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    Plenarprotokoll 8/183 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 183. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 8. November 1979 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Müller (Nordenham) und Dr. Czaja 14363 A Eintritt des Abg. Vosen in den Deutschen Bundestag 14363 A Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung 14363 B Erweiterung der Tagesordnung 14404 B Begrüßung des Justizministers der Demokratischen Republik Sudan 14420 A Beratung des Antrags der Abgeordneten Pfeifer, Rühe, Frau Benedix, Daweke, Prangenberg, Dr. Hornhues, Frau Krone-Appuhn, Dr. Müller, Voigt (Sonthofen), Berger (Lahnstein), Frau Dr. Wilms, Frau Dr. Wisniewski, Kroll-Schlüter, Dr. Jenninger und der Fraktion der CDU/CSU zur Fortschreibung des Bildungsgesamtplans — Drucksache 8/2955 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Lattmann, Weisskirchen (Wiesloch), Dr. Meinecke (Hamburg), Thüsing, Vogelsang, Wüster, Frau Schuchardt, Dr. Dr. h. c. Maihofer, Dr.-Ing. Laermann und der Fraktionen der SPD und FDP zur Fortschreibung des Bildungsgesamtplans — Drucksache 8/3271 — Pfeifer CDU/CSU 14363 D Lattmann SPD 14370 C Frau Schuchardt FDP 14375 A Dr. Schmude, Bundesminister BMBW 14381 A, 14446 D Dr. Vogel, Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz 14388 D Rasch, Senator des Landes Berlin 14394 D Dr. Maier, Staatsminister des Freistaates Bayern 14399 C, 14448 A Dr. Grolle, Senator der Freien und Hansestadt Hamburg 14421 D Rühe CDU/CSU 14424 C Weisskirchen (Wiesloch) SPD 14427 B Dr. Dr. h. c. Maihofer FDP 14430 D Dr. Remmers, Minister des Landes Niedersachsen 14438 A Rau, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen 14440 D Dr. Herzog, Minister des Landes BadenWürttemberg 14445 B II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. November 1979 Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz zur Neufassung des Umsatzsteuergesetzes und zur Änderung anderer Gesetze — Drucksache 8/3332 — Jahn (Marburg) SPD 14433 D Westphal SPD 14434 B Streibl, Staatsminister des Freistaates Bayern 14435 A Kleinert FDP 14437 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Verwaltung der Mittel der Träger der Krankenversicherung — Drucksache 8/3126 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/3325 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 8/3267 — Neuhaus CDU/CSU 14449 C Egert SPD 14451 C Schmidt (Kempten) FDP 14453 D Buschfort, Parl. Staatssekretär BMA 14455 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle — Drucksache 8/2024 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/3308 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 8/3305 — 14456 A Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umgestaltung der Kilometerpauschale in eine Entfernungspauschale — Drucksache 8/3242 —Frau Will-Feld CDU/CSU 14456 C Dr. Diederich (Berlin) SPD 14457 C Frau Matthäus-Maier FDP 14459 C Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Besteuerung gemeinnütziger, mildtätiger und kirchlicher Körperschaften (Vereinsbesteuerungsgesetz) — Drucksache 8/3243 — Mayer-Vorfelder, Staatssekretär des Landes Baden-Württemberg 14461 B, 14475 A Dr. Böhme, Parl. Staatssekretär BMF 14464 A Dr. Schäuble CDU/CSU 14466 D Kühbacher SPD 14469 C Frau Funcke FDP 14473 A Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Hypothekenbankgesetzes und des Gesetzes über die Pfandbriefe und verwandten Schuldverschreibungen öffentlich-rechtlicher Kreditanstalten — Drucksache 8/3264 — 14476 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Hilfe durch kostenlose Beratung und Vertretung in Rechtsangelegenheiten außerhalb eines gerichtlichen Verfahrens (Beratungshilfegesetz) — Drucksache 8/3311 — Dr. de With, Parl. Staatssekretär BMJ 14476 B Dr. Langner CDU/CSU 14477 D Dr. Schöfberger SPD 14479 A Kleinert FDP 14481 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes — Drucksache 8/3301 — in Verbindung mit Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes — Drucksache 8/3312 — Dr. de With, Parl. Staatssekretär BMJ 14483 D Dr. Bötsch CDU/CSU 14485 B Dürr SPD 14487 A Kleinert FDP 14488 B Beratung der Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof Bemerkungen des Bundesrechnungshofes zur Bundeshaushaltsrechnung (einschließlich der Bundesvermögensrechnung) für das Haushaltsjahr 1977 — Drucksache 8/3238 — Gerster (Mainz) CDU/CSU 14490 A Esters SPD 14492 C Cronenberg FDP 14493 B Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. November 