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ID0819604700

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    Plenarprotokoll 8/196 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 196. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1980 Inhalt: Nachruf auf den ehemaligen Bürgermeister und Präsidenten des Senats der Freien Hansestadt Bremen, Wilhelm Kaisen 15577 A Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Dr. Köhler (Duisburg), Flämig, Konrad, Wilhelm, Tönjes 15578 B Wahl des Wehrbeauftragten des Bundestages Berkhan, Wehrbeauftragter des Bundestages 15578 C Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Schmidt, Bundeskanzler 15578 D Dr. Kohl CDU/CSU 15584 C Genscher, Bundesminister AA 15593 C Dr. h. c. Strauß, Ministerpräsident des Freistaates Bayern 15600 C Brandt SPD 15613 B Mischnick FDP 15620 B Dr. Apel, Bundesminister BMVg 15624 D Dr. Marx CDU/CSU 15630 A Wischnewski SPD 15637 A Möllemann FDP 15642 B Amrehn CDU/CSU 15646 C Bahr SPD 15649 C Jung FDP 15654 C Dr. Dregger CDU/CSU 15657 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Personalausweise — Drucksache 8/3129 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/3561 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 8/3498 — Dr. Jentsch (Wiesbaden) CDU/CSU 15661 D Pensky SPD 15663 A Dr. Wendig FDP 15663 B von Schoeler, Parl. Staatssekretär BMI 15665 A II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 196. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1980 Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung der Bundes-Tierärzteordnung — Drucksache 8/3055 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 8/3433 — Dr. Hammans CDU/CSU 15666 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Vereinbarung vom 20. November 1978 zur Durchführung des Abkommens vom 17. Dezember 1973 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel über Soziale Sicherheit — Drucksache 8/3226 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 8/3405 — 15667 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Gesetzes zur Änderung des Häftlingshilfegesetzes — Drucksache 8/3292 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/3562 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 8/3453 — 15667 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zu den beiden Gedenkstättenabkommen vom 5. März 1956 — Drucksache 8/3359 — 15667 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern — Drucksache 8/3353 — 15667 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abgeltung von Kriegssachschäden deutscher Staatsangehöriger in Italien — Drucksache 8/3419 — 15668 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 5. April 1979 zur Änderung des Vertrages vom 15. Dezember 1971 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über die Führung von geschlossenen Zügen (Zügen unter Bahnverschluß) der Österreichischen Bundesbahnen über Strecken der Deutschen Bundesbahn in der Bundesrepublik Deutschland — Drucksache 8/3423 — 15668A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Vertrag vom 5. Februar 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Belgien über den Bau und die Unterhaltung einer Autobahnbrücke über die Our bei Steinebrück — Drucksache 8/3464 — 15668 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Luftverkehrsgesetzes (9. Änderungsgesetz) — Drucksache 8/3431 — 15668 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 25./29. Januar 1979 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Weltraumorganisation über die Anwendung des Artikels 20 des Protokolls vom 31. Oktober 1963 über die Vorrechte und Befreiungen der Organisation — Drucksache 8/3479 — 15668 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Budapester Vertrag vom 28. April 1977 über die internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen für die Zwecke von Patentverfahren — Drucksache 8/3480 — 15668 B Beratung der Sammelübersicht 59 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 8/3450 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 60 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 8/3497 — 15668 C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Finanzplan des Bundes 1979 bis 1983 — Drucksachen 8/3101, 8/3355, 8/3458 — 15668D Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 196. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1980 III Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Kreile, Dr. Häfele, Dr. Schäuble und der Fraktion der CDU/CSU Durchführung des Umsatzsteuergesetzes 1979 — Drucksache 8/3345 — 15668 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch den Bundesminister der Finanzen Überplanmäßige Ausgabe bei Kap. 3511 Tit. 69802 — Abgeltung von Schäden —— Drucksachen 8/3222, 8/3437 — 15669 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung UNESCO-Empfehlung über internationale Architektur- und Stadtplanungswettbewerbe — Drucksachen 8/3064, 8/3465 — 15669 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der. Unterrichtung durch die Bundesregierung Agrarbericht 1979 — Drucksachen 8/2530, 8/2531, 8/3470 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zum Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/ CSU zur Beratung des Agrarberichts 1979 der Bundesregierung — Drucksachen 8/2654, 8/3471 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zum Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/ CSU zur Beratung des Agrarberichts 1979 der Bundesregierung — Drucksachen 8/2655, 8/3472 — 15669 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dreizehnten Gesetzes zur Änderung des Soldatengesetzes — Drucksache 8/3360 — 15669 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu den Berichten der Bundesregierung Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland, Kanada und dem Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland über die Durchführung von Manövern und anderen Übungen im Raum Soltau-Lüneburg (Soltau-Lüneburg-Abkommen) vom 3. August 1959 — Drucksachen 8/1827 (neu), 8/2973, 8/3475 — de Terra CDU/CSU 15670 A Neumann (Stelle) SPD 15671 A Dr. Wendig FDP 15672 B Dr. von Dohnanyi, Staatsminister AA . 15673 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Mitteilung der Kommission betreffend die sozialen Maßnahmen im Rahmen der Umstrukturierung der Eisen- und Stahlindustrie Entwurf einer Entscheidung der Kommission betreffend die Schaffung einer vorübergehenden Sonderbeihilfe zur Unterstützung der Arbeitnehmer der Stahlunternehmen im Rahmen des gemeinschaftlichen Umstrukturierungsprogramms — Drucksachen 8/2979, 8/3496 — 15673 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Siebenten Richtlinie des Rates zur Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Umsatzsteuern — Gemeinsame Regelung über die Anwendung der Mehrwertsteuer auf Umsätze von Kunstgegenständen, Sammlungsstücken, Antiquitäten und Gebrauchsgegenständen — Drucksachen 8/1492, 8/3435 — 15673 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Entscheidung des Rates zur Ermächtigung des Vereinigten Königreichs, Milcherzeugern in Nordirland eine staatliche Beihilfe zu gewähren — Drucksachen 8/3260 Nr. 17, 8/3436 — 15673 D Nächste Sitzung 15674 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 15675* A Anlage 2 Alphabetisches Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl des Wehrbeauftragten teilgenommen haben 15675* C Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 196. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1980 15577 196. Sitzung Bonn, den 17. Januar 1980 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigungen 188. Sitzung, Seite 14841 A: Als erste Zeile ist einzufügen: „Zeitgründen nicht mehr vorlesen. Diese Diskussion" 195. Sitzung, Seite 15573*, Anlage 1: In die Liste der entschuldigten Abgeordneten sind die Namen folgender Abgeordneter einzufügen: Dr. van Aerssen* Dr. Aigner* Alber* Dr. Bangemann* Blumenfeld* Brandt * Dr. Früh* Dr. Klepsch Dr. Köhler (Duisburg) * Lange* Lücker* Dr. Müller-Hermann * Frau Schleicher* Seefeld* Frau Dr. Walz* Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. van Aerssen* 18. 1. Dr. Ahrens** 18. 1. Dr. Aigner* 18. 1. Alber * 18. 1. Dr. Bangemann* 18. 1. Frau Berger (Berlin) 18. 1. Blumenfeld* 18. 1. Brandt* 18. 1. Dr. Ehrenberg 18. 1. Fellermaier* 18. 1. Frau Dr. Focke* 18. 1. Friedrich (Würzburg)* 18. 1. Dr. Früh* 18. 1. Dr. Fuchs* 18. 1. von Hassel* 18. 1. Handlos 18. 1. Hauser (Krefeld) 17. 1. Hoffie 17. 1. Dr. Jahn (Braunschweig) 18. 1. Katzer* 18. 1. Dr. h. c. Kiesinger 18. 1. Klein (München) 25. 1. Dr. Klepsch* 18. 1. Dr. Köhler (Duisburg)* 18. 1. Lampersbach 18. 1. Lange* 18. 1. Dr. Lauritzen 18. 1. Lemmrich** 18. 1. Laker* 18. 1. Luster* 18. 1. Dr. Mende** 17. 1. Milz 25. 1. Dr. Müller** 18. 1. Dr. Müller-Hermann* 18. 1. Dr. Pfennig* 18. 1. Dr. Pinger 18. 1. Pohlmann 18. 1. Scheffler** 18. 1. Frau Schleicher* 18. 1. Dr. Schwencke (Nienburg) 25. 1. Seefeld* 18. 1. Sieglerschmidt* 18. 1. Frau Tübler 25. 1. Walkhoff 18. 1. Frau Dr. Walz* 18. 1. Wawrzik* 18. 1. Weber (Heidelberg) 18. 1. Werner 18. 1. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Alphabetisches Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl des Wehrbeauftragten teilgenommen haben Adams Ahlers Dr. Althammer Amling Amrehn Angermeyer Dr. Apel Arendt Dr. Arnold Augstein Baack Bahner Bahr Frau Dr. Balser Dr. Bardens Dr. Barzel Batz Baum Dr. Bayerl Bayha Dr. Becher (Pullach) Dr. Becker (Frankfurt) Becker (Nienberge) Frau Benedix-Engler Benz Berger (Herne) Berger (Lahnstein) Besch Biechele Dr. Biedenkopf Biehle Biermann Bindig Blügel Böhm (Melsungen) Dr. Böhme (Freiburg) Dr. Bötsch Frau von Bothmer Brandt Brandt (Grolsheim) Braun Breidbach Broll Brück Buchstaller Büchler (Hof) Büchner (Speyer) . Bühling Dr. von Bülow Burger Buschfort Dr. Bußmann Carstens (Emstek) Collet Conrad (Riegelsberg) Conradi Coppik Dr. Corterier 15676* Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 196. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1980 Cronenberg Curdt Dr. Czaja Frau Dr. Czempiel Frau Dr. Däubler-Gmelin Damm Daubertshäuser Daweke Dr. Diederich (Berlin) Dr. von Dohnanyi Dr. Dollinger Dr. Dregger Dreyer Dr. Dübber Dürr Egert Dr. Ehmke Eickmeyer Frau Eilers (Bielefeld) Eimer (Fürth) Dr. Emmerlich Dr. Enders Engelhard Engelsberger Engholm Erhard (Bad Schwalbach) Frau Erler Ernesti Erpenbeck Ertl Esters Dr. Evers Ewen Ey Eymer (Lübeck) Feinendegen Fiebig Frau Fischer Dr. Fischer Flämig Francke (Hamburg) Franke Franke (Hannover) Dr. Friedmann Gärtner Gallus Gansel Gattermann Frau Geier Geisenhofer Dr. von Geldern Genscher Dr. George Gerlach (Obernau) Gerstein Gerster (Mainz) Gerstl (Passau) Gertzen Gierenstein Glombig Glos Gobrecht Grobecker Grüner Grunenberg Gscheidle Haar Haase (Fürth) Haase (Kassel) Haberl Dr. Häfele Haehser Frau Dr. Hamm-Brücher Dr. Hammans Hanz Frau Dr. Hartenstein Hartmann Hauck Dr. Hauff Dr. Haussmann Helmrich Henke Dr. Hennig von der Heydt Freiherr von Massenbach Heyenn Höffkes Hölscher Höpfinger Dr. Hoffacker Frau Hoffmann (Hoya) Hoffmann (Saarbrücken) Hofmann (Kronach) Dr. Holtz Hoppe Horn Dr. Hornhues Horstmeier Frau Huber Dr. Hubrig Frau Hürland Dr. Hüsch Huonker Dr. Hupka Graf Huyn Ibrügger Immer (Altenkirchen) Dr. Jaeger Jahn (Marburg) Dr. Jahn (Münster) Jaunich Dr. Jenninger Dr. Jens Dr. Jentsch (Wiesbaden) Dr. Jobst Josten Jung Junghans Jungmann Junker Kaffka Frau Karwatzki Kiechle Kirschner Kittelmann Klein (Dieburg) Dr. Klein (Göttingen) Kleinert Klinker Dr. Köhler (Duisburg) Dr. Köhler (Wolfsburg) Köster Dr. Kohl Kolb Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 196. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1980 15677* Konrad Dr. Kraske Kratz Kraus Dr. Kreile Kretkowski Dr. Kreutzmann Krey Krockert Kroll-Schlüter Frau Krone-Appuhn Kühbacher Kuhlwein Kunz (Berlin) Dr. Kunz (Weiden) Dr.-Ing. Laermann Lagershausen Lambinus Dr. Graf Lambsdorff Landré Dr. Langguth Dr. Langner Lattmann Dr. Laufs Dr. Lauritzen Leber Lemmrich Lemp Lenders Dr. Lenz (Bergstraße) Lenzer Frau Dr. Lepsius Liedtke Dr. Linde Link Lintner Löffler Löher Dr. Luda Ludewig Manning Frau Männle Mahne Dr. Dr. h. c. Maihofer Marquardt Marschall Frau Dr. Martiny-Glotz Dr. Marx Frau Matthäus-Maier Matthöfer Mattick Dr. Meinecke (Hamburg) Meinike (Oberhausen) Meininghaus Menzel Merker Dr. Mertes (Gerolstein) Metz Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Mikat Dr. Miltner Mischnick Möhring Möllemann Dr. Möller Müller (Bayreuth) Müller (Berlin) Müller (Mülheim) Müller (Nordenham) Müller (Remscheid) Müller (Schweinfurt) Müller (Wadern) Dr. Müller-Emmert Dr. Müller-Hermann Müntefering Nagel Dr. Narjes Nehm Neuhaus Neumann (Bramsche) Neumann (Stelle) Frau Dr. Neumeister Niegel Dr. Nöbel Offergeld Dr.-Ing. Oldenstädt Oostergetelo Frau Pack Paintner Paterna Pawelczyk Peiter Dr. Penner Pensky Peter Petersen Pfeffermann Pfeifer Picard Pieroth Frau Pieser Polkehn Porzner Prangenberg Dr. Probst Rainer Rapp (Göppingen) Rawe Regenspurger Dr. Reimers Frau Renger Reuschenbach Frau Dr. Riede (Oeffingen) Dr. Riedl (München) Dr. Riesenhuber Dr. Ritz Röhner Rohde Dr. Rose Rosenthal Roth Rühe Sander Sauer (Salzgitter) Sauter (Epfendorf) Saxowski Prinz zu Sayn- Wittgenstein-Hohenstein Dr. Schachtschabel Schäfer (Mainz) Schäfer (Offenburg) Dr. Schäfer (Tübingen) Dr. Schäuble Schartz (Trier) 15678* Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 196. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1980 Schedl Scheffler Schetter Schirmer Schlaga Frau Schlei Schleifenbaum Schluckebier Dr. Schmidt (Gellersen) Schmidt (Hamburg) Schmidt (Kempten) Schmidt (München) Schmidt (Niederselters) Schmidt (Wattenscheid) Schmidt (Würgendorf) Schmidt (Wuppertal) Schmitz (Baesweiler) Schmöle Dr. Schmude Dr. Schneider Dr. Schneider Dr. Schöfberger von Schoeler Schreiber Dr. Schröder (Düsseldorf) Schröder (Luneburg) Schröder (Wilhelminenhof) Frau Schuchardt Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd) Schulte (Unna) Schulze (Berlin) Schwarz Dr. Schwarz-Schilling Dr. Schwenk (Stade) Dr. Schwörer Seiters Sick Sieler Frau Simonis Simpfendörfer Dr. Sperling Dr. Freiherr Spies von Büllesheim Spilker Spitzmüller Dr. Spöri Spranger Dr. Sprung Stahl (Kempen) Stahlberg Dr. Stark (Nürtingen) Graf Stauffenberg Dr. Stavenhagen Dr. Steger Frau Steinhauer Dr. Stercken Stockleben Stöckl Straßmeir Stücklen Stutzer Susset Sybertz de Terra Thüsing Tillmann Frau Dr. Timm Dr. Todenhöfer Tönjes Topmann Frau Traupe Dr. Unland Urbaniak Frau Verhülsdonk Vogel (Ennepetal) Dr. Vogel (München) Vogelsang Dr. Vohrer Voigt (Frankfurt) Voigt (Sonthofen) Volmer Vosen Dr. Voss Dr. Waffenschmidt Dr. Waigel Waltemathe Walther Dr. Warnke Dr. von Wartenberg Dr. Weber (Köln) Wehner Weiskirch (Olpe) Weisskirchen (Wiesloch) Dr. von Weizsäcker Dr. Wendig Wendt Dr. Wernitz Westphal Frau Dr. Wex Wiefel Wilhelm Frau Will-Feld Frau Dr. Wilms Wimmer (Mönchengladbach) Wimmer (Neuötting) Windelen Wischnewski Frau Dr. Wisniewski Wissebach Wissmann Dr. de With Wittmann (Straubing) Dr. Wörner Wolfgramm (Göttingen) Wolfram (Recklinghausen) Baron von Wrangel Wrede Würtz Würzbach Wüster Dr. Wulff Wurbs Wuttke Wuwer Zander Zebisch Zeitler Ziegler Dr. Zimmermann Zink Dr. Zumpfort Zywietz
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans Apel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Mertes, das Problem der Opposition ist ein doppeltes, erstens das, ununterbrochen die Schlachten von anno dunnemals, von vor 20 Jahren, zu schlagen.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das tun Sie doch!)

