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ID0818617400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 8/186 Bundestag Deutscher Stenographischer Bericht 186. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 15. November 1979 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Adams und Sick 14611A Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Siebzehnten Strafrechtsänderungsgesetzes — Drucksache 8/3067 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 8/3313 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Wehrstrafgesetzes — Drucksache 8/3067 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 8/3313 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Dr. Klein (Göttingen), Erhard (Bad Schwalbach), Dr. Lenz (Bergstraße), Dr. Möller, Dr. Pinger, Dr. Stercken und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines ... Strafrechtsänderungsgesetzes — Drucksache 8/2282 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 8/3313 — Dr. Klein (Göttingen) CDU/CSU . . . . 14611 C Coppik SPD 14613A Kleinert FDP 14614 C Dr. Vogel, Bundesminister BMJ . . . . 14615A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutz vor gefährlichen Stoffen (Chemikaliengesetz) — Drucksache 8/3319 — Frau Huber, Bundesminister BMJFG . . 14616 C Dr. Hammans CDU/CSU 14619 C Fiebig SPD 14621 A Spitzmüller FDP 14623A Dr. Riesenhuber CDU/CSU 14624 B Konrad SPD 14626 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 14628B Dr. Gruhl, fraktionslos 14629 C Baum, Bundesminister BMI 14631 B II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 186. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. November 1979 Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Energiesicherungsgesetzes 1975 — Drucksache 8/3056 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 8/3343 — Dr. Narjes CDU/CSU 14634 D Wolfram (Recklinghausen) SPD . . . 14635 D Zywietz FDP 14637 C Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 14638 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Rechtsausschusses Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht zum Ersten Eherechtsreformgesetz — Drucksache 8/3338 — in Verbindung mit Beratung der Ubersicht 12 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht — Drucksache 8/3316 — Dr. Lenz (Bergstraße) CDU/CSU . . . 14640B Dürr SPD 14640 D Kleinert FDP 14641 C Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Zimmermann, Spranger, Gerlach (Obernau), Berger (Herne), Biechele, Hartmann, Dr. Bötsch, Regenspurger, Broll, Dr. Laufs, Dr. Jentsch (Wiesbaden), Dr. Langguth, Sick, Krey, Kiechele, Schwarz, Gerster (Mainz), Dr. Wittmann (München), Dr. Kunz (Weiden), Dr. Ritz, Röhner, Neuhaus, Dr. Jobst, Dr. Jenninger, Engelsberger, Dr. Schneider, Graf Huyn, Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Dr. Waigel, Gerstein und Genossen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Waffenrechts — Drucksache 8/3259 — Spranger CDU/CSU 14642 A Pensky SPD 14643 C Dr. Wendig FDP 14645 C von Schoeler, Parl. Staatssekretär BMI . 14646 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Gesetzes zur Änderung des Häftlingshilfegesetzes — Drucksache 8/3292 — 14648 B Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Dr. Marx, Dr. Abelein, Jäger (Wangen), Baron von Wrangel, Böhm (Melsungen), Dr. Gradl, Graf Huyn, Straßmeir, Schmöle, Dr. Hennig und der Fraktion der CDU/CSU Wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte in der DDR — Anwendung des am 3. Januar 1976 in Kraft getretenen Menschenrechtspakts der Vereinten Nationen —— Drucksachen 8/2503, 8/3188 