Rede von
Hans
Matthöfer
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Bei Herrn Möller kann ich Sie auf seine ausgezeichnete Autobiographie verweisen. Er hat das ausführlich dargestellt. Er steht Ihnen ja auch zur Verfügung. Er ist auf unserem Parteitag in Berlin, wo er erklärt hat, er werde weiterhin bis an sein Lebensende für die Sozialdemokratische Partei Deutschlands arbeiten,
mit großem Beifall verabschiedet worden.
Wir behandeln uns untereinander eben anständiger und fairer. Wenn der Herr Kohl gestern beim Bundeskanzler von Kaltschnäuzigkeit redete — es gibt natürlich Leute, die haben außer Wärme sonst nichts vorzuweisen —,
dann kann ich Ihnen sagen, das gibt es bei uns in der Regierung nicht. Dieses Kabinett ist intrigen- und rankünefrei, sonst würden Sie ja darüber gehört haben.
— Dieser Finanzminister hat damals bestimmte Dinge, die er durchzusetzen versuchte, wohl nicht erreicht und ist zurückgetreten. Das finde ich anständig. Ich sehe darin überhaupt nichts — übrigens wir alle nicht —, was nicht ehrenhaft oder was nicht ordentlich wäre. Herr Möller hat in der SPD voll weiter mitgearbeitet. Wir finden das alles in Ordnung, wie er sich verhalten hat.
Daß der Herr Schiller an jenem Tag gefehlt hat, als die Abstimmung über das Vorziehen der Rentenzahlung um ein halbes Jahr war, hat das Baby-Jahr kaputtgemacht. Wollen wir doch einmal darüber reden, wer denn daran schuld war, daß die Frauen in ihrer Rente heute kein Baby-Jahr angerechnet bekommen.
Damals ist auch von dieser Stelle aus verkündet worden, daß Ihre Entscheidung, die Rentenzahlung ein halbes Jahr vorzuziehen, alternativ zur Einführung eines Baby-Jahrs war. Sie haben das damals mit
15196 Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 192. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. Dezember 1979
Bundesminister Matthöfer
der Hilfe von Herrn Schiller kaputtgemacht. Das ist richtig.