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ID0819605800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 8/196 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 196. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1980 Inhalt: Nachruf auf den ehemaligen Bürgermeister und Präsidenten des Senats der Freien Hansestadt Bremen, Wilhelm Kaisen 15577 A Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Dr. Köhler (Duisburg), Flämig, Konrad, Wilhelm, Tönjes 15578 B Wahl des Wehrbeauftragten des Bundestages Berkhan, Wehrbeauftragter des Bundestages 15578 C Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Schmidt, Bundeskanzler 15578 D Dr. Kohl CDU/CSU 15584 C Genscher, Bundesminister AA 15593 C Dr. h. c. Strauß, Ministerpräsident des Freistaates Bayern 15600 C Brandt SPD 15613 B Mischnick FDP 15620 B Dr. Apel, Bundesminister BMVg 15624 D Dr. Marx CDU/CSU 15630 A Wischnewski SPD 15637 A Möllemann FDP 15642 B Amrehn CDU/CSU 15646 C Bahr SPD 15649 C Jung FDP 15654 C Dr. Dregger CDU/CSU 15657 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Personalausweise — Drucksache 8/3129 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/3561 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 8/3498 — Dr. Jentsch (Wiesbaden) CDU/CSU 15661 D Pensky SPD 15663 A Dr. Wendig FDP 15663 B von Schoeler, Parl. Staatssekretär BMI 15665 A II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 196. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1980 Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung der Bundes-Tierärzteordnung — Drucksache 8/3055 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 8/3433 — Dr. Hammans CDU/CSU 15666 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Vereinbarung vom 20. November 1978 zur Durchführung des Abkommens vom 17. Dezember 1973 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel über Soziale Sicherheit — Drucksache 8/3226 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 8/3405 — 15667 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Gesetzes zur Änderung des Häftlingshilfegesetzes — Drucksache 8/3292 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/3562 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 8/3453 — 15667 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zu den beiden Gedenkstättenabkommen vom 5. März 1956 — Drucksache 8/3359 — 15667 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern — Drucksache 8/3353 — 15667 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abgeltung von Kriegssachschäden deutscher Staatsangehöriger in Italien — Drucksache 8/3419 — 15668 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 5. April 1979 zur Änderung des Vertrages vom 15. Dezember 1971 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über die Führung von geschlossenen Zügen (Zügen unter Bahnverschluß) der Österreichischen Bundesbahnen über Strecken der Deutschen Bundesbahn in der Bundesrepublik Deutschland — Drucksache 8/3423 — 15668A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Vertrag vom 5. Februar 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Belgien über den Bau und die Unterhaltung einer Autobahnbrücke über die Our bei Steinebrück — Drucksache 8/3464 — 15668 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Luftverkehrsgesetzes (9. Änderungsgesetz) — Drucksache 8/3431 — 15668 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 25./29. Januar 1979 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Weltraumorganisation über die Anwendung des Artikels 20 des Protokolls vom 31. Oktober 1963 über die Vorrechte und Befreiungen der Organisation — Drucksache 8/3479 — 15668 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Budapester Vertrag vom 28. April 1977 über die internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen für die Zwecke von Patentverfahren — Drucksache 8/3480 — 15668 B Beratung der Sammelübersicht 59 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 8/3450 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 60 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 8/3497 — 15668 C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Finanzplan des Bundes 1979 bis 1983 — Drucksachen 8/3101, 8/3355, 8/3458 — 15668D Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 196. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1980 III Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Kreile, Dr. Häfele, Dr. Schäuble und der Fraktion der CDU/CSU Durchführung des Umsatzsteuergesetzes 1979 — Drucksache 8/3345 — 15668 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch den Bundesminister der Finanzen Überplanmäßige Ausgabe bei Kap. 3511 Tit. 69802 — Abgeltung von Schäden —— Drucksachen 8/3222, 8/3437 — 15669 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung UNESCO-Empfehlung über internationale Architektur- und Stadtplanungswettbewerbe — Drucksachen 8/3064, 8/3465 — 15669 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der. Unterrichtung durch die Bundesregierung Agrarbericht 1979 — Drucksachen 8/2530, 8/2531, 8/3470 