1979 III Beratung der Sammelübersicht 57 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen mit Statistik über die beim Deutschen Bundestag in der Zeit vom 14. Dezember 1976 bis 30. September 1979 eingegangenen Petitionen — Drucksache 8/3278 — 14493 D Beratung der zustimmungsbedürftigen Verordnung der Bundesregierung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 18/79 — Zollkontingent für Walzdraht —2. Halbjahr 1979) — Drucksache 8/3261 — 14493 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Zustimmungsbedürftigen Verordnung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 10/79 — Zollpräferenzen 1979 gegenüber Entwicklungsländern — EGKS) — Drucksachen 8/3151, 8/3268 — 14494 A Beratung des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Aufhebbaren Verordnung zur Änderung des Deutschen TeilZolltarifs (Nr. 20/79 — Erhöhung des Zollkontingents 1979 für Bananen) — Drucksachen 8/3178, 8/3269 — 14494 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung des Rates über die bei Unregelmäßigkeiten im Bereich der mit Beschluß vom 21. April 1970 vorgesehenen eigenen Mittel zu treffenden Maßnahmen sowie die Einrichtung eines einschlägigen Information- und Kontrollsystems — Drucksachen 8/2922, 8/3263 — 14494 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Zehnten Richtlinie des Rates zur Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Umsatzsteuern in Ergänzung der Richtlinie 77/388/EWG — Anwendung der Mehrwertsteuer auf die Vermietung von beweglichen körperlichen Gegenständen — Drucksachen 8/2921, 8/3247 — 14494 C Fragestunde — Drucksachen 8/3310 vom 02. 11. 1979 und 8/3323 vom 08. 11. 1979 —Proteste und Drohungen der Sowjetunion anläßlich westpolitischer Schritte der Bundesrepublik Deutschland DringlAnfr Cl 08.1139 Drs 08/3323 Dr. Barzel CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 14404C, D, 14405 A ZusFr Dr. Barzel CDU/CSU 14404 D Begleitung des Bundeskanzlers auf seinen sechs Auslandsreisen durch Vertreter der Wirtschaft MdlAnfr A100 02.11.79 Drs 08/3310 Kroll-Schlüter CDU/CSU Antw StMin Wischnewski BK 14405 A, B ZusFr Kroll-Schlüter CDU/CSU 14405 B Auslassung Berlins im Besuchsprogramm für den chinesischen Parteivorsitzenden Hua Guofeng MdlAnfr A103 02.1139 Drs 08/3310 Straßmeir CDU/CSU MdlAnfr A104 02.11.79 Drs 08/3310 Straßmeir CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 14405C, D, 14406A, B, C, D, 14407A ZusFr Straßmeir CDU/CSU 14405 D, 14406 A, B ZusFr Dr. Corterier SPD 14406 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU 14406 C, D ZusFr Frau Schlei SPD 14406 D ZusFr Frau Simonis SPD 14407 A Auslassung Berlins im Besuchsprogramm für den chinesischen Ministerpräsidenten Hua Guofeng MdlAnfr A105 02.11.79 Drs 08/3310 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 14407 A, B, C, D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU 14407 B, C ZusFr Straßmeir CDU/CSU 14407 C ZusFr Frau Simonis SPD 14407 D Schutz von Kindern und Jugendlichen vor politischem Terror MdlAnfr A108 02.1139 Drs 08/3310 Frau Simonis SPD Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 14408 A, B ZusFr Frau Simonis SPD 14408 B Klimatische Auswirkungen der Rodung des tropischen Regenwalds im Amazonas-Gebiet sowie Beteiligung des Volkswagenwerks an diesem Raubbau MdlAnfr A111 02.1139 Drs 08/3310 Sauter (Epfendorf) CDU/CSU MdlAnfr A112 02.11.79 Drs 08/3310 Sauter (Epfendorf) CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 14408 C D, 14409 A, B, C, D IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. November 1979 ZusFr Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 14408C, D, 14409 B ZusFr Niegel CDU/CSU 14409 A, C ZusFr Bindig SPD 14409 C Zahlung von Lohnsteuer für Streikgelder MdlAnfr A49 02.1139 Drs 08/3310 Kirschner SPD Antw PStSekr Haehser BMF 14410A B, C ZusFr Kirschner SPD 14410 B, C Sicherstellung der Versorgung mit Briketts MdlAnfr A50 02.11.79 Drs 08/3310 Niegel CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi 14410 D, 14411 A, B ZusFr Niegel CDU/CSU 14411A B Gefährdung der Arbeitsplätze in der Polstermöbelindustrie des Zonenrandgebiets durch Dumpinglieferungen aus der DDR MdlAnfr A51 02.11.79 Drs 08/3310 Niegel CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi 14411 C, D, 14412 A ZusFr Niegel CDU/CSU 14411 D, 14412 A Gewinnsteigerung amerikanischer Ölkonzerne durch Geschäfte mit Europa, insbesondere mit der Bundesrepublik Deutschland, sowie Einführung einer Sondersteuer für Ölkonzerne MdlAnfr A52 02.11.79 Drs 08/3310 Dr. Spöri SPD MdlAnfr A53 02.11.79 