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Dr. Marx, Dr. Abelein, Jäger (Wangen), Baron von Wrangel, Böhm (Melsungen), Dr. Gradl, Graf Huyn, Straßmeir, Schmöle, Dr. Hennig und der Fraktion der CDU/CSU Selbstbestimmungsrecht des Deutschen Volkes sowie bürgerliche und politische Rechte in der DDR — Anwendung des am 23. März 1976 in Kraft getretenen Menschenrechtspakts der Vereinten Nationen —— Drucksachen 8/2504, 8/3188 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Jäger (Wangen), Dr. Marx, Dr. Abelein, Baron von Wrangel, Böhm (Melsungen), Sauer (Salzgitter), Graf Huyn, Lintner, Straßmeir, Dr. Jaeger und der Fraktion der CDU/ CSU Verletzung des Vier-Mächte-Status durch Ost-Berlin — Drucksache 8/3204 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Jäger (Wangen), Graf Huyn, Dr. Abelein, Baron von Wrangel, Böhm (Melsungen), Lintner, Sauer (Salzgitter), Schmöle, Dr. Gradl, Dr. Arnold, Dr. Marx, Straßmeir, Dr. Jaeger und der Fraktion der CDU/CSU Zustände in den Haftanstalten der DDR — Drucksache 8/3205 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU 3. Strafrechtsänderungsgesetz der DDR vom 1. August 1979 — Drucksache 8/3125 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Abelein, Dr. Marx, Jäger (Wangen), Dr. Dregger, Graf Huyn, Dr. Kunz (Weiden), Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 186. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. November 1979 III Schmöle, Lintner, Baron von Wrangel, Straßmeir, Böhm (Melsungen), Niegel, Würzbach, Dr. Hennig, Röhner und der Fraktion der CDU/CSU Verletzung der Menschenrechte an der innerdeutschen Grenze — Drucksache 8/3326 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Abelein, Dr. Marx, Dr. Dregger, Baron von Wrangel, Böhm (Melsungen), Dr. Hennig, Lintner, Graf Huyn, Schmöle, Straßmeir, Würzbach, Niegel, Dr. Kunz (Weiden), Röhner, Jäger (Wangen) und der Fraktion der CDU/CSU Verstärkung und Ausbau der Institutionen der Vereinten Nationen zum Schutz der Menschenrechte — Drucksache 8/3327 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Abelein, Dr. Marx, Jäger (Wangen), Dr. Dregger, Graf Huyn, Schmöle, Lintner, Baron von Wrangel, Straßmeir, Dr. Hennig, Würzbach, Niegel, Dr. Kunz (Weiden), Böhm (Melsungen), Röhner und der Fraktion der CDU/CSU Verwirklichung des Menschenrechts auf Freizügigkeit für die Deutschen in der DDR — Drucksache 8/3328 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Abelein, Dr. Marx, Jäger (Wangen), Dr. Dregger, Graf Huyn, Schmöle, Lintner, Dr. Hennig, Baron von Wrangel, Straßmeir, Würzbach, Niegel, Dr. Kunz (Weiden), Böhm (Melsungen), Röhner und der Fraktion der CDU/CSU Presse- und Informationsfreiheit in der DDR — Drucksache 8/3329 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Hennig, Baron von Wrangel, Graf Huyn, Böhm (Melsungen), Lintner, Graf Stauffenberg, Dr. Abelein, Jäger (Wangen) und der Fraktion der CDU/CSU Sicherheit der Transitreisenden — Drucksachen 8/2570, 8/3340 — Jäger (Wangen) CDU/CSU 14649 C Jahn (Marburg) SPD 14654 A Hoppe FDP 14659 C Franke, Bundesminister BMB . 14662 B, 14704 D Graf Huyn CDU/CSU 14667 D Schlaga SPD 14670 D Ludewig FDP 14674 C Dr. von Weizsäcker CDU/CSU 14677 D Frau Schlei SPD 14680 B Straßmeir CDU/CSU 14682 C Jung FDP 14685 A Böhm (Melsungen) CDU/CSU 14688 A Frau Dr. Balser SPD 14691 B Dr. Hennig CDU/CSU 14693 D Hofmann (Kronach) SPD 14696 D Lintner CDU/CSU 14698 B Schulze (Berlin) SPD 14700 D Baron von Wrangel CDU/CSU 14703 A Büchler (Hof) SPD 14706 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Errichtung einer Stiftung ,,Hilfswerk für behinderte Kinder" — Drucksache 8/3293 — Zander, Parl. Staatssekretär BMJFG . 