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ID0809025800

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    Plenarprotokoll 8/90 Deutscher Bundestag 90. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 Inhalt: Gedenkworte für den ermordeten Vorsitzenden der Democrazia Cristiana, Aldo Moro . . . . . . . . . . . . . . 7063 A Glückwünsche zur Geburt eines Kindes der Abg. Frau Matthäus-Maier 7063 B Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 7063 B Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung über die Ergebnisse des Besuchs des Staatsoberhauptes der Sowjetunion, Generalsekretär Breschnew Schmidt, Bundeskanzler 7063 C Dr. Kohl CDU/CSU . . . . . . . . 7067 B Wehner SPD 7075 D Hoppe FDP 7082 A Strauß CDU/CSU 7085 C Genscher, Bundesminister AA 7093 D Große Anfrage der Abgeordneten Dr. Abelein, Dr. Marx, Baron von Wrangel, Jäger (Wangen), Böhm (Melsungen), Ernesti, Wohlrabe und der Fraktion der CDU/CSU Zu den Folgevereinbarungen gemäß Artikel 7 des Grundlagenvertrages — Drucksachen 8/1338, 8/1553 — Dr. Abelein CDU/CSU 7117 D Mattick SPD 7122 A Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . . 7124 C Ludewig FDP . . . . . . . . . . 7127 A Franke, Bundesminister BMB 7128 D, 7140 A, 7148 B Baron von Wrangel CDU/CSU . . . . . 7133 C Büchler (Hof) SPD . . . . . . . . 7135 B Lintner CDU/CSU 7137 D Straßmeir CDU/CSU 7140 D Schulze (Berlin) SPD 7143 A Dr. Gradl CDU/CSU . . . . . . . . 7145 D Dr. Jaeger CDU/CSU 7148 A Hoppe FDP 7148 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen zu dem Antrag der Abgeordneten Böhm (Melsungen), Dr. Marx und der Fraktion der CDU/CSU Beschwerdestelle für den innerdeutschen Reise- und Postverkehr — Drucksachen 8/1070, 8/1710 — Böhm (Melsungen) CDU/CSU 7149 B Augstein SPD 7151 D Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD, FDP zu den dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht Verfassungsbeschwerden der Firma B. Braun Melsungen AG, gesetzlich vertreten durch den Vorstand, dieser vertreten durch Ludwig Georg Braun, Sprecher des Vorstands, II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 und Dr. Joachim Schnell, stellvertretender Sprecher des Vorstands, Karl-Braun-Straße 1, Melsungen, und 8 weiterer Beschwerdeführerinnen gegen §§ 1, 7 Abs. 1, §§ 27, 29, 31 und 33 des Gesetzes über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer (MitbesG) vom 4. Mai 1976 (BGBl. I S. 1153) Az. 1 BvR 532/77 Verfassungsbeschwerden des Verbandes Metallindustrieller Arbeitgeberverbände Nordrhein-Westfalen e. V., vertreten durch den Vorsitzenden Dr. Neumann und den Hauptgeschäftsführer Dr. Krause, Uerdinger Straße 58-62, Düsseldorf 30, und 29 weiterer Arbeitgebervereinigungen gegen das genannte Gesetz Az. 1 BvR 533/77 — Drucksache 8/1655 (neu) — Porzner SPD 7154 A Dr. Jenninger CDU/CSU . . . . . . 7154 D Spitzmüller FDP . . . . . . . . . 7157 A Dr. Blüm CDU/CSU . . . . . . . . 7158 B Jahn (Marburg) SPD . . . . . . . 7160 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Investitionszulagengesetzes Drucksache 8/1409 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/1788 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 8/1765, 8/1781 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Dr. Warnke, Böhm (Melsungen), Dr. Sprung, Dr. von Wartenberg, Glos, Dr. Köhler (Wolfsburg), Dr. Kunz (Weiden), Lintner, Röhner, Sauer (Salzgitter), Schröder (Lüneburg), Dr. Waigel, Lemmrich und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Investitionszulagengesetzes und des Zonenrandförderungsgesetzes — Drucksache 8/1527 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/1788 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 8/1765, 8/1781 — Dr. von Wartenberg CDU/CSU . . . . 7161 B Huonker SPD 7163 D Dr.-Ing. Laermann FDP 7167 B Matthöfer, Bundesminister BMF . . . 