Drs 08/3310 Dr. Spöri SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 14412 B, C, D, 14413 B, D, 14414 A, B, C, D, 14415 A, C, D, 14416 A, B, C ZusFr Dr. Spöri SPD 14412 C, D, 14415 A, B ZusFr Conradi SPD 14413 A 14415 D ZusFr Wolfram (Recklinghausen) SPD 14413 C, 14416 A ZusFr Sieler SPD 14414 A ZusFr Dr. Jens SPD 14414 B, 14416 B ZusFr Cronenberg FDP 14414 B, 14416 B ZusFr Ey CDU/CSU 14414 D ZusFr Sieler SPD 14416 C Vorlage des Berichts über die Einhaltung des EG-Verhaltenskodex für Unternehmen mit Tochtergesellschaften in Südafrika durch deutsche Firmen MdlAnfr A54 02.1139 Drs 08/3310 Dr. Corterier SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 14416 D ZusFr Dr. Corterier SPD 14416 D Angaben der Bundesregierung und der Bundesforschungsanstalt für Fischerei über die Fischfangmengen 1977/78 MdlAnfr A58 02.11.79 Drs 08/3310 Dr. von Geldern CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 14417 A, B, C ZusFr Dr. von Geldern CDU/CSU 14417 B ZusFr Dreyer CDU/CSU 14417 C Unterbindung der Jagd auf Jungrobben MdlAnfr A59 02.11.79 Drs 08/3310 Frau Dr. Hartenstein SPD Antw PStSekr Gallus BML 14417 C, 14418 A ZusFr Frau Dr. Hartenstein SPD 14418 A Erlaß der Rechtsverordnung auf Grund des § 23 des Bundesnaturschutzgesetzes über den Import und Export von Tieren bzw. Teilen von Tieren MdlAnfr A60 02.11.79 Drs 08/3310 Frau Dr. Hartenstein SPD Antw PStSekr Gallus BML 14418 B, C, D, 14419 A ZusFr Frau Dr. Hartenstein SPD 14418C, D ZusFr Baack SPD 14419 A Stopp des Verkaufs von Magermilchpulver zur Verarbeitung in Schweine- und Geflügelmischfutter MdlAnfr A61 02.1139 Drs 08/3310 Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU MdlAnfr A62 02.11.79 Drs 08/3310 Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 14419 B, D, 14420 A ZusFr Schröder (Wilhelminenhof) CDU/ CSU 14419 D, 14420 A Beitragssätze und Leistungen der einzelnen Krankenkassenarten MdlAnfr A65 02.11.79 Drs 08/3310 Vogelsang SPD MdlAnfr A66 02.11.79 Drs 08/3310 Vogelsang SPD Antw PStSekr Buschfort BMA 14420 B, D, 14421 A, B, C ZusFr Vogelsang SPD 14421 A ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU 14421 B, C Nächste Sitzung 14494 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten 14495* A Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. November 1979 14363 183. Sitzung Bonn, den 8. November 1979 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 181. Sitzung, Seite 14313* rechte Spalte: Die Angaben unter Buchstabe g) sind zu streichen. Einzufügen ist „g) 4 Granaten 150 mm mit Kampfstoff Inhalt 4 Granaten 105 mm mit Kampfstoff ca. 30 l TABUN (Grünring 3) Herkunft: Deutsches Reich Herst: Jahr: 1939-45" Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. van Aerssen* 9. 11. Dr. Aigner* 9. 11. Alber* 8. 11. Dr. Bangemann* 8. 11. Blumenfeld* 9. 11. Brandt* 8. 11. Büchner (Speyer) *** 9. 11. Fellermaier* 9. 11. Flämig*** 8. 11. Frau Dr. Focke* 8. 11. Friedrich (Würzburg)* 8. 11. Dr. Früh* 9. 11. Dr. Fuchs* 8. 11. Hansen 9. 11. von Hassel* 8. 11. Ibrügger 9. 11. Immer 9. 11. Dr. Jaeger 9. 11. Katzer 9. 11. Dr. h. c. Kiesinger 9. 11. Dr. Klepsch* 9. 11. Dr. Köhler (Duisburg)* 8. 11. Frau Krone-Apphun 9. 11. Lagershausen 9. 11. Lange* 8. 11. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lenzer*** 8. 11. Lücker* 9.11. Luster* 9.11. Dr. Mertes (Gerolstein) 8. 11. Dr. Müller*** 9. 11. Dr. Müller-Hermann* 8. 11. Dr. Pfennig * 8. 11. Peiter 8. 11. Porzner 9. 11. Scheffler*** 8. 11. Frau Schleicher* 8. 11. Schmidt (Wattenscheid) 9. 11. Dr. Schwencke (Nienburg)* 9. 11. Seefeld* 8. 11. Sieglerschmidt* 9. 11. Spilker 9. 11. Dr. Starke (Franken) 9. 11. Stöckl 9. 11. Ueberhorst*** 8. 11. Frau Dr. Walz* 9.11. Wawrzik* 9. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates *** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union
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    Verehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren Bundestagsabgeordneten! Wenn alle drei Fraktionen des Deutschen Bundestages — die CDU/ CSU-Fraktion schon vor Monaten, die Fraktionen der SPD und der FDP vor ein paar Tagen — Anträge zur Fortschreibung des Bildungsgesamtplanes einbringen, wird es niemanden, wie ich annehme, verwundern, wenn sich auch die Länder in diesem Haus zu Wort melden. Es ist nicht nur ihr Recht, sondern, wie ich glaube, bei einer derartigen Debatte sogar ihre Pflicht, hier zu diesen Fragen Stellung zu nehmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Meinecke [Hamburg] [SPD]: Das hat nie einer bestritten!)