14708 A Burger CDU/CSU 14709 A Kuhlwein SPD 14709 C Eimer (Fürth) FDP 14710 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung der Wirtschaftspläne des ERP-Sondervermögens für das Jahr 1980 (ERP-Wirtschaftsplangesetz 1980) — Drucksache 8/3306 — 14711 C Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Hochschulrahmengesetzes — Drucksache 8/3274 — Rühe CDU/CSU 14711 D Weisskirchen (Wiesloch) SPD 14713 C Dr. Dr. h. c. Maihofer FDP 14715 A Dr. Schmude, Bundesminister BMBW . 14715 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Gewerbeordnung — Drucksache 8/3077 — IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 186. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. November 1979 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 8/3346 — 14717 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Tabaksteuergesetzes (TabStG 1980) — Drucksache 8/3114 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/3349 — 14718 A Erste Beratung des von den Abgeordneten Engelsberger, Dr. Kreile, Dr. Warnke, Dr. Narjes, Dr. Waigel, Röhner, Dr. Jobst, Dr. Kunz (Weiden), Pohlmann, Dr. Voss, Niegel, Regenspurger, Kiechle, Haberl, Frau Fischer, Dr. Jenninger und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Investitionszulagengesetzes — Drucksache 8/3298 — 14718 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Kaffee-und Teesteuergesetzes — Drucksache 8/3297 — 14718 C Nächste Sitzung 14718 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 14719* A Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 186. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. November 1979 14611 186. Sitzung Bonn, den 15. November 1979 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 175. Sitzung, Seite IV, linke Spalte: Unter Anlage 9 ist statt „Susset (SPD)” zu lesen: „Susset (CDU/ CSU)” Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. van Aerssen* 16. 11. Dr. Aigner* 16. 11. Alber* 16. 11. Dr. Bangemann* 16. 11. Biechele 16. 11. Blumenfeld* 16. 11. Brandt* 16. 11. Dr. Ehrenberg 15. 11. Ey 16. 11. Fellermaier* 16. 11. Frau Dr. Focke* 16. 11. Friedrich (Würzburg) * 16. 11. Dr. Früh* 16. 11. Dr. Fuchs* 16. 11. Haberl 16. 11. Hansen 16. 11. von Hassel* 16. 11. Immer (Altenkirchen) 16. 11. Katzer 16. 11. Dr. Klepsch* 16. 11. Dr. Köhler (Duisburg) * 16. 11. Kroll-Schlüter 15. 11. Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagershausen 16. 11. Lange* 16. 11. Lücker* 16. 11. Luster* 16. 11. Müller (Mülheim) 16. 11. Dr. Müller-Hermann * 16. 11. Offergeld 16. 11. Pfeifer 15. 11. Dr. Pfennig* 16. 11. Porzner 16. 11. Rosenthal 16. 11. Frau Schleicher* 16. 11. Schröder (Luneburg) 15. 11. Dr. Schwencke (Nienburg) * 16. 11. Seefeld* 16. 11. Sieglerschmidt* 16. 11. Stöckl 16. 11. Dr. Todenhöfer 16. 11. Frau Tübler 16. 11. Frau Dr. Walz* 16. 11. Wawrzik* 16. 11. Werner 16. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments
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    Rede von Albert Burger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Rentenleistungen, welche die Stiftung für behinderte Kinder gewährt, werden nicht jährlich den Entwicklungen angepaßt. Die letzte Erhöhung erfolgte im August 1976. Der vorliegende Gesetzentwurf der Bundesregierung sieht deshalb eine Anhebung der Renten um 13 % für die Contergan-geschädigten Jugendlichen vor. Das Stiftungskapital soll in den nächsten Jahren erhöht werden, damit die Rentenzahlungen auch gesichert bleiben. Gleichzeitig sollen auch die Mittel für Teil 3 der Stiftung aufgestockt werden, uni die Möglichkeiten der institutionellen Förderung durch die Stiftung insbesondere im Jahre 1981, dem Jahr der Behinderten, zu verbessern.