    — Nein, ich rede über heute und nehme zur Kenntnis, daß Sie sich heute unserer Politik anschließen, weil Sie keine Alternative haben. Dies ist es!

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Unglaublich! — Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Ach du lieber Gott!)

    Zum zweiten kann ja wohl nicht bestritten werden, daß diese Politik, die mit den Abkürzungen „MBFR" und „KSZE" umschrieben ist, unsere Politik



    Bundesminister Dr. Apel
    ist und daß sie von Ihnen aufs schärfste bekämpft worden ist.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Herr Bundesminister, das ist nicht wahr! Sie vermischen zwei Dinge, die nichts miteinander zu tun haben! Sie sagen die Unwahrheit, genau wie der Bundeskanzler! Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Nicht nur einmal, mehrfach!)

    Meine sehr geehrten Damen und Herren, lassen Sie mich zu einem weiteren Punkt kommen, der in diesen Zusammenhang hineingehört. Die heutige krisenhafte Zuspitzung in der Weltpolitik, die uns alle mit großen Sorgen erfüllt, und die Probleme, die aus ihr erwachsen, können sicherlich nicht mit den Ereignissen des August 1968, mit dem Einmarsch der Sowjets und ihrer Verbündeten in die CSSR, verglichen werden. Unser Problem ist sicherlich ein anderes, weil sich zwei internationale Krisen, die afghanische und die iranische, miteinander verbinden und uns vor große Probleme stellen können. Dennoch waren die Ereignisse vor elf oder nun bald zwölf Jahren Ereignisse, die uns alle zutiefst erschüttert

    (Zuruf von der CDU/CSU: Und heute?)

    und die genau die gleichen Fragen aufgeworfen haben. Es ist deswegen durchaus angemessen, heute, bei einer Krise, die uns betrifft, auch auf das zurückzublicken, was Politiker damals gesagt haben.
    Ich habe das getan. Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, daß der damalige Bundeskanzler Kiesinger auf die Frage „Glauben Sie nicht, daß nun durch die Ereignisse in der CSSR auch grundsätzlich Voraussetzungen für diese Entspannungspolitik verändert, wenn nicht verhindert oder weggenommen worden sind?" geantwortet hat:
    Es gibt keine grundsätzliche prinzipielle Änderung. Es kann sie gar nicht geben. Es gibt für die europäische Politik nur den einen Weg, bei aller Erkenntnis der Realitäten und auch bei Rückschlägen dabei zu bleiben, nach einer Ordnung des Friedens und der Gerechtigkeit in diesem Erdteil zu streben. Wir werden eben auch diesen Rückschlag mit den Mitteln überwinden müssen, die uns zur Verfügung stehen.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, das heißt ja nicht, daß wir damals und heute das, mit dem wir konfrontiert sind, verniedlichen. Das heißt überhaupt nicht, daß wir uns nicht tief besorgt über den Ernst der Situation zeigen. Es wird durch dieses Zitat und durch die heutige Politik nur deutlich, daß es uns aufgegeben ist, den Weg, den wir gegangen sind,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Leider!)

    den Weg einer Politik des Ausgleichs hier in Europa und einer Politik, die allen nützt, fortzugehen.
    Wenn der Ministerpräsident Strauß davon gesprochen hat, daß die deutsche Option nicht aufgegeben werden darf, dann kann ich dem ausdrücklich zustimmen. Deutsche Option nicht aufzugeben, heißt aber, Vertragspolitik fortzusetzen, heißt doch, diesen Weg ohne Illusionen weiterzugehen, gestützt auf die Solidarität des Westens, die Solidarität der NATO und auch die Solidarität der EG.
    Ein Wort zur Europäischen Gemeinschaft. Auch die war am Beginn dieses Jahrzehnts in einer schwierigen Phase. Wir alle erinnern uns noch an die Europapolitik Frankreichs Anfang und Mitte der 60er Jahre, die 1964/65 zur Politik des leeren Stuhls geführt hat. Wir sind auch hier ein ganzes Stück weitergekommen. Die Solidarität der EG bewährt sich gerade in diesen Tagen in einem Konflikt, der nicht vor unserer Haustür liegt, aber direkt in unsere Situation hineinwirkt.
    Der Parteivorsitzende der SPD hat bereits auf unser sicherheitspolitisches Papier, auf den Beschluß des SPD-Bundesparteitages hingewiesen. Herr Präsident, ich möchte noch einmal auf dieses Papier -zurückkommen, weil mir in diesem Zusammenhang eine andere Passage von zentraler Bedeutung ist, die auch deutlich macht, wie wir weltweit Sicherheits- und Entspannungspolitik sehen. Hier heißt es:
    Für diese Sicherheitspolitik sind folgende Tatsachen bestimmend: die politische und militärische Einbindung unserer Sicherheitspolitik in die Nordatlantische Allianz und die Zugehörigkeit zur Europäischen Gemeinschaft, die besondere Lage des geteilten Deutschlands, wo sich zwei hochgerüstete Bündnisse gegenüberstehen, die exponierte Stellung Berlins und die Viermächteverantwortung für Deutschland als Ganzes und Berlin, der Verzicht auf atomare, biologische und chemische Waffen, unsere Abhängigkeit von äußeren Energiequellen und Rohstoffeinfuhren sowie von Absatzmärkten.
    Gerade diese Überlegung schließt sich nahtlos an die folgende an:
    Friedenspolitik geht über die Ost-West-Beziehungen hinaus. Regionale Konflikte und machtpolitische Veränderungen außerhalb Europas können in zunehmendem Maße gefährlich auf unseren Kontinent zurückwirken.
    Genau das ist das Problem, vor das wir gestellt sind. Hier ist ein neues Datum geschaffen worden. Hier kommt es für uns darauf an, in einer Arbeitsteilung mit unseren Alliierten das zu erledigen, wozu wir aufgerufen sind: der Türkei zu helfen, Griechenland zu helfen, anderen NATO-Mitgliedstaaten wie bisher mit Ausrüstungshilfe zu helfen — über eine Milliarde D-Mark in den letzten Jahren. Es kommt weiter darauf an, daß wir wachsam bleiben, wo unser Interesse liegt. Wir sind keine Weltmacht. Wir erfüllen hier in Europa unseren Auftrag. Unser Beitrag ist die Bundeswehr. Auf diese Bundeswehr können wir stolz sein. Es bleibt für uns bestehen, daß Rüstungskontrollpolitik als der militärische Teil der Entspannungspolitik von beiden Seiten Gleichzeitigkeit, Gleichwertigkeit und Kontrollierbarkeit der Aktionen verlangt. Wenn wir uns auf diese Politik zurückbesinnen und in fester Solidarität mit den USA und unseren westlichen Nachbarn bleiben, dann gibt es keinen Grund, aus der gegenwärtigen Krise, die unser Volk sicherlich mit tiefen Besorg-



    Bundesminister Dr. Apel
    nissen erfüllt, Konsequenzen zu ziehen, die unser Volk in Angst und Schrecken jagen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Wir leben sicher, wir leben weiterhin sicher. Diese Regierung wird mit Gelassenheit und Besonnenheit ihre bisherige Politik fortsetzen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)



Rede von Richard Wurbs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Marx.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Werner Marx


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine verehrten Damen und Herren! Ich weiß nicht, ob Ihnen aufgefallen ist, daß sich die Vertreter der Regierungskoalition bisher in dieser Debatte eine merkwürdige Mühe gegeben haben, nicht präzise und sauber zu analysieren, was eigentlich in Afghanistan passiert ist, was dies bedeutet und welche Konsequenzen wir, nicht nur hinsichtlich der ganz unstrittigen Fragen wie der Hilfe an Pakistan, an die Türkei usw., sondern in unserer politischen Einstellung und Haltung ziehen müssen.
    Ich muß leider sagen: Herr Kollege Apel, als ich hörte, daß Sie sich zu Wort gemeldet haben, habe ich gedacht, daß von Ihrer Seite so etwas wie eine präzise Analyse möglich wäre nicht um irgend jemandem in unserem Volke Angst und Schrecken, wie Sie sagten, einzujagen — das kann nicht die Aufgabe des Parlaments, eines Abgeordneten oder Ministers sein —, sondern um zu sagen, was ist, weil offenbar die Verwirrung, die Irritation in unserer eigenen Bevölkerung durch die Vorgänge, die wir haben erleben müssen, immer tiefer greifen