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zum Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/ CSU zur Beratung des Agrarberichts 1979 der Bundesregierung — Drucksachen 8/2654, 8/3471 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zum Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/ CSU zur Beratung des Agrarberichts 1979 der Bundesregierung — Drucksachen 8/2655, 8/3472 — 15669 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dreizehnten Gesetzes zur Änderung des Soldatengesetzes — Drucksache 8/3360 — 15669 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu den Berichten der Bundesregierung Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland, Kanada und dem Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland über die Durchführung von Manövern und anderen Übungen im Raum Soltau-Lüneburg (Soltau-Lüneburg-Abkommen) vom 3. August 1959 — Drucksachen 8/1827 (neu), 8/2973, 8/3475 — de Terra CDU/CSU 15670 A Neumann (Stelle) SPD 15671 A Dr. Wendig FDP 15672 B Dr. von Dohnanyi, Staatsminister AA . 15673 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Mitteilung der Kommission betreffend die sozialen Maßnahmen im Rahmen der Umstrukturierung der Eisen- und Stahlindustrie Entwurf einer Entscheidung der Kommission betreffend die Schaffung einer vorübergehenden Sonderbeihilfe zur Unterstützung der Arbeitnehmer der Stahlunternehmen im Rahmen des gemeinschaftlichen Umstrukturierungsprogramms — Drucksachen 8/2979, 8/3496 — 15673 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Siebenten Richtlinie des Rates zur Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Umsatzsteuern — Gemeinsame Regelung über die Anwendung der Mehrwertsteuer auf Umsätze von Kunstgegenständen, Sammlungsstücken, Antiquitäten und Gebrauchsgegenständen — Drucksachen 8/1492, 8/3435 — 15673 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Entscheidung des Rates zur Ermächtigung des Vereinigten Königreichs, Milcherzeugern in Nordirland eine staatliche Beihilfe zu gewähren — Drucksachen 8/3260 Nr. 17, 8/3436 — 15673 D Nächste Sitzung 15674 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 15675* A Anlage 2 Alphabetisches Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl des Wehrbeauftragten teilgenommen haben 15675* C Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 196. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1980 15577 196. Sitzung Bonn, den 17. Januar 1980 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigungen 188. Sitzung, Seite 14841 A: Als erste Zeile ist einzufügen: „Zeitgründen nicht mehr vorlesen. Diese Diskussion" 195. Sitzung, Seite 15573*, Anlage 1: In die Liste der entschuldigten Abgeordneten sind die Namen folgender Abgeordneter einzufügen: Dr. van Aerssen* Dr. Aigner* Alber* Dr. Bangemann* Blumenfeld* Brandt * Dr. Früh* Dr. Klepsch Dr. Köhler (Duisburg) * Lange* Lücker* Dr. Müller-Hermann * Frau Schleicher* Seefeld* Frau Dr. Walz* Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. van Aerssen* 18. 1. Dr. Ahrens** 18. 1. Dr. Aigner* 18. 1. Alber * 18. 1. Dr. Bangemann* 18. 1. Frau Berger (Berlin) 18. 1. Blumenfeld* 18. 1. Brandt* 18. 1. Dr. Ehrenberg 18. 1. Fellermaier* 18. 1. Frau Dr. Focke* 18. 1. Friedrich (Würzburg)* 18. 1. Dr. Früh* 18. 1. Dr. Fuchs* 18. 1. von Hassel* 18. 1. Handlos 18. 1. Hauser (Krefeld) 17. 1. Hoffie 17. 1. Dr. Jahn (Braunschweig) 18. 1. Katzer* 18. 1. Dr. h. c. Kiesinger 18. 1. Klein (München) 25. 1. Dr. Klepsch* 18. 1. Dr. Köhler (Duisburg)* 18. 1. Lampersbach 18. 1. Lange* 18. 1. Dr. Lauritzen 18. 1. Lemmrich** 18. 1. Laker* 18. 1. Luster* 18. 1. Dr. Mende** 17. 1. Milz 25. 1. Dr. Müller** 18. 1. Dr. Müller-Hermann* 18. 1. Dr. Pfennig* 18. 1. Dr. Pinger 18. 1. Pohlmann 18. 1. Scheffler** 18. 1. Frau Schleicher* 18. 1. Dr. Schwencke (Nienburg) 25. 1. Seefeld* 18. 1. Sieglerschmidt* 18. 1. Frau Tübler 25. 1. Walkhoff 18. 1. Frau Dr. Walz* 18. 1. Wawrzik* 18. 1. Weber (Heidelberg) 18. 1. Werner 18. 1. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Alphabetisches Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl des Wehrbeauftragten teilgenommen haben Adams Ahlers Dr. Althammer Amling Amrehn Angermeyer Dr. Apel Arendt Dr. Arnold Augstein Baack Bahner Bahr Frau Dr. Balser Dr. Bardens Dr. Barzel Batz Baum Dr. Bayerl Bayha Dr. Becher (Pullach) Dr. Becker (Frankfurt) Becker (Nienberge) Frau Benedix-Engler Benz Berger (Herne) Berger (Lahnstein) Besch Biechele Dr. Biedenkopf Biehle Biermann Bindig Blügel Böhm (Melsungen) Dr. Böhme (Freiburg) Dr. Bötsch Frau von Bothmer Brandt Brandt (Grolsheim) Braun Breidbach Broll Brück Buchstaller Büchler (Hof) Büchner (Speyer) . Bühling Dr. von Bülow Burger Buschfort Dr. Bußmann Carstens (Emstek) Collet Conrad (Riegelsberg) Conradi Coppik Dr. Corterier 15676* Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 196. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1980 Cronenberg Curdt Dr. Czaja Frau Dr. Czempiel Frau Dr. Däubler-Gmelin Damm Daubertshäuser Daweke Dr. Diederich (Berlin) Dr. von Dohnanyi Dr. Dollinger Dr. Dregger Dreyer Dr. Dübber Dürr Egert Dr. Ehmke Eickmeyer Frau Eilers (Bielefeld) Eimer (Fürth) Dr. Emmerlich Dr. Enders Engelhard Engelsberger Engholm Erhard (Bad Schwalbach) Frau Erler Ernesti Erpenbeck Ertl Esters Dr. Evers Ewen Ey Eymer (Lübeck) Feinendegen Fiebig Frau Fischer Dr. Fischer Flämig Francke (Hamburg) Franke Franke (Hannover) Dr. Friedmann Gärtner Gallus Gansel Gattermann Frau Geier Geisenhofer Dr. von Geldern Genscher Dr. George Gerlach (Obernau) Gerstein Gerster (Mainz) Gerstl (Passau) Gertzen Gierenstein Glombig Glos Gobrecht Grobecker Grüner Grunenberg Gscheidle Haar Haase (Fürth) Haase (Kassel) Haberl Dr. Häfele Haehser Frau Dr. Hamm-Brücher Dr. Hammans Hanz Frau Dr. Hartenstein Hartmann Hauck Dr. Hauff Dr. Haussmann Helmrich Henke Dr. Hennig von der Heydt Freiherr von Massenbach Heyenn Höffkes Hölscher Höpfinger Dr. Hoffacker Frau Hoffmann (Hoya) Hoffmann (Saarbrücken) Hofmann (Kronach) Dr. Holtz Hoppe Horn Dr. Hornhues Horstmeier Frau Huber Dr. Hubrig Frau Hürland Dr. Hüsch Huonker Dr. Hupka Graf Huyn Ibrügger Immer (Altenkirchen) Dr. Jaeger Jahn (Marburg) Dr. Jahn (Münster) Jaunich Dr. Jenninger Dr. Jens Dr. Jentsch (Wiesbaden) Dr. Jobst Josten Jung Junghans Jungmann Junker Kaffka Frau Karwatzki Kiechle Kirschner Kittelmann Klein (Dieburg) Dr. Klein (Göttingen) Kleinert Klinker Dr. Köhler (Duisburg) Dr. Köhler (Wolfsburg) Köster Dr. Kohl Kolb Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 196. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1980 15677* Konrad Dr. Kraske Kratz Kraus Dr. Kreile Kretkowski Dr. Kreutzmann Krey Krockert Kroll-Schlüter Frau Krone-Appuhn Kühbacher Kuhlwein Kunz (Berlin) Dr. Kunz (Weiden) Dr.-Ing. Laermann Lagershausen Lambinus Dr. Graf Lambsdorff Landré Dr. Langguth Dr. Langner Lattmann Dr. Laufs Dr. Lauritzen Leber Lemmrich Lemp Lenders Dr. Lenz (Bergstraße) Lenzer Frau Dr. Lepsius Liedtke Dr. Linde Link Lintner Löffler Löher Dr. Luda Ludewig Manning Frau Männle Mahne Dr. Dr. h. c. Maihofer Marquardt Marschall Frau Dr. Martiny-Glotz Dr. Marx Frau Matthäus-Maier Matthöfer Mattick Dr. Meinecke (Hamburg) Meinike (Oberhausen) Meininghaus Menzel Merker Dr. Mertes (Gerolstein) Metz Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Mikat Dr. Miltner Mischnick Möhring Möllemann Dr. Möller Müller (Bayreuth) Müller (Berlin) Müller (Mülheim) Müller (Nordenham) Müller (Remscheid) Müller (Schweinfurt) Müller (Wadern) Dr. Müller-Emmert Dr. Müller-Hermann Müntefering Nagel Dr. Narjes Nehm Neuhaus Neumann (Bramsche) Neumann (Stelle) Frau Dr. Neumeister Niegel Dr. Nöbel Offergeld Dr.-Ing. Oldenstädt Oostergetelo Frau Pack Paintner Paterna Pawelczyk Peiter Dr. Penner Pensky Peter Petersen Pfeffermann Pfeifer Picard Pieroth Frau Pieser Polkehn Porzner Prangenberg Dr. Probst Rainer Rapp (Göppingen) Rawe Regenspurger Dr. Reimers Frau Renger Reuschenbach Frau Dr. Riede (Oeffingen) Dr. Riedl (München) Dr. Riesenhuber Dr. Ritz Röhner Rohde Dr. Rose Rosenthal Roth Rühe Sander Sauer (Salzgitter) Sauter (Epfendorf) Saxowski Prinz zu Sayn- Wittgenstein-Hohenstein Dr. Schachtschabel Schäfer (Mainz) Schäfer (Offenburg) Dr. Schäfer (Tübingen) Dr. Schäuble Schartz (Trier) 15678* Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 196. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1980 Schedl Scheffler Schetter Schirmer Schlaga Frau Schlei Schleifenbaum Schluckebier Dr. Schmidt (Gellersen) Schmidt (Hamburg) Schmidt (Kempten) Schmidt (München) Schmidt (Niederselters) Schmidt (Wattenscheid) Schmidt (Würgendorf) Schmidt (Wuppertal) Schmitz (Baesweiler) Schmöle Dr. Schmude Dr. Schneider Dr. Schneider Dr. Schöfberger von Schoeler Schreiber Dr. Schröder (Düsseldorf) Schröder (Luneburg) Schröder (Wilhelminenhof) Frau Schuchardt Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd) Schulte (Unna) Schulze (Berlin) Schwarz Dr. Schwarz-Schilling Dr. Schwenk (Stade) Dr. Schwörer Seiters Sick Sieler Frau Simonis Simpfendörfer Dr. Sperling Dr. Freiherr Spies von Büllesheim Spilker Spitzmüller Dr. Spöri Spranger Dr. Sprung Stahl (Kempen) Stahlberg Dr. Stark (Nürtingen) Graf Stauffenberg Dr. Stavenhagen Dr. Steger Frau Steinhauer Dr. Stercken Stockleben Stöckl Straßmeir Stücklen Stutzer Susset Sybertz de Terra Thüsing Tillmann Frau Dr. Timm Dr. Todenhöfer Tönjes Topmann Frau Traupe Dr. Unland Urbaniak Frau Verhülsdonk Vogel (Ennepetal) Dr. Vogel (München) Vogelsang Dr. Vohrer Voigt (Frankfurt) Voigt (Sonthofen) Volmer Vosen Dr. Voss Dr. Waffenschmidt Dr. Waigel Waltemathe Walther Dr. Warnke Dr. von Wartenberg Dr. Weber (Köln) Wehner Weiskirch (Olpe) Weisskirchen (Wiesloch) Dr. von Weizsäcker Dr. Wendig Wendt Dr. Wernitz Westphal Frau Dr. Wex Wiefel Wilhelm Frau Will-Feld Frau Dr. Wilms Wimmer (Mönchengladbach) Wimmer (Neuötting) Windelen Wischnewski Frau Dr. Wisniewski Wissebach Wissmann Dr. de With Wittmann (Straubing) Dr. Wörner Wolfgramm (Göttingen) Wolfram (Recklinghausen) Baron von Wrangel Wrede Würtz Würzbach Wüster Dr. Wulff Wurbs Wuttke Wuwer Zander Zebisch Zeitler Ziegler Dr. Zimmermann Zink Dr. Zumpfort Zywietz
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Werner Marx


