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    Plenarprotokoll 8/163 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 163. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1979 Inhalt: Nachruf auf den Ministerpräsidenten des Saarlandes, Dr. Franz Josef Röder . . . . 12967 C Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Mattick 12968 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . 13080 D Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 13081 B Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung . 12967 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Verteidigungsausschusses zu dem Jahresbericht 1978 des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages — Drucksachen 8/2625, 8/2986 — Frau Krone-Appuhn CDU/CSU . . . . 12968 C Nagel SPD 12971 D Möllemann FDP 12975 B Dr. Apel, Bundesminister BMVg 12981 B, 13004 D Dr. Wörner CDU/CSU 12987 A Horn SPD - 12991 D Berkhan, Wehrbeauftragter des Bundestages 12995 A Frau Tübler CDU/CSU 13000 A Ludewig FDP 13002 C Beratung des Antrags der Abgeordneten Gerlach (Obernau), Handlos, Dr. Dregger, Dr. Wörner, Dr. Marx, Dr. Miltner, de Terra, Spranger, Weiskirch (Olpe), Biechele, Dr. Laufs, Frau Krone-Appuhn, Dr. Kraske, Dr. Riedl (München), Gerster (Mainz), Dr. Waffenschmidt, Biehle, Broll, Regenspurger, Dr. Friedmann, Frau Pieser, Dr. Hüsch, Dr. II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 163. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1979 Meyer zu Bentrup und der Fraktion der CDU/CSU Gesamtverteidigung — Drucksache 8/2295 — Dr. Dregger CDU/CSU 13025 D Möhring SPD 13028 C Möllemann FPD 13030 C Baum, Bundesminister BMI 13033 A Gerlach (Obernau) CDU/CSU 13038 A Dr. Nöbel SPD 13040 B Biehle CDU/CSU 13043 C Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuordnung des Rechts der Kriegsdienstverweigerung und des Zivildienstes (Kriegsdienstverweigerungs-Neuordnungsgesetz) — Drucksache 8/3019 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuordnung des Rechts der Kriegsdienstverweigerung und des Zivildienstes (Kriegsdienstverweigerungs-Neuordnungsgesetz) — Drucksache 8/3020 — Dr. Kraske CDU/CSU 13046 D Jahn (Marburg) SPD 13050 C Hölscher FDP 13054 D Dr. Althammer CDU/CSU 13058 B Frau Verhülsdonk CDU/CSU 13060 B Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 1979 — Drucksachen 8/2900, 8/3017 — Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses — Drucksache 8/3018 — Haase (Kassel) CDU/CSU . . . . . . 13062 C Grobecker SPD 13065 B Gärtner FDP 13066 C Haehser, Parl. Staatssekretär BMF . . 13068 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen Entlastung der Bundesregierung wegen der Haushalts- und Vermögensrechnung des Bundes für die • Haushaltsjahre 1975 und 1976 auf Grund der Bemerkungen des Bundesrechnungshofes — Drucksachen 8/373, 8/1164, 8/2124, 8/2962 — Metz CDU/CSU 13070 C Frau Simonis SPD 13071 D Gärtner FDP 13073 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Bericht§ des Haushaltsausschusses zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1979 hier: Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung — Drucksachen 8/2511, 8/2791 — . . . . 13075 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften über die künftige Methode der Finanzierung des Gemeinschaftshaushalts — Drucksachen 8/2695, 8/2795 — Carstens (Emstek) CDU/CSU 13075 B Simpfendörfer SPD 13077 A Dr. Bangemann FDP 13078 C Beratung des Antrags des Präsidenten des Bundesrechnungshofes Rechnung und Vermögensrechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 1978 — Einzelplan 20 —— Drucksache 8/2913 — 13080 D Beratung der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Zweiter Bericht des Auswärtigen Amts über den Stand der Reform des Auswärtigen Dienstes — Drucksachen 8/1400, 8/2934 — . . . . 13081 B Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP Vorlage eines Berichts des Petitionsausschusses — Drucksache 8/3009 —. . . . . . . . 13081 C Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 163. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1979 III Beratung der Sammelübersicht 49 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 8/2974 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 50 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 8/2984 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 51 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 8/3021 — . . . . . . . 13081 D Beratung der Ubersicht 11 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht — Drucksache 8/2991 — 13081 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages — Drucksache 8/2999 — 13082 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Übereinkommen 145 über die Kontinuität der Beschäftigung von Seeleuten Übereinkommen 146 über den bezahlten Jahresurlaub der Seeleute Empfehlung 153 betreffend den Schutz junger Seeleute Empfehlung 154 betreffend die Kontinuität der Beschäftigung von Seeleuten — Drucksachen 8/2634, 8/2983 —. . . . 13082 A Beratung des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Zweiundvierzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung — Drucksachen 8/2851, 8/2972 — . . . . 13082 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung des Rates über die vorübergehende Verwendung — Drucksachen 8/2923, 8/2970 —. . . . 13082 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 816/70 zur Festlegung ergänzender Vorschriften für die gemeinsame Marktorganisation für Wein sowie der Verordnung (EWG) Nr. 817/70 zur Festlegung besonderer Vorschriften für Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete — Drucksachen 8/2636 Nr. 15, 8/2976 — . 13082 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1111/77 zur Einführung gemeinsamer Vorschriften für Isoglukose — Drucksachen 8/2717 Nr. 9, 8/2990 — . . 13082 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Richtlinie des Rates zum Schutz der Arbeitnehmer vor der Gefährdung durch chemische, physikalische und biologische Agenzien bei der Arbeit —Drucksachen 8/2952, 8/2988 — . . . . 13082 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll über die Änderung des Artikels 14 Abs. 3 des Europäischen Übereinkommens vom 30. September 1957 über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße (ADR) — Drucksache 8/3001 — 13083 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur Festlegung von Maßnahmen für die Durch- IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 163. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1979 führung der Richtlinie 77 /489 /EWG über den Schutz von Tieren beim internationalen Transport — Drucksachen 8/2583 Nr. 10, 8/2994 — . . 13083 B Fragestunde — Drucksache 8/3000 vom 22.06.1979 — Betriebliche Altersversorgung und Beitrag zur Vermögensbildung für Arbeitnehmer in Behindertenwerkstätten sowie Bereitstellung finanzieller Mittel für eine häusliche Pflege bettlägeriger Schwerbehinderter MdlAnfr Al 22.06.79 Drs 08/3000 Pensky SPD MdlAnfr A2 22.06.79 Drs 08/3000 Pensky SPD Antw PStSekr Buschfort BMA . . . . 13008 B, C, 13009 B, C, D ZusFr Pensky SPD . . 13008 B, 13009 A, B, C, D Gesundheitsgefährdung durch Aluminium, insbesondere durch aluminiumverpackte Fertiggerichte MdlAnfr A3 22.06.79 Drs 08/3000 Josten CDU/CSU MdlAnfr A4 22.06.79 Drs 08/3000 Josten CDU/CSU Antw PStSekr Zander BMJFG . 13010 A, B, C, D, 13011 A ZusFr Josten CDU/CSU 13010 B, C, D Änderung der Wohnungsbauförderung MdlAnfr A5 22.06.79 Drs 08/3000 Dr. Jahn (Münster) CDU/CSU MdlAnfr A6 22.06.79 Drs 08/3000 Dr. Jahn (Münster) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Sperling BMBau 13011 A, B, C, D, 13012 A, B ZusFr Dr. Jahn (Münster) CDU/CSU 13011 A, C, D, 13012 A ZusFr Josten CDU/CSU 13012 B Nutzung von Biomasse und Stroh zur Energiegewinnung MdlAnfr A7 22.06.79 Drs 08/3000 Stockleben SPD MdlAnfr A8 22.06.79 Drs 08/3000 Stockleben SPD Antw PStSekr Stahl BMFT 13012 C, 13013 A, B, D, 13014 A ZusFr Stockleben SPD 13013 A, D ZusFr Ey CDU/CSU 13013 B, 13014 A Begabtenförderung in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr A9 22.06.79 Drs 08/3000 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU MdlAnfr A10 22.06.79 Drs 08/3000 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw PStSekr Engholm BMBW . . .13014 B, D, 13015 A, B, C, D ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . . 13014 D, 13015 A, B ZusFr Dr. Hornhues CDU/CSU . . . . . 13015 C Einschränkung der Einsatzbereitschaft des Bundesgrenzschutzes durch die Verminderung der Zahl der Sonderwagen MdlAnfr A20 22.06.79 Drs 08/3000 Ey CDU/CSU Antw PStSekr von Schoeler BMI . . . 13016 A, B ZusFr Ey CDU/CSU . .. . . . . . . . 13016 B Vertragliche Regelung der Übernahme der Programme von ARD und ZDF in kommerzielle Kabelfernsehsysteme in Belgien, der Schweiz und Österreich MdlAnfr A17 22.06.79 Drs 08/3000 Dr. Dübber SPD MdlAnfr A18 22.06.79 Drs 08/3000 Dr. Dübber SPD Antw PStSekr Dr. de With BMJ . . . . 13016 C, 13017 A, B ZusFr Dr. Dübber SPD . . . . 13016 D, 13017 A Probleme bei der Unterbringung drogenabhängiger Strafgefangener in Anstalten des allgemeinen Strafvollzugs MdlAnfr A23 22.06.79 Drs 08/3000 Rapp (Göppingen) SPD MdlAnfr A24 22.06.79 Drs 08/3000 Rapp (Göppingen) SPD Antw PStSekr Dr. de With BMJ . . 13017 B, C, D, 13018 A ZusFr Rapp (Göppingen) SPD . . 13017 C ZusFr Hauck SPD .. . . . 13017 D Steuerhinterziehung durch anonymen Ankauf von Wertpapieren MdlAnfr A27 22.06.79 Drs 08/3000 Gobrecht SPD Antw PStSekr Haehser BMF . . . . 13018 B, C, D ZusFr Gobrecht SPD . . . . . . . . 13018 C, D Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 163. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1979 V Benachteiligung insbesondere des ostwestfälischen und Paderborner Raums durch das Sonderprogramm Ruhr MdlAnfr A28 22.06.79 Drs 08/3000 Thüsing SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . . 13019 A, B, C ZusFr Thüsing SPD . . . . . . . . 13019 B, C ZusFr Dr. Jens SPD 13019 C Einschränkung der Spekulationen gegen den Verbraucher durch Verbesserung der Angebots- und Preistransparenz auf dem Rotterdamer Ölmarkt MdlAnfr A31 22.06.79 Drs 08/3000 Gobrecht SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . 13019 D, 13020 C ZusFr Dr. Jens SPD 13020 B Zulassung der Aufschließung von Stroh mit Natronlauge für Futtermittelhersteller MdlAnfr. A41 22.06.79 Drs 08/3000 Dr. Meyer zu Bentrup CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 13020 D Förderung von Maßnahmen des Naturschutzes im Zusammenhang mit Flurbereinigungsverfahren MdlAnfr A42 22.06.79 Drs 08/3000 Ey CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 13021 B, D ZusFr Ey CDU/CSU . . . . . . . . 13021 D Neubaupläne der Bundesbahn für die Strekke Hannover—Würzburg MdlAnfr A46 22.06.79 Drs 08/3000 Dr. Bötsch CDU/CSU Antw PStSekr Wrede BMV .13022 A, B, D ZusFr Dr. Bötsch CDU/CSU . . . . . 13022 B, C Ausbau der Autobahn 98 von Singen nach Lindau MdlAnfr A48 22.06.79 Drs 08/3000 Gertzen SPD Antw PStSekr Wrede BMV . . 13022 D, 13023 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 13023 A Dringlichkeitsstufe für den Ausbau der Autobahn Memmingen—Lindau MdlAnfr A49 22.06.79 Drs 08/3000 Gertzen SPD Antw PStSekr Wrede BMV . . . . . 13023 B, C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 13023 C Beurteilung der eingeführten Qualifikation eines Schiffsbetriebsmeisters MdlAnfr A50 22.06.79 Drs 08/3000 Dr. von Geldern CDU/CSU Antw PStSekr Wrede BMV . . 13023 D, 13024 A ZusFr Dr. von Geldern CDU/CSU . . . . 13024 A Verhinderung von Tariferhöhungen der Unternehmer des öffentlichen Personennahverkehrs auf Grund der Preissteigerungen auf dem Mineralölsektor MdlAnfr A53 22.06.79 Drs 08/3000 Wimmer (Mönchengladbach) CDU/CSU Antw PStSekr Wrede BMV 13024 B ZusFr Wimmer (Mönchengladbach) CDU/CSU 13024 B Vereinbarkeit des Wegfalls der Belehrung der Bewerber für den öffentlichen Dienst über die politische Betätigung gegen die demokratische Grundordnung mit der Fürsorgepflicht des Dienstherrn MdlAnfr A54 22.06.79 Drs 08/3000 Dr. Jentsch (Wiesbaden) CDU/CSU MdlAnfr A55 22.06.79 Drs 08/3000 Dr. Jentsch (Wiesbaden) CDU/CSU Antw PStSekr Wrede BMV 13024 C, D, 13025 A, B, C ZusFr Dr. Jentsch (Wiesbaden) CDU/CSU . 13024 D, 13025 A, B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 13025 C Nächste Sitzung 13083 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 13085* A Anlage 2 Leichteres Schuhwerk für die Beamten des Bundesgrenzschutzes im Hochsommer MdlAnfr A11 22.06.79 Drs 08/3000 Hölscher FDP MdlAnfr A12 22.06.79 Drs 08/3000 Hölscher FDP SchrAntw PStSekr von Schoeler BMI . . . 13085* C Anlage 3 Kündigung eines Auftrags für ein regionalwirtschaftliches und ökologisches Gutachten für den Raum Gorleben durch die niedersächsische Landesregierung MdlAnfr A14 22.06.79 Drs 08/3000 Reuschenbach SPD MdlAnfr A15 22.06.79 Drs 08/3000 Reuschenbach SPD SchrAntw PStSekr von Schoeler BMI . . . 13085* D VI Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 163. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1979 Anlage 4 Gesetzgebungsplanspiele bei im Jahre 1978 verabschiedeten Gesetzen MdlAnfr A16 22.06.79 Drs 08/3000 Braun CDU/CSU SchrAntw PStSekr von Schoeler BMI . . . 13086* A Anlage 5 Verweigerung des Datenaustausches mit den Kirchengemeinden durch die zuständigen Behörden MdlAnfr A19 22.06.79 Drs 08/3000 Wimmer (Mönchengladbach) CDU/CSU SchrAntw PStSekr von Schoeler BMI . . 13086* B Anlage 6 Beschlagnahme des Buches „texte der RAF" angesichts der in der vom Bundesjustizminister herausgegebenen Schrift „Zur ideologischen Begründung des Terrorismus" aus diesem Buch angeführten Zitate MdlAnfr A21 22.06.79 Drs 08/3000 Frau Schuchardt FDP MdlAnfr A22 22.06.79 Drs 08/3000 Frau Schuchardt FDP SchrAntw PStSekr Dr. de With BMJ . . . 13086* C Anlage 7 Wechsel der Lohnsteuerklasse zugunsten der weniger verdienenden Ehefrau bei einer Trennung im Laufe des Jahres MdlAnfr A25 22.06.79 Drs 08/3000 Frau Matthäus-Maier FDP MdlAnfr A26 22.06.79 Drs 08/3000 Frau Matthäus-Maier FDP SchrAntw PStSekr Haehser BMF . . . . 13087* A Anlage 8 Förderung der Aufforstung von Flächen durch den Bund sowie Abgabe von Wald für Baumaßnahmen; Betreiben von Hühner-, Schweine- und Rinderzucht in bodenunabhängiger Veredelung MdlAnfr A39 22.06.79 Drs 08/3000 Paintner FDP MdlAnfr A40 22.06.79 Drs 08/3000 Paintner FDP SchrAntw PStSekr Gallus BML 13087* C Anlage 9 Anteil der Hauptfeldwebel der Bundeswehr an Planstellen der Besoldungsgruppe A 9 MdlAnfr A43 22.06.79 Drs 08/3000 Berger (Lahnstein) CDU/CSU MdlAnfr A44 22.06.79 Drs 08/3000 Berger (Lahnstein) CDU/CSU SchrAntw StSekr Dr. Hiehle BMVg . . . 13088* A Anlage 10 Ausgang des Disziplinarverfahrens gegen den Bundesvorsitzenden des Bundesverbandes Bürgerinitiative Umweltschutz Hans Günther Schumacher MdlAnfr A45 22.06.79 Drs 08/3000 Dr. Steger SPD SchrAntw StSekr Dr. Hiehle BMVg . . . 13088* C Anlage 11 Unregelmäßigkeiten im Personenzugverkehr durch die Umstellung auf den Sommerfahrplan MdlAnfr A47 22.06.79 Drs 08/3000 Krey CDU/CSU SchrAntw PStSekr Wrede BMV . . . . . 13089* D Anlage 12 Beurteilung der Absichten der amerikanischen Regierung zur Errichtung einer militärischen „Feuerwehr" im Persischen Golf MdlAnfr A80 22.06.79 Drs 08/3000 Hoffmann (Saarbrücken) SPD MdlAnfr A81 22.06.79 Drs 08/3000 Hoffmann (Saarbrücken) SPD SchrAntw StSekr Dr. Hiehle BMVg . . . 13090* A Anlage 13 Anteil der Energiekosten an den Lebensmittelpreisen SchrAnfr B36 22.06.79 Drs 08/3000 Paintner FDP SchrAntw PStSekr Gallus BML . . . . . 13090* B Anlage 14 Förderung der Dorferneuerung nach Auslaufen des Zukunftsinvestitionsprogramms SchrAnfr B37 22.06.79 Drs 08/3000 Paintner FDP SchrAntw PStSekr Gallus BML . . . . . 13090* C Anlage 15 Hilfe der EG für die thailändische Landwirtschaft SchrAnfr B38 22.06.79 Drs 08/3000 Neumann (Bramsche) SPD SchrAntw PStSekr Gallus BML . . . . . 13090* D Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 163. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1979 VII Anlage 16 Aussagen der EG-Kommission über eine Erweiterung der Hopfenflächen nach dem 31. Dezember 1979 SchrAnfr B40 22.06.79 Drs 08/3000 Kolb CDU/CSU SchrAnfr B41 22.06.79 Drs 08/3000 Kolb CDU/CSU SchrAntw PStSekr Gallus BML 13091* B Anlage 17 Bewilligung von Bundesmitteln für Maßnahmen des Naturschutzes im Rahmen von Flurbereinigungsverfahren SchrAnfr B42 22.06.79 Drs 08/3000 Ey CDU/CSU SchrAntw PStSekr Gallus BML . . . . . 13091* D Anlage 18 Sonderablieferungen der Bundespost zur Konsolidierung des Bundeshaushalts 1979 SchrAnfr B86 22.06.79 Drs 08/3000 Regenspurger CDU/CSU SchrAntw PStSekr Wrede BMP 13092* A Anlage 19 Verbesserung des Funk- und Fernsprechverkehrs in Schleswig-Holstein; Einnahmeausfälle bei der Paketbeförderung durch Inanspruchnahme privater Dienste; unterschiedliche Öffnungszeiten bei vergleichbaren Postämtern innerhalb eines Oberpostdirektionsbezirks SchrAnfr B87 22.06.79 Drs 08/3000 Stutzer CDU/CSU SchrAnfr B88 22.06.79 Drs 08/3000 Stutzer CDU/CSU SchrAnfr B89 22.06.79 Drs 08/3000 Stutzer CDU/CSU SchrAntw PStSekr Wrede BMP 13092* A Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 163. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1979 12967 163. Sitzung Bonn, den 27. Juni 1979 Beginn: 9.01 Uhr
