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ID0809025600

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    Plenarprotokoll 8/90 Deutscher Bundestag 90. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 Inhalt: Gedenkworte für den ermordeten Vorsitzenden der Democrazia Cristiana, Aldo Moro . . . . . . . . . . . . . . 7063 A Glückwünsche zur Geburt eines Kindes der Abg. Frau Matthäus-Maier 7063 B Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 7063 B Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung über die Ergebnisse des Besuchs des Staatsoberhauptes der Sowjetunion, Generalsekretär Breschnew Schmidt, Bundeskanzler 7063 C Dr. Kohl CDU/CSU . . . . . . . . 7067 B Wehner SPD 7075 D Hoppe FDP 7082 A Strauß CDU/CSU 7085 C Genscher, Bundesminister AA 7093 D Große Anfrage der Abgeordneten Dr. Abelein, Dr. Marx, Baron von Wrangel, Jäger (Wangen), Böhm (Melsungen), Ernesti, Wohlrabe und der Fraktion der CDU/CSU Zu den Folgevereinbarungen gemäß Artikel 7 des Grundlagenvertrages — Drucksachen 8/1338, 8/1553 — Dr. Abelein CDU/CSU 7117 D Mattick SPD 7122 A Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . . 7124 C Ludewig FDP . . . . . . . . . . 7127 A Franke, Bundesminister BMB 7128 D, 7140 A, 7148 B Baron von Wrangel CDU/CSU . . . . . 7133 C Büchler (Hof) SPD . . . . . . . . 7135 B Lintner CDU/CSU 7137 D Straßmeir CDU/CSU 7140 D Schulze (Berlin) SPD 7143 A Dr. Gradl CDU/CSU . . . . . . . . 7145 D Dr. Jaeger CDU/CSU 7148 A Hoppe FDP 7148 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen zu dem Antrag der Abgeordneten Böhm (Melsungen), Dr. Marx und der Fraktion der CDU/CSU Beschwerdestelle für den innerdeutschen Reise- und Postverkehr — Drucksachen 8/1070, 8/1710 — Böhm (Melsungen) CDU/CSU 7149 B Augstein SPD 7151 D Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD, FDP zu den dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht Verfassungsbeschwerden der Firma B. Braun Melsungen AG, gesetzlich vertreten durch den Vorstand, dieser vertreten durch Ludwig Georg Braun, Sprecher des Vorstands, II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 und Dr. Joachim Schnell, stellvertretender Sprecher des Vorstands, Karl-Braun-Straße 1, Melsungen, und 8 weiterer Beschwerdeführerinnen gegen §§ 1, 7 Abs. 1, §§ 27, 29, 31 und 33 des Gesetzes über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer (MitbesG) vom 4. Mai 1976 (BGBl. I S. 1153) Az. 1 BvR 532/77 Verfassungsbeschwerden des Verbandes Metallindustrieller Arbeitgeberverbände Nordrhein-Westfalen e. V., vertreten durch den Vorsitzenden Dr. Neumann und den Hauptgeschäftsführer Dr. Krause, Uerdinger Straße 58-62, Düsseldorf 30, und 29 weiterer Arbeitgebervereinigungen gegen das genannte Gesetz Az. 1 BvR 533/77 — Drucksache 8/1655 (neu) — Porzner SPD 7154 A Dr. Jenninger CDU/CSU . . . . . . 7154 D Spitzmüller FDP . . . . . . . . . 7157 A Dr. Blüm CDU/CSU . . . . . . . . 7158 B Jahn (Marburg) SPD . . . . . . . 7160 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Investitionszulagengesetzes Drucksache 8/1409 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/1788 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 8/1765, 8/1781 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Dr. Warnke, Böhm (Melsungen), Dr. Sprung, Dr. von Wartenberg, Glos, Dr. Köhler (Wolfsburg), Dr. Kunz (Weiden), Lintner, Röhner, Sauer (Salzgitter), Schröder (Lüneburg), Dr. Waigel, Lemmrich und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Investitionszulagengesetzes und des Zonenrandförderungsgesetzes — Drucksache 8/1527 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/1788 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 8/1765, 8/1781 — Dr. von Wartenberg CDU/CSU . . . . 7161 B Huonker SPD 7163 D Dr.-Ing. Laermann FDP 7167 B Matthöfer, Bundesminister BMF . . . 7169 C Dr. Warnke CDU/CSU . . . . . . . 7171 B Kühbacher SPD 7173 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzprotokoll vom 15. Dezember 1975 zum Protokoll vom 13. April 1962 über die Gründung Europäischer Schulen — Drucksache 8/1399 — — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/1722 — Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses — Drucksache 8/1721 — . . . . . . . 7176 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Statistik des Warenverkehrs mit der Deutschen Demokratischen Republik und Berlin (Ost) — Drucksache 8/1488 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 8/1777 — 7176 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd), Straßmeir, Dreyer, Feinendegen, Hanz, Frau Hoffmann (Hoya), Dr. Jobst, Lemmrich, Milz, Pfeffermann, Sick, Tillmann, Dr. Waffenschmidt, Weber (Heidelberg), Ziegler und der Fraktion der CDU/CSU Mehrfachtäter-Punktsystem für Kraftfahrer gem. Allgemeine Verwaltungsvorschrift zu § 15 b der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung vom 3. Januar 1974 — Drucksachen 8/1122, 8/1653 — . . . . 