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Meine verehrten Kolleginnen und Kollegen, der Kollege Haase hat eine Frage an mich gerichtet. Ich will sie mit einem Ja beantworten; ich muß sie so beantworten. Ich sage ganz offen, es enttäuscht mich. Ich nehme den Herrn Außenminister dabei ausdrücklich aus, weil er seinen Grund hatte. Er hat sich ja dazu zu Wort gemeldet.
    Es ist in der Tat beschämend. Die Propaganda dieser Regierung — sie hat ja eine ganze Reihe von hochbezahlten Schönschreibern — tut seit Tagen nichts anderes, als der Offentlichkeit klarzumachen, daß die Bundesregierung heute im Bundestag eine große, eine starke, eine wichtige Regierungserklärung vortragen wolle. Ich will diese Erklärung gar nicht beurteilen; sie war weder groß noch stark noch in ihrer Substanz wirklich wichtig. Aber man hätte doch eigentlich annehmen müssen, daß die Minister dieser Regierung und auch einige der Parlamentarischen Staatssekretäre wegen des Themas, mit dem wir es zu tun haben, anwesend sind.

    (Sehr wahr! bei der CDU/CSU)

    Aber sie sind es leider nicht. Sie gehen offenbar ihren eigenen Geschäften nach.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Aber sie können Tag und Nacht nicht schlafen vor Sorge! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Ich habe vorhin gesagt, daß wir uns in einer sehr schnellebigen Zeit befinden. Ich möchte gern an einige Tatsachen erinnern, nämlich daran, daß Ende November 1978 die Partei- und Regierungschefs der Warschauer- Pakt-Staaten sich versammelt hatten und einen gemeinsamen Abrüstungsappell an den Westen haben ergehen lassen. Das war Ende November 1978. Am 1. Dezember, also wenige Tage danach, haben wir bei der Feier des 60. Jahrestages der Gründung Rumäniens erfahren, daß der rumänische Partei- und Regierungschef in Moskau nicht unterschrieben hat und daß er in einer Reihe von Interviews darauf hingewiesen hat, er sei nicht bereit, der an ihn ergangenen Aufforderung zur Aufrüstung zu folgen, und er sei nicht bereit, mehr Geld in die Auf-



    Dr. Marx
    rüstung zu stecken, denn er könne im Westen niemanden erkennen, der die osteuropäischen Staaten mit Krieg überziehen wolle. Ich führe das deshalb aus, um in einem Satz klarzumachen: Damals, im November 1978, gab es nach außen eine Propaganda der Abrüstung, in Wirklichkeit hat man nach innen — bei den eigenen Warschauer-Pakt-Staaten — eine erhebliche Steigerung der Aufrüstung verlangt. Dies war — das wird jedermann zugeben müssen — ein Doppelspiel.
    Zweitens. Ich erinnere an eine als wichtig klassifizierte Rede von Herrn Breschnew vom 2. März des vergangenen Jahres. Ich kann Ihnen nicht ersparen, jetzt daraus einige kurze Zitate vorzutragen, wenngleich es mir in diesem Hause schon einmal passiert ist, daß ich, als ich Breschnew zitierte, deshalb angegriffen wurde. Das zeigt ja die merkwürdige Verformung des Denkens: Nicht das, was Breschnew gesagt hat, ist des Angriffes wert, sondern die Tatsache, daß jemand von der CDU/CSU es wagt, das überhaupt noch einmal zu zitieren. Herr Kollege Brandt hat mit Recht gesagt: Nehmen wir Herrn Breschnew doch beim Wort! Ich nehme den ersten Mann in der Sowjetunion bei dem, was er programmatisch sagt, beim Wort. Aus diesem Grunde möchte ich folgende Zitate aus Äußerungen Breschnews vortragen.
    Erstens:
    Die Unterstützung des Kampfes der Völker für nationale Befreiung und sozialen Fortschritt ist ein Prinzip unserer Außenpolitik, das in der Verfassung der Sowjetunion verankert ist. Dieses Prinzip wird konsequent verwirklicht, und wir sind stolz auf die selbstlose Hilfe, die die Sowjetunion und die anderen Länder der sozialistischen Gemeinschaft den Völkern Angolas und Äthiopiens im Kampf gegen die Aggression und für das Recht, selbständig die Zukunft zu bestimmen, gewährt haben.
    Mein zweites Zitat zeigt, daß Breschnew im März 1978 offenbar seiner späteren Überlegungen schon gewiß war. Denn er sagt:
    Das Gefühl der Solidarität und der aufrichtigen Sympathie wird bei den sowjetischen Menschen durch die progressiven Umgestaltungen im revolutionären Afghanistan geweckt.
    Er fügt, um den Charakter der von der Sowjetunion abgeschlossenen Freundschafts- und Beistandsverträge ganz unmißverständlich deutlich zu machen, hinzu:
    Ein wichtiges Merkmal unserer Zeit sind unsere Verträge für Freundschaft und Zusammenarbeit mit Angola, Äthiopien, Mozambique und Afghanistan. Das sind keine militärischen Bündnisse und Koalitionen, die gegen jemand gerichtet sind, sondern es sind Dokumente der Freundschaft und Zusammenarbeit mit allen, die den Weg des Aufbaus einer Gesellschaft ohne Unterdrückung und ohne Ausbeutung betreten.
    Sehen Sie, Herr Kollege Brandt, — —

    (Zuruf von der SPD: Am Telephon!)

