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ID0809022500

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    Vokabeln: 7
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 8/90 Deutscher Bundestag 90. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 Inhalt: Gedenkworte für den ermordeten Vorsitzenden der Democrazia Cristiana, Aldo Moro . . . . . . . . . . . . . . 7063 A Glückwünsche zur Geburt eines Kindes der Abg. Frau Matthäus-Maier 7063 B Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 7063 B Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung über die Ergebnisse des Besuchs des Staatsoberhauptes der Sowjetunion, Generalsekretär Breschnew Schmidt, Bundeskanzler 7063 C Dr. Kohl CDU/CSU . . . . . . . . 7067 B Wehner SPD 7075 D Hoppe FDP 7082 A Strauß CDU/CSU 7085 C Genscher, Bundesminister AA 7093 D Große Anfrage der Abgeordneten Dr. Abelein, Dr. Marx, Baron von Wrangel, Jäger (Wangen), Böhm (Melsungen), Ernesti, Wohlrabe und der Fraktion der CDU/CSU Zu den Folgevereinbarungen gemäß Artikel 7 des Grundlagenvertrages — Drucksachen 8/1338, 8/1553 — Dr. Abelein CDU/CSU 7117 D Mattick SPD 7122 A Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . . 7124 C Ludewig FDP . . . . . . . . . . 7127 A Franke, Bundesminister BMB 7128 D, 7140 A, 7148 B Baron von Wrangel CDU/CSU . . . . . 7133 C Büchler (Hof) SPD . . . . . . . . 7135 B Lintner CDU/CSU 7137 D Straßmeir CDU/CSU 7140 D Schulze (Berlin) SPD 7143 A Dr. Gradl CDU/CSU . . . . . . . . 7145 D Dr. Jaeger CDU/CSU 7148 A Hoppe FDP 7148 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen zu dem Antrag der Abgeordneten Böhm (Melsungen), Dr. Marx und der Fraktion der CDU/CSU Beschwerdestelle für den innerdeutschen Reise- und Postverkehr — Drucksachen 8/1070, 8/1710 — Böhm (Melsungen) CDU/CSU 7149 B Augstein SPD 7151 D Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD, FDP zu den dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht Verfassungsbeschwerden der Firma B. Braun Melsungen AG, gesetzlich vertreten durch den Vorstand, dieser vertreten durch Ludwig Georg Braun, Sprecher des Vorstands, II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 und Dr. Joachim Schnell, stellvertretender Sprecher des Vorstands, Karl-Braun-Straße 1, Melsungen, und 8 weiterer Beschwerdeführerinnen gegen §§ 1, 7 Abs. 1, §§ 27, 29, 31 und 33 des Gesetzes über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer (MitbesG) vom 4. Mai 1976 (BGBl. I S. 1153) Az. 1 BvR 532/77 Verfassungsbeschwerden des Verbandes Metallindustrieller Arbeitgeberverbände Nordrhein-Westfalen e. V., vertreten durch den Vorsitzenden Dr. Neumann und den Hauptgeschäftsführer Dr. Krause, Uerdinger Straße 58-62, Düsseldorf 30, und 29 weiterer Arbeitgebervereinigungen gegen das genannte Gesetz Az. 1 BvR 533/77 — Drucksache 8/1655 (neu) — Porzner SPD 7154 A Dr. Jenninger CDU/CSU . . . . . . 7154 D Spitzmüller FDP . . . . . . . . . 7157 A Dr. Blüm CDU/CSU . . . . . . . . 7158 B Jahn (Marburg) SPD . . . . . . . 7160 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Investitionszulagengesetzes Drucksache 8/1409 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/1788 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 8/1765, 8/1781 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Dr. Warnke, Böhm (Melsungen), Dr. Sprung, Dr. von Wartenberg, Glos, Dr. Köhler (Wolfsburg), Dr. Kunz (Weiden), Lintner, Röhner, Sauer (Salzgitter), Schröder (Lüneburg), Dr. Waigel, Lemmrich und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Investitionszulagengesetzes und des Zonenrandförderungsgesetzes — Drucksache 8/1527 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/1788 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 8/1765, 8/1781 — Dr. von Wartenberg CDU/CSU . . . . 7161 B Huonker SPD 7163 D Dr.-Ing. Laermann FDP 7167 B Matthöfer, Bundesminister BMF . . . 7169 C Dr. Warnke CDU/CSU . . . . . . . 7171 B Kühbacher SPD 7173 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzprotokoll vom 15. Dezember 1975 zum Protokoll vom 13. April 1962 über die Gründung Europäischer Schulen — Drucksache 8/1399 — — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/1722 — Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses — Drucksache 8/1721 — . . . . . . . 7176 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Statistik des Warenverkehrs mit der Deutschen Demokratischen Republik und Berlin (Ost) — Drucksache 8/1488 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 8/1777 — 7176 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd), Straßmeir, Dreyer, Feinendegen, Hanz, Frau Hoffmann (Hoya), Dr. Jobst, Lemmrich, Milz, Pfeffermann, Sick, Tillmann, Dr. Waffenschmidt, Weber (Heidelberg), Ziegler und der Fraktion der CDU/CSU Mehrfachtäter-Punktsystem für Kraftfahrer gem. Allgemeine Verwaltungsvorschrift zu § 15 b der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung vom 3. Januar 1974 — Drucksachen 8/1122, 8/1653 — . . . . 