7176 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (UStG 1979) — Drucksache 8/1779 — Matthöfer, Bundesminister BMF . . . . 7176 D Dr. Meyer zu Bentrup CDU/CSU . . . . 7178 D Kühbacher SPD . . . . . . . . . . 7180 A Cronenberg FDP . . . . . . . . . . 7180 B Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 III Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Übereinkommen vom 3. Dezember 1976 zum Schutz des Rheins gegen chemische Verunreinigung und zum Schutz des Rheins gegen Verunreinigung durch Chloride. (Gesetz zum Chemieübereinkommen/Rhein und Chloridübereinkommen/ Rhein) — Drucksache 8/1733 — 7182 B Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung der Verwaltungsgerichtsordnung- — Drucksache 8/1717 — 7182 B Erste Beratung .des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Änderungen vom 21. Oktober 1969 und vom 12. Oktober 1971 des Internationalen Übereinkommens zur Verhütung der Verschmutzung der See durch Öl, 1954 — Drucksache 8/1740 — 7182 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 2. September 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Indonesien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 8/1741 — 7182 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 22. Juli 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Ecuador zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 8/1742 — 7182 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 28. Juni 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Mali über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 8/1743 — . . . . . . . 7182 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag eines Beschlusses des Rates zur Ermächtigung der Kommission, Anleihen zur Investitionsförderung in der Gemeinschaft aufzunehmen — Drucksachen 8/1524, 8/1749 — . . . . 7182 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der zustimmungsbedürftigen Verordnung der Bundesregierung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 7/78 — Zollpräferenzen 1978 gegenüber Entwicklungsländern — EGKS) — Drucksachen 8/1643, 8/1751 — . . . . 7183 A Beratung des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der aufhebbaren Vierzigsten Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung und zu der aufhebbaren Vierundsechzigsten Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — — Drucksachen 8/1641, 8/1642, 8/1752 — . . 7183 C Fragestunde — Drucksache 8/1773 vom 05.05. 1978 — Vereinfachung des Freigabeverfahrens der EG für Magermilchpulver zur Verwendung als Eiweiß-Komponente in Mischfuttern MdlAnfr A61 05.05.78 Drs 08/1773 Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . 7099 B, D, 7100 A ZusFr Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU 7099 D ZusFr Kiechle CDU/CSU . . . . . . 7100 A ZusFr Susset CDU/CSU 7100 A Autor der Schrift „Der Grüne Moloch" sowie Belastung des Verhältnisses zwischen Verbrauchern und Landwirtschaft durch diese Schrift MdlAnfr A64 05.05.78 Drs 08/1773 Susset CDU/CSU MdlAnfr A65 05.05.78 Drs 08/1773 Susset CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . . . . . 7100 B, D, 7101 A, B, C, D ZusFr Susset CDU/CSU . . . 7100 C, D, 7101 A ZusFr Bayha CDU/CSU . . . . . . . . 7101 B ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . . 7101 C ZusFr Gansel SPD 7101 C, D ZusFr Kiechle CDU/CSU . . . . . . 7101 D Wahrheitsgehalt der Schrift „Der Grüne Moloch" sowie Diskriminierung der Agrarpolitik MdlAnfr A66 05.05.78 Drs 08/1773 Kiechle CDU/CSU MdlAnfr A67 05.05.78 Drs 08/1773 Kiechle CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . . . 7102 A, B, C, 7103 A, B, C IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 ZusFr Kiechle CDU/CSU . 7102 B, C, D, 7103 A ZusFr Glos CDU/CSU . . . . . . . . 7103 B ZusFr Susset CDU/CSU . . . . . . . 7103 B ZusFr Gansel SPD 7103 C Rede des Bundeskanzlers vor der Parlamentarischen Versammlung des Europarats über die europäische Einheit MdlAnfr A91 05.05.78 Drs 08/1773 Lemmrich CDU/CSU Antw StMin Wischnewski BK 7103 D, 7104 A, B, C ZusFr Lemmrich CDU/CSU 7104 A, B ZusFr Marquardt SPD 7104 B ZusFr Dr. Steger SPD . . . . . . . 7104 C Ersatz für deutschen Staatsangehörigen in Italien durch Terroranschläge entstandene Schäden MdlAnfr A46 05.05.78 Drs 08/1773 Helmrich CDU/CSU MdlAnfr A47 05.05.78 Drs 08/1773 Helmrich CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 7104 D, 7105 A, 13, C, D ZusFr Helmrich CDU/CSU . 7104 D, 7105 A, B, C ZusFr Hasinger CDU/CSU . 7105 A Export von in der Bundesrepublik Deutschland hergestelltem Wehrmaterial . MdlAnfr A77 05.05.78 Drs 08/1773 Bel ger (Lahnstein) CDU/CSU MdlAnfr A78 05.05.78 Drs 08/1773 Berger (Lahnstein) CDU/CSU ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 7105 D, 7106 A, B, C Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 7106 A, B ZusFr Biechele CDU/CSU 7106 C Umweltgefahren durch das Auslaufen von mit Bleitetraäthyl gefüllten Fässern in der italienischen Adria MdlAnfr A96 05.05.78 Drs 08/1773 Biechele CDU/CSU MdlAnfr A97 05.05.78 Drs 08/1773 Biechele CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 7106 D, 7107 A, B, C ZusFr Berger (Lahnstein) CDU/CSU 7107 A, B, C Forderung polnischer und deutscher Reisebüros nach der Eintragung der Namen ehemaliger deutscher Geburtsorte in polnischer Sprache MdlAnfr A101 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 7107 D, 7108 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 7107 D ZusFr Gansel SPD . . . . . . . . 