    Ministerpräsident Dr. Vogel (Rheinland-Pfalz)

    Vor gut zehn Jahren wurde noch in den Tagen der Großen Koalition mit verfassungsändernden Mehrheiten von Bundestag und Bundesrat das Grundgesetz zum einundzwanzigsten Mal geändert. Durch die Einfügung des Art. 91 b wurde die Möglichkeit geschaffen, daß Bund und Länder „auf Grund von Vereinbarungen bei der Bildungsplanung ... zusammenwirken". Dem kooperativen Föderalismus im Bundesstaat sollte dadurch eine bessere Möglichkeit der Entfaltung gesichert werden. Es entstanden durch diese Verfassungsänderung neue Rechte und Pflichten, insbesondere für den bis zu diesem Zeitpunkt in diesem Mali nicht beteiligten Bund. Meine Damen und Herren, in diesem Verfassungstext ist vom Zusammenwirken die Rede.
    Gestatten Sie mir, hier die Meinung zum Ausdruck zu bringen: Was der verantwortliche Sprecher der deutschen Bundesregierung heute morgen gesagt hat, war nicht vom Geist des Zusammenwirkens, sondern vom Geist der Konfrontation geprägt.

    (Anhaltender lebhafter Beifall bei der CDU/CSU)

    Wenn den verantwortlichen bildungspolitischen Sprechern der Mehrheit der deutschen Bundesländer menschenfeindliche Sprache vorgeworfen wird,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Pfui!)

    so ist eine noch unnötigere Verschärfung des Klimas wohl kaum denkbar.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU — Daweke [CDU/CSU]: Genau das wollte er!)

    Ich bitte es recht zu verstehen, wenn ich hinzufüge: Ich kehre nach dem Beitrag des verantwortlichen Sprechers der Bundesregierung ohne Komplexe und Minderwertigkeitsgefühle in eine Landesregierung zurück. Ganz so schlecht haben es die Väter der Verfassung nicht gemacht, als sie die Hauptverantwortung den Landesregierungen und den Landesparlamenten übertrugen.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU)

    Eines der Länder ist heute hier besonders häufig zitiert und genannt worden: der Freistaat Bayern. Darf man bitte auch einmal fragen, wie es in den elf Ländern mit dem Grad der Übereinstimmung der Eltern, Lehrer und Schüler im Bildungswesen steht.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Ich habe den Eindruck, als schneide Bayern in dieser Hinsicht anders ab, als es in den Beiträgen heute früh — vor allem in dem Beitrag der verehrten Sprecherin der FDP — dargestellt worden ist. In ähnlicher Weise möchte ich vorschlagen, die Ergebnisse der Schulsysteme in den elf Ländern einmal nicht nur zu zählen, sondern auch zu wiegen. Wenn schließlich einerseits von der bayerischen Staatsregierung die Rede ist und andererseits mehr Demokratie und mehr parlamentarische Beteiligung gefordert wird, so kann ich nur sagen: Ich habe nicht den Eindruck, daß die bayerische Staatsregierung einen Mangel an Zustimmung durch das bayerische Parlament zu beklagen hat.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU]: Auch nicht durch das Volk!)

