Rede:
ID0813827000

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 11
    1. der: 2
    2. Wirfahren: 1
    3. in: 1
    4. Aussprache: 1
    5. fort.: 1
    6. Das: 1
    7. Wort: 1
    8. hat: 1
    9. Herr: 1
    10. Abgeordnete: 1
    11. Schwarz.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 8/138 Bundestag Deutscher Stenographischer Bericht 138. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 15. Februar 1979 Inhalt: Große Anfrage der Abgeordneten Dr. Dregger, Erhard (Bad Schwalbach), Spranger, Dr. Klein (Göttingen), Dr. Jentsch (Wiesbaden), Berger (Herne), Gerlach (Obernau), Regenspurger, Dr. Langguth, Dr. Laufs, Dr. Miltner, Volmer, Biechele, Broll, Krey und der Fraktion der CDU/CSU Fernhaltung von Verfassungsfeinden aus dem öffentlichen Dienst — Drucksachen 8/2305, 8/2481 — in Verbindung mit Große Anfrage der Fraktionen der SPD und FDP Eignungsvoraussetzungen für die Beschäftigung im öffentlichen Dienst — Drucksachen 8/2351, 8/2482 — Spranger CDU/CSU 10887 B Brandt (Grolsheim) SPD 10890 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 10896 C Baum, Bundesminister BMI 10901 D Dr. Dregger CDU/CSU . . . . . . . 10907 A Koschnick, Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen 10912 C Dr. Klein (Göttingen) CDU/CSU . . . 10921 C Conradi SPD 10962 C Schwarz CDU/CSU 10966 A Frau Schuchardt FDP 10969 D Dr. Jentsch (Wiesbaden) CDU/CSU . . 10972 D Lattmann SPD 10975 B Dr. Glotz, Senator des Landes Berlin . . 10976 B Dr. Maier, Staatsminister des Freistaates Bayern . . 10981 A Vizepräsident Dr. Schmitt-Vockenhausen . 10909 D Zweite . Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Abkommen zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl und der Arabischen Republik Ägypten, dem Haschemitischen Königreich Jordanien, der Arabischen Republik Syrien und der Libanesischen Republik — Drucksache 8/1998 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 8/2520 — 10984 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 2. August 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Arabischen Republik Syrien über die Förderung II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 138. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Februar 1979 und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 8/2236 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 8/2543 — 10984 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen zu dem Antrag der Fraktion der CDU/CSU Vertragsverletzungen der DDR — Drucksachen 8/2121, 8/2476 — Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . . 10985 B Hofmann (Kronach) SPD . . . . . . 10986 D Lintner CDU/CSU 10987 D Ludewig FDP 10989 D Franke, Bundesminister. BMB 10991 C Dr. Hennig CDU/CSU 10995 B Möhring SPD . . . . . . . . . . 10997 B Vizepräsident Stücklen 10992 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Wohlrabe, Dr. Häfele, Dr. Sprung,, Dr. Köhler (Wolfsburg), Graf Huyn, Lintner, Dr. Abelein, Dr. Hennig, Baron von Wrangel und der Fraktion der CDU/CSU Abkommen mit der DDR über den „Transfer von Guthaben in bestimmten Fällen (Sperrguthabenvereinbarung)" — Drucksachen 8/1837, 8/2505 — Dr. Sprung CDU/CSU . . . . . . . . 10999 D Rapp (Göppingen) SPD 11001 A Ludewig FDP 11001 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Dollinger, Dr. Häfele, Windelen, Dr. Jobst, Frau Hoffmann (Hoya), Dr. Möller, Dr. Friedmann und der Fraktion -der CDU/ CSU Senkung von Fernmeldegebühren — Drucksache 8/2311 — Weber (Heidelberg) CDU/CSU 11002 C Wuttke SPD 11003 D Dr. Riedl (München) CDU/CSU 11005 A Hoffie FDP 11006 D Gscheidle, Bundesminister BMV/BMP . . 11008 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über eine Volks-, Berufs- und Arbeitsstättenzählung (Volkszählungsgesetz 1981) — Drucksache 8/2516 — . . . . . . . 11010 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Statistik für Bundeszwecke (Bundesstatistikgesetz) — Drucksache 8/2517 . . . . . . . 11010 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung statistischer Rechtsvorschriften (Statistikbereinigungsgesetz) — Drucksache 8/2518 — . . . . . . . 11010 D Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Lastenausgleichsgesetzes — Drucksache 8/2480 — . . . . . . . 11011 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Schiffsregisterordnung — Drucksache 8/2515 — . . . . . . . 11011 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" für den Zeitraum 1977 bis 1980 Sonderrahmenplan 1977 bis 1980 Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" für den Zeitraum 1978 bis 1981 Sonderrahmenplan 1977 bis 1980 — Drucksachen 8/488, 8/1780, 8/2523 — . . 11011 A Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch den Bundesminister der Finanzen Überplanmäßige Ausgabe bei Kap. 6004 Tit. 671 02 — Erstattung von Kredit- und Verwaltungskosten und Ausfällen an die Kreditanstalt für Wiederaufbau im Zusammenhang mit der Bildung eines Fonds für Direktinvestitionen und dem Erwerb von Auslandsforderungen auf Grund des deutsch-amerikanischen Devisenausgleichsabkommens vom 8./19. August 1969 — Drucksachen 8/2255, 8/2524 — . . . . 11011 B Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 138. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Februar 1979 III Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über die Kontrolle der. Entwicklung des Weinbaupotentials und zur Änderung insbesondere der Verordnung (EWG) Nr. 816/70 Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates mit ergänzenden Bestimmungen für die Gewährung von Prämien zur Umstellung und endgültigen Aufgabe der Rebkultur Vorschlag einer Richtlinie (EWG) des Rates über das Programm zur Beschleunigung der Umstellung bestimmter Rebflächen in dem Gebiet der Charentes Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über die Umstrukturierung der Rebflächen im Rahmen kollektiver Maßnahmen — Drucksachen 8/2238 Nr. 22, 8/2533 — . . 11011 C Beratung der zustimmungsbedürftigen Verordnung zur Änderung des Deutschen TeilZolltarifs (Nr. 3/79 — Zollkontingent für Walzdraht — 1. Halbjahr 1979) — Drucksache 8/2536 — 11011 D Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung mietrechtlicher und mietpreisrechtlicher Vorschriften im Land Berlin — Drucksache 8/2544 — 11011 D Beratung der Sammelübersicht 40 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 8/2549 — 11012 A Beratung des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der aufhebbaren Verordnung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 2/79— Zollkontingent 1979 für Bananen) — Drucksachen 8/2446, 8/2541 — . . . . 11012 A Beratung des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der aufhebbaren Neunundsechzigsten Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — und der Siebenunddreißigsten Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung — Drucksachen 8/2438, 8/2447, 8/2542 — . 11012 B Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen Bundeseigenes Gelände in Hannover-Buch- holz, Buchholzer Straße; Veräußerung einer Teilfläche an die PRAKLA-SEISMOS GmbH, Hannover — Drucksachen 8/2188, 8/2550 — . . . . 11012 B Beratung, der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen Bundeseigene Liegenschaft in Karlsruhe, Erbprinzenstraße 17/Blumenstraße 2 a; hier: Veräußerung an das Land Baden-Württemberg — Drucksachen 8/2443, 8/2551 — . . . . 11012 B Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch den Bundesminister der Finanzen Einwilligung in überplanmäßige Haushaltsausgaben bei Kap. 11 12 — Leistungen nach dem Arbeitsförderungsgesetz und gleichartige Leistungen —— Drucksachen 8/2322, 8/2552 — . . . . 11012 C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch den Bundesminister der Finanzen Überplanmäßge Ausgabe im Haushaltsjahr 1978 bei Kap. 14 12 Tit. 698 02 — Ent- schädigungen auf Grund des Fluglärmgesetzes —— Drucksachen 8/2341, 8/2553 — . . . 11012 D Vizepräsident Stücklen 11012 D Fragestunde — Drucksache 8/2561 vom 09. 02. 