7176 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (UStG 1979) — Drucksache 8/1779 — Matthöfer, Bundesminister BMF . . . . 7176 D Dr. Meyer zu Bentrup CDU/CSU . . . . 7178 D Kühbacher SPD . . . . . . . . . . 7180 A Cronenberg FDP . . . . . . . . . . 7180 B Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 III Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Übereinkommen vom 3. Dezember 1976 zum Schutz des Rheins gegen chemische Verunreinigung und zum Schutz des Rheins gegen Verunreinigung durch Chloride. (Gesetz zum Chemieübereinkommen/Rhein und Chloridübereinkommen/ Rhein) — Drucksache 8/1733 — 7182 B Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung der Verwaltungsgerichtsordnung- — Drucksache 8/1717 — 7182 B Erste Beratung .des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Änderungen vom 21. Oktober 1969 und vom 12. Oktober 1971 des Internationalen Übereinkommens zur Verhütung der Verschmutzung der See durch Öl, 1954 — Drucksache 8/1740 — 7182 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 2. September 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Indonesien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 8/1741 — 7182 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 22. Juli 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Ecuador zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 8/1742 — 7182 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 28. Juni 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Mali über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 8/1743 — . . . . . . . 7182 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag eines Beschlusses des Rates zur Ermächtigung der Kommission, Anleihen zur Investitionsförderung in der Gemeinschaft aufzunehmen — Drucksachen 8/1524, 8/1749 — . . . . 7182 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der zustimmungsbedürftigen Verordnung der Bundesregierung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 7/78 — Zollpräferenzen 1978 gegenüber Entwicklungsländern — EGKS) — Drucksachen 8/1643, 8/1751 — . . . . 7183 A Beratung des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der aufhebbaren Vierzigsten Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung und zu der aufhebbaren Vierundsechzigsten Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — — Drucksachen 8/1641, 8/1642, 8/1752 — . . 7183 C Fragestunde — Drucksache 8/1773 vom 05.05. 1978 — Vereinfachung des Freigabeverfahrens der EG für Magermilchpulver zur Verwendung als Eiweiß-Komponente in Mischfuttern MdlAnfr A61 05.05.78 Drs 08/1773 Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . 7099 B, D, 7100 A ZusFr Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU 7099 D ZusFr Kiechle CDU/CSU . . . . . . 7100 A ZusFr Susset CDU/CSU 7100 A Autor der Schrift „Der Grüne Moloch" sowie Belastung des Verhältnisses zwischen Verbrauchern und Landwirtschaft durch diese Schrift MdlAnfr A64 05.05.78 Drs 08/1773 Susset CDU/CSU MdlAnfr A65 05.05.78 Drs 08/1773 Susset CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . . . . . 7100 B, D, 7101 A, B, C, D ZusFr Susset CDU/CSU . . . 7100 C, D, 7101 A ZusFr Bayha CDU/CSU . . . . . . . . 7101 B ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . . 7101 C ZusFr Gansel SPD 7101 C, D ZusFr Kiechle CDU/CSU . . . . . . 7101 D Wahrheitsgehalt der Schrift „Der Grüne Moloch" sowie Diskriminierung der Agrarpolitik MdlAnfr A66 05.05.78 Drs 08/1773 Kiechle CDU/CSU MdlAnfr A67 05.05.78 Drs 08/1773 Kiechle CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . . . 7102 A, B, C, 7103 A, B, C IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 ZusFr Kiechle CDU/CSU . 7102 B, C, D, 7103 A ZusFr Glos CDU/CSU . . . . . . . . 7103 B ZusFr Susset CDU/CSU . . . . . . . 7103 B ZusFr Gansel SPD 7103 C Rede des Bundeskanzlers vor der Parlamentarischen Versammlung des Europarats über die europäische Einheit MdlAnfr A91 05.05.78 Drs 08/1773 Lemmrich CDU/CSU Antw StMin Wischnewski BK 7103 D, 7104 A, B, C ZusFr Lemmrich CDU/CSU 7104 A, B ZusFr Marquardt SPD 7104 B ZusFr Dr. Steger SPD . . . . . . . 7104 C Ersatz für deutschen Staatsangehörigen in Italien durch Terroranschläge entstandene Schäden MdlAnfr A46 05.05.78 Drs 08/1773 Helmrich CDU/CSU MdlAnfr A47 05.05.78 Drs 08/1773 Helmrich CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 7104 D, 7105 A, 13, C, D ZusFr Helmrich CDU/CSU . 7104 D, 7105 A, B, C ZusFr Hasinger CDU/CSU . 