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ID0818004000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 8/180 Deutscher B Stenographischer Bericht 180. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 18. Oktober 1979 Inhalt: Nachruf auf den Abg. Koblitz . . . . 14131 A Wahl der Abg. Kittelmann, Flämig und Pawelczyk zu ordentlichen Mitgliedern und des Abg. Dr. Bardens zum stellvertretenden Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates 14131 C Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung 14131 D Begrüßung einer Delegation des Bayerischen Landtags und des Bayerischen Senats 14144A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes nur Neuregelung der Einkommensbesteuerung der Land- und Forstwirtschaft — Drucksache 8/3239 — Matthöfer, Bundesminister BMF . . . . 14132 B Dr. Schäuble CDU/CSU . . . . 14133D, 14147 B Gobrecht SPD 14136 D Frau Funcke FDP 14139B Dr. Ritz CDU/CSU 14141A Müller (Schweinfurt) SPD 14142 C Paintner FDP 14144A Dr. Böhme, Parl. Staatssekretär BMF . 14146A Kühbacher SPD 14148A Frau Matthäus-Maier FDP 14148 D Gallus, Parl. Staatssekretär BML . . . 14149D Kiechle CDU/CSU 14150A Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU Programm zur Förderung des Auslandsaufenthaltes von Schülern, jungen Arbeitnehmern, Studenten und Wissenschaftlern — Drucksache 8/2458 - Rühe CDU/CSU 14150D Lattmann SPD 14154D Frau Schuchardt FDP 14157 C Dr. Schmude, Bundesminister BMBW . 14160A Dr. Hornhues CDU/CSU 14162 D Frau Dr. Hamm-Brücher, Staatsminister AA 14164B II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 180. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 18. Oktober 1979 Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Wilms, Pfeifer, Rühe, Schedl, Frau Benedix, Pieroth, Hasinger, Daweke, Prangenberg, Dr. Hornhues, Frau Krone-Appuhn, Voigt (Sonthofen), Berger (Lahnstein), Dr. Blüm, Dr. George, Frau Dr. Wisniewski, Dr. Möller, Frau Karwatzki, Neuhaus, Dr. Laufs, Dr. Langguth, Hauser (Krefeld), Josten, Würzbach, Dr. Jenninger und der Fraktion der CDU/CSU Berufliche Fortbildung in Betrieben und überbetrieblichen Einrichtungen — Drucksache 8/2884 — Frau Dr. Wilms CDU/CSU 14186 B Vogelsang SPD 14188 D Frau Schuchardt FDP 14190A Wüster SPD 14191 D Beratung des Berichts über Stand und Weiterentwicklung der Maßnahmen zur Verbesserung des Ausbildungsangebotes und zur Verbreiterung der Arbeitsplatzmöglichkeiten für Jugendliche — Drucksache 8/2796 — Prangenberg CDU/CSU 14194 B Thüsing SPD 14195 D Wolfgramm (Göttingen) FDP 14197 B Daweke CDU/CSU 14198 C Dr. Schmude, Bundesminister BMBW . 14200 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 22. März 1974 über den Schutz der Meeresumwelt des Ostseegebiets — Drucksache 8/2599 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/3257 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksache 8/3203 — 14202 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 3. Februar 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik über die gegenseitige Hilfeleistung bei Katastrophen oder schweren Unglücksfällen — Drucksache 8/2614 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/3258 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 8/3221 — 14203 A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 6. November 1975 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Jamaika über den Luftverkehr — Drucksache 8/3058 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksache 8/3248 — 14203 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll über die Änderung des Artikels 14 Abs. 3 des Europäischen Übereinkommens vom 30. September 1957 über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße (ADR) — Drucksache 8/3001 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksache 8/3249 — 14203 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Übereinkommen Nr. 147 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 29. Oktober 1976 über Mindestnormen auf Handelsschiffen — Drucksache 8/2898 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 8/3252 — 14203 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Warnke, Dr. Narjes, Dr. Dollinger, Dr. Waigel, Dr. Kunz (Weiden), Engelsberger, Dr. Jobst, Röhner, Spilker, Dr. Kreile, Lintner, Dr. Bötsch, Niegel, Dr. Häfele, Kiechle, Schedl, Haberl, Graf Huyn, Dr. Voss, Pieroth, Gerster (Mainz), Dr. Müller, Dr. Rose, Rainer, Voigt (Sonthofen), Kraus, Blumenfeld, Neuhaus, Kittelmann, Regenspurger, Hartmann, Damm, Dr. von Wartenberg und Genossen und der Fraktion der CDU/ CSU Senkung des Kohlepfennigs — Drucksache 8/3050 — 14204A Beratung des Antrags der Abgeordneten Lenzer, Gerstein, Dr. Riesenhuber, Dr. Probst, Pfeifer, Engelsberger, Dr. Hubrig, Dr. Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 180. Sitzung. Bonn, Donnerstag den 18. Oktober 1979 III Freiherr Spies von Büllesheim, Dr. Laufs, Pfeffermann, Dr. Stavenhagen, Frau Dr. Walz, Sauter (Epfendorf), Kolb, Dr. Warnke, Benz und der Fraktion der CDU/CSU Verbundkonzept Kohle und Kernenergie" — Drucksache 8/3090 — Lenzer CDU/CSU 14204 C Dr. Steger SPD 14207 B Dr.-Ing. Laermann FDP 14210 C Gerstein CDU/CSU . . . . . . . . . 14213 C Hoffmann (Saarbrücken) SPD 14216 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag eines Beschlusses des Rates zur Festlegung eines Programms betreffend die Stillegung von Kernkraftwerken — Drucksachen 8/1997, 8/2525 — Benz CDU/CSU . . . . 14219D Ueberhorst SPD 14221 A Dr.-Ing. Laermann FDP 14222A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Rechtsausschusses Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht zum Ersten Eherechtsreformgesetz (Versorgungsausgleich) — Drucksache 8/3275 — Dr. Lenz (Bergstraße) CDU/CSU . . . 14223 A Dürr SPD 14224 D Wolfgramm (Göttingen) FDP 14226 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag eines Ratsbeschlusses zur Annahme eines Forschungsprogramms der Europäischen Atomgemeinschaft für die Sicherheit thermischer Leichtwasserreaktoren — Drucksachen 8/1996, 8/2526 — Dr. Freiherr Spies von Büllesheim CDU/ CSU 14227 A Ueberhorst SPD 14228 C Dr.-Ing. Laermann FDP 14229 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Antrag der Abgeordneten Lenzer, Pfeifer, Dr. Probst, Benz, Engelsberger, Gerstein, Dr. Hubrig, Dr. Riesenhuber, Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Dr. Laufs, Dr. Stavenhagen, Frau Dr. Walz, Burger, Dr. Gruhl, Gerlach (Obernau), Dr. Müller und der Fraktion der CDU/ CSU Förderung der Solartechnik in der Bundesrepublik Deutschland — Drucksachen 8/1268, 8/3016 — Dr. Hubrig CDU/CSU 14230 D Frau Erler SPD 14232 B Dr.-Ing. Laermann FDP 14234 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von Kostenvorschriften des Atomgesetzes — Drucksache 8/3195 — von Schoeler, Parl. Staatssekretär BMI . 14236 B Dr. Laufs CDU/CSU 14237A Schäfer (Offenburg) SPD 14238 C Wolfgramm (Göttingen) FDP 14239C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eitles Gesetzes zu der Vereinbarung vom 20. November 1978 zur Durchführung des Abkommens vom 17. Dezember 1973 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel über Soziale Sicherheit — Drucksache 8/3226 — 14240A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 13. Februar 1946 über die Vorrechte und Immunitäten der Vereinten Nationen — Drucksache 8/3232 — 14240 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Protokoll vom 30. November 1978 zu dem Abkommen vom 11. August 1971 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 8/3223 — 14240 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 30. November 1978 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem .Gebiet der Nachlaß- und Erbschaftsteuern — Drucksache 8/3224 — 14240 B Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Protokoll vom 22. September 1978 IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 180. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 18. Oktober 1979 zu dem Abkommen vom 17. April 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Schweden zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der Steuern vom Vermögen sowie verschiedener anderer Steuern — Drucksache 8/3225 — 14240 C Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten • Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die politischen Parteien — Drucksache 8/3270 — 14240 C Beratung der Sammelübersicht 53 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 8/3166 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 54 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 8/3179 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 55 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 8/3208 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 56 des Petitionaussschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 8/3256 — 14240 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch den Bundesminister der Finanzen Haushaltsführung 1979 hier: Einwilligung in überplanmäßige Haushaltsausgaben bei Kap. 1111 Tit. 682 01 — Erstattung von Fahrgeldausfällen an Unternehmen für die Personenbeförderung, die zur unentgeltlichen Beförderung bestimmter Gruppen von Schwerbeschädigten im Nahverkehr verpflichtet sind — Drucksachen 8/3147, 8/3244 — . . . 