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    Berichtigung 162. Sitzung, Seite III, Anlage 19: Der Text „Ausstattung des Bahnübergangs der Riedbahn bei Mörfelden im Zuge der B 44 nach dem neuesten Stand der Technik" ist zu streichen. Einzufügen ist: „Einführung einer gemäßigten Kleinschreibung". Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Adams * 27. 6. Dr. van Aerssen 28. 6. Dr. Ahrens ** 28. 6. Alber ** 28. 6. Dr. Bardens ** 28. 6. Bayha 28. 6. Frau Benedix 28. 6. Böhm (Melsungen) ** 27. 6. Dr. Böhme (Freiburg) 28. 6. Frau von Bothmer ** 28. 6. Breidbach 28. 6. Büchner (Speyer) ** 28. 6. Daweke 28. 6. Dr. Enders ** 28. 6. Dr. Evers ** 28. 6. Fellermaier * 28. 6. Dr. Geßner ** 28. 6. Handlos ** 28. 6. Dr. Hennig 28. 6. Höffkes 28. 6. Dr. Holtz ** 28. 6. Ibrügger 28.6. Dr. Jahn (Braunschweig) 28. 6. Dr. h. c. Kiesinger 28. 6. Dr. Klepsch * 28.6. Koblitz 28. 6. Lagershausen ** 28. 6. Dr. Graf Lambsdorff 28. 6. Lenzer ** 28. 6. Lücker * 27. 6. Matthöfer 28. 6. Dr. Mende ** 28. 6. Dr. Mertes (Gerolstein) 28. 6. Müller (Remscheid) 28. 6. Pawelczyk ** 28. 6. Reddemann ** 28. 6. Dr. Schäuble ** 28. 6. Scheffler ** 28. 6. Frau Schlei 28. 6. Schmidt (Hamburg) 28. 6. Dr. Schmitt-Vockenhausen 28. 6. Schulte (Unna) ** 28. 6. ' Dr. Schwencke (Nienburg) ** 28. 6. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim ** 28. 6. Spilker 28. 6. Ueberhorst ** 28. 6. Dr. Vohrer ** 28. 6. Walkhoff 28. 6. Dr. Warnke 28. 6. Zebisch ** 28. 6. *) für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments **) für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs von Schoeler auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Hölscher (FDP) (Drucksache 8/3000 Fragen A 11 und 12) : Aus welchen Gründen müssen die vom Modeschöpfer Oestergard entworfenen grünen Uniformhosen der mit Sicherungsaufgaben im Regierungsviertel beauftragten uniformierten Beamten des Bundesgrenzschutzes in Stiefelschäfte gestopft werden? Ist die Bundesregierung bereit, darauf hinzuwirken, daß den uniformierten Bundesgrenzschutzbeamten wenigstens im Hochsommer das Tragen leichteren Schuhwerks gestattet wird, wie dies auch bei ihren Kollegen in Zivil der Fall ist? Zu Frage A 11: Für den Schutzdienst der im Raum Bonn eingesetzten Polizeivollzugsbeamten des BGS ist grundsätzlich der Dienstanzug mit Überfallhose und Stiefeln vorgesehen. Das Tragen von Stiefeln hat sich deshalb als zweckmäßig erwiesen, weil unabhängig von den Witterungsbedingungen regelmäßige Streifengänge auch in unbefestigtem Gelände notwendig sind. Die Bundesregierung hat nicht geprüft, ob und in welcher Tiefe die Uniformhosen im Einzelfall in die Stiefelschäfte gestopft werden. Zu Frage A 12: Ihre Anregung ist in der bereits erwähnten Anzugsordnung für den BGS berücksichtigt. Davon wird auch Gebrauch gemacht. Beispielsweise tragen die Polizeivollzugsbeamten im BGS Halbschuhe, soweit dies ihre dienstliche Tätigkeit im Bereich der Schutzobjekte erlaubt. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs von Schoeler auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Reuschenbach (SPD) (Drucksache 8/3000 Fragen A 14 und 15) : Ist der Bundesregierung bekannt, ob - wie gemeldet wurde - die niedersächsische Landesregierung den Auftrag für ein regionalwirtschaftliches und ökologisches Gutachten für den Raum um Gorleben gekündigt hat? Handelt es sich gegebenenfalls bei dieser Entscheidung um eine Maßnahme der Auftragsverwaltung nach Artikel 85 des Grundgesetzes, und wenn ja, wie beurteilt die Bundesregierung diese Entscheidung? Ein von der niedersächsischen atomrechtlichen Genehmigungsbehörde vorgesehener Auftrag für ein Gutachten über die radioökologischen, ökologischen und regionalwirtschaftlichen Auswirkungen des geplanten Entsorgungszentrums in Gorleben ist bisher nicht erteilt worden. Eine Kündigung dieses Projekts war daher auch nicht möglich. Die Genehmigungsbehörde hat allerdings nach der Empfehlung von Herrn MP Dr. Albrecht, das bisherige Entsorgungskonzept mit Wiederaufarbeitungsanlage nicht weiterzuverfolgen, einen Vertrag über vorbereitende Arbeiten zur Strukturierung 13086* Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 163. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1979 und Planung der Gutachtensarbeit und zur Erhebung jahreszyklusabhängiger ökologischer Daten gekündigt. Die Bundesregierung erwartet, wie ich bereits auf eine Schriftliche Frage des Herrn Abgeordneten Ueberhorst am 13. Juni 1979 dargelegt habe, von den anstehenden Gesprächen mit der Landesregierung auch eine Klärung der weiteren Behandlung des in Aussicht genommenen, oben genannten Gutachtens. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs von Schoeler auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Braun (CDU/CSU) (Drucksache 8/3000 Frage A 16) : Bei welchen im Jahr 1978 verabschiedeten Gesetzen hat die Bundesregierung im Beratungsstadium Gesetzgebungsplanspiele durchgeführt? Danach hat der Bundesminister der Finanzen 1978 im Einkommensteuerrecht die Realisierbarkeit des sogenannten Halbteilungsgrundsatzes bei den Kinderadditiven mit Hilfe eines Planspiels untersucht. Die Untersuchung führte dazu, daß die erprobten Vorschläge als zu kompliziert nicht in ein Gesetzgebungsvorhaben übernommen wurden. Bei den im Jahr 1978 verabschiedeten Gesetzen wurden, soweit kurzfristig feststellbar, Planspiele nicht durchgeführt. Aus der Vergangenheit sind mir insgesamt 14 Verwaltungsplanspiele bei in Kraft befindlichen Bundesgesetzen bekannt. Darüber hinaus wurden oder werden Planspiele zu 5 Vorhaben durchgeführt, die bisher noch nicht zu einer Gesetzesvorlage der Bundesregierung gedeihen oder zumindest noch nicht im Deutschen Bundestag verabschiedet worden sind. Diese Übersicht verdeutlicht, daß Planspiele bzw. Praxistests, die innerhalb der Bundesregierung seit längerem bei der Gesetzesvorbereitung genutzt werden, verstärkt als geeignetes Mittel anerkannt werden, mögliche Schwierigkeiten beim Vollzug eines Gesetzes bereits bei dessen Vorbereitung zu berücksichtigen. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs von Schoeler auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Wimmer (Mönchengladbach) (CDU/CSU) (Drucksache 8/3000 Frage A 19) : Ist die Bundesregierung der Ansicht, daß nach Erlaß einer mit dem Datenschutzgesetz des Bundes übereinstimmenden innerkirchlichen Datenschutzordnung der Evangelischen Kirche in Deutschland der Austausch von bei den Einwohnermeldeämtern vorhandenen Daten, die für die kirchliche Gemeindearbeit unerläßlich sind (Bau und Betrieb von Altersheimen, Altenstuben, Sozialstationen, Kindergärten, Gemeindezentren usw.) mit dem Hinweis auf das Datenschutzgesetz des Bundes durch die zuständigen Behörden verweigert werden kann, und was kann die Bundesregierung gegebenenfalls im Rahmen ihrer Zuständigkeit unternehmen, um den Kirchengemeinden eine insoweit nötige Grundlage für ihre Gemeindearbeit zu verschaffen? In dem von Ihnen angesprochenen Fall kann die Übermittlung personenbezogener Daten schon deshalb nicht mit dem Hinweis auf das Bundesdatenschutzgesetz verweigert werden, weil die Weitergabe solcher Daten von Behörden der Länder, der Gemeinden und Gemeindeverbände an öffentlichrechtliche Religionsgesellschaften mit Ausnahme von Baden-Württemberg und Hamburg in den Datenschutzgesetzen der Länder abschließend geregelt ist. Baden-Württemberg und Hamburg verfahren, soweit mir bekannt ist, mangels datenschutzrechtlicher Grundlage noch nach den Verwaltungsvorschriften zu ihren Landesmeldegesetzen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. de With auf die Mündlichen Fragen der Abgeordneten Frau Schuchardt (FDP) (Drucksache 8/3000 Fragen A 21 und 22) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß am 12. Februar 1979 in einer Heidelberger Buchhandlung das Buch „texte der RAF" „wegen Verdachts eines Vergehens nach Paragraph 129 a StGB" beschlagnahmt wurde? tr- Sieht die Bundesregierung hier nicht einen Widerspruch zu der Tatsache, daß in der vom Bundesjustizminister herausgegebenen Schrift Zur ideologischen Begründung des Terrorismus" von Konrad Hobe dieses Buch auf den Seiten 17, 18, 21, 26 und 33 zitiert und auf Seite 48 im Literaturverzeichnis als eine Quelle aufgeführt wird, mit der nach Bundesjustizminister Dr. Vogel „die geistig-politische Auseinandersetzung mit dem Terrorismus auf sachlicher Grundlage zu führen" ist? Zu Frage A 21: Ja, Frau Kollegin. Zu Frage A 22: Nein. Zunächst ist im Interessse der Genauigkeit darauf hinzuweisen, daß der Bundesminister der Justiz mit der zitierten Stelle, die aus dem Vorwort stammt, nicht etwa schlechthin zur Verbreitung der im Literaturverzeichnis enthaltenen Schriften aufgefordert, sondern eine geistig-politische Auseinandersetzung mit dem Terrorismus als notwendig bezeichnet hat. In der dazu erforderlichen Beschäftigung mit schriftlichen Dokumenten des Terrorismus sieht die Bundesregierung den in der Frage angesprochenen Widerspruch nicht. Aus der Tatsache, daß die Verbreitung der genannten Schrift Gegenstand eines Ermittlungsverfahrens ist, kann nämlich nicht geschlossen werden, daß jeder Zugang zu solchen Schriften durch das Strafrecht verwehrt wird. So kann die Tathandlung des Werbens i. S. des § 129 a StGB zwar auch durch die Verwendung einer Schrift begangen werden. Durchaus Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 163. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1979 13087* nicht jede Weitergabe einer solchen Schrift ist aber als Werben i. S. einer auf die Gewinnung von Anhängern gerichteten Tätigkeit zu verstehen. Erfüllt die auf eine solche Schrift bezogene Handlung allein die Voraussetzungen des § 88 a StGB, so läßt die entsprechend anwendbare Sozialadäquanzklausel des § 86 Abs. 3 StGB genügend Raum für die notwendige Weitergabe dieser Schrift zum Zwecke der vom Bundesminister der Justiz geforderten geistig-politischen Auseinandersetzung mit dem Terrorismus. In dieser Bestimmung heißt es ausdrücklich: „Absatz 1 gilt nicht, wenn das Propagandamittel oder die Handlung der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte oder ähnlichen Zwecken dient." Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Mündlichen Fragen der Abgeordneten Frau Matthäus-Maier (FDP) (Drucksache 8/3000 Fragen A 25 und 26) : Bedeutet nicht die Regelung des § 39 Abs. 5 Satz 3 EStG, nach der bei Ehegatten, die beide Arbeitnehmer sind, ein Wechsel der Lohnsteuerklassen im Laufe des Jahres nur gemeinsam beantragt werden kann, eine Härte für die Ehefrau in solchen Fällen, in denen der besser verdienende Ehemann in Steuerklasse III, die weniger verdienende Ehefrau in Steuerklasse V eingruppiert ist, die Ehegatten sich im Laufe des Jahres trennen und der Ehemann sich weigert, einem Wechsel der Lohnsteuerklasse zuzustimmen? Wäre die Bundesregierung bereit, eine Änderung der gegenwärtigen Rechtslage etwa dergestalt vorzunehmen, daß im Fall des Auszugs eines der Ehegatten aus der gemeinsamen Wohnung für einen Lohnsteuerklassenwechsel nicht mehr die Zustimmung beider Ehegatten erforderlich ist? Ehegatten, die zu irgendeinem Zeitpunkt im Kalenderjahr beide unbeschränkt steuerpflichtig sind und nicht dauernd getrennt gelebt haben, werden ganzjährig als Verheiratete besteuert. Diese Regelung ist in der Regel für das Jahr der Eheschließung von Vorteil. Sie kann allerdings zu Nachteilen führen, wenn die Ehe im Laufe des Jahres geschieden wird oder die Ehegatten sich für dauernd trennen. Insbesondere kann sich, wenn beide Ehegatten Arbeitnehmer sind, für einen nach der Steuerklasse V besteuerten Ehegatten eine Härte ergeben, denn die Steuerbeträge der Steuerklasse V sind unverhältnismäßig hoch, weil sich die den Ehegatten insgesamt zustehenden tariflichen Grundfreibeträge und sonstigen Freibeträge bereits bei dem nach der Steuerklasse III besteuerten anderen Ehegatten auswirken. Zwar können die Ehegatten durch einen Antrag auf Änderung der Steuerklasseneintragung in beiderseits Steuerklasse IV eine andere Verteilung der Steuerlast erreichen; aber dieses Verfahren erfordert einen gemeinsamen Antrag der Ehegatten. Eine weitergehende gesetzliche Regelung etwa dahin gehend, daß die Steuerklassenänderung auf Antrag nur eines Ehegatten gegen den Willen des anderen Ehegatten vorgenommen wird, kann nicht befürwortet werden. Sie wäre verwaltungstechnisch nicht praktikabel. Insbesondere wären zeitliche Verzögerungen zu erwarten, wenn die Ehegatten nicht im Bereich desselben Finanzamts wohnen oder wenn sogar die Anschrift eines Ehegatten nicht bekannt ist. Die Härte, die darin besteht, daß die gewählte Lohnsteuerklasseneinteilung während des laufenden Jahres nicht durch einseitigen Antrag eines Ehegatten geändert werden kann, ist jedoch nur vorübergehender Natur. Nach Ende des Jahres kann der benachteiligte Ehegatte für das abgelaufene Jahr die getrennte Veranlagung beantragen. Er wird dann mit dem von ihm bezogenen Einkommen für das ganze Jahr tariflich wie ein Unverheirateter besteuert, wobei sich regelmäßig eine Erstattung ergibt. Der andere, nach der Steuerklasse III besteuerte Ehegatte, muß dann ebenfalls getrennt veranlagt werden, was bei ihm zu Steuernachforderungen führt. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Paintner (FDP) (Drucksache 8/3000 Fragen A 39 und 40) : In welchem Umfang wurde in den letzten Jahren von der öffentlichen Hand des Bundes die Aufforstung von Flächen gefördert, und verfügt die Bundesregierung über Erkenntnisse darüber, in welchem Maß im gleichen Zeitraum Wald für Baumaßnahmen und dergleichen abgegeben werden mußte? Hat die Bundesregierung Angaben darüber, in welchem Maß Hühner-, Schweine- und in jüngster Zeit auch Rinderzucht in Form sogenannter bodenunabhängiger Veredlung betrieben wird, und was kann im Zuständigkeitsbereich des Bundes dagegen getan werden, daß durch solche Großbetriebe den bäuerlichen Familienbetrieben auf Dauer möglicherweise die Existenzgrundlage entzogen werden könnte? Zu Frage A 39: Für die Erstaufforstung von Grenzertragsböden und Brachflächen stellte der Bund von 1965 bis 1978 rund 54 Millionen DM als Beihilfen zur Verfügung; damit konnten im Privatwald und ländlichen Körperschaftswald rund 40 500 Hektar aufgeforstet werden. Davon entfallen auf die Förderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" von 1973 bis 1978 rund 20 Millionen DM bzw. rund 18 000 Hektar. Für die Wiederaufforstung von Sturmschadensflächen des Privat- und Körperschaftswaldes gewährte der Bund von 1973 bis 1978 außer den Beihilfen für die Schadensbeseitigung Zuwendungen in Höhe von rund 43,5 Millionen DM; von der gesamten Schadensfläche, die im Privat- und Körperschaftswald etwa 70 000 Hektar betrug, konnten rund 43 000 Hektar mit Hilfe dieser Bundesmittel wieder aufgeforstet werden. 13088* Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 163. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1979 Zum zweiten Teil der Frage, wieviel Wald für bauliche Nutzungen aller Art abgegeben werden mußte, stehen statistische Unterlagen auf Bundesebene nicht zur Verfügung; die entsprechenden Zahlen können auch nur mit erheblichem Verwaltungsaufwand von den Ländern beschafft werden. Gegenwärtig können deshalb nur die im Statistischen Jahrbuch über Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 1978 enthaltenen Angaben über die Veränderung der Waldfläche herangezogen werden. Danach hat im Zeitraum von 1965 bis 1977 die Waldfläche um etwa 34 000 Hektar zugenommen. Allerdings sind langfristige Vergleiche nur mit Vorbehalt möglich, da die Erhebungsmethoden sich im Laufe der Zeit geändert haben. Darüber hinaus ist die positive Gesamtentwicklung des Waldanteils regional sehr unterschiedlich. Die Waldfläche erhöhte sich in den von der Natur benachteiligten und weniger besiedelten Gebieten, während der Waldanteil besonders in der Nähe von Verdichtungsgebieten abgenommen hat. Zu \Frage A 40: Aus den Sonderaufbereitungen der Dezemberviehzählung (zuletzt 1977) ist ersichtlich, daß die Viehhaltung in den Betrieben mit geringerer Flächenausstattung, das sind vorwiegend Nebenerwerbsbetriebe, reduziert und in den Betrieben der mittleren und oberen Größenklassen verstärkt wurde. Trotz dieser Entwicklung ist der Anteil sog. Großtierhaltungen nach wie vor gering. Im Dezember 1977 wurden in Beständen von 1000 u. m. Mastschweinen von 0,02 % (75) der Halter nur 1,6 °/o (118 000) aller Mastschweine und in Beständen von 50 u. m. Milchkühen von 0,6 % (3 131) der Halter nur 3,7 % (200 000) aller Milchkühe gehalten. In der Legehennen- und Masthühnerhaltung ist der Anteil der Großhaltungen mit 35 % (30 000 u. m. Legehennen) bzw. 68 % (25 000 u. m. Masthühner) dagegen deutlich höher. Bei EG-weiter Betrachtung zeigt sich indessen, daß in einigen unserer Partnerstaaten die Entwicklung zu größeren Einheiten erheblich weiter fortgeschritten ist. 1977 betrug der Anteil an den Mastschweinen insgesamt in Haltungen mit mehr als 1 000 Mastschweinen in Frankreich 5,3 %, Italien 19,1 % und Vereinigtes Königreich 31,0 %. 1977 betrug der Anteil an den Milchkühen insgesamt in Haltungen mit mehr als 50 Milchkühen in Frankreich 6,4 %, Italien 22,7 °/o, Niederlande 35,9 % und Vereinigtes Königreich 68,5 %. Bei den Bemühungen der Bundesregierung, eine breite, bäuerlich strukturierte Landwirtschaft mit einem ausgewogenen Nebeneinander von Voll-, Zu- und Nebenerwerbsbetrieben zu erhalten, folgt die Bundesregierung in der Struktur-, Steuer- und Umweltpolitik den nachstehenden Leitlinien: — Im Bereich der einzelbetrieblichen Förderung gilt generell, daß Förderungsmittel nur insoweit gewährt werden, als der angestrebte agrarstrukturelle und betriebswirtschaftliche Erfolg ohne diese Mittel nicht möglich wäre und der Begünstigte in zumutbarem Maße eigene Leistungen und Vermögenswerte einsetzt. — Nach der sog. Prosperitätsklausel entfallen alle Darlehen und Zuschüsse, wenn im Ausgangsjahr die Förderschwelle, d. h. das vergleichbare Einkommen, überschritten wird. Außerdem ist das maximale förderungsfähige Investitionsvolumen auf 145 000 DM / Voll-AK und 600 000 DM pro Unternehmen begrenzt. — In der Schweinehaltung entfällt jegliche Förderung, wenn die Investition 185 600 DM übersteigt und nicht mindestens 35 °/o des Futters vom Betrieb erzeugt werden. — In der Milchviehhaltung ist eine Förderung nur bis zu einem Bestand von 60 Milchkühen zulässig. Der Zukauf von Rindvieh kann nur in Betrieben mit mehr als 50 % tatsächlich genutztem Dauergrünland oder in Futterbaubetrieben, deren Futterbauanteil an der landwirtschaftlichen Nutzfläche mehr als 80 % beträgt, gefördert werden. — Investitionen im Bereich der Eier- und Geflügelwirtschaft werden nicht gefördert. Seit 1978 wird auch gewerblichen Geflügelmastbetrieben die Förderungswürdigkeit nach dem Investitionszulagengesetz nicht mehr zuerkannt, so daß eine unterschiedliche Behandlung landwirtschaftlicher und gewerblicher Geflügelhaltung nicht mehr besteht. Diese Auffassung halte ich auch für den Mastschweinesektor richtig, doch sind mir Förderungsfälle gewerblicher Schweinehaltungen nach dem Investitionszulagengesetz bisher nicht bekannt. — Die Genehmigung zur Errichtung von Geflügelställen mit mehr als 7 000 Hennenplätzen bzw. 14 000 Mastgeflügelplätzen sowie für Ställe mit mehr als 700 Mastschweineplätzen und mehr als 280 Sauenplätzen kann in der Regel nur erteilt werden, wenn schädliche Unwelteinwirkungen vermieden und die Abfälle ordnungsgemäß beseitigt werden. — Kleine Betriebe sind steuerlich günstiger gestellt, da hier der Gewinn nach Durchschnittssätzen ermittelt wird. Außerdem richtet sich die steuerliche Abgrenzung zwischen landwirtschaftlicher und gewerblicher Tierhaltung einkommensteuerrechtlich nach dem Umfang der je Hektar gehaltenen Vieheinheiten. Um die Gründung von Abschreibungsgesellschaften zur Übernahme von Produktionsanteilen bei gewerblichen Großbetrieben der Hennen- und Mastschweinehaltung zu unterbinden, wurde durch das Zweite Steueränderungsgesetz 1971 eine Regelung eingeführt, nach der Verluste aus der gewerblichen Tierhaltung nicht mit anderen Einkünften ausgeglichen werden können. In der öffentlichen Diskussion werden darüber hinaus häufig Begrenzungen der Bestandsgrößen sowie Beschränkungen bei der Einfuhr von Substituten gefordert. Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß unmittelbare Eingriffe mit unserer Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 163. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1979 13089* Wirtschaftsform unvereinbar und nicht praktikabel sind. Außerdem müssen außenwirtschaftliche Verpflichtungen berücksichtigt bleiben. Anlage 9 Antwort des Staatssekretärs Dr. Hiehle auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Berger (Lahnstein) (CDU/ CSU) (Drucksache 8/3000 Fragen A 43 und 44) : Wurde seitens der Bundesregierung das vom Verteidigungsausschuß und vorn Bundesverteidigungsministerium bisher einvernehmlich verfolgte Ziel aufgegeben, zur Angleichung an andere vergleichbare Bereiche des öffentlichen (mittleren) Dienstes auch für die Hauptfeldwebel der Bundeswehr einen 30prozentigen Anteil von Planstellen der Besoldungsgruppe A 9 bereitzustellen und wurde statt dessen eine neue Zielvergabe von 25 v. H. angekündigt, die sogar erst in zwei Jahresschritten in den Haushaltsjahren 1980' und 1981 verwirklicht werden soll, und wenn ja, warum? Hat die Bundesregierung das oben genannte Ziel eines 30prozentigen Stellenanteils A 9 endgültig aufgegeben, und wäre mit einem 25prozentigen Stellenanteil es später möglich, alle betroffenen Soldaten so rechtzeitig in die Besoldungsgruppe A 9 einzuweisen, daß sie mit dem Anspruch auf diese Besoldungsgruppe zur Ruhe gesetzt werden können? Zu Frage A 43: Die Bundesregierung ist nicht von ihrem grundsätzlichen Anliegen abgegangen, für Hauptfeldwebel den Anteil der Planstellen der Besoldungsgruppe A 9 auf 30 0/o zu erhöhen. Wie Sie in Ihrer Frage zutreffend andeuten, handelt es sich hierbei um die seit längerem angestrebte Deckung eines zunehmend dringlicher werdenden Nachholbedarfs. Das in den Ressortverhandlungen über den Regierungsentwurf des Verteidigungshaushaltes 1980 nunmehr erzielte Ergebnis stellt das zur Zeit Realisierbare dar. Danach soll das A 9-Planstellenkontingent für Hauptfeldwebel in den Haushalten 1980 und 1981 um jeweils 1 170 Planstellen erhöht werden. Dies ergibt in den kommenden zwei Jahren eine Anhebung des Planstellenanteils von gegenwärtig 15 auf dann zunächst 25 %. Zu Frage A 44: Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß die Einweisung in die Besoldungsgruppe A 9 kein Ziel sein kann, das von jedem Hauptfeldwebel bis zu einem bestimmten Zeitpunkt während seiner Laufbahn automatisch erreicht wird. Vielmehr sollte ein deutlicher Leistungsbezug bestehen. Das heißt, daß leistungsstarke Soldaten früher, leistungsschwächere später in den Genuß der höheren Bezüge kommen. Dieser Grundsatz schlägt sich in den Auswahlverfahren für die Einweisung nieder, nach denen zur Zeit mindestens voll. befriedigende Leistungen erzielt werden müssen. Von den 1978 zur Ruhe gesetzten Hauptfeldwebeln beziehen rund 80 % Ruhegehalt aus der Besoldungsgruppe A 9. Gleichzeitig konnte das Durchschnittsalter bei der Einweisung auf 45,2 Jahre gesenkt werden. Mindestalter für die Einweisung ist das vollendete 42. Lebensjahr. Dieser insgesamt recht befriedigende Stand kann jedoch nur gehalten werden, wenn auf weitere Sicht der A 9-Planstellenanteil entsprechend den bestehenden Forderungen erhöht wird. Als Folge der auch bei den Berufsunteroffizieren ungünstigen Altersstruktur werden nämlich in den kommenden Jahren zunehmend weniger Hauptfeldwebel in den Ruhestand treten, wodurch sich künftig die Zahl der für neue Einweisungen jährlich frei werdenden A 9-Planstellen ebenfalls verringert. Wie ich bereits zur ersten Frage festgestellt habe, hat die Bundesregierung das Ziel eines 30%igen A 9-Planstellenanteils nicht aufgegeben. Anlage 10 Antwort des Staatssekretärs Dr. Hiehle auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Steger (SPD) (Drucksache 8/3000 Frage A 45) : Welchen Ausgang hat das Disziplinarverfahren gegen den bei der Bundeswehrverwaltung beschäftigten Bundesvorsitzenden des Bundesverbands Bürgerinitiativen Umweltschutz, Hans-Günther Schumacher, genommen, und wie wurden die Öffentlichkeit und der Deutsche Bundestag davon unterrichtet? Das Disziplinarverfahren gegen den bei der Wehrbereichsverwaltung V, Außenstelle Karlsruhe, beschäftigten Regierungsamtmann Hans-Günther Schumacher wurde durch Verfügung des Präsidenten der Wehrbereichsverwaltung V in Stuttgart vom 14. Februar 1979 eingestellt. Die Verfügung wurde dem Beamten am 20. Februar 1979 durch seinen Dienstvorgesetzten ausgehändigt. Der Sprecher des Bundesministeriums der Verteidigung hat hierzu in der Bundespressekonferenz am 14. Februar 1979 u. a. mitgeteilt: „Der Präsident der Wehrbereichsverwaltung V hatte gegen den Regierungsamtmann Hans-Günther Schumacher, einen der geschäftsführenden Vorsitzenden des Bundesverbandes Bürgerinitiative Umweltschutz, Vorermittlungen eingeleitet. Diese Vorermittlungen haben keinen Verstoß gegen die Beamtenpflichten und keine Rechtfertigung des Vorwurfs eines Dienstvergehens ergeben. Deshalb ist das Verfahren mit den eingestellten Vorermittlungen abgeschlossen." Für das Bundesministerium der Verteidigung bestand keine Veranlassung, den Deutschen Bundestag über den Ausgang des Disziplinarverfahrens zu unterrichten. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wrede auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Krey (CDU/CSU) (Drucksache 8/3000 Frage A 47) : 13090* Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 163. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1979 Ist der Bundesregierung bekannt, daß nach wie vor erhebliche Unregelmäßigkeiten im Personenzugverkehr, die auf Grund der Umstellung auf den Sommerfahrplan aufgetreten sind, zur Verärgerung der Reisenden führen, und sieht die Bundesregierung Möglichkeiten zur Verbesserung der Fahrplansituation? Der Bundesminister für Verkehr verfolgt mit Sorge die Schwierigkeiten, die mit der Einführung des IC 79-Systems entstanden sind. Ich hoffe, daß der Vorstand der Deutschen Bundesbahn die Einführungsprobleme bald überwunden haben wird. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hiehle auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Hoffmann (Saarbrücken) (SPD) (Drucksache 8/3000 Fragen A 80 und 81) : Wie beurteilt die Bundesregierung die Absichten der amerikanischen Regierung, mitgeteilt durch den zukünftigen NATO-Oberbefehlshaber Rogers, die Errichtung einer militärischen „Feuerwehr" zu entwickeln, die u. a. zur Sicherung der Ölversorgung im Persischen Golf aktiv werden soll? Sind in diesem Zusammenhang der Bundesregierung Absichten bekannt, Teile dieser Truppe unter Umständen auch in anderen NATO-Staaten zu stationieren? Zu Frage A 80: Die Äußerungen von General Rogers vom 21. Juni 1979 sind eine erneute Darlegung global-strategischer Überlegungen der USA, im Rahmen des 1V2-Kriege-Konzeptes, welches seit Jahren entwickelt wird; d. h. Fähigkeit zur Abwehr einer großangelegten Aggression gegen die NATO bei gleichzeitiger Fähigkeit zu einer Konflikteindämmung außerhalb des NATO-Gebietes. Mit dem Konzept einer mobilen Eingreiftruppe sind die USA bestrebt, ihre globale Verantwortung glaubhaft zu erhalten bei gleichzeitig effektiverem Einsatz ihrer verfügbaren Kräfte. Das 1 1/2-Kriege-Konzept impliziert, daß keine für die NATO vorgesehenen Verbände für die Eingreiftruppe eingeplant werden. Die strategische mobile Eingreiftruppe der USA muß als konventioneller Beitrag zur Abschreckung vor Konflikten außerhalb der NATO betrachtet werden und damit als Mittel zur Erhaltung des Friedens und des Abbaus von Spannungen. Zu Frage A 81: Der Bundesregierung sind keine Absichten bekannt, Teile dieser Truppen außerhalb der USA zu stationieren. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Schriftliche Frage des Abgeordneten Paintner (FDP) (Drucksache 8/3000 Frage B 36) : Hat die Bundesregierung einen Überblick darüber, wie hoch der Anteil der Energiekosten an den Lebensmittelpreisen ist, nachdem die Arbeitsgemeinschaft der Lebensmittelfilialbetriebe Preiserhöhungen u. a. wegen der angespannten Lage auf dem Ölmarkt angekündigt hat? Angaben über den Anteil der Energiekosten an den Nahrungsmittelpreisen liegen nicht vor. Der Energieverbrauch ist auf den einzelnen Produktions- und Handelsstufen und zwischen den verschiedenen Produktionszweigen sehr unterschiedlich. Nach groben Schätzungen dürften die Energiekosten im Durchschnitt in der Vergangenheit annähernd etwa 3 % bis 4 % der Verbraucherpreise für Nahrungsmittel ausgemacht haben. Bei überproportional steigenden Energiepreisen kann sich dieser Anteil erhöhen; Auswirkungen auf die Nahrungsmittelpreise sind nicht auszuschließen. Aussagen über ihr Ausmaß bedürfen jedoch noch eingehender Untersuchungen. Soweit. Energiekosten auf den Produktionsbereich der Landwirtschaft entfallen, ist infolge des landwirtschaftlichen Preisstützungssystems eine Überwälzung der Energieverteuerung bei den meisten Produkten auf nachgelagerte Stufen nicht möglich. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Schriftliche Frage des Abgeordneten Paintner (FDP) (Drucksache 8/3000 Frage B 37) : Wie beurteilt die Bundesregierung die Möglichkeit, die Förderung der Dorferneuerung nach 1980, wenn das Zukunftsinvestitionsprogramm ausläuft, zusammen mit den Ländern eventuell im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes fortzusetzen? Das Programm für Zukunftsinvestitionen — ZIP — sollte als ein zeitlich begrenztes Konjunkturprogramm zur Verbesserung der Wachstumsbedingungen und damit zur Wiedergewinnung und Sicherung eines hohen Beschäftigungsstandes beitragen. Im Bereich der Dorferneuerung hat sich jedoch gezeigt, daß bei zahlreichen Gemeinden, die im Rahmen des ZIP nicht mehr berücksichtigt werden konnten, ein Bedarf nach einer Sanierung und damit zugleich nach einer grundlegenden und nachhaltigen Verbesserung der Infrastruktur besteht. Seitens meines Hauses besteht daher der Wunsch, eine Förderung der Dorferneuerung über das Jahr 1980 hinaus als eine im Interesse des gesamten ländlichen Raumes dringende Maßnahme zu ermöglichen. Die finanzielle Förderung der Dorferneuerung durch den Bund hängt aber letztendlich von dem Ergebnis der kommenden Haushaltsberatungen ab. Anlage 15 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Schriftliche Frage des Abgeordneten Neumann (Bramsche) (SPD) (Drucksache 8/3000 Frage B 38) : Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 163. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1979 13091* Kann die Bundesregierung mitteilen, welche zusätzlichen Maßnahmen der EG geplant sind, um der thailändischen Landwirtschaft, die durch die Beschränkung der Tapiokaeinfuhr in die EG betroffen ist, zu helfen? Thailand gehört zu der Gruppe der nichtassozifierten Länder, die zwar nicht vom Lomé-Abkommen profitiert, für die aber aus dem EG-Haushalt jährlich Mittel im beschränkten Umfang bereitgestellt werden. Hieraus werden — soweit bisher zu übersehen — auf der Suche nach einer TapiokaAlternative die folgenden Maßnahmen finanziert bzw. für eine Finanzierung erwogen: 1. Aus Mitteln des Jahres 1978 sind 200 000 ERE für eine Studie über „Diversifizierungsmöglichkeiten der thailändischen Landwirtschaft" bereitgestellt. Diese Studie soll Ausweichmöglichkeiten an Stelle von Tapioka aufzeigen. Sie wird gegenwärtig durchgeführt und soll Anfang September vorgelegt werden. 2. Die EG zeigt eine grundsätzliche Bereitschaft, Folgemaßnahmen zu finanzieren, die sich aus der unter 1. genannten Studie ergeben sollten.. 3. Auf Grund verschiedener Empfehlungen scheint die der Sojabohne ähnliche „winged bean" (Psophocarpus Tetragonolobus) als Diversifizierungskultur für den Anbau in Nordost-Thailand geeignet. Im Vorgriff auf die erst im November zu erwartende Ratsentscheidung über die für 1979 bereitzustellenden Mittel sind bereits Ende April 600 000 ERE für die Saatgutproduktion von „winged beans" sowie für Laboruntersuchungen und Feldversuche mit dieser Bohne im Ad-hoc-Verfahren bewilligt worden. Dieser vorzeitige Schritt war notwendig, da die Bohnen im Mai gesät werden müssen, andernfalls ein volles Jahr verlorengehen würde. Gleichzeitig mit der Saatgutproduktion werden in einer Studie über die Bohne u. a. die Aspekte der Inlandsnachfrage, Exportmöglichkeiten und EG-Importbedarf an Proteinen (eventuell Verarbeitung der Bohne zu Oelkuchen) untersucht. 4. Die Kommission erwägt die Möglichkeit einer Beteiligung der Gemeinschaft an dem Bewässerungsprojekt Pa Mong — Nordost-Thailand. Das Projekt liegt in dem Tapiokagebiet des Landes und dürfte für die Diversifizierung der dortigen Landwirtschaft von erheblicher Bedeutung sein. Weitere Einzelheiten über dieses Projekt liegen gegenwärtig noch nicht vor. Anlage 16 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Schriftlichen Fragen des Abgeordneten Kolb (CDU/CSU) (Drucksache 8/3000 Fragen B 40 und 41) : Kann die Bundesregierung detaillierte Auskunft darüber geben, was die EG-Kommission zu einer erneuten Erweiterung der Hopfenflächen nach dem 31. Dezember 1979 gesagt hat? Hält es die Bundesregierung für sinnvoll, ab 1. Januar 1980 wieder eine Erweiterung der Anbauflächen zuzulassen, und dann wahrscheinlich im Jahr 1983/85 wieder mit Rodungsprämien, wie gehabt, die Überschußproduktion zu vermindern? Die EG-Kommission hat sowohl im sog. beratenden Ausschuß (Fachausschuß der europäischen Hopfenwirtschaft) als auch in der zuständigen Arbeitsgruppe zu erkennen gegeben, daß zur Zeit an eine Verlängerung des Anbaustopps über den 31. Dezember 1979 hinaus nicht gedacht ist. Sie begründet dies mit dem Umfang der durchgeführten Rodungsmaßnahmen und der sich hieraus ergebenden Stabilisierung des Hopfenmarktes. Ferner weist sie darauf hin, daß in den USA und in den hopfenanbauenden COMECON-Ländern eine Tendenz zur Produktionsausweitung zu beobachten ist. Eine Fortsetzung des Anbaustopps würde nach Auffassung der EG-Kommission unbilligerweise die Verantwortung für eine nachhaltige Stabilisierung des Welthopfenmarktes allein den Hopfenpflanzern in der Gemeinschaft aufbürden. Ungeachtet dessen hat die EG-Kommission zugesagt, nach Vorliegen der Ernteergebnisse 1979 mit den Regierungen der Mitgliedstaaten in einen Meinungsaustausch zu dieser Frage einzutreten, in den die Bundesregierung mit der Ihnen bekannten Haltung hineingehen wird. Insoweit darf auf die Antwort auf Ihre schriftlichen Anfragen vorn 21. Mai 1979 verwiesen werden, der lediglich noch hinzuzufügen ist, daß sich inzwischen auch der Freistaat Bayern der Auffassung der Bundesregierung angeschlossen hat. Ihre Vermutung, in den Jahren 1983/ 85 werde es wieder zur Gewährung von Rodungsprämien kommen, vermag die Bundesregierung nicht zu teilen. Sie vertraut vielmehr auf das im Rahmen der Rodungsmaßnahme gezeigte Verantwortungsbewußtsein der europäischen Hopfenpflanzer. Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Schriftliche Frage des Abgeordneten Ey (CDU/CSU) (Drucksache 8/3000 Frage B 42) : Ist gesichert, daß die Bewilligung von Bundesmitteln für Maßnahmen des Naturschutzes im Rahmen von Flurbereinigungsverfahren nicht verzögernd auf den Verfahrensablauf wirkt? Es entspricht einem gesetzlichen Gebot, daß das Flurbereinigungsgebiet unter Beachtung der j eweiligen Landschaftsstruktur neu zu gestalten ist, und daß dabei den Erfordernissen des Umweltschutzes, des Naturschutzes und der Landschaftspflege Rechnung zu tragen ist (§ 37 des Flurbereinigungsgesetzes). Die entsprechenden Maßnahmen sind mithin Teil der Flurbereinigung, so daß sich die Bewilligung von Mitteln für Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege im Rahmen von Flurbereinigungsverfahren grundsätzlich nicht verzögernd auf den Verfahrensablauf auswirken kann. Die Durchführung der Flurbereinigung ist nach § 2 des Flurbereinigungsgesetzes in die Verantwortung der Länder gelegt und von diesen als eine besonders vordringliche Maßnahme zu betreiben. 13092* Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 163. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1979 Anlage 18 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wrede auf die Schriftliche Frage des Abgeordneten Regenspurger (CDU/CSU) (Drucksache 8/3000 Frage B 86) Trifft es zu, daß die Deutsche Bundespost zur Konsolidierung des Bundeshaushalts 1979 wieder Sonderablieferungen an den Bund leisten wird, und wenn ja, wie vereinbart sich diese Sonderzahlung mit den Gebührenhaushalten der Deutschen Bundespost? Die Deutsche Bundespost hat im Jahre 1979 gem. § 29 Abs. 1 des Haushaltsgesetzes eine Sonderablieferung an den Bund in Höhe von 1,1 Mrd. DM zu leisten. Auf die Gebühren der Deutschen Bundespost wird die beschlossene Sonderablieferung keinen Einfluß haben. Das Bundeskabinett wird Anfang Juli 1979 darüber entscheiden, ob der Deutschen Bundespost für den Haushalt 1980 noch einmal eine Sonderablieferung abverlangt werden soll. Anlage 19 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wrede auf die Schriftlichen Fragen des Abgeordneten Stutzer (CDU/CSU) (Drucksache 8/3000 Fragen B 87, 88 und 89) : Was hält die Deutsche Bundespost nach Auswertung der Erfahrungsberichte über die Schneekatastrophe in Norddeutschland unternommen, um den Funk- und Fernsprechverkehr in Schleswig-Holstein zu verbessern (siehe Drucksache 8/2464, Teil B Nr. 142) ? Womit erklärt sich die Bundesregierung, daß die Deutsche , Bundespost viele Kunden verloren hat, die jetzt private Dienste — z. B. bei der Paketbeförderung — in Anspruch nehmen, und wie hoch schätzt sie die hierdurch der Deutschen Bundespost entstandenen Einnahmeausfälle? Wie vertragen sich die unterschiedlichen Öffnungszeiten vergleichbarer Postanstalten (Postämter) innehalb eines Oberpostdirektionsbezirks mit einem „kundenfreundlichen" Service, und ist beabsichtigt, den Kundendienst der Deutschen Bundespost noch weiter einzuschränken? Zu Frage B 87: Die Schwierigkeiten im Fernsprechverkehr während der Schneekatastrophe in Schleswig-Holstein hatten im wesentlichen zwei Ursachen. Zum einen führte die Unterbrechung der Starkstromversorgung zum Ausfall einiger Ortsvermittlungsstellen, weil es wegen der unpassierbaren Straßen nicht möglich war, die fahrbaren Netzersatzanlagen rechtzeitig an die Einsatzorte zu bringen. Auch ein Einsatz von Hubschraubern zum Transport der Netzersatzanlagen war nicht möglich, weil die Hubschrauber während der Schneestürme keine Starterlaubnis erhielten. Zum anderen trat mit der Katastrophe eine außerordentliche Verkehrsüberlastung des Fernsprechnetzes auf. Deshalb wurde in den betroffenen Ortsnetzen von der sogenannten „Katastrophenschaltung" Gebrauch gemacht, d. h., der abgehende Verkehr wurde zugunsten des notwendigen Fernsprechverkehrs der Not- und Hilfsdienste eingeschränkt. Die Auswertung der Erfahrungsberichte hat folgendes ergeben: 1. In Katastrophengebieten kann der zur Bewältigung der Katastrophe erforderliche Fernsprechverkehr nur gewährleistet werden, wenn Verkehrseinschränkungen mit Hilfe der sogenannten „Katastrophenschaltung" vorgenommen werden. 2. Soweit sich geringfügige Mängel hinsichtlich eines schnellen Transports der Netzersatzanlagen durch Hubschrauber ergeben haben, sind die Maßnahmen zu ihrer Beseitigung bereits angelaufen. Es werden z. Z. auch Möglichkeiten untersucht, die es gestatten, Netzersatzanlagen an schwere Bundeswehrfahrzeuge anzukuppeln. 3. Es hat sich gezeigt, daß das Fernsprechnetz im Katastrophengebiet durch ankommenden Fernverkehr aus dem Bundesgebiet und dem Ausland in erheblichem Umgang zusätzlich belastet wurde. Z. Z. werden technische und betriebliche Möglichkeiten untersucht, wie Fernsprechverkehrsströme in Katastrophengebiete begrenzt werden können, um den notwendigen Fernsprechverkehr zu gewährleisten. 4. 1982 wird voraussichtlich mit der Einrichtung eines neuen Funkfernsprechnetzes begonnen werden, das zahlreiche zusätzliche Teilnehmer aufnehmen kann und damit in Katastrophenfällen ebenfalls wesentliche Erleichterungen verschaffen kann. In diesem Zusammenhang möchte ich noch darauf hinweisen, daß im Rahmen des nichtöffentlichen beweglichen Landfunks den „Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben" Funkfrequenzen, d. h. eigene Funknetze, .zur Verfügung stehen, um u. a. in Notfällen unabhängig vom öffentlichen Fernmeldenetz zu sein. Zu Frage B 88: Im Postwesen ist der Paket- und Päckchendienst der größte und allein wesentliche Bereich, in dem die Deutsche Bundespost im Wettbewerb mit anderen Verkehrsträgern steht. Die Kunden haben sich stets desjenigen Transporteurs bedient, dessen Konditionen ihren speziellen Anforderungen hinsichtlich Sicherheit, Zuverlässigkeit, Schnelligkeit, Transportversicherung usw. am besten entsprachen. Der Wettbewerb hat sich mit dem Auftreten weiterer Wettbewerber am Kleingutmarkt in den letzten Jahren nur insofern für die Deutsche Bundespost verschärft, als das Angebot der neuen Konkurrenz, nach Maßen, Gewichten und Gebühren dem Dienstleistungsangebot der Post angenähert ist. Verkehrsumfang und Einnahmen der Deutschen Bundespost im Kleingutbereich haben sich — im Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 163. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1979 13093* Gegensatz zu der Zeit vor 1976 — trotz Auftretens der neuen Wettbewerber in den letzten Jahren stabilisiert. Der Zahl der abgewanderten Kunden ist durch Rückwanderungen sowie durch Neuzugänge im wesentlichen kompensiert worden. Dieses Kundenverhalten beweist, daß die Deutsche Bundespost mit ihrem Leistungsangebot den Wünschen ihrer Kunden vielfältig entgegenkommt. Zu Frage B 89: Dauer und zeitliche Lage der Öffnungszeiten von Postämtern richten sich nach den vom Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen erlassenen allgemeinen Grundsätzen und orientieren sich unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse und der Kundengewohnheiten an dem vorhandenen Verkehrsbedürfnis. Die Belange der Postkunden hinsichtlich bedarfsgerechter Schalterstunden werden dabei ebenso wie der Grundsatz einer sparsamen und wirtschaftlichen Betriebsführung beachtet. Die allgemeinen Grundsätze stellen grundsätzlich eine Gleichbehandlung von Postämtern mit vergleichbarem Bedarf und damit einen guten Kundenservice sicher. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Ob bei Postämtern mit gleichen Voraussetzungen für die Festsetzung von Öffnungszeiten unterschiedlich verfahren wird, läßt sich nur anhand konkreter Beispiele überprüfen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans Apel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Das ist richtig. Der Kollege im Finanzressort, Herr Althammer, ist, wie Sie gesehen haben, durchaus generös gewesen. Das Problem wird sein, Sie in Ihrer Doppelfunktion, hier als CDU/CSU alles mögliche zu fordern, was Sie dann im Haushaltsausschuß wegen höherer Einsicht abblocken wollen, auf ein Gleis zu setzen, das auch für Sie intellektuell erträglich ist.