7105 A Export von in der Bundesrepublik Deutschland hergestelltem Wehrmaterial . MdlAnfr A77 05.05.78 Drs 08/1773 Bel ger (Lahnstein) CDU/CSU MdlAnfr A78 05.05.78 Drs 08/1773 Berger (Lahnstein) CDU/CSU ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 7105 D, 7106 A, B, C Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 7106 A, B ZusFr Biechele CDU/CSU 7106 C Umweltgefahren durch das Auslaufen von mit Bleitetraäthyl gefüllten Fässern in der italienischen Adria MdlAnfr A96 05.05.78 Drs 08/1773 Biechele CDU/CSU MdlAnfr A97 05.05.78 Drs 08/1773 Biechele CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 7106 D, 7107 A, B, C ZusFr Berger (Lahnstein) CDU/CSU 7107 A, B, C Forderung polnischer und deutscher Reisebüros nach der Eintragung der Namen ehemaliger deutscher Geburtsorte in polnischer Sprache MdlAnfr A101 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 7107 D, 7108 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 7107 D ZusFr Gansel SPD . . . . . . . . 7108 A Überprüfung der Urteilsbegründung im Spionageprozeß Helge Berger MdlAnfr A102 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA 7108 B, C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 7108 B, C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 7108 C Genehmigung von Anträgen auf Familienzusammenführung nach dem Besuch des Bundeskanzlers in Warschau im November 1977 ' MdlAnfr A103 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 7108 D, 7109 A, B, C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 7109 A, B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 7109 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 7109 C ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . . . 7109 D Defizit der Bundesanstalt für Arbeit MdlAnfr A69 05.05.78 Drs 08/1773 Müller (Berlin) CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . . . 7110 A, C ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . . . 7110 B, C Rentenberechnung für ehemalige Kriegsgefangene MdlAnfr A70 05.05.78 Drs 08/1773 Höpfinger CDU/CSU MdlAnfr A71 05.05.78 Drs 08/1773 Höpfinger CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA 7110 C, 7111 A, B ZusFr Höpfinger CDU/CSU 7111 A Bewertung der Kriegsdienst- und Kriegsgefangenenzeiten als Ersatzzeiten in der Rentenversicherung MdlAnfr A72 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . 7111 B, C, D ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . 7111 C, D Höhe der Renten im Vergleich zum Nettoeinkommen vergleichbarer Arbeitnehmer MdlAnfr A73 05.05.78 Drs 08/1773 Hasinger CDU/CSU Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 V MdlAnfr A74 05.05.78 Drs 08/1773 Hasinger CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . 7112 A, B, C, D, 7113 A, B, C, D ZusFr Hasinger CDU/CSU . 7112 B, C, D, 7113 A ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . . . 7113 A, B ZusFr Dr. Steger SPD . . . . . . . 7113 B ZusFr Frau Pieser CDU/CSU 7113 C Regulierung des im Raum Rain am Lech durch Tiefflieger verursachten Sachschadens MdlAnfr A79 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Wernitz SPD MdlAnfr A80 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Wernitz SPD Antw PStSekr Dr. von Bülow BMVg 7114 A, C, D, 3115 A, B, C, D, 7116A ZusFr Dr. Wernitz SPD . . 3114 C, D, 3115 A, B ZusFr Lemmrich CDU/CSU . 7115 B, C, 7116 A ZusFr Dr. Jens SPD 7115 D, 7116 A Genehmigung der Verhandlungen mit dem Ausland über Brüterentwicklung, Wiederaufbereitung oder Plutonium-Verarbeitung durch staatliche Stellen MdlAnfr A84 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Steger SPD Antw PStSekr Stahl BMFT 7116 B, C ZusFr Dr. Steger SPD . . . . . . . 7116 C Uranreserve der Bundesrepublik Deutschland; Ankauf von Natururan MdlAnfr A86 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Laufs CDU/CSU MdlAnfr A87 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Laufs CDU/CSU Antw PStSekr Stahl BMFT 7116 D, 7117 A, B, C ZusFr Dr. Laufs CDU/CSU . . . 7117 A, B, C Nächste Sitzung 7183 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 7185* A 90. Sitzung Bonn, den 11. Mai 1978 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adams * 12.5. Dr. van Aerssen * 11. 5. Dr. Aigner * 12. 5. Alber * 12. 5. Dr. Bangemann*' 12. 5. Batz 12. 5. Dr. Bayerl * 12.5. Dr. Becher (Pullach) 12. 5. Blank 12. 5. Blumenfeld * 12. 5. Brandt 12.5. Engelsberger 12.5. Fellermaier * 12.5. Flämig * 12.5. Friedrich (Würzburg) 11.5. Dr. Früh * 12. 5. Dr. Fuchs * 12. 5. Gerstein 11.5. Gertzen 12.5. Dr. Gruhl 12. 5. Haase (Fürth) 12.5. Handlos 12. 5. Hoffmann (Saarbrücken) * 12. 5. Ibrügger * 12.5. Dr. Jahn (Braunschweig) * 12.5. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Jung * 12. 5. Dr. h. c. Kiesinger 12.5. Dr. Klepsch * 12.5. Klinker * 12.5. Lange * 12. 5. Zywietz * 12. 5. Lemp * 12. 5. Lücker * 12. 5. Luster * 12.5. Mischnick 12. 5. Müller (Mülheim) * 12. 5. Müller (Wadern) * 12. 5. Dr. Müller-Hermann * 12.5. Frau Pack 12.5. Ravens 12.5. Frau Dr. Riede 12. 5. Dr. Riedl (München) 12. 5. Rühe 11.5. Frau Schlei 12.5. Schmidt (München) * 12. 5. Schreiber *. 12. 5. Dr. Schwarz-Schilling 11. 5. Dr. Schwencke (Nienburg) ** 11.5. Dr. Schwörer * 12. 5. Seefeld* 12.5. Sieglerschmidt * 12.5. Dr. Starke (Franken) * 12.5. Frau Dr. Walz * 12. 5. Wawrzik * 12. 5. Dr. Wendig 12. 5. Würtz * 12.5. Zebisch 12.5. Zeyer * 12. 5. Ziegler 12. 5.
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    Rede von Walther Ludewig


