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ID0818322400

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    Plenarprotokoll 8/183 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 183. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 8. November 1979 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Müller (Nordenham) und Dr. Czaja 14363 A Eintritt des Abg. Vosen in den Deutschen Bundestag 14363 A Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung 14363 B Erweiterung der Tagesordnung 14404 B Begrüßung des Justizministers der Demokratischen Republik Sudan 14420 A Beratung des Antrags der Abgeordneten Pfeifer, Rühe, Frau Benedix, Daweke, Prangenberg, Dr. Hornhues, Frau Krone-Appuhn, Dr. Müller, Voigt (Sonthofen), Berger (Lahnstein), Frau Dr. Wilms, Frau Dr. Wisniewski, Kroll-Schlüter, Dr. Jenninger und der Fraktion der CDU/CSU zur Fortschreibung des Bildungsgesamtplans — Drucksache 8/2955 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Lattmann, Weisskirchen (Wiesloch), Dr. Meinecke (Hamburg), Thüsing, Vogelsang, Wüster, Frau Schuchardt, Dr. Dr. h. c. Maihofer, Dr.-Ing. Laermann und der Fraktionen der SPD und FDP zur Fortschreibung des Bildungsgesamtplans — Drucksache 8/3271 — Pfeifer CDU/CSU 14363 D Lattmann SPD 14370 C Frau Schuchardt FDP 14375 A Dr. Schmude, Bundesminister BMBW 14381 A, 14446 D Dr. Vogel, Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz 14388 D Rasch, Senator des Landes Berlin 14394 D Dr. Maier, Staatsminister des Freistaates Bayern 14399 C, 14448 A Dr. Grolle, Senator der Freien und Hansestadt Hamburg 14421 D Rühe CDU/CSU 14424 C Weisskirchen (Wiesloch) SPD 14427 B Dr. Dr. h. c. Maihofer FDP 14430 D Dr. Remmers, Minister des Landes Niedersachsen 14438 A Rau, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen 14440 D Dr. Herzog, Minister des Landes BadenWürttemberg 14445 B II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. November 1979 Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz zur Neufassung des Umsatzsteuergesetzes und zur Änderung anderer Gesetze — Drucksache 8/3332 — Jahn (Marburg) SPD 14433 D Westphal SPD 14434 B Streibl, Staatsminister des Freistaates Bayern 14435 A Kleinert FDP 14437 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Verwaltung der Mittel der Träger der Krankenversicherung — Drucksache 8/3126 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/3325 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 8/3267 — Neuhaus CDU/CSU 14449 C Egert SPD 14451 C Schmidt (Kempten) FDP 14453 D Buschfort, Parl. Staatssekretär BMA 14455 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle — Drucksache 8/2024 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/3308 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 8/3305 — 14456 A Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umgestaltung der Kilometerpauschale in eine Entfernungspauschale — Drucksache 8/3242 —Frau Will-Feld CDU/CSU 14456 C Dr. Diederich (Berlin) SPD 14457 C Frau Matthäus-Maier FDP 14459 C Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Besteuerung gemeinnütziger, mildtätiger und kirchlicher Körperschaften (Vereinsbesteuerungsgesetz) — Drucksache 8/3243 — Mayer-Vorfelder, Staatssekretär des Landes Baden-Württemberg 14461 B, 14475 A