1979 - Versorgung der Bundesrepublik Deutschland mit Erdöl und Erdölprodukten angesichts der Entwicklung im Iran; Vorbereitung einer Benzinrationierung sowie Ausgabe von Benzinbons an Bankschaltern MdlAnfr A28 09.02.79 Drs 08/2561 Josten CDU/CSU MdlAnfr A29 09.02.79 Drs 08/2561 Josten CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi . . 10926 A, B, C, D, 10927 A, B, C, D, 10928 A ZusFr Josten CDU/CSU . . . 10926 B, 10927 C ZusFr Gansel SPD 10926 B, 10927 D ZusFr Ey CDU/CSU. 10926 D, 10928 A ZusFr Hansen SPD 10926 D ZusFr Meinike (Oberhausen) SPD . . . 10927 A ZusFr Coppik SPD 10927 A IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 138. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Februar 1979 Fortbestand der Betriebe der Firma Siemens Aktiengesellschaft im Zonenrandgebiet als Voraussetzung für die Gewährung von Subventionen an diese Firma MdlAnfr A31 09.02.79 Drs 08/2561 Hofmann (Kronach) SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . . . 10928 B, C, D ZusFr Hofmann (Kronach) SPD . . . . 10928 C, D Ergebnisse des Gutachtens über die Abgabenbelastung der erdöl- und erdgasfördernden Unternehmen in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr A32 09.02.79 Drs 08/2561 Gobrecht SPD Antw PStSekr. Grüner BMWi . . . 10929 A, B, C ZusFr Gobrecht SPD . . . . . . . . . 10929 B Erfahrungen mit der Novellierung des Kriegswaffenkontrollgesetzes hinsichtlich der Genehmigungspflicht für die Vermittlung von Kriegswaffen in das Ausland MdlAnfr A33 09.02.79 Drs 08/2561 Gansel SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . . . . . 10929 C, 10930 A, B, C ZusFr Gansel SPD 10930 A, B ZusFr Hansen SPD . . . . . . . 10930 B ZusFr Meinike (Oberhausen) SPD . . 10930 C Veröffentlichung der Zahlen über die Auftragseingänge in der Industrie für Dezember 1978 durch das Bundeswirtschaftsministerium MdlAnfr A34 09.02.79 Drs 08/2561 Kittelmann CDU/CSU MdlAnfr A35 09.02.79 Drs 08/2561 Kittelmann CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi 10930 D, 10931 A, B ZusFr Kittelmann CDU/CSU . 10930 D, 10931 A, B Lieferung von Panzerabwehrraketen an Chile MdlAnfr A88 09.02.79 Drs 08/2561 Hansen SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 10931 C, D, 10932 A ZusFr Hansen SPD . . . . . . . . 10931 C, D ZusFr Gansel SPD 10932 A Genehmigungen für den Export von Waffen nach dem Iran sowie Absicherung dieser Geschäfte durch Hermes-Bürgschaften MdlAnfr A93 09.02.79 Drs 08/2561 Meinike (Oberhausen) SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . . . 10932 B, C, D, 10933 A, B ZusFr Meinike (Oberhausen) SPD . . 10932 C, D ZusFr Gansel SPD . . . . . . . . . 10933 A ZusFr Coppik SPD 10933 A ZusFr Haase (Kassel) CDU/CSU . . . . 10933 B Verhalten der deutschen Delegation bei den MBFR-Verhandlungen in Wien MdlAnfr A69 09.02.79 Drs 08/2561 Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU MdlAnfr A70 09.02.79 Drs 08/2561 Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU Antw StMinDr. von Dohnanyi AA . . . 10933 C, D, 10934 A, B, C, D, 10935 A, C, D, 1.0936 A, B, C, D, 10937 A, B, C, D ZusFr Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . 10933 D, 10935 B, C ZusFr Kunz (Berlin) CDU/CSU . ,10934 A, 10936 C ZusFr Dr. Wörner CDU/CSU . . . 10934 B, 10937 C ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD . . . 10934 C, 10936 B ZusFr Dr. Corterier SPD . . . . . . 10934 C ZusFr Ey CDU/CSU 10934 D ZusFr Haase (Kassel) CDU/CSU . . . 10935 A ZusFr Amrehn CDU/CSU . . . . . . 10935 D ZusFr Damm CDU/CSU . . . . . . 10935 D ZusFr Dr. Hüsch CDU/CSU 10936 A ZusFr Kittelmann CDU/CSU 10936 D ZusFr Graf Huyn CDU/CSU 10937 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 10937 A ZusFr Friedrich (Würzburg) FDP . . . 10937 B ZusFr Seiters CDU/CSU 10937 B Recht zum Widerstand gegen Staatsgewalt sowie humanitäre Hilfe für Befreiungsbewegungen MdlAnfr A73 09.02.79 Drs 08/2561 Dr. Todenhöfer CDU/CSU MdlAnfr A74 09.02.79 Drs 08/2561 Dr, Todenhöfer CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 10937 D, 10938 A, B, C, D, 10939 A, B, C, D, 10940 A, B, C, D, 10941 A, B, C, D ZusFr Dr. Todenhöfer CDU/CSU . . 10937 D, 10938 A, 10940 A, B ZusFr Frau von Bothmer SPD . . . . . . 10938 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . 10938 B, 10941 A ZusFr Bindig SPD 10938 C ZusFr Graf Huyn CDU/CSU . . . 10938 D, 10940 D ZusFr Hansen SPD 10938 D ZusFr Amrehn CDU/CSU 10939 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 10939 A Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 138. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Februar 1979 V ZusFr Rapp (Göppingen) SPD 10939 B ZusFr Dr. Becher (Pullach) CDU/CSU . 10939 C ZusFr Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU 10939 D ZusFr Dr. Holtz SPD 10940 B ZusFr Dr. Hüsch CDU/CSU 10940 D ZusFr Broll CDU/CSU 10941 B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 10941 C ZusFr Horn SPD 10941 D Unterstützung von Befreiungsbewegungen MdlAnfr A75 09.02.79 Drs 08/2561 Dr. Hammans CDU/CSU MdlAnfr A76 09.02.79 Drs 08/2561 Dr. Hammans CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 10942 A, B, C, D, 10943 A, B ZusFr Dr. Hammans CDU/CSU . . . 10942 A, B, D, 10943 A ZusFr Dr. Todenhöfer CDU/CSU . . . . 10942 B ZusFr Dr. Corterier SPD 10942 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 10942 D ZusFr Dr. Becher (Pullach) CDU/CSU . 10943 B Kriterien für die Unterstützung von Befreiungsbewegungen MdlAnfr A77 09.02.79 Drs 08/2561 Dr. Hüsch CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 10 943 B Unterstützung von Befreiungsbewegungen in Südafrika MdlAnfr A78 09.02.79 Drs 08/2561 Graf Huyn CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . 10943 C, D, 10944 A ZusFr Graf Huyn CDU/CSU 10943 C, D ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 10943 D Zur Geschäftsordnung Kunz (Berlin) CDU/CSU 10944 B Aktuelle Stunde betr. Äußerungen des SPD-Fraktionsvorsitzenden zur Sicherheitspolitik der Bundesregierung Dr. Wörner CDU/CSU . . . . . . . 10944 B Wehner SPD 10945 B Möllemann FDP 10946 C Dr. Jaeger CDU/CSU . . . . . . . . 10947 D Ahlers SPD 10948 D Jung FDP 10949 D Dr. Apel, Bundesminister BMVg 10951 A Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . . . 10952 A Dr. Ehmke SPD 10953 B Hoppe FDP 10954 B Schmidt, Bundeskanzler 10954 D Dr. Kohl CDU/CSU . . . . . . . 10959 C Mischnick FDP 10960 D Horn SPD 10961,C Nächste Sitzung 11012 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 11013* A Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 138. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Februar 1979 10887 138. Sitzung Bonn, den 15. Februar 1979 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r). entschuldigt bis einschließlich Adams* 16. 2. Dr. van Aerssen* 16. 2. Dr. Ahrens** 16. 2. Dr. Aigner* 16.2. Alber* . 16.2. Dr. Bangemann* 16.2. Dr. Bayerl* 16.2. Dr. von Bismarck * 15. 2. Blumenfeld* 16.2. Brandt 16. 2. Büchner (Speyer)** 16. 2. Daweke 16.2. Dr. Dollinger 16.2. Frau Erler 15.2. Ertl 16. 2. Fellermaier* 16. 2. Frau Fischer 16. 2. Flämig* 16.2. Dr. Früh* 16.2. Dr. Fuchs* 16.2. Haase (Fürth)* 16. 2. Handlos** . 16. 2. Hoffmann (Saarbrücken)* 16.2. Dr. Hubrig 16. 2. Frau Hürland 16. 2. Ibrügger* 16. 2. die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments **) für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht" Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Jahn (Braunschweig)* 16. 2. Kaffka 16.2. Katzer 16.2. Dr. h. c. Kiesinger 16.2. Dr. Klepsch* . 16. 2. Klinker* 16. 2. Koblitz 16. 2. Lange* 16. 2. Leber 16. 2. Lemp* 16.2. Lücker* 16.2. Luster* 16.2. Dr. Marx 15. 2. Müller (Mülheim)* 16. 2. Müller (Wadern)* 16.2. Dr. Müller-Hermann* 16. 2. Frau Renger 16. 2. Schmidt (München)* 16.2. Schmidt (Würgendorf)** 16. 2. Schreiber* 16. 2. Dr. Schwarz-Schilling 16. 2. Dr. Schwörer* 16. 2. Seefeld* 16.2. Sieglerschmidt* 16. 2. Dr. Starke (Franken) * 16.2. Sybertz 16.2. Dr. Vohrer** 16.2. Dr. Waigel 16. 2. Frau Dr. Walz* 16. 2. Wawrzik* 16. 2. Dr. Wendig 16.2. Wohlrabe 16. 2. Würtz* 16.2. Zeyer 16.2. Ziegler 16.2. Zywietz* . 16.2.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Peter Conradi