    (Beifall bei der SPD)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, Sie sehen also, hier wird etwas getan, hier kommen wir einen Schritt weiter. Ich habe darauf aufmerksam gemacht, daß das auch Konsequenzen hat.
    Lassen Sie mich eine zweite Bemerkung zu dem Thema „Der Mensch im Mittelpunkt" machen. Da bin ich in der Tat der Meinung, daß wir dem Thema Bürokratisierung, Auftragstaktik, eine zentrale Rolle beimessen müssen. Ich erwarte mit großem Interesse den Bericht der de-Maizière-Kommission. Es ist abzusehen, daß wir in einige Probleme hineinlaufen werden, weil wir natürlich nicht alles, was uns eine unabhängige Kommission empfiehlt, um Bürokratisierung abzubauen, verwirklichen können. Die Debatte muß aber geführt werden. Es



    Bundesminister Dr. Apel
    muß eine Debatte darüber geführt werden, warum zunehmend bürokratische Abläufe das Leben in der Bundeswehr, aber auch in dieser Gesellschaft bestimmen. Wir müssen darüber debattieren, daß wir die Soldaten nicht immer qualifizierter ausbilden können und gleichzeitig über Bürokratisierung immer mehr gängeln. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, daß mehr Zentralisierung ein Mehr an menschlicher Kälte, einen Verlust an Eigenverantwortlichkeit und damit keineswegs ein Mehr an Effizienz bringt. Es müssen also Freiräume geschaffen werden, die dann aber auch ertragen werden müssen. Wir müssen dann auch ertragen, wenn der eine oder andere Offizier in seiner Stellungnahme, in seinem Verhalten auch Fehlverhalten zeigt. Das Entlangmäandern aller Regelungen, die sich oft auch noch widersprechen, das sich überall breitmachende Absicherungsdenken muß dann zu Ende sein, und dann müssen der Deutsche Bundestag und auch ich mit einer größeren Gelassenheit Abweichungen von einer eigentlich gewollten Linie hinnehmen und ernsthaft debattieren und nicht gleich mit dem Knüppel dazwischenschlagen wollen.
    Sie, gnädige Frau, haben schließlich drittens zu diesem Thema über Versetzungshäufigkeit gesprochen. Wir können mit Befriedigung feststellen, daß in den letzten zehn Jahren die Zahl der Versetzungen bei den Offizieren von rund 35 % der Offiziere, die im Jahre 1969 versetzt wurden, auf 26 %, die 1977 versetzt wurden, zurückgegangen ist. Bei den Unteroffizieren wurden 1969 21 % versetzt, 1977 nur noch 12 °/e.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Ich bleibe dennoch mit Ihnen der Meinung, daß wir dieses Thema weiterhin aus zwei Gründen kritisch betrachten müssen: Der Bildungsföderalismus bringt hier insbesondere den Familien mit Kindern Probleme. Wir werden diesen Bildungsföderalismus nicht überwinden wollen und auch nicht können. Zum zweiten müssen wir auf die mitarbeitende Ehefrau auch als Ausdruck zunehmender Emanzipation der Frau — und die Frauen von Offizieren rücken immer stärker auch in akademische Berufe ein, insbesondere in Berufe im Bereich der Ausbildung und Lehre, wenn Sie so wollen, an der Schule — eine gewisse Rücksicht nehmen. Ich stelle mit Befriedigung fest, daß zumindest Sie, gnädige Frau, und wir in die gleiche Richtung denken. Ich möchte Ihnen bei dieser Gelegenheit mitteilen, daß wir gestern im Ministerium über die Realisierung des Heeresmodells 4 gesprochen und dabei festgestellt haben, daß weniger als 1 v. H. der Soldaten des Heeres durch die Realisierung des Heeresmodells 4 von Versetzungen betroffen sein werden. Das heißt, es stellt sich jetzt dar, daß sich mein Ziel, ein Heeresmodell zu haben, das auch in dieser Frage auf unsere Soldaten Rücksicht nimmt, tatsächlich erreichen läßt.
    Im übrigen hat der Inspekteur des Heeres gestern mit meiner Zustimmung deutlich gemacht, daß wir bei der Realisierung des Heeresmodells 4 die gebotene Eile beachten, uns aber keineswegs in
    Hektik hineintreiben lassen, auch wegen der notwendigen Rücksicht auf unsere Soldaten.
    Lassen Sie mich zu dem Thema Alkohol im Dienst kommen. Wir haben darüber das letzte Mal hier sehr gründlich debattiert. Herr Möllemann hat an diese Debatte erinnert. Ich will sie nicht erneut aufnehmen. In einem Punkt haben wir uns inzwischen sachkundiger gemacht und in der Tat feststellen müssen, daß erstens das Thema Alkohol im Dienst bei der Bundeswehr sicherlich kein Thema ist, das im Pingpongverfahren zwischen Opposition und Bundesregierung hin- und hergespielt werden sollte. Wir würden unserer Verantwortung nicht gerecht, wenn wir dies versuchten.
    Ich bitte aber darum, daß wir dieses schlimme Thema nicht als ein Thema nehmen, das bundeswehrspezifisch ist.