    — Am Telephon, gut. — Herr Kollege Brandt hat heute einen Satz wiederholt, der in den letzten Tagen von ihm in den Zeitungen stand. Dieser Satz lautet: er gehe davon aus, die Sowjetunion habe sich in Afghanistan in ein Abenteuer verstrickt. Dem widerspreche ich. Ich gehe nicht davon aus — ich habe das vorhin schon angedeutet —, daß ein Abenteurer dahintersteht. Dies war sehr kalkuliert. Herr Kollege Brandt zeigt, daß offenbar sein Zugang zu dieser spezifischen Form des sowjetischen Denkens ein ganz anderer ist als der unsere. Denn er begreift nicht dieses in sich konsequente, logische Denken der anderen Seite.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Man hat gesagt — es ist etwas Wahres daran —, daß die Abstimmung in den Vereinten Nationen mit 104 Stimmen für den Rückzug der Sowjets aus Afghanistan eine bedeutende Veränderung im Klima der Vereinten Nationen zeigt. Aber wir wissen, so ein Klima kann sich auch wieder rasch andersherum gestalten, was wir nicht wünschen. Aber, meine Damen und Herren, wer glaubt, daß die Sowjetunion wegen dieser Niederlage in den Vereinten Nationen ihre Aktion abbreche, oder wer etwa glaubt, die Haltung in der Bevölkerung anderer Länder beeindrucke sie so sehr, daß sie mit ihrer mit militärischen Mitteln vorgetragenen Machterweiterungspolitik, mit ihrer Politik der Verbesserung der eigenen Position und des Zugangs zu den Ölquellen im Mittleren Osten und des Zugangs zu den Verbindungsrouten für die westliche Welt aufhört — auch was die anderen Rohstoffe anlangt —, wer glaubt, die Sowjetunion lasse sich durch eine wetterwendische Meinung davon abhalten, hat das eigentliche Wesen und den eigentlichen Charakter ihrer Politik nicht verstanden.
    Zum Beweis dessen, was ich sagte, möchte ich, wenn Sie es mir bitte erlauben, noch einmal Leonid Breschnew zitieren. Er sagt jetzt in der Prawda:
    Uns fiel der Beschluß zur Entsendung sowjetischer militärischer Kontingente nach Afghanistan nicht leicht. Aber das ZK der Partei und die sowjetische Regierung handelten im vollen Bewußtsein ihrer Verantwortung. Sie berücksichtigten dabei alle Umstände.
    Das ist ganz ernst gemeint. Natürlich haben die Sowjets auch den Umstand berücksichtigt, daß sie wegen dieses Überfalls auch in der Dritten Welt in Schwierigkeiten kommen. Wenn man bedenkt, daß sie das alles einkalkuliert und in Kauf genommen haben, erkennt man, wieviel wert ihnen dieser militärische Vorstoß sein mußte und wieviel wert es ihnen ist, dort zu bleiben.
    Auch da muß ich dem Kollegen Brandt etwas sagen. Wie wir in den Zeitungen lesen, ist man offensichtlich dabei, dort weitere Stützpunkte auszubauen und sich heimisch zu machen. Es hat also keinen Zweck, unsererseits Beschwörungsformeln zu gebrauchen, von denen jeder in seinem Innern weiß: Das kann ja gar nicht klappen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, in den vorhin zitierten Äußerungen von Herrn Breschnew sind die Namen



    Dr. Marx
    einer Reihe afrikanischer Staaten vorgekommen. Da wir morgen in diesem Hause eine Afrika-Debatte haben, werde ich dazu jetzt nur eine ganz kurze Bemerkung machen.
    Niemand von uns sollte so tun, als ob er erst durch die sowjetische. Aggression gegen Afghanistan Kenntnis von der Durchdringungs- und Eroberungspolitik bekommen hätte, der dieses Land zum Opfer gefallen ist. Bereits das sorgfältige Herantasten an Angola, der langsame Einsatz zunächst militärischer Transportmaschinen, dann der Einsatz der sogenannten zivilen Aeroflot, weiter — wegen des Ausbleibens westlicher Reaktionen — das rasche Zupacken in diesem Land, auch unter Einsatz kubanischer und sowjetischer Kräfte, dies alles, meine Damen und Herren, zeigt doch, daß schon vor vielen Jahren — Herr Strauß hat in einer Rede, die er hier früher vor einer verständnislosen Linken gehalten hat, darauf hingewiesen — die Okkupation Angolas und die Inbesitznahme sowie die Einschleusung des besten Verbündeten Kuba in andere afrikanische Staaten und nach dem Südjemen für die sowjetische Politik eine ganz besondere Rolle gespielt hat.
    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich zusammenfassend folgendes sagen.
    Erstens. Die CDU/CSU bewertet die aggressive Politik der sowjetischen Intervention in Afghanistan, in Ostasien — was wir nicht vergessen sollten — und in Afrika, eine Politik, an der sich die DDR schuldig macht, als eine gefährliche Bedrohung des Weltfriedens.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Diese Bedrohung belastet auch uns in Europa und notwendigerweise das Verhältnis der Staaten des Warschauer Vertrags zu uns. Die CDU/CSU fordert daher den Rückzug der Okkupationstruppen aus Afghanistan und Kambodscha sowie aus Laos und aus den von den Kubanern okkupierten Staaten Afrikas.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Zweitens. Die CDU/CSU bekennt sich erneut zu einer Politik des Augenmaßes und zu einer von Illusionen freien, realistischen Entspannungspolitik.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Sie ist bereit zu Gesprächen auch mit der Sowjetunion und deren Partnern unter gleichen und ehrlichen Bedingungen, nicht aber unter dem Druck kriegerischer Bedingungen und der Androhung, diese auszuweiten.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Für uns gründet sich dauerhafte Entspannung auf die Treue zu Abmachungen, nicht auf Willkür. Die CDU/CSU lehnt jede Politik der Unterwerfung oder der Anpassung ab. Da Friede nur auf Menschenrechten und auf der Achtung vor dem Selbstbestimmungsrecht der Völker beruhen kann, erinnert die Union auch heute an die unmenschlichen Zustände in Deutschland und an die fortdauernde Spaltung unseres eigenen Landes.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir möchten bei der Diskussion, die jetzt auch im Schoß der Regierung sehr kontrovers — wenn ich Herrn Bahr und auf der anderen Seite den Außenminister höre,— geführt wird, ob Entspannung teilbar ist oder nicht, nicht den Eindruck aufkommen lassen, als ob die Entspannungspolitik in Europa schon so großartige Fortschritte gemacht hätte. Wir sehen bei den Schießanlagen und an dem, was Deutschland durchtrennt, von dieser Entspannung bis zum heutigen Tag leider nichts.
    Drittens. Die CDU beurteilt die bisher praktizierte und — ich wiederhole — auf euphorischen Erwartungen beruhende Entspannungspolitik als unrealistisch und daher gescheitert. Sie fordert deshalb die Bundesregierung angesichts der veränderten Lage und der gewachsenen Bedrohung zur Kurskorrektur auf und erklärt, daß sie eine Gemeinsamkeit mit der Bundesregierung nur dann praktizieren kann, wenn die Grundlagen einer solchen Außen-, Ost- und Deutschlandpolitik auf einer sauberen und aufrichtigen Einschätzung des weltpolitischen Kräftespiels und der ihm innewohnenden Prinzipien beruht.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Viertens. Die CDU/CSU, die — auch daran muß man erinnern — gegen heftige Widerstände das Bündnis mit anderen westlichen Staaten und die Gründung der Europäischen Gemeinschaft gewollt und politisch durchgesetzt hat,