    Die Jahre der seit der Grundgesetzänderung betriebenen gemeinsamen Bildungsplanung von Bund und Ländern sind trotz aller akuten Diskussionen nicht ohne positives Ergebnis geblieben. Der Bildungsgesamtplan von 1973 gehört für mich ausdrücklich zu diesen positiven Ergebnissen. Es hat sich gelohnt, daß wir so um ihn gekämpft haben. Aber gerade weil es sich gelohnt hat, gerade deswegen wehren wir uns heute gegen Scheinkompromisse, die dann nicht tragen, wenn sie geschlossen sind.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Im übrigen: Die personelle und finanzielle Ausstattung des Bildungsbereichs hat sich in den zehn Jahren wesentlich verbessert. Alle elf Länder zusammen gaben für Schule und Hochschule 1969 rund 16 Milliarden DM aus; heute sind es 46 Milliarden DM, die die Länder aufwenden. Alle elf Länder haben 1969 340 000 Lehrer in allen ihren Schulen gehabt; heute sind es rund 540 000. Vor allem aber — und das ist wichtiger —: Die Zahl der Studien- und Ausbildungsplätze ist in diesen zehn Jahren Zusammenarbeit gewachsen. Heute studieren 500 000 Studenten mehr als vor zehn Jahren, und heute werden 125 000 Lehrlinge mehr als vor zehn Jahren ausgebildet. Ich glaube, das ist eine gute Bilanz.
    Aber dennoch: Wenn man heute ernsthaft und offen mit den Bürgern im Land, mit den Eltern, den Lehrern und den älteren Schülern spricht, spürt man allerorts viel Unmut und Sorge. Nicht darüber, daß noch viele bildungspolitische Einzelprobleme ungelöst sind. Das wird im Bildungsbereich stets so sein. Es herrscht die weitverbreitete Sorge, daß alles viel komplizierter, daß die Erziehung von Kindern schwieriger geworden ist, daß Eltern nicht mehr verstehen, was in der Schule vorgeht, daß sich Lehrer als Mädchen für alles mißbraucht fühlen und daß junge Menschen die Schule nicht mehr mit Zuversicht, sondern mit Resignation verlassen, daß über das Ziel der Erziehung und über den Inhalt der Schule kein Konsens mehr besteht. Aber man ist auch besorgt darüber, daß sich das Bildungswesen in der Bundesrepublik Deutschland auseinanderentwickelt, daß in manchen Ländern die Verläßlichkeit auf die Schule und ihre Abschlüsse geringer geworden ist.

    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)

    Ich widerspreche dem Versuch, die Verantwortung dafür alleine den Kultusministern anzulasten. Im Gegenteil: Sie haben es verdient, in Schutz genommen zu werden. Nur ist das Thema, das uns heute im Grunde beschäftigt, eben zu umfassend, als daß wir es allein einigen Ressortministern überlassen könnten.
    Gleichzeitig ist es meines Erachtens so bedeutsam, daß es niemand verwundern sollte, wenn es auch im Wahlkampf eine Rolle spielt, jedenfalls



    Ministerpräsident Dr. Vogel (Rheinland-Pfalz)