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Die grundsätzliche Zielsetzung der Deutschlandpolitik ist unverändert das, was die Bundesregierung in ihrer Antwort geschrieben hat. Ich wiederhole vier Punkte:
    1. Die Bundesregierung hält an dem Ziel fest, einen Zustand des Friedens in Europa zu erreichen, in, dem das deutsche Volk in freier Selbstbestimmung seine Einheit wiedererlangt.
    2. Die Deutschlandpolitik der Bundesregierung geht von der Tatsache aus, daß das deutsche Volk heute in zwei voneinander unabhängigen Staaten mit unterschiedlicher Gesellschaftsordnung lebt.
    3. Verbesserungen der Beziehungen zwischen den beiden Staaten im Interesse des Friedens und zum Nutzen der Menschen werden auf dem Verhandlungsweg angestrebt.
    4. Gegensätze und Unterschiede zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik bestehen weiter; aber in vielen Bereichen ist eine Zusammenarbeit bei gegenseitiger Respektierung der beiderseitigen Interessen möglich.
    Unsere Diskussion zu diesem Thema steht aktuell unter den Auswirkungen, Ergebnissen und der Kenntnis des Besuchs des sowjetischen Partei- und Staatsführers Breschnew und unter dessen Auswirkungen auf die deutsch-deutschen Beziehungen. Unzweifelhaft hat dieser Besuch auch Ausstrahlungen auf die deutsch-deutschen Beziehungen. Das ergibt sich u. a. aus der Tatsache, daß sofort nach Abschluß des Besuchs in Bonn und Hamburg der sowjetische Außenminister Gromyko in Ost-Berlin war, und aus dem Echo in den DDR-Nachrichtenmedien. Die durch die Gespräche Breschnews in der Bundesrepublik erzielten allgemeinen atmosphärischen Verbesserungen im deutsch-sowjetischen Verhältnis lassen uns hoffen, daß daraus auch neue Impulse für die deutsch-deutschen Beziehungen entstehen.
    Die Einbettung der Deutschlandpolitik in die internationale Entspannungspolitik ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Die Freien Demokraten haben die Deutschlandpolitik immer auch als einen deutschen Beitrag zur Entspannung verstanden. Wir haben uns in enger Abstimmung mit unseren Partnern in der Europäischen Gemeinschaft und im Atlantischen Bündnis an die Durchführung dieser Aufgabe gemacht.
    Nachdem 1977 als ein Jahr der gründlichen Bestandaufnahme und der Vorbereitung neuer Gesprächsrunden gestaltet wurde, ist nunmehr der Zeitpunkt gekommen, im Rahmen der Klimaverbesserung durch den Breschnew-Besuch auch den deutsch-deutschen Dialog mit mehr Kontinuität zu
    erfüllen und die noch in der Beratung stehenden Folgeverträge unter Dach und Fach zu bekommen.
    Ich nenne als Beispiel die geplanten Abkommen zur Zusammenarbeit auf den Gebieten der Kultur, der Wissenschaft und Technik, des Rechtsverkehrs, des Gesundheitswesens und des Umweltschutzes. Hier stimmt hoffnungsvoll besonders die folgende Passage aus der von Bundeskanzler Schmidt und Generalsekretär Breschnew unterzeichneten gemeinsamen Deklaration in Ziffer II:
    Beide Seiten setzen sich dafür ein, daß alle Prinzipien und Bestimmungen der in Helsinki unterzeichneten Schlußakte der KSZE im Verhältnis zwischen allen Teilnehmerstaaten und in ganz Europa volle Wirksamkeit erlangen — im Interesse der Zusammenarbeit der Staaten und zum Wohle der Menschen.
    Gerade durch diese letzte Hervorhebung wird deutlich, daß die Sowjetunion die Verwirklichung der Prinzipien der Schlußakte der KSZE von Helsinki jetzt nicht mehr nur im Interesse der Zusammenarbeit der Staaten, sondern ausdrücklich zum Wohle der Menschen akzeptiert. Dies ist ein gegenüber der Sowjetunion und der DDR berufungsfähiger Satz. Gerade die Folgeverträge zum Grundlagenvertrag sollten, eingebettet in die allgemeinen Entspannungsbemühungen, zum Wohle unserer Mitbürger in der DDR geschlossen werden.
    Ich will einige Beispiele nennen; es sind Einzelbeispiele der auf der Basis des Grundlagenvertrags, der Zusatzprotokolle und der Bereitschaft zum Abschluß von Folgeverträgen eingeleiteten Maßnahmen. Wir begrüßen die bisher in mühsamer politischer Kleinarbeit erzielten Verhandlungserfolge:
    Erstens das erweiterte Post- und Fernmeldeabkommen vom 30. März 1976. Hier wurde durch einen Briefwechsel am 19. Oktober 1977 über die Neufestsetzung der Pauschale und die Schaltung weiterer Fernsprechleitungen eine erhebliche Verbesserung des Post- und Fernmeldeverkehrs erzielt. Die Postlaufzeiten haben sich verkürzt, und die Zahlen. der angemeldeten Verluste und Zurückweisungen haben sich verringert. Der Förderung des Zusammenhalts der Menschen, einer Grundvoraussetzung für jede spätere Wiedererlangung der nationalen Einheit, dienen vor allen Dingen die Verbesserungen im Fernsprechverkehr. Bis Ende 1977 waren bereits 821 Fernsprechleitungen geschaltet. Es ist damit zu rechnen, daß bis zum Jahr 1982 die Voraussetzungen dafür geschaffen sind, fast die ganze DDR im Selbstwählfernsprechverkehr zu erreichen.
    Zweitens das Abkommen auf dem Gebiet das Gesundheitswesens: Dieses als erstes Folgeabkommen zum Grundlagenvertrag schon 1974 abgeschlossene und 1976 in Kraft getretenen Abkommen erscheint besonders erwähnenswert, weil danach seit dem 1. Januar 1976 Reisende Anspruch auf kostenlose medizinische Hilfe bei Unfall bzw. bei Krankheit im jeweils anderen deutschen Staat haben. Dadurch hat der Reiseverkehr zwischen den beiden Teilen Deutschlands als besonders wichtige Komponente in der Erhaltung des Zusammengehörigkeitsgefühls der