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das darf man nie vergessen!)

    erklärt, daß wir uns durch unsere Geschichte und Kultur, durch unsere Rechtsordnung und Freiheitsliebe nicht nur als einen Verbündeten, sondern als einen Teil der westlichen Welt verstehen. Daher streben wir Zusammenarbeit, Solidarität und freundschaftliche Verständigung mit jenen Völkern und Staaten an, die mit uns zusammen Freiheit und Frieden wollen.
    Fünftens. Die CDU/CSU steht besonders in schwierigen Zeiten treu an der Seite ihrer Freunde, deren Einsatz unser Land Freiheit und Wohlstand verdankt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Bei aller Berücksichtigung von nationalen und geographischen Interessen ist für uns in der Krise und Gefahr die Solidarität mit unseren Verbündeten nicht teilbar.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Sechstens. Die CDU/CSU ist bereit, über alle oft gehörten verbalen Verpflichtungserklärungen hinaus Opfer zu bringen und sich an notwendigen Maßnahmen gegen Willkür und Aggression zusammen mit unseren Verbündeten und jedermann, der dies aufrichtig will, zu beteiligen, weil unserer Überzeugung nach nur durch gemeinsame Entschlossenheit, nur durch gemeinsames Handeln, Unheil abgewendet und unsere Freiheit in Frieden verteidigt werden kann.

    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU)






Rede von Richard Wurbs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Wischnewski.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans-Jürgen Wischnewski


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Kollege Marx, ich werde auf einen Teil Ihrer Rede im Lauf meiner Ausführungen zurückkommen. Ich möchte nur schon sagen: Sie sollten bitte den chinesischen Ministerpräsidenten nicht in dieser Weise für sich in Anspruch zu nehmen versuchen. Ich will auch sagen, warum. Ich habe mit ihm ein sehr langes Gespräch gehabt.

    (Zuruf des Abg. Dr. Marx [CDU/CSU])

    Am Schluß dieses Gesprächs hat er gesagt: Er sei zum ersten Mal in seinem Leben in einem Land gewesen, in dem es so was gibt wie West-Berlin, wie Luftkorridore

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Deshalb durfte er nicht hin!)

    und wie Transitstraßen. Deshalb könne er, hat er gesagt, unsere Politik jetzt sehr viel besser verstehen, als es vorher der Fall gewesen sei. Vielleicht können Sie von ihm lernen, Herr Kollege Marx.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Marx [CDU/ CSU]: Ich denke, Sie sollten ihn nicht in dieser Weise für sich in Anspruch nehmen! — Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Das war weder fair noch gut! — Dr. Marx [CDU/ CSU]: Das werden Sie noch bereuen!)

    Nun, meine sehr verehrten Damen und Herren, bei diesem Stadium der Debatte sehe ich, daß wir in einigen Punkten, soweit ich sie beurteile, übereinstimmen, in einigen, in vielen Punkten aber nicht übereinstimmen. Deshalb möchte ich das hier deutlich herausstellen.
    Ich glaube, wir alle in diesem Hause sind uns einig in der Verurteilung der Sowjetunion wegen der militärischen Besetzung Afghanistans. Wir sind uns zweitens sicher alle einig in der Feststellung, daß das Bündnis für unsere Sicherheit von entscheidender Bedeutung ist, und drittens, daß gerade in dieser Stunde die Vereinigten Staaten mit Recht unsere volle Solidarität erwarten können.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Möglichst konkret!)

