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ID0809022300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 8/90 Deutscher Bundestag 90. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 Inhalt: Gedenkworte für den ermordeten Vorsitzenden der Democrazia Cristiana, Aldo Moro . . . . . . . . . . . . . . 7063 A Glückwünsche zur Geburt eines Kindes der Abg. Frau Matthäus-Maier 7063 B Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 7063 B Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung über die Ergebnisse des Besuchs des Staatsoberhauptes der Sowjetunion, Generalsekretär Breschnew Schmidt, Bundeskanzler 7063 C Dr. Kohl CDU/CSU . . . . . . . . 7067 B Wehner SPD 7075 D Hoppe FDP 7082 A Strauß CDU/CSU 7085 C Genscher, Bundesminister AA 7093 D Große Anfrage der Abgeordneten Dr. Abelein, Dr. Marx, Baron von Wrangel, Jäger (Wangen), Böhm (Melsungen), Ernesti, Wohlrabe und der Fraktion der CDU/CSU Zu den Folgevereinbarungen gemäß Artikel 7 des Grundlagenvertrages — Drucksachen 8/1338, 8/1553 — Dr. Abelein CDU/CSU 7117 D Mattick SPD 7122 A Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . . 7124 C Ludewig FDP . . . . . . . . . . 7127 A Franke, Bundesminister BMB 7128 D, 7140 A, 7148 B Baron von Wrangel CDU/CSU . . . . . 7133 C Büchler (Hof) SPD . . . . . . . . 7135 B Lintner CDU/CSU 7137 D Straßmeir CDU/CSU 7140 D Schulze (Berlin) SPD 7143 A Dr. Gradl CDU/CSU . . . . . . . . 7145 D Dr. Jaeger CDU/CSU 7148 A Hoppe FDP 7148 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen zu dem Antrag der Abgeordneten Böhm (Melsungen), Dr. Marx und der Fraktion der CDU/CSU Beschwerdestelle für den innerdeutschen Reise- und Postverkehr — Drucksachen 8/1070, 8/1710 — Böhm (Melsungen) CDU/CSU 7149 B Augstein SPD 7151 D Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD, FDP zu den dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht Verfassungsbeschwerden der Firma B. Braun Melsungen AG, gesetzlich vertreten durch den Vorstand, dieser vertreten durch Ludwig Georg Braun, Sprecher des Vorstands, II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 und Dr. Joachim Schnell, stellvertretender Sprecher des Vorstands, Karl-Braun-Straße 1, Melsungen, und 8 weiterer Beschwerdeführerinnen gegen §§ 1, 7 Abs. 1, §§ 27, 29, 31 und 33 des Gesetzes über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer (MitbesG) vom 4. Mai 1976 (BGBl. I S. 1153) Az. 1 BvR 532/77 Verfassungsbeschwerden des Verbandes Metallindustrieller Arbeitgeberverbände Nordrhein-Westfalen e. V., vertreten durch den Vorsitzenden Dr. Neumann und den Hauptgeschäftsführer Dr. Krause, Uerdinger Straße 58-62, Düsseldorf 30, und 29 weiterer Arbeitgebervereinigungen gegen das genannte Gesetz Az. 1 BvR 533/77 — Drucksache 8/1655 (neu) — Porzner SPD 7154 A Dr. Jenninger CDU/CSU . . . . . . 7154 D Spitzmüller FDP . . . . . . . . . 7157 A Dr. Blüm CDU/CSU . . . . . . . . 7158 B Jahn (Marburg) SPD . . . . . . . 7160 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Investitionszulagengesetzes Drucksache 8/1409 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/1788 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 8/1765, 8/1781 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Dr. Warnke, Böhm (Melsungen), Dr. Sprung, Dr. von Wartenberg, Glos, Dr. Köhler (Wolfsburg), Dr. Kunz (Weiden), Lintner, Röhner, Sauer (Salzgitter), Schröder (Lüneburg), Dr. Waigel, Lemmrich und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Investitionszulagengesetzes und des Zonenrandförderungsgesetzes — Drucksache 8/1527 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/1788 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 8/1765, 8/1781 — Dr. von Wartenberg CDU/CSU . . . . 7161 B Huonker SPD 7163 D Dr.-Ing. Laermann FDP 7167 B Matthöfer, Bundesminister BMF . . . 7169 C Dr. Warnke CDU/CSU . . . . . . . 7171 B Kühbacher SPD 7173 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzprotokoll vom 15. Dezember 1975 zum Protokoll vom 13. April 1962 über die Gründung Europäischer Schulen — Drucksache 8/1399 — — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/1722 — Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses — Drucksache 8/1721 — . . . . . . . 