Dr. Böhme, Parl. Staatssekretär BMF 14464 A Dr. Schäuble CDU/CSU 14466 D Kühbacher SPD 14469 C Frau Funcke FDP 14473 A Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Hypothekenbankgesetzes und des Gesetzes über die Pfandbriefe und verwandten Schuldverschreibungen öffentlich-rechtlicher Kreditanstalten — Drucksache 8/3264 — 14476 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Hilfe durch kostenlose Beratung und Vertretung in Rechtsangelegenheiten außerhalb eines gerichtlichen Verfahrens (Beratungshilfegesetz) — Drucksache 8/3311 — Dr. de With, Parl. Staatssekretär BMJ 14476 B Dr. Langner CDU/CSU 14477 D Dr. Schöfberger SPD 14479 A Kleinert FDP 14481 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes — Drucksache 8/3301 — in Verbindung mit Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes — Drucksache 8/3312 — Dr. de With, Parl. Staatssekretär BMJ 14483 D Dr. Bötsch CDU/CSU 14485 B Dürr SPD 14487 A Kleinert FDP 14488 B Beratung der Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof Bemerkungen des Bundesrechnungshofes zur Bundeshaushaltsrechnung (einschließlich der Bundesvermögensrechnung) für das Haushaltsjahr 1977 — Drucksache 8/3238 — Gerster (Mainz) CDU/CSU 14490 A Esters SPD 14492 C Cronenberg FDP 14493 B Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. November 1979 III Beratung der Sammelübersicht 57 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen mit Statistik über die beim Deutschen Bundestag in der Zeit vom 14. Dezember 1976 bis 30. September 1979 eingegangenen Petitionen — Drucksache 8/3278 — 14493 D Beratung der zustimmungsbedürftigen Verordnung der Bundesregierung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 18/79 — Zollkontingent für Walzdraht —2. Halbjahr 1979) — Drucksache 8/3261 — 14493 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Zustimmungsbedürftigen Verordnung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 10/79 — Zollpräferenzen 1979 gegenüber Entwicklungsländern — EGKS) — Drucksachen 8/3151, 8/3268 — 14494 A Beratung des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Aufhebbaren Verordnung zur Änderung des Deutschen TeilZolltarifs (Nr. 20/79 — Erhöhung des Zollkontingents 1979 für Bananen) — Drucksachen 8/3178, 8/3269 — 14494 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung des Rates über die bei Unregelmäßigkeiten im Bereich der mit Beschluß vom 21. April 1970 vorgesehenen eigenen Mittel zu treffenden Maßnahmen sowie die Einrichtung eines einschlägigen Information- und Kontrollsystems — Drucksachen 8/2922, 8/3263 — 14494 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Zehnten Richtlinie des Rates zur Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Umsatzsteuern in Ergänzung der Richtlinie 77/388/EWG — Anwendung der Mehrwertsteuer auf die Vermietung von beweglichen körperlichen Gegenständen — Drucksachen 8/2921, 8/3247 — 14494 C Fragestunde — Drucksachen 8/3310 vom 02. 11. 1979 und 8/3323 vom 08. 11. 