14241 C Fragestunde — Drucksachen 8/3262 vom 12.10.1979 und 8/3272 vom 17. 10. 1979 — Verschwinden des sowjetischen Kanusportlers Vladislavas Tschessiounias aus der Bundesrepublik Deutschland DringlAnfr C1 17.10.79 Drs 08/3272 Böhm (Melsungen) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. de With BMJ . .14167A, C, D, 14168A, B, C, D, 14169A, B, C, D, 14170A, B, C, D, 14171A, B, C, D, 14172A, B, D, ZusFr Böhm (Melsungen) CDU/CSU . 14167B, C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 14167D ZusFr Spranger CDU/CSU 14168A ZusFr Dr. Corterier SPD 14168B ZusFr Schmöle CDU/CSU 14168C ZusFr Dr. Althammer CDU/CSU . . . 14168D ZusFr Dr. Miltner CDU/CSU 14169A ZusFr Kunz (Berlin) CDU/CSU 14169B ZusFr Graf Huyn CDU/CSU 14169 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 14169 C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 14169D ZusFr Broll CDU/CSU 14169 D ZusFr Becker (Nienberge) SPD 14170A ZusFr Gansel SPD 14170B ZusFr Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . 14170C ZusFr Jahn (Marburg) SPD 14170 D ZusFr Kleinert FDP 14170D ZusFr Dr. Wulff CDU/CSU 14171 A ZusFr Tillmann CDU/CSU 14171 B ZusFr Dr. Bötsch CDU/CSU 14171 C ZusFr Dr. Langguth CDU/CSU 14171 D ZusFr Besch CDU/CSU 14172A ZusFr Straßmeir CDU/CSU 14172 B ZusFr Dr. Friedmann CDU/CSU 14172 C Sofortmaßnahmen zur Verhinderung der illegalen Verschleppung von Asylanten aus der Bundesrepublik Deutschland DringlAnfr C2 17.10.79 Drs 08/3272 Dr. Bötsch CDU/CSU Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI . .14173A, B, C, D, 14174A, B, D, 14175A, B, C, D ZusFr Dr. Bötsch CDU/CSU 14173B, C ZusFr Dr. Langguth CDU/CSU 14173 C ZusFr Spranger CDU/CSU 14173D ZusFr Graf Huyn CDU/CSU 14174A ZusFr Tillmann CDU/CSU 14174B ZusFr Becker (Nienberge) SPD 14174 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 14174C ZusFr Jahn (Marburg) SPD 14174D ZusFr Gansel SPD 14175A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 14175A ZusFr Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU 14175B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 14175 C ZusFr Straßmeir CDU/CSU 14175 C ZusFr Dr. Althammer CDU/CSU . . . 14175D Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 180. Sitzung. Bonn, Donnerstag den 18. Oktober 1979 V Hintergründe des Vorwurfs der Illustrierten „Stern" gegenüber dem früheren Redaktionschef der Illustrierten „Quick", Heinz Losecaat van Nouhuys MdlAnfr A78 12.10.79 Drs 08/3262 Spranger CDU/CSU Antw StSekr Dr. Schüler BK . . . . 14176A, B, C ZusFr Spranger CDU/CSU 14176 B ZusFr Dr. Voss CDU/CSU 14176 C Beteiligung des Bundeskanzleramtes an der Überprüfung des Vorwurfs der Doppelagententätigkeit gegen Heinz Losecaat van Nouhuys MdlAnfr A79 12.10.79 Drs 08/3262 Dr. Miltner CDU/CSU Antw StSekr Dr. Schüler BK 14176C, D, 14133A, B ZusFr Dr. Miltner CDU/CSU 14176D ZusFr Spranger CDU/CSU 14177A ZusFr Dr. Voss CDU/CSU 14177A Informationsquelle des ,,Stern"-Redakteurs im Sommer 1973 über die Agententätigkeit von Heinz Losecaat van Nouhuys MdlAnfr A80 12.10.79 Drs 08/3262 Dr. Voss CDU/CSU Antw StSekr Dr. Schüler BK 14177 B, C ZusFr Dr. Voss CDU/CSU 14177B, C ZusFr Spranger CDU/CSU 14177 C Beteiligung des BND an der Überprüfung des Vorwurfs der Doppelagententätigkeit gegen Heinz Losecaat van Nouhuys MdlAnfr A81 12.10.79 Drs 08/3262 Krey CDU/CSU Antw StSekr Dr. Schüler BK 14177D, 14138 A,B, C ZusFr Krey CDU/CSU . . . . 14177D, 14178A ZusFr Spranger CDU/CSU 14178A ZusFr Dr. Miltner CDU/CSU 14178B ZusFr Dr. Voss CDU/CSU 14178B Humanitäre Hilfe für Kambodscha MdlAnfr A84 12.10.79 Drs 08/3262 Neumann (Bramsche) SPD Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 14178C, 14179A, B, C, D ZusFr Neumann (Bramsche) SPD . . . . 14178D, 14179A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 14179 B ZusFr Petersen CDU/CSU 14179C ZusFr Josten CDU/CSU 14179C ZusFr Becker (Nienberge) SPD 14179D Durchsetzung der Selbstbestimmung aller Deutschen im Sinne entsprechender Aussagen des Bundesaußenministers auf der 34. Generalversammlung der UN im September 1979 MdlAnfr A85 12.10.79 Drs 08/3262 Dr. Czaja CDU/CSU MdlAnfr A86 12.10.79 Drs 08/3262 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 14179D, 14180A, B, C, D, 14181A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU . . . . 14180A, B, D ZusFr Sauer (Salzgitter) CDU/CSU . . . 14180 B Tarif- und Gebührenerhöhung im Verkehrsverbundnetz München und Region MdlAnfr A48 12.10.79 Drs 08/3262 Dr. Riedl (München) CDU/CSU Antw PStSekr Wrede BMV . . .14181A, B, C, D, 14182A, B, C, D ZusFr Dr. Riedl (München) CDU/CSU . 14181 B ZusFr Klein (München) CDU/CSU . . 14181 C ZusFr Geisenhofer CDU/CSU 14181 C ZusFr Kraus CDU/CSU 14181 D ZusFr Dr. Wittmann (München) CDU/ CSU 14181D ZusFr Marschall SPD 14182A, B ZusFr Schmidt (München) SPD 14182B ZusFr Engelhard FDP 14182C ZusFr Dr. Althammer CDU/CSU . . . 14182 C Planung einer Autobahnstrecke A 81 zwischen Leonberg und Gärtringen MdlAnfr A49 12.10.79 Drs 08/3262 Petersen CDU/CSU MdlAnfr A50 12.10.79 Drs 08/3262 Petersen CDU/CSU Antw PStSekr Wrede BMV . . .14183A, B, C, D, 14184A ZusFr Petersen CDU/CSU 14183A, D ZusFr Besch CDU/CSU 14183B Unfälle im Straßenverkehr durch Einnahme von Medikamenten, insbesondere Beruhigungsmitteln MdlAnfr A51 12.10.79 Drs 08/3262 Braun CDU/CSU Antw PStSekr Wrede BMV 14184A, B ZusFr Josten CDU/CSU 14184 B Außerkraftsetzung der Freifahrtberechtigungen für Schwerbehinderte durch überwiegenden Einsatz von Eilzügen im Nahverkehr der Bundesbahn im Winterfahrplan 1979/80 MdlAnfr A52 12.10.79 Drs 08/3262 Dr. Evers CDU/CSU VI Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 180. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 18. Oktober 1979 Antw PStSekr Wrede BMV 14184C, D ZusFr Dr. Evers CDU/CSU 14184 D Disziplinarverfahren gegen Bundesbahndirektor a. D. Hans Kroker wegen seiner Äußerungen gegenüber der Hamburger Journalistin Renate Harpprecht MdlAnfr A54 12.10.79 Drs 08/3262 Heyenn SPD MdlAnfr A55 12.10.79 Drs 08/3262 Heyenn SPD Antw PStSekr Wrede BMV 14185A, B ZusFr Heyenn SPD 14185 B Minderung der Energiesparzulage durch Nebenkosten MdlAnfr A58 12.10.79 Drs 08/3262 Dr. Laufs CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Sperling BMBau . . 14185C, D, 14186A ZusFr Dr. Laufs CDU/CSU 14185D Nächste Sitzung 14241C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 14243* A Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 180. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 18. Oktober 1979 14131 180. Sitzung Bonn, den 18. Oktober 1979 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. van Aerssen* 19. 10. Dr. Ahrens** 19. 10. Dr. Aigner* 19. 10. Alber* 19. 10. Bangemann* 19. 10. Blumenfeld 19. 10. Frau von Bothmer*** 18. 10. Büchner (Speyer) *** 18. 10. Damm*** 18. 10. Dr. Enders*** 18. 10. Engelsberger 19. 10. Dr. Evers*** 18. 10. Fellermaier* 19. 10. Frau Dr. Focke* 19. 10. Friedrich (Würzburg) *. 19. 10. Dr. Früh* 19. 10. Dr. Fuchs* 19. 10. von Hassel* 19. 10. Katzer* 19. 10. Dr. Klepsch* 19. 10. Dr. Köhler (Duisburg) 19. 10. Lagershausen 19. 10. Lange* 19. 10. Lenzer*** 18. 10. Laker* 19. 10. Luster* 19. 10. Dr. Mende*** 18. 10. Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Mertes (Gerolstein) 19. 10. Dr. Müller*** 18. 10. Frau Dr. Neumeister 19. 10. Dr. Pfennig* 19. 10. Porzner 19. 10. Reddemann*** 18. 10. Russe 19. 10. Saxowski 19. 10. Frau Schleicher* 19. 10. Schmidt (Wattenscheid) 18. 10. Schmidt (Würgendorf) *** 18. 10. Dr. Schwencke (Nienburg) *** 18. 10. Seefeld* 19. 10. Sieglerschmidt* 18. 10. Sybertz 19. 10. Frau Tübler 19. 10. Ueberhorst*** 18. 10. Vogel (Ennepetal) 19. 10. Dr. Vohrer*** 18. 10. Frau Dr. Walz* 19. 10. Wawrzik* 19. 10. Windelen 19. 10. Zebisch*** 18. 10. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments *5 für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates *** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen (D) Union
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    Rede von Volker Rühe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Es gibt wohl kein Mitglied dieses Hauses, das nicht ausreichend Auslandserfahrung hätte und damit aus eigener Anschauung weiß, daß ein Aufenthalt, eine Studienreise im Ausland den geistigen Horizont, die eigene Erfahrung erweitert, Urteilsvermögen schärft und eine weltoffene Haltung fördert. Gerade im Ausland ergibt sich die Chance, aus der Distanz, aus einem anderen Blickwinkel auch das eigene Land, die eigene Arbeit, die eigenen Werturteile und Denkweisen zu überprüfen. Ich meine, daß deswegen gerade der Deutsche Bundestag erkennen müßte, wie wichtig es ist, die



