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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 8/110 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 110. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 18. Oktober 1978 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Dollinger 8671 A Wahl des Abg. Amling zum Schriftführer 8671 A Wahl des Abg. Dr. Dübber zum stellvertretenden Mitglied im Verwaltungsrat der Filmförderungsanstalt 8671 B Wahl des Abg. Spitzmüller zum ordentlichen Mitglied im Wahlprüfungsausschuß und zum Stellvertreter im Gemeinsamen Ausschuß gemäß Artikel 53 a des Grundgesetzes 8671 B Wahl des Abg. Merker zum Stellvertreter im Programmbeirat der Deutschen Bundespost 8671 B Wahl des Abg. Wolfgramm (Göttingen) zum stellvertretenden Mitglied im Wahlprüfungsausschuß 8671 B Überweisung von Vorlagen an Ausschüsse 8671 B Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung . . 8671 C Fragestunde — Drucksachen 8/2186 vorn 13. 10. 1978, 8/2192 vom 17. 10. 1978 und 8/2193 vom 17. 10. 1978 — Angebliche Äußerung Bundesaußenminister Gensehers vor Vertretern der Interessengemeinschaft der Deutschen in Südwestafrika DringlAnfr Cl 17.10.78 Drs 08/2192 Graf Stauffenberg CDU/CSU DringlAnfr C2 17.10.78 Drs 08/2192 Graf Stauffenberg CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA 8672 B, C, D, 8673 A, B, 8674 A ZusFr Graf Stauffenberg CDU/CSU . . 8672 C, D, 8673 B ZusFr Schäfer (Mainz) FDP 8673 C ZusFr Dr. Klein (Göttingen) CDU/CSU . 8673 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 8674 A ZusFr Dr. Becher (Pullach) CDU/CSU . . 8674 B Berichtigung angeblicher Außerungen Bundesaußenminister Genschers in Windhuk DringlAnfr C3 17.10.78 Drs 08/2192 Klein (München) CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 8674 C, D, 8675 A, B, C, 8676 A, B ZusFr Klein (München) CDU/CSU 8674 C, 8675 A ZusFr Graf Stauffenberg CDU/CSU . . 8675 B ZusFr Frau von Bothmer SPD 8675 B ZusFr Glos CDU/CSU . . . . . . . 8675 C ZusFr Schlaga SPD 8675 C II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 110. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 18. Oktober 1978 ZusFr Böhm (Melsungen) CDU/CSU . . 8675 D ZusFr Blumenfeld CDU/CSU 8676 A ZusFr Dr. Rose CDU/CSU 8676 B Maßnahmen der Bundesregierung mit dem Ziel, die militärischen Aktionen syrischer Truppen gegen Wohngebiete der Christen im Libanon zu beenden DringlAnfr C4 17.10.78 Drs 08/2193 Jäger (Wangen) CDU/CSU DringlAnfr C5 17.10.78 Drs 08/2193 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 8676 C, D, 8677 A, B, C, D, 8678 A, B, C, 8679 A, B, C, D, 8680 A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU 8676 D, 8677 A, 8679 B, C ZusFr Dr. Corterier SPD 8677 A ZusFr Dr. Marx CDU/CSU 8677 B ZusFr Dr. Jaeger CDU/CSU 8677 B ZusFr Dr. Hüsch CDU/CSU . . 8677 C, 8680 A ZusFr Frau von Bothmer SPD 8677 D ZusFr Dr. Hoffacker CDU/CSU 8678 A ZusFr Frau Erler SPD 8678 B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 8678 C ZusFr Blumenfeld CDU/CSU 8678 D ZusFr Kunz (Berlin) CDU/CSU 8679 D ZusFr Graf Stauffenberg CDU/CSU . . 8679 D Reaktorsicherheit in Schnellen Brütern MdlAnfr A90 13.10.78 Drs 08/2186 Ueberhorst SPD Antw PStSekr Stahl BMFT 8680 B, D, 8681 A, B ZusFr Ueberhorst SPD . . . . 