1979 —Proteste und Drohungen der Sowjetunion anläßlich westpolitischer Schritte der Bundesrepublik Deutschland DringlAnfr Cl 08.1139 Drs 08/3323 Dr. Barzel CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 14404C, D, 14405 A ZusFr Dr. Barzel CDU/CSU 14404 D Begleitung des Bundeskanzlers auf seinen sechs Auslandsreisen durch Vertreter der Wirtschaft MdlAnfr A100 02.11.79 Drs 08/3310 Kroll-Schlüter CDU/CSU Antw StMin Wischnewski BK 14405 A, B ZusFr Kroll-Schlüter CDU/CSU 14405 B Auslassung Berlins im Besuchsprogramm für den chinesischen Parteivorsitzenden Hua Guofeng MdlAnfr A103 02.1139 Drs 08/3310 Straßmeir CDU/CSU MdlAnfr A104 02.11.79 Drs 08/3310 Straßmeir CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 14405C, D, 14406A, B, C, D, 14407A ZusFr Straßmeir CDU/CSU 14405 D, 14406 A, B ZusFr Dr. Corterier SPD 14406 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU 14406 C, D ZusFr Frau Schlei SPD 14406 D ZusFr Frau Simonis SPD 14407 A Auslassung Berlins im Besuchsprogramm für den chinesischen Ministerpräsidenten Hua Guofeng MdlAnfr A105 02.11.79 Drs 08/3310 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 14407 A, B, C, D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU 14407 B, C ZusFr Straßmeir CDU/CSU 14407 C ZusFr Frau Simonis SPD 14407 D Schutz von Kindern und Jugendlichen vor politischem Terror MdlAnfr A108 02.1139 Drs 08/3310 Frau Simonis SPD Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 14408 A, B ZusFr Frau Simonis SPD 14408 B Klimatische Auswirkungen der Rodung des tropischen Regenwalds im Amazonas-Gebiet sowie Beteiligung des Volkswagenwerks an diesem Raubbau MdlAnfr A111 02.1139 Drs 08/3310 Sauter (Epfendorf) CDU/CSU MdlAnfr A112 02.11.79 Drs 08/3310 Sauter (Epfendorf) CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 14408 C D, 14409 A, B, C, D IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. November 1979 ZusFr Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 14408C, D, 14409 B ZusFr Niegel CDU/CSU 14409 A, C ZusFr Bindig SPD 14409 C Zahlung von Lohnsteuer für Streikgelder MdlAnfr A49 02.1139 Drs 08/3310 Kirschner SPD Antw PStSekr Haehser BMF 14410A B, C ZusFr Kirschner SPD 14410 B, C Sicherstellung der Versorgung mit Briketts MdlAnfr A50 02.11.79 Drs 08/3310 Niegel CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi 14410 D, 14411 A, B ZusFr Niegel CDU/CSU 14411A B Gefährdung der Arbeitsplätze in der Polstermöbelindustrie des Zonenrandgebiets durch Dumpinglieferungen aus der DDR MdlAnfr A51 02.11.79 Drs 08/3310 Niegel CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi 14411 C, D, 14412 A ZusFr Niegel CDU/CSU 14411 D, 14412 A Gewinnsteigerung amerikanischer Ölkonzerne durch Geschäfte mit Europa, insbesondere mit der Bundesrepublik Deutschland, sowie Einführung einer Sondersteuer für Ölkonzerne MdlAnfr A52 02.11.79 Drs 08/3310 Dr. Spöri SPD MdlAnfr A53 02.11.79 Drs 08/3310 Dr. Spöri SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 14412 B, C, D, 14413 B, D, 14414 A, B, C, D, 14415 A, C, D, 14416 A, B, C ZusFr Dr. Spöri SPD 14412 C, D, 14415 A, B ZusFr Conradi SPD 14413 A 14415 D ZusFr Wolfram (Recklinghausen) SPD 14413 C, 14416 A ZusFr Sieler SPD 14414 A ZusFr Dr. Jens SPD 14414 B, 14416 B ZusFr Cronenberg FDP 14414 B, 14416 B ZusFr Ey CDU/CSU 14414 D ZusFr Sieler SPD 14416 C Vorlage des Berichts über die Einhaltung des EG-Verhaltenskodex für Unternehmen mit Tochtergesellschaften in Südafrika durch deutsche Firmen MdlAnfr A54 02.1139 Drs 08/3310 Dr. Corterier SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 14416 D ZusFr Dr. Corterier SPD 14416 