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Und schließlich die Frage: Wie schützen wir diesen Staat, wie schützen wir seinen öffentlichen Dienst vor denen, die den Kernbestand der Verfassung bekämpfen?



    Conradi
    Dieses gemeinsame Ziel .sollten Sie nicht in Frage stellen, indem Sie uns unterstellen, wir wollten Kommunisten in den Staatsdienst holen

    (Spranger [CDU/CSU] : Da brauchen wir nichts zu unterstellen!)

    oder „kommunistische Lehrer auf die Kinder loslassen", wie Herr Spranger in einer Sprache gesagt hat, die nicht nur in mir böse Erinnerungen weckt.
    Glauben Sie denn wirklich, wir könnten vergessen, daß Kommunisten Tausende von Sozialdemokraten verfolgt und eingesperrt haben? Angesichts der bitteren Erfahrungen, die meine Partei in ihrer Geschichte mit Kommunisten hat machen müssen, sollte es eigentlich als unanständig gelten, uns ein Nachgeben gegenüber Kommunisten vorzuwerfen.

    (Beifall bei der SPD — Spranger [CDU/ CSU] : So ist es leider!)

    Wir führen seit 60 Jahren eine harte politische Auseinandersetzung mit den Kommunisten. Dazu brauchen wir von Ihnen, Herr Spranger, und von Herrn Dregger keine Belehrungen

    (Beifall bei der SPD)

    aus der Rumpelkammer eines irrationalen, eines haßerfüllten Antikommunismus, der in seinen Auswüchsen nur zu oft an den unseligen Antisemitismus der deutschen Rechten erinnert.
    Zu dieser Auseinandersetzung gehört es für uns Sozialdemokraten nach unserem Selbstverständnis, daß wir Kommunisten nicht mit den gleichen Mitteln begegnen, die sie in ihrem Herrschaftsbereich uns gegenüber anwenden.
    Ich sagte, die Antwort Regelanfrage war falsch, weil sie zusammen mit anderen Antworten auf aridere Fragen, z. B. auf die Frage „Wie begegnen wir dem Terrorismus?", zu Entwicklungen geführt hat, die Freiheit und Demokratie nicht schützen, sondern gefährden. Die Praxis der letzten Jahre hat bei vielen jungen Menschen „Duckmäusertum, Anpassung und Angst bewirkt", so die Kammer für öffentliche Verantwortung an den Rat der Evangelischen Kirche Deutschlands. Weiter heißt es dort:
    ... eine Haltung, an der einem freiheitlich verfaßten und von der ständigen Auseinandersetzung der unterschiedlichen Kräfte lebenden Staat nicht gelegen sein kann.
    Das Bundesjugendkuratorium spricht von einem
    Klima der Einschüchterung, das immer mehr Bürger und — besonders fatal — immer mehr Jugendliche am politischen und sozialen Engagement hindert.
    Das ist keine „angebliche Verunsicherung", wie uns Herr Dregger hier heute morgen glauben machen wollte, sondern das sind Feststellungen von kompetenter Seite, die wir ernst nehmen.

    (Sehr wahr! bei der SPD)

    Das fängt bei den Schülern an. In Bayern stehen 250 Schüler in den Akten des Verfassungsschutzes,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Wo?)

    wurden Schüler zur Überwachung anderer Schüler angeworben. In Leutkirch in Baden-Württemberg überwacht der Verfassungsschutz eine Tagung von Schülerzeitungsredakteuren. Ich frage Sie: haben wir das gewollt? Wollen wir nicht alle, daß Lehrer und Schüler frei miteinander arbeiten und lernen können — dazu gehört dann auch einmal, daß ein Schüler wirres Zeug sagt —, ohne daß sie befürchten müssen, unter ihnen sitzen Spitzel? In Baden-Württemberg gibt es nun sogar eine Jugendpolizei, die in direktem Kontakt mit den Jugendlichen umfassende Informationen über die Jugendszene sammeln soll, nicht über tatverdächtige Jugendliche — dagegen ließe sich nichts sagen —, sondern über alle Jugendgruppen, über alle Jugendlichen. Statt die Jugendarbeit zu fördern — in den Jugendhäusern wird laut Ministerpräsident Späth „hauptamtlich Frustration gepflegt" —, werden in dreiwöchigen Schnellkursen ausgebildete Polizisten in die Jugendarbeit geschickt. Da scheint durch das dünne liberale Mäntelchen der autoritäre Geist Filbingers hervor. Sind sich die Verantwortlichen eigentlich darüber im klaren, wie durch solche Maßnahmen Schritt für Schritt Vertrauen zwischen jungen Menschen, Vertrauen zwischen Jugend und Erwachsenen, zwischen Jugend und Staat abgebaut wird?