8680 D, 8681 A ZusFr Schäfer (Offenburg) SPD 8681 B Festlegung gleich hoher Wiederaufbereitungskosten in den Verträgen zwischen der französischen Firma Cogema und den einzelnen Kernkraftwerksbetreibern in Schweden, Japan und der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr A91 13.10.78 Drs 08/2186 Schäfer (Offenburg) SPD Antw PStSekr Stahl BMFT 8681 C, D ZusFr Schäfer (Offenburg) SPD . . . 8681 C, D Maßnahmen der Bundesregierung auf Grund der Äußerungen des Hamburger Bürgermeisters Klose zum Radikalen-Erlaß MdlAnfr A10 13.10.78 Drs 08/2186 Hartmann CDU/CSU MdlAnfr All 13.10.78 Drs 08/2186 Hartmann CDU/CSU Antw PStSekr von Schoeler BMI 8682 A, B, C, D, 8683 A, C, D, 8684 A ZusFr Hartmann CDU/CSU 8682 B, C, 8683 B, C ZusFr Spranger CDU/CSU . . 8682 D, 8684 A ZusFr Dr. Althammer CDU/CSU . . . . 8683 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 8683 D ZusFr Hölscher FDP 8684 B ZusFr Schäfer (Offenburg) SPD 8684 B Verwendung der durch den Wegfall des Widerspruchs im Asylverfahren von ihrer bisherigen Aufgabe freigestellten Beamten MdlAnfr Al2 13.10.78 Drs 08/2186 Bühling SPD MdlAnfr A13 13.10.78 Drs 08/2186 Bühling SPD Antw PStSekr von Schoeler BMI 8684 C, 8685 B ZusFr Bühling SPD 8685 B Ausschluß von Ehefrauen schwerkriegsbeschädigter Beamter von der Beihilfe des Bundes durch eine Bestimmung im Haushaltsstrukturgesetz MdlAnfr A14 13.10.78 Drs 08/2186 Horstmeier CDU/CSU MdlAnfr A15 13.10.78 Drs 08/2186 Horstmeier CDU/CSU Antw PStSekr von Schoeler BMI . . . 8685 C, D, 8686 A ZusFr Horstmeier CDU/CSU 8685 D ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . . . 8685 D ZusFr Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . 8686 A Ergänzung der Vorschriften über die Weitergabe personenbezogener Daten aus dem Sozialversicherungsbereich durch Novellierung des Bundesdatenschutzgesetzes MdlAnfr A16 13.10.78 Drs 08/2186 Dr. Laufs CDU/CSU Antw PStSekr von Schoeler BMI . . 8686 A, C, D, 8687 A ZusFr Dr. Laufs CDU/CSU 8686 B, C ZusFr Hölscher .FDP 8686 D ZusFr Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . 8687 A Gewährleistung der Reaktorsicherheit für Schnelle Brüter, insbesondere in Kalkar MdlAnfr Al7 13.10.78 Drs 08/2186 Ueberhorst SPD Antw PStSekr von Schoeler BMI . . . 8687 B, D ZusFr Ueberhorst SPD . . . . . . . 8687 C, D Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 110. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 18. Oktober 1978 III Konsequenzen aus den sicherheitsgefährdenden Praktiken im Kernkraftwerk Brunsbüttel MdlAnfr A18 13.10.78 Drs 08/2186 Marschall SPD MdlAnfr A19 13.10.78 Drs 08/2186 Marschall SPD Antw PStSekr von Schoeler BMI . . . 8688 A, D, 8689 A, B ZusFr Marschall SPD . . . 8688 D, 8689 A, B Auslieferung der Spionin Christel Guillaume im Jahre 1978 MdlAnfr A21 13.10.78 Drs 08/2186 Spranger CDU/CSU Antw PStSekr Dr. de With BMJ . . . . . 8689 C ZusFr Spranger CDU/CSU . . . . . . 8689 C Einflußnahme der Bundesregierung auf die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts MdlAnfr A22 13.10.78 Drs 08/2186 Dr. Czaja CDU/CSU Antw PStSekr Dr. de With BMJ . 8689 D, 86.90 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU . . 8689 D, 8690 A Steuermindereinnahmen und Vereinfachungseffekt bei Einführung des sogenannten Familiensplittings MdlAnfr A31 13.10.78 Drs 08/2186 Dr. Schäuble CDU/CSU Antw PStSekr Haehser BMF 8690 B, C, D, 8691 A ZusFr Dr. Schäuble CDU/CSU . 