D Angaben der Bundesregierung und der Bundesforschungsanstalt für Fischerei über die Fischfangmengen 1977/78 MdlAnfr A58 02.11.79 Drs 08/3310 Dr. von Geldern CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 14417 A, B, C ZusFr Dr. von Geldern CDU/CSU 14417 B ZusFr Dreyer CDU/CSU 14417 C Unterbindung der Jagd auf Jungrobben MdlAnfr A59 02.11.79 Drs 08/3310 Frau Dr. Hartenstein SPD Antw PStSekr Gallus BML 14417 C, 14418 A ZusFr Frau Dr. Hartenstein SPD 14418 A Erlaß der Rechtsverordnung auf Grund des § 23 des Bundesnaturschutzgesetzes über den Import und Export von Tieren bzw. Teilen von Tieren MdlAnfr A60 02.11.79 Drs 08/3310 Frau Dr. Hartenstein SPD Antw PStSekr Gallus BML 14418 B, C, D, 14419 A ZusFr Frau Dr. Hartenstein SPD 14418C, D ZusFr Baack SPD 14419 A Stopp des Verkaufs von Magermilchpulver zur Verarbeitung in Schweine- und Geflügelmischfutter MdlAnfr A61 02.1139 Drs 08/3310 Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU MdlAnfr A62 02.11.79 Drs 08/3310 Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 14419 B, D, 14420 A ZusFr Schröder (Wilhelminenhof) CDU/ CSU 14419 D, 14420 A Beitragssätze und Leistungen der einzelnen Krankenkassenarten MdlAnfr A65 02.11.79 Drs 08/3310 Vogelsang SPD MdlAnfr A66 02.11.79 Drs 08/3310 Vogelsang SPD Antw PStSekr Buschfort BMA 14420 B, D, 14421 A, B, C ZusFr Vogelsang SPD 14421 A ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU 14421 B, C Nächste Sitzung 14494 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten 14495* A Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. November 1979 14363 183. Sitzung Bonn, den 8. November 1979 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 181. Sitzung, Seite 14313* rechte Spalte: Die Angaben unter Buchstabe g) sind zu streichen. Einzufügen ist „g) 4 Granaten 150 mm mit Kampfstoff Inhalt 4 Granaten 105 mm mit Kampfstoff ca. 30 l TABUN (Grünring 3) Herkunft: Deutsches Reich Herst: Jahr: 1939-45" Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. van Aerssen* 9. 11. Dr. Aigner* 9. 11. Alber* 8. 11. Dr. Bangemann* 8. 11. Blumenfeld* 9. 11. Brandt* 8. 11. Büchner (Speyer) *** 9. 11. Fellermaier* 9. 11. Flämig*** 8. 11. Frau Dr. Focke* 8. 11. Friedrich (Würzburg)* 8. 11. Dr. Früh* 9. 11. Dr. Fuchs* 8. 11. Hansen 9. 11. von Hassel* 8. 11. Ibrügger 9. 11. Immer 9. 11. Dr. Jaeger 9. 11. Katzer 9. 11. Dr. h. c. Kiesinger 9. 11. Dr. Klepsch* 9. 11. Dr. Köhler (Duisburg)* 8. 11. Frau Krone-Apphun 9. 11. Lagershausen 9. 11. Lange* 8. 11. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lenzer*** 8. 11. Lücker* 9.11. Luster* 9.11. Dr. Mertes (Gerolstein) 8. 11. Dr. Müller*** 9. 11. Dr. Müller-Hermann* 8. 11. Dr. Pfennig * 8. 11. Peiter 8. 11. Porzner 9. 11. Scheffler*** 8. 11. Frau Schleicher* 8. 11. Schmidt (Wattenscheid) 9. 11. Dr. Schwencke (Nienburg)* 9. 11. Seefeld* 8. 11. Sieglerschmidt* 9. 11. Spilker 9. 11. Dr. Starke (Franken) 9. 11. Stöckl 9. 11. Ueberhorst*** 8. 11. Frau Dr. Walz* 9.11. Wawrzik* 9. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates *** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union
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    Rede von Dr. Annemarie Renger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Das Wort hat Herr Staatsminister Streibl.