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: So ist es!)

    und weil Herr Strauß offensichtlich mit Recht darauf hingewiesen hat, daß Sie es seit vielen Jahren ängstlich vermeiden, die politischen Probleme unserer eigenen Bevölkerung so deutlich, so ungeschminkt darzustellen, wie dies, leider Gottes, nötig ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, sehen wir uns den „Spiegel" der letzten Woche an. Darin gibt es eine Rubrik, in der dargestellt wird, wie die Bevölkerung einzelner Staaten die Sowjetunion und ihre mögliche expansive Haltung einschätzt. Da fällt auf, daß gerade die Bundesrepublik Deutschland, an der Nahtstelle zweier Welten gelegen, offenbar dasjenige Volk beherbergt, das den Sowjets am meisten an guten Dingen zutraut. Deshalb ist doch das Entsetzen, das viele ergriffen hat, so groß. Viele waren aufs tiefste erschrocken — und sie wollten es zunächst gar nicht glauben —, daß die Sowjetunion, von der uns immer gesagt worden war, wir hätten sie in einer ganzen Reihe von Verträgen mit eingebunden in ein einvernehmliches Verhalten, in eine Politik der Verläßlichkeit, der Entspannung,

    (Zuruf des Abg. Haase [Kassel] [CDU/ CSU])

    der Bereitschaft, den Frieden miteinander zu sichern, plötzlich, mitten in der Nacht, genau ein Jahr, nachdem Vietnam Kambodscha überfallen hat, als wir alle an Weihnachten in Urlaub waren, als wir
    uns alle Wünsche für ruhige und erholsame Ferientage zugeschickt hatten, genau dort placiert, über ihre Grenzen hinübergegangen ist und ein armes und — was die modernen Verteidigungsmöglichkeiten anlangt — gar nicht wirklich verteidigungsfähiges Volk überfallen hat.
    Herr Kollege Apel -- ich verstehe Ihr Bedürfnis nach Polemik gegen den Kollegen Wörner; darauf wird nachher im einzelnen noch Kollege Dregger antworten. Statt daß Sie zumindest deh Versuch gemacht hätten, als Minister dieser Regierung einmal etwas über die Frage zu sagen, wie wir unsere griechischen Freunde hinsichtlich unseres Wunsches, daß sie nicht nur Mitglied der EG, sondern auch wieder Mitglied in der westlichen Verteidigungsgemeinschaft werden, ansprechen sollen, haben Sie nur polemisiert. Das war sehr platt.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das kann man wohl sagen!)

    Sie können doch unseren Wunsch, daß der Partner von morgen, unsere spanischen Freunde, über den spanisch-amerikanischen Vertrag hinaus, mit uns die Lasten der gemeinsamen Verteidigung tragen, nicht einfach so abbürsten. Dazu müssen Sie doch etwas sagen. Man kann doch verlangen, daß sich ein Minister dazu wirklich äußert. Der Bundessicherheitsrat wird sich in letzter Zeit und in den vorhergehenden Sitzungen doch sicher auch über Fragen dieser Art unterhalten haben.
    Der Kollege Brandt, dem ich mich gerne zugewendet hätte, kann offensichtlich in dieser späten Nachmittagsstunde aus seinen Gründen nicht dasein.

    (Pawelczyk [SPD]: Wo ist denn Herr Strauß?)

    — Wenn Herr Strauß angesprochen wird, wird er sicher dasein. Herr Brandt, mit dem ich mich jetzt beschäftigen möchte, ist aber nicht da. Ich erlaube mir, dies festzustellen.

    (Zurufe von der SPD)

    — Ich habe hinzugefügt: Er wird seine eigenen Gründe haben. Ich werde mich aber trotzdem hier mit einer Reihe von seinen Meinungen auseinandersetzen. Wir alle haben ihm ja angemerkt — dies war förmlich zu spüren —, wie sehr ihn die Vorgänge in Afghanistan beschäftigt haben. Das verstehen wir, denn auch wir sind nicht nur rational davon betroffen, sondern wir sind in unserem Innern davon auf das äußerste berührt. Wir sind, wie man sagt, bestürzt. Der Kollege Brandt ist aber derjenige, dessen Name wie der Name keines anderen — den Kollegen Egon Bahr vielleicht ausgenommen — eng mit dieser Politik verbunden ist. Ich hatte den Eindruck, daß seine ganze Rede ein Stück Beschwichtigung und ein Stück verzweifelte Erklärung war und Beschwörungsformeln dahin gehend enthielt, man möge doch an einer Sache festhalten, von der doch offensichtlich auch die Menschen im eigenen Volke, aber ebenso draußen in vielen Ländern die verantwortlichen Politiker und die beurteilenden Journalisten den Eindruck haben, daß sie gescheitert sei.

    (Beifall bei der CDU/CSU)




    Dr. Marx
    Herr Brandt hat z. B. gesagt — ich möchte dem einen Augenblick folgen —, wir sollten doch einmal versuchen, Herrn Breschnew beim Wort zu nehmen. Ich nehme an — ich komme nachher noch auf einige Zitate von Herrn Breschnew zurück —, daß er sowohl das, was Herr Breschnew bei der Benutzung des roten Telefons, was der Bundeskanzler heute morgen an einer dafür völlig ungeeigneten Stelle hier eingeführt hat, sagte, als auch das, was er in seinem „Prawda'' -Interview vom 13. Januar gesagt hat, meinte. Gut, dann wollen wir einmal der Aufforderung des Kollegen Brandt folgen und Herrn Breschnew beim Wort nehmen. Was Herr Breschnew gesagt hat, hat den amerikanischen Präsidenten dazu gebracht, in einem BBC-Interview zu sagen, er fühle sich auf das tiefste hintergangen. Herr Breschnew hat die allgemeine Formel wiederholt und jetzt durch seine Rede sozusagen erhöht, die afghanische Regierung habe sich um „Hilfe" an die sowjetische Regierung gewendet und diese habe großzügig und selbstlos diese Hilfe gewährt.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Die Formulierung kennen wir von 1938/39!)