7176 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Statistik des Warenverkehrs mit der Deutschen Demokratischen Republik und Berlin (Ost) — Drucksache 8/1488 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 8/1777 — 7176 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd), Straßmeir, Dreyer, Feinendegen, Hanz, Frau Hoffmann (Hoya), Dr. Jobst, Lemmrich, Milz, Pfeffermann, Sick, Tillmann, Dr. Waffenschmidt, Weber (Heidelberg), Ziegler und der Fraktion der CDU/CSU Mehrfachtäter-Punktsystem für Kraftfahrer gem. Allgemeine Verwaltungsvorschrift zu § 15 b der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung vom 3. Januar 1974 — Drucksachen 8/1122, 8/1653 — . . . . 7176 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (UStG 1979) — Drucksache 8/1779 — Matthöfer, Bundesminister BMF . . . . 7176 D Dr. Meyer zu Bentrup CDU/CSU . . . . 7178 D Kühbacher SPD . . . . . . . . . . 7180 A Cronenberg FDP . . . . . . . . . . 7180 B Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 III Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Übereinkommen vom 3. Dezember 1976 zum Schutz des Rheins gegen chemische Verunreinigung und zum Schutz des Rheins gegen Verunreinigung durch Chloride. (Gesetz zum Chemieübereinkommen/Rhein und Chloridübereinkommen/ Rhein) — Drucksache 8/1733 — 7182 B Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung der Verwaltungsgerichtsordnung- — Drucksache 8/1717 — 7182 B Erste Beratung .des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Änderungen vom 21. Oktober 1969 und vom 12. Oktober 1971 des Internationalen Übereinkommens zur Verhütung der Verschmutzung der See durch Öl, 1954 — Drucksache 8/1740 — 7182 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 2. September 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Indonesien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 8/1741 — 7182 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 22. Juli 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Ecuador zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 8/1742 — 7182 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 28. Juni 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Mali über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 8/1743 — . . . . . . . 7182 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag eines Beschlusses des Rates zur Ermächtigung der Kommission, Anleihen zur Investitionsförderung in der Gemeinschaft aufzunehmen — Drucksachen 8/1524, 8/1749 — . . . . 7182 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der zustimmungsbedürftigen Verordnung der Bundesregierung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 7/78 — Zollpräferenzen 1978 gegenüber Entwicklungsländern — EGKS) — Drucksachen 8/1643, 8/1751 — . . . . 7183 A Beratung des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der aufhebbaren Vierzigsten Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung und zu der aufhebbaren Vierundsechzigsten Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — — Drucksachen 8/1641, 8/1642, 8/1752 — . . 7183 C Fragestunde — Drucksache 8/1773 vom 05.05. 1978 — Vereinfachung des Freigabeverfahrens der EG für Magermilchpulver zur Verwendung als Eiweiß-Komponente in Mischfuttern MdlAnfr A61 05.05.78 Drs 08/1773 Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . 7099 B, D, 7100 A ZusFr Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU 7099 D ZusFr Kiechle CDU/CSU . . . . . . 7100 A ZusFr Susset CDU/CSU 7100 A Autor der Schrift „Der Grüne Moloch" sowie Belastung des Verhältnisses zwischen Verbrauchern und Landwirtschaft durch diese Schrift MdlAnfr A64 05.05.78 Drs 08/1773 Susset CDU/CSU MdlAnfr A65 05.05.78 Drs 08/1773 Susset CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . . . . . 7100 B, D, 7101 A, B, C, D ZusFr Susset CDU/CSU . . . 7100 C, D, 7101 A ZusFr Bayha CDU/CSU . . . . . . . . 7101 B ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . . 7101 C ZusFr Gansel SPD 7101 C, D ZusFr Kiechle CDU/CSU . . . . . . 7101 D Wahrheitsgehalt der Schrift „Der Grüne Moloch" sowie Diskriminierung der Agrarpolitik MdlAnfr A66 05.05.78 Drs 08/1773 Kiechle CDU/CSU MdlAnfr A67 05.05.78 Drs 08/1773 Kiechle CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . . . 7102 A, B, C, 7103 A, B, C IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 ZusFr Kiechle CDU/CSU . 7102 B, C, D, 7103 A ZusFr Glos CDU/CSU . . . . . . . . 7103 B ZusFr Susset CDU/CSU . . . . . . . 7103 B ZusFr Gansel SPD 7103 C Rede des Bundeskanzlers vor der Parlamentarischen Versammlung des Europarats über die europäische Einheit MdlAnfr A91 05.05.78 Drs 08/1773 Lemmrich CDU/CSU Antw StMin Wischnewski BK 7103 D, 7104 A, B, C ZusFr Lemmrich CDU/CSU 7104 A, B ZusFr Marquardt SPD 7104 B ZusFr Dr. Steger SPD . . . . . . . 