    (Beifall)

    Sicherlich gibt es das eine oder andere Problem. An Einödstandorten ist sicherlich manches bei der Führung der Unterführer zu verbessern. Ich werde darauf zurückkommen. Hier müssen wir mehr für die Motivation junger Menschen bei der Bundeswehr sorgen.
    Wenn wir über Alkohol sprechen, sprechen wir aber über ein allgemeines gesellschaftliches Problem. Ich habe mir die Zahlen angeschaut, aus denen hervorgeht, wie sich das in den letzten 15 oder 20 Jahren entwickelt hat. Es ist beängstigend! Es ist beängstigend, wie dieses Volk — aus welchen Gründen auch immer — immer stärker den Alkohol verwendet.

    (Dr. Althammer [CDU/CSU] : Aus Verzweiflung über die Bundesregierung!)

    — Auf diese Bemerkung habe ich direkt gewartet. Aus Verzweiflung über die Bundesregierung wird in Bayern gesoffen! Also wissen Sie, das müssen Sie in Ihrer Strategiekommission behandeln; dorthin gehört es.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir müssen dieses Thema also breiter sehen. Dennoch bin ich der Meinung, daß es — Herr Möllemann hat das sehr deutlich gesagt — auch etwas mit Innerer Führung zu tun hat. Lassen Sie mich deswegen jetzt zu diesem Thema einige Bemerkungen machen.
    Die Innere Führung hat in den nun bald 25 Jahren der Existenz der Bundeswehr eine beachtenswerte Wandlung durchgemacht. Sie ist heute sicherlich nicht mehr ein Instrument zur Abwehr totalitärer — faschistischer oder anderer — Strömungen in der Bundeswehr. Das heißt, das, was am Beginn der Bundeswehr Motiv sein konnte, ist heute nicht mehr Motiv. Denn wir alle lassen uns ja wohl hoffentlich nicht einreden, daß diese Bundeswehr in Gefahr wäre, von links oder rechts ausgehöhlt zu werden.. Diese Bundeswehr ist eine republikanische Armee; Extremisten links und rechts



    Bundesminister Dr. Apel
    sind Randerscheinungen, die für die Bundeswehr nicht typisch sind.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Zustimmung bei Abgeordneten der CDU/ CSU)

    Deswegen hat die Innere Führung heute diese Zielsetzung nicht, und deswegen muß sie in ihrer inhaltlichen Bestimmung offen sein. Ich halte überhaupt nichts davon, Definitionen für Innere Führung zu finden; sie werden immer zu eng oder zu weit sein.
    Innere Führung gilt — dies möchte ich ausdrücklich unterstreichen, Herr Möllemann — für alle Ebenen. Die Innere Führung ist nicht allein ein Thema für die unterste Führungsebene der Bundeswehr. Sie gilt auch für den Bundesverteidigungsminister und damit auch für alle Generale und alle Kommandeure innerhalb der Bundeswehr.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Zustimmung bei Abgeordneten der CDU/ CSU)

    Hier werden wir einiges vermitteln müssen, auch bei uns selbst. Ansprüche der Inneren Führung richten sich auch an mich und richten sich auch an Sie; sie richten sich an alle.
    Dennoch sollten wir vielleicht eine Minute darüber nachdenken, was wir mit der Inneren Führung eigentlich bewirken wollen. Ich stelle eine Aussage an die Spitze, die Sie vielleicht schockieren wird, die aber meine Überzeugung wiedergibt:
    Innere Führung stärkt auch die Effizienz der Truppe.

    (Berger [Lahnstein] [CDU/CSU] : Das ist ganz klar!)

    — Gut, aber dies wird oft bestritten, Herr Berger.

    (Berger [Lahnstein] [CDU/CSU] : Das war der Ansatz!)

    Es wird so getan, als wäre dies Fürsorge. Nein, die Bundeswehr ist auch deswegen so gut, weil bei ihr Innere Führung praktiziert wird.

    (Zustimmung bei Abgeordneten der SPD)

    Zum anderen dient die Innere Führung auch — und nun möchte ich wissen, ob Sie mir auch jetzt noch zustimmen, Herr Berger — der politischen Machtbegrenzung und der Kontrolle, auch zwischen Führern und Geführten. Ohne daß damit Befehl und Gehorsam ausgehöhlt würden, muß, wie Herr Möllemann gesagt hat, über Innere Führung Partizipation möglich sein, damit müssen Jugendoffiziere Stellung nehmen können, und damit muß es —ich habe das auf unserem sicherheitspolitischen Kongreß ausdrücklich begrüßt — möglich sein, daß an der Führungsakademie ein Jahrgang sachlich zu dem Stellung nimmt, was er dort vorfindet.

    (Zustimmung bei der FDP)

    Es muß auch möglich sein, daß zivile Dozenten dasselbe tun und vom stellvertretenden Inspekteur der Bundeswehr eine sachgerechte Antwort auf ihre Petition erhalten und mit ihm debattieren.
    Wenn Sie dem zustimmen, werden manche hektischen und nervösen Debatten zwischen uns künftig nicht mehr möglich sein. Innere Führung heißt nämlich dann auch Dialog, und Innere Führung heißt dann auch: eine eigene Position beziehen, soweit sie mit dem Auftrag der Bundeswehr vereinbar ist, und dann kann nicht ununterbrochen, in welchem Falle auch immer, nach disziplinarischen Maßnahmen gerufen werden, wie wir es hier in einer aktuellen Stunde vor einiger Zeit bezüglich eines Generals Ihrerseits erlebt haben;

    (Beifall bei der SPD und der FDP) dann müssen wir hier konsequent bleiben.