    Es gibt aber eine Reihe von Punkten, in denen wir nicht übereinstimmen, und ich möchte diese, nachdem ich die übereinstimmenden Punkte genannt habe, sehr intensiv behandeln.
    Das erste, was die Opposition nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan getan hat, war, daß sie tagelang auf die Bundesregierung geschimpft hat. Darin kann ich allerdings keine Logik sehen: wenn eine andere Armee in ein anderes Land einmarschiert, in dieser Weise mit der Bundesregierung umzugehen, wie das in den letzten Wochen der Fall gewesen ist;

    (Beifall bei der SPD)

    da fehlt die nationale Würde, meine sehr verehrten Damen und Herren.

    (Lachen und Zurufe von der CDU/CSU)

    — Sie müssen sich mal . durchlesen, was bei dieser Gelegenheit gesagt worden ist.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Was meinen Sie denn hier? Sprechen Sie nicht in so allgemeiner Form!)

    — Gucken Sie sich Ihre Kongreßpapiere an! Ich kann Ihnen sehr genaue Formulierungen sagen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Die Opposition wird verboten!)

    Das zweite, meine sehr verehrten Damen und Herren: Wir stimmen nicht überein in wesentlichen Punkten der Entspannungspolitik. Deshalb muß ich dazu einiges sagen. Heute ist das nicht ganz so deutlich zum Ausdruck gekommen wie z. B. auf Ihrem Sicherheitskongreß und wie in einer Reihe von Beiträgen, die es vorher gegeben hat.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Heute hat es mehr Zurückhaltung gegeben, und ich werde Ihnen zum Schluß auch sehr genau sagen, warum das heute so gewesen ist. Die Blitzumfrage, von der der Herr Kollege Strauß vorhin gesprochen hat, habe ich mir in der Zwischenzeit besorgt. Ich werde Sie genau über den Inhalt informieren, und Sie werden sehr überrascht sein.
    Wenn wir in die Geschichte der Bundesrepublik zurückschauen, sehen wir, daß es während der ersten 20 Jahre zu einem erheblichen Teil eine Zeit des Kalten Krieges gegeben hat. Ich sage nicht, daß diejenigen, die in der Bundesrepublik Verantwortung hatten, dafür die Verantwortung zu tragen haben.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Das wäre auch noch schöner!)

    Ich will ein paar Daten nennen, die zeigen, wovon diese ersten 20 Jahre geprägt waren. 20. Juni 1948 bis 12. Mai 1949: Berlin-Blockade mit Luftbrücke. 30. Juni 1952: Die DDR baut eine Sperrzone an der Demarkationslinie. 17. Juni 1953: Volksaufstand in Ost-Berlin. 11. Dezember 1957: Durch Änderung des Paßgesetzes der DDR wird jedes unerlaubte Verlassen des anderen Teils Deutschlands unter Strafe gestellt. 10. November 1958: Der sowjetische Ministerpräsident Nikita Chruschtschow fordert in einer Rede in Moskau, die Westmächte sollten auf die Reste des Besatzungsregimes in Berlin verzichten. 27. November 1958, das Berlin-Ultimatum: Die UdSSR fordert die Westmächte ultimativ zum Abzug aus Berlin binnen sechs Monaten auf. 29. August 1960: Die DDR erläßt Beschränkungen für den Verkehr zwischen West- und Ost-Berlin. 30. September 1960: Die Bundesregierung kündigt wegen der Beschränkung im innerdeutschen Reiseverkehr das Interzonenhandelsabkommen auf. 13. August 1961: Bau der Berliner Mauer.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das ist bekannt!)

    23. August 1961: An der Sektorengrenze gehen amerikanische Panzer in Stellung.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Es ist bekannt!)




    Wischnewski
    15. Februar bis 6. April 1962: Die drei Westmächte protestieren gegen sowjetische Störungen von Flügen im Luftkorridor nach Berlin und bestehen auf ihren Benutzungsrechten.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Ist bekannt!)

    10. Oktober bis 16. Oktober 1963: Amerikanische und britische Militärkonvois werden auf der Fahrt nach Berlin angehalten. 14. Dezember 1966: Zum erstenmal seit 1963 gibt es in Berlin keine Passierscheine zu Weihnachten. 28. Februar .1968: Schwere Störungen des Verkehrs auf den Transitstraßen.

    (Dr. Becher [Pullach] [CDU/CSU]: Die Geheimverhandlungen haben Sie vergessen!)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wenn ich dies hier aufzeige, dann, um Ihnen zu sagen, warum in unserem Interesse und in Übereinstimmung mit unseren Verbündeten eine Entspannungspolitik so, wie wir sie betrieben haben, zwingend notwendig gewesen ist.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Hupka [CDU/CSU]: Es wird doch weiterhin geschossen! Der Schießbefehl gilt doch immer noch! — Dr. Althammer [CDU/CSU]: Setzen Sie das Register doch bis jetzt fort! Sie können das doch fortsetzen!)

    Dann, wenn Sie sich die nächsten zehn Jahre anschauen,

    (Dr. Hupka [CDU/CSU]: Es wird weitergeschossen!)

    in denen wir uns darum bemüht haben, Schritt für Schritt

    (Zuruf von der CDU/CSU: Zurück!)

    Verbesserungen zu erreichen, werden Sie feststellen, daß wir in dieser Zeit nicht ein einziges dieser schrecklichen Ereignisse zu verzeichnen haben. Ich sage noch einmal: Ich mache das denjenigen, die hier in den 20 Jahren vorher regiert haben, nicht zum Vorwurf. Ich sage nur, warum es notwendig war, eine solche Politik zu betreiben.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Hinter dem Rücken der Alliierten! — Dr. Hupka [CDU/CSU]: Der Schießbefehl gilt immer noch!)