    Staatsminister Streib! (Bayern): Frau Präsident! Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren!

    (Zuruf von der SPD: Da muß einer aus München kommen!)

    Die CDU/CSU wird der Beschlußempfehlung des Vermittlungsausschusses zustimmen und damit das Inkrafttreten des neuen Umsatzsteuerrechts ermöglichen.
    Wir stellen allerdings fest, daß die notwendige Anpassung des nationalen Umsatzsteuerrechts an die 6. Umsatzsteuerrichtline der Europäischen Gemeinschaft nur deshalb so lange verzögert worden ist, weil Bundesregierung und Bundestagsmehrheit das vorliegende Steuergesetz zur Durchsetzung ihrer ostpolitischen Wunschvorstellungen mißbrauchen wollten.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU — Wehner [SPD]: Aufstehen und singen, singen — in der Stimmung!)

    — Herr Wehner, wäre es nur um steuerrechtliche Fragen gegangen, wäre das Gesetz schon längst verabschiedet.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Wehner [SPD]: „Nur", „nur!'')

    Über steuerrechtliche Fragen war man sich sehr schnell einig. Worauf die ganze Polemik zielt, hat der Vorredner gerade gezeigt,

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    als er erklärte, er wolle damit dartun, wer für Entspannung sei und wer nicht. Eine schlimmere Polemik kann man sich im Zusammenhang mit einem Steuergesetz doch überhaupt nicht vorstellen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, nach unserer Auffassung stellt das Vermittlungsergebnis einen politischen Kompromiß dar, zu dem die Bundesregierung und die Mehrheit des Bundestages lange Zeit offensichtlich allein deshalb nicht bereit waren, um mit dem vorliegenden Steuergesetz doch noch die Durchsetzung ihrer umstrittenen ostpolitischen Vorstellungen erreichen zu können. Dieses Vorhaben ist sicher auf Grund der Mehrheiten im Bundesrat gescheitert.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Der Verlauf des Gesetzgebungsverfahrens, bei dem die reinen Steuerfragen bereits im ersten Vermittlungsverfahren erledigt wurden, hat deutlich gemacht, daß die Bundesregierung für die Verwirklichung ihrer deutsch-politischen und außenpolitischen Ziele sogar bereit war, die Verpflichtungen aus dem EWG-Vertrag zu vernachlässigen,

    (Widerspruch bei der SPD)

    und daß sie ihre Versprechen gegenüber den betroffenen Wirtschaftskreisen, für eine angemessene Zeit zur Vorbereitung auf das neue Umsatzsteuergesetz zu sorgen, nicht eingehalten hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf von der SPD: Das ist doch unwahr!)

    Dagegen möchte ich feststellen, meine Damen und Herren, daß wir durch verschiedene Kompromißvorschläge immer bemüht waren, eine rasche Verabschiedung des Gesetzes im Interesse eines guten Verhältnisses der Bundesrepublik zu ihren EG-Partnerstaaten und einer ausreichenden Umstellungszeit für die Wirtschaft zu erreichen.
    Das Ergebnis, das heute auf dem Tisch liegt, hätten wir bereits nach dem ersten Vermittlungsverfahren haben können.

    (Zuruf von der SPD: Das ist nicht wahr!)

    Die Beschlußempfehlung des Vermittlungsausschusses vermeidet die staatsrechtlich relevanten Begriffe „Inland" und „Ausland" im neuen Umsatzsteuergesetz durch die Verwendung der neutralen Worte ,,Erhebungsgebiet" für den Geltungsbereich des Gesetzes und „Außengebiet" für die Gebiete, die nicht zum Geltungsbereich des Gesetzes, nicht zur Deutschen Demokratischen Republik und nicht zu Berlin (Ost) gehören. Hier wird das vorliegende Steuergesetz von dem anhaltenden deutschlandpolitischen Streit, der offensichtlich, wie die Ausführungen des Vorredners gezeigt haben, noch nicht ausgetragen ist, befreit.
    Diese nunmehr gefundene Kompromißformel trägt den wichtigsten verfassungspolitischen Bedenken des Bundesrats und der CDU/CSU gegen den ursprünglichen Gesetzesbeschluß dadurch Rechnung, daß die Gebiete der Deutschen Demokratischen Republik und von Berlin (Ost) nicht mehr als Gebiete bezeichnet werden, die nicht zum Inland gehören. Die deutschen Gebiete jenseits von Oder und Neiße werden nun nicht mehr als Ausland abgebucht.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich meine, die Regelung, die wir gefunden haben, läßt eine klare Abgrenzung für steuerliche Fragen absolut zu.
    Eines hat im Laufe dieser Debatte allerdings etwas bedenklich gestimmt. Es war das erstemal, daß sich die Bundesregierung die Lesart der östlichen Vertragspartner des Warschauer Vertrags und des Grundvertrags zu eigen gemacht hat, nämlich die Ansicht, daß sich aus den Ostverträgen unmittelbare Verpflichtungen zur Änderung innerstaatlicher Rechtssätze ergeben würden.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Das steht nicht in Übereinstimmung mit unserem Grundgesetz und mit dem Bundesverfassungsgericht.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das Bundesverfassungsgericht hat in seinen Entscheidungen zu den Ostverträgen für alle Organe der Bundesrepublik verbindlich festgestellt, daß die Ostverträge hochpolitischen Charakter haben und durch sie nur die allgemeinen politischen Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland geregelt werden. Die Bundesregierung hat die Verreinbarungen mit der Deutschen Demokratischen Republik und der Volksrepublik Polen nur als politische Verträge zur Ratifizierung vorgelegt

    (Dr. Czaja [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    und damit ausdrücklich erklärt, daß sich die Verträge nicht auf die innerstaatliche Gesetzgebung be-