    Schließlich ist, denke ich, Innere Führung dazu da, den jungen Menschen — und das ist ganz wichtig — das Gefühl zu vermitteln, daß diese Bundeswehr Teil unserer Republik ist. Hier tritt ja der junge Mensch zum erstenmal dem Staat gegenüber. Zum erstenmal erlebt er Staatlichkeit. Zum erstenmal wird dann sein republikanisches Bewußtsein geformt und deformiert.
    Aber wir sollten uns auch über die Schwierigkeiten der Inneren Führung nicht täuschen. Es ist schon schwierig, junge Menschen, die den Einflüssen von Konsum, Freizeit, Wegwerfgesellschaft unterworfen sind, in die Bundeswehr hineinzubringen, sie mit ihrem Auftrag vertraut zu machen, ihnen dennoch Innere Führung erlebbar zu machen, ihnen deutlich zu machen, daß Mitbestimmung am Arbeitsplatz nicht Mitbestimmung in der Bundeswehr heißen kann, aber Partizipation, d. h. dialogische Prozesse.
    Schließlich kommt es auch darauf an — und ich glaube, das müssen wir auch bei dieser Debatte sagen —, Überforderungen im Bereich der politischen Bildung der Inneren Führung nicht anlasten zu wollen. Die Bundeswehr kann das nicht leisten, was die reformierte Oberstufe oder die Schule insgesamt nicht leistet. Wir müssen, glaube ich, auch in diesen Fragen einfach bescheidener werden.
    Ich glaube, der Wehrbeauftragte hat in dem folgenden Zitat umschrieben, was Innere Führung ist: „Innere Führung erschöpft sich nicht in Rechtsanwendung". Justitiabilität und Vorschriftsmäßigkeit reichen nicht aus. Innere Führung verlangt vor allem Herz, Haltung und Stil. — Dies ist sicherlich nicht sehr präzise formuliert, umreißt aber das, um was es geht. Ich bin froh, wenn die Damen und Herren der Opposition durch Nicken auch dieser Feststellung zustimmen.
    Wie wollen wir nun die Schule für Innere Führung weiterentwickeln? Ich denke schon, daß die hehren Grundsätze allein nicht reichen. Es kommt darauf an, konkret etwas zu tun. Im Personellen geschieht einiges. Aber reicht das? Können wir es uns leisten, die vielfältigen Einrichtungen der Bundeswehr, die indirekt oder direkt etwas mit der Inneren Führung zu tun haben, sie zumindest zu vermitteln haben, wie das Militärgeschichtliche Forschungsamt, wie das Sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr, wie in gewissem Sinne auch die Bundeswehrhochschulen, alle nebeneinander bestehen zu lassen? Kann der geistige Verbund, kann



    Bundesminister Dr. Apel
    die geistige Brücke reichen? Oder brauchen wir auch mehr, eine geographische Zusammenfassung?
    Ich kann Ihnen darauf heute keine Antwort geben. Ich möchte mit Ihnen auch darüber einen Dialog führen. Ich weiß, was ich sage, wenn ich der Meinung wäre — ich rede jetzt im Konjunktiv —, es wäre zu überlegen, ein geistiges Zentrum auch dadurch zu schaffen, daß räumliche Nähe hergestellt wird. Ich weiß, welche Widerstände ich auslöse. Ich weiß, welche Proteste wach sind. Die Gespräche mit den Herren des Sozialwissenschaftlichen Instituts und des MGFA habe ich bereits geführt. Aber ich denke, wir müssen uns dieser Debatte sehr ernsthaft stellen. Wir können ihr nicht ausweichen.
    Wir werden am Ende, meine sehr verehrten Damen und Herren, auch sicherzustellen haben, daß noch stärker als bisher die Personalbeurteilung und Personalauswahl nicht zu einseitig auf Sachkompetenz gegründet werden. Das heißt überhaupt nicht, daß ich hier Regelungen ändern will; aber ich möchte allen Beteiligten diesen Eindruck vermitteln.
    Lassen Sie mich einige Bemerkungen zu Herrn Nagel und zu dem Thema Wohnungsfürsorge machen. Sie haben dieses Thema, Herr Kollege, nur kurz angesprochen. Ich möchte Ihnen sagen, daß wir die Forderung hinsichtlich der Zahlen, die im Weißbuch 1970 genannt wurden, nämlich 27 000 Wohnungen über den Bestand hinaus zusätzlich zu bauen, inzwischen erfüllt haben. Uns stehen 165 000 zweckgebundene Wohnungen für Bundeswehrangehörige zur Verfügung. Wir haben uns da- ' mit durchsetzen können, die Zuständigkeit zur Vergabe dieser Wohnungen im Verteidigungsministerium zu belassen. Wir werden daran festhalten, daß dies unsere ureigene Aufgabe ist. Wir können feststellen, daß inzwischen an allen Standorten Wohnungen zugewiesen werden können. Das gilt in der Regel auch für die Ballungsräume wie Bonn, Hamburg, München, Kiel oder Köln. Aber natürlich gibt es beträchtliche Klagen über die Qualität der Wohnungen — sie sind zu klein, sie sind zu alt —, .und insbesondere hat es Beschwerden darüber gegeben, daß umgezogenen Bundeswehrangehörigen eine Wohnung zugewiesen wurde, die sie nicht wollten und die für sie zu klein war, und ihnen dann, wenn sie diese Wohnung nicht angenommen haben, das Trennungsgeld gestrichen wurde. Ich habe dafür gesorgt, daß diese Regelung beendet wurde.

    (Beifall bei der SPD)

    Wenn umgezogen wird, wird eine Wohnung unverbindlich angeboten. Wenn diese Wohnung der Qualität nicht entspricht und abgelehnt wird, wird das Trennungsgeld eben nicht gestrichen.

    (Zuruf von der SPD: Das ist gut!)

    Ich halte das für eine wichtige Verbesserung, die im übrigen, Herr Kollege Würzbach, deutlich macht, daß die Bestandsaufnahme, die Sie mit einem Zwischenruf kritisiert haben, keineswgs ohne Effekt ist; denn ohne diese Bestandsaufnahme wäre dieses und vieles andere nicht denkbar gewesen.
    Sie hat erst dazu beigetragen, daß die Probleme in unser Bewußtsein gekommen sind.

    (Würzbach [CDU/CSU]: Ein Teil der Probleme!)

    — Hochverehrter Herr Kollege, nun wollen wir doch einmal wirklich zufrieden sein, daß in diesem Jahre ein gewisser Fortschritt erreicht wird. Ich möchte der Opposition, der CDU/CSU doch auch noch 1981 sagen können, was wir im Bereich der sozialen Maßnahmen weiter getan haben. Ich möchte Ihnen als Oppositionsabgeordneten auch dann die Chance geben, weiterhin mehr zu fordern. Das ist doch alles in Ordnung; dagegen ist doch auch nichts einzuwenden.

    (Beifall bei der SPD)

    Eine letzte Bemerkung zu diesem Thema: Die Mietenhöhe wird beklagt. Das stimmt. Die Mieten sind auch in diesem Bereich gestiegen. Die Mietbelastung entspricht allerdings im Durchschnitt der vor zehn Jahren. Nur, auch in diesem Punkte bitte ich uns im Deutschen Bundestag um intellektuelle Klarheit.
    Die Mietpreispolitik, die in diesem Hause verabschiedet wurde und die ich nicht zu kritisiren habe, hat überall zum Anstieg von Mieten geführt. Das ist der Wille des Gesetzgebers gewesen. Dann können Sie als Opposition, die Sie im Bereich der Wohnungsbaupolitik ja weitergehende Vorstellungen haben, aber in diesem Punkte nicht plötzlich den Spieß umdrehen und der sozialliberalen Koalition, die sich auf etwas geeinigt hat, was ich für erträglich halte, vorwerfen, daß die Mieten für die Bundeswehrangehörigen gestiegen sind. Sie sind gestiegen — ich kann es nicht bestreiten —, aber in einem Maße, das erträglich ist.
    Ich stimme Herrn Möllemann ausdrücklich zu, daß die Unteroffizierausbildung von zentraler Bedeutung ist. Der Inspekteur des Heeres hat dazu seine Vorstellungen vorgelegt.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Endlich!)

    Die Unteroffiziere werden die Vollausbildung ganz durchlaufen. Dann beginnt der Unteroffizier-Grundlehrgang, und die länger dienenden Unteroffiziere erhalten eine zusätzliche Ausbildung im Bereich Menschenführung und Methodik der Ausbildung.
    . (Sehr gut! bei der CDU/CSU)

    Wir werden nach dieser Sommerpause ein Konzept vorlegen, Herr Würzbach, das wir dann gerne mit Ihnen im Verteidigungsausschuß beraten werden.
    Ich möchte zu einem letzten Problemkreis kommen, der zwar bisher in der Debatte keine Rolle gespielt hat, der mir aber so am Herzen liegt, daß ich ihn von mir aus in unseren Dialog einführen möchte: das Thema Beförderungs- und Verwendungsstau.

    (V o r s i t z: Vizepräsident Frau Funcke)

    Der Mechanismus ist bekannt. Wir können in der Bundeswehr generell nur so viele Berufssoldaten einstellen, wie gleichzeitig zur Ruhe gesetzt werden. Dieser Mechanismus setzt eine ausgewogene



    Bundesminister Dr. Apel
    Altersstruktur voraus. Hätten wir sie, hätten wir keine Probleme. Diese ausgewogene Altersstruktur ist jedoch auf Grund bekannter Tatbestände, nicht zuletzt auf Grund der blutigen und tödlichen Konsequenzen des letzten Weltkrieges, nicht gegeben.
    1982 bis 1991 wird dieses Problem zum gravierenden Thema der Bundeswehr werden, und zwar in doppelter Hinsicht. Wir werden in diesen Jahren, in denen wir durchaus die Chance hätten, viele junge tüchtige Menschen für die Bundeswehr zu interessieren und zu engagieren, so wenige Zurruhesetzungen haben, daß wir nur wenige junge Leute für die Bundeswehr werden gewinnen können. Dann aber, wenn der Trend umbricht, wenn wir ab 1991/92 auf Grund der Alterspyramide mit hohen Zahlen bei den Zurruhesetzungen rechnen, werden wir uns in einer Zeit befinden, in der junge Menschen — lassen Sie mich das so salopp sagen — Mangelware sind. Dann werden wir die Probleme haben, die heute oft schon beschrieben werden: wie wir überhaupt den Bestand der Bundeswehr, auch bei Wehrpflichtigen, halten können. Das heißt, wir kommen gleich zweimal in die Schere: Wenn wir eigentlich junge Menschen bekämen, können wir sie nicht einstellen, weil nur so wenige Pensionierungen stattfinden, und wenn die Zahl der Pensionierungen stark ansteigt, wird uns unter Umständen der Nachwuchs fehlen. Das Problem ist also erkannt. Es wird im Weißbuch, das wir Ihnen im September, also auch nach dieser Sommerpause, vorlegen werden, in aller Deutlichkeit dargestellt sein.
    Nun werden Sie sagen — ich bin auf diese Debatte durchaus vorbereitet —: Wenn dies so ist, warum sollte man nicht bereits im Jahre 1980 beginnend etwas tun? Auch zu diesem Thema möchte ich Sie einladen, mit mir zusammen — ich bin dazu sehr gern bereit —, eine sehr gründliche Debatte zu führen. Denn es ist wenigstens nach meinen Vorstellungen ausgeschlossen, daß wir Offiziere noch vorzeitiger, als das jetzt gegeben ist, auf freiwilliger Basis meinethalben, in Pension schikken. Ich sehe dafür in diesem Hause keine Mehrheit, und ich kann das eigentlich auch nicht verantworten. Insbesondere bei einer Regelung auf freiwilliger Basis — als ehemaliger EG-Beamter habe ich Erfahrungen mit dem dort praktizierten golden handshake — gehen nicht unbedingt diejenigen, die wir ganz gern gehen sehen würden, sondern es gehen die Guten. Ob dieses dem Ziel entspricht, die Qualität der Offiziere der Bundeswehr anzuheben, wage ich zu bezweifeln. Sie sehen, ich problematisiere dieses Thema hier heute bewußt, damit wir eine sachgerechte Debatte beginnen. Wenn wir die Chance hätten — ich sage sofort, daß wir sie derzeit nicht haben —, zusätzlich Stellen zu bekommen und, wenn Sie so wollen, ältere Bataillons- und Kompaniechefs aus dem aktiven Truppendienst herauszunehmen, bin ich überhaupt noch nicht sicher, ob das diejenigen, die wir herauslösen, so gut finden werden. Haben wir die nötige intellektuelle Vorarbeit geleistet, um dann 45jährigen Bataillonschefs oder 35jährigen Kompaniechefs eine Verwendung zu geben, die sie nicht als Abstellgleis und als Abschieben empfinden?
    Haben wir hier die nötige intellektuelle Vorarbeit geleistet? Ist die Debatte überhaupt reif?
    Damit bin ich bei den Realisierungschancen. Beförderungs- und Verwendungsstau gibt es überall in dieser Gesellschaft. Wie viele tüchtige junge Menschen stehen heute vor den Türen der Universitäten, vor den Türen des öffentlichen Dienstes und sehen sich blockiert! Wir haben viermal soviel Bewerber für den Offiziersberuf, wie wir gebrauchen, wie wir annehmen können. Hier gibt es Generationsungerechtigkeiten. Beförderungs- und Verwendungsstau gibt es auch in der zivilen Verwaltung, bei den Unternehmen, im gewissen Sinne auch im Deutschen Bundestag; wir alle werden das bei unserem Versuch erleben, wiederaufgestellt zu werden. Insofern müssen wir auch diese Debatte noch auskämpfen. Bei dieser Debatte darf auf keinen Fall der gesamte öffentliche Dienst für sich den Beförderungs- und Verwendungsstau geltend machen. Dann hätten wir überhaupt keine Chance für unser Anliegen; denn wir wollen den Beförderungs- und Verwendungsstau nicht bekämpfen, um Beförderungschancen zu vermitteln, sondern um eine junge Armee zu haben: Einheitsführer, die so wie die Wehrpflichtigen denken, 45jährige Bataillonschefs, die beweglich sind, 35jährige Kompaniechefs, die tüchtig sind. Ich selbst bis 47 Jahre alt; ich weiß also, worüber ich rede. Wenn dies so ist, dann sage ich Ihnen: Diese Debatte kann — auch wegen des Datums 1982, wo die Probleme beginnen — durchaus noch etwas laufen. Wir haben unsere Kollegen in den anderen Ressorts überhaupt noch nicht davon überzeugt, daß dies sein muß.
    Ich füge eine letzte Bemerkung hinzu: Wir werden in dem Haushaltsvoranschlag, den wir Ihnen vorlegen werden, viele hundert zusätzliche Stellenhebungen haben, nicht zuletzt, um das Heeresmodell 4, in diesem Fall insbesondere die Aufstellung der drei zusätzlichen Brigaden, möglich zu machen. Es gibt auch in diesem Bereich die Notwendigkeit einer gewissen politischen Abfolge: die Dinge zu tun, die jetzt gemacht werden müssen — bei den Hauptfeldwebeln, bei dem Heeresmodell 4, bei den Stellen für die Innere Führung, bei den Stellen für die Bundeswehrhochschulen; es sind, wie gesagt, viel hundert zusätzliche Stellen —, um sich dann auf dieses Thema zu konzentrieren. Ich gehe davon aus, daß Sie, meine Damen und Herren von der Opposition, hier drängend argumentieren werden. Ich gehe davon aus, daß meine Kollegen von der SPD und meine politischen Freunde, wenn ich so sagen darf, von der FDP drängen werden; ich wünsche mir das. Aber was ich mir auch wünsche, ist, gerade dieses Thema nicht so zu behandeln, daß wir den Eindruck erwecken, als gehe es uns um Beförderungschancen. Es geht um eine junge, dynamische, leistungsfähige Armee!
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich möchte mich bei den drei Debattenrednern für die bisherigen Ausführungen ausdrücklich bedanken, weil sie mir gezeigt haben, daß uns diese Art von Dialog weiterführt. Niemand — natürlich auch ich nicht — hat die Weisheit gepachtet. Deswegen ist kritisches Debattieren, insbesondere in der Öffent-