    (Beifall bei der SPD)

    Der Oppositionsführer hat hier am 24. Januar gesagt, „die erbärmliche Schnüffelei im Leben des einzelnen wird immer unerträglicher" . Damit hat er die Fragen nach der NSDAP-Zugehörigkeit gemeint. Aber die erbärmliche Schnüffelei bei den jungen Leuten heute ist für Herrn Kohl Ausdruck der „wehrhaften Demokratie". Was ist das für eine Moral?

    (Beifall bei der SPD — Immer [Altenkirchen] [SPD]: Amoral!)

    Wenn nicht mehr die Vorbereitungs- und die Probezeit über einen Bewerber entscheiden, sondern geheime Dossiers,

    (Zurufe der Abg. Schwarz [CDU/CSU] und Spranger [CDU/CSU])

    zufällige, willkürliche, unkontrollierbare Aufzeichnungen jahrelang zurückliegender Vorgänge, möglicherweise auch Denunziationen dann entstehen Mißtrauen, Unsicherheit und Angst.

    (Spranger [CDU/CSU] : Das sind die Verunsicherer! Weitere Zurufe von der CDU/CSU: So schafft man Verunsicherung!)

    Dieses Klima der Unsicherheit wird durch die verschlechterten Berufschancen junger Menschen verstärkt. Es geht gar nicht mehr allein um den öffentlichen Dienst. Es tauchen immer wieder Fälle auf, bei denen Sicherheitsbehörden mit Firmen, Verbänden, Organisationen zusammenarbeiten und Material über Bewerber, über Arbeitnehmer liefern.



    Conradi
    Das kann dann in Einzelfällen bis dahin gehen, daß die materielle Existenz eines Betroffenen vernichtet wird wie etwa bei dem Lehrer, der entlassen wurde, weil er dem KBW angehörte, der dann versucht hat, seine Frau und seine beiden Kinder als Arbeiter zu ernähren, und der schließlich bei seinem privaten Arbeitgeber erneut denunziert worden ist. Erst hat man also dem Mann verboten, seinen Beruf auszuüben; dann hat man versucht, ihm die materielle Existenz gänzlich kaputtzumachen. Wollen wir das? Haben wir das wirklich gewollt? Wohin soll das, wohin kann das, wohin wird das noch führen?

    (Spranger [CDU/CSU] : Das ist der richtige Arbeitnehmervertreter mit seiner Binde)

    In der Bundesrepublik werden Seminararbeiten und Petitionsunterschriften, Asta-Kandidaturen und DDR-Reisen, Buchbestellungen und Ostblockbriefe, Streikposten und Kundgebungsteilnehmungen und, wie wir neuerdings wissen, auch Besucher von Abgeordneten erfaßt.

    (Spranger [CDU/CSU] : Frau Renger hat das im Bundestag eingeführt! Das ist nicht zu glauben!)

    Wenn Herr Dregger sagt, die Schnüffelpraxis habe es nie gegeben, dann bin ich nicht erschreckt, daß er hier so etwas Falsches sagt, sondern erschreckt hat mich der Eindruck, daß er das offenbar selbst glaubt. ,2 Millionen Bürger — das wären 5 % aller Bürger zwischen 18 und 65 Jahren — sollen im gemeinsamen Computer der Nachrichtendienste stehen. Das, meine Damen und Herren, ist der Weg nach Karlsbald, nicht nach Karlsruhe.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Karlsruhe hat diese Überwachungspraxis, diese Regelanfrage nicht vorgeschrieben. Herr Klein, Sie haben bewußt nur einen Teil des Urteils zitiert. Karlsruhe hat zu diesen Ermittlungen gesagt, daß sie
    ... sich wenig eignen als ein Element (von vielen), aus dem man einen Schluß auf die Persönlichkeit des zu Beurteilenden ziehen könnte; sie vergiften andererseits die politische Atmosphäre, irritieren nicht nur die Betroffenen in ihrem Vertrauen in die Demokratie, diskreditieren den freiheitlichen Staat, stehen außer Verhältnis zu ihrem „Ertrag" und bilden insofern eine Gefahr, als ihre Speicherung allzu leicht mißbraucht werden kann.
    Genauso, wie das Bundesverfassungsgericht es sagt, ist es. Wenn Sie behaupten, der Abbau dieser Praxis - heute morgen haben wir gehört, daß die Landesregierung vom Saarland der Regelung der Bundesregierung folgen und ebenfalls auf die Regelanfrage verzichten wird — sei gesetz- und verfassungswidrig, dann belegen Sie das bitte und erklären sie uns, warum etwa die Herren Filbinger und Späth in den vergangenen Jahren den Stuttgarter Obürgermeister Rommel nicht angewiesen haben, die Regelanfrage und den „Schieß-Erlaß" zu praktizieren. Rommel hat gesagt, in der Verwaltung der
    Kommunen habe „der Erlaß praktisch keine Bedeutung" . Er hat davor gewarnt, den Streit um diesen Beschluß hochzustilisieren, und hat gesagt: „Es stünde der deutschen Republik nach drei Jahrzehnten Demokratie wohl an, mehr Selbstbewußtsein in dieser Hinsicht zu demonstrieren."

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Aber an diesem demokratischen Selbstbewußtsein fehlt es bei Herrn Strauß und bei Herrn Späth, bei Stoltenberg und Albrecht, die ja bezeichnenderweise an dieser Debatte heute hier nicht teilnehmen. Diese Herren wollen zurück zum Prinzip des Mittelalters „cuius regio, eins religio", daß nämlich der Landesherr die Konfession bestimmt, und schlimmer: „Wer Verfassungsfeind ist, bestimmen wir."

    (Pfeffermann [CDU/CSU]: Unerträglich!)

    Das ist eine Art von Exorzismus, der den Tod des Patienten in 'Kauf nimmt, wenn nur der Teufel ausgetrieben wird.
    Demokratie braucht beides: Sie braucht das Vertrauen des Staates und seiner Organe in die Verfassungstreue der Bürger. Nur totalitäre Staaten mißtrauen ständig ihren Bürgern. Demokratie braucht auch das Vertrauen des Bürgers in die Verfassungstreue des Staates und seiner Organe. Zu Recht spricht die Bundesregierung in ihrer Antwort vom „unverzichtbaren Vertrauen der Bürger zu ihren Sicherheitsbehörden". Der Verzicht auf die Regelanfrage kann dazu beitragen, daß dieses Vertrauen wieder zunimmt. Es wird aber noch viel Arbeit, gründliche parlamentarische Kontrolle der Exekutive kosten, um das, was an Vertrauen verlorengegangen ist, wiederzugewinnen.
    Die SPD hat auf ihrem Parteitag in Köln beschlossen und klargestellt, daß Grundlage für einen Ablehnungsbescheid nur konkretes Verhalten sein kann. Wir haben gesagt, es muß sich um aktive Betätigung gegen den Kernbestand unserer Verfassung handeln. Wir wollen also Handlungen, nicht Gesinnungen verfolgen. Wenn Herr Kohl sagt, ein Kommunist dürfe in unserem Lande nicht Lehrer sein, nur weil er Kommunist sei,

    (Spranger [CDU/CSU]: Völlig richtig!)

    unabhängig von seinem Handeln, dann möchte ich wissen, wo der Unterschied zur Praxis kommunistischer Diktaturen ist, in denen ein Christ nicht Lehrer sein kann, nur weil er Christ ist, unabhängig davon, was er tut.

    (Beifall bei der .SPD — Lebhafte Zurufe von der CDU/CSU – Spranger [CDU/ CSU] : Das zeigt die geistige Verwirrung dieser Leute!)