8690 D, 8691 A Möglichkeit der Verlagerung steuerpflichtiger Einkünfte von Selbständigen auf ihre Kinder MdlAnfr A32 13.10.78 Drs 08/2186 Dr. Schäuble CDU/CSU Antw PStSekr Haehser BMF . . . . . 8691 B, C ZusFr Dr. Schäuble CDU/CSU 8691 C Nächste Sitzung 8691 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 8693* A Anlage 2 Restaurierung der bundeseigenen „Weißenhofsiedlung" in Stuttgart; Zuschuß an den Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e. V. von rund 13,8 Millionen DM aus Bundesmitteln MdlAnfr A24 13.10.78 Drs 08/2186 Conradi SPD MdlAnfr A25 13.10.78 Drs 08/2186 Conradi SPD SchrAntw PStSekr Haehser BMF . . . . 8693* B Anlage 3 Erhöhung der Zahl der Paketsendungen in die DDR durch Anhebung des Steuerfreibetrages MdlAnfr A26 13.10.78 Drs 08/2186 Eickmeyer SPD MdlAnfr A27 13.10. 78 Drs 08/2186 Eickmeyer SPD' SchrAntw PStSekr Haehser BMF . . . . 8693* D Anlage 4 Änderung des § 4 des Auslandsinvestitionsgesetzes hinsichtlich der steuerfreien Anlage von Veräußerungsgewinnen im Ausland MdlAnfr A28 13.10.78 Drs 08/2186 Dr. Spöri SPD MdlAnfr A29 13.10.78 Drs 08/2186 Dr. Spöri SPD SchrAntw PStSekr Haehser BMF . . . . 8694* B Anlage 5 Umlegung der Kraftfahrzeugsteuer auf die Mineralölsteuer MdlAnfr A30 13.10.78 Drs 08/2186 Dr. Friedmann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Haehser BMF . . . . . 8694* D Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 110. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 18. Oktober 1978 8671 110. Sitzung Bonn, den 18. Oktober 1978 Beginn: 13.01 Uhr Vizepräsident Dr.' Schmitt-Vockenhausen: Die Sitzung ist eröffnet. Am 10. Oktober 1978 hat der Herr Abgeordnete Dr. Dollinger seinen 60. Geburtstag gefeiert. Ich darf ihm im Namen des Hauses nachträglich gratulieren. (Beifall) Er spricht zu dieser Stunde noch bei den Kommunalpolitikern der CDU/CSU. Die Fraktion der SPD hat für den Kollegen Pensky, der sein Amt als Schriftführer niedergelegt hat, den Kollegen Amling als Schriftführer vorgeschlagen. Für den verstorbenen Kollegen Dr. Staudt hat die Fraktion der SPD den Kollegen Dr. Dübber als stellvertretendes Mitglied im Verwaltungsrat der Filmförderungsanstalt benannt. Die Fraktion der FDP hat an Stelle des verstorbenen Kollegen O11esch für den Wahlprüfungsausschuß den Kollegen Spitzmüller als ordentliches Mitglied, für den Gemeinsamen Ausschuß gemäß Art. 53 a des Grundgesetzes den Kollegen Spitzmüller als Stellvertreter und für den Programmbeirat der Deutschen Bundespost den Kollegen Merker als Stellvertreter benannt. Schließlich wird der Kollege Wolfgramm (Göttingen) für den Kollegen Spitzmüller als stellvertretendes Mitglied im Wahlprüfungsausschuß vorgeschlagen. Ich frage, ob das Haus mit diesen Vorschlägen einverstanden ist. — Ich sehe und höre keinen Widerspruch. Damit sind die benannten Mitglieder des Hauses gewählt. Meine Damen und Herren, es liegt Ihnen eine Liste von Vorlagen — Stand: 3. Oktober 1978 — vor, die keiner Beschlußfassung bedürfen und die gemäß § 76 Abs. 2 der Geschäftsordnung den zuständigen Ausschüssen überwiesen werden sollen: Entschließung des Europäischen Parlaments zur Stellung der Europäischen Gemeinschaften im Völkerrecht — Drucksache 8/2133 —zuständig: Auswärtiger Ausschuß Ich frage, ob sich gegen die vorgeschlagene Überweisung Widerspruch erhebt. — Ich stelle fest, das ist nicht der Fall. Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesminister der Justiz hat mit Schreiben vom 3. Oktober 1978 die Kleine Anfrage der Fraktionen der SPD und FDP betr. Verletzung von Dienstgeheimnissen — Drucksache 8/2111 -beantwortet. Sein Schreiben ist als Drucksache 8/2161 verteilt. Der Bundesminister des Innern hat mit Schreiben vom 6. Oktober 1978 die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Dregger, Dr. Jenninger, Röhner, Dr. Wittmann (München), Dr. Wörner, Dr. Waffenschmidt, Josten, Wissebach, Braun, Dr. Klein (Göttingen), Dr. Jahn (Münster) und Genossen und der Fraktion der CDU/ CSU betr. Hilfen nach dem Kriegsgefangenenentschädigungsgesetz — Drucksache 8/2066 — beantwortet. Sein Schreiben ist als Drucksache 8/2173 verteilt. Der Bundesminister für Verkehr hat mit Schreiben vom 10. Oktober 1978 die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dürr, Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Spitzmüller und Genossen betr. Kraftstoffverbrauch der Pkws — Drucksache 8/2125 (neu) — beantwortet. Sein Schreiben ist als Drucksache 8/2177 verteilt. Der Bundesminister für Verkehr hat mit Schreiben vom 10. Oktober 1978 die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dürr, Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Spitzmüller und Genossen betr. Lärmgrenzen für Zivilluftfahrt — Drucksache 8/2128 — beantwortet. Sein Schreiben ist als Drucksache 8/2178 verteilt. Der Bundesminister des Innern hat mit Schreiben vom 12. Oktober 1978 die Kleine Anfrage der Fraktionen der SPD und FDP betr. Rechtsextremismus — Drucksache 8/2040 — beantwortet. Sein Schreiben ist als Drucksache 8/2184 verteilt. Der Bundesminister des Innern hat mit Schreiben vom 14. Oktober 1978 die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dürr, Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Spitzmüller und Genossen betr. Wiederverwertung von Quecksilber — Drucksache 8/2126 — beantwortet. Sein Schreiben wird als Drucksache 8/2191 verteilt. Der Bundesminister für Bildung und Wissenschaft hat mit Schreiben vom 17. Oktober 1978 im Einvernehmen mit dem Bundesminister der Verteidigung und dem Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Hornhues, Frau Tübler, Frau Krone-Appuhn, Berger (Lahnstein), Pfeifer, Rühe, Lenzer, Prangenberg, Daweke, Frau Dr. Wisniewski, Dr. Hubrig, Frau Dr. Wilms, Frau Benedix, Dr. Klein (Göttingen) und der Fraktion der CDU/CSU betr. Anrechnung von Studiensemestern vor Ableistung des Wehrdienstes auf die Ausbildungsförderungszeit — Drucksache 8/2140 — beantwortet. Sein Schreiben wird als Drucksache 8/2196 verteilt. Der Präsident des Deutschen Bundestages hat entsprechend dem Beschluß des Deutschen Bundestages am 15. Dezember 1977 die in der Zeit vom 27. September bis 3. Oktober 1978 eingegangenen EG-Vorlagen an die aus Drucksache 8/2167 ersichtlichen Ausschüsse überwiesen. Die in Drucksache 8/2098 unter Nr. 79 aufgeführte EG-Vorlage Vorschlag einer Verordnung des Rates zur Anpassung der in Art. 13 Abs. 9 des Anhangs VII zum Statut der Beamten der Europäischen Gemeinschaften vorgesehenen Sätze der Tagegelder für Dienstreisen ist als Drucksache 8/2176 verteilt. Der Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung hat mit Schreiben vom 4. Oktober 1978 mitgeteilt, daß der Ausschuß von der nachstehenden Vorlage Kenntnis genommen hat: Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über den Schutz der Arbeitnehmer bei Zahlungsunfähigkeit des Arbeitgebers — Drucksache 8/1802 Nr. 1 — Der Vorsitzende des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit hat mit Schreiben vom 12. Oktober 1978 mitgeteilt, daß der Ausschuß von der nachstehenden Vorlage Kenntnis genommen hat: 8672 Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 110. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 18. Oktober 1978 Vizepräsident Dr. Schmitt-Vockenhausen Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur Änderung der zweiten Richtlinie 75/319/EWG zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften über Arzneispezialitäten — Drucksache 8/831 — Der Vorsitzende des Finanzausschusses hat mit Schreiben vom 29. September 1978 mitgeteilt, daß der Ausschuß von der nachstehenden Vorlage Kenntnis genommen hat: Vorschlag einer Neunten Richtlinie des Rates zur Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Umsatzsteuern — Drucksache 8/1419 — Der Bundeskanzler hat mit Schreiben vom 5. Oktober 1978 gemäß § 30 Abs. 4 des Bundesbahngesetzes vom 13. Dezember 1951 den Nachtrag zum Wirtschaftsplan der Deutschen Bundesbahn für das Geschäftsjahr 1978 mit der Bitte um Kenntnisnahme übersandt. Der Nachtrag liegt im Archiv zur Einsicht aus. Ich rufe nunmehr Punkt 1 der Tagesordnung auf: Fragestunde — Drucksachen 8/2186, 8/2192, 8/2193 — Der Herr Präsident hat Dringliche Fragen aus dem Geschäftsbereich des Bundesministers des Auswärtigen für die Fragestunde des heutigen Sitzungstages zugelassen. Zur Beantwortung der Fragen steht Herr Staatsminister Dr. von Dohnanyi zur Verfügung. Ich rufe die Frage 1 des Herrn Abgeordneten Graf Stauffenberg auf: Treffen Pressemeldungen zu, daß Bundesaußenminister Genscher vor Vertretern der Interessengemeinschaft der Deutschen in Südwestafrika gesagt hat: „Ihnen ist wohl klar, daß, wenn Sie meine Pläne durchkreuzen, auch die CDU Sie fallenläßt — dann bleibt Ihnen nur die CSU, und die hat in der Bundesrepublik nichts zu melden„ („Die Welt" vom 16. Oktober 1978), und was gedenkt die Bundesregierung zu tun, noch während des Aufenthalts des Bundesaußenministers im südlichen Afrika einen bei seinen Gesprächspartnern entstandenen schädlichen Eindruck zu bereinigen? Dr. von Dohnanyi, Staatsminister im Auswärtigen Amt: Herr Präsident, die Antwort auf den ersten Teil der Frage des Abgeordneten Graf Stauffenberg lautet nein. Deshalb erübrigt sich eine Antwort auf den zweiten Teil der Frage. Ich möchte aber folgendes hinzufügen. Bundesminister Genscher hatte bereits am Vormittag des 16. Oktober 1978, an dem die Meldung in der Tageszeitung „Die Welt" erschien, unmittelbar nachdem er von der Meldung Kenntnis erhalten hatte, veranlaßt, daß sowohl den Vorsitzenden der CDU und der CSU als auch der Redaktion der „Welt" mitgeteilt wird, daß die Meldung unzutreffend ist. Bundesminister Genscher hat ferner zu der von Ihnen zitierten Meldung folgendes erklärt — ich zitiere —: Der Bundesminister hat weder der CDU unterstellt, sie wolle die Interessengemeinschaft oder irgend jemanden sonst in Namibia fallenlassen, noch hat er sich zur Bedeutung der CSU geäußert. Der Bundesminister des Auswärtigen ist auch in der Sache nicht dieser Meinung. Ebensowenig ist er selbst und die Bundesregierung der Meinung, daß irgend jemand in Namibia fallengelassen werden sollte.. Ziel der Politik der Bundesregierung