    Rühe
    Auslandsbildung der jungen Generation in diesem Lande — Schüler, Lehrlinge, Studenten, junge Arbeitnehmer, Wissenschaftler — anzuregen und zu fördern. Dieser Zielsetzung dient die Initiative, die wir ergriffen haben.
    Auslandsaufenthalt, Auslandsbildung haben im übrigen auch eine freiheitliche und demokratische Seite. Es ist ja kein Zufall, daß totalitäre Regime ihre Bürger, gerade auch ihre jungen Bürger, an Auslandskontakten hindern und damit genau das Gegenteil von dem betreiben, was wir wollen. Sie verweigern die Möglichkeit einer Auslandserfahrung.
    Demgegenüber sollten sich freiheitliche und demokratische Staats- und Gesellschaftsordnungen dadurch auszeichnen, daß sie freie Begegnungen ihrer Bürger wünschen, erleichtern und fördern;

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    denn sie können es sich leisten, und sie leben davon, daß den Bürgern die frische Luft bei Auslandsbegegnungen um den Kopf weht. Dies läßt sich auch nicht durch den touristischen Sektor allein erreichen, wo es doch zu vielen Oberflächenkontakten kommt, bei allem Positiven, was sich dort auch ereignet. Wir brauchen eine stärkere Bereitschaft zu einem Ausbildungs-, zu einem längeren Arbeitsaufenthalt im Ausland.
    Mir liegt aber daran, zu Beginn der Debatte deutlich zu machen, daß man vielleicht die Vokabel von der Auslandsmüdigkeit der jungen Generation bisher zu undifferenziert verwandt hat.

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU)

    Wir haben durch eine Fülle von Gesprächen gelernt, daß der Vorwurf, wir hätten es mit einer jungen Generation von Stubenhockern zu tun, falsch ist, daß es vielmehr häufig die Amtstuben sind, in denen durch bürokratische Regelungen, mangelnde finanzielle Ausstattung und andere Barrieren es den jungen Menschen erschwert wird, den durchaus vorhandenen Wunsch, ins Ausland zu gehen, auch zu verwirklichen.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Deswegen sagen wir selbstkritisch: Wer diesen Vorwurf zu pauschal übernommen hat, der sollte jetzt den Beitrag leisten, damit auch in diese Amtsstuben der frische Wind kommt, damit diejenigen, die ins Ausland gehen wollen, das auch tatsächlich machen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Lust am Fremden und die Neugier auf das Andere ist bei der jungen Generation durchaus vorhanden. Ich darf nur einmal zwei Beispiele nennen: Internationale Vereinigung der Wirtschaftsstudenten, die Praktikantenaustausch macht. Hier scheitert der Austausch mit dem Ausland daran, daß bei uns nicht genügend Praktikantenplätze zur Verfügung ge- stellt werden und deswegen junge deutsche Wirtschaftsstudenten — etwa über die AIESEC — in die USA gehen können.
    Oder nehmen wir den Bereich des deutschamerikanischen Schüleraustausches. Bei dem German-American Partnership Program sieht es so aus, daß deutsche Schulklassen nicht in die USA gehen können, weil es an der finanziellen Unterstützung für sozial schwächere Schüler mangelt oder weil es mit der Beurlaubung der begleitenden Lehrer nicht klappt. Wir stehen vor der Situation, daß es heute in den USA zum Teil Schulen gibt, die ein Interesse daran haben, daß Klassen hierher kommen — wofür wir nur dankbar sein können —, während auf Grund mangelhafter Regelungen bei uns deutsche Schulklassen, die ihrerseits gewillt sind, dieses zu tun, nicht reisen können. Ich meine, daß solche Beispiele für eine differenzierte Debatte wichtig sind.
    Unabhängig von dieser Korrektur bleiben die Fakten. Der Rückgang der Zahlen ist alarmierend. 1962 gab es in Deutschland 300 000 Studenten; 10 000 von ihnen gingen ins Ausland. Heute haben wir 800 000 Studenten; davon gehen immer noch nur 10 000 ins Ausland. Damit besteht sehr wohl die Gefahr einer Provinzialisierung. Deshalb war dieser Antrag notwendig.
    Schauen wir uns einmal ein für uns so wichtiges Land wie die Vereinigten Staaten von Amerika an. Dort absolvieren nur 0,05 % der deutschen Studenten ihr Studium. Die absoluten Zahlen sind entsprechend bescheiden: 1977/78 waren es insgesamt 256 Studenten, davon 167 Fulbright-Stipendiaten und 89 Stipendiaten des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, sowie noch einmal 140 im Rahmen des neuen Anglisten-Programms, die in die USA gegangen sind. Wenn Sie das zu den über 800 000 Studenten in Beziehung setzen, wird deutlich, welch eine negative Entwicklung es hier gegeben hat Während die Bundesrepublik Deutschland früher zur Spitzengruppe derjenigen Länder zählte, die Austauschprogramme förderten und Studenten in die USA schickten, stehen wir heute in der Rangliste nach Israel an 22. Stelle.
    Diese Entwicklung und dieser Zustand sind vor allem auch politisch unverantwortlich. Günther Gillessen hat in einem, wie ich finde, sehr interessanten Artikel in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung" über „Defizite im deutsch-amerikanischen Verhältnis" darauf hingewiesen, daß die westliche Allianz nur soviel taugt, wie die beteiligten Völker sich als wahlverwandt fühlen und in der anderen Identität Teile der eigenen erkennen. Er hat darauf aufmerksam gemacht, welch eminent politische Auswirkung der Rückgang der Zahl der in den USA studierenden Deutschen hat Statt früher 10 000 sind es heute nur noch 2 000.
    Das wird auch durch den .wachsenden Reiseverkehr, der im übrigen zu begrüßen ist, nicht ausgeglichen. Reisen sind in der Regel so flüchtig, daß ein wirklicher Ideenaustausch nicht zustande kommt und ein enger Kontakt zu der Bevölkerung des anderen Landes nicht möglich ist.
    In dieser Entwicklung liegt eine Gefahr für die lebenswichtige Verflechtung zwischen Deutschen und Amerikanern im politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereich. Das ist keine Frage der Bildungspolitik allein, sondern das kann zu einer Schicksalsfrage für unser Land werden. Walther Leisler Kiep hat neulich darauf hingewiesen: „Atlantiker wachsen nicht auf den Bäumen." Er hat sich dem Problem zugewandt, daß, anders als unmittelbar nach dem Kriege, die Gruppe derjenigen, die beide Länder intensiv kennt, sehr geschrumpft ist Atlantiker wachsen in der Tat nicht auf den Bäumen. Deswegen müssen wir schon in Schulen und an den Universitäten anfangen, die Voraussetzungen zu schaffen, damit sich die deutsch-amerikanische Partnerschaft auch in der Zukunft gut entwickelt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)