7169 C Dr. Warnke CDU/CSU . . . . . . . 7171 B Kühbacher SPD 7173 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzprotokoll vom 15. Dezember 1975 zum Protokoll vom 13. April 1962 über die Gründung Europäischer Schulen — Drucksache 8/1399 — — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/1722 — Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses — Drucksache 8/1721 — . . . . . . . 7176 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Statistik des Warenverkehrs mit der Deutschen Demokratischen Republik und Berlin (Ost) — Drucksache 8/1488 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 8/1777 — 7176 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd), Straßmeir, Dreyer, Feinendegen, Hanz, Frau Hoffmann (Hoya), Dr. Jobst, Lemmrich, Milz, Pfeffermann, Sick, Tillmann, Dr. Waffenschmidt, Weber (Heidelberg), Ziegler und der Fraktion der CDU/CSU Mehrfachtäter-Punktsystem für Kraftfahrer gem. Allgemeine Verwaltungsvorschrift zu § 15 b der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung vom 3. Januar 1974 — Drucksachen 8/1122, 8/1653 — . . . . 7176 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (UStG 1979) — Drucksache 8/1779 — Matthöfer, Bundesminister BMF . . . . 7176 D Dr. Meyer zu Bentrup CDU/CSU . . . . 7178 D Kühbacher SPD . . . . . . . . . . 7180 A Cronenberg FDP . . . . . . . . . . 7180 B Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 III Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Übereinkommen vom 3. Dezember 1976 zum Schutz des Rheins gegen chemische Verunreinigung und zum Schutz des Rheins gegen Verunreinigung durch Chloride. (Gesetz zum Chemieübereinkommen/Rhein und Chloridübereinkommen/ Rhein) — Drucksache 8/1733 — 7182 B Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung der Verwaltungsgerichtsordnung- — Drucksache 8/1717 — 7182 B Erste Beratung .des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Änderungen vom 21. Oktober 1969 und vom 12. Oktober 1971 des Internationalen Übereinkommens zur Verhütung der Verschmutzung der See durch Öl, 1954 — Drucksache 8/1740 — 7182 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 2. September 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Indonesien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 8/1741 — 7182 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 22. Juli 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Ecuador zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 8/1742 — 7182 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 28. Juni 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Mali über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 8/1743 — . . . . . . . 7182 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag eines Beschlusses des Rates zur Ermächtigung der Kommission, Anleihen zur Investitionsförderung in der Gemeinschaft aufzunehmen — Drucksachen 8/1524, 8/1749 — . . . . 7182 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der zustimmungsbedürftigen Verordnung der Bundesregierung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 7/78 — Zollpräferenzen 1978 gegenüber Entwicklungsländern — EGKS) — Drucksachen 8/1643, 8/1751 — . . . . 7183 A Beratung des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der aufhebbaren Vierzigsten Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung und zu der aufhebbaren Vierundsechzigsten Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — — Drucksachen 8/1641, 8/1642, 8/1752 — . . 7183 C Fragestunde — Drucksache 8/1773 vom 05.05. 1978 — Vereinfachung des Freigabeverfahrens der EG für Magermilchpulver zur Verwendung als Eiweiß-Komponente in Mischfuttern MdlAnfr A61 05.05.78 Drs 08/1773 Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . 7099 B, D, 7100 A ZusFr Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU 7099 D ZusFr Kiechle CDU/CSU . . . . . . 