7108 A Überprüfung der Urteilsbegründung im Spionageprozeß Helge Berger MdlAnfr A102 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA 7108 B, C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 7108 B, C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 7108 C Genehmigung von Anträgen auf Familienzusammenführung nach dem Besuch des Bundeskanzlers in Warschau im November 1977 ' MdlAnfr A103 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 7108 D, 7109 A, B, C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 7109 A, B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 7109 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 7109 C ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . . . 7109 D Defizit der Bundesanstalt für Arbeit MdlAnfr A69 05.05.78 Drs 08/1773 Müller (Berlin) CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . . . 7110 A, C ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . . . 7110 B, C Rentenberechnung für ehemalige Kriegsgefangene MdlAnfr A70 05.05.78 Drs 08/1773 Höpfinger CDU/CSU MdlAnfr A71 05.05.78 Drs 08/1773 Höpfinger CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA 7110 C, 7111 A, B ZusFr Höpfinger CDU/CSU 7111 A Bewertung der Kriegsdienst- und Kriegsgefangenenzeiten als Ersatzzeiten in der Rentenversicherung MdlAnfr A72 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . 7111 B, C, D ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . 7111 C, D Höhe der Renten im Vergleich zum Nettoeinkommen vergleichbarer Arbeitnehmer MdlAnfr A73 05.05.78 Drs 08/1773 Hasinger CDU/CSU Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 V MdlAnfr A74 05.05.78 Drs 08/1773 Hasinger CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . 7112 A, B, C, D, 7113 A, B, C, D ZusFr Hasinger CDU/CSU . 7112 B, C, D, 7113 A ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . . . 7113 A, B ZusFr Dr. Steger SPD . . . . . . . 7113 B ZusFr Frau Pieser CDU/CSU 7113 C Regulierung des im Raum Rain am Lech durch Tiefflieger verursachten Sachschadens MdlAnfr A79 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Wernitz SPD MdlAnfr A80 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Wernitz SPD Antw PStSekr Dr. von Bülow BMVg 7114 A, C, D, 3115 A, B, C, D, 7116A ZusFr Dr. Wernitz SPD . . 3114 C, D, 3115 A, B ZusFr Lemmrich CDU/CSU . 7115 B, C, 7116 A ZusFr Dr. Jens SPD 7115 D, 7116 A Genehmigung der Verhandlungen mit dem Ausland über Brüterentwicklung, Wiederaufbereitung oder Plutonium-Verarbeitung durch staatliche Stellen MdlAnfr A84 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Steger SPD Antw PStSekr Stahl BMFT 7116 B, C ZusFr Dr. Steger SPD . . . . . . . 7116 C Uranreserve der Bundesrepublik Deutschland; Ankauf von Natururan MdlAnfr A86 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Laufs CDU/CSU MdlAnfr A87 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Laufs CDU/CSU Antw PStSekr Stahl BMFT 7116 D, 7117 A, B, C ZusFr Dr. Laufs CDU/CSU . . . 7117 A, B, C Nächste Sitzung 7183 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 7185* A 90. Sitzung Bonn, den 11. Mai 1978 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adams * 12.5. Dr. van Aerssen * 11. 5. Dr. Aigner * 12. 5. Alber * 12. 5. Dr. Bangemann*' 12. 5. Batz 12. 5. Dr. Bayerl * 12.5. Dr. Becher (Pullach) 12. 5. Blank 12. 5. Blumenfeld * 12. 5. Brandt 12.5. Engelsberger 12.5. Fellermaier * 12.5. Flämig * 12.5. Friedrich (Würzburg) 11.5. Dr. Früh * 12. 5. Dr. Fuchs * 12. 5. Gerstein 11.5. Gertzen 12.5. Dr. Gruhl 12. 5. Haase (Fürth) 12.5. Handlos 12. 5. Hoffmann (Saarbrücken) * 12. 5. Ibrügger * 12.5. Dr. Jahn (Braunschweig) * 12.5. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Jung * 12. 5. Dr. h. c. Kiesinger 12.5. Dr. Klepsch * 12.5. Klinker * 12.5. Lange * 12. 5. Zywietz * 12. 5. Lemp * 12. 5. Lücker * 12. 5. Luster * 12.5. Mischnick 12. 5. Müller (Mülheim) * 12. 5. Müller (Wadern) * 12. 5. Dr. Müller-Hermann * 12.5. Frau Pack 12.5. Ravens 12.5. Frau Dr. Riede 12. 5. Dr. Riedl (München) 12. 5. Rühe 11.5. Frau Schlei 12.5. Schmidt (München) * 12. 5. Schreiber *. 12. 5. Dr. Schwarz-Schilling 11. 5. Dr. Schwencke (Nienburg) ** 11.5. Dr. Schwörer * 12. 5. Seefeld* 12.5. Sieglerschmidt * 12.5. Dr. Starke (Franken) * 12.5. Frau Dr. Walz * 12. 5. Wawrzik * 12. 5. Dr. Wendig 12. 5. Würtz * 12.5. Zebisch 12.5. Zeyer * 12. 5. Ziegler 12. 5.
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    Rede von Waldemar Schulze