    Rühe
    Nehmen wir den Bereich der Europäischen Gemeinschaft, der politisch von mindestens ebenso großer Bedeutung für uns ist. Wenn man weiß, daß von den insgesamt 4 Millionen Studenten innerhalb der Europäischen Gemeinschaft nur 21 000 in einem Partnerland der Europäischen Gemeinschaft studieren — das sind 0,5 % —, dann müssen einen diese Zahlen doch sehr nachdenklich machen.
    Wir erleben, daß es bei der Blockierung des Transports von Schweinehälften an der deutschen Grenze zu einer riesigen öffentlichen Empörung kommt und Formulierungen wie „Schweinekrieg" gebraucht werden, daß aber dann, wenn Studenten innerhalb der Europäischen Gemeinschaft in ihrer Freizügigkeit durch finanzielle und organisatorische Barrieren eingeschränkt werden, niemand darüber spricht. So wichtig — gerade auch angesichts der zurückliegenden ausgedehnten Debatte — Schweinebäuche für die politische Zukunft der Europäischen Gemeinschaft auch sein mögen, man sollte sich doch darüber einig sein, daß es vielleicht noch eine Spur wichtiger ist, daß Schüler, Studenten und Lehrlinge zueinanderfinden und an den Grenzen für sie keine Blockierungen entstehen. Diese Blockierungen sind zwar nicht so leicht sichtbar, aber sie sind an den Universitäten und Schulen vorhanden.
    Von daher haben wir die herzliche Bitte an das Parlament und auch an die Regierung, sich diesen Fragen energischer als bisher zuzuwenden und deutlich zu machen, daß eine solche Frage, wie ich sie eben angesprochen habe, nicht nur eine Frage für irgendwelche bildungspolitischen Experten ist, sondern auch eine Frage für Außenpolitiker, für Wirtschaftspolitiker, für Kulturpolitiker, eine Schicksalsfrage der weiteren Entwicklung der
    Europäischen Gemeinschaft.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ein verstärkter Austausch unserer jungen Generation mit anderen Ländern gibt uns auch frühzeitig Signale im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit unseres eigenen Bildungssystems. Wenn wir z. B. erleben müssen, daß an der amerikanischen Harvard-Universität hinter die Anerkennung des deutschen Abiturs mehr und mehr Fragezeichen gemacht werden, so gibt uns das Veranlassung, darüber nachzudenken, ob nicht auch hier bei uns Korrekturen nötig sind. Wenn man einen solchen internationalen Austausch nicht vollzieht, kommt man sehr schnell in die Gefahr der Isolierung, verliert man sehr schnell die internationale Meßlatte, um im Bildungswesen auch international wettbewerbsfähig zu bleiben.
    Wir möchten mit unserer Initiative deutlich machen, daß etwa ein Auslandsstudium keine Privatangelegenheit von irgendwelchen Exoten ist und daß wir keinen Studenten oder Lehrling de luxe schaffen wollen, von dessen Typ sich einige Einzelexemplare im Ausland tummeln. Wir wollen deutlich machen, daß es nicht zuletzt auch im öffentlichen Interesse der Bundesrepublik Deutschland als einer führenden Welthandelsnation liegt, wenn so viele junge Menschen wie möglich den Weg ins Ausland finden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir wollen keineswegs aus der Generation von angeblichen Stubenhockern staatlich subventionierte Weltenbummler machen. Wir wollen aber einen Beitrag leisten, damit sich eine weltoffene, bewegliche und im besten Sinne auf das andere neugierige junge Generation entwickelt, die das Ausland kennt
    und die deshalb für sich und für ihr eigenes Land auch mehr leisten kann.
    Wichtig an unserer Initiative ist dabei, daß sie sich nicht auf Studenten, über die ohnehin am meisten diskutiert wird, beschränkt. Es wird vielmehr auch ganz zentral an Schüler und Lehrlinge gedacht, die bei dieser Betrachtung bisher viel zu kurz gekommen sind.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es gibt nicht wenige, die sagen: Wieso soll ein Lehrling nun auch noch ins Ausland gehen? Es gibt hier aber hervorragende Möglichkeiten für Lehrlinge und auch für diejenigen, die ihren Lehrabschluß ge- rade hinter sich haben. Wir haben entsprechende Programme vorbereitet, denen sich dieser Kreis hoffentlich nicht verschließen wird.
    Was die Studenten angeht, so möchte ich anmerken, daß wir keineswegs nur an einen Studienaufenthalt im Ausland denken, keineswegs nur an einen Aufenthalt, der in engem Zusammenhalt mit einem Studium steht. Deswegen wird die Frage nach der Anerkennung manchmal allzu ängstlich gestellt. Ich finde, der Arbeitsaufenthalt eines Studenten im Ausland kann auch einen sehr positiven Effekt haben. Ich habe als Student einmal als Sozialarbeiter in den USA gearbeitet. Das hatte mit meinem Studium allenfalls von der Sprache her etwas zu tun. Dennoch hat mir dieser Aufenthalt für das Studium und sicherlich auch sonst wichtige Impulse gegeben. Daher müssen sich manche Studenten auch von der ängstlichen Frage lösen: Bekomme ich die Auslandszeiten auch hundertprozentig anerkannt? Wir treten auch für die Förderung — dies gilt ebenfalls für die Förderungsleistungen — von Arbeitsaufenthalten auch von Studenten in anderen Ländern ein. Letztlich wird sich dies dann auch für die spätere berufliche Tätigkeit solcher Studenten positiv auswirken.
    Sie kennen unseren Antrag und unser Programm vom Anfang dieses Jahres. Für den studentischen Teil der Verbesserung der Ausbildungsförderung haben wir eine ernsthafte Antwort der Bundesregierung bekommen, und sowohl im Plenum als auch im Ausschuß sind auf Grund unserer Vorschläge auch schon erste Maßnahmen zur Verbesserung beschlossen worden.
    Unser Fraktionsvorsitzender, Helmut Kohl, hat sich hinsichtlich der Materien, für die der Bundestag keine Kompetenz oder keine ausschließliche Kompetenz hat, an alle Kultus- und Wissenschaftsminister und -senatoren — auch an unsere Fraktionsvorsitzenden — gewandt. Ich darf sagen, daß wir ein sehr, sehr positives Echo — auch von sozialdemokratischer Seite — auf diese Vorschläge bekommen haben. Es gibt eigentlich niemanden, der diese Vorschläge nicht begrüßt hätte. Ich meine, daß uns dieses ungewöhnlich breite Echo, das auch in vielen Briefen aus der Bevölkerung zum Ausdruck kam, und die Tatsache, daß unsere Vorschläge auch von anderen Parteien gestützt werden, nicht dazu veranlassen sollten, uns wieder zu beruhigen und zu sagen: Wir sind ja hier sehr stark einer Meinung, sondern wir dürfen in unseren Initiativen nicht nachlassen. Wir müssen dafür sorgen, daß der Stein, den wir ins Wasser geworfen haben, auch Wellen schlägt. Hier muß sich weiterhin etwas bewegen. Wir sollten uns darüber nicht wieder beruhigen.
    Ich will jetzt nur ganz kurz und summarisch im einzelnen etwas zu dem Programm sagen, da wir es ja auch in vielen Teilen schon vorgestellt haben. Ich