7100 A ZusFr Susset CDU/CSU 7100 A Autor der Schrift „Der Grüne Moloch" sowie Belastung des Verhältnisses zwischen Verbrauchern und Landwirtschaft durch diese Schrift MdlAnfr A64 05.05.78 Drs 08/1773 Susset CDU/CSU MdlAnfr A65 05.05.78 Drs 08/1773 Susset CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . . . . . 7100 B, D, 7101 A, B, C, D ZusFr Susset CDU/CSU . . . 7100 C, D, 7101 A ZusFr Bayha CDU/CSU . . . . . . . . 7101 B ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . . 7101 C ZusFr Gansel SPD 7101 C, D ZusFr Kiechle CDU/CSU . . . . . . 7101 D Wahrheitsgehalt der Schrift „Der Grüne Moloch" sowie Diskriminierung der Agrarpolitik MdlAnfr A66 05.05.78 Drs 08/1773 Kiechle CDU/CSU MdlAnfr A67 05.05.78 Drs 08/1773 Kiechle CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . . . 7102 A, B, C, 7103 A, B, C IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 ZusFr Kiechle CDU/CSU . 7102 B, C, D, 7103 A ZusFr Glos CDU/CSU . . . . . . . . 7103 B ZusFr Susset CDU/CSU . . . . . . . 7103 B ZusFr Gansel SPD 7103 C Rede des Bundeskanzlers vor der Parlamentarischen Versammlung des Europarats über die europäische Einheit MdlAnfr A91 05.05.78 Drs 08/1773 Lemmrich CDU/CSU Antw StMin Wischnewski BK 7103 D, 7104 A, B, C ZusFr Lemmrich CDU/CSU 7104 A, B ZusFr Marquardt SPD 7104 B ZusFr Dr. Steger SPD . . . . . . . 7104 C Ersatz für deutschen Staatsangehörigen in Italien durch Terroranschläge entstandene Schäden MdlAnfr A46 05.05.78 Drs 08/1773 Helmrich CDU/CSU MdlAnfr A47 05.05.78 Drs 08/1773 Helmrich CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 7104 D, 7105 A, 13, C, D ZusFr Helmrich CDU/CSU . 7104 D, 7105 A, B, C ZusFr Hasinger CDU/CSU . 7105 A Export von in der Bundesrepublik Deutschland hergestelltem Wehrmaterial . MdlAnfr A77 05.05.78 Drs 08/1773 Bel ger (Lahnstein) CDU/CSU MdlAnfr A78 05.05.78 Drs 08/1773 Berger (Lahnstein) CDU/CSU ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 7105 D, 7106 A, B, C Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 7106 A, B ZusFr Biechele CDU/CSU 7106 C Umweltgefahren durch das Auslaufen von mit Bleitetraäthyl gefüllten Fässern in der italienischen Adria MdlAnfr A96 05.05.78 Drs 08/1773 Biechele CDU/CSU MdlAnfr A97 05.05.78 Drs 08/1773 Biechele CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 7106 D, 7107 A, B, C ZusFr Berger (Lahnstein) CDU/CSU 7107 A, B, C Forderung polnischer und deutscher Reisebüros nach der Eintragung der Namen ehemaliger deutscher Geburtsorte in polnischer Sprache MdlAnfr A101 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 7107 D, 7108 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 7107 D ZusFr Gansel SPD . . . . . . . . 7108 A Überprüfung der Urteilsbegründung im Spionageprozeß Helge Berger MdlAnfr A102 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA 7108 B, C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 7108 B, C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 7108 C Genehmigung von Anträgen auf Familienzusammenführung nach dem Besuch des Bundeskanzlers in Warschau im November 1977 ' MdlAnfr A103 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 7108 D, 7109 A, B, C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 7109 A, B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 7109 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 7109 C ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . . . 7109 D Defizit der Bundesanstalt für Arbeit MdlAnfr A69 05.05.78 Drs 08/1773 Müller (Berlin) CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . . . 7110 A, C ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . . . 7110 B, C Rentenberechnung für ehemalige Kriegsgefangene MdlAnfr A70 05.05.78 Drs 08/1773 Höpfinger CDU/CSU MdlAnfr A71 05.05.78 Drs 08/1773 Höpfinger CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA 7110 C, 7111 A, B ZusFr Höpfinger CDU/CSU 7111 A Bewertung der Kriegsdienst- und Kriegsgefangenenzeiten als Ersatzzeiten in der Rentenversicherung MdlAnfr A72 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . 7111 B, C, D ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . 7111 C, D Höhe der Renten im Vergleich zum Nettoeinkommen vergleichbarer Arbeitnehmer MdlAnfr A73 05.05.78 Drs 08/1773 Hasinger CDU/CSU Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 V MdlAnfr A74 05.05.78 Drs 08/1773 Hasinger CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . 7112 A, B, C, D, 7113 A, B, C, D ZusFr Hasinger CDU/CSU . 7112 B, C, D, 7113 A ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . . . 7113 A, B ZusFr Dr. Steger SPD . . . . . . . 7113 B ZusFr Frau Pieser CDU/CSU 7113 C Regulierung des im Raum Rain am Lech durch Tiefflieger verursachten Sachschadens MdlAnfr A79 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Wernitz SPD MdlAnfr A80 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Wernitz SPD Antw PStSekr Dr. von Bülow BMVg 7114 A, C, D, 3115 A, B, C, D, 7116A ZusFr Dr. Wernitz SPD . . 3114 C, D, 3115 A, B ZusFr Lemmrich CDU/CSU . 7115 B, C, 7116 A ZusFr Dr. Jens SPD 7115 D, 7116 A Genehmigung der Verhandlungen mit dem Ausland über Brüterentwicklung, Wiederaufbereitung oder Plutonium-Verarbeitung durch staatliche Stellen MdlAnfr A84 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Steger SPD Antw PStSekr Stahl BMFT 7116 B, C ZusFr Dr. Steger SPD . . . . . . . 7116 C Uranreserve der Bundesrepublik Deutschland; Ankauf von Natururan MdlAnfr A86 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Laufs CDU/CSU MdlAnfr A87 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Laufs CDU/CSU Antw PStSekr Stahl BMFT 7116 D, 7117 A, B, C ZusFr Dr. Laufs CDU/CSU . . . 7117 A, B, C Nächste Sitzung 7183 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 7185* A 90. Sitzung Bonn, den 11. Mai 1978 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adams * 12.5. Dr. van Aerssen * 11. 5. Dr. Aigner * 12. 5. Alber * 12. 5. Dr. Bangemann*' 12. 5. Batz 12. 5. Dr. Bayerl * 12.5. Dr. Becher (Pullach) 12. 5. Blank 12. 5. Blumenfeld * 12. 5. Brandt 12.5. Engelsberger 12.5. Fellermaier * 12.5. Flämig * 12.5. Friedrich (Würzburg) 11.5. Dr. Früh * 12. 5. Dr. Fuchs * 12. 5. Gerstein 11.5. Gertzen 12.5. Dr. Gruhl 12. 5. Haase (Fürth) 12.5. Handlos 12. 5. Hoffmann (Saarbrücken) * 12. 5. Ibrügger * 12.5. Dr. Jahn (Braunschweig) * 12.5. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Jung * 12. 5. Dr. h. c. Kiesinger 12.5. Dr. Klepsch * 12.5. Klinker * 12.5. Lange * 12. 5. Zywietz * 12. 5. Lemp * 12. 5. Lücker * 12. 5. Luster * 12.5. Mischnick 12. 5. Müller (Mülheim) * 12. 5. Müller (Wadern) * 12. 5. Dr. Müller-Hermann * 12.5. Frau Pack 12.5. Ravens 12.5. Frau Dr. Riede 12. 5. Dr. Riedl (München) 12. 5. Rühe 11.5. Frau Schlei 12.5. Schmidt (München) * 12. 5. Schreiber *. 12. 5. Dr. Schwarz-Schilling 11. 5. Dr. Schwencke (Nienburg) ** 11.5. Dr. Schwörer * 12. 5. Seefeld* 12.5. Sieglerschmidt * 12.5. Dr. Starke (Franken) * 12.5. Frau Dr. Walz * 12. 5. Wawrzik * 12. 5. Dr. Wendig 12. 5. Würtz * 12.5. Zebisch 12.5. Zeyer * 12. 5. Ziegler 12. 5.
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    Rede von Dr. Johann Baptist Gradl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsident! Meine Damen und Herren! Während dies hohen sowjetischen Besuches vor wenigen Tagen ist in Reden, Gesprächen und Erklärungen wohl kein politischer Begriff so häufig gebraucht worden wie der der Entspannung. Die weltweite Wirklichkeit, wie sie sich heute darstellt, zeigt ein genau entgegengesetztes Bild.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Zahl und Intensität der Spannungskomplexe haben beängstigend zugenommen.