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Kollege Straßmeir, ich gehe davon aus, daß. Sie das Transitabkommen und auch die Voraussetzungen gelesen haben, die dort aufgezählt sind, unter denen die DDR diese Maßnahmen vornehmen kann.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU] : „In begründeten Verdachtsfällen"!)

    — Sicher, „in begründeten Verdachtsfällen", aber Herr Kollege Jäger, wir haben doch im Ausschuß genau erörtert, welche Schwierigkeiten wir dort haben, wie Leute hin und her geschleust worden sind, zum Teil unter Anwendung krimineller Methoden.



    Schulze (Berlin)

    Dies war doch der Punkt. Ich bin froh, daß es dem Staatsminister Wischnewski und anderen gelungen ist, diesbezüglich dahin gehend verhandelt zu haben, daß es im Moment jedenfalls keine Gefährdung auf den Transitwegen gibt. Dieser Bereich ist nun einmal für die Stadt — das habe ich schon gesagt — lebenswichtig.
    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich noch einmal zur Berlin- und Deutschlandpolitik zurückkommen. Sie hat in unserer Vorstellung die Aufgabe, den Frieden zu sichern und die Entspannung zwischen den Staaten in Ost und West herbeizuführen. Entspannung und Gleichgewicht sind wesentliche Voraussetzungen für ein freies Leben der Bürger Berlins und wesentliche Voraussetzungen für die Lebensfähigkeit der Stadt. Wir Berliner Sozialdemokraten bekennen uns zu der Berlin- und Deutschlandpolitik der Bundesregierung. Sie hat die Lebensfähigkeit der Stadt gesichert. Diese beruht auf zwei Säulen: 1. auf der obersten Verantwortung der drei alliierten Schutzmächte und ihren sich auch auf die Zufahrtswege erstreckenden Sicherheitsgarantien und 2. auf den engen politischen, rechtlichen, finanziellen und wirtschaftlichen Bindungen zur Bundesrepublik Deutschland. Dem wird mit dem Viermächteabkommen über Berlin vom September 1971 entsprochen. Der Status der Stadt ist also eindeutig gesichert und geregelt. Darüber bedarf es eigentlich keiner Diskussion. Daher auch meine Frage an die Kollegen der Opposition, welchen Sinn solch eine Debatte mit einer solchen Akzentverschiebung hier eigentlich haben soll.
    Mit dem Bau der Mauer am 13. August — dies ist heute vormittag schon einmal erörtert worden — wurde nun auch sichtbar, daß nicht nur mitten durch Deutschland, sondern auch mitten durch Berlin die Grenze zwischen zwei Blöcken in Europa vorhanden ist, eine Grenze, die auch die Interessenssphären von zwei Machtblöcken teilt. Politisch hat sich der Mauerbau in zwei Richtungen ausgewirkt. Einmal, meine ich, wurde für jeden erkennbar, daß es für die Stadt lebensnotwendig ist, die Bindungen zum Bund aufrechtzuerhalten. Zum anderen wurde erkennbar, daß die unmittelbare Konfrontation dieser Blöcke im Raum Berlin einen gefährlichen Krisenherd darstellt und daß gerade Berlin nicht die Konfrontation gebrauchen kann, sondern daß Berlin die Entspannung notwendig hat. Aus dieser Erkenntnis heraus hat die sozialliberale Bundesregierung 1969 die Entspannungspolitik eingeleitet, die sich in den Verträgen zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetunion und der Volksrepublik Polen von 1970 manifestierte. Ein wesentliches Resultat dieser Verträge ist die neue Politik mit dem Viermächteabkommen vom 3. September 1971. Dieses Abkommen hat sich nach unserer Auffassung bewährt. Es hat Berlin eine sichere Zukunftsperspektive gegeben. Es hat die Lebensfähigkeit der Stadt gestärkt und die Voraussetzungen für eine günstige Entwicklung von Wirtschaft, Kunst und Kultur verbessert. Im Interesse der Stadt ist es zu begrüßen, daß in der am 6. Mai vom Bundeskanzler Schmidt und vom Generalsekretär Breschnew unterzeichneten gemeinsamen Deklaration beide Seiten noch einmal ihre Auffassung bekräftigten, daß die strikte Einhaltung und
    volle Anwendung des Viermächteabkommens eine wesentliche Voraussetzung für eine Verbesserung der Beziehungen zwischen der UdSSR und der Bundesrepublik Deutschland bleibt.
    Wir Berliner Sozialdemokraten danken an dieser Stelle der Bundesregierung, daß sie wie bisher konsequent die Position Berlins vertreten und verdeutlicht hat, daß Berlin Prüfstein der Entspannungspolitik ist,

    (Reddemann [CDU/CSU] : Seien Sie vorsichtig! Herbert Wehner sagt „Wetzstein" !)

    daß Berlin der Prüfstein der Entspannungspolitik auch weiterhin sein wird und daß ohne Berlin keine Entspannungspolitik möglich ist. Es sei hier nur noch einmal kurz erwähnt, weil sehr viel Negatives gesagt worden ist, daß seit Abschluß des Viermächteabkommens — ich will die Frage an die Opposition nicht weiter stellen, wie viele Abkommen sie ohne Berlin-Einbeziehung geschlossen hat — 27 Verträge mit osteuropäischen Staaten geschlossen worden sind, in denen Berlin einbezogen ist. Es sind 27, wobei wir wissen: drei Verträge zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sowjetunion sind unterschriftsreif, aber die Sowjetunion weigert sich noch, sie zu unterschreiben.

    (Zurufe von der CDU/CSU: Wie lange noch? Machen Sie mal eine Schätzung!)