ist es vielmehr, den Frieden in Namibia zu sichern und freie Wahlen unter Mitwirkung der Vereinten Nationen abzuhalten, um auf diese Weise ein gleichberechtigtes Zusammenleben von Angehörigen aller Hautfarben in Namibia sicherzustellen. Die Bundesregierung weiß sich in diesem Ziel einig mit den Regierungen der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Kanadas, Außerdem hat der Sprecher des Auswärtigen Amts die Meldung in der Pressekonferenz vom 16. Oktober 1978 dementiert. Angesichts dieses Sachverhalts sieht der Bundesminister des Auswärtigen keinen Anlaß, in dieser Angelegenheit weiter tätig zu werden.
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens ** 20. 10. Dr. Aigner * 20. 10. Dr. Barzel 20. 10. Dr. Bayerl * 20. 10. Dr. von Bismarck 20. 10. Brandt (Grolsheim) 20. 10. Conradi 20. 10. Frau Dr. Däubler-Gmelin 20. 10. Feinendegen 18. 10. Fellermaier * 20. 10. Frau Fischer 18. 10. Frau Dr. Hartenstein 20. 10. Hoffmann (Saarbrücken) * 20. 10. Ibrügger * 20. 10. Dr. Jahn (Braunschweig) * 20. 10. Jung * 19. 10. Dr. Klepsch * 20. 10. Kratz 20. 10. Lücker 20. 10. Luster * 20. 10. Dr. Müller *** 18. 10. Müller (Mülheim) * 20. 10. Müller (Wadern) * 20. 10. Dr. Müller-Hermann * 20. 10. Nordlohne 20. 10. Reddemann *** 18. 10. Saxowski 20. 10. Scheu 20. 10. Schreiber ' 18. 10. Schwarz 18. 10. Dr. Schwencke (Nienburg) 18. 10. Sieglerschmidt * 19. 10. Dr. Starke (Franken) * 20. 10. Dr. Stercken 20. 10. Frau Tübler 20. 10. Frau Dr. Walz * 20. 10. Wawrzik * 20. 10. Dr. Wendig 20. 10. Würtz * 20. 10. Würzbach 20. 10. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates *** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Schriftlichen Fragen des Abgeordneten Conradi (SPD) (Drucksache 8/2186 Fragen A 24 und 25) : Ist die Bundesregierung bereit, die bundeseigene „Weißenhofsiedlung" in Stuttgart ihrer weltweiten Bedeutung als ArchitekturAnlagen zum Stenographischen Bericht denkmal entsprechend zu modernisieren und zu restaurieren, und hat sie die dazu notwendigen Mittel in Höhe von 2,14 Millionen DM im Bundeshaushalt 1979 vorgesehen? Trifft es zu, daß der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e. V. (VdRBw) 1978 aus Haushaltsmitteln des Bundes einen Zuschuß von rund 13,8 Millionen DM erhält, während die Mitglieder des Verbands an Eigenleistung (Beiträgen) nur 1,1 Millionen DM erbringen, und wie ist das Verhältnis von Eigenleistungen und öffentlichen Mitteln bei anderen Zuwendungsempfängern des Bundes? Zu Frage A 24: Die mit der bundeseigenen Weißenhof-Siedlung in Stuttgart zusammenhängenden Probleme, insbesondere auch die einer Modernisierung und Restaurierung, werden derzeit eingehend - auch unter Beteiligung des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart - geprüft. Der Bund würde es begrüßen, wenn die Stadt Stuttgart die kulturell bedeutsame Siedlung, die vor über 50 Jahren auf städtischem Grund und Boden im Rahmen des städtischen Wohnungsbauförderungsprogramms errichtet wurde, vom Bund erwerben würde. Der Bund wird der Stadt sobald wie möglich den erbetenen Kaufpreisvorschlag übermitteln. Im Bundeshaushalt 1979 sind für eine Modernisierung und Restaurierung der Siedlung noch keine Mittel veranschlagt. Zu Frage A 25: Es trifft zu, daß im Jahre 1978 die durch Mitgliedsbeiträge erbrachte Eigenleistung beim Zuwendungsempfänger „Verband der