    (Straßmeir [CDU/CSU] : Sehr richtig! — Dr. Möller [CDU/CSU]: So ist es!)

    Um so mehr besteht Anlaß, im Bereich unserer besonderen Verantwortung auf Entspannung bedacht zu sein. Denn die aufgezwungene Spaltung eines großen Volkes mit alter Geschichte ist ohnehin ein schwerer Spannungsherd,

    (Dr. Möller [CDU/CSU] : Sehr richtig!)

    auch wenn Vernunft versucht, ihn unter Kontrolle zu halten.

    (Schröder [Lüneburg] [CDU/CSU] : Sehr richtig!)

    Latente Spannung ist auch Spannung. Die Ereignisse des 17. Juni 1953, die sich in diesem Jahr zum



    Dr. Gradl
    25. Male jähren, sollten Lehre, Mahnung und Warnung sein. Solange die deutsche Spaltung andauert, ist für die innerdeutsche Entspannung der Freiraum menschlicher Existenz, menschlicher Begegnung, menschlichen Miteinanders beiderseits der Teilungslinie und über sie hinweg von entscheidender Bedeutung. Diesen Freiraum zu erweitern und auszufüllen, ist doch der eigentliche Sinn der offiziellen Bereitschaftserklärungen des Art. 7 des Grundvertrages und für uns, so möchte ich sagen, der Sinn des Grundvertrages überhaupt.
    In dem Zusatzprotokoll zu Art. 7 stehen Handel und Wirtschaft als Punkt 1 an der Spitze. Das entspricht und entsprach dem besonderen Interesse der DDR. Tatsächlich haben sich die ökonomischen Beziehungen erheblich erweitert, wobei wir aber nicht zu verstecken brauchen, daß diese Erweiterung nicht zuletzt den bundesdeutschen Finanzhilfen und den für die DDR von uns offengehaltenen Vorteilen des europäischen Marktes zu verdanken ist.
    Die meisten anderen Bereiche, auf die sich der Grundvertrag allgemein und Art. 7 besonders bezieht, bleiben demgegenüber weit zurück. Aber die sind gerade unser Interesse; denn hier geht es doch vornehmlich darum, den Menschen das Zueinander und Miteinander unmittelbar zu ermöglichen und leicht zu machen.
    In der Ratifizierungsdebatte vor jetzt fünf Jahren habe ich im Hinblick auf die ungenügende Verbindlichkeit und die fehlende Präzision zumal ,des Art. 7 von dieser Stelle aus gesagt, der Vertrag sei in allem, was die menschlichen Begegnungen angehe, ein Torso. Die Antwort der Bundesregierung beweist, daß er auch nach fünf Jahren noch ein Torso ist. Gerade für die Bereiche, die menschlich vorrangig sind, fällt die Antwort der Bundesregierung am unbefriedigendsten aus. Nehmen wir ein paar Beispiele.
    Kulturelle Zusammenarbeit: bisher noch nicht gelungen, Stagnation in den Kulturverhandlungen zu überwinden; so wörtlich.
    Wissenschaft und Technik: bisher kein Abkommen, wichtige Fragen noch offen einschließlich Einbeziehung Berlins.
    Erweiterung des gegenseitigen Bezugs von Zeitschriften und Büchern: Verhandlungen bisher in der Sache noch nicht in Gang gekommen.