    Staatsminister Streib! (Bayern)

    ziehen. Nur deshalb bedürfen sie auch nicht der Zustimmung des Bundesrats.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Aus diesem Grunde kann ihnen nicht nachträglich eine unmittelbare rechtliche Rückwirkung auf die innerstaatliche Gesetzgebung — hier auf die Definition des Begriffes Inland — zugemessen werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Um hier Klarheit über die Stellung der CDU/CSU zu schaffen, möchte ich meine Ausführungen folgendermaßen zusammenfassen.
    Erstens. Mit der jetzt gefundenen Neufassung des § 1 Abs. 2 des Umsatzsteuergesetzes ist die Begriffssprache dieses Gesetzes für seine steuerrechtlichen Zwecke auf steuertechnische Begriffe umgestellt worden.

    (Dr. Czaja [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Diese Änderung erfolgte aus steuertechnischen Erwägungen. Die Ostverträge enthalten keine Verpflichtungen zu innerstaatlichen Rechtsänderungen der Bundesrepublik Deutschland.

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Das mußte festgestellt werden!)

    Zweitens. Diese Gesetzesänderung berührt nicht den staats- und völkerrechtlichen Deutschlandbegriff.

    (Dr. Czaja [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Sie bedeutet in keiner Weise eine Änderung des Rechtsstandpunktes der Bundesrepublik Deutschland in bezug auf die rechtliche Fortexistenz des Deutschen Reiches, in bezug auf den völkerrechtlichen Friedensvertragsvorbehalt sowie in bezug auf den sich daraus ergebenden Rechtsvorbehalt hinsichtlich der endgültigen Regelung der Grenzen Deutschlands.
    Drittens. Dies bedeutet insbesondere folgendes. Die Gesetzesänderung berührt nicht die gebiets-
    und personalrechtliche Lage Deutschlands und der Deutschen. Die Gebiete östlich der Oder und der Neiße sind aus der rechtlichen Zugehörigkeit zu Deutschland nicht entlassen und fremder Souveränität nicht endgültig unterstellt.

    (Dr. Czaja [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Mitteldeutschland ist für die Bundesrepublik Deutschland nicht Ausland.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Deutschland besteht rechtlich in seinen völkerrechtlich noch gültigen Grenzen fort.

    (Wehner [SPD]: Hurra! — Heiterkeit)

    In den Ostverträgen wird die deutsche Frage offengehalten. — Ich weiß nicht, wer hurra geschrien hat. — Aber, Herr Wehner, Sie wollen es offensichtlich anders.

    (Wehner [SPD]: Ich sagte ,,hurra l)

    Wir gehen von der rechtlichen Wirklichkeit aus.

    (Beifall bei der CDU/CSU) Herr Wehner, die rechtliche Wirklichkeit wird sich nicht Ihren Wünschen anpassen.


    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    In den Ostverträgen wird die deutsche Frage offengehalten. In ihnen ist die volle Weitergeltung des Deutschland-Vertrags anerkannt und sind der Friedensvertragsvorbehalt und die Rechte und Verantwortlichkeiten der Alliierten für Deutschland als Ganzes und Berlin bestätigt. Der Deutschland-Vertrag verbietet ohne frei vereinbarte friedensvertragliche Regelung eine endgültige Grenzregelung für Deutschland.
    Das Grundgesetz gibt an alle Verfassungsorgane den Auftrag, die nationale und staatliche Einheit Deutschlands zu wahren und die Einheit in Freiheit zu vollenden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ein gerechter Ausgleich in der deutschen Frage setzt die freie Selbstbestimmung des ganzen deutschen Volkes voraus.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Ostverträge enthalten keine Souveränitätsanerkennungen der Bundesrepublik Deutschland zu Lasten ganz Deutschlands. Die Bundesrepublik Deutschland hat alle Rechtspositionen ganz Deutschlands zu wahren und darf diese ohne freie Selbstbestimmung des ganzen deutschen Volkes und vor frei vereinbarten friedensvertraglichen Regelungen nicht mindern. — Ich glaube, meine Damen und Herren, gerade auf den Vorredner hin waren diese Feststellungen notwendig.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine sehr geehrten Damen und Herren, mit der Befreiung des vorliegenden Umsatzsteuergesetzes von der Deutschlandfrage verbessert sich jetzt auch die Position der Bundesrepublik in dem vor dem Europäischen Gerichtshof anhängigen Verfahren. Hätte die Bundesregierung schon früher ihre Zusage verwirklicht, die sie in diesem Verfahren am 9. August 1979 abgegeben hat, nämlich sie unternehme nach wie vor alles, um das Gesetzgebungsverfahren so schnell wie möglich zu einem erfolgreichen Abschluß zu führen, hätten wir unseren Bürgern, unseren Unternehmern und unserer Verwaltung die dringend notwendige Umstellung auf das neue Recht zeitlich erheblich erleichtert. Die Verzögerung kann jedenfalls nicht dem Bundesrat oder der _ CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag angelastet werden,

