)

    Ganz neuartig ist, daß Kirchen der Staaten des Warschauer Pakts diese Texte mittragen. Dazu gehört auch die russisch-orthodoxe Kirche. Dies ist neuartig nach den Vereinbarungen in der KSZE. Wir müssen dies mit Dank verzeichnen, denn dazu gehört auch der Mut der Menschen, die das erarbeiten, tragen und gegenüber ihren Regierungen vertreten.

    (Sehr gut! bei der SPD)

    Wir müssen feststellen, daß sich mit der Entspannungspolitik das Verhältnis der Kirche in der DDR zur Regierung der DDR und umgekehrt verbessert hat.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das ist viel problematischer als Sie sagen!)

    Das ist nicht nur gut für den Kirchenbau. Sie wissen, daß früher nur Kirchenaltbauten renoviert werden durften. Jetzt dürfen Kirchenneubauten errichtet werden. Wir haben erfahren — Sie ganz bestimmt auch —, daß Gelände zur Verfügung gestellt wird, daß das zeitgerecht abgewickelt wird und daß es eine Planung für Kirchenneubauten und Kindergärten der Kirche bereits bis zum Jahre 1985 gibt. Dies wird auch verwirklicht.
    Junge Menschen können sich jetzt unbehinderter auf Foren äußern. Ich referiere nur, was Christen aus der DDR selbst veröffentlichen. Ich referiere nur, was uns die Bischöfe mitteilen und was ein Teil der deutschen Zeitungen dankenswerterweise aufgearbeitet hat. Hier wird ein Stück mehr Menschenrechtspolitik auch für die Christen in der DDR sichtbar. Ich finde, dies ist wichtiger als das Pathos von Menschenrechtserklärungen.

    (Beifall bei der SPD)

    Verehrte Kolleginnen und Kollegen, lassen Sie mich einmal sagen, was Bischof Schönherr vor zwei Jahren in einem Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung' zum Thema Menschenrechte erklärt hat. Es wird Sie irritieren, aber wir haben nicht das Recht, einem Christen, der sich als Christ in der DDR bezeichnet, seine Definition zu verbieten. Er sagte:
    Wir sind sehr interessiert an der Menschenrechtsfrage, und wir haben es sehr begrüßt, daß die KSZE-Schlußakte die Menschenrechte ausdrücklich genannt hat. Wir halten das für eine sehr glückliche Verknüpfung und haben selbst eine ganze Menge darüber zu sagen. Es ist nicht richtig, wenn man Menschenrechte einfach pauschal gleichsetzt mit dem, was man im Westen darunter versteht. Wir sind uns darüber klar, daß auch der Sozialismus angetreten ist zur Verwirklichung der Menschenrechte. Wir sind nicht der Meinung, daß es gut ist, wenn
    man gegeneinander individuelle und kollektive Menschenrechte ausspielt.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Wer tut das denn?)