    Ich finde, Herr Dregger sollte aufhören mit seiner bösartigen Demagogie von den Lehrern oder Richtern mit Parteiabzeichen. Da denkt er vielleicht noch an die Nazizeit, wo Parteiabzeichen im Dienst getragen wurden. An deutschen Schulen darf man nicht einmal einen Aufkleber am Auto draußen auf dem Schulhof haben. Das ist finstere Demagogie, was Herr Dregger hier heute morgen betrieben hat.

    (Zurufe von der CDU/CSU und der SPD)




    Conradi
    Nein, wir wollen, daß einem Bewerber oder einem Beamten konkret und nachprüfbar vorgehalten wird, durch welche Handlungen, die sich gegen tragende Grundsätze der -Verfassung richten, er Zweifel an seiner Verfassungstreue bewirkt hat oder eine Treuepflichtverletzung begangen hat.
    Ich finde es unerträglich, wenn. es gegenüber einem Beamten heißt: „ Es ist nicht auszuschließen, daß er kommunistische Zielsetzungen gar nicht erkennt und daher auch nicht in der Lage ist, dann aktiv für die fdGO einzutreten, wenn diese in Gefahr ist" oder wenn einem Lehramtsbewerber vorgehalten wird, er sei „durch seine marxistisch-leninistische Geisteshaltung für den Unterricht im Fach Sozialwissenschaften von Grund auf verdorben, weil der Marxismus-Leninismus einer der Verfassung widerstreitende Weltanschauung„ sei.

    (Spranger [CDU/CSU] : Na und? — Dr. Möller [CDU/CSU] : So ist es richtig!)

    Gleichzeitig wird diesem Bewerber bescheinigt, „daß er große Sachlichkeit, deutliche Bemühungen um Fairneß und Ausgleich, Bindung an demokratische Verhaltensweisen gezeigt und von den Mitgliedern seiner Fachgruppe am ausdrücklichsten auf der Grundlage des Grundgesetzes argumentiert hat".

    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)

    Wenn ich das höre und sehe, daß einem Beamten nach vielen untadeligen Dienstjahren kurzer Hand bescheinigt wird, sein Bekenntnis zum Grundgesetz sei „nur eine Schutzbehauptung", dann erinnert mich das an die Hexenverfolgungen des Mittelalters,

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    etwa nach dem Motto: „Tut nichts, die Hexe wird verbrannt."
    Zweifel an der Verfassungstreue eines Bürgers werden weder durch Weltanschauung noch Gesinnung, weder durch Mitgliedschaft noch durch Kandidaturen zu öffentlichen Wahlen begründet, sondern allein durch konkretes Handeln• gegen die Verfassung. Ich will versuchen, das an einem Beispiel zu konkretisieren. Wenn ein Richter oder ein Lehrer, ein - Finanzbeamter oder ein Bahnhofsvorsteher öffentlich erklärt: „Wir brauchen auf die angeblichen oder wirklichen Individualrechte von Außenseitern keine Rücksicht zu nehmen" und wenn dieser Mann das öffentlich propagiert und innerhalb des Dienstes oder außerhalb des Dienstes Individualrechte von Minderheiten verletzt, dann handelt er aktiv gegen einen tragenden Grundsatz unserer Verfassung.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Er kommt dann nicht in den öffentlichen Dienst hinein oder fliegt hinaus, wenn er drin ist. Sind wir uns da einig? Ich nehme das doch an. Nur, dieses Zitat — ich wiederhole es: „Wir brauchen auf die angeblichen oder wirklichen Individualrechte von Außenseitern keine Rücksicht zu nehmen" —stammt aus der Rede Ihres früheren Fraktionskollegen Strauß am 28. November 1978 vor Ihrer Fraktion. Ist eigentlich einer von Ihnen aufgestanden
    und hat Herrn Strauß gesagt, daß sich eine Demokratie wie die Bundesrepublik von totalitären Staaten wie der Sowjetunion, Chile oder Südafrika tinter anderem dadurch unterscheidet, daß die Individualrechte von Außenseitern hier geschützt und geachtet werden?

    (Beifall von der SPD und der FDP)

    Wenn hier von Mitgliedschaften geredet wird, dann können wir uns um das Thema NSDAP nicht herumdrücken. Für meine Generation besteht da kein Grund zur Selbstgerechtigkeit. Ich bin froh, daß ich für' die NSDAP zu jung war. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten hätte. Ich weiß nicht, ob ich mutig gewesen wäre oder ob ich mich angepaßt hätte. Allerdings mußte niemand der NSDAP beitreten und wer nicht beitrat, hatte wohl Nachteile, aber sicherlich nicht Bestrafung oder Verfolgung zu gewärtigen.
    Es ist gewiß ein großer Unterschied zwischen der NSDAP-Mitgliedschaft damals und einer Mitgliedschaft heute. Dennoch geht es wohl nicht an, daß 60jährige heute für das, was sie ihre „Jugendsünden" nennen, Verständnis, ja Nachsicht erwarten und selbst unbarmherzig die politischen Irrtümer junger Menschen heute verfolgen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Warum soll der politische Irrtum von heute soviel schwerer wiegen als der politische Irrtum von damals, dessen schreckliche Folgen wir doch in diesen Tagen wieder vor Augen geführt bekommen haben? Wer da selbst gefehlt hat, wer etwa heute meint, was damals Recht war, kann heute nicht Unrecht sein, wie Herr Filbinger, hat das Recht verwirkt, einer nachfolgenden Generation mangelnde Verfassungstreue vorzuwerfen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Oder wollen wir, daß das Verhalten der allzu vielen, der Filbingers, die sich nach 1933 angepaßt und mitgemacht haben,

    (Spranger [CDU/CSU] : Und der Wehners 1)

    Vorbild für die Jungen sein soll, heute ebenfalls mitzumachen und sich anzupassen? Den NSDAP-Mitgliedern ist beim Aufbau dieser Republik nicht vorgehalten worden: Ihre• Mitgliedschaft begründet Zweifel in Ihre Verfassungstreue. Warum gestehen wir den NSDAP-Mitgliedern von damals zu, daß sie sich gewandelt haben und schließen diesen Wandel bei jungen Menschen aus? Haben wir so wenig Vertrauen in unsere Überzeugungskraft, in die demokratische Substanz unserer Gesellschaft?
    Die Frage nach der Verfassungstreue, meine Damen und Herren, wird uns noch weiter beschäftigen. Sie ist Teil der Frage: Wie wollen wir Demokratie? Darüber wollen wir miteinander reden, vor allem auch mit den jungen Bürgern. Weil wir keiner Partei das Recht geben wollen, sich mit dem Staat gleichzusetzen und andere zu Staatsfeinden zu erklären, weil wir nicht so werden wollen wie die DDR, weil für uns Kommunisten auch Bürger sind, für die Recht und Verfassung gelten, setzen



    Conradi
    wir uns für eine freiheitlichere Praxis ein. Wir unterstützen die Bundesregierung bei ihren Bemühungen, dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit mehr Raum zu geben, das Verfahren zu entbürokratisieren und die Beteiligung des Verfassungsschutzes zu reduzieren.
    Wir haben Vertrauen in die Bürger. Wir haben Vertrauen in unsere Kraft. Wenn Herr Dregger da wäre, würde ich sagen, in Kraft, nicht in Kraftsprüche.

    (Beifall bei der SPD)

    Wir haben Vertrauen in die Kraft eines demokratischen Gemeinwesens, das stark genug ist, seine freiheitlichen, rechtsstaatlichen und sozialen Grundsätze auch in der Auseinandersetzung mit seinen Gegnern zu bewahren.
    Die Republik und die Demokratie werden nicht durch weniger Republik oder weniger Demokratie geschützt, sondern durch mehr Republik und mehr Demokratie.