    Wenn wir Herrn Breschnew jetzt also beim Wort nehmen wollen — ich sage das nicht, weil es uns Spaß macht, sondern deshalb, weil es der Wahrheit entspricht —, müssen wir feststellen, daß jedes Wort dieser seiner Erklärung falsch ist. Ich könnte mich schärfer ausdrücken, lasse dies aber.
    Nehmen wir ihn weiterhin beim Wort. Er sagt: Wir Sowjetmenschen werden unsere Truppen aus Afghanistan dann zurückziehen, wenn die Ursachen für ihr Einmarschieren nach Afghanistan beseitigt sind. — Was heißt denn dann ihn beim Wort nehmen? Welche Ursachen gibt es denn? Auch diese haben Breschnew und die Seinen definiert. Sie sagen, es habe eine imperialistische Aggression, eine Invasion, ein Angriff, eine Verletzung der territorialen Integrität Afghanistans gedroht. Jedermann von uns weiß — natürlich weiß es Herr Breschnew auch; er mutet uns aber zu, das, was er sagt, trotzdem zu glauben —, daß dies alles nicht den Tatsachen entspricht. Er weiß ganz genau, wie die Verhältnisse in Afghanistan waren.
    Es wäre weiterhin auch noch die Frage zu stellen — ich hoffe, daß es in der Regierung jemanden gibt, der sie einmal beantwortet —: Wie ist denn eigentlich Herr Amin, für den ja niemand von uns Formen der Sympathie aufgebracht hat, umgebracht worden, wann, durch wen, unter welchen Vorwänden? Wo war denn damals Herr Babrak Karmal, als er die ersten Botschaften an sein Volk vorgetragen hat? War er nicht ein Mann, der sozusagen im Marschgepack der sowjetischen Armeen mitgebracht worden ist? Ist er nicht — nehmen Sie es mir nicht übel — eine Kreatur der sowjetischen Politik? Alles, was wir mittlerweile von ihm gesehen haben, seine Auftritte im Fernsehen, seine Pressekonferenzen, seine Erklärungen, lassen eine andere Bezeichnung gar nicht zu.
    Hat Herr Kollege Brandt eigentlich vergessen, daß die Sowjetunion, auch als sie 1968 in Prag einmarschiert ist, gesagt hat, sie würde sich wieder zurückziehen? Das ist damals mitgeteilt worden. Das
    war auch Breschnew; nehmen wir ihn also beim Wort! Was ist aus dem Wort geworden? Das ist länger als elf Jahre her, und die sowjetischen Truppen stehen noch auf den Höhen des Böhmerwaldes. Wir hören jetzt, daß es dort die eine oder andere Verschiebung gebe; aber ich muß leider vermuten, daß das nicht den Zweck hat, die Okkupation der Tschechoslowakei zu beenden, sondern um sich dort noch heimischer einzurichten und vielleicht die eine oder andere Aktion vorzubereiten.
    Ich komme zu einer dritten Bemerkung. Herr Brandt sagte, Herr Schmidt solle mit Herrn Honekker sprechen. Wir haben über dieses Thema vor kurzem, als wir über den Haushalt sprachen, kurz diskutiert. Sie wissen, was wir jetzt in dieser Zeit von einem Gespräch halten, wo man sich im Rahmen der Europäischen Gemeinschaft, in der EPZ und im Rahmen der NATO verabredet hat, alle diese Gespräche einmal eine Zeitlang zurückzustellen, um der anderen Seite deutlich zu machen, sie könne nicht unter der Überschrift „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt man weiter ungeniert" weiterleben und weiter mit uns sprechen.

    (Zuruf der Abg. Frau Schlei [SPD])

    — Ich möchte diesen Satz noch sagen, gnädige Frau: Wenn der Bundeskanzler aus Gründen, die er nicht sagen will — vielleicht sagt er sie unserem Vorsitzenden — glaubt, er müsse zu irgendeiner Zeit reisen, obwohl das Bundespresseamt sagt, die andere Seite -habe noch keinen Terminvorschlag gemacht, dann erinnere ich an die früheren Mitteilungen der Regierung, die uns immer gesagt hat, Gespräche dieser Art, die man hin und wieder als „Gipfelgespräche'' bezeichnet, hätten nur dann einen Sinn, wenn sie gut vorbereitet seien und wenn beide Seiten den Eindruck hätten, man könne sie mit Erfolg abschließen. Wenn der Bundeskanzler diesen Eindruck hat, dann mag er diese Gespräche führen; niemand fällt ihm dabei in den Arm. Aber wir werden genau sehen, wie sie verlaufen, und wir werden genau überprüfen, was dabei für das deutsche Volk herauskommt. Herr Brandt hat in seiner Regierungserklärung von 1969, die er heute zitiert hat, auch einen Satz verwendet, auf den ich noch einmal zurückkomme. Er sagte, die Interessen des deutschen Volkes dürften bei all diesen Gesprächen nicht wie hinter einem Nebelschleier verschwinden, sie müßten dabei sichtbar werden.
    Wir wünschen, daß der Bundeskanzler dann mit Herrn Honecker einmal über die Frage spricht, die Strauß mit Recht das „kommunistische deutsche Afrika-Corps" nennt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Was bedeutet denn der Besuch von Herrn Honekker in Addis Abeba und in Aden, in den Hauptstädten von Äthiopien und Süd-Jemen? Man muß seine Reden und Interviews lesen, die im Zusammenhang mit diesem Besuch entstanden sind. Er hat zugesagt, daß man mit Munition, Waffen, Gerät, Brot, Getreide und mit Mannschaften helfen werde,

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Personal!)




    Dr. Marx
    daß man sich über die vorhandenen Kampfeinheiten und anderen Einheiten hinaus — wir rechnen damit, daß es im Augenblick 30 000 sind — engagieren werde. Ich möchte nicht, daß dieses Haus und wir alle uns wiederum mit dieser propagandistischen Attitüde getäuscht fühlen: Nie wieder darf von deutschem Boden ein Krieg ausgehen!