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich meine, wir sollten heute bei Gelegenheit dieser Kurzdebatte auch einmal die Frage stellen: Wie ist die heutige Situation der Betroffenen? Es sind, wie in der Drucksache ausgeführt wird, 2667 junge Menschen, die ihr Leben mit erheblichen Fehlbildungen meistern müssen. Bei 60 % der Betroffenen beträgt der Grad der Behinderung 100 %. Die Ereignisse um die Contergan-Schäden liegen nun beinahe zwei Jahrzehnte zurück. Die Kinder sind zu jungen Menschen herangewachsen. Sie suchen einen Arbeitsplatz oder bereiten sich intensiv auf einen Platz im Arbeitsleben vor; ein Teil von ihnen ist auch bereits eingegliedert. Das Selbstwertgefühl eines Behinderten wird wesentlich gestärkt, wenn seine Eingliederung geglückt ist. Deshalb ist für ihn der Beruf mehr als nur Broterwerb. Wie Eltern berichten, war es oft schwierig, für die meist mehrfach Behinderten einen geeigneten Arbeitsplatz zu finden. Trotz großen Verständnisses seitens der meisten Arbeitgeber sollen sich auch gewisse Schutzbestimmungen des Schwerbehindertengesetzes hemmend ausgewirkt haben, vor allem die Kündigungsvorschriften bei der Einstellung von Auszubildenden.
    Diskutiert wird unter den Eltern auch die Frage, ob man es nicht versäumt habe, neue geeignete Berufsbilder zu schaffen. Die Verpflichtung des öffentlichen Dienstes zu Zahlung der Ausgleichsabgabe im neuen Schwerbehindertenrecht hat nach Erfahrungsberichten keine spürbare Verbesserung bei der Vermittlung von Arbeitsplätzen gebracht. Geeignete Plätze waren meist besetzt. Eine weitere Schwierigkeit ist auch der Umstand, daß Schwerst-
    und Mehrfachbehinderte trotz qualifizierter Ausbildung im Wettbewerb mit Nichtbehinderten nicht immer bestehen können.
    Auf Grund dieser gesammelten Erfahrungen scheint es mir erforderlich, daß sich der Ausschuß mit den Eingliederungsproblemen besonders auch dieser Behindertengruppe eingehend befaßt. Auch zeigt sich mehr und mehr — die steigende Zahl arbeitsloser Behinderter beweist es —, daß die Hilfen für bestimmte Gruppen von Schwerstbehinderten zur Eingliederung in das Arbeitsleben erweitert und ergänzt werden müssen. Auch der Alltag und die Umwelt haben Kummer bereitet. Wir dürfen deshalb, so meine ich, nicht müde werden, zum einen die Mitbürger aufzuklären und zu informieren und zum anderen auch die technischen Barrieren abzubauen.
    Meine Damen und Herren, wir begrüßen die Anhebung der Renten und werden den Gesetzentwurf unverzüglich im Ausschuß beraten. Aber mit diesen materiellen Verbesserungen darf es nicht sein Bewenden haben. Wir müssen uns weiterhin um das Schicksal der Betroffenen kümmern. Es gilt auch in der Zukunft, Anregungen zu geben, Anstöße zu vermitteln und Zusatzinstrumente zu schaffen, damit möglichst alle einen Dauerarbeitsplatz finden können.

    (Beifall)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Kuhlwein.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Eckart Kuhlwein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir beraten heute in erster Lesung den Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Errichtung einer Stiftung „Hilfswerk für behinderte Kinder". Von den Vorrednern ist schon gesagt worden, daß diese Stiftung 1971 gegründet wurde. Damals ging es darum, den Contergan-geschädigten Kindern schnelle und unbürokratische Hilfe zu gewähren, um ihnen weitere langwierige Prozesse zu ersparen.