    dann nicht, wenn man den Wahlkampf als eine Stunde besonderer Wachheit der Bürger und der Bereitschaft der Politiker begreift, besonders bedeutsame Themen zu erörtern. Wer dagegen im Wahlkampf nur einen Kampf um Machterhaltung und Machtgewinnung sieht, denkt hier natürlich anders und muß ein Interesse daran haben, die zentralen Themen auszuklammern.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Dabei spreche ich vor allem von Landtagswahlkämpfen; denn nach wie vor fallen die zentralen bildungspolitischen Entscheidungen in den Landtagen.
    Es geht mir nicht darum, festzustellen, daß die Bildungspolitik der Union in allen Fragen immer richtig und die Bildungspolitik der Koalitionsparteien in allen Fragen immer falsch gewesen wäre. Das ist viel zu einfach. Worum es mir geht — ich meine das sehr ernst —, ist, darzustellen, daß wir in der Bildungspolitik der Bundesrepublik Deutschland am Beginn eines neuen Zeitabschnittes stehen. Die ersten Jahre nach 1945 waren geprägt durch das Wiederanknüpfen an die Weimarer Zeit und den notdürftigen Wiederaufbau dessen, was zerstört war. Die zweite Phase hat sich durch eine explosionsartige Ausweitung der Schüler- und Lehrerzahlen, durch einen gewaltigen Bauboom im Schulbereich und durch eine seit Generationen nicht mehr gekannte Welle von Universitätsgründungen ausgezeichnet.
    Ich bin der Überzeugung, daß in diesen Jahren, in denen wir jetzt Verantwortung tragen, die dritte Phase beginnt, die gekennzeichnet ist durch völlig veränderte Rahmendaten. Die Zahl der Schüler steigt nicht mehr, sie hat bereits rapide zu sinken begonnen. Niemand plant mehr die Gründung neuer Universitäten; im Gegenteil, einige der in den letzten zehn Jahren neu gegründeten Universitäten machen sich Gedanken um ihre eigene Existenz. Es herrscht in den meisten Bereichen heute kein Lehrermangel mehr, sondern die Studenten machen sich umgekehrt Sorgen, je im erstrebten Lehrerberuf tätig sein zu dürfen. Kleine und mittelgroße Schulen befürchten, morgen nicht mehr existenzfähig zu sein.
    Ich meine, wenn das zutrifft, ist es an der Zeit, neue, andere Schwerpunkte zu setzen. Wir müssen statt zu Strategen ständig neuer Reformen zu Anwälten der Sorge der Eltern und Kinder in der Bundesrepublik werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Schule muß zum Vertrauen zwischen Eltern, Lehrern und Schülern zurückfinden. Nicht Konflikte und Konflikttheorien dürfen die Szene beherrschen; nicht Quantität, Qualität wird für die Zukunft entscheidend sein. Darum geht es in erster Linie.
    Daran, meine Damen und Herren, muß sich auch die Fortschreibung des Bildungsgesamtplans und der Stellenwert der Gesamtschule und ihrer Abschlüsse orientieren. Schulen, ihre Inhalte und Organisationsformen sind für die Kinder da und nicht
    für die Politiker, nicht für die Planer und erst recht nicht für einige Ideologen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es ist sehr deutsch, daß sich viele heftiger um Pläne streiten als um die Wirklichkeit im Schulalltag in der Bundesrepublik Deutschland.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Zu dieser sehr deutschen Grundeinstellung gehört auch die irrige Mär, außerhalb Deutschlands sei es überall besser, und die noch irrigere, es sei dort besser, weil dort überall Gesamtschulen bestünden. Meine Damen und Herren, das stimmt einfach nicht. Es stimmt vor allem nicht für England: Wer ein System hat, bei dem jedes vierte Kind in eine Privatschule geht, kann nicht anmelden, daß das staatliche. Schulsystem mit unserem vergleichbar ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Was uns wirklich aufrütteln muß, ist die Sorge der Eltern und die wachsende Zukunftsangst der Jugend, vielleicht eines Tages Schulabschlüsse zu erhalten, die nicht mehr bundesweit anerkannt werden.
    Der Bildungsgesamtplan von 1973 war ein Kompromiß, der aber trotzdem — oder vielleicht gerade deswegen — in wesentlichen Bereichen eine tragfähige Grundlage für die gemeinsame Bildungsplanung von Bund und Ländern darstellt. Nichtlösbare bildungspolitische Streitfragen — die gab es auch vor zehn Jahren — führten zu sogenannten Sondervoten. Was damals möglich war, muß auch heute möglich sein und darf heute nicht als unmöglich erklärt werden, nur weil heute die Stimmenzahl der Union in den Kommissionen größer ist als vor zehn Jahren.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es war einhellige Auffassung von CDU, CSU, SPD und FDP, den Bildungsgesamtplan fortzuschreiben. Ich frage, ob diese Position, der Verfahrenskompromiß, der am 18. Juni 1979 in der Bund-Länder-Kommission einstimmig bekräftigt wurde, heute noch gilt. Wer heute der jeweils anderen Seite Unzumutbares zumutet, schert aus der gemeinsamen Bildungsplanung aus und will im Grunde keine Fortschreibung. Das ist der Kern der Sache.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Fortschreibung will nur der, der dem anderen nichts Unzumutbares zumutet. Wer das tut, will die Fortschreibung nicht und nicht den Kompromiß.
    Für die Union ist die Fortschreibung des Bildungsgesamtplanes kein Selbstzweck. Sie ist nur sinnvoll, wenn damit ein Beitrag zu einer soliden und tragfähigen Bildungsplanung für die Zukunft gewährleistet wird. Meine Damen und Herren, ich hoffe gerade für das, was ich jetzt sagen möchte, bei Ihnen auf Verständnis: Zur Solidität der Planung gehört auch die Planung der Finanzierbarkeit der Pläne,

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Sehr gut!)

    zur Fortschreibung des Bildungsgesamtplans gehört auch die Fortschreibung des Bildungsbudgets.

    (Dr. Probst [CDU/CSU]: So ist es!)

    Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn. Donnerstag, den 8. November 1979 14391
    Ministerpräsident Dr. Vogel (Rheinland-Pfalz)

    Meine Damen und Herren, wenn man mir sagt, daß eine Abstimmung zwischen dem Finanzvolumen, das sich aus den Bedarfsplanungen ergibt, und den finanzwirtschaftlichen Möglichkeiten derzeit noch nicht möglich sei, weil weder vom Bundesfinanzminister noch vom Bundeswirtschaftsminister die erbetenen Aussagen über langfristige Prognosen der wirtschaftlichen Entwicklung und ein daraus abgeleiteter Finanzkorridor der öffentlichen Gesamtausgaben vorgelegt worden sind, dann, meine Damen und Herren, scheint mir jede Hektik bei der Fortschreibung des Bildungsgesamtplanes zur Zeit verfehlt.