    (Lebhafter Beifall bei der SPD und der FDP)



Rede von Dr. Hermann Schmitt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Wir
fahren in der Aussprache fort. Das Wort hat der Herr Abgeordnete Schwarz.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heinz Schwarz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn man die Debatte um den Beschluß der Ministerpräsidenten und insbesondere den Beitrag des Kollegen Coppik heute verfolgt

    (Zurufe von der SPD: Coppik?)

    — Conradi, Entschuldigung; es ist fast derselbe Geist —,

    (Lachen bei der SPD — Zurufe vonder CDU/CSU: Fast derselbe! — Nicht zu verwechseln!)

    dann könnte man fast den Eindruck haben, es sei die Union gewesen, die 1971 das Bedürfnis gehabt hätte, ein Instrument zu haben, um Verfassungsfeinden den Weg in den öffentlichen Dienst zu versperren. Der historischen Richtigkeit wegen muß hier gesagt werden, daß dem nicht so ist.
    Es war 1971 der damalige Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher, es war der Innensenator Heinz Ruhnau aus Hamburg, es war der Bürgermeister von Berlin und Innensenator Kurt Neubauer, die in die Innenministerkonferenz der deutschen Länder kamen und sagten: Hört mal, Freunde, bei uns in Berlin tut sich etwas ganz Schlimmes; da realisiert sich, was Rudi Dutschke gesagt hat; der lange Marsch durch die Institutionen wird Wirklichkeit; jetzt müssen wir, die zuständigen Innenminister, gemeinsam einen Weg finden, wie wir den Verfassungsfeinden den Weg in den öffentlichen Dienst versperren können. Das waren nicht wir von der Union, denn wir waren damals der Meinung — wie wir es auch heute sind —, daß das Grundgesetz, das Beamtenrecht des Bundes und die Beamtengesetze der Länder ausreichen, um Verfassungsfeinden den Weg in den öffentlichen Dienst — und nur darum geht
    es — zu versperren. Es waren die Berliner Sozialdemokraten, die auf Grund eines erstinstanzlichen Urteils eines Richters den Eindruck hatten, daß er nicht nach Recht und Gesetz, sondern nach seiner kommunistischen Überzeugung geurteilt habe. Er hatte nämlich in erster Instanz der Berliner Polizei die Beschlagnahme eines als verfassungsfeindlich angesehenen Pamphlets mit der Bezeichnung 883 verweigert. Es waren nicht die von der Union geführten Länder, die das Bedürfnis hatten, Hilfe bei Sozialdemokraten zu suchen, sondern es waren die Ministerpräsidenten der deutschen Bundesländer, -die am 14. Oktober 1971 die Innenministerkonferenz beauftragten, einen Weg zu finden, wie man Regeln finden kann, daß Kommunisten — das war das aktuelle Thema — keinen Platz im öffentlichen Dienst finden.
    So war die Wirklichkeit. Das führte dann zur Einsetzung einer Expertenkommission, die ein Gutachten darüber erstellt hat, wie wir zu verfahren haben.
    Dies führte dann auch dazu, daß beispielsweise der Senat von Hamburg schon am 23. Februar eine Feststellung getroffen hat, wie er sich verhalten will, wenn Beamte auf Lebenszeit angestellt werden können, aber Mitglied einer verfassungsfeindlichen Organisation sind. Am 23. November 1971 erklärte die Pressestelle des hamburgischen Senats, daß die Ernennung der Beamten auf Lebenszeit bei politischen Aktivitäten des Bewerbers in rechts- oder linksradikalen Gruppen unzulässig ist. Das ist eine sehr präzise Formulierung. Allerdings befand sich der hamburgische Sénat bei seiner eigenen Entscheidung in der guten Tradition; denn es war ebenfalls der hamburgische Senat, der bereits im November 1930 folgendes seinen Beamten mitteilte — darum geht es ja hier —:
    Beamte, die Parteien und Organisationen unterstützen oder fördern, die den gewaltsamen Umsturz der bestehenden Staatsordnung erstreben, verletzen die aus dem Beamtenverhältnis sich ergebende besondere Treuepflicht des Beamten gegenüber dem Staat und machen sich eines Dienstvergehens "schuldig. Zu diesen Parteien gehören die Kommunistische Partei Deutschlands und die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei.
    Meine Damen und Herren von der Sozialdemokratie, damals wurden von Sozialdemokraten in Hamburg noch Roß und Reiter genannt. Das, war nicht so, wie heute, da der Herr Klose sich davondrückt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Der damalige Bürgermeister von Hamburg, Ross, sagte in der Debatte,. die darauf in der Bürgerschaft folgte ich zitiere:
    Aber die Freiheit wird getötet durch den Mißbrauch der Freiheit.
    Das waren damals noch Sozialdemokraten in Hamburg, die den klaren Kurs in der Abwehr von Verfassungsfeinden durchgehalten haben.

    (Spranger [CDU/CSU] : Das hier sind die degenerierten Erben!)

    Aber es war eben nicht nur in Hamburg so.



    Schwarz
    Es waren auch die Sozialdemokraten in Preußen, die 1921 festlegten, wie sich Beamte zu verhalten haben. Es heißt in Art. 78 der preußischen Verfassung — und darauf wurde seitens des preußischen Ministers des Innern hingewiesen —:
    Die Staatsbeamten sind besonders verpflichtet, die Verfassung gewissenhaft zu beobachten.
    Und insbesondere .an die Polizeibeamten:
    Die Beteiligung an einer Organisation oder die Mitwirkung bei Bestrebungen, welche die Verfassung auf nicht gesetzmäßigem Wege ändern wollen und jede Betätigung in diesem Sinne sind verboten.
    Klare Worte, von sozialdemokratisch geführten Verwaltungen in Hamburg und in Preußen!
    Und es war der Deutsche Reichstag, der im Jahre 1922 nach der Ermordung von Walter Rathenau den § 10 a des Reichsbeamtengesetzes ergänzt hat, und zwar mit dem Zusatz:
    Beamte sind verpflichtet, für die verfassungsmäßige republikanische Staatsgewalt einzutreten.
    Dies alles sind klare Konzeptionen.
    Die klarste Konzeption finden wir wiederum im Juni 1930 in einem Beschluß des Preußischen Staatsministeriums unter dem damaligen sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Braun und dem sozialdemokratischen Innenminister Sewering. Dort heißt es:
    Nach der Entwicklung, die die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei und die Kommunistische Partei Deutschlands genommen haben, sind beide Parteien als Organisationen anzusehen, deren Ziel der gewaltsame Umsturz der bestehenden Staatsordnung ist. Ein Beamter der an einer solchen Organisation teilnimmt, sich für sie betätigt oder sie sonst unterstützt, verletzt dadurch die aus seinem Beamtenverhältnis sich ergebende besondere Treueverpflichtung gegenüber dem Staat und macht sich eines Dienstvergehens schuldig. Allen Beamten ist demnach die Teilnahme an diesen Organisationen, die Betätigung für sie oder ihre sonstige Unterstützung verboten.
    Soweit in dem von Sozialdemokraten geführten Preußen des Jahres 1930!
    Meine Damen und Herren, das war der Geist der Abwehr von Verfassungsfeinden, der Geist der Abwehr von verfassungsfeindlichen Bestrebungen, der auch 1949 Pate stand, als die Sozialdemokraten dem Art. 33 des Grundgesetzes — des Grundgesetzes! — zustimmten, in dem es heißt, daß die Beamten die Gewähr der Verfassungstreue bieten müssen. Es war der Geist, mit dem sich Kurt Schumacher von den Kommunisten abgesetzt hat, und es war der Geist, aus dem heraus im September 1950 die Bundesregierung sich mit der politischen Betätigung von Angehörigen des öffentlichen Dienstes gegen die demokratische Grundordnung auseinandersetzte. Hier heißt es:
    Die Gegner der Bundesrepublik verstärken ihre Bemühungen, die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu untergraben. Jede Teilnahme an solchen Bestrebungen ist unvereinbar mit den Pflichtendes öffentlichen Dienstes.
    Der damalige Innenminister hieß Gustav Heinemann, der damalige Bundeskanzler war Konrad Adenauer.
    Das war der Hintergrund, auf dem die Innenministerkonferenz daranging, Formulierungen zu finden, Verfassungsfeinden den Weg in den öffentlichen Dienst — und nur davon reden wir! — zu verwehren. Es wurde damals eine Expertenkommission zusammengesetzt. Zu ihr gehörten zwei Vertreter des Bundesinnenministeriums, geführt von SPD und FDP, ein Mitglied der Innenbehörde Hamburg, geführt von Sozialdemokraten, ein Beamter aus dem Innenministerium von Nordrhein-Westfalen, geführt von SPD und FDP, und ein Mitglied der von der CDU geführten Landesregierung Schleswig-Holstein. Diese Expertengruppe hat ein Gutachten erarbeitet, daß auf Punkt, Strich und Komma genau die von uns, der Union, noch bis heute vertretene Auffassung bestätigt, daß Mitglieder der Deutschen Kommunistischen Partei nicht in den öffentlichen Dienst kommen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das war im Jahre 1971.
    Aber was ist mit dem Gutachten geschehen? Darauf hat man den Stempel „geheim", „amtlich geheim zu halten" gesetzt. Auf ein Rechtsgutachten hat man einen Stempel gemacht: „Geheim", „amtlich geheim zu halten"! Hier hat man Mißbrauch getrieben mit dem Stempel „geheim", den man im Innenministerium zur Verfügung hat, weil man nicht wollte, daß die deutsche Offentlichkeit erfährt,