    Ludewig
    Menschen eine soziale Absicherung erhalten, die vorher gefehlt hat.
    Drittens Verkehrserleichterung: Die durch den Verkehrsvertrag vom 26. Mai 1972 und den Grundlagenvertrag erzielten Reiseerleichterungen sind bekannt. Ich darf noch einmal unterstreichen, wie wichtig es für die Menschen in unserem geteilten Vaterland ist, daß sie nunmehr in alle Teile der DDR reisen können, daß der Grenzübergang frei gewählt werden kann, daß nicht nur der Besuch von Verwandten, sondern auch von Bekannten möglich ist, daß Touristenreisen durch die Öffnung neuer Straßenübergänge und die Zulassung des Pkw-Verkehrs und daß der grenznahe Verkehr sprunghaft zugenommen haben. Ich sage das nicht nur, weil ich es gehört habe, sondern ich sage Ihnen das, weil ich aus dem zonengrenznahen Raum komme und weil das für mich tägliches Erlebnis ist.
    Das alles sind nur einige wenige Beispiele für die Erfolge, die auf dem Gebiet der Folgevereinbarungen zum Grundlagenvertrag von der Bundesregierung in schwierigsten Verhandlungen in den letzten Jahren erzielt werden konnten.
    Auch die Tätigkeit der Grenzkommission ist zu nennen, die nunmehr nach fünfjähriger Tätigkeit ihre erste Zielsetzung, nämlich Überprüfung und Erneuerung der Grenzmarkierung, beinahe erreicht hat.
    Viel wichtiger aber ist die zweite Zielsetzung der Grenzkommission, auf die gerade meine Partei von Anfang an entscheidendes Gewicht gelegt hat, nämlich die Aufgabe, an der Lösung sonstiger, mit dem Grenzverlauf zusammenhängender Probleme mitzuwirken. Ich nenne insbesondere Energieversorgung, Schadensbekämpfung und Wasserwirtschaft, wobei gerade bei wasserwirtschaftlichen Maßnahmen an Grenzgewässern konkrete Verhandlungsergebnisse erzielt wurden.
    In unserer Debatte über die Lage der Nation am 9. März hatte ich einige Zahlen zum innerdeutschen Handel zusammengetragen — ein außerordentlich wichtiger Bereich in dem, was wir hier erzielt haben.
    Wir sollten hier in der Debatte natürlich nicht alles das wiederholen, was Sie gefragt haben, sehr verehrte Damen und Herren von der Opposition, und was die Bundesregierung ganz ausführlich geantwortet hat. Natürlich, Herr Abelein, kann man immer schon alles gesagt haben, wie Sie vorhin sagten: Sie hätten dieses und Sie hätten jenes vorausgesagt. Sie brauchen dann nur eine große Liste von schwarzseherischen Voraussagen zu machen, irgend etwas davon mag dann schon zutreffen, wird auch immer zutreffen,