    Sportbeziehungen: Begegnungen auf einen kleinen Kreis von Hochleistungssportlern begrenzt. — Anders ausgedrückt: Der normale breite Sportverkehr liegt praktisch völlig still.
    Meine verehrten Kollegen, wenn man an einem praktischen Beispiel demonstrieren will, wie die Wirklichkeit in absolutem Gegensatz zu dem steht, was man eigentlich nach Art. 7 des Grundvertrags zu diesem Thema erwarten könnte, dann muß man wissen, daß vor kurzem der Vizepräsident des Turn-und Sportbundes der DDR, Günter Heinze, folgendes gesagt hat: Im Rahmen sportlicher Begegnungen der Bezirke, Kreise und Sportgemeinschaften mit entsprechenden Partnern in sozialistischen Ländern, insbesondere Polen, der Tschechoslowakei und der
    UdSSR, sind — man höre — jährlich über 5 000 Delegationen mit rund 100 000 Sportlern beteiligt.
    Im Jahre 1977 sah der entsprechende innerdeutsche Verkehr so aus: 62 Begegnungen mit 633 Teilnehmern.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Dies ist ein überhaupt nicht zu überbietendes Sichtbarmachen der Wirklichkeit auf diesem Feld.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Der Antwort der Bundesregierung ist anzumerken, wie glücklich sie ist, wenigstens im Reiseverkehr positiver berichten zu können. Die Reiseziffern von West nach Ost sind in der Tat erfreulich. Wenigstens auf diese Weise und — darauf ist eben von meinem Vorredner mit Recht hingewiesen worden — zusammen mit dem Fernsprechverkehr, der wieder möglich geworden ist, wird wenigstens ein Teil der menschlichen Not aus der Spaltung genommen. Aber von Ost nach West ist seit 1972/73, vom Fernsprechverkehr abgesehen, überhaupt kein Fortschritt gemacht worden. Das Rentenalter ist nach wie vor, wie wir alle wissen, die verbindliche Reisegrenze. Die Rentnerreisen haben ursprünglich auch gar nichts mit dem Grundvertrag zu tun gehabt, wie jedermann weiß. Über die Reisen in Sonderfällen unterhalb des Rentenalters heißt es in der Antwort der Bundesregierung wörtlich: „Allein im abgelaufenen Jahr 1977 konnten von dieser Möglichkeit 41 500 Deutsche aus der DDR Gebrauch machen." Dieses Wort „allein" als positive Hervorhebung dieser Zahl ist eine Selbsttäuschung. Es hätte gesagt werden müssen: nur eine verschwindend kleine Zahl; denn wenn man unter Berücksichtigung der verschiedenen Bevölkerungsgrößen und nach Abzug der Rentnerreisen abtastet, wie etwa ein normaler Reiseverkehr sein müßte, dann müßte die entsprechende Zahl von Ost nach West neben den Rentnerreisen mindestens 800 000 gegenüber jetzt 41 500 im Jahr betragen.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Sehr wahr!)