    — Sie sollten zuhören, Herr Kollege. — Ich halte das nicht für gut. Ich habe die Hoffnung, daß die Sowjetunion darangeht, ihre Position an dieser Stelle zu korrigieren.
    Aber es gibt auch Anlaß zu Optimismus. In der vergangenen Woche ist die Stadt in das Wirtschaftsabkommen mit der Sowjetunion mit einbezogen worden. Das ist für Berlin ein wesentlicher Punkt.

    (Reddemann [CDU/CSU] : Weil die Sowjetunion davon etwas haben will!)

    Seit Abschluß des Viermächteabkommens und mit der Vertragspolitik der Bundesregierung hat es unbestreitbare Verbesserungen gegeben. Die Opposition hat dies nur an einigen Stellen gemerkt. Ich erinnere an die Verbesserungen mit dem Transitabkommen in Verbindung mit dem Verkehrsabkommen. Die Verbesserungen sind für die Stadt von entscheidender Bedeutung. Sie bedeuten für die Menschen, die dort leben, Freiheit.
    An dieser Stelle sei noch einmal an den Kompromiß des Viermächteabkommens erinnert. Einerseits haben die Drei Mächte den besatzungsrechtlichen Status der Westsektoren bekräftigt. Aber sie haben auch erklärt, daß die Bindungen zwischen den Westsektoren Berlins und der Bundesrepublik aufrechterhalten und entwickelt werden, wobei sie berücksichtigen, daß diese Sektoren wie bisher kein Bestandteil — kein konstitutiver Teil — der Bundesrepublik sind und auch weiterhin von ihr nicht regiert werden. Andererseits hat die Sowjetunion den freien Zugang von und nach Berlin garantiert.
    Mit dem Viermächteabkommen hat die UdSSR also nichts Neues erhalten. Das Verlangen der Drei Mächte war die Anerkennung des gewachsenen Zustands, d. h. der bestehenden, Bindungen, und außer-



    Schulze (Berlin)

    dem die Gewährung eines freien, ungehinderten und unkontrollierten Zugangs von und nach Berlin. Beides wurde erreicht.
    Die Erfülllung des sowjetischen Interesses schuf also keinen neuen Zustand, während der Westen — dies ist wichtig — von der UdSSR etwas qualitativ Neues erhielt, nämlich den freien und ungehinderten Zugang von und nach Berlin. Bis dahin hatten nämlich die Drei Mächte kein völkerrechtliches Instrumentarium, um den freien, ungehinderten und unkontrollierten Zugang für Zivilpersonen durchzusetzen.
    Ich finde, hier muß man sehen, wer denn nun wirklich etwas hingegeben hat. Hier muß man auch sehen, daß die DDR etwas hingegeben hat. Sie hat nämlich einen Teil ihrer Hoheit hingegeben, und zwar auf den Transitwegen und im Reise- und Besucherverkehr.
    Ein wichtiges Ergebnis des Viermächteabkommens ist das Transitabkommen zwischen der Bundesrepublik und der DDR. Es ermöglicht den schnellen und in hohem Maße unkomplizierten Zugang. Ich sagte schon: Davon hängt die Lebensfähigkeit dieser Stadt sehr wesentlich ab.
    Für die Versorgung der Stadt besonders wichtig ist das Verplombungsabkommen. Für den Transport von Versorgungs- und Wirtschaftsgütern werden verplombte Lkw's benutzt — das hängt mit den kommerziellen Fluchthilfeunternehmen zusammen —, die schnell abgefertigt und somit schnell am Bestimmungsort sind. Das ist bei zu transportierenden Frischgütern besonders vorteilhaft. Im letzten Jahr wurden davon bei 823 000 Durchfahrten knapp 8,5 Millionen t Güter befördert.
    Ein weiteres positives Ergebnis für die Entspannungspolitik ist der Reise- und Besucherverkehr. Im letzten Jahr gab es 3,4 Millionen Besuche von West-Berlinern in Ost-Berlin und der DDR.
    Weiter: Die Telefonverbindungen, die wir inzwischen wieder haben, werden als Selbstverständlichkeit hingenommen. Wir hatten fast 20 Jahre keine Telefonverbindung mehr zwischen beiden Teilen der Stadt. Dies dürfte einigen wohl noch in Erinnerung sein. Heute haben wir täglich 20 000 Telefongespräche, und diese Zahl wird noch steigen.
    Hier gäbe es noch eine ganze Menge weiterer Punkte aufzuzählen. Ich nenne die Nordautobahn, die Verhandlungen um die Spandauer Schleuse — Sie sagen immer, es gehe nicht weiter —, die Verhandlungen um das Südgelände, das Gesundheitsabkommen. Und es gibt andere Dinge, die der Stadt sehr dienlich sind.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU] : Über die Folgeabkommen, die noch nicht abgeschlossen sind, hätten wir gern etwas gehört!)

    — Herr Kollege Jäger, Sie können sich hierzu noch melden.
    Sichtbarer Ausdruck für die Entspannungspolitik sind, meine ich, auch die vielfältigen Veranstaltungen, die wir in der Stadt haben. Denken Sie an die Grüne Woche — vielleicht haben Sie sie besucht —, denken Sie an die Messen, Kongresse und Ausstellungen. Denken Sie z. B. an die Filmfestspiele oder an die demnächst stattfindende Schwimmweltmeisterschaft.
    Um diese positiven Entwicklungen fortzusetzen, ist es notwendig, daß die Entspannungspolitik fortgesetzt und aus dem parteipolitischen Gezänk herausgehalten wird. Ich sage dies hier ganz ausdrücklich an die Adresse der Opposition, die von Anfang an gegen diese Politik war

    (Kittelmann [CDU/CSU] : Gegen die schlechte Politik, nicht gegen gute!)

    und heute die offenkundigen Ergebnisse für Berlin und für die Berliner ignoriert.