    (Dr. Abelein [CDU/CSU] : Bei dieser Bundesregierung, ja!)

    weil ja nichts vollkommen ist. Aber bitte, nehmen Sie doch einmal den Unterschied zwischen dem Stand 1969 und dem heutigen Tag. Was haben wir in dieser Zeit nicht alles erreicht! An welchem hoffnungslosen Punkt standen wir, als der letzte CDU-Bundeskanzler die Regierung abgegeben und als die sozialliberale Koalition in diesem Staat die Weichen gestellt hat? Es ist natürlich Ihre Aufgabe als Opposition, zu drängen, zu fragen, zu bohren. Sie hätten Ihre Aufgabe ja geradezu verfehlt, wenn Sie das nicht täten.

    (Baron von Wrangel [CDU/CSU] : Schönen Dank, daß Sie das sagen! Das sehen nicht alle so! — Jäger [Wangen] [CDU/CSU] : Sehr gut!)

    Aber der Unterschied zwischen dem, was der letzte CDU-Bundeskanzler hinterlassen hat, und dem, was wir heute erreicht haben, ist doch weiß Gott eklatant. Da muß man sich möglicherweise doch fragen, ob das, was Sie fragen, und das, was Sie als Alternative bzw. als Konsequenz dahintersetzen, nämlich der Bundesregierung und den Regierungsfraktionen vorzuwerfen, sie hätten nichts oder zuwenig getan, wirklich angebracht ist.
    Die Freien Demokraten jedenfalls sind sich des großen Fortschritts seit 1969 sehr wohl bewußt. Heute fahren wir dorthin, wohin wir 1969 mit Kerzen im Fenster nur noch gedacht haben!
    In dem Unterschied steckt eine ganze Menge Arbeit. Diese Arbeit ist in der Zwischenzeit geleistet worden. Für diese Arbeit bedanken wir uns, und wir meinen, daß diese Arbeit intensiv zur Regelung der noch ausstehenden Probleme fortgesetzt werden muß. Das wollen wir Freien Demokraten tun.

    (Beifall bei der FDP und ,der SPD)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Bundesminister Franke.

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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich möchte zunächst unterstreichen, daß die Bundesregierung die Große Anfrage der Fraktion der CDU/CSU zu den Folgevereinbarungen gemäß Art. 7 .des Grundlagenvertrags ausdrücklich begrüßt. Dies verdient nicht allein deshalb Beachtung, weil es keineswegs der Normalfall ist, daß eine Große Anfrage .der parlamentarischen Opposition der Regierung ausgesprochen — wie man so sagt — in dien Kram paßt. Aus solchen Gründen werden Große Anfragen in der Regel auch überhaupt nicht gestellt. Wenn ich mich so an die Oppositionszeit meiner eigenen Fraktion erinnere, war das Einbringen einer Großen Anfrage eigentlich immer der Versuch, der Regierung gewisse Schwierigkeiten zu bereiten.
    Aber ich habe gesagt: Wir haben diese Große Anfrage ausdrücklich begrüßt, weil auch sie wieder die Möglichkeit gibt, das deutlich zu machen und an die Öffentlichkeit zu bringen, was Sie unterschlagen wollen, was Sie ignorieren wollen. Wir wollen der Aufgabe gerecht werden, im Interesse unseres Volkes das Mögliche in dieser Zeit zu machen, und wir wollen nicht das Unmögliche fordern.
    Daneben gibt es aber noch mindestens zwei weitere sachliche Gründe, die erklären, warum die Bundesregierung ,die Große Anfrage ausdrücklich begrüßt: einmal deswegen, weil die Anfrage über die 1977 Wahrgenommenen Bilanzierungs- und Erörterungsmöglichkeiten hinaus eine weitere Möglich-