    (Spranger [CDU/CSU] : Angst vor der Wahrheit!)

    was Experten des Beamtenrechts im Schoße der Bundesregierung und der SPD/FDP-geführten Landesregierungen als Ergebnis ihrer Untersuchung vorlegen.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Diese Expertengruppe hat — natürlich auch „geheim", „amtlich geheim zu halten" — einen Entwurf vorgelegt. In diesem Entwurf heißt es:
    Die Gegner der verfassungsmäßigen Ordnung in der Bundesrepublik Deutschland versuchen, ihre verfassungsfeindlichen Ziele
    — jetzt kommt ein ganz wichtiges Wort —
    auch durch den Ausbau von Machtpositionen innerhalb staatlicher Institutionen zu erreichen. Dadurch soll die freiheitlich-demokratische Grundordnung untergraben und die Abwehrbereitschaft der auf dem Boden der Verfassung stehenden Einrichtungen geschwächt werden.
    Dann kommen eine Reihe von Einzelheiten, auf die ich hier verzichten will. Aber es heißt dann:
    Bewerber für den öffentlichen Dienst, die verfassungsfeindlichen Organisationen angehören
    oder Bestrebungen mit verfassungsfeindlichen



    Schwarz
    Zielen unterstützen, dürfen nicht eingestellt werden.
    Eine sehr kluge Formulierung. Aber bereits damals haben wir um die Formulierung gestritten. Es kam dann heraus: Wenn sie Mitglieder sind, begründet das in der Regel Zweifel. Das war die Kompromißformel.
    Wie erfährt man, wer sich verfassungsfeindlich betätigt? Durch den Verfassungsschutz. Sehr geehrter Herr Senatspräsident, Herr Bürgermeister Koschnick, Sie haben davon gesprochen, daß das, was der Verfassungsschutz weiß, eigentlich wie Gift zu behandeln ist, daß es in den Giftschrank gehört. Sie sind dann mitverantwortlich dafür, daß bei Herrn Conradi das geheime Dossier herauskommt, weil Ihre Formulierung die Brücke dazu baut, daß aus normalen, legitim erfaßten Daten des Verfassungsschutzes auf einmal geheime Dossiers werden. Das ist die Verunsicherung, unter der unsere Jugend in Deutschland leidet.
    Im deutschen Verfassungsschutz gibt es eine Unmenge engagierter Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei. Ich bin gespannt, wie lange diese Männer in den deutschen Verfassungsschutzämtern Ihrer Partei noch die Treue halten können, wenn ihre Arbeit in dieser Art und Weise von Ihnen diskreditiert und diskriminiert wird.,

    (Beifall bei der CDU/CSU — Abg. Conradi [SPD] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Ich möchte keine Zwischenfrage beantworten.

    (Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD] : Das ist auch besser sol Er weiß, warum!)

    — Ich weiß schon, warum. Weil ich das ausführen will, damit die Freunde Ihrer Partei in den Ämtern des deutschen Verfassungsschutzes wissen, wie sie und ihre Arbeit hier in die Pfanne gehauen werden von Mitgliedern des Bundestages.

    (Dr. Schäfer [Tübingen] [SPD]: Das ist nicht wahr!)

    — Das ist wohl wahr, Herr Professor Schäfer.
    Denn was tun die Männer des Verfassungssdiutzes? Die Männer des Verfassungsschutzes erfüllen ihre Pflicht. Sie sammeln Daten und Fakten, so wie Herr Professor Klein das heute morgen dargestellt hat. Jetzt will jemand in den öffentlichen Dienst. Dann wiird eben nicht — wie es fälschlicherweise behauptet wird — nachgeforscht, gefragt, was habt ihr denn, den müßt ihr einmal kontrollieren, sondern es wird gefragt: Liegen über Herrn X oder Fräulein Sowieso Erkenntnisse vor? Gott sei Dank haben die Verfassungsschutzämter fast aller deutschen Bundesländer die Mitgliedslisten der Deutschen Kommunistischen Partei. Die liegen also in den Verfassungsschutzämtern, und dann erfährt man, daß der Betreffende Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei ist
    Damit sind wir bei dem Fixpunkt der Diskussion von 1971 bis heute. Sie wollen die Mitgliedschaft
    in der Deutschen Kommunistischen Partei nicht als ein persönliches Kriterium gelten lassen.

    (Conradi [SPD] : Das Gericht sagt, ein Kriterium unter anderen! Sie wollen es zum ausschließlichen Kriterium machen!)

    — Sie wollen das nicht gelten lassen. — Nur frage ich mich: Was ist denn das für ein Lehrer, der die Mitgliedschaft in der Deutschen Kommunistischen Partei unterschreibt, der unterschreibt, ich bin für die Einparteienherrschaft, der unterschreibt, ich bin nicht für die Gewaltenteilung, der unterschreibt, ich bin nicht für die Individualrechte? Das entspricht ja alles nicht der Zielsetzung der Deutschen Kommunistischen Partei. Der darf, wenn nicht wegen Verfassungsfeindlichkeit, schon wegen Dummheit nicht eingestellt werden, weil er nicht in der Lage ist, den Unterschied zwischen dem Programm der DKP und dem Grundgesetz zu erkennen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Aber das allein muß doch ein Grund für die Ablehnung sein.
    Nein, Sie drücken sich im Gegensatz zu den Sozialdemokraten der Weimarer Republik davor, Ihr Verhältnis zu den Mitgliedern der Deutschen Kommunistischen Partei in dieser Debatte klar und sauber darzustellen.