    Die miserable Bilanz des Art. 7 des Grundvertrages spiegelt wider, wie desolat die menschenrechtliche Situation in der DDR überhaupt ist. Dies ist immerhin ein Gebiet in der Mitte Europas. Es kann aber nicht — da liegt der eigentliche Grund unserer Entrüstung — der Sinn der Unterschrift der Bundesrepublik Deutschland unter den Grundvertrag gewesen sein, mit der vertraglichen Respektierung der Unabhängigkeit und Selbständigkeit und mit der Garantie unverletzlicher Grenzen und des Gewaltverzichts nun erst recht die Isolierung und Entmündigung in der DDR wider alle Menschenwürde zu konservieren.
    -(Beifall bei der CDU/CSU)

    Genau dies ist geschehen. Oder ist die Grenze freier von Brutalität geworden? Ist der Reiseverkehr für DDR-Bürger in die Bundesrepublik freier geworden? Sind mittlerweile kulturelle, wissenschaftliche, sportliche Begegnungen in der Breite möglich geworden? Ist von Schriftstellern und Künstlern der Druck der mannigfaltigen Zensur genommen worden? Ist der selbständigen Meinungsbildung und kritischen Meinungsäußerung der DDR-Bürger mehr



    Dr. Gradl
    Raum gegeben worden? Haben die in allen Lebensbereichen üblichen Kontrollen nachgelassen? Haben entstellende und primitive Information und Propaganda nachgelassen? Nichts davon ist geschehen.
    Wir haben als Partner der DDR — wir werden immer wieder darauf hinweisen — im Grundvertrag und in den Menschenrechtskonventionen der Vereinten Nationen von 1966 ein Recht, auf mehr Verwirklichung der Menschenrechte in der DDR zu bestehen und die Verantwortlichen zur Rede zu stellen. Welchen Sinn sollte sonst die beiderseitige Verpflichtung des Art. 2 des Grundvertrages zur Wahrung der Menschenrechte haben? Auch mit dem Leitprinzip des Art. 1, der guten Partnerschaft, kann nicht nur gemeint sein, daß man nicht Gewalt und Feindschaft gegeneinander üben will oder daß man, was in Mitteleuropa selbstverständlich ist, bei offiziellen Begegnungen korrekt und höflich miteinander umgeht. Damit ist doch vielmehr das Verhältnis der Menschen zueinander gemeint. Nichts zeigt sich davon.
    Natürlich dürfen wir in unseren Erwartungen nicht — das ist heute betont worden — die machtpolitische Einbindung der DDR in den sowjetischen Block und seine Interessen übersehen. Auch die ideologische Fixierung auf sowjetische Orthodoxie, die Selbsterhaltungsangst der Kader des Systems dürfen wir nicht übersehen. Aber, meine Damen und Herren von den Regierungsparteien und der Regierung, in den Grenzen realistischer Zumutung muß die DDR bedrängt werden, stetig, eindringlich und öffentlich. Man stelle sich nur vor, die DDR wäre uns gegenüber in einer vergleichbaren Situation, sie hätte so viele positive Argumente auf ihrer Seite, und wir wären in einer vergleichbar schlechten Lage wie sie! Was würde sie aus dieser Position machen?! Vielleicht sollten wir darüber nachdenken.
    Offensichtlich wagt die DDR nicht, ihr System den Menschenrechten im ganzen auszusetzen. Also muß man zunächst einmal auf das ausgehen, was ihr trotzdem zugemutet werden kann und zugemutet werden muß. Aber die innere Bewegung in der DDR scheint auf seiten der Bundesregierung zu dem Schluß zu führen, die Labilität mache Ost-Berlin unbeweglich, und dies müsse man verstehen und beachten. So hört man es jedensfalls aus dem ganzen publizistischen Umkreis dieser Bundesregierung — und nicht nur aus dem publizistischen.
    Nun habe ich selber von realistisch Zumutbarem gesprochen. Aber, verehrte Kollegen, so paradox ist die Situation: Mit zuviel Rücksicht erspart man der DDR die Anstrengung, sich zu konstruktivem Verhalten durchzuringen, und genau das müssen wir erreichen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Tatsächlich ist doch die Unzufriedenheit der Menschen drüben nicht die Ursache, sondern die Folge der Immobilität des Systems; sie ist die Folge des starren Festhaltens der Machthabenden an ideologischen Zwängen, an Beengungen und Bedrückungen.
    Es ist wirklich an der Zeit, daß die DDR-Führung den Menschen ihres Machtbereichs endlich zuversichtlicher stimmende Zeichen gibt. Eine erste Herabsetzung des Reisealters um 20 Jahre sowie Kultur-und Sportaustausch in der Breite wären solche Zeichen. Aber in Wirklichkeit wird den Menschen drüben zugemutet, jetzt bald 30 Jahre DDR so zu feiern, als ob es auch weiterhin nur ein Leben hinter Wachtürmen und unter physischem und psychischem Zwang, unter Geheimpolizei und Indoktrination gäbe, als ob es keinen Grundvertrag, keine UN-Charta, keine Menschenrechtskonvention der Vereinten Nationen, keinen humanitären Teil der Deklaration von Helsinki gäbe. Das kann auf die Dauer nicht gutgehen. Gerade dann, wenn man explosive Ausbrüche nicht will — und da stimmen wir mit der Aussage der Bundesregierung in der Erklärung zur Lage der Nation völlig überein —, muß man vorbeugend auf Korrekturen des Systems in Richtung Menschenwürde drängen. Anders ist fundierte Entspannung in der Mitte Europas nicht zu gewinnen.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU] : Sehr richtig!)