    Bundesminister Franke
    keit bietet, den gegenwärtigen Stand der Verwirklichung der Ziele des Grundlagenvertrags darzustellen, gewissermaßen am Leitfaden der Folgevereinbarungen gemäß Art. 7 dieses Vertrags. In die Reihe der Rechenschaftslegungen und Überprüfungen des Jahres 1977 möchte ich auch die Große Anfrage stellen, deren Beantwortung durch die Bundesregierung uns hier beschäftigt.
    Wer außerhalb Bonns mit ,den Bürgern über Themen der Deutschlandpolitik spricht und diskutiert, wird immer wieder feststellen, wie sehr gerade in diesem Bereich Aufklärung und Information not tut, wie sehr und wie oft der Wissens- und Informationsstand hinter der tatsächlichen Entwicklung, welche die innerdeutschen Beziehungen in den 70er Jahren genommen haben, zurückgeblieben ist. Allzu oft verstellen Emotionen, Halbwissen und Vorurteile den Blick sowohl auf die reale Lage und die eingetretenen Veränderungen als auch auf die tatsächlichen Möglichkeiten der weiteren Entwicklung. Deswegen, wie gesagt, bietet die Antwort auf die Große Anfrage der Bundesregierung willkommene Gelegenheit, in der relativen Ausführlichkeit einer Bundestagsdrucksache anhand der Systematik des Art. 7 des Grundlagenvertrags die innerdeutschen Beziehungen in ihren Hauptgegenständen ein weiteres Mal aufzurollen.
    Je variabler und vielfältiger das Informationsmaterial ist, das der Öffentlichkeit über die innendeutschen Beziehungen zur Verfügung steht, desto mehr ist zu hoffen, daß immer mehr Bürger die innerdeutsche Problematik nicht nur als gelegentliche Zuschauer betrachten, sondern sie wahrhaftig auch in ihren Fortschritten, aber auch in ihren Rückschlägen und Schwierigkeiten mitdenken. Nur ein informiertes Mitdenken solidarischer Bürger sichert der Deutschlandpolitik jenen Rückhalt, dessen sie auf ihrem langen und mühsamen Weg bedarf. Tugenden wie Geduld, Zähigkeit, Mäßigung und langer Atem, wie es einmal jemand aus Ihren Reihen, der von der Thematik etwas verstand und heute noch versteht, hinzufügte, sind gefragt und sind nicht selbstverständlich. Sie müssen erarbeitet und in ihrer Notwendigkeit begreiflich gemacht werden, bevor man sie mit Aussicht auf Erfolg fordern kann. Um .das nebenbei auch zu sagen: Wer hier neben kritischen auch selbstkritische Töne durchhört, der hört durchaus richtig.
    Der zweite Grund, aus dem die Bundesregierung die Große Anfrage der Opposition begrüßt, ist, daß die Anfrage, wenn ich es so sagen darf, von dieser Opposition kommt, d. h. von einer Richtung dieses Hauses, die 1973 den Grundlagenvertrag fast geschlossen abgelehnt hat, die in denersten Jahren nach Inkrafttreten des Vertrages die darauf aufbauende Deutschlandpolitik als in Ansatz und Durchführung falsch verurteilt und die schon mehrmals als Scheitern dieser Politik proklamiert hat. Übrigens ist das fast tägliche Echo: daß diese Politik gescheitert sei, daß es Rinnsale seien und nun nichts mehr davon übrig sei. Aber auch Sie haben allmählich gemerkt, daß das niemand mehr hören will, weil millionenfache Beteiligung an den Ergebnissen dieser Politik ein anderes Zeugnis ablegt und die Menschen draußen auch bereit sind, sich daran zu erinnern.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Zurufe von .der CDU/CSU)

    Jetzt ist in der Begründung zur Großen Anfrage zwar von einer Sackgasse die Rede; aber darüber will ich nicht rechten. Das ist Ihre Sache. Es mag in der Oppositionsfraktion Kräfte geben, die wirklich und wahrhaftig eine von Grund auf andere Deutschlandpolitik, eine andere weltpolitische Einordnung der nationalen Frage, was vor allem das Verhältnis zu den Westmächten betrifft, und eine andere Priorität sowie davon abgeleitet auch eine andere Methode des Umgangs mit Ost-Berlin wollen. Ansätze zu einer solchen Politik, einer eindeutigen und klar abhebbaren Alternative zur jetzigen Deutschlandpolitik sind im deutschlandpolitischen Grundsatzpapier der CSU vom 23. Februar erkennbar geworden.
    Die Große Anfrage, um die es heute geht, hat jedoch aus meiner Sicht den Vorteil, daß sie den Grundlagenvertrag ernst nimmt und die Bundesregierung von daher befragt. Die Kollegen der CDU/ CSU-Fraktion, die diese Anfrage fromuliert haben, lassen sich ersichtlich auf die mannigfachen Einzelheiten der innerdeutschen Beziehungen ein, und diesen Ansatz beim Praktischen kann man nur begrüßen.
    Mit Recht weisen die Fragesteller auf die große Bedeutung hin, welche die Bundesregierung in den Debatten der Jahre 1972/73 dem Art. 7 des Grundlagenvertrages beigemessen habe. An dieser Auffassung hat sich in der Tat bis heute nichts geändert. Dieser Artikel definiert, was inhaltlich unter innerdeutscher Normalisierung vorzustellen ist. Damit es noch einmal deutlich wird, zitiere ich ihn im Wortlaut, damit dieser Artikel nicht im Zusammenhang mit irgendeiner legendären Vorstellung bemüht wird. Es heißt da:
    Die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik erklären ihre Bereitschaft, im Zuge der Normalisierung ihrer Beziehungen praktische und humanitäre Fragen zu regeln. Sie werden Abkommen schließen, um auf der Grundlage dieses Vertrages und zum beiderseitigen Vorteil die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Wirtschaft, der Wissenschaft und Technik, des Verkehrs, des Rechtsverkehrs, des Post- und Fernmeldewesens, des Gesundheitswesens, der Kultur, des Sports, des Umweltschutzes und auf anderen Gebieten zu entwickeln und zu fördern.
    Das ist die Bezugsquelle in Art. 7. Ein Kernstück des Grundlagenvertrages ist dieser Artikel insofern, als er durch materielle Aussagen die' Besonderheit der innerdeutschen Beziehungen unterstreicht. Abgesehen davon spiegelt er die Überzeugung wider, die der damalige Bundeskanzler Brandt schon im März 1970 bei dem denkwürdigen Treffen mit dem Ministerratsvorsitzenden der DDR Stoph in Erfurt geäußert hat: Zur Normalisierung der Beziehungen genügen nicht allein förmliche Dokumente, die Menchen hüben und drüben müssen von der Normalisierung etwas haben. So sagte Willy Brandt damals,