    Ich glaube, daß man sehen muß, daß die Menschenrechte einen starken Kontextbezug haben. Menschenrechte gibt es immer nur in einer bestimmten gesellschaftlichen und sozialen Verküpfung. Wir hoffen sehr,
    — so sagte Bischof Schönherr kurz vor der KSZE- Folgekonferenz in Belgrad —
    daß Belgrad nicht daran scheitern wird, daß man sich gegenseitig die Menschenrechte um die Ohren haut.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Sie, verehrte Kollegen und Kolleginnen von der Opposition, wissen, daß unsere Menschenrechts-Auffassung mit der Ihren identisch ist. Das ist klar. Wir haben die Auffassung von dem individuellen, von dem einzelnen Menschen selber zu verlangenden Menschenrecht. Aber wir müssen — ich glaube, Willy Brandt hat dies heute schon angedeutet — auch sehen, daß es Menschenrechte gibt, die überhaupt nicht erfüllt werden. Denken Sie an die Hungernden der Welt und an das erste Menschenrecht, überhaupt leben zu bleiben. Das ist meines Erachtens in Relation zu setzen.
    Das bedeutet nicht, verehrte Kolleginnen und Kollegen, daß wir uns nicht für die individuellen Menschenrechte für alle Deutschen einsetzen wollen, wie wir es jetzt wieder in einer gemeinsamen Entschließung aller drei Fraktionen getan haben. Ich danke Herrn Olaf von Wrangel für die Kooperation in diesem Bereich. Wir haben einen Antrag, den Sie gestellt haben, gemeinsam bearbeitet. Wir haben unsere Gedanken dazugebracht und die Entschließung zu Menschenrechtsinstitutionen der UN, die besser ausgestattet werden sollen, im Ausschuß gemeinsam verabschiedet. Das ist möglich: gemeinsam etwas zu tun.
    Deshalb war ich von diesem totalen Ausbruch aus einer Gemeinsamkeit, den mein Vorredner hier gebracht hat, so irritiert.
    Ich möchte eigentlich mit dem Hinweis auf eine millionenstarke Gruppe von Menschen in der DDR schließen, die zu bewundern ist, daß sie mutig, geduldig und tolerant bereit ist, den Dialog in ihrer Situation zu führen: ein Beispiel für uns, Dialog zu führen, ein Beispiel für uns, in bedrängterer Situation Mut zu haben und die Wahrheit auf den Tisch zu legen. Wir können von den Christen in der DDR lernen. Ich möchte unsere Christen hier ermutigen, in ihrer Fürsorge für die Christen in der DDR nicht nachzulassen, sei sie materieller Art, seien es andere Hilfsmöglichkeiten. Ich appelliere an den Erfindungsreichtum auch der Nichtchristen, nicht zu vergessen, daß das Zuhausesein in Deutschland täglich neu und friedenstiftend gestaltet werden muß.

    (Lebhafter Beifall bei der SPD — Beifall bei der FDP)






Rede von Dr. Richard von Weizsäcker
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Ich schließe die Aussprache.
Ich rufe den Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU auf Drucksache 8/3833 auf. Es ist beantragt, den Entschließungsantrag an den Ausschuß für innerdeutsche Beziehungen zu überweisen. Ist das Haus damit einverstanden? — Kein Widerspruch. Es ist so beschlossen.
Ich rufe den Punkt 4 der Tagesordnung auf:
Beratung der Entschließung des europäischen Parlaments zur sowjetischen Intervention in Afghanistan
— Drucksache 8/3667 —
Das Wort wird nicht gewünscht.
Der Ältestenrat schlägt Überweisung zur federführenden Beratung an den Auswärtigen Ausschuß und zur Mitberatung -an den Sportausschuß vor. Ist das Haus damit einverstanden? — Kein Widerspruch. So beschlossen.
Ich rufe dann Tagesordnungspunkt 5 auf:
Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Krankenhausfinanzierungsgesetzes
— Drucksache 8/2067-
a) Bericht des Haushaltsausschusses (8. Ausschuß) gemäß § 96 der Geschäftsordnung
— Drucksache 8/3826 —
Berichterstatter:
Abgeordneter Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein
b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung (11. Ausschuß)

— Drucksachen 8/3495, 8/3758 —
Berichterstatter: Abgeordnete Zink Egert
Schmidt (Kempten)


(Erste Beratung 111. Sitzung)

Meine Damen und Herren, interfraktionell sind für die Aussprache zwei Kurzbeiträge für jede Fraktion vereinbart. Wünscht einer der Herren Berichterstatter das Wort? — Das ist der Fall. Bitte, Herr Abgeordneter Egert, Sie haben das Wort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jürgen Egert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Anläßlich der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs muß noch vorgetragen werden, daß seit der Beschlußfassung über den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Krankenhausfinanzierungsgesetzes — Drucksache 8/3495 — im Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung am 14. November 1979 einige Änderungsgesetze verkündet worden sind, die Korrekturen in den Einleitungssätzen der Art. 1, 2, 3 und 3 a sowie in Art. 1 § 10 Abs. 1 Nr. 2 und 10 des Gesetzentwurfs in der Fassung der Ausschußbeschlüsse erforderlich machen. Es wird um Zustimmung gebeten, diese redaktionellen Anpassungen an die Weiterentwicklung der Gesetzgebung bei der Ausfertigung des Gesetzes zu berücksichtigen. Dies habe ich — zugleich im Namen der beiden anderen Berichterstatter — hier vorzutragen.