    (Berger [Lahnstein] [CDU/CSU] : Das ist genau der Punkt!)

    Das ist aber die Auseinandersetzung, die wir mit Ihnen zu führen haben.
    Die Kapitulation der deutschen Sozialdemokratie in dieser Frage wird scheibchenweise deutlich, beginnend mit der Diskussion im November/Dezember 1971,

    (Spranger [CDU/CSU] : In Oreanda, Jalta!)

    sich fortsetzend mit der Diskussion anläßlich der Vorbereitung des Beschlusses Bundeskanzlers Willy Brandt mit den Ministerpräsidenten, als es um die Frage ging: Wie prüfen wir jetzt, wer Verfassungsfeind ist? Die Antwort lautete: Fragen wir den Verfassungsschutz, klären wir das ab. Diese Kapitulation, die scheibchenweise deutlich wird, hat nichts mit der politischen Auseinandersetzung um den Kommunismus zu tun; denn das ist ein ganz anderes Feld. Hier geht es ganz konkret um die Frage, die der hamburgische Bürgermeister im Jahre 1930 gestellt hat: Wollen wir dem Feind der Freiheit den Anspruch sichern, als Feind der Freiheit im öffentlichen Dienst beschäftigt zu werden? Nur darum geht es, und nur das ist die Frage, die wir in diesem Zusammenhang zu diskutieren haben.
    Das fängt schon an mit Willy Brandt im Jahr 1973. Willy Brandt sagte laut der „Bonner Rundschau", er wolle zwar keinen Kommunisten als Richter; aber wenn er keinen Kommunisten als Richter wolle, wolle er damit nicht grundsätzlich ausschließen, daß Kommunisten im öffentlichen Dienst sein könnten. Dann setzt sich das im Zusammenhang mit dem Bundesparteitag der SPD im Jahre 1973 über Heinz Kühn, Alfred Kubel, Paul Osswald bis hin zum Herrn Senatspräsidenten Bürgermeister
    Deutscher Bundestag— 8. Wahlperiode — 138. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Februar 1979 10969
    Schwarz
    Koschnick fort, die da sagen: Was wir vor eineinhalb Jahren beschlossen haben, ist Quatsch. Sie waren nicht bereit, die Auseinandersetzung in Ihrer Partei um die Frage zu führen: Wie hältst du's mit der Mitgliedschaft in der Deutschen Kommunistischen Partei? An dieser Frage im öffentlichen Dienst sind Sie gescheitert. Vor dieser Frage haben Sie kapituliert.
    Und nicht nur Sie! Auch die FDP hatte Probleme zu lösen. In ihren Leitsätzen ist von „Radikalenbeschluß" und „Radikalenerlaß" die Rede. Bei der FDP ist das Wort „Radikalenerlaß" Bestandteil eines offiziellen Parteipapiers. Das ist der Beweis für die Kapitulation und für das Zurückweichen vor bestimmten linken Gruppierungen.

    (Lachen bei der FDP)

    — Sonst hätten Sie das Wort „Radikalenerlaß" nicht in ein amtliches Papier übernommen; sonst hätten Sie — wie heute sogar Sozialdemokraten formulieren — vom „Beschluß der Ministerpräsidenten" gesprochen. Sie haben kommunistischen Wortschatz in eines Ihrer Leitpapiere übernommen. Das muß hier festgestellt werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Spranger [CDU/CSU]: Die „Berufsverbots"-Kampagne haben sie zum Teil mitgemacht!)

    Der entscheidende Punkt ist — das hat Herr Conradi hier gezeigt —, daß die SPD nicht in der Lage ist, mit linken Kräften in der SPD, und daß die FDP nicht in der Lage ist, mit linken Kräften in der FDP die Auseinandersetzung zu bestehen. Das hat die Debatte vorher gezeigt. Das zeigt die Debatte hier seit 1971 bis heute. Dies muß man wissen: Wenn man in der akuten Situation der Jahre 1972, 1976, 1978 und 1979 nicht bereit war und ist, den Mitgliedern der DKP den Zugang zum öffentlichen Dienst zu verweigern, hat man in einer bestimmten Konstellation auch nicht die Handhabe, Neonazis die Tür zum öffentlichen Dienst zu verschließen.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: So ist es!)

    Sie machen den kardinalen Fehler, daß Sie aus der akuten Situation der quantitativen Gefahr der Kommunisten im öffentlichen Dienst verkennen, daß es in einer anderen politischen Konstellation die Rechtsextremen sein können, die in den öffentlichen Dienst drängen, und begeben sich heute der Argumente, mit denen Sie dann gerecht handeln können. Hier ist die Kraft nicht mehr vorhanden, Verfassungsfeinde, seien sie von rechts oder von links, abzuwehren. Die Kapitulation vor einer Minderheit in der SPD und in der FDP verhindert, was rechtlich und gesetzlich richtig und politisch notwendig ist, nämlich den Feinden der Freiheit keine Chance zu geben,

    (Dr. Schäfer [Tübingen] [SPD] : Wer hat 1976 das Gesetz abgelehnt?)

    mit Mitteln staatlicher Funktionen diese Freiheit, von der sie leben, zu beseitigen.
    Aber wen wundert's, daß die Sozialdemokraten heute dazu nicht mehr in der Lage sind und daß man jetzt in den Papierkorb wirft, was damals gemeinsam überlegt worden ist! Wen wundert's, daß der Juso-Vorsitzende Gerhard Schröder laut der „Frankfurter Rundschau" vom 2. Mai 1978 sagt, er habe keine Zweifel an der demokratischen Legitimität von DKP und SDAJ!

    (Zurufe von der SPD)

    Er - Schröder — geht davon aus, daß jedes Mitglied der DKP auf dem Boden der Verfassung steht.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU] : Wo steht Schröder?)

    Wen wundert's, daß der SPD-Vorsitzende Brandt bei der Tagung der Sozialistischen Internationale in Vancouver meinte, es sei kurzatmig, auf mögliche Partner wegen ihrer marxistisch-leninistischen Anschauungen zu verzichten.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU] : Hört! Hört!)

    Da kommen dann Eurokommunismus und die Koalitionen Europas.

    (Spranger [CDU/CSU] : Volksfront-Willy! — Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD] : Wie primitiv! Aber Sie glauben selber daran!)So war es in der „FAZ" vom 7. November 1978 zu lesen. Gegner der Demokratie sind alle Marxisten. Der Bundespräsident hat das beim Philosophenkongreß im August 1978 in Düsseldorf klar ausgesprochen. (Conradi [SPD] : Wer Verfassungsfeind ist, bestimmen Sie!?)

    — Der Herr Bundespräsident Walter Scheel hat dies auf einem Philosophenkongreß in Düsseldorf 1978 klar ausgesprochen. Er sagte:
    Was den Demokraten am Marxismus stört, was ihn zum Gegner des Marxismus macht, ist, daß dieser, sich im Besitz der Wahrheit wähnend, keine andere in sich gelten läßt und gelten lassen kann. Der Staat oder eine andere Partei
    als Verwalterin der Wahrheit, genau das ist der
    für einen Demokraten unerträgliche Gedanke.
    Wenn Marxisten Gegner der Demokratie sind, wenn Kommunisten Gegner der Demokratie sind, dann dürfen wir sie nicht an die Schalthebel staatlicher Macht lassen, und zwar gleichgültig wo. Wer heute die Tür für Kommunisten aufhält, begibt sich damit der Mittel, die Tür für die Neonazis zuzumachen, wenn sie kommen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)