    Was haben wir getan? Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir haben mit der Sowjetunion Gewaltverzicht vereinbart. Ich hoffe, daß niemand von Ihnen gegen Gewaltverzicht ist.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Und Afghanistan? — Dr. Hupka [CDU/CSU]: Was soll denn das? — Weitere Zurufe von der CDU/ CSU: Was ist in Afghanistan? — Ist das auch Gewaltverzicht?)

    — Sehen Sie, das ist eben der große Unterschied; darauf komme ich jetzt: Eben deshalb, weil wir diese Politik auf der Basis des Bündnisses, in Abstimmung mit den Verbündeten, als unseren entscheidenden Beitrag für Europa, wie es in den Verträgen heißt,
    verwirklicht haben, haben wir es nicht mit dem zu tun, was Sie gerne wollen.

    (Abg. Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Nein, ich möchte meinen Beitrag zu Ende führen. Herr Kollege Mertes, ich komme sowieso noch mehrere Male auf Sie zurück.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Reden Sie einmal über Afghanistan!)

    Wir haben dann am 3. September 1971 nach dem Vertrag mit der Volksrepublik Polen im Rahmen dieser Politik das Viermächteabkommen erreichen können, und niemand wird bestreiten können, daß seit diesem Zeitpunkt die Situation um und in Berlin besser ist als zu jedem anderen Zeitpunkt.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Wir haben am 21. September 1972 den Grundlagenvertrag mit der DDR abgeschlossen, und wir haben im Jahre . 1973 diplomatische Beziehungen zu Bulgarien und Ungarn aufgenommen — auch deshalb, damit die CSU-Fraktion und der bayerische Ministerpräsident nach Budapest fahren konnten,

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Ja, diplomatische Beziehungen, nachdem die durften, nachdem die Sowjetunion es erlaubt hatte!)

    um dort ihre Gespräche führen zu können.

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Wir sind doch schon vorher dort gewesen! Das wissen Sie doch! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, mir lag daran, den Unterschied von 20 Jahren zu den letzten zehn Jahren aufzuzeigen. Ich meine, wir haben Anlaß, an dieser Politik festzuhalten. Ich sage das, weil hier über Entspannungspolitik gesprochen worden ist.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das war dialektisch und falsch!)

    Wir können zweitens mit Ihnen in vielen Punkten nicht übereinstimmen, so in dem, was Sie in bezug auf die Ausweitung des Bündnisses sagen. Ich zitiere jetzt den Deutschland-Union-Dienst der CDU, weil hier wohl Mißverständnisse entstanden sind, wörtlich. In der Ausgabe vom 15. Januar 1980 wird „die Ausdehnung des Schutzbereiches der NATO nach Süden" gefordert. Meine sehr verehrten Damen und Herren, dies ist eine wörtliche und eindeutige Formulierung. Ich sage Ihnen: Eine solche Politik tragen wir nicht mit. Sie ist lebensgefährlich für das Bündnis. Sie kann das Bündnis auseinandersprengen. Haben Sie eigentlich, bevor Sie etwas Derartiges in die Welt gesetzt haben, einmal die anderen Bündnispartner gefragt, die Norweger, die Dänen, die Isländer, die Niederländer, die Belgier, die Italiener, die Portugiesen, von den Franzosen gar nicht zu sprechen, was sie von solchen Überlegungen halten?

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Sie dramatisieren!)




    Wischnewski
    Ich sage noch einmal: Dieses ist der Originaltext, und ich hoffe, daß es in dieser Frage nun keinen Streit über Texte mehr geben kann.

    (Beifall bei der SPD)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, all das, was Sie uns bisher über die Dritte Welt gesagt haben — darüber ist heute viel geredet worden —, ist für uns kein Anlaß, unsere Haltung zu ändern. Ich will Ihnen ein sehr konkretes Beispiel geben. Sie haben uns hier in diesem Saale hart kritisiert, sogar in sehr unverschämter Weise, weil wir Somalia Entwicklungshilfe geleistet haben. Schlagzeilen haben Sie damit gemacht. Wir haben uns von Ihrer Haltung nicht beeinflussen lassen. Wir haben vielmehr konsequent das weitergeführt, was wir für richtig gehalten haben. Sie haben uns unterstellt, wir wollten in Somalia den Kommunismus unterstützen. Ich sehe heute noch die Schlagzeilen, die einer Ihrer Kollegen gemacht hat. Dies hat uns Gott sei Dank nicht davon abhalten können, die Politik der Bundesregierung in dieser Frage weiter zu unterstützen.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich weiß nicht, was in Mogadischu gewesen wäre, wenn wir Ihre Ratschläge befolgt hätten und von heute auf morgen jede Hilfe abgezogen hätten.

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Lesen Sie mal die Texte genau!)

    Am Tage nach Mogadischu hat der heutige bayerische Ministerpräsident von diesem Platz aus verlangt, nun müßten selbstverständlich sofort Waffen an Somalia geliefert werden. Das war von einem Tag auf den anderen eine völlige Änderung.
    Der Kollege, der uns damals wegen unserer Haltung so beschimpft hat — Sie wissen schon, wer es ist —, war in der Zwischenzeit dort und hat dann gesagt, die Bundesregierung müsse selbstverständlich in Somalia viel mehr tun. Ich darf nur daran erinnern, der Ministerpräsident und die Regierung sind in jenem Lande immer noch die gleichen wie zu der Zeit, als Sie von uns verlangt haben, daß wir jegliche Entwicklungshilfe an dieses Land von heute auf morgen einstellen. Dieses ist ein praktisches Beispiel dafür, was herauskommen würde, wenn wir uns an solche Ratschläge hielten.