    (Glocke des Präsidenten)

    — Ich komme zum Schluß, Frau Präsidentin.
    Uns geht es darum, daß die von der CDU/CSU bekämpfte Entspannungspolitik der Bundesrepublik fortgesetzt wird, weil sie für die Stadt wichtig ist. Die Verhandlungen zwischen der Bundesregierung und der Regierung der DDR sind Ausdruck unseres Willens, die Entspannungspolitik weiterzuentwickeln. Für uns Sozialdemokraten gibt es zu dieser Politik keine Alternative,

    (Dr. Möller [CDU/CSU] : Das ist eine Floskel!)

    um die Lage der Menschen in der geteilten Stadt zu verbessern. Wir arbeiten dafür, Berlin an der Entspannung zwischen Ost und West teilhaben zu lassen und die Entspannung für die Lebensfähigkeit der Stadt zu nutzen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)



Rede von Liselotte Funcke
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Gradl.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Johann Baptist Gradl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsident! Meine Damen und Herren! Während dies hohen sowjetischen Besuches vor wenigen Tagen ist in Reden, Gesprächen und Erklärungen wohl kein politischer Begriff so häufig gebraucht worden wie der der Entspannung. Die weltweite Wirklichkeit, wie sie sich heute darstellt, zeigt ein genau entgegengesetztes Bild.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Zahl und Intensität der Spannungskomplexe haben beängstigend zugenommen.

    (Straßmeir [CDU/CSU] : Sehr richtig! — Dr. Möller [CDU/CSU]: So ist es!)

    Um so mehr besteht Anlaß, im Bereich unserer besonderen Verantwortung auf Entspannung bedacht zu sein. Denn die aufgezwungene Spaltung eines großen Volkes mit alter Geschichte ist ohnehin ein schwerer Spannungsherd,

    (Dr. Möller [CDU/CSU] : Sehr richtig!)

    auch wenn Vernunft versucht, ihn unter Kontrolle zu halten.

    (Schröder [Lüneburg] [CDU/CSU] : Sehr richtig!)

    Latente Spannung ist auch Spannung. Die Ereignisse des 17. Juni 1953, die sich in diesem Jahr zum



    Dr. Gradl
    25. Male jähren, sollten Lehre, Mahnung und Warnung sein. Solange die deutsche Spaltung andauert, ist für die innerdeutsche Entspannung der Freiraum menschlicher Existenz, menschlicher Begegnung, menschlichen Miteinanders beiderseits der Teilungslinie und über sie hinweg von entscheidender Bedeutung. Diesen Freiraum zu erweitern und auszufüllen, ist doch der eigentliche Sinn der offiziellen Bereitschaftserklärungen des Art. 7 des Grundvertrages und für uns, so möchte ich sagen, der Sinn des Grundvertrages überhaupt.
    In dem Zusatzprotokoll zu Art. 7 stehen Handel und Wirtschaft als Punkt 1 an der Spitze. Das entspricht und entsprach dem besonderen Interesse der DDR. Tatsächlich haben sich die ökonomischen Beziehungen erheblich erweitert, wobei wir aber nicht zu verstecken brauchen, daß diese Erweiterung nicht zuletzt den bundesdeutschen Finanzhilfen und den für die DDR von uns offengehaltenen Vorteilen des europäischen Marktes zu verdanken ist.
    Die meisten anderen Bereiche, auf die sich der Grundvertrag allgemein und Art. 7 besonders bezieht, bleiben demgegenüber weit zurück. Aber die sind gerade unser Interesse; denn hier geht es doch vornehmlich darum, den Menschen das Zueinander und Miteinander unmittelbar zu ermöglichen und leicht zu machen.
    In der Ratifizierungsdebatte vor jetzt fünf Jahren habe ich im Hinblick auf die ungenügende Verbindlichkeit und die fehlende Präzision zumal ,des Art. 7 von dieser Stelle aus gesagt, der Vertrag sei in allem, was die menschlichen Begegnungen angehe, ein Torso. Die Antwort der Bundesregierung beweist, daß er auch nach fünf Jahren noch ein Torso ist. Gerade für die Bereiche, die menschlich vorrangig sind, fällt die Antwort der Bundesregierung am unbefriedigendsten aus. Nehmen wir ein paar Beispiele.
    Kulturelle Zusammenarbeit: bisher noch nicht gelungen, Stagnation in den Kulturverhandlungen zu überwinden; so wörtlich.
    Wissenschaft und Technik: bisher kein Abkommen, wichtige Fragen noch offen einschließlich Einbeziehung Berlins.
    Erweiterung des gegenseitigen Bezugs von Zeitschriften und Büchern: Verhandlungen bisher in der Sache noch nicht in Gang gekommen.
    Sportbeziehungen: Begegnungen auf einen kleinen Kreis von Hochleistungssportlern begrenzt. — Anders ausgedrückt: Der normale breite Sportverkehr liegt praktisch völlig still.
    Meine verehrten Kollegen, wenn man an einem praktischen Beispiel demonstrieren will, wie die Wirklichkeit in absolutem Gegensatz zu dem steht, was man eigentlich nach Art. 7 des Grundvertrags zu diesem Thema erwarten könnte, dann muß man wissen, daß vor kurzem der Vizepräsident des Turn-und Sportbundes der DDR, Günter Heinze, folgendes gesagt hat: Im Rahmen sportlicher Begegnungen der Bezirke, Kreise und Sportgemeinschaften mit entsprechenden Partnern in sozialistischen Ländern, insbesondere Polen, der Tschechoslowakei und der
    UdSSR, sind — man höre — jährlich über 5 000 Delegationen mit rund 100 000 Sportlern beteiligt.
    Im Jahre 1977 sah der entsprechende innerdeutsche Verkehr so aus: 62 Begegnungen mit 633 Teilnehmern.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Dies ist ein überhaupt nicht zu überbietendes Sichtbarmachen der Wirklichkeit auf diesem Feld.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Der Antwort der Bundesregierung ist anzumerken, wie glücklich sie ist, wenigstens im Reiseverkehr positiver berichten zu können. Die Reiseziffern von West nach Ost sind in der Tat erfreulich. Wenigstens auf diese Weise und — darauf ist eben von meinem Vorredner mit Recht hingewiesen worden — zusammen mit dem Fernsprechverkehr, der wieder möglich geworden ist, wird wenigstens ein Teil der menschlichen Not aus der Spaltung genommen. Aber von Ost nach West ist seit 1972/73, vom Fernsprechverkehr abgesehen, überhaupt kein Fortschritt gemacht worden. Das Rentenalter ist nach wie vor, wie wir alle wissen, die verbindliche Reisegrenze. Die Rentnerreisen haben ursprünglich auch gar nichts mit dem Grundvertrag zu tun gehabt, wie jedermann weiß. Über die Reisen in Sonderfällen unterhalb des Rentenalters heißt es in der Antwort der Bundesregierung wörtlich: „Allein im abgelaufenen Jahr 1977 konnten von dieser Möglichkeit 41 500 Deutsche aus der DDR Gebrauch machen." Dieses Wort „allein" als positive Hervorhebung dieser Zahl ist eine Selbsttäuschung. Es hätte gesagt werden müssen: nur eine verschwindend kleine Zahl; denn wenn man unter Berücksichtigung der verschiedenen Bevölkerungsgrößen und nach Abzug der Rentnerreisen abtastet, wie etwa ein normaler Reiseverkehr sein müßte, dann müßte die entsprechende Zahl von Ost nach West neben den Rentnerreisen mindestens 800 000 gegenüber jetzt 41 500 im Jahr betragen.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Sehr wahr!)