    Rühe
    nenne die Aktivierung des Europäischen Jugendwerks, die Aufforderung an die Regierung, in Verhandlungen mit anderen EG-Regierungen einzutreten, um mehr Freizügigkeit in Europa zu schaffen, Sonderstipendienprogramme, Entwicklung und Austausch von Austauschprogrammen für die Ferienarbeit von jungen Arbeitnehmern, Schülern und Studenten sowie auch den Vorschlag, die Regierung zu bitten, regelmäßig über Fortschritte der Arbeit auf diesem Gebiet zu berichten.
    Angesichts der Sachlage muß vieles in den Ländern, anderes hier im Bund gemacht werden. Vielleicht sollte die Bund-Länder-Kommission hier eine Aufgabe sehen. Gerade auch angesichts mancher Probleme, die sich dort ergeben haben, sind hier vielleicht Arbeitskapazitäten frei, die es erlauben, sich ganz konstruktiv mit diesem wichtigen Thema zu beschäftigen, damit im Bund und in den Ländern koordiniert weitere nützliche Beiträge geleistet werden können.
    Was die Schüler angeht, so steht diesbezüglich ein Vorschlag im Mittelpunkt, speziell den Schüleraustausch mit den Vereinigten Staaten zu stärken. Bei den Schülern ist es besonders wichtig, daß schon an den Schulen für solche Programme geworben wird. Das fördert dann später auch die Studenten.
    Aber ein Punkt ist auch ganz besonders wichtig, nämlich die Förderung des Fremdsprachenunterrichts als eine Voraussetzung für größere Freizügigkeit in Europa und auch für die Förderung dieses Programms, denn statt eines Abbaus der Sprachbarrieren verzeichnen wir neue Sprachbarrieren, etwa im Zusammenhang mit der Entwicklung der reformierten Oberstufe, in der nur noch 2 % der Schüler zwei Fremdsprachen in Leistungskursen bis zum Abitur erlernen, oder auch mit der Ankündigung der französischen Regierung, künftig den Deutschunterricht an französischen Schulen zugunsten des Englischunterrichts einzuschränken. In diesem Zusammenhang begrüßen wir sehr, daß der deutsche Beauftragte für die deutsch-französische Kulturzusammenarbeit, Herr Ministerpräsident Vogel, jetzt mit der französischen Regierung eine Absichtserklärung abgegeben hat, daß der beiderseitige Sprachenunterricht nicht gekürzt, sondern ausgebaut werden soll.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Wir haben in der Tat wenig Grund, andere zu kritisieren; wir haben genug Grund, vor der eigenen Haustür zu kehren, nicht nur im Zusammenhang mit der reformierten Oberstufe in vielen Bundesländern — ich will da nicht alle über einen Kamm scheren —, sondern etwa auch im Zusammenhang mit dem Schmalspurabitur in Nordrhein-Westfalen, wo für das Abitur unter Mißachtung bundeseinheitlicher Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz nur noch eine Fremdsprache verlangt wird. Untersuchungen von Handel und Industrie haben darüber hinaus ergeben, daß ihre jungen Mitarbeiter bei weitem nicht die Fremdsprachenkenntnisse mitbringen, die unbedingt erforderlich sind, um die Außenhandelsbeziehungen deutscher Unternehmen zu erhalten und auszubauen.
    Um die Talfahrt der deutschen Schüler in den Sprachenprovinzialismus aufzuhalten, schlagen wir folgende Maßnahmen vor: erstens Sicherstellung einer wieder breiteren Fremdsprachenausbildung in allen Schulstufen und Schulformen,

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU)

    insbesondere in den reformierten gymnasialen Oberstufen; zweitens Vereinbarungen mit den anderen zuständigen Ministerien unserer europäischen Nachbarländer über eine quantitative und qualitative Ausweitung des Fremdsprachenunterrichts; drittens ein verstärkter Austausch von Schülern und jungen Arbeitnehmern sowie der Ausbau von Schul- und Betriebspartnerschaften zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft nicht zuletzt zur Vertiefung der jeweiligen Fremdsprachenkenntnisse.
    Ich hoffe, daß diese Punkte, von denen ich weiß, daß unsere Zuständigkeiten nicht sehr weit gehen, als eine wichtige Anregung verstanden werden und daß sie nicht ohne Konsequenzen bleiben.
    Nun zu unseren Maßnahmen für junge Arbeitnehmer. Hier haben wir durch unsere Gespräche insbesondere mit der Carl-Duisberg-Gesellschaft erheblich dazugelernt. Die Initiativen der Wirtschaftsverbände und Kammern sowie anderer Organisationen müssen durchaus lobend erwähnt werden. Neben deren Aktivitäten nehmen sich allerdings die Förderungsprogramme staatlicher Institutionen gerade für junge Arbeitnehmer mehr als bescheiden aus. Ich verstehe überhaupt nicht, daß der Bund nicht ein entsprechend großzügiges Stipendienprogramm für den beruflichen, speziell den betrieblichen Austausch junger Arbeitnehmer aufgebaut hat. Dafür gibt es keine Entschuldigung; denn hier mangelt es nicht an Kompetenzen, sondern hier hat es wohl an Phantasie und Aktivität gemangelt. Der Bund ist aufgefordert, hier in Zukunft mehr zu tun.
    Wir haben in Gesprächen mit der Carl-DuisbergGesellschaft eine Reihe von weiteren konkreten Initiativen entwickelt, die ich hier jetzt im einzelnen nicht vortragen will, die wir dann aber in den Ausschußberatungen ausgiebig diskutieren können. Es scheint uns wichtig zu sein, gerade die jungen Arbeitnehmer für einen solchen Auslandsaufenthalt zu motivieren. Da geht es nicht nur darum, daß etwa Köche im Rahmen der Lehrlingsausbildung sechs Wochen nach Frankreich gehen können, so schön und nett das ist — wir alle profitieren davon, wenn wir dann hier noch mehr französische Küche haben —, sondern es gibt in vielen Bereichen Möglichkeiten für Lehrlinge, die angeboten werden sollten. In diesem Zusammenhang muß ich den Bundesverteidigungsminister loben, wozu wir sonst nicht soviel Anlaß haben. Er hat mir neulich erzählt, seine Tochter sei im Rahmen ihrer landwirtschaftlichen Ausbildung jetzt ein halbes Jahr in den Vereinigten Staaten gewesen. Als Vater hat er in dieser Beziehung vernünftig und zukunftsweisend gehandelt. Hoffen wir, daß die Bundesregierung bezüglich der Motivierung aller Lehrlinge ähnlich initiativ wird wie der Vater Apel bei seiner Tochter.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Kommen Sie uns nicht mit dem Argument, das koste zuviel Geld. Wir haben bei den Haushaltsberatungen zum Einzelplan 31 festgestellt, daß diesbezüglich noch manche Möglichkeit vorhanden ist. Vielleicht sollte man auf den einen oder anderen ideologisch nicht ganz freien Modellversuch im eigenen Lande verzichten und dafür sorgen, daß Lehrlinge, Schüler und Studenten verstärkt die Chance eines Auslandsaufenthalts erhalten.
    Über die Studenten ist am meisten geredet worden; deswegen will ich heute am wenigsten über sie sprechen. Ich will noch einmal darauf verweisen, daß wir hier auch einen Schwerpunkt für den Bereich der Vereinigten Staaten sehen, was nicht be-



    Rühe
    deutet, daß andere diskriminiert werden. Da das über BAföG schwer zu erreichen ist, haben wir im Ausschuß einvernehmlich weitere Stipendien im nächsten Haushalt ausgewiesen. Unsere Zielsetzung lautet, in den nächsten Jahren 500 zusätzliche Stipendien zu schaffen. Das ist die Voraussetzung dafür, daß wir nicht darauf warten, daß die Atlantiker auf den Bäumen wachsen, sondern daß wir konkret etwas tun, damit es mehr Atlantiker bei uns und in den Vereinigten Staaten gibt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Bei allen Gründen, die im Zusammenhang damit angeführt werden, daß sich die Studenten in der Tat manchmal sehr schwer tun, diesen Weg ins Ausland zu gehen, müssen wir auch die Länge der Studiendauer in unserem Lande berücksichtigen. Kein anderes Land auf der Welt leistet sich den Luxus und bringt Studenten in die Situation, daß sie im Schnitt sechs bis sieben Jahre studieren. Angesichts des fortgeschrittenen Alters nach einem Studium oder während des Studiums fehlt in der Tat der Spielraum, auch noch im Ausland zu studieren. Andere Länder haben es da sehr viel leichter, bei denen die Studenten im Schnitt nur vier Jahre studieren. Ich meine, man muß sich die Frage nach der Bereitschaft, in einem jüngeren Lebensalter ins Ausland zu gehen, auch unter dem Gesichtspunkt stellen: Blockiert nicht die lange Studiendauer diese Bereitschaft? Blockiert nicht die in der Tat wachsende Besorgnis, ob man noch rechtzeitig in einen Beruf hineinkommt, diese Bereitschaft?

