Rede von
Wolfgang
Roth
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Ich bin am Schluß meiner Rede, deshalb lasse ich jetzt keine Zwischenfrage mehr zu.
Sie wollen, wie ich gehört habe, die Europawahlkampfbewegung wieder mit dem Slogan „Freiheit statt Volksfront" beginnen. Nun, wir werden dann ganz gern antworten: „Vetter statt von Habsburg". Ich glaube, das ist für die Arbeitnehmer in diesem Lande ein besserer Slogan als Ihrer.
Wir haben in diesen Tagen im Gegensatz zu Ihnen, Herr Biedenkopf, allen Grund, den deutschen Gewerkschaften für ihre vernünftige Tarifpolitik zu danken. Der Abschluß, der in der Metallindustrie in Hessen gelungen ist, ist international und • national vorbildlich.
Wir Sozialdemokraten mischen uns nicht in einzelne Tarifbewegungen ein, aber wir sagen, was langfristig erwünscht und notwendig ist. Das ist beispielsweise die 35-Stunden-Woche, wobei der konkrete Kampf, die konkrete Auseinandersetzung und der konkrete Vertrag allein von den Tarifpartnern gemacht werden. Da mischt sich die SPD nicht ein.
Das ist hier sogar kritisch in Richtung auf den Bundeskanzler gesagt worden.
Der Bundeskanzler hatte allen Grund dafür, und er hat viel Vernunft gezeigt, als er im Stahlstreik und in die Stahlauseinandersetzung nicht eingegriffen hat.
Aber es wäre Ihnen wirklich kein Stein aus der Krone gefallen, wenn Sie heute hier einmal Ihre alte Gewerkschaftsfeindlichkeit abgelegt hätten, Herr Biedenkopf,
und an Hand des Tarifabschlusses in Hessen, der stabilitätspolitisch, wirtschaftspolitisch und beschäftigungspolitisch vernünftig ist, die deutschen Gewerkschaften gelobt hätten.