    Bundesminister Dr. Apel
    lichkeit, im Deutschen Bundestag, notwendig. Wenn wir das in dieser Ausführlichkeit hier zum zweiten Mal tun, dann ist das für die Bundeswehr, insbesondere aber für mich, eine große Hilfe.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)



Rede von Liselotte Funcke
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Wörner.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Manfred Wörner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte die Diskussion über den Bericht des Wehrbeauftragten für einige grundsätzliche Bemerkungen über die innere Lage der Bundeswehr nutzen, also etwas über den gesteckten Rahmen dieses Berichts hinausgehen. Denn die Bundeswehr ist nach meinem Eindruck — ich glaube, ich stehe mit diesem Eindruck nicht allein — in ihrem inneren Gefüge an einem kritischen Punkt angelangt. Ich meine, sie bedarf in einigen wesentlichen Bereichen dringend einer Kurskorrektur, wenn sie ihrer Aufgabe weiterhin gerecht werden will.
    Dabei drohen die Gefahren für diese Armee und ihr inneres Gefüge aus einer ganz anderen Richtung als der, die wir hier üblicherweise im Blick haben und die der Wehrbeauftragte kraft seines Auftrages zu beobachten, aufzuzeigen hat. So ernst wir einerseits seine Mahnungen nehmen, so deutlich wird doch andererseits an seinem Bericht und auch an dem, was der Minister und andere hier gesagt haben — ich möchte dem ausdrücklich zustimmen —, daß die Bundeswehr als Ganzes — trotz aller zu Recht gerügten Einzelfälle — nicht in Gefahr ist, die Menschenrechte, die Grundsätze der Inneren Führung zu mißachten, dem Alkoholismus zu verfallen oder dem Rechts- oder Linksradikalismus zu erliegen. Die eigentlichen — ich sage: akuten — Gefahren drohen dem inneren Gefüge der Bundeswehr aus der zunehmenden Seelenlosigkeit der technischen und organisatorischen Abläufe, aus einer wachsenden Bürokratisierung und Reglementierung, die den einzelnen Menschen zu ersticken drohen, aus der Herrschaft des Computers über den Soldaten selbst dort, wo es vermeidbar wäre,

    (Damm [CDU/CSU] : Sehr wahr!)

    aus der Verdrängung der Erziehung durch bloße Wissensvermittlung und aus der Überbetonung des Meßbaren und des Materiellen.
    Ganz typisch dafür ist — das haben wir uns ja alle angewöhnt —, daß wir, wenn wir Streitkräftevergleiche durchführen, die Zahl der Panzer, die Zahl der Flugzeuge, die Zahl der Schiffe vergleichen. aber dabei kaum noch von der Qualität des Soldaten reden.

    (Buchstaller [SPD] : Wer macht das denn so?)

    — Ich meine, Herr Buchstaller, um es ganz klar und eindeutig zu sagen:

    (Buchstaller [SPD]: Wir alle!)

    Die eigentliche und die schwerste Gefahr für die
    Streitkräfte in der gegenwärtigen Lage ist die, daß
    die Rechnung immer mehr ohne den Menschen, den
    Soldaten draußen in den Kompanien, in den Batterien und in den Staffeln gemacht wird,

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    daß man sich immer weniger überlegt, welche Auswirkungen die Unzahl von Umstrukturierungen, von Befehlen, von Maßnahmen, von Verordnungen draußen haben muß, wie sie sich auf den Soldaten draußen auswirken.

    (Jungmann [SPD] : Meinen Sie, das war früher anders?)

    — Ich bin nicht in der Gefahr, Herr Jungmann, das, was zum Teil in der Tat in Gesetzmäßigkeiten unserer Gesellschaft angesiedelt ist, alleine der Bundesregierung oder dem Bundesverteidigungsminister — diesem oder irgendeinem früheren — aufbürden zu wollen. Mir kommt es hier nicht auf eine polemische Auseinandersetzung an. Herr Jungmann, mir kommt es darauf an, weil hier so viel über Probleme geredet wird, die ich mehr oder minder für Scheinprobleme halte, daß endlich einmal der Blick wirklich auf das gerichtet wird, was diese Armee bewegt, gleichgültig wer das nun zu verantworten hat. Dort, wo ich glaube, daß die Bundesregierung die Verantwortung trägt, werde ich das schon deutlich genug, sagen.
    Ich sage noch einmal: seelenloser, rein technokratischer Perfektionismus macht sich immer breiter. Der Verlust an menschlichen Bezügen und Gemeinschaftsgeist ist unverkennbar. Es ist doch bedenklich — und das ist von Ihnen zu verantworten, weil Sie das eingeführt haben —, daß dem Bataillonskommandeur die Möglichkeit zur Förderung und Beförderung auch seiner Unteroffiziere aus der Hand genommen wurde. Damit ist Wesentliches für das Gemeinschaftsgefühl in diesem Bataillon verlorengegangen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Noch bedenklicher sind die Auswirkungen der computerisierten Personalführung: Zehntelnoten, im Computer gespeichert, entscheiden in sturem Schematismus über die Beförderungschancen, ohne für ausgleichende Bewertung durch die personalführende Stelle Raum zu lassen. Ersparen Sie mir die Legion von Beispielen, die ich dazu anführen könnte. Wir sind keine Maschinenstürmer. Mir braucht niemand zu sagen, daß ein gewisses Maß, ein hohes Maß an Technik in einer modernen Armee gebraucht wird. Aber ich sage ebenso klar: wenn der Mensch auch in der Armee Herr der Technik bleiben soll, dann müssen Erziehung, Charakter, Persönlichkeitswerte und Gemeinschaft wieder stärker unser Handeln dieser Armee gegenüber bestimmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Denn der soldatische Verband lebt weit mehr als jeder andere vom menschlichen Zusammenhalt und von der Kameradschaft. Der einzelne Soldat muß sich in seiner Kompanie, in seiner Staffel, in seiner Batterie heimisch fühlen können, und zwar dies gerade auch dann, wenn er mit hochmodernen Waffensystemen und Maschinen zu tun hat.
    Darum sage ich noch einmal: wir sollten uns angewöhnen - u n s angewöhnen; auch das ist nicht nur an Ihre Adresse gesagt, sondern auch an unsere



    Dr. Wörner
    Adresse —, alle Strukturüberlegungen und Maßnahmen vorrangig daran zu messen, wie sie sich auf den Menschen und die soldatische Gemeinschaft auswirken.
    Nach meiner Meinung sind es vier Probleme, an denen die Streitkräfte gegenwärtig vor allem leiden: einmal und zunächst eine zunehmende Überlastung durch wachsende Aufgaben bei gleichbleibender Personaldecke; zweitens eine unzulängliche Ausbildung der Offiziere und Unteroffiziere; drittens eine wachsende Flut von Papier und — ich sage: überflüssiger — Reglementierung; viertens die zunehmende Benachteiligung der Soldaten in Besoldung und Beförderung gegenüber anderen Gruppen der Gesellschaft, der Nation, in der wir leben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Zum ersten. Herr Minister, man nimmt offensichtlich in Ihrem Haus nicht zur Kenntnis, daß die Truppe durch wachsende Aufgaben, Neu- und Umgliederungen, Übungen, Manöver — Frau Krone-Appuhn hat das ja an einem Beispiel dargestellt —, Lehrgänge, Berichtspflichten und ähnliches überfordert wird. Wenn Sie einmal diese Praxis sehen — und, gestatten Sie mir diesen Hinweis, deswegen ist es so gut, daß einige der Kollegen Wehrübungen machen und damit die Armee auch einmal von innen her aus der praktischen Erfahrung kennenlernen —: es ist kaum vorstellbar, was auf einen Bataillonskommandeur oder einen Kompaniechef alles hereinbricht.
    Dabei wird immer deutlicher — da gibt es kein Vertun —, daß die Personaldecke der Bundeswehr für die Zahl der Verbände und Einheiten, die die Bundeswehr aufgestellt hat, zu kurz ist.

    (Frau Krone-Appuhn [CDU/CSU] : Das stimmt!)

    Die Folge ist chronischer Personalmangel an Führern und Unterführern draußen in der Truppe. Viele Kompanien haben neben dem Kompaniechef nur einen einzigen Offizier. Es ist schon fast die Regel, daß bis zu einem Drittel der Unteroffiziere in den Kompanien fehlt, weil sie entweder kommandiert oder auf Lehrgängen sind. Die Folge davon ist die permanente Überlastung ihrer Führer und ihrer Unterführer. Das wiederum führt dazu, daß der direkte Kontakt zum Wehrpflichtigen, auf den es ankommt, notleidet. Das führt zu Gammelei, und das führt zu der Unzufriedenheit, die wir alle beobachten und gleichermaßen beklagen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich habe hier, Herr Minister — und Ihre Herren - können Ihnen bestätigen, daß das kein Einzelfall ist —, eine Schilderung eines Bataillonskommandeur,: Der Kompaniechef auf dem Fortbildungslehrgang C, drei Monate weg. Er wird durch einen Leutnant vertreten, der ein abgebrochenes Studium, aber keinen Offizierslehrgang absolviert hat. Dieser Mann steht mit 23 Jahren vor der Kompanie und führt die Kompanie. Der Kompaniefeldwebel ist auf einem Lehrgang der Fortbildungsstufe A, sechs Monate. Ein Zugführer ist in der Fortbildungsstufe B, ein bis zwei Jahre. Als Zugführer sind Unteroffiziere mit kurzer Dienstzeit eingesetzt. Und von diesen
    Unteroffizieren sind einige ständig auf Lehrgängen. Dann schreibt dieser Bataillonskommandeur: Sie können sich selbst vorstellen, wie die Ausbildung in einer solchen Kompanie aussieht, -wo ein junger Unteroffizier mit 25 Soldaten irgendeine Ausbildung mit Gewalt zu machen hat.
    Und da kommen Sie, lieber Herr Apel, hierher und reden goldene Worte, die ich nur unterschreiben kann, über Innere Führung. Wenn ich all diese Sätze höre und lese, frage ich: Was soll denn da noch übrigbleiben, wenn Sie zur Praxis kommen? Sorgen Sie dafür, daß das anders wird! Dann können die Leute so befehlen und so mit ihrer Truppe umgehen, wie es Ihre goldenen Worte über Innere Führung verlangen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wissen Sie, manchmal habe ich den Eindruck: Sie sind von dieser Truppe und ihrer Praxis meilenweit entfernt; sonst könnten Sie hier nicht so auftreten,

    (Beifall bei, 'der CDU/CSU)

    ebensowenig andere, die hier künstliche Probleme schaffen.
    Politische Bildung ist wichtig. Aber wer sagt einmal, daß politische Bildung in dieser Armee besser als in vielen anderen, dazu noch berufeneren Organisationen in der Bundesrepublik Deutschland betrieben wird?

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wer sagt eigentlich einmal, daß wir diese Truppe überfordern, wenn wir den Führern und Unterführern bei all dem, was sie zu tragen haben, auch noch auftragen, das nachzuholen, was Elternhaus und Schule in den Jahren zuvor versäumt haben?

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich sage das nicht, weil ich etwa die politische Bildung nicht verbessern möchte; sondern ich sage das nur, weil manchmal der Eindruck besteht, die Truppe habe nur noch zwei oder drei Probleme. Das eine ist angeblich der Alkoholismus. Da wirken Blätter wie „Stern" und „Spiegel" fleißig mit. Der Alkoholismus wird übertrieben und so gekennzeichnet, als sei unsere Armee eine Säuferarmee. Das ist nicht Ihre Schuld, Herr Berkhan. Weiter wird so getan, als seien die politische Bildung und die Innere Führung die zentralen Probleme dieser Armee. Das sind sie eben nicht. Diese Armee hat wesentlich andere und — ich sage — wesentlich schwerere Probleme.
    Daher lautet unsere Forderung, Herr Apel: Der Schüleretat muß erhöht werden. Hier haben Sie eine klare Aussage der CDU/CSU-Fraktion. Machen Sie mit! Dann sind einige dieser Probleme beseitigt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Dann erst können Sie auch erwarten, daß Sie in der Praxis, wie Sie es mit Recht gesagt haben, einen Dienstzeitausgleich verwirklichen können. Wie wollen Sie denn in der Lage, die Sie zum Teil mit geschaffen haben, einen Dienstzeitausgleich verwirklichen? Die Last für die wenigen Ausbilder, Unterführer und Führer würde nur noch größer werden. Das sage ich Ihnen hier voraus. Wenn Sie es prak-



    Dr. Wörner
    tizieren, werden wir über die Konsequenzen hier zu diskutieren haben.
    Ich komme zur Ausbildung. Folgendes sage ich nicht nur zur politischen, sondern auch zur militärischen Führung: Wir vernachlässigen in unverantwortlicher Weise die militärische Praxis und das soldatische Können. Die jungen Unteroffiziere sind trotz besten Willens und großer Leistungsbereitschaft einfach nicht in der Lage, auszubilden und zu führen. Der Grund liegt darin, daß sie zu kurz ausgebildet sind. Das hat sich offensichtlich herumgesprochen. Als ich vor zwei Jahren in Nürnberg auf dem verteidigungspolitischen Kongreß der CSU eine Grundsatzrede zu all diesen Problemen gehalten habe, hat man mich beschuldigt, ich mache diese Armee schlecht. Ich hörte sogar, daß im Militärischen Führungsrat über meine Ausführungen debattiert worden sei und daß einige der Herren die Stirn gerunzelt hätten. Ich freue mich, daß alle die Themen, die ich damals genannt habe und die als so ärgerlich empfunden wurden, heute sogar in den Redekatalog des Ministers Eingang gefunden haben.
    Wenn Sie hergehen und die Unteroffiziersausbildung, so wie wir das im Konzept der CDU/CSU vorgesehen haben, verbessern, haben Sie unsere volle Unterstützung. Das sage ich Ihnen und auch dem neuen Heeresinspekteur hiermit zu.
    Aber das ist nicht nur bei den Unteroffizieren so. Auf diese junge Unteroffiziersgeneration stößt eine junge Offiziersgeneration von den Bundeswehrhochschulen, der es ebenfalls an Truppenpraxis mangelt und die überdies eine völlig unzureichende taktisch-operative Ausbildung hat.
    Ich sage hier — und ich weiß, was ich sage —: Das gegenwärtige Bildungskonzept dieser Bundesregierung und dieser Bundeswehr leidet an seiner Einseitigkeit und seiner Kopflastigkeit zugunsten des theoretisch-wissenschaftlichen Bereichs und an seiner Überfrachtung mit berufsfremdem Stoff.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Damit wir nicht in die falsche Ecke gedrängt werden: Sie wissen von mir und von meiner Fraktion, daß wir durchaus für die wissenschaftliche Ausbildung der Offiziere sind. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die meinen, wissenschaftliche Qualifikation und praktisches militärisches Können vertrügen sich nicht. Das Verhältnis zwischen beiden stimmt aber nicht mehr. Jeder Wirtschaftsführer würde Sie auslachen, wenn Sie ihm nahebrächten, seinen Führungsnachwuchs nur noch zu zwei Fünfteln mit berufsbezogenem und zu drei Fünfteln mit berufsfremdem Stoff auszubilden. Gehen Sie einmal zu Bosch, Daimler-Benz oder VW und fragen Sie einmal, wie dort der Führungsnachwuchs ausgebildet wird. Fragen Sie einmal, ob dort auch drei Fünftel der Ausbildung einem Stoff gelten, der in diesen Betrieben später überhaupt nicht gefragt ist. Man wird Sie auslachen. Dies sage ich Ihnen voraus.
    Was ist die Folge? Wir sind dabei, unsere stärkste Waffe wegzugeben. Das war und bleibt die Führungskunst auf dem Gefechtsfeld. Es ist ein Alarmzeichen erster Ordnung — allerdings wird darüber nicht gesprochen; in Ihren Reden kommt dies nicht vor —, wenn im Zustandsbericht der Bundeswehr, von Ihren „eigenen" Militärs aufgeschrieben, das mangelnde taktische Führungsvermögen der jungen Offiziere und Unteroffiziere beklagt wird. Lassen Sie es mich einmal überspitzt und nur in der Tendenz richtig sagen, Herr Apel — ich formuliere es aber bewußt so—: Wir sind immer stärker in Gefahr, Manager, Funktioner und Administratoren auszubilden, obwohl wir Menschenführer und Soldaten bräuchten.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Daher fordern wir, daß unsere Offiziers- und Unteroffiziersbewerber in der Truppe länger Erfahrungen sammeln, ehe sie mit der Ausbildung an den Hochschulen beginnen, daß der Praxisbezug verstärkt wird und daß sich vor allen Dingen die Ausbildung wieder stärker an den Anforderungen des Ernstfalles ausrichtet. Wir wollen nicht, daß diese Armee eingesetzt werden muß. Wir wollen den Frieden, nur den Frieden. Helmut Schmidt hat aber einmal gesagt — ich glaube, daß dies immer noch richtig ist —: Diese Armee wird nur dann nicht kämpfen müssen, wenn sie kämpfen kann. — An diesen Anforderungen haben wir die Ausbildung in dieser Armee auszurichten.
    Nun zur Bürokratisierung — schade, daß mir die Zeit davonläuft; darauf wollte ich einen Schwerpunkt legen —: Ich sage Ihnen: Es gibt für die Armee kaum eine gefährlichere Tendenz als die immer noch wachsende Papierflut und die Sucht nach immer perfekterer Reglementierung. Damit kein Mißverständnis aufkommt: Daran sind nicht nur die Politiker und die Zivilisten schuld. Ich sage immer wieder im Verteidigungsausschuß — lassen Sie es mich hier vor der Öffentlichkeit ganz bewußt wiederholen —: Es gibt auch eine Sorte militärischer Bürokraten, von denen ich den Eindruck habe, daß sie manchmal den Bürokratismus in der typisch militärischen Art auch noch perfektionieren wollen.
    Ich will nur zwei oder drei Beispiele bringen: Wenn ein leibhaftiger Oberst der Bundeswehr einen zweiseitigen Erlaß über den Gebrauch des Genitivs mit „—es" oder „—s" oder wenn das Ministerium einen zehnseitigen Erlaß über Maßnahmen zum Schutz der Nichtraucher im dienstlichen Bereich herausbringt, der sich in dem schlichten, einfachen deutschen Satz „Nehmt Rücksicht aufeinander" zusammenfassen ließe,