    Mit der jetzt geplanten Änderung soll zum einen eine 13%ige Rentenerhöhung ab 1. Januar 1980 erreicht werden; die letzte Erhöhung, damals um 25 %, gab es 1976. Zum anderen soll sie die Rentenleistungen für die Rentenlaufzeit sichern und gleichzeitig den Kapitalstock für institutionelle Förderungsmaßnahmen erhöhen. Deswegen will der Bund auch groß einsteigen und seine bisher einbegrachte Einlage von 150 Millionen DM in den nächsten Jahren um weitere 170 Millionen DM aufstocken.

    (Stücklen [CDU/CSU]: Sehr gut!)

    Bei der Errichtung der Stiftung wurde diese mit einem Vermögen von 200 Millionen DM ausgestattet; der Betrag wurde je zur Hälfte von der Chemie Grünenthal und vom Bund aufgebracht. 150 Millionen DM waren für Leistungen im Zusammenhang mit den Contergan-Fällen zweckbestimmt, und 50 Millionen standen für institutionelle Förderungsmaßnahmen zugunsten aller Behinderten zur Verfügung, damit auch an diesem Punkt und durch diese Stiftung deutlich gemacht würde, daß bei aller besonderen Tragik der Contergan-Katastrophe unsere Gesellschaft generell ihrer Verantwortung gegenüber behinderten Mitbürgern gerecht werden will.
    Es ist bemerkenswert — und ich drücke das sehr vorsichtig aus —, daß nach der Begründung des Gesetzentwurfes Zinsverluste auch daraus entstanden sind, daß der eine Treuhänder der Firma Grünenthal 50 Millionen DM so zögernd überwiesen hat, daß die Mittel nicht rechtzeitig aufgebracht werden konn-



    Kuhlwein
    ten, so daß der Bund auch für einen Teil dieser Zinsverluste einspringen muß. Es wäre sicher eine Diskussion wert, wie weit diese Firma, aber auch andere ihrer besonderen gesellschaftlichen Verantwortung in solchen Situationen auch wirklich gerecht werden.
    Bundesregierung und Bundestag gingen 1971 und 1976 davon aus, daß die durch Contergan geschädigten Kinder durch die Stiftung besser gestellt werden sollen, als dies bei einer Abwicklung des Vergleichs mit der Firma Grünenthal möglich gewesen wäre. Deshalb ist es natürlich logisch, daß eine angemessene Erhöhung der Renten und der Kapitalabfindung dann in Betracht gezogen werden muß, wenn die vorgesehenen Leistungen dem Ziel des Gesetzes, nämlich den Betroffenen wirksame Hilfe zu bringen, nicht mehr entsprechen.
    Die wirtschaftliche Entwicklung seit 1976 erfordert eine Aufstockung, die wenigstens die Preissteigerungen ausgleicht. Damit werden wir auch dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 8. Juli 1976 gerecht, das in seiner Begründung unter anderem ausführt, daß es dem Gesetzgeber obliege, auch in Zukunft darüber zu wachen, daß die Leistungen der Stiftung, sei es in Form von Rentenerhöhungen oder in sonstiger Weise, der übernommenen Verantwortung gerecht werden.
    Allerdings — lassen Sie mich auch das hier ganz deutlich sagen — bedrückt uns nach wie vor ein wenig, daß außerhalb dieses Hauses der Eindruck entstehen könnte, bei diesem Gesetz handle es sich um eine Bevorzugung der durch Contergan geschädigten Kinder gegenüber allen anderen behinderten Kindern. Deshalb soll in dieser Debatte eine kurze Bilanz der Verbesserungen für behinderte Kinder nicht fehlen, die die sozialliberale Koalition in den letzten zehn Jahren durchgesetzt hat. Ich nenne nur einige Beispiele, etwa die gesetzliche Unfallversicherung für Kindergartenkinder, Schüler und Studenten, den Rechtsanspruch auf Untersuchung zur Früherkennung von Krankheiten, die eine normale körperliche, geistige oder seelische Entwicklung der Kinder gefährden, Verbesserungen materieller Art und für die schulische und berufliche Rehabilitation im Rahmen des Bundessozialhilfegesetzes, auch den Anspruch auf medizinische Rehabilitation nach dem Reha-Angleichungsgesetz im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung auch für mitversicherte Kinder.