Reservisten der deutschen Bundeswehr e. V." rd. 1,1 Millionen DM und der Zuschuß des Bundes rd. 13,8 Millionen DM beträgt. Je nach dem Grad des öffentlichen Interesses des Bundes an der Erfüllung bestimmter Zwecke durch den Zuwendungsempfänger reichen die Zuwendungen des Bundes von einer geringen Teilfinanzierung bis zur Vollfinanzierung (§§ 23, 44 BHO i. V. m. Vorl. VV Nr. 2 zu § 44 BHO). Das Verhältnis von Eigenleistung und öffentlichen Mitteln bei den Zuwendungsempfängern des Bundes besitzt keine generelle Aussagefähigkeit. Angesichts der Vielzahl der Zuwendungsempfänger könnte es nur unter erheblichem Verwaltungsaufwand ermittelt werden. Ein Vergleich hinsichtlich der Finanzierungsstruktur wird erschwert, weil der Bund die unterschiedlichsten wirtschaftlichen und sozialen Bereiche fördert. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Eickmeyer (SPD) (Drucksache 8/2186 Fragen A 26 und 27) : Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung innerhalb ihres Verantwortungsbereichs, um die zurückgegangene Anzahl von Paket- bzw. Päckchensendungen aus der Bundesrepublik Deutschland an Bewohner der DDR wieder zu erhöhen? 8694* Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 110. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 18. Oktober 1978 Ist die Bundesregierung bereit, einen größeren steuerlichen Anreiz für Paket- bzw. Päckchensendungen in die DDR zu schaffen, indem sie den Steuerfreibetrag von bis jetzt 30 DM für Pakete und 20 DM für Päckchen den gestiegenen Lebenshaltungskosten anpaßt und entsprechend erhöht? Wenn die Anzahl der Paket- und Päckchensendungen an Verwandte und sonstige Angehörige gegenüber früher zurückgegangen ist, so dürfte dies hauptsächlich auf die starke Zunahme der Reisen in die DDR zurückzuführen sein. Während 1971 2,74 Millionen Reisen in die DDR zu verzeichnen waren, waren es im letzten Jahr fast 8 Millionen. Bei diesen Reisen können bekanntlich Geschenke mitgenommen und DM-Beträge zugewendet werden. Diese Beträge können seit Februar 1974 zum Kauf in den Intershop-Läden der DDR verwendet werden. Ferner haben die Geschenksendungen über den Genex-Geschenkdienst zugenommen. Unterhaltszuwendungen an Verwandte und sonstige Angehörige in der DDR können bis zu 3 000 DM im Kalenderjahr für jede unterhaltene Person als außergewöhnliche Belastung bei der Einkommensteuer berücksichtigt werden. Die Aufwendungen müssen grundsätzlich nachgewiesen oder zumindest glaubhaft gemacht werden. Aus Vereinfachungsgründen haben die obersten Finanzbehörden der Länder, von denen die Einkommensteuer verwaltet wird, Pauschbeträge zugelassen. Diese betragen für jedes Paket 30 DM und für jedes Päckchen 20 DM. Die Frage einer Erhöhung der Pauschbeträge ist wiederholt mit den Ländervertretern erörtert worden. Dabei wurde insbesondere darauf hingewiesen, daß derjenige Steuerpflichtige, dem durch Unterhaltszuwendungen nachweislich höhere Aufwendungen erwachsen, diese in tatsächlicher Höhe bis zum vorgenannten Höchstbetrag einkommensmindernd abziehen kann. Deshalb erscheint eine Erhöhung der Pauschbeträge nicht geboten. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Spöri (SPD) (Drucksache 8/2186 Fragen A 28 und 29) : Was begründet nach Auffassung der Bundesregierung heute noch wirtschaftspolitisch die Möglichkeit, über § 4 des Auslandsinvestitionsgesetzes Veräußerungsgewinne steuerfrei z. B. in den USA anzulegen, nachdem derartige Kapitalanlagen schon allein wegen des sinkenden Dollarkurses attraktiv sind? Ist die Bundesregierung unter diesen Gesichtspunkten bereit, eine Änderung des § 4 des Auslandsinvestitionsgesetzes zu prüfen? Der § 4 Auslandsinvestitionsgesetz kann nur im Zusammenhang mit der Regelung des § 6 b Einkommensteuergesetz gesehen werden. § 6 b EStG erlaubt die steuerunschädliche Übertragung sog. stiller Reserven auf Reinvestitionen, um dadurch volkswirtschaftlich notwendige Umstellungs- und Modernisierungsprozesse zu erleichtern. Die Bundesrepublik ist angesichts ihrer Wirtschaftsstruktur auf eine weltoffene wirtschaftspolitische Haltung angewiesen. Deshalb sind Möglichkeiten für eine steuerneutrale Übertragung stiller Reserven auch im internationalen Wirtschaftsverkehr vorgesehen. Außerdem würde eine Abschaffung der Vorschrift im Ausland als Widerspruch zur wirtschaftspolitischen Grundhaltung der Bundesregierung angesehen werden, wie sie von ihr in allen internationalen wirtschaftspolitischen Gremien vertreten wird. Im übrigen prüft das Bundeswirtschaftsministerium im Benehmen bzw. Einvernehmen mit dem Bundesfinanzministerium und den Ländern im Einzelfall, ob die beabsichtigte Reinvestition der internationalen Arbeitsteilung und einer verstärkten wirtschaftlichen Verflechtung der Volkswirtschaften dient und volkswirtschaftlich besonders förderungswürdig ist. Wechselkursschwankungen können die auf eine langfristige Strukturverbesserung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen zielende steuerliche Regelung nicht in Frage stellen. Die Bundesregierung sieht deshalb keine Veranlassung, den § 4 des Auslandsinvestitionsgesetzes zu ändern. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Friedmann (CDU/CSU) (Drucksache 8/2186 Frage A 30) : Ist die Bundesregierung nunmehr bereit, entsprechend den Erklärungen von Bundesfinanzminister Matthöfer schon kurzfristig die Kraftfahrzeugsteuer abzuschaffen und auf die Mineralölsteuer umzulegen? In der Fragestunde am 27. September 1978 hat mein Kollege Dr. Böhme bereits darauf hingewiesen, daß eine grundlegende Umstrukturierung der Steuerbelastung des Kraftverkehrs kurzfristig nicht möglich ist. Der Bundesminister der Finanzen wird am 24. November 1978 ein öffentliches Hearing zur Kraftfahrzeugsteuerreform veranstalten. Dabei werden die Vor- und Nachteile verschiedener Reformvorschläge, wozu auch eine völlige oder teilweise Abschaffung der Kraftfahrzeugsteuer gehört, diskutiert werden. Im Anschluß daran wird der Bundesminister der Finanzen die mit der Kraftfahrzeugsteuerreform zusammenhängenden Fragen mit den Finanzministern der Länder erörtern.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Schmitt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Bitte, eine Zusatzfrage.


Rede von Martin Horstmeier
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Wann ist damit zu rechnen, daß die neue Regelung in Kraft tritt?
von Schoeler, Parl. Staatssekretär: Herr Kollege, nach Ablauf der Erklärungsfrist, die, wie ich erwähnt habe, den Ländern eingeräumt worden ist, wird bei uns unverzüglich eine Entscheidung möglich sein.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Schmitt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Eine Zusatzfrage, Herr Abgeordneter Müller (Berlin).