    (Pfeifer [CDU/CSU]: Darüber hat Herr Schmude kein Wort gesagt!)

    Meine Damen und Herren, Herr Schmude hat hier vorhin gesagt, wenn niemand behindert hätte, wären wir in einem Monat fertig gewesen. Diese Aussage, meine Damen und Herren, ist falsch.

    (Dr. Probst [CDU/CSU]: Natürlich!)

    Solange keinerlei Äußerungen derer, die es finanzieren wollen, vorliegen, ist schon aus diesem Grunde eine abschließende Beratung der Vorlage nicht möglich.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Pfeifer [CDU/ CSU]: Dazu hätte Herr Schmude etwas sagen sollen!)

    Mindestens ebensowichtig wie die Frage der Anerkennung von Abschlüssen nach 1981 ist die Frage der Finanzierbarkeit fortgeschriebener Pläne. In der Vergangenheit jedenfalls ist bei den Eltern mehr Enttäuschung daraus entstanden, daß Hoffnungen und Erwartungen geweckt worden sind, die nicht erfüllt werden konnten. Daß Stunden ausfielen, Lehrer fehlten, Geld für angekündigte und versprochene Maßnahmen nicht zur Verfügung stand, hat mehr enttäuscht, als daß es in diesem oder jenem Land ein paar Gesamtschulversuche mehr oder weniger nicht gegeben hat.
    Meine Damen und Herren, Sinn der Fortführung einer gemeinsamen Bildungsplanung kann es nicht sein, daß die eine Seite jeweils anzuerkennen hat, was die andere tut; das ist zuwenig. Wenn wir ein Mindestmaß an Abstimmung und Vergleichbarkeit im Bundesstaat gewährleisten wollen, dann mag zwar der Anschein von Einheitlichkeit erweckt werden, in Wahrheit ist das aber weiter von der Lösung der Fragen entfernt als die offene Kontroverse.
    Wir müssen uns den inhaltlichen Fragen stellen. Da geht es nicht an, daß die eine Seite — ohne Rücksicht auf die getroffenen Vereinbarungen, beispielsweise auch unter Mißachtung des Hamburger Abkommens der Ministerpräsidenten — ständig neue Alleingänge unternimmt und uns anschließend auffordert, daß dies doch bitte als vollendete Tatsache zu betrachten und anzuerkennen sei.

    (Daweke [CDU/CSU]: Sehr gut!)

    Zahllose Beispiele sind für das, was ich soeben sagte, anzuführen. Eines davon will ich nennen. Da heißt es in der Regierungserklärung des Bundeskanzlers der heute amtierenden Bundesregierung
    zu Beginn dieser Legislaturperiode, im Dezember 1976 gesprochen, die Einführung eines Berufsgrundbildungsjahres habe Vorrang vor einem allgemeinbildenden 10. Hauptschuljahr.

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

    Das steht nicht in einem Papier aus der Nymphenburger Straße, sondern das steht in der Regierungserklärung des Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland. Und heute, meine Damen und Herren: Wer sich an diese Aussage hält und ja zum freiwilligen 10. Schuljahr, aber nein zum Zwang zur Einheitsform eines 10. Pflichtschuljahres an der Hauptschule sagt, der ist dort, wo Sozialdemokraten in der Opposition stehen, heftigster Kritik ausgesetzt.

    (Pfeifer [CDU/CSU]: Auch dazu hat Herr Schmude nichts gesagt!)

    Dort, wo Sozialdemokraten regieren, z. B. in Nordrhein-Westfalen, führen sie — genau an dieser Aussage des Bundeskanzlers vorbei — das 10. Pflichtschuljahr an der Hauptschule als Zwang ein.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Wer so vorgeht, meine Damen und Herren, trägt die Verantwortung für ein Stück der Konfrontation, für die Aufrichtung von bildungspolitischen Grenzpfählen zwischen den Ländern und — was am schlimmsten ist — vor allem für die Verunsicherung von Eltern, Lehrern und Schülern, mit einem Wort: für den Schwund an Verläßlichkeit, der sich gegenwärtig vielerorts bemerkbar macht.

    (Pfeifer [CDU/CSU]: Auch dazu hat Herr Schmude nichts gesagt!)

    Ich füge ein Wort zur Gesamtschule an, weil sie im Zentrum des gegenwärtigen Interesses und der gegenwärtigen Kontroverse steht. Ich habe keine Vorurteile gegen die Gesamtschule; aber ich bin skeptisch gegenüber denjenigen, die den Eltern weismachen wollen, die Gesamtschule sei die beste aller denkbaren Schulen, bringe die Lösung aller bestehenden Probleme und schaffe praktisch das pädagogische Paradies auf Erden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Gesamtschule ist eine andere Schule mit anderen Problemen, sie ist eine Schule, aus deren Erprobung wir manches, auch für die Weiterentwicklung des gegliederten Schulwesens, lernen können. Aber die meisten Versuche, die bisher mit Gesamtschulen in Deutschland gemacht worden sind, standen unter atypischen Bedingungen: Neue Gebäude wurden errichtet, modernste Ausstattung stand zur Verfügung, sie wurde mit Ganztagsschule verbunden, und in einigen Fällen lag die Lehrerversorgung bis zu 40 % über dem Durchschnitt der Versorgung der Regelschule nebenan.
    Die Grundspannung der Gesamtschule zwischen hoher Zielsetzung und schulischer Wirklichkeit — das erweisen auch alle Gutachten — ist ungelöst. Einerseits soll soziales Lernen und Durchlässigkeit durch langes Zusammenbleiben der Schüler verbessert werden, andererseits soll den individuellen Begabungen und Interessen der Schüler durch gestuften Kursunterricht mit unterschiedlichen Lernan-



    Ministerpräsident Dr. Vogel (Rheinland-Pfalz) forderungen entsprochen werden. Eine überzeugende Lösung dieser Spannung — Überforderung der Schwachen und Hilfsbedürftigen, Unterforderung der Starken und Leistungsfähigen, Gefahr der Nivellierung — ist den Gesamtschulen bisher nicht gelungen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Roth [SPD]: Jedem das Seine!)

    Während das gegliederte Schulwesen von der Gleichwertigkeit des Unterschiedlichen ausgeht, ist die Gesamtschule in der Gefahr, jede Unterschiedlichkeit in Frage zu stellen, wenn nicht gar zu leugnen. Unser Ziel ist nicht die Egalisierung aller Eigenschaften, unser Ziel ist ein Bildungsangebot, das jedem Menschen die Möglichkeit schafft, seine Begabung zu entfalten, seine Fähigkeiten und Neigungen zu entwickeln und zu einer qualifizierten Berufstätigkeit zu führen. Wir wollen nicht die Einheitsschule für alle, wir wollen die richtige Schule für jeden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Von besseren Leistungen, die in der Gesamtschule erzielt würden, sprechen nicht einmal die engagiertesten Befürworter. Sie tun so, als stände der alten, überholten Leistungsschule die fortschrittliche moderne Vergnügungsschule gegenüber. Ich wende mich gegen solche Etikettierungen. Sicher soll die Schule Freude bereiten, aber sie muß auch dazu befähigen, mit dem bevorstehenden Leben des Erwachsenen fertig zu werden. Eine Gesamtschulphilosophie nach dem Motto, wie sie eine kritische Formulierung eines FDP-Politikers in NordrheinWestfalen einmal ausgedrückt hat: „Die Kinder lernen zwar nichts, aber sie haben viel Spaß dabei",

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU) ist verantwortungslos.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Jedes Kind hat nur eine Schulzeit. Niemand kann es später wiedergutmachen, wenn sich ein erworbener Schulabschluß auf längere Sicht als nicht tragfähig erweist.

    (Roth [SPD]: Das merke ich!)

    Schule soll erziehen, aber sie muß auch zur Leistung erziehen. Es ist nicht inhuman von der Schule, Leistung zu verlangen; denn unsere Gesellschaft beruht auch darauf, daß Menschen in ihr Leistung erbringen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Auch Leistung gehört zur Persönlichkeitsentfaltung junger Menschen.
    Die Gesamtschule muß — nicht durch Zwang, sondern durch Bewährung — beweisen, was sie vermag. Meine Damen und Herren, soweit Sie Befürworter der Gesamtschule sind, frage ich Sie: Wenn sie so gut ist, wie ihre Befürworter immer sagen, warum dann diese große Ängstlichkeit, die aus der Hektik spricht, sie durch Zwang einführen zu müssen?

    (Zustimmung bei der CDU/CSU — Zuruf von der SPD: Wieso durch Zwang?)

    Sieht man denn nicht, daß aus der Eile, die Gesamtschule zur Regelschule zu machen, letztlich doch das schlechte Gewissen — auf Grund der Erwartung, morgen dafür vielleicht keine Mehrheiten zu haben — spricht?

    (Beifall bei der CDU/CSU)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Ministerpräsident, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Herrn Abgeordneten Kühbacher?

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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Gerne.