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    kann ich nur sagen — ich will die berühmt-berüchtigte Saunabadeordnung, in der sogar vom Ministerium her vorgeschrieben ist, wie der Soldat die Treppe zur Sauna emporsteigen muß, gar nicht erst bemühen —:

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    Suchen Sie nicht bei Kommissionen die Lösung, suchen Sie dort die Lösung, wo Leute zehnseitige Erlasse herausgeben, deren Inhalt man mit einem Satz ausdrücken könnte — und der wäre auch noch selbstverständlich! Dann hätten Sie die Bürokratisierung beseitigt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)




    Dr. Wörner
    Ich kann aus eigener militärischer Praxis hier zehn Stunden lang ein Beispiel auf das andere häufen. Das meiste davon nimmt in Ihrem Ministerium, im militärischen und zivilen Bereich sowie bei der politischen Leitung, seinen Ausgang.
    Jetzt bin ich bei der Sprache. Manchmal habe ich den Eindruck, daß die Bundeswehrhochschulen inzwischen eines bewirkt haben: Nicht nur die Absolventen dieser Bundeswehrhochschulen, sondern auch die, die sie nicht besucht haben, bemühen sich offensichtlich, sich in einer wissenschaftlichen Sprache auszudrücken, d. h. vor allen Dingen in Redewendungen soziologischer, soziologistischer, fachchinesischer Art.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Der Minister auch!)

    Ich habe manchmal den Eindruck: Habt ihr eigentlich vergessen, was für ein klassisches Deutsch die Militärsprache des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts — lesen Sie einmal, was der Herr Generaloberst Beck geschrieben hat — benutzt hat? Entschuldigen Sie bitte diese formlose Redewendung „ihr".
    Die Führungsvorschrift 1.2 der CDU heißt — weil Herr Möllemann, der leider jetzt nicht da ist, von der Führungsvorschrift Nr. 1.1 der CDU gesprochen hat —: Lobe den Gegner, wo er es verdient hat. Deswegen sage ich Ihnen: Sowenig mir einige Ausdrücke von Herrn Wehner passen, so muß ich doch sagen, von seiner Sprachkraft könnten die Bundeswehr und ihr Ministerium einiges lernen.

    (Heiterkeit — Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)

    Das Schlimmste ist: Die Folge dieser Bürokratisierung ist, daß der Mut zu selbständigem Handeln immer weiter zurückgeht. Die andere Folge ist die mangelnde Fähigkeit zur Entscheidung. Die jungen Leute sind guten Willens — übrigens, je weiter nach unten, desto besser. Was erreichen Sie mit der Bürokratisierung? Sie höhlen die Auftragstaktik aus. Gehen Sie einmal nach Israel und fragen Sie die Israelis, welcher Tugend sie ihre militärischen Erfolge zuschreiben. Sie erhalten die Antwort — mir mehrfach wörtlich so gegeben —: der Übernahme des preußischen Prinzips der sogenannten Auftragstaktik. Und wir sind dabei, dieses Prinzip auszuhöhlen — trotz aller goldenen Worte, die Sie und andere auch heute wieder dazu gefunden haben.
    Sie haben Kommissionen eingesetzt. Sehr schön. Unsere Mitarbeiter haben etwas Gutes gefunden, eine Publikation des neu in sein Amt eingetretenen Verteidigungsministers vom 24. Februar 1970. Er kommt resümierend zu dem gewaltigen Satz — auch so einem goldenen Satz —: „Der Papierkrieg muß durch Delegation von Befugnissen nach unten auf ein Mindestmaß reduziert werden." Das war 1970. Jetzt kommen Sie daher und verkünden die gleiche Weisheit. Die Papierflut ist gestiegen. Ich haben den Verdacht, die Arbeit Ihrer Kommission wird, nicht weil sie falsch besetzt ist, sondern weil Sie daraus wahrscheinlich keine Schlußfolgerungen ziehen werden, nur dazu führen, daß es am Ende noch mehr
    Vorschriften und nicht weniger geben wird. Ich sage Ihnen das von vornherein.
    Ihre Standpauke, Herr Apel, vor den Kommandeuren hatte die falschen Adressaten. Nicht die Truppenkommandeure der unteren und mittleren Führungsebene sind die Verursacher — jedenfalls meistens nicht —, sondern sie sind die Opfer der Bürokratisierung. Der Fisch stinkt vom Kopf her. Suchen Sie die Verantwortung bei sich und Ihrem Ministerium, bei seinen Regelungen und Weisungen! Handeln Sie nach dem Grundsatz, daß weniger mehr ist, dann haben wir das Thema „Bürokratisierung" in fünf Jahren vom Tisch.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Der Minister sagte selber, man müsse den Mut aufbringen, sich vor die untergebenen Soldaten zu stellen. — Das ist auch so ein goldenes Wort. Tun Sie es doch! Aber statt dessen reagieren Sie doch, wenn etwas passiert, immer nur mit Verboten. Das ist doch Ihre Flucht aus eben jener goldenen Regel. Das bedeutet: Sie untergraben die Glaubwürdigkeit dessen, was Sie sagen, fortlaufend dadurch, daß Ihre Taten nicht Ihren Worten entsprechen.
    Jetzt zur Benachteiligung. Wir machen uns, glaube ich, viel zu wenig klar, daß unseren Soldaten auch in Friedenszeiten Belastungen abverlangt werden wie kaum einer anderen Schicht in unserem Volk, wie kaum einer anderen Berufsgruppe. Es fängt mit der Dienstzeit an. Die Zahlen sind hier heute nicht genannt worden. Ich möchte sie vor der Öffentlichkeit darlegen. Ihre eigene Untersuchung hat ergeben: Über 100 000 Soldaten leisten zwischen 40 und 50 Stunden wöchentlich — da wollen andere für die 35-Stunden-Woche auf die Straße! —, über 230 000 Soldaten 50 bis 60 Stunden wöchentlich, 130 000 Soldaten über 60 Stunden die Woche. Und das in einer Gesellschaft — ich sage das noch einmal —, in der einige schon von der 35-Stunden-Woche reden.
    Was meinen Sie, wie das auf eine U-Bootbesatzung wirkt, wie das auf den Chef eines Panzerbataillons oder auf den Zugführer oder den Kompaniefeldwebel einer Panzergrenadierkompanie wirkt! — Ungeheuer. Natürlich weiß er, daß er als Soldat keine geregelten Dienstzeiten hat und haben kann und daß für ihn eine 40-Stunden-Woche nicht in Frage kommt. Aber er sagt sich zu Recht: Wenn ich schon mehr leisten und mehr Dienst tun muß, dann habe ich den Anspruch, in meiner Besoldung und in meinen Beförderungschancen mindestens anderen Gruppen in der Gesellschaft und im öffentlichen Dienst gleichgestellt zu werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU) Das ist nicht mehr der Fall.

    Da kommen einige und sagen: Das ist schön und gut, aber Soldatenüberstunden gibt es gar nicht, weil ein Soldat keine Dienstzeitbegrenzung hat. — Lassen Sie mich .dazu sagen: Ich habe es satt, daß immer dann an den Sonderstatus von Soldaten appelliert und von ihm gesprochen wird, wenn es um die Pflichten geht; wenn es um die Rechte geht,



    Dr. Wörner
    dann ist es ein Beruf wie jeder andere auch und dann hat er keine besonderen Wünsche zu haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU) Das stimmt nicht zusammen.

    Sie können ganz einfach nicht bestreiten, Herr Apel, daß unter Ihrer Verantwortung und der Verantwortung Ihres Vorgängers sich die klaffende Lücke zwischen dem allgemeinen öffentlichen Dienst, der Wirtschaft und den Soldaten verschärft hat. Sie haben selbst wiederholt vor der Truppe gesagt, Sie würden sich energisch zur Wehr setzen, wenn jetzt weitere Sonderregelungen beschlossen würden. — Als nächstes wurde dann jene bekannte Sonderzulage im Polizeibereich beschlossen. Sie haben gesagt, Sie würden das im Kabinett nicht zulassen. Ich sage nicht, daß es der Polizei nicht zusteht; ich sage nur: Wenn Sie 'es der einen Gruppe gewähren, dann müssen Sie es bei einer so hohen Belastung auch der anderen Gruppe gewähren. Sonst fühlen die sich mit Recht benachteiligt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich komme als letztes wie Sie zum Beförderungs- und Verwendungsstau. Lassen Sie mich in aller Deutlichkeit sagen: In meinen Augen und in den Augen der CDU/CSU-Fraktion hat die Milderung — mindestens die Milderung — und schlußendlich die Beseitigung des Beförderungs- und Verwendungsstaus absoluten Vorrang.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Sie wissen doch, wie stark der Beförderungs- und Verwendungsstau bei den Unteroffizieren und den Oberfeldwebeln, bei den Offizieren, insbesondere den Hauptleuten, schon auf die Stimmung drückt und wie sehr dies die Einsatzbereitschaft der Armee inzwischen schon beeinträchtigt. Insbesondere der Verwendungsstau widerspricht jenem klassischen Prinzip, daß eine Armee jung sein und jung geführt sein muß: Nachdem wir davon jahrlang reden, geht es doch nicht an, Herr Apel, daß Sie hierher kommen und uns erzählen, Sie müßten diesen Bereich mit uns problematisieren. Die Problematisierungsphase haben wir vor drei Jahren hinter uns gebracht. Wir haben Lösungsvorschläge erarbeitet. Ihr Ministerium hat sie erarbeitet. Es fehlt nicht an der Problematisierung, sondern an Ihrer Entscheidung und an der Durchsetzung dieser Lösungen im Kabinett.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Fragen Sie doch mal Ihre Personalabteilung — oder ist Ihnen das Papier nicht vorgelegt worden? das würde mich wundern —, was die Ihnen vorschlägt. Ich gebe Ihnen ein kleines Rezept — die Zustimmung der CDU/CSU liegt vor —: Beseitigen Sie als erstes die unsinnige Verlängerung um dieses eine Zusatzjahr; dann haben Sie den Beförderungs- und Verwendungsstau um einen vollen Jahrgang entlastet. Warum nicht? Da brauchen Sie nichts zu problematisieren, das brauchen Sie nur zu tun.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Da hat sogar die SPD zugestimmt! — Zuruf von der SPD: So einfach ist das alles!)

    Ich möchte noch auf eines hinweisen: Der Beförderungs- und Verwendungsstau hat verheerende Auswirkungen auf die Zivilcourage in der Armee. Das ist nicht verwunderlich, wenn es um Zehntelnoten geht, wenn man weiß: Davon hängt dein Fortkommen ab; da kannst du unter Umständen ein, zwei, drei Jahre hinterherhinken. Da dürfen Sie sich nicht wundern, wenn die Bereitschaft, Zivilcourage zu zeigen, etwas zögerlich ist. Wir erziehen, wenn man es etwas übertrieben kennzeichnen will, zum Duckmäusertum.
    Deswegen sage ich Ihnen noch einmal, Herr Minister, wir halten es für eine falsche Priorität. Wir anerkennen durchaus, daß das eine oder andere mit unserer Zustimmung, mit der Zustimmung der Koalitionsfraktionen geschehen ist. Herr Jungmann, zu dem, was Sie vorher angesprochen haben, sage ich: Natürlich ist die Ursache des Beförderungs- und Verwendungsstaues nicht von dieser Regierung geschaffen worden. Mit diesem Beförderungs- und Verwendungsstau hätte jeder von uns zu leben und umzugehen. Das heißt, jeder von uns stünde in der Lage, etwas dagegen tun zu müssen. Ich wehre mich nur dagegen, daß man diese jungen Offiziere und Unteroffiziere auf die 80er Jahre vertröstet, ohne ihnen eine einzige konkrete Zusicherung zu geben. Sie haben auch gar keine Aussicht vor Augen. Sie wissen dagegen, daß 1985 von 2 200 Majoranwärtern ganze 73 befördert werden können, wenn nichts geschieht. Das sind 3,8 %. Jetzt vergleichen sich diese jungen Offiziere zu Recht, wenn sie das Abitur gemacht haben, mit den Abiturienten derselben Klasse, die beispielsweise Lehrer geworden sind. Das ist doch legitim!
    Deswegen sage ich Ihnen, Sie können nicht so tun, als ob das erst problematisiert werden müßte. Sie tun sich, Ihrer Regierung, der Bundeswehr und uns allen einen großen Gefallen, wenn Sie Ihren Prioritätenkatalog überprüfen und dafür sorgen, daß jetzt endlich Maßnahmen ergriffen werden, daß ein Stufenplan zur Beseitigung des Beförderungs- und Verwendungsstaus
    vorgelegt wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich schließe mit folgenden Bemerkungen. Die Angehörigen der Bundeswehr lassen sich nicht mehr mit wohlklingenden Worten abspeisen. Sie wollen Taten sehen. Die Waffe und die Maschine sind wichtig. Wichtiger noch in dieser Armee — ich sage das noch einmal — ist der Mensch. Gerade in einer modernen, hochtechnisierten Armee spielt die Qualität der Soldaten, sein Engagement, seine Haltung, sein Charakter und seine Überzeugung, für eine richtige und gute Sache zu stehen, die entscheidende Rolle. Sorgen wir alle dafür, daß aus dieser Erkenntnis endlich die richtigen Konsequenzen gezogen werden.

    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU)