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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 8/138 Bundestag Deutscher Stenographischer Bericht 138. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 15. Februar 1979 Inhalt: Große Anfrage der Abgeordneten Dr. Dregger, Erhard (Bad Schwalbach), Spranger, Dr. Klein (Göttingen), Dr. Jentsch (Wiesbaden), Berger (Herne), Gerlach (Obernau), Regenspurger, Dr. Langguth, Dr. Laufs, Dr. Miltner, Volmer, Biechele, Broll, Krey und der Fraktion der CDU/CSU Fernhaltung von Verfassungsfeinden aus dem öffentlichen Dienst — Drucksachen 8/2305, 8/2481 — in Verbindung mit Große Anfrage der Fraktionen der SPD und FDP Eignungsvoraussetzungen für die Beschäftigung im öffentlichen Dienst — Drucksachen 8/2351, 8/2482 — Spranger CDU/CSU 10887 B Brandt (Grolsheim) SPD 10890 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 10896 C Baum, Bundesminister BMI 10901 D Dr. Dregger CDU/CSU . . . . . . . 10907 A Koschnick, Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen 10912 C Dr. Klein (Göttingen) CDU/CSU . . . 10921 C Conradi SPD 10962 C Schwarz CDU/CSU 10966 A Frau Schuchardt FDP 10969 D Dr. Jentsch (Wiesbaden) CDU/CSU . . 10972 D Lattmann SPD 10975 B Dr. Glotz, Senator des Landes Berlin . . 10976 B Dr. Maier, Staatsminister des Freistaates Bayern . . 10981 A Vizepräsident Dr. Schmitt-Vockenhausen . 10909 D Zweite . Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Abkommen zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl und der Arabischen Republik Ägypten, dem Haschemitischen Königreich Jordanien, der Arabischen Republik Syrien und der Libanesischen Republik — Drucksache 8/1998 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 8/2520 — 10984 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 2. August 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Arabischen Republik Syrien über die Förderung II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 138. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Februar 1979 und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 8/2236 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 8/2543 — 10984 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen zu dem Antrag der Fraktion der CDU/CSU Vertragsverletzungen der DDR — Drucksachen 8/2121, 8/2476 — Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . . 10985 B Hofmann (Kronach) SPD . . . . . . 10986 D Lintner CDU/CSU 10987 D Ludewig FDP 10989 D Franke, Bundesminister. BMB 10991 C Dr. Hennig CDU/CSU 10995 B Möhring SPD . . . . . . . . . . 10997 B Vizepräsident Stücklen 10992 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Wohlrabe, Dr. Häfele, Dr. Sprung,, Dr. Köhler (Wolfsburg), Graf Huyn, Lintner, Dr. Abelein, Dr. Hennig, Baron von Wrangel und der Fraktion der CDU/CSU Abkommen mit der DDR über den „Transfer von Guthaben in bestimmten Fällen (Sperrguthabenvereinbarung)" — Drucksachen 8/1837, 8/2505 — Dr. Sprung CDU/CSU . . . . . . . . 10999 D Rapp (Göppingen) SPD 11001 A Ludewig FDP 11001 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Dollinger, Dr. Häfele, Windelen, Dr. Jobst, Frau Hoffmann (Hoya), Dr. Möller, Dr. Friedmann und der Fraktion -der CDU/ CSU Senkung von Fernmeldegebühren — Drucksache 8/2311 — Weber (Heidelberg) CDU/CSU 11002 C Wuttke SPD 11003 D Dr. Riedl (München) CDU/CSU 11005 A Hoffie FDP 11006 D Gscheidle, Bundesminister BMV/BMP . . 11008 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über eine Volks-, Berufs- und Arbeitsstättenzählung (Volkszählungsgesetz 1981) — Drucksache 8/2516 — . . . . . . . 11010 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Statistik für Bundeszwecke (Bundesstatistikgesetz) — Drucksache 8/2517 . . . . . . . 11010 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung statistischer Rechtsvorschriften (Statistikbereinigungsgesetz) — Drucksache 8/2518 — . . . . . . . 11010 D Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Lastenausgleichsgesetzes — Drucksache 8/2480 — . . . . . . . 11011 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Schiffsregisterordnung — Drucksache 8/2515 — . . . . . . . 11011 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" für den Zeitraum 1977 bis 1980 Sonderrahmenplan 1977 bis 1980 Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" für den Zeitraum 1978 bis 1981 Sonderrahmenplan 1977 bis 1980 — Drucksachen 8/488, 8/1780, 8/2523 — . . 11011 A Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch den Bundesminister der Finanzen Überplanmäßige Ausgabe bei Kap. 6004 Tit. 671 02 — Erstattung von Kredit- und Verwaltungskosten und Ausfällen an die Kreditanstalt für Wiederaufbau im Zusammenhang mit der Bildung eines Fonds für Direktinvestitionen und dem Erwerb von Auslandsforderungen auf Grund des deutsch-amerikanischen Devisenausgleichsabkommens vom 8./19. August 1969 — Drucksachen 8/2255, 8/2524 — . . . . 11011 B Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 138. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Februar 1979 III Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über die Kontrolle der. Entwicklung des Weinbaupotentials und zur Änderung insbesondere der Verordnung (EWG) Nr. 816/70 Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates mit ergänzenden Bestimmungen für die Gewährung von Prämien zur Umstellung und endgültigen Aufgabe der Rebkultur Vorschlag einer Richtlinie (EWG) des Rates über das Programm zur Beschleunigung der Umstellung bestimmter Rebflächen in dem Gebiet der Charentes Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über die Umstrukturierung der Rebflächen im Rahmen kollektiver Maßnahmen — Drucksachen 8/2238 Nr. 22, 8/2533 — . . 11011 C Beratung der zustimmungsbedürftigen Verordnung zur Änderung des Deutschen TeilZolltarifs (Nr. 3/79 — Zollkontingent für Walzdraht — 1. Halbjahr 1979) — Drucksache 8/2536 — 11011 D Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung mietrechtlicher und mietpreisrechtlicher Vorschriften im Land Berlin — Drucksache 8/2544 — 11011 D Beratung der Sammelübersicht 40 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 8/2549 — 11012 A Beratung des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der aufhebbaren Verordnung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 2/79— Zollkontingent 1979 für Bananen) — Drucksachen 8/2446, 8/2541 — . . . . 11012 A Beratung des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der aufhebbaren Neunundsechzigsten Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — und der Siebenunddreißigsten Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung — Drucksachen 8/2438, 8/2447, 8/2542 — . 11012 B Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen Bundeseigenes Gelände in Hannover-Buch- holz, Buchholzer Straße; Veräußerung einer Teilfläche an die PRAKLA-SEISMOS GmbH, Hannover — Drucksachen 8/2188, 8/2550 — . . . . 11012 B Beratung, der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen Bundeseigene Liegenschaft in Karlsruhe, Erbprinzenstraße 17/Blumenstraße 2 a; hier: Veräußerung an das Land Baden-Württemberg — Drucksachen 8/2443, 8/2551 — . . . . 11012 B Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch den Bundesminister der Finanzen Einwilligung in überplanmäßige Haushaltsausgaben bei Kap. 11 12 — Leistungen nach dem Arbeitsförderungsgesetz und gleichartige Leistungen —— Drucksachen 8/2322, 8/2552 — . . . . 11012 C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch den Bundesminister der Finanzen Überplanmäßge Ausgabe im Haushaltsjahr 1978 bei Kap. 14 12 Tit. 698 02 — Ent- schädigungen auf Grund des Fluglärmgesetzes —— Drucksachen 8/2341, 8/2553 — . . . 11012 D Vizepräsident Stücklen 11012 D Fragestunde — Drucksache 8/2561 vom 09. 02. 1979 - Versorgung der Bundesrepublik Deutschland mit Erdöl und Erdölprodukten angesichts der Entwicklung im Iran; Vorbereitung einer Benzinrationierung sowie Ausgabe von Benzinbons an Bankschaltern MdlAnfr A28 09.02.79 Drs 08/2561 Josten CDU/CSU MdlAnfr A29 09.02.79 Drs 08/2561 Josten CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi . . 10926 A, B, C, D, 10927 A, B, C, D, 10928 A ZusFr Josten CDU/CSU . . . 10926 B, 10927 C ZusFr Gansel SPD 10926 B, 10927 D ZusFr Ey CDU/CSU. 10926 D, 10928 A ZusFr Hansen SPD 10926 D ZusFr Meinike (Oberhausen) SPD . . . 10927 A ZusFr Coppik SPD 10927 A IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 138. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Februar 1979 Fortbestand der Betriebe der Firma Siemens Aktiengesellschaft im Zonenrandgebiet als Voraussetzung für die Gewährung von Subventionen an diese Firma MdlAnfr A31 09.02.79 Drs 08/2561 Hofmann (Kronach) SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . . . 10928 B, C, D ZusFr Hofmann (Kronach) SPD . . . . 10928 C, D Ergebnisse des Gutachtens über die Abgabenbelastung der erdöl- und erdgasfördernden Unternehmen in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr A32 09.02.79 Drs 08/2561 Gobrecht SPD Antw PStSekr. Grüner BMWi . . . 10929 A, B, C ZusFr Gobrecht SPD . . . . . . . . . 10929 B Erfahrungen mit der Novellierung des Kriegswaffenkontrollgesetzes hinsichtlich der Genehmigungspflicht für die Vermittlung von Kriegswaffen in das Ausland MdlAnfr A33 09.02.79 Drs 08/2561 Gansel SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . . . . . 10929 C, 10930 A, B, C ZusFr Gansel SPD 10930 A, B ZusFr Hansen SPD . . . . . . . 10930 B ZusFr Meinike (Oberhausen) SPD . . 10930 C Veröffentlichung der Zahlen über die Auftragseingänge in der Industrie für Dezember 1978 durch das Bundeswirtschaftsministerium MdlAnfr A34 09.02.79 Drs 08/2561 Kittelmann CDU/CSU MdlAnfr A35 09.02.79 Drs 08/2561 Kittelmann CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi 10930 D, 10931 A, B ZusFr Kittelmann CDU/CSU . 10930 D, 10931 A, B Lieferung von Panzerabwehrraketen an Chile MdlAnfr A88 09.02.79 Drs 08/2561 Hansen SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 10931 C, D, 10932 A ZusFr Hansen SPD . . . . . . . . 10931 C, D ZusFr Gansel SPD 10932 A Genehmigungen für den Export von Waffen nach dem Iran sowie Absicherung dieser Geschäfte durch Hermes-Bürgschaften MdlAnfr A93 09.02.79 Drs 08/2561 Meinike (Oberhausen) SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . . . 10932 B, C, D, 10933 A, B ZusFr Meinike (Oberhausen) SPD . . 10932 C, D ZusFr Gansel SPD . . . . . . . . . 10933 A ZusFr Coppik SPD 10933 A ZusFr Haase (Kassel) CDU/CSU . . . . 10933 B Verhalten der deutschen Delegation bei den MBFR-Verhandlungen in Wien MdlAnfr A69 09.02.79 Drs 08/2561 Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU MdlAnfr A70 09.02.79 Drs 08/2561 Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU Antw StMinDr. von Dohnanyi AA . . . 10933 C, D, 10934 A, B, C, D, 10935 A, C, D, 1.0936 A, B, C, D, 10937 A, B, C, D ZusFr Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . 10933 D, 10935 B, C ZusFr Kunz (Berlin) CDU/CSU . ,10934 A, 10936 C ZusFr Dr. Wörner CDU/CSU . . . 10934 B, 10937 C ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD . . . 10934 C, 10936 B ZusFr Dr. Corterier SPD . . . . . . 10934 C ZusFr Ey CDU/CSU 10934 D ZusFr Haase (Kassel) CDU/CSU . . . 10935 A ZusFr Amrehn CDU/CSU . . . . . . 10935 D ZusFr Damm CDU/CSU . . . . . . 10935 D ZusFr Dr. Hüsch CDU/CSU 10936 A ZusFr Kittelmann CDU/CSU 10936 D ZusFr Graf Huyn CDU/CSU 10937 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 10937 A ZusFr Friedrich (Würzburg) FDP . . . 10937 B ZusFr Seiters CDU/CSU 10937 B Recht zum Widerstand gegen Staatsgewalt sowie humanitäre Hilfe für Befreiungsbewegungen MdlAnfr A73 09.02.79 Drs 08/2561 Dr. Todenhöfer CDU/CSU MdlAnfr A74 09.02.79 Drs 08/2561 Dr, Todenhöfer CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 10937 D, 10938 A, B, C, D, 10939 A, B, C, D, 10940 A, B, C, D, 10941 A, B, C, D ZusFr Dr. Todenhöfer CDU/CSU . . 10937 D, 10938 A, 10940 A, B ZusFr Frau von Bothmer SPD . . . . . . 10938 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . 10938 B, 10941 A ZusFr Bindig SPD 10938 C ZusFr Graf Huyn CDU/CSU . . . 10938 D, 10940 D ZusFr Hansen SPD 10938 D ZusFr Amrehn CDU/CSU 10939 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 10939 A Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 138. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Februar 1979 V ZusFr Rapp (Göppingen) SPD 10939 B ZusFr Dr. Becher (Pullach) CDU/CSU . 10939 C ZusFr Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU 10939 D ZusFr Dr. Holtz SPD 10940 B ZusFr Dr. Hüsch CDU/CSU 10940 D ZusFr Broll CDU/CSU 10941 B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 10941 C ZusFr Horn SPD 10941 D Unterstützung von Befreiungsbewegungen MdlAnfr A75 09.02.79 Drs 08/2561 Dr. Hammans CDU/CSU MdlAnfr A76 09.02.79 Drs 08/2561 Dr. Hammans CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 10942 A, B, C, D, 10943 A, B ZusFr Dr. Hammans CDU/CSU . . . 10942 A, B, D, 10943 A ZusFr Dr. Todenhöfer CDU/CSU . . . . 10942 B ZusFr Dr. Corterier SPD 10942 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 10942 D ZusFr Dr. Becher (Pullach) CDU/CSU . 10943 B Kriterien für die Unterstützung von Befreiungsbewegungen MdlAnfr A77 09.02.79 Drs 08/2561 Dr. Hüsch CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 10 943 B Unterstützung von Befreiungsbewegungen in Südafrika MdlAnfr A78 09.02.79 Drs 08/2561 Graf Huyn CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . 10943 C, D, 10944 A ZusFr Graf Huyn CDU/CSU 10943 C, D ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 10943 D Zur Geschäftsordnung Kunz (Berlin) CDU/CSU 10944 B Aktuelle Stunde betr. Äußerungen des SPD-Fraktionsvorsitzenden zur Sicherheitspolitik der Bundesregierung Dr. Wörner CDU/CSU . . . . . . . 10944 B Wehner SPD 10945 B Möllemann FDP 10946 C Dr. Jaeger CDU/CSU . . . . . . . . 10947 D Ahlers SPD 10948 D Jung FDP 10949 D Dr. Apel, Bundesminister BMVg 10951 A Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . . . 10952 A Dr. Ehmke SPD 10953 B Hoppe FDP 10954 B Schmidt, Bundeskanzler 10954 D Dr. Kohl CDU/CSU . . . . . . . 10959 C Mischnick FDP 10960 D Horn SPD 10961,C Nächste Sitzung 11012 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 11013* A Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 138. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Februar 1979 10887 138. Sitzung Bonn, den 15. Februar 1979 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r). entschuldigt bis einschließlich Adams* 16. 2. Dr. van Aerssen* 16. 2. Dr. Ahrens** 16. 2. Dr. Aigner* 16.2. Alber* . 16.2. Dr. Bangemann* 16.2. Dr. Bayerl* 16.2. Dr. von Bismarck * 15. 2. Blumenfeld* 16.2. Brandt 16. 2. Büchner (Speyer)** 16. 2. Daweke 16.2. Dr. Dollinger 16.2. Frau Erler 15.2. Ertl 16. 2. Fellermaier* 16. 2. Frau Fischer 16. 2. Flämig* 16.2. Dr. Früh* 16.2. Dr. Fuchs* 16.2. Haase (Fürth)* 16. 2. Handlos** . 16. 2. Hoffmann (Saarbrücken)* 16.2. Dr. Hubrig 16. 2. Frau Hürland 16. 2. Ibrügger* 16. 2. die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments **) für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht" Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Jahn (Braunschweig)* 16. 2. Kaffka 16.2. Katzer 16.2. Dr. h. c. Kiesinger 16.2. Dr. Klepsch* . 16. 2. Klinker* 16. 2. Koblitz 16. 2. Lange* 16. 2. Leber 16. 2. Lemp* 16.2. Lücker* 16.2. Luster* 16.2. Dr. Marx 15. 2. Müller (Mülheim)* 16. 2. Müller (Wadern)* 16.2. Dr. Müller-Hermann* 16. 2. Frau Renger 16. 2. Schmidt (München)* 16.2. Schmidt (Würgendorf)** 16. 2. Schreiber* 16. 2. Dr. Schwarz-Schilling 16. 2. Dr. Schwörer* 16. 2. Seefeld* 16.2. Sieglerschmidt* 16. 2. Dr. Starke (Franken) * 16.2. Sybertz 16.2. Dr. Vohrer** 16.2. Dr. Waigel 16. 2. Frau Dr. Walz* 16. 2. Wawrzik* 16. 2. Dr. Wendig 16.2. Wohlrabe 16. 2. Würtz* 16.2. Zeyer 16.2. Ziegler 16.2. Zywietz* . 16.2.
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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    „Zwischenfrage" ist hier etwas kühn, Frau Präsidentin, nachdem ich erst einen Satz gesagt habe.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU) Aber bitte!



Rede von Wolfgang Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Minister, halten Sie es nicht für eine Zumutung für dieses Hohe Haus, daß Sie im Gegensatz zu Herrn Senator Glotz seit heute früh nicht an dieser Debatte teilgenommen haben,

(Zurufe von der CDU/CSU)

nicht die Argumente hören und aufnehmen konnten, sondern hier vor 30 Minuten erschienen sind und nun das Wort ergreifen, ohne unsere Debatte überhaupt ernst nehmen zu können?

(Zustimmung bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU)


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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Diese Zwischenfrage beantworte ich mit Vergnügen: Am Vormittag habe ich die Debatte auf der Fahrt hierher im Radio verfolgen können; den Nachmittag habe ich in einem Gespräch des Zentralkomitees der deutschen Katholiken mit dem Präsidium der SPD verbracht.

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU — Dr. Schäfer [Tübingen] [SPD] : Aber nicht hier!)

    Ich schätze, das war ein Eigentor, Herr Roth.

    (Beifall bei der CDU/CSU—Roth [SPD] : Man braucht nicht immer zu schwätzen, man kann auch einmal hören! — Spranger [CDU/ CSU]: Hinsetzen, war nichts!)

    Meine Damen und Herren, lassen Sie uns am Ende dieser Debatte, die ich nicht ungebührlich verlängern möchte, über vier Punkte gemeinsam nachdenken, die ich mir beim Mithören — einiges habe ich auch durch Berichte erfahren können, und schließlich sind wir alle seit Jahren, seit der großen Verfassungsdebatte dieses Hauses ja im Gespräch miteinander — notiert habe.
    Lassen Sie mich als ersten Punkt, der mir große Sorge macht, diesen nennen: Es fehlt zwischen den Parteien an gemeinsamen objektivierbaren Maßstäben zur Beurteilung dessen, was verfassungsfeindlich ist, zur Beurteilung der Frage, wo die Grenzen zwischen dieser Republik und einer anderen liegen.
    Vielleicht haben wir es uns vor Jahren zu einfach gemacht, als wir — noch unter Konrad Adenauer — die bekannte Liste hatten. Manche werden sich erinnern: Wenn früher jemand ins Beamtenverhältnis aufgenommen wurde, mußte er einfach eine Liste unterschreiben, in der stand: Gehören Sie der NSDAP oder ihren Nachfolgeorganisationen an? oder dann, auf der anderen Seite: Gehören Sie der KPD oder verschiedenen befreundeten Organisationen an? Wenn er das verneinte, wenn er Fehlanzeige erstattete, war die Sache gelaufen. Das war ein, wie ich zugebe, einfaches, ein vielleicht zu holzschnittartiges Unternehmen. In den nächsten Jahren hat die Rechtsprechung dann immer mehr darauf gedrungen, stärker den Einzelfall in den Blick zu nehmen.
    Aber, meine Damen und Herren, Einzelfallprüfung kann nicht heißen, daß der Einzelfall ohne einen Hintergrund gemeinsamer Maßstäbe, ohne einen Hintergrund von allen anerkannter Kriterien untersucht wird. Denn dann käme man genau da hin — Herr Dregger hat das in den letzten Jahren oft und oft geschildert —, daß man vor lauter subjektiver Untersuchung der Gesinnung und des speziellen Ethos des einzelnen Bewerbers überhaupt nicht mehr weiß: Steht er nun auf dem Boden der Verfassung oder nicht? Man kann auch so in die Psyche des einzelnen Menschen und in seine Gesinnungsethik eindringen, daß es peinlich wird. Ich möchte diese Peinlichkeiten vermeiden, meine Damen und Herren. Darum ist es nötig, ein Minimum gemeinsamer Grundsätze auch über den von allen hoffentlich unbestrittenen Block der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und ihrer Grundsätze hinaus zu haben. Ein solches Minimum müßte am Anfang stehen.
    Wir sind nämlich dabei, aus dem früheren holz- schnittartigen Verfahren in das genaue Gegenteil abzugleiten, d. h. nur noch Gesinnungen zu untersuchen, aber am Ende gar nicht zu wissen, wie wir sie bewerten sollen, weil es über diese gemeinsamen Grundsätze in unserem Hause und zwischen den Parteien keine Einigkeit mehr gibt. Das erfüllt mich mit größter Sorge, und das ist im Grunde das ungelöste Problem auch nach dieser Debatte, nämlich das ungelöste Problem eines gemeinsamen Ver-



    Staatsminister Dr. Maier (Bayern) fassungsverständnisses und einer gemeinsamen Verfassungsethik.
    Sicher hat das Bundesverfassungsgericht verlangt: Prüft den Einzelfall! Aber nirgends hat es gesagt: Prüft den Einzelfall nach Lust und Laune und subjektiver Untersuchungsfähigkeit und -bereitschaft der Einstellungsbehörden. Es hat den Parteien vielmehr die Aufgabe gestellt, gemeinsam die Kriterien herauszuarbeiten. Wir werden vielleicht nicht wieder zu einer Liste wie in den fünfziger Jahren zurückkehren, aber wir müssen über Kriterien sprechen; denn sonst rutschen wir in einen unbegrenzten Subjektivismus ab, in das, was Max Weber Gesinnungsethik genannt hat, und dann, meine Damen und Herren, dürfen Sie sich nicht darüber beklagen, daß die Einzelfallprüfung manchmal tatsächlich zu solchen Peinlichkeiten führt und auch zu einer Gesinnungsprüfung wird. Das beklagen wir wohl alle gemeinsam. Da heraus führt aber nur der Weg, objektive Kriterien zu suchen. Ich glaube, das müssen alle Parteien als Aufgabe erkennen, daß wir die Grenze zwischen dieser Republik und einer anderen, die Grenze zwischen dieser Verfassung und einer anderen deutlich als gemeinsamen Boden aller demokratischen Parteien wieder festmachen.

    (Beifall bei der CDU/CSU) Dies ist meine erste Bemerkung.

    Mein zweiter Punkt — und ich bitte die linke Seite, nicht gleich heftig zu widersprechen —: Ich stelle eine gewisse Ungleichheit der Argumentation fest. Bürgermeister Klose hat in seinen bekannten Ausführungen gesagt — ich hoffe, ich zitiere ihn einigermaßen richtig —, es sei besser, 20 Kommunisten im öffentlichen Dienst einzustellen, als 20 000 junge Menschen zu verunsichern,

    (Schwarz [CDU/CSU] : „200 000" hat er gesagt!)

    Meine Damen und Herren, ich möchte mir nicht die Explosion in unserer Republik ausmalen, die eingetreten wäre, wenn Herr Klose gesagt hätte, er stelle lieber 20 Nazis oder Leute, die ähnlich wie die Nazis argumentierten, ein,

    (Erhard [Bad Schwalbach] [CDU/CSU] : Sehr richtig!)

    als 20 000 junge Menschen zu verunsichern.
    Gott sei Dank ist die Grenze zur totalitären Diktatur der Nationalsozialisten und Faschisten unter uns Demokraten noch unbestritten. Ich freue mich dessen. Hier wäre e i n Extremist zuviel.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Aber warum erkennen wir dann nicht an, daß die Grenze zum Linksextremismus und zum Linkstotalitarismus genauso klar befestigt werden muß und daß es gefährlich wäre, eine Art Do-ut-des-Rechnung aufzumachen: Laßt halt ein paar herein, dann beruhigen sich die anderen?
    Wir sollten uns wirklich darüber klar sein: Angehörige extremistischer Parteien haben ja gar nicht die Wahl, frei zu sein, sondern das große Weltgewissen, die Weltrevolution und die dialektische Entwicklung der Geschichte denken für sie. Ich bestreite
    gar nicht, daß es subjektiven Idealismus bei jungen Menschen gibt, auch wenn sie solchen Parteien angehören. Das wird von niemandem bestritten. Die Geschichte lehrt uns aber, daß in allen totalitären Parteien der einzelne, der versucht hat, einen eigenen Weg zu gehen, von der Partei am Ende unterdrückt, zerstört,. ja, sogar physisch vernichtet worden ist. Die Geschichte lehrt uns, daß dies auch für Parteien gilt, die als ganze einen eigenen Weg zu gehen versucht haben. Angefangen von Ungarn im Jahre 1956 bis zum Prager Frühling — es war doch immer das gleiche. Man glaube doch nicht — diese Illusion steckt manchmal hinter der gesinnungsethischen Argumentation —, der einzelne könne seinen Kommunismus oder seinen Nationalsozialismus nach seinem Gusto finden und zurechtschneidern. Hier sind Mächte am Werk, die die subjektive Gesinnung und auch den subjektiven Idealismus des einzelnen zerstören und unterdrücken. Man sollte sich darüber klar sein, daß sich der Staat hier nicht mit mißleiteten einzelnen auseinanderzusetzen muß, sondern mit dem Gewicht eines revolutionären Anspruchs, das eben der einzelne dann übernimmt, wenn er Mitglied einer solchen Partei wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Auch hier hat das Bundesverfassungsgericht ja keineswegs, wie manchmal interpretiert wird, gesagt, daß die Zugehörigkeit zu solchen Organisationen und Parteien ganz unbeachtlich sei. Es hat nur gesagt: Darüber hinaus muß das tatsächliche Verhalten geprüft werden. Einverstanden! Aber auch hier wollen wir doch nicht die objektiven Grundlagen der Bewertung aus dem Auge verlieren.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Es wäre, glaube ich, auch ein gutes Ergebnis dieser Debatte, wenn wir hier einmal mit völlig gleichem Maß und gleichem Auge mäßen, nach der einen wie nach der anderen Seite.
    Das dritte ist die Angst der einen und die Angst der anderen. Herr Kollege Glotz hat vorhin von Resignation und Zynismus in manchen Teilen der jungen Generation gesprochen. In der Öffentlichkeit wird meist so diskutiert, daß man sagt: Es gibt die Angst der verunsicherten jungen Generation vor Regelanfrage, Nachprüfung und Verfassungsschutz auf der einen Seite, und es gibt auf der anderen Seite die Angst der Staatsschützer, der Verantwortlichen für diesen Staat, seien es Abgeordnete oder Regierungsmitglieder oder Beamte. Dieses Bild, diese Gegenüberstellung, diese Konfrontation ist viel zu einfach.
    Es gibt in der jungen Generation nämlich auch noch eine andere Angst. Sie kommt z. B. auch an mich in vielen Briefen und Anrufen heran. Es ist die Angst etwa von Studenten in gewissen Milieus, in gewissen Seminaren. Ich bin mit Herrn Glotz durchaus einer Meinung, daß wir überall nach dem Rechten schauen müssen und daß das kein Problem Berlins oder Münchens ist, auch kein Problem einer einzelnen Partei. Vielmehr gibt es unglückselige Tendenzen in der akademischen Jugend im ganzen. Das ist ja durch verschiedene Umfragen erhärtet worden. Aber es gibt nun auch jene jungen Menschen, die



    Staatsminister Dr. Maier (Bayern)