    Die miserable Bilanz des Art. 7 des Grundvertrages spiegelt wider, wie desolat die menschenrechtliche Situation in der DDR überhaupt ist. Dies ist immerhin ein Gebiet in der Mitte Europas. Es kann aber nicht — da liegt der eigentliche Grund unserer Entrüstung — der Sinn der Unterschrift der Bundesrepublik Deutschland unter den Grundvertrag gewesen sein, mit der vertraglichen Respektierung der Unabhängigkeit und Selbständigkeit und mit der Garantie unverletzlicher Grenzen und des Gewaltverzichts nun erst recht die Isolierung und Entmündigung in der DDR wider alle Menschenwürde zu konservieren.
    -(Beifall bei der CDU/CSU)

    Genau dies ist geschehen. Oder ist die Grenze freier von Brutalität geworden? Ist der Reiseverkehr für DDR-Bürger in die Bundesrepublik freier geworden? Sind mittlerweile kulturelle, wissenschaftliche, sportliche Begegnungen in der Breite möglich geworden? Ist von Schriftstellern und Künstlern der Druck der mannigfaltigen Zensur genommen worden? Ist der selbständigen Meinungsbildung und kritischen Meinungsäußerung der DDR-Bürger mehr



    Dr. Gradl
    Raum gegeben worden? Haben die in allen Lebensbereichen üblichen Kontrollen nachgelassen? Haben entstellende und primitive Information und Propaganda nachgelassen? Nichts davon ist geschehen.
    Wir haben als Partner der DDR — wir werden immer wieder darauf hinweisen — im Grundvertrag und in den Menschenrechtskonventionen der Vereinten Nationen von 1966 ein Recht, auf mehr Verwirklichung der Menschenrechte in der DDR zu bestehen und die Verantwortlichen zur Rede zu stellen. Welchen Sinn sollte sonst die beiderseitige Verpflichtung des Art. 2 des Grundvertrages zur Wahrung der Menschenrechte haben? Auch mit dem Leitprinzip des Art. 1, der guten Partnerschaft, kann nicht nur gemeint sein, daß man nicht Gewalt und Feindschaft gegeneinander üben will oder daß man, was in Mitteleuropa selbstverständlich ist, bei offiziellen Begegnungen korrekt und höflich miteinander umgeht. Damit ist doch vielmehr das Verhältnis der Menschen zueinander gemeint. Nichts zeigt sich davon.
    Natürlich dürfen wir in unseren Erwartungen nicht — das ist heute betont worden — die machtpolitische Einbindung der DDR in den sowjetischen Block und seine Interessen übersehen. Auch die ideologische Fixierung auf sowjetische Orthodoxie, die Selbsterhaltungsangst der Kader des Systems dürfen wir nicht übersehen. Aber, meine Damen und Herren von den Regierungsparteien und der Regierung, in den Grenzen realistischer Zumutung muß die DDR bedrängt werden, stetig, eindringlich und öffentlich. Man stelle sich nur vor, die DDR wäre uns gegenüber in einer vergleichbaren Situation, sie hätte so viele positive Argumente auf ihrer Seite, und wir wären in einer vergleichbar schlechten Lage wie sie! Was würde sie aus dieser Position machen?! Vielleicht sollten wir darüber nachdenken.
    Offensichtlich wagt die DDR nicht, ihr System den Menschenrechten im ganzen auszusetzen. Also muß man zunächst einmal auf das ausgehen, was ihr trotzdem zugemutet werden kann und zugemutet werden muß. Aber die innere Bewegung in der DDR scheint auf seiten der Bundesregierung zu dem Schluß zu führen, die Labilität mache Ost-Berlin unbeweglich, und dies müsse man verstehen und beachten. So hört man es jedensfalls aus dem ganzen publizistischen Umkreis dieser Bundesregierung — und nicht nur aus dem publizistischen.
    Nun habe ich selber von realistisch Zumutbarem gesprochen. Aber, verehrte Kollegen, so paradox ist die Situation: Mit zuviel Rücksicht erspart man der DDR die Anstrengung, sich zu konstruktivem Verhalten durchzuringen, und genau das müssen wir erreichen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Tatsächlich ist doch die Unzufriedenheit der Menschen drüben nicht die Ursache, sondern die Folge der Immobilität des Systems; sie ist die Folge des starren Festhaltens der Machthabenden an ideologischen Zwängen, an Beengungen und Bedrückungen.