    Lassen Sie mich zum Schluß kommen und zusammenfassen. Die heutigen Schwierigkeiten der DDR sind originär DDR-bedingt. Ihre Ursachen — die Isolierung, die Bürokratisierung, die Zwänge und die Entmutigungen, die den Menschen jetzt schon seit Jahrzehnten auferlegt worden sind — sind nicht von uns geschaffen. Die Verantwortung für all das trägt die DDR-Führung. Von ihr muß auch die Wandlung kommen. Man kann sie nicht wegen ihrer selbstverschuldeten Schwierigkeiten unter Naturschutz stellen,

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    und man darf nicht Menschenwürde und Menschenrecht ihrer ideologisch-klassenkämpferischen Willkür überlassen.
    Die Bundesrepublik Deutschland hat — das sei abschließend noch einmal betont — ihren Beitrag zur DDR-Stabilität nolens volens längst geleistet und leistet ihn weiter. Ich denke dabei an ihre Verpflichtungen aus dem Grundvertrag von der Achtung der Selbständigkeit und territorialen Integrität bis hin zum Verzicht auf jegliche Art von Gewalt. Die Bundesregierung leistet darüber hinaus Stabilisierungshilfe durch wirtschaftliche Großzügigkeit und noch mehr durch ein, wie ich meine, überhöhtes Maß an politischer Zurückhaltung.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU] : Leider wahr!)

    Die Bundesregierung und die sie tragenden Parteien sind von der Wirklichkeit herausgefordert, unsere legitimen menschlichen Ansprüche auf Völkerrecht und Grundvertrag offen und deutlich, fest und nachhaltig geltend zu machen. Aus menschlichen Gründen und auf Grund der Verbundenheit unseres Volkes dürfen wir uns, gerade wenn wir die Spaltung Deutschlands noch auf ungewisse Zeit zu ertragen haben, beim Thema „Menschenrecht in der DDR" durch keine unangebrachte, durch keine falsche Rücksicht behindern .lassen, sondern müssen politisch offensiv sein.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Heute vormittag ist uns eine Politik des Plakatierens und der Demonstration vorgeworfen worden.



    Dr. Gradl
    Dazu sage ich schlicht: Dies ist absolut falsch. Verehrte Kollegen, der Weg, den wir für richtig halten, liegt genau in der Mitte zwischen Plakatieren und Demonstrieren einerseits und allzu rücksichtsvollem Schweigen andererseits.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir meinen den Weg intensiver, offener und öffentlicher Argumentation gegenüber der DDR, den Weg moralischen Drucks, und dazu fordern wir die Bundesregierung und das Regierungslager im ganzen auf.

    (Beifall bei der CDU/CSU)



Rede von Liselotte Funcke
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Dr. Jaeger.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Richard Jaeger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich habe nicht die Absicht, zu so später Stunde noch eine Rede zu halten. Aber ich muß doch den Eindruck vermeiden, daß das, was mein Freund Eduard Lintner eben hier gesagt hat und was auch ich in einer Presseerklärung erwähnt habe, nicht substantiiert sei. Der Herr Bundesminister Franke war sehr erstaunt über die Behauptung, daß im Schießbefehl der DDR auch der Satz enthalten sei, daß auch eine Person, die sich bereits auf bundesdeutschem Gebiet befinde, angeschossen werden solle.
    Die Quelle kann ich Ihnen nennen. Im ,,Fränkischen Tag" vom 12. April 1978 ist ein Bericht über die Oberfränkische Ausstellung 1978 in Kronach wiedergegeben. Dort ist eine DDR-Plakattafel photographisch reproduziert, die folgenden Wortlaut hat:
    Auf Deserteure ist das Feuer sofort zu eröffnen, das heißt ohne Anruf und Warnschuß. Auf Flüchtlinge, die sich der Festnahme durch Flucht in die Bundesrepublik zu entziehen versuchen, dürfen nach einem Warnschuß gezielte Schüsse abgegeben werden. Befindet sich eine flüchtende Person bereits auf bundesdeutschem Gebiet und sind keine westdeutschen Sicherheitsorgane in der Nähe, so ist die Person nach Möglichkeit anzuschießen und sofort zu bergen.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Befindet sich ein Flüchtling kurz vor dem Grenzübertritt in die Bundesrepublik und es werden westdeutsche Sicherheitsorgane festgestellt, so ist die Person zu erschießen und anschließend sofort zu bergen, damit eine westdeutsche Propaganda nicht möglich ist.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Es freut mich, daß die Opposition besser informiert ist als die Regierung. Ich glaube, die Opposition könnte auch besser regieren als die jetzige Regierung.

    (Beifall bei der CDU/CSU)