    mir Briefe schreiben und sagen: In meinem Seminar kann ich für eine demokratische Partei, kann ich für diesen Staat, kann ich etwa für unsere Gerichtsverfassung kaum mehr ein gutes Wort einlegen; sofort fährt mir die Mehrheit über den Mund. Es herrscht dort ein Klima, bei dem ich diesen Staat kaum mehr sehe, ihn kaum mehr verteidigen kann. — Auch solche Ängste gibt es also, und diese Ängste wachsen in dem Maße, in dem der Staat nicht Flagge zeigt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Sie wachsen in dem Maße, in dem der Staat sich versteckt, auf Tauchstation geht und denkt: Das wird schon wieder in Ordnung kommen, wenn sie älter werden und einen Beruf haben. Es kommt nicht in Ordnung.
    Wir alle haben hier auch eine öffentliche Aufgabe. Ich glaube, wir brauchen hier nicht wie in der Kirche zu predigen und uns wechselseitig zu belehren; jeder, der erkannt hat, wohin die Reise geht, nimmt diese öffentliche Aufgabe auch wahr, setzt sich mit Menschen auseinander, die anders denken. Nur, es genügt nicht — wiederum an die Adresse des Kollegen Glotz —, daß wir uns in turbulenten Universitätsversammlungen mit den Gegnern raufen. Auch das ist nötig, und ich tue es genauso wie er. Aber darüber hinaus ist auch nötig, daß wir handeln, daß wir nicht nur redend, sondern auch handelnd der Jugend — oder einem Teil der Jugend — den Widerstand nicht vorenthalten, den sie insgeheim von uns erwartet.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das ist ein Problem der Erziehung. Jedes Kind sucht seinen Handlungsspielraum auszudehnen, und Schüler und Studenten handeln hier grundsätzlich nicht anders. Wenn da kein Gegenüber ist und wenn sich der Eindruck verbreitet: „Ich kann mir hier alles leisten", dann ist die abschüssige Bahn beschritten, die von irgendwelchen abstrakten Seminardiskussionen über Gewalt und tötende Gewalt eben auch zum wirklichen Terrorismus führen kann — nicht: führen muß. Gewiß, die Kausalitäten sind im Einzelfall hier genau zu untersuchen und zu würdigen, aber daß diese abschüssige Ebene manchmal besteht und daß wir alle wahrscheinlich zuwenig tun — vielleicht da und dort auch zuwenig mehr tun können —, muß sehr ernst ,und sehr selbstkritisch bedacht werden.
    Kurzum: Es gibt Resignation und Zynismus nicht nur bei denen, die den Staat als übermächtiges Über-Ich in Gestalt der Staatsschutzbehörden erleben. Das mag eine kleine Minderheit sein. Es gibt auch Resignation und, wenn nicht Zynismus, so doch wenigstens Exidealismus bei solchen, die jahrelang auf das Eingreifen, das Sprechen, das Handeln dieses demokratischen Staates gewartet haben

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    und die jetzt, da es jahrelang ausgeblieben ist, sich anzupassen beginnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Erhard [Bad Schwalbach] [CDU/CSU]: Das ist die Folge!)

    Als vierter und letzter Punkt die Frage der Vorsorge und Prognose. Dazu zwei Bemerkungen, eine historische und eine praktische, verwaltungsmäßige. Es ist natürlich richtig, was vorhin gesagt wurde: Wir dürfen uns nicht der hochmütigen Fiktion hingeben, wir könnten alle geschichtlichen Entwicklungen prognostizieren. Aber — wiederum an die Adresse der SPD gesagt — wäre es nicht besser gewesen, Sie hätten in Ihrem Papier zur Extremismusdebatte — das hätte ich eigentlich von einer Partei mit Ihrer Vergangenheit erwartet — nicht die Erklärungen von Braun und Severing aus dem Jähre 1930 irgendwo, fast verlegen, in eine, Linie vom Obrigkeitsstaat zum Dritten Reich eingereiht? Denn wenn man es liest — ich habe es heute noch einmal gründlich durchgelesen —, hat man fast den Eindruck, daß hier verlegen berichtet wird, was Braun und Severing damals proklamiert haben: Keine Nazis und keine Kommunisten in den öffentlichen Dienst., Darauf geht doch die Gewährbieteformel zurück, nicht auf das, was dann das Dritte Reich daraus gemacht hat.

    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)

    Ich verstehe nicht, daß das nur so verlegen berichtet wird und Ihre Partei daraus nicht den Stolz ableitet, daß zuerst sie in der Weimarer Republik darauf gedrungen hat, diese Abgrenzung gegenüber Nazis und Kommunisten zu einer allgemeinen Praxis der Einstellungsbehörden zu machen. Wäre das auch in Braunschweig geschehen, der Regierungsrat Hitler wäre nie erfunden worden, und man hätte ihn nie in den Staatsdienst übernommen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich behaupte, es begründet den Ruhm jener sozialdemokratischen Politiker im Preußen der 30er Jahre, daß sie dies proklamiert haben. Es ist ihre Tragik, daß sie sich damit nicht durchsetzen -konnten. Es ist eine verkleinerte Tragödie, daß das heute im Rahmen einer Darstellung der Gewährbieteformel beinahe verlegen übergangen wird, statt daß Sie darauf beharren und sagen: Gerade wir haben erstmals diese Treuepflicht der Beamten im Hinblick auf die damals in ihrem geschichtlichen Weg noch nicht abzusehenden totalitären Parteien konkretisiert.