    (Zuruf von der SPD)

    Für uns gilt das. Um dies zu tun, verehrter Herr Kollege, haben sich viele darum beworben, Abgeordnete in diesem Hause zu sein, um alles zu tun, den Frieden in Freiheit sicher zu machen und alles zu tun, daß sich ein Krieg nicht wiederholt. Herr Strauß hat heute darauf hingewiesen, daß er ihn mitgemacht hat, und auch ich und viele andere haben ihn mitgemacht. Dann ist es auch unser moralisches Recht und die politische Pflicht des Bundeskanzlers, wenn er schon mit Herrn Honecker spricht, darauf hinzuweisen, was dies für unsere eigene Bevölkerung und übrigens auch für die Menschen in der DDR, die gar nicht gefragt werden, bedeutet, daß aufs neue, auf Grund fremder Macht, auf Grund fremder Befehle und auf Grund fremder Interessen deutsche Soldaten unter der afrikanischen Sonne verbluten müssen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Wehner [SPD]: Brauchen Sie ein langes Manuskript dafür? Es wird allmählich unappetitlich!)

    Meine Damen und Herren, ich möchte ein Weiteres hinzufügen, selbst dann, Herr Kollege Wehner, wenn Sie in der Art, wie Sie hier Zwischenrufe machen, sagen, dies sei für Sie unerträglich. Ich hätte gerne gehört, daß Sie sich, Herr Wehner, in den letzten Tagen einmal geäußert hätten, daß Sie einmal ein Wort für Ihre gläubige Gemeinde gesagt hätten.

    (Wehner [SPD]: Das lassen Sie einmal meine Sache sein, Sie Regisseur! — Lachen und Zurufe von der CDU/CSU)

    — Herr Kollege Wehner, mein Ehrgeiz ist es nicht, Regisseur bei Ihnen zu sein, sondern mein Ehrgeiz ist es, die deutsche Offentlichkeit darauf hinzuweisen, daß Sie, die Sie doch sonst immer so mundfertig und rasch bei der Hand sind,

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Sehr gut!)

    in den ganzen letzten Wochen offenbar die Sprache verloren haben, weil Ihre Politik eingebrochen ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Er ist stumm, Genosse „Stummski"! — Damm [CDU/CSU]: Ihm ist die Spucke weggeblieben! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Herr Kollege Brandt, ich habe drei Themen angesprochen, die auch Sie angesprochen hatten. Ich möchte gern noch ein weiteres ansprechen.

    (Zuruf des Abg. Brandt [SPD])

    — Danke sehr! — Sie haben sich auf die Neujahrsansprache des Bundeskanzlers bezogen und gesagt, er habe dort einen Satz eingefügt. Ich gebe Ihnen offen zu, meine Damen und Herren: Ich habe mich bemüht, für die heutige Debatte festzustellen, was
    denn nun der verehrte Herr Bundeskanzler gestrichen hat; es ist mir nicht gelungen. Es gibt zwar die eine oder andere Vermutung, der ich aber nicht die Ehre geben will, sie hier von diesem Platze aus anzusprechen.

    (Zuruf von der SPD)

    — Ja, ich will sie hier nicht zitieren. - Aber es wäre doch ganz gut, wenn wir einmal erführen, daß der weitsichtige Staatsmann Schmidt, der ja wünscht, daß die Bevölkerung ihm auf Grund seines politischen Genies — sicher in die 80er Jahre, sagt er —wiederum ihre Stimmen gibt, in dieser Neujahrsansprache nicht einmal in der Lage war, seine Prognose über die offensichtlich friedliebende Politik der Sowjetunion und der DDR vier Tage hindurch durchzuhalten.

    (Beifall bei der CDU/CSU) Das möchte ich festhalten.


    (Franke [CDU/CSU]: Herr Kollege Marx, da entwickelt er die gleiche Fähigkeit wie bei der Renteneinschätzung! — Haase [Kassel] [CDU/CSU]: So ist es!)

    — Herr Kollege Franke, ich darf, um ein wenig vom Thema ab- und auf Ihren Zuruf einzugehen, an die Zeit kurz vor der letzten Bundestagswahl erinnern.

    (Franke [CDU/CSU]: Problemchen!)

    In den Diskussionen damals ging es um die Rente. Für den Bundeskanzler waren Rentenprobleme nur ein Problemchen, war alles geklärt. Der gleiche Bundeskanzler hat dann hinterher bei der Verleihung eines Preises, den ihm ein Mitglied dieses Hauses verliehen hat, gesagt, er habe damals halt

    (Franke [CDU/CSU]: Sich geirrt!)

    nicht die richtigen Zahlen gehabt. Meine Damen und Herren, ich möchte, daß wir — wir alle — am Abend des nächsten Wahltages die richtigen Zahlen haben und uns dabei auf die Tatsache einstellen, daß derjenige Bundeskanzler, der heute wieder für eine, wie er sich ausdrückte, „ruhige und übersichtliche Politik" geworben hat, dann die Chance hat, uns von der Seite der Opposition her zu kritisieren.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, ich möchte nicht, daß er sich nach der Wahl wieder hinstellt und sagt: Ich habe das mit den Grundlagen der Entspannungspolitik vorher gar nicht so richtig verstanden. Ich habe damals noch nicht die richtigen Informationen gehabt. Hätte ich sie gehabt, liebe Leute, dann hätte ich mich damals anders entschieden.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Wehner [SPD]: Unglaublich ist diese Art, sie ist einzigartig! Das gibt es in keinem europäischen Parlament, daß man sich angesichts der ernsten Vorkommnisse in dieser Frage wie eine Ratte verhält ...! — Haase [Kassel] [CDU/ CSU]: Ein Wunder ist geschehen, Wehner hat die Sprache wiedergefunden! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)




    Dr. Marx
    — Meine Damen und Herren, ich habe einen Augenblick nichts gesagt, weil ich eigentlich darauf warte, wie einer der dem Kollegen Wehner eigenen Ausdrücke hier in diesem Hause behandelt wird. Ich nehme an, daß das Stenogramm, das unkorrigierte Stenogramm es ermöglicht, den Ausdruck zu verifizieren.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Was hat er denn wieder gerufen?)