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Ich meine, daß bei Beratungen, die in der Zukunft anstehen, auch dies einbezogen werden sollte.
    Natürlich spielt die Studienplatz- und Arbeitsmarktsituation eine Rolle. Viele bleiben im Lande, weil sie glauben, die letzte Chance noch erwischen zu können, bevor die Lawine der starken Jahrgänge herunterkommt. Aber die ist nun schon da. Wir sollten auch in der heutigen Debatte den Studenten sagen, daß sie ihre Berufschancen nicht verkleinern, wenn sie ins Ausland gehen, daß sie hier nichts verpassen, sondern daß sie zusätzliche Berufschancen erhalten. Es wird inzwischen von der Wirtschaft verstärkt honoriert, hoffentlich bald auch vom öffentlichen Dienst, wenn jemand während seiner Ausbildung ins Ausland gegangen ist. Da man mit der Einstellungspolitik des öffentlichen Dienstes Signale setzen kann — die Wirtschaft ist hier wieder einmal voraus —, meine ich, daß bei sonst gleicher Qualifikation und wenn es ein Interesse gibt — und das gibt es in vielen Bereichen —, jemand nicht benachteiligt werden sollte, wenn er unser Land während der Ausbildung einmal verlassen hat. Man sollte das vielmehr honorieren. Die für die Einstellungspolitik der öffentlichen Hand Verantwortlichen sollten das deutlich machen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Dies macht man nicht nur durch Presseerklärungen, sondern durch Handeln. Praktizieren Sie das einmal! Ich sage Ihnen, es spricht sich schneller herum als jede Presseerklärung des Bundesbildungsministers, wenn Sie bevorzugt junge Leute einstellen, die Mobilität bewiesen und einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland vollzogen haben.
    Meine Damen und Herren, über die anderen Punkte im Zusammenhang mit den Studenten und den jungen Wissenschaftlern werden wir im Ausschuß zu debattieren haben.
    Wir haben gehört, daß die Koalition dieses Thema für nicht so wichtig hält und daß man möglicherweise den Versuch machen wird, Frau Schuchardt, diese Debatte zu einer Debatte über die aktuellen Probleme des Bildungsgesamtplans umzugestalten. Lassen Sie mich dazu folgendes sagen: Von uns liegt seit drei Monaten dazu ein Antrag vor, von Ihnen seit gestern. Wir freuen uns auf die Diskussionen über die Probleme des deutschen Bildungswesens. Das kann in der nächsten Woche hier im Parlament geschehen. Wir halten aber auf der anderen Seite dieses Thema für so wichtig, daß wir, wenn es auf der Tagesordnung steht, dazu sprechen. Insofern würden wir Ihren Versuch, von einem gewissen Defizit an Ideen und Initiativen in diesem Bereich ablenken und auf andere Themen hinlenken zu wollen, eben doch als einen Mangel an Sensitivität für die Wichtigkeit auch dieses Themas deuten. Von daher habe ich die herzliche Bitte, diese Debatte nicht zu unterlaufen und zum frühestmöglichen Zeitpunkt die in der Tat notwendige strittige Debatte über die Probleme des deutschen Bildungswesens zu führen. Seien Sie aber nicht blind für die wichtige Zukunftsbedeutung der Probleme, die wir heute hier angesprochen haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir wollen hier in der Debatte nicht polarisieren. Das ist auch deutlich geworden. Es geht eigentlich um einen Wettbewerb von Ideen und Initiativen. Ich gebe zu, daß wir da einen Startvorsprung haben und schon ein bißchen weggelaufen sind. Man soll im Sport aber nie aufgeben. Wir möchten Sie ausdrücklich anfeuern, noch etwas zuzulegen und Ihrerseits ja zu sagen zu vielen Punkten, die wir vorgeschlagen haben, aber auch eigene Vorschläge zu machen. Engagieren Sie sich, stellen Sie sich dem Wettbewerb der Ideen und Initiativen in diesem Bereich! Die junge Generation in unserem Lande kann davon nur profitieren.

    (Beifall bei der CDU/CSU)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Lattmann.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dieter Lattmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Mit sachlichem Vergnügen, Herr Kollege Rühe, werden wir uns der von Ihnen angeschnittenen Debatte stellen. Wir begrüßen auch den Grundton sehr, in dem Sie das Thema angesprochen haben, denn es ist leicht, darauf in einer Weise zu antworten, die Kooperationsmöglichkeiten der Bildungspolitiker da ergreift, wo sie sich bieten, zumal wir sehr bedauern, daß bei einigen anderen Themen diese Kooperation immer schwieriger wird.

    (Zuruf von der CDU/CSU: An wem liegt das?)

    Deswegen zunächst ein Ja zu Ihrem Grundansatz. Wir haben Ihren Antrag aufmerksam gelesen. Wir haben auch die vielen Presseerklärungen gelesen, die Sie seit der Vorlage Ihres Antrags am 9. Januar abgegeben haben. Wir respektieren die Konsequenz, die Sie in diesem Bereich bildungspolitisch an den Tag gelegt haben; wir greifen dies gerne auf. Der gemeinsame Ansatz ist das gemeinsame Bedauern dieser Immobilität eines Teils der jungen Generation in der Ausbildung. Wir müssen aber, denke ich, doch noch etwas tiefer nach den Gründen



    Lattmann
    fragen. Ich werde versuchen, in meinem Beitrag auf einige Ihrer Beurteilungen einzugehen.
    Zunächst aber für meine Fraktion eine etwas grundsätzlichere Stellungnahme zu Ihrem Antrag. Ich kann das Zahlenwerk; das Sie vorgelegt haben, im wesentlichen nur bestätigen. Ich muß — gewissermaßen um der protokollarischen Ordnung halber — auch für uns Zahlen nennen. Es stimmt: Nach der UNESCO-Statistik hat sich die Zahl der in anderen Ländern studierenden Deutschen zwischen 1962 und 1975 - und 1975 ist ja auch schon wieder vier Jahre her, so daß die Statistik selbst alt ist — kaum verändert. Sie lag und liegt bei 10 000. Das bedeutet, daß die Zahl seit 1962 von 3,1 % auf 1,2 % gesunken ist. Das bedeutet auch, daß 1962 etwa 14% der Hochschulabsolventen eines Jahrgangs — der Absolventen! — einen Auslandsaufenthalt nachweisen konnten. Gegenwärtig sind es nur noch 7,5 %. Das ist eine sehr zu bedauernde Entwicklung, die wir sicher gleichermaßen kritisch beurteilen. Die Tatsache, daß 52 000 ausländische Studenten bei uns studieren — wir begrüßen das in der Sache und haben dafür ja auch besondere Förderprogramme —, von denen 32 000 im übrigen aus Entwicklungsländern kommen, macht deutlich, daß immerhin doppelt so viele Studenten aus den westlichen Partnerländern Europas bei uns sind als Studenten von uns bei ihnen — ebenfalls kein gutes Faktum.
    Aber der gegenwärtige Stand der Förderung ist so schlecht denn doch nicht. Ich möchte darauf hinweisen — zum Teil im Aufgreifen von Anträgen, die
    ) Sie gestellt haben, was wir gar nicht verkennen und wo wir Gemeinsamkeiten in der Zielsetzung hatten —, daß im Bereich des Bundesausbildungsförderungsgesetzes — und da haben Sie Verdienste um die Erweiterung in Richtung Kanada und USA; wir haben uns das gern zu eigen gemacht — 2 800 Studenten, durch die Stipendienmöglichkeiten der Programme des Deutschen Akademischen AustauschDienstes 4 600 Studenten und durch Stipendien weiterer Organisationen 1 400 Studenten gefördert werden, so daß von den insgesamt 10 000 Studenten, die sich in anderen Ländern in der Ausbildung befinden, 8 800 mit 30 Millionen DM Bundesmitteln staatlich gefördert werden. Es ist also doch eine ganz beachtliche Leistung, die schon da ist. Mit Ihnen sind wir der Meinung, daß dies verbessert werden kann und - soll, aber bitte im Einvernehmen zwischen Ländern und Bund. Denn es geht beim besten Willen nicht an, daß man diesen Teil der Kosten immer auf den Bund wälzt, aber den Teil der Ideen stärker bei den Ländern ressortieren lassen möchte.