    Es ist wirklich an der Zeit, daß die DDR-Führung den Menschen ihres Machtbereichs endlich zuversichtlicher stimmende Zeichen gibt. Eine erste Herabsetzung des Reisealters um 20 Jahre sowie Kultur-und Sportaustausch in der Breite wären solche Zeichen. Aber in Wirklichkeit wird den Menschen drüben zugemutet, jetzt bald 30 Jahre DDR so zu feiern, als ob es auch weiterhin nur ein Leben hinter Wachtürmen und unter physischem und psychischem Zwang, unter Geheimpolizei und Indoktrination gäbe, als ob es keinen Grundvertrag, keine UN-Charta, keine Menschenrechtskonvention der Vereinten Nationen, keinen humanitären Teil der Deklaration von Helsinki gäbe. Das kann auf die Dauer nicht gutgehen. Gerade dann, wenn man explosive Ausbrüche nicht will — und da stimmen wir mit der Aussage der Bundesregierung in der Erklärung zur Lage der Nation völlig überein —, muß man vorbeugend auf Korrekturen des Systems in Richtung Menschenwürde drängen. Anders ist fundierte Entspannung in der Mitte Europas nicht zu gewinnen.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU] : Sehr richtig!)

    Lassen Sie mich zum Schluß kommen und zusammenfassen. Die heutigen Schwierigkeiten der DDR sind originär DDR-bedingt. Ihre Ursachen — die Isolierung, die Bürokratisierung, die Zwänge und die Entmutigungen, die den Menschen jetzt schon seit Jahrzehnten auferlegt worden sind — sind nicht von uns geschaffen. Die Verantwortung für all das trägt die DDR-Führung. Von ihr muß auch die Wandlung kommen. Man kann sie nicht wegen ihrer selbstverschuldeten Schwierigkeiten unter Naturschutz stellen,

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    und man darf nicht Menschenwürde und Menschenrecht ihrer ideologisch-klassenkämpferischen Willkür überlassen.
    Die Bundesrepublik Deutschland hat — das sei abschließend noch einmal betont — ihren Beitrag zur DDR-Stabilität nolens volens längst geleistet und leistet ihn weiter. Ich denke dabei an ihre Verpflichtungen aus dem Grundvertrag von der Achtung der Selbständigkeit und territorialen Integrität bis hin zum Verzicht auf jegliche Art von Gewalt. Die Bundesregierung leistet darüber hinaus Stabilisierungshilfe durch wirtschaftliche Großzügigkeit und noch mehr durch ein, wie ich meine, überhöhtes Maß an politischer Zurückhaltung.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU] : Leider wahr!)

    Die Bundesregierung und die sie tragenden Parteien sind von der Wirklichkeit herausgefordert, unsere legitimen menschlichen Ansprüche auf Völkerrecht und Grundvertrag offen und deutlich, fest und nachhaltig geltend zu machen. Aus menschlichen Gründen und auf Grund der Verbundenheit unseres Volkes dürfen wir uns, gerade wenn wir die Spaltung Deutschlands noch auf ungewisse Zeit zu ertragen haben, beim Thema „Menschenrecht in der DDR" durch keine unangebrachte, durch keine falsche Rücksicht behindern .lassen, sondern müssen politisch offensiv sein.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Heute vormittag ist uns eine Politik des Plakatierens und der Demonstration vorgeworfen worden.



    Dr. Gradl
    Dazu sage ich schlicht: Dies ist absolut falsch. Verehrte Kollegen, der Weg, den wir für richtig halten, liegt genau in der Mitte zwischen Plakatieren und Demonstrieren einerseits und allzu rücksichtsvollem Schweigen andererseits.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir meinen den Weg intensiver, offener und öffentlicher Argumentation gegenüber der DDR, den Weg moralischen Drucks, und dazu fordern wir die Bundesregierung und das Regierungslager im ganzen auf.

    (Beifall bei der CDU/CSU)