    — Ich will dieses Wort nicht in meinen Mund nehmen; so etwas tue ich nicht.
    Meine Damen und Herren, ich möchte gern noch eine weitere Bemerkung machen und die Frage aufwerfen: Was ist eigentlich in den Tagen vor Weihnachten dort wirklich passiert? Wir wissen heute, daß die sowjetische Armee an der Grenze aufmarschiert war. Es gibt Hinweise, daß sie schon lange vor Weihnachten mit gewissen Truppen-Detachements in Afghanistan war. Wir wissen, daß sie dort Flugplätze angelegt hat, wie sie auch jetzt offenbar neue Flugplätze anlegt. Ich frage mich nur, ob der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland alle diese Kenntnisse nicht hatte, ob er also seine Neujahrsansprache Nr. 1 auf der Nichtkenntnis dieser Vorgänge aufgebaut oder ob er sie gekannt hat und damals trotzdem eine solche Sprache wählte, wie er sie offenkundig gewählt hat. Darauf eine Antwort zu erhalten wäre — das sage ich auch für meine Fraktion — für uns alle von Vorteil und Gewinn.
    Die nächste Bemerkung, Herr Kollege Brandt. Sie haben gesagt, Sie wollten sich nicht näher mit der Analyse der chinesischen Politik gegenüber der Sowjetunion beschäftigen und sie sich auch nicht zu eigen machen. Das verstehe ich, und das soll man auch gar nicht; denn das ist eine chinesische Sache, und die werden wissen, auf Grund welcher Interessen sie so formulieren, wie sie das tun. Aber ich möchte doch bei der Gelegenheit, da Sie das Stichwort China — übrigens zuiI erstenmal — in die Debatte geworfen haben, einen Augenblick etwas dazu bemerken.
    Wir wissen, daß der chinesische Ministerpräsident Hua Guofeng, als er in Frankreich war und kurz bevor er in die Bundesrepublik Deutschland kam, bei verschiedenen Gelegenheiten das Wort vom sowjetischen Hegemonismus in den Mund genommen hat. Er ist damals in einer ganzen Reihe von Interviews vorab verwarnt worden, wie man sich gefälligst verhalten müsse, wenn man in die Bundesrepublik Deutschland komme. Man wollte bei uns nicht, daß er dieses Wort verwende. Die diplomatische Schmiegsamkeit unseres Gastes war dann ja auch groß genug, nichts zu tun, was von seiten der Regierung mit mehr als Stirnrunzeln betrachtet worden wäre. Aber zur Sache selbst wird man doch sagen dürfen, daß diese Analyse, es gebe einen sowjetischen Hegemonismus, offensichtlich nicht falsch war.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir hören jetzt von einer ganzen Anzahl von Politikern auch der Regierungskoalition, wie sie sich mit scharfen Worten gegen die Okkupation Afghanistans wendet. Aber auch da fehlt mir jene geistige,
    geistig-politische Durchdringung dieses Phänomens. Das ist ja nicht ein Unfall der Geschichte. Das ist ja nicht aus einem Zufall, aus einer Laune irgendeiner führenden Persönlichkeit heraus entstanden, sondern das entspricht doch offensichtlich einem politischen System, einer politischen Strategie. Das entspricht doch offensichtlich dem, was Carl Gustaf Ströhm vor einigen Tagen in der „Welt" die Breschnew-Doktrin Nr. 2 nannte. Das ist ein ernstes Thema.
    Jetzt darf ich einmal bei 'allem, was uns trennt, Herr Kollege Wehner, sagen: Ich erinnere mich daran, daß Sie in diesem Hause nach der Okkupation der CSSR eine sehr abgewogene Rede zum Thema der Breschnew-Doktrin gehalten haben. Sie haben das dann draußen in Interviews wiederholt. Ich denke, daß wir zur damaligen Zeit alle versucht haben — aber es ist offensichtlich nicht gelungen —, die Lehren aus dieser Besetzung zu ziehen.
    Der Bundeskanzler hat in diesem Hause einmal an den Juni 1968 erinnert — Herr Kollege Brandt, Sie waren damals als Außenminister in Reykjavik dabei —, an das sogenannte Entspannungssignal von Reykjavik. Er fügte hinzu — ich sage das jetzt in meinen Worten —, daß dann die Okkupation der Tschechoslowakei erfolgt sei und man nach diesem Zwischenfall einige Monate später den Faden der begonnenen Entspannungspolitik wieder aufgenommen habe. So wenig hat die grausame Lehre an unserer eigenen Grenze damals genutzt. Daher gebe ich Herrn Strauß recht, wenn er sagt, man müsse auf Grund vieler Erfahrungen leider vermuten, daß auch die schlimme Erfahrung Afghanistan bald wieder vergessen werde.
    Ich halte es für tödlich, wenn die westlichen Völker so schnell leben, das Unangenehme so rasch verdrängen, daß sie auch diese Erfahrung bald vergessen werden. Sie werden dann neue Erfahrungen geradezu provozieren, und sie werden die Risikoschwelle des Gegners immer tiefer ansetzen. Sie werden daraus eines Tages Schlimmes abgeleitet sehen.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Die Regierungsbank ist fast leer! Es ist keiner mehr da!)

    — Ich nehme an, Herr Kollege Haase, daß das auch draußen so erkannt wird.
    Herr Kollege Brandt, Sie haben früher — darauf ist vorhin schon hingewiesen worden; ich möchte mich damit auch noch einen Augenblick auseinandersetzen — wiederholt die Formel verwendet, der Friede müsse sicherer werden. Niemand hat etwas dagegen, daß wir alles dafür tun. Herr Kollege Franke, Sie wissen doch — das nehme ich Ihnen ab und Sie mir und wir Ihnen und Sie uns —, daß wir hier nicht sitzen, um Krieg zu treiben, sondern um den Frieden zu erhalten. Aber wenn Sie sagen, Ihre Politik sei Friedenspolitik und Sie hätten zehn Jahre lang eine Friedenssicherungspolitik betrieben, wieso sagt dann Herr Brandt im „Spiegel" wörtlich: „Möglich, daß wir in den Krieg schlittern"?
    Meine Damen und Herren, da ist eine Frist von zehn Jahren. Wie haben Sie eigentlich den Partner



    Dr. Marx
    oder den Gegner — wie immer man die Sowjetunion sehen will — eingeschätzt, als Sie damals eine solche Form der Außenpolitik auf diese Einschätzung aufgebaut haben?

    (Beifall bei der CDU/CSU — Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Die beiden letzten Minister verlassen den Raum! Die Regierungsbank ist leer!)

    Meine Damen und Herren, ich hoffe nicht, daß sich jemand darüber wundert, daß wir bei solchen Ergebnissen einer einst mit viel Propaganda und Emotionen begonnenen Politik eine Kursänderung verlangen.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Hoffentlich bringt das Fernsehen das!)