    (Beifall bei der SPD)

    Die Forderung, daß möglichst jeder, der studiert, im Laufe seines Studiums wenigstens ein halbes oder ein ganzes Jahr im Ausland gewesen sein sollte, ist eine Zielsetzung, die wir hier auch gern bekräftigen. Aber was sind denn eigentlich — und damit komme ich zu einigen Ihrer Punkte, Herr Kollege Rühe — die Verhinderungsmechanismen? Obwohl Sie hier sehr betont auf junge Arbeitnehmer und Auszubildende hingewiesen haben — ich sehe das ganz unpolemisch —, lautete die Reihenfolge der Prioritäten — auch in Ihrem Antrag und leider auch bei uns — bisher eben nicht: Auszubildende, junge Arbeitnehmer, Schüler, Studenten, Wissenschaftler. Vielmehr wird den heutigen Programmen nach in folgender Reihenfolge gefördert: Wissenschaftler, Studenten, Schüler, und dann erst kommen die jungen Arbeitnehmer und die Auszubildenden. Dies scheinen Sie jetzt teilweise umkehren zu wollen; dabei helfen wir gern mit. Da Sie sich selbstkritisch geäußert haben, wollen wir das durchaus auch so beantworten.
    Aber, liebe Kolleginnen und Kollegen, stimmt es denn überhaupt, daß diese unsere junge Generation in Gustav Heinemanns „schwierigem Vaterland" so wenig international ist? Sie ist es in den Ausbildungssystemen, aber sie ist es ja nicht ihrem Naturell nach, sie ist es nicht in ihrem privaten Leben. Es ist doch gerade auch eine Rucksack-Generation, die Grenzen mit Leidenschaft überschreitet, und zwar in einem Bereich, den die Statistik zum Glück — denn wir wollen ja wirklich nicht alles kontrollieren — nicht erfaßt. In den deutschen Milliarden, die im internationalen Tourismus jährlich in die Welt wandern, stecken natürlich auch die Ersparnisse und die Taschengelder von Millionen aus der jungen Generation.
    ' Das Problem ist deswegen nicht eigentlich eine Reiseunlust, sondern eine Demotivierung von wichtigen Teilen der jungen Generation, vor allen Dingen der akademischen Jugend, eine Demotivation, ins Ausland zu gehen, die wir noch nicht genügend ergründet haben. Das hat ganz sicher damit zu tun, daß diese Generation ganz speziellen Schwierigkeiten unterworfen ist, die sich aus dem Klima unseres Ausbildungssystems und der Arbeitswelt und der Gesellschaft ergeben. Es sind sehr viel mehr psychische Schwierigkeiten als materielle Schwierigkeiten, es ist sehr viel mehr die Erfahrung einer Isolation des Individuums und einer Zukunftsangst, die sich unter den Druckverhältnissen eines Gesellschaftssystems einstellt, in dem eben schon der sehr junge Mensch eigentlich immer wieder veranlaßt wird, sich fast schablonenhaft einzuspulen und einzuspeisen in Bildungsgänge, die dann in ganz bestimmten Immobilismen enden, etwa in der Angst, nicht in dem System, das hier gilt, zu bleiben, wenn man ins Ausland geht.

    (Zustimmung bei Abgeordneten der SPD)

    Wir müssen das, glaube ich, vertiefen, denn ein Teil der Angebote, die wir machen, wird ja nicht aufgegriffen. Deswegen ist es wichtig zu erkennen: Es ist nicht in erster Linie ein Problem des Geldes und der Programme, sondern in allererster Linie das Problem, ob es uns Bildungspolitikern gemeinsam gelingt, ein Klima zu schaffen, in dem das, was Sie Abenteuerlust und Beweglichkeit der jungen Generation genannt haben, wirklich neu geweckt wird, und zwar im Zusammenhang mit Bildungspolitik in Parlamenten. Und das betrifft gerade auch den Teil der jungen Generation, der vielleicht gar nicht mehr so genau hinhört, wenn in den Parlamenten über diese Generation gesprochen wird, weil viele aus dem Zuhören dessen, was hier geredet wird, wegschwimmen.
    Ich meine, in unsere bildungspolitische Selbstkritik aller Fraktionen gehört hinein, daß wir sagen, ein allzu schablonenhaftes Denken und eine allzu ordnungsbezogene Ausrichtung unserer verschiedenen Ausbildungsgänge ist sicherlich mit schuld. Es gibt ja so etwas wie Nationalcharakter, und wir sind nun einmal mehr als andere Länder dafür begabt, uns im-



    Lattmann
    mer an Sicherungen, an einem fast extremen Maß von Sicherheitsbedürfnis zu orientieren. Wir können aber nicht beides auf einmal haben. Wir können nicht auf der einen Seite eine junge Generation haben, die abenteuert, die es riskiert, in andere Länder zu gehen, und auf der anderen Seite eine fast beamtenhafte sozialpolitische Absicherung derselben Generation auch schon im Stadium der Ausbildung.

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU)

    Da ist ein Widerspruch, und deswegen möchte ich hier auch denjenigen in der jungen Generation ein Moment des Zögerns und des Respekts signalisieren, die völlig ohne jedes Programm und ohne jede Förderung aus wirklicher Eigeninitiative sich rühren und herausgehen. Ich habe vor einiger Zeit zufällig einen jungen Kaufmann kennengelernt. Er hatte seine Ausbildung abgeschlossen. Er kam aus einem Elternhaus, aus dem er keine Tausender mitnehmen konnte. Aber er begab sich mit Ersparnissen, die er sich erjobbt hatte, auf eine große Tour und trampt jetzt zwei Jahre lang von Alaska nach Feuerland. Wenn ihm das Geld unterwegs ausgeht, wird er arbeiten. Der erscheint bei uns in keiner Statistik. Er ist auch keiner, der einen bildungspolitischen Abschluß bekommt. Aber er ist einer, der dafür steht, daß diese Rucksack-Generation Bewegungsdrang und Neugier hat. Wir können hier nur zu einem Teil etwas tun, aber den anderen sollten wir zumindest sehen und ermutigend aufgreifen.

    (Beifall)