    Alle medizinischen, schulischen, beruflichen, und sozialen Rehabilitationsmaßnahmen stehen behinderten Kindern und Jugendlichen kostenlos zur Verfügung. Und mit dem Gesetz über die Sozialversicherung für Behinderte ist auch ein erster Schritt zur sozialen Alterssicherung der von Jugend an Behinderten gemacht worden, die bislang kaum Möglichkeiten hatten, einen eigenen Rentenanspruch zu erwerben.
    Durch die Aufstockung des Stiftungsvermögens für institutionelle Förderungsmaßnahmen in diesem Gesetz werden die Zinsen von weiteren 50 Millionen DM zur Verfügung stehen, die schwerpunktmäßig für den Bau von Wohnheimen für Behinderte in Verbindung mit Werkstätten, für Tagesstätten und
    für Freizeit- und Erholungsmaßnahmen verwendet werden sollen. Die Förderung erstreckt sich auf Forschungsvorhaben ebenso wie auf den behindertengerechten Ausbau von Schwimmbädern bis hin zur Entwicklung von Pkw-Prototypen, die besonderen Behinderungen, auch Behinderungen von durch Contergan geschädigten Kindern, gerecht werden sollen.
    Diese unvollständige Aufzählung soll nur das Spektrum andeuten, in dem die institutionelle Förderung aus dieser Stiftung bereits gegriffen hat bzw. auch in Zukunft greifen soll.
    Insgesamt können wir heute feststellen, daß sich die Lage der Behinderten durch die schrittweise Verwirklichung des Aktionsprogramms zur Rehabilitation entscheidend verbessert hat.
    Dennoch bleibt sehr viel zu tun. Darüber sind wir uns schon einmal hier in einer Aussprache über eine Große Anfrage der Unionsfraktion einig gewesen. Die Bundesregierung hat in ihrer Antwort auf diese Große Anfrage die Fortschreibung des Aktionsprogramms angekündigt. Der Deutsche Bundestag hat in diesen Tagen durch die Voten seiner Ausschüsse für Arbeit und Sozialordnung und, Herr Kollege Burger, für Jugend, Familie und Gesundheit, zum Ausdruck gebracht, welche der noch vorhandenen Probleme vorrangig gelöst werden müssen. Dabei wird man sicher auch für die Zukunft Überlegungen anstellen müssen, wie dieses Modell der lebenslangen Rente für behinderte Kinder aus Conterganfällen auf von Jugend an Erwerbsunfähige mit anderen Behinderungen ausgeweitet werden kann. Wir sind uns der finanziellen Dimensionen dieses Problems bewußt. Aber wenn man diesen einmal eingeschlagenen Weg treu dem Finalitätsprinzip — nicht dem Kausalitätsprinzip — weitergehen will, wird man sicher auch Überlegungen anstellen müssen, wie man anderen Gruppen von Behinderten in Zukunft besser gerecht werden kann, vor allem solchen Behinderten, die von Anfang an keinem Beruf nachgehen können.
    Meine Damen und Herren, wir Sozialdemokraten werden unsere Arbeit zur weiteren Verbesserung der Lage der Behinderten und zur weiteren Ausgestaltung der Rehabilitation mit diesem Gesetz und mit weiteren Initiativen fortsetzen. Wir sollten alle bereit sein, schon jetzt einen konstruktiven Beitrag zum Internationalen Jahr der Behinderten 1981 zu leisten.
    Meine Fraktion stimmt der Überweisung des Gesetzes an den federführenden Ausschuß für Jugend, Familie und Gesundheit zu und bittet — sie verspricht dies auch — um beschleunigte Behandlung, damit die Rentenerhöhung zum 1. Januar 1980 in Kraft treten kann.

    (Beifall bei der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)