    (Zuruf von der SPD: Ist ja zum Lachen!)

    da wir immer wieder verschiedene sachliche Lösungsvorschläge versucht haben.

    (Lachen bei der SPD)

    Meine Damen und Herren, die Verzögerung ist ausschließlich darauf zurückzuführen, daß man es in den Regierungsparteien darauf angelegt hat, das Steuerrecht zur Schaffung außenpolitischer Tatbestände zu mißbrauchen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)




    Staatsminister Streibl (Bayern)

    Der Vermittlungsvorschlag stellt aus den dargelegten Gründen jetzt für uns eine Möglichkeit zur Einigung dar. Die CDU/CSU wird dem Kompromißvorschlag zustimmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort zu einer Erklärung hat der Abgeordnete Kleinert.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Detlef Kleinert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren! Bei einem einstimmigen Vermittlungsergebnis hat man selten ein so volles Haus. Ich nehme an, Sie haben die Gelegenheit benutzt, hier endlich einmal den richtigen Sprecher der CDU zu feiern.

    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der SPD)

    Sie wollten einmal sehen, wie jetzt die Richtung ist und daß der bayerische Staatsminister der Finanzen uns sagt, wo es innerdeutsch langgeht

    (Große Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der SPD)

    Das ist die neue Schlachtordnung.

    (Dr. Jenninger [CDU/CSU]: Das ist eine Erklärung, Herr Kollege!)

    — Der Herr Staatsminister der Finanzen aus dem Freistaat Bayern, Herr Kollege, hat den Begriff der Erklärung so großherzig gehandhabt, daß ich hoffe, daß die amtierende Präsidentin auch mir insofern ein wenig Freiheit läßt.

    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der SPD)

    Ich kann mich nur wundern,

    (Heiterkeit — Zuruf von der CDU/CSU: Wir auch!)

    warum wir drei Sitzungen des Vermittlungsausschusses gebraucht haben. Das ist ja normalerweise ein Gremium, in dem vieles, was in diesem Lande berechtigt oder unberechtigt über Polarisierung gesagt wird, ad absurdum geführt wird, weil die dort versammelten Damen und Herren glücklicherweise zum Wohle des Landes sehr vernünftige Gespräche miteinander führen und normalerweise auch in einer Sitzung zum Ende kommen. Ich kann mich also nur darüber wundern, daß jetzt ausgerechnet der Herr bayerische Staatsminister hergeht und die Zeit der Beratung und die Verzögerung beklagt, die ja nur dadurch hervorgerufen worden ist, daß man hier, im Gegensatz zu den hochgehaltenen bayerischen Bildungsgrundsätzen — um auf die vorhergegangene und folgende Debatte Bezug zu nehmen —, völlig ahistorisch vorgeht. Die Grenzen des Jahres 1937 sind doch erkennbarerweise bei bayerischer Gymnasialausbildung kein gescheiter Anknüpfungspunkt für ein vernünftiges Vermittlungsergebnis in diesem Zusammenhang.

    (Beifall bei der FDP und der SPD — Allgemeine Heiterkeit)

    Das nimmt natürlich für die Bildungsdebatte einiges von der Wucht der bayerischen Argumente,

    (Heiterkeit)

    denen ich ganz persönlich — um auch das dabei zu sagen — nicht in jedem Punkt unaufgeschlossen gegenüberstehe.