    Sie haben eine Fülle von Details erwähnt. Herr Kollege Rühe, bevor ich in meinem Text fortfahre, möchte ich auf Ihre Punkte eingehen. Ich bejahe die freiheitliche Dimension; aber Sie haben gesagt, daß Länder, deren Systeme nach unserer Auffassung und sicherlich auch nach einem objektiven Maßstab unfreiheitlich sind, das Reisen verbieten. Das tun sie nicht, sondern sie erlauben das Reisen, allerdings nur innerhalb ihres Systems. Bei manchen Stellen gibt es eine gewisse Reiseintoleranz gegenüber der jungen Generation, wenn diese jungen Leute nicht Richtung Westen, sondern Richtung Osten reisen. Wir haben gegenüber dem Reisebedürfnis in Richtung Osten dieselbe völlige Unbefangenheit, weil die Erfahrung der Systeme dort die beste Art und Weise ist, Demokrat zu bleiben oder zu werden und diesen Systemen Widerstand zu leisten. Ich habe keine Unterstellung anbringen wollen, sondern nur gesagt „in allen Bereichen". Warum wird bei uns z. B. so wenig Russisch gelehrt, obwohl Russisch eine Hauptsprache in der Welt ist? Von den Sprachen bis zu den Reisezielen sind wir auch in unserem westlichen System befangener, als wir es manchmal zugeben.
    Bei der Verbesserung des deutsch-amerikanischen Schüleraustausches und des Schüleraustausches überhaupt, den Sie angesprochen haben, helfen wir allerdings in dem Wissen gern mit, daß dies nicht ohne die ganz wesentliche Initiative der Länder geht.
    Sie haben immer wieder das Stichwort „Provinzialisierung" gebracht. Auch wenn ich dies einmal nicht als polemischen Begriff verstehe, finde ich ihn ungerecht. Ich glaube, wir haben eine gewisse Schrebergartenenge mit engen Zäunen. Wenn man über die Bundesrepublik hinwegfliegt, dann sieht man sie als dicht besetztes Industrieland, und den jungen Leuten haftet viel von dieser zusammengeschnürten Lebenssituation in den Ballungsgebieten an. Das ist nicht Provinzialisierung, sondern Neugier, internationales Informations- und Bewegungsbedürfnis; aber dem entspricht nicht voll die materielle Voraussetzung der geistigen Freizügigkeit, und darum geht wohl die Diskussion.
    Daß das sogar eine Schicksalsfrage ist — Sie haben hier mit Recht ein gewisses Pathos an den Tag gelegt —, können wir ebenfalls nur bejahen; aber dabei muß ich auf folgenden Punkt kommen. Sie haben von Auszubildenden und Lehrlingen gesprochen. Wie stellen Sie sich das genau vor? Wir sind auf die entsprechende Konkretisierung Ihrer Anträge im Ausschuß gespannt, weil wir wissen möchten, innerhalb welcher Zeit Sie sich das vorstellen. In der Lehrzeit ist wohl das duale System ein Hinderungsgrund.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Die Berufsschule, nicht das duale System!)

    Jedenfalls ist es dann notwendig, die Berufsschulausbildung zu verändern; denn dann müßte man in der Berufsschule sehr viel mehr Blockschulung haben. Das geht sehr in die Details, aber Sie sollten uns dann möglichst genau sagen, wie Sie sich das vorstellen; denn nach dem gegenwärtigen Stand ist es eine hervorragende Absichtserklärung, aber noch kein Programm.
    Sie haben gewissermaßen mit drei Ausrufungszeichen gesagt, daß mehr getan und gehandelt werden muß. Sie haben gemeint, wir wollten diese Debatte hier in eine vorgezogene Debatte zum Bildungsgesamtplan abrutschen lassen. Das wollen wir nicht, sondern wir haben unseren Antrag gestern vorgelegt, weil die Situation in der Bund-Länder-Konferenz für Bildungsplanung erst seit dem 15. Oktober so drastisch verändert ist, daß sie uns blockiert erscheint. Das war die Auslösung unseres Antrags, und wir sind uns darin einig, daß es in den Fraktionen angestrebt werden sollte, Ihren Antrag vom Juni und unseren frischen Antrag gemeinsam möglichst am 8. November hier gründlich, ohne Feindschaft, aber scharf in der Sache zu debattieren.

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU)

    500 zusätzliche Stipendien speziell für Amerika wurden angesprochen, die über den DAAD abgewickelt würden. Herr Rühe, wenn dies ausschließlich der Bund bezahlen soll, müßten die Länder ihren Anspruch auf vermehrte Mitwirkung in der kulturellen Außenpolitik wahrscheinlich ein bißchen reduzieren. Ich baue also darauf, daß die Programme auch so angelegt werden, daß diejenigen, die in unserem föderativen Bildungssystem die Hauptverantwortung für alle Ausbildungsbereiche tragen, auch zu diesen neuen Stipendien, die sehr begrüßenswert wären, einen wichtigen finanziellen Beitrag leisten. Das waren nur einige Äußerungen zu Ihren Ausführungen, Herr Kollege Rühe.
    Nun zurück zu dem, was wir in dieser Beratung vorzutragen haben. In den Punkten 3 und 7 Ihres Antrags verlangen Sie eine Berichtspflicht und eine Statistikpflicht, die wir der Ursache nach verstehen — weil man genaue Zahlen braucht, wenn man ein Problem lösen will —, die aber in einem Widerspruch dazu stehen, daß Sie auf der anderen Seite immer wieder mehr Bürokratie und mehr zentralistische Speicherung von Daten beklagen. Da müssen wir uns doch einmal einigen: Genügen uns die europäischen Daten, oder brauchen wir tatsächlich so viele Berichte und Statistiken?
    Wir haben hier eine ganz große Skepsis, weil wir einen wesentlichen Teil, wo die junge Generation im Ausland bereits tätig ist, gar nicht überblicken oder statistisch abfragen können. Das ist nun wirklich der



    Lattmann
    Bereich der Arbeitswelt. Wir wissen nicht, wie viele junge Arbeiter von ihren Firmen auf Baustellen in der Dritten und der Vierten Welt geschickt werden. Wir wissen nur: Es sind Tausende, ja es sind Zigtausende. Die können wir mit diesen Statistiken ohnehin nicht erfassen. Denn die Wirtschaft würde sich einem solchen sie betreffenden Statistikbegehren sofort entziehen.
    In Punkt 5 — dies nur als Vorbemerkung zur Debatte am 8. November — ist Ihnen, meinen wir, allerdings ein Punkt unterlaufen, der Selbstironie zumindest als mögliche Perspektive in den Raum rückt. Wenn Sie sagen, Sie wollen mehr Freizügigkeit für den Austausch von Schülern, jungen Arbeitnehmern, Studenten und Wissenschaftlern und — wörtlich — sichtbare Verbesserungen bei der gegenseitigen Anerkennung von Abschlüssen, dann ist das gerade etwas, was Sie jetzt in der Bestrebung des Bildungsgesamtplans in der Innenpolitik aufkündigen.

    (Zuruf des Abg. Rühe [CDU/CSU])

    Das erscheint uns paradox: Wir sehen da beileibe kein Zusammengehen. Aber lassen Sie uns das am 8. November vertiefen.
    Im übrigen habe ich mir in der Vorbereitung für diesen Beitrag noch einen Sachpunkt herausgesucht, der ebenfalls bemerkenswert ist. Wer sagt, er will hier etwas verbessern, muß sich ja auch fragen lassen, wieweit er dort, wo er bildungspolitisch die Mehrheit besitzt, schon verbessert hat. Mein Kollege Kurt Vogelsang hat zum Bereich des Zusammenhangs zwischen Regelstudienzeit und Anerkennung von Auslandsstudium am 20. Juni durch Staatssekretär Engholm in der Fragestunde eine Antwort bekommen. Es hieß am 20. Juni in der Antwort der Bundesregierung:
    ... der Bundesminister für Bildung und Wissenschaft hat sich gegenüber den Bundesländern mehrfach dafür eingesetzt, bei der Anpassung des Hochschulrechts an das Hochschulrahmengesetz Regelungen zu treffen, nach denen ein Auslandsstudium nicht oder nur teilweise auf die Regelstudienzeit anzurechnen ist. Insgesamt acht Bundesländer haben entsprechende Regelungen getroffen. Zwei Bundesländer — Bayern und Schleswig-Holstein — behandeln diese Frage in den Landesgesetzen nicht. Baden-Württemberg sieht im Falle der Gleichwertigkeit und Förderlichkeit des Auslandsstudiums für den Studiengang eine obligatorische Anerkennung auf die Regelstudienzeit vor.
    Auch das ist ein Widerspruch. Dieser Widerspruch bleibt unaufgelöst. Was also konkret tun?
    Da meine Redezeit zu Ende geht, will ich schließen, indem ich noch einmal sage: Nicht in erster Linie das Materielle, nicht in erster Linie wohlklingende Programme sind das Problem, sondern eine Erneuerung der geistigen Beweglichkeit und auch eines Vertrauens in die Bewegbarkeit dieser Ziele durch die gegenwärtige parlamentarische Demokratie. In diesem Grundvertrauen ist innerhalb der jungen Generation viel gestört — aus Gründen, die hier nicht Gegenstand der Erörterung sind, aber im Hintergrund eine Menge Schwierigkeiten machen.
    Hüten wir uns davor, in der Bildungspolitik jetzt schon wortlos zu werden, und zwar aus einer krassen Konfrontation und Dauerpolarisierung, die mit dem Wahltermin im Herbst 1980 zu tun haben könnte. Hüten wir uns davor, uns als verbale Wolkenschieber in Aggressionen zu betätigen, sondern ver-
    suchen wir, in diesem konkreten Bereich der Verbesserung der Ausbildung im Ausland bald ein Stück Kooperation zu realisieren.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)