    Bundesminister Franke
    und der Art. 7 trägt wesentlich dazu bei, daß der Grundlagenvertrag in diesem Sinne nicht nur ein förmliches Dokument ist, gleichsam ohne materielles Fundament.
    Allerdings wäre es ganz und gar unpolitischer Formalismus, bei der Bilanzierung des Art. 7 gewissermaßen mit dem festen Datum des 21. Juli 1973 zu beginnen, an dem Tag also, da der Grundlagenvertrag in Kraft trat. Der Weg zum Grundlagenvertrag führte über mehrere Stationen, darunter über die Postvereinbarung vom 30. September 1971 und über den Verkehrsvertrag vom 26. Mai 1972. Beide Vereinbarungen haben wesentliche Voraussetzungen für das heutige Niveau der innerdeutschen Kommunikation geschaffen.
    Wie wichtig der Verkehrsvertrag von 1972 war, geht u. a. auch daraus hervor, daß seine Regelungen in vielen Punkten die Empfehlungen der KSZE von 1975 im bilateralen Verhältnis zur DDR bereits verwirklicht haben. Aber auch der Grundlagenvertrag selbst war mit Verbesserungen verbunden, die bei einer allzu formalen Bilanz im Zusammenhang mit dem Art. 7 und dem Zusatzprotokoll außer Betracht bleiben müßten. Ich nenne hier den Briefwechsel über Arbeitsmöglichkeiten für Journalisten, dessen Vollzug ungeachtet gelegentlicher Kollisionen den innerdeutschen Austausch von Informationen und Meinungen unverkennbar gefördert hat — trotz all dieser Dinge, die wir ja gar nicht verniedlichen und gar nicht ignorieren, sondern die für uns auch ein Stein des Anstoßes sind. Hier geht es aber darum, festzustellen, daß diese Lösung, diese Regelung insgesamt dazu beigetragen hat, in unserem Interesse weitgehend eine Forderung zu erfüllen.
    Auch der grenznahe Verkehr wäre hier zu nennen, obgleich ich nicht verhehlen möchte, daß der Zuspruch, den er hier in der Bundesrepublik bei den rund 6 500 000 Einreiseberechtigten findet, nicht ganz so rege ist, wie ich mir das einmal vorgestellt habe.
    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich dazu bitte von dieser Stelle aus noch eine Anmerkung machen. Ich habe fast den Eindruck, daß diese geringe Annahme der Möglichkeiten der Reisen im kleinen Grenzverkehr mit darauf zurückzuführen ist, daß sich fast 20 Jahre lang eine absolute Trennung der Familien ergeben hatte

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    und dadurch eine Entfremdung eingetreten war, die man nicht beliebig aus der Welt schaffen kann. Da zeigt sich vielmehr, wie die Zeit in der Tat nicht für uns gearbeitet hat, wie es auch schon einmal der Bundeskanzler Kiesinger sagte, als er damals den Zeitfaktor mit zur Grundlage seiner Beurteilung der aktuellen Situation machte.
    Es ist wahr — und darum redet auch die Antwort auf die Große Anfrage nicht herum —, daß auf einer ganzen Reihe von Gebieten die gemeinsamen Vorsätze des Art. 7 noch nicht realisiert sind. Abkommen über Kultur und Rechtshilfe stehen vorläufig ganz in den Sternen. In anderen Bereichen — wie bei Wissenschaft und Technik — ist der Verhandlungsabschluß zeitlich nicht absehbar. In wieder
    anderen Bereichen — wie beim nichtkommerziellen Zahlungs- und Verrechnungsverkehr — haben wir zwar erste Vereinbarungen, aber sie sind ungenügend und nicht ausreichend, so daß wir um weitere Abreden bemüht sind.
    Sehen Sie, Herr Kollege Jäger, das trifft genau den Punkt, den Sie vorhin kritisiert haben. Ich werde Ihnen doch nicht Munition liefern und sagen, dann und dann werden die Verträge abgeschlossen; dann stimmt es nicht, und dann kommen Sie wieder an und sagen, diese Regierung ist unfähig. Wir nehmen uns den langen Atem und schließen nur Verträge ab und treffen nur Vereinbarungen, die in der Tat einen Ausgleich der Interessen bringen

    (Zustimmung bei der SPD und der FDP)

    und nicht nur einseitige Vorteile bewirken. Wer auf
    diese Karte setzt, braucht gar nicht erst anzufangen;

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Eine Korrektur von Bahr!)

    Sie brauchen doch nur darauf zurückzublicken, welche Erfahrungen sie in 20 Jahren gesammelt haben. Am Ende war nichts, und wir haben erst wieder anfangen müssen.
    Zahlenvergleiche mit der Zeit vor 1961 sind völlig abwegig, weil die damaligen Ergebnisse unter anderen Bedingungen zustande gekommen sind. Trotzdem wäre es falsch und ginge an der heutigen Wirklichkeit — knapp fünf Jahre nach Inkrafttreten des Grundlagenvertrages — vorbei, wenn wir unseren Blick nur auf das Unfertige und das Unzulängliche richteten, hingegen die realen Verbesserungen gegenüber der damals leider auch sehr realen Ausgangsbasis keines Blickes würdigten.