7104 C Ersatz für deutschen Staatsangehörigen in Italien durch Terroranschläge entstandene Schäden MdlAnfr A46 05.05.78 Drs 08/1773 Helmrich CDU/CSU MdlAnfr A47 05.05.78 Drs 08/1773 Helmrich CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 7104 D, 7105 A, 13, C, D ZusFr Helmrich CDU/CSU . 7104 D, 7105 A, B, C ZusFr Hasinger CDU/CSU . 7105 A Export von in der Bundesrepublik Deutschland hergestelltem Wehrmaterial . MdlAnfr A77 05.05.78 Drs 08/1773 Bel ger (Lahnstein) CDU/CSU MdlAnfr A78 05.05.78 Drs 08/1773 Berger (Lahnstein) CDU/CSU ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 7105 D, 7106 A, B, C Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 7106 A, B ZusFr Biechele CDU/CSU 7106 C Umweltgefahren durch das Auslaufen von mit Bleitetraäthyl gefüllten Fässern in der italienischen Adria MdlAnfr A96 05.05.78 Drs 08/1773 Biechele CDU/CSU MdlAnfr A97 05.05.78 Drs 08/1773 Biechele CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 7106 D, 7107 A, B, C ZusFr Berger (Lahnstein) CDU/CSU 7107 A, B, C Forderung polnischer und deutscher Reisebüros nach der Eintragung der Namen ehemaliger deutscher Geburtsorte in polnischer Sprache MdlAnfr A101 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 7107 D, 7108 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 7107 D ZusFr Gansel SPD . . . . . . . . 7108 A Überprüfung der Urteilsbegründung im Spionageprozeß Helge Berger MdlAnfr A102 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA 7108 B, C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 7108 B, C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 7108 C Genehmigung von Anträgen auf Familienzusammenführung nach dem Besuch des Bundeskanzlers in Warschau im November 1977 ' MdlAnfr A103 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 7108 D, 7109 A, B, C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 7109 A, B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 7109 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 7109 C ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . . . 7109 D Defizit der Bundesanstalt für Arbeit MdlAnfr A69 05.05.78 Drs 08/1773 Müller (Berlin) CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . . . 7110 A, C ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . . . 7110 B, C Rentenberechnung für ehemalige Kriegsgefangene MdlAnfr A70 05.05.78 Drs 08/1773 Höpfinger CDU/CSU MdlAnfr A71 05.05.78 Drs 08/1773 Höpfinger CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA 7110 C, 7111 A, B ZusFr Höpfinger CDU/CSU 7111 A Bewertung der Kriegsdienst- und Kriegsgefangenenzeiten als Ersatzzeiten in der Rentenversicherung MdlAnfr A72 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . 7111 B, C, D ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . 7111 C, D Höhe der Renten im Vergleich zum Nettoeinkommen vergleichbarer Arbeitnehmer MdlAnfr A73 05.05.78 Drs 08/1773 Hasinger CDU/CSU Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 V MdlAnfr A74 05.05.78 Drs 08/1773 Hasinger CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . 7112 A, B, C, D, 7113 A, B, C, D ZusFr Hasinger CDU/CSU . 7112 B, C, D, 7113 A ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . . . 7113 A, B ZusFr Dr. Steger SPD . . . . . . . 7113 B ZusFr Frau Pieser CDU/CSU 7113 C Regulierung des im Raum Rain am Lech durch Tiefflieger verursachten Sachschadens MdlAnfr A79 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Wernitz SPD MdlAnfr A80 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Wernitz SPD Antw PStSekr Dr. von Bülow BMVg 7114 A, C, D, 3115 A, B, C, D, 7116A ZusFr Dr. Wernitz SPD . . 3114 C, D, 3115 A, B ZusFr Lemmrich CDU/CSU . 7115 B, C, 7116 A ZusFr Dr. Jens SPD 7115 D, 7116 A Genehmigung der Verhandlungen mit dem Ausland über Brüterentwicklung, Wiederaufbereitung oder Plutonium-Verarbeitung durch staatliche Stellen MdlAnfr A84 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Steger SPD Antw PStSekr Stahl BMFT 7116 B, C ZusFr Dr. Steger SPD . . . . . . . 7116 C Uranreserve der Bundesrepublik Deutschland; Ankauf von Natururan MdlAnfr A86 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Laufs CDU/CSU MdlAnfr A87 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Laufs CDU/CSU Antw PStSekr Stahl BMFT 7116 D, 7117 A, B, C ZusFr Dr. Laufs CDU/CSU . . . 7117 A, B, C Nächste Sitzung 7183 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 7185* A 90. Sitzung Bonn, den 11. Mai 1978 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adams * 12.5. Dr. van Aerssen * 11. 5. Dr. Aigner * 12. 5. Alber * 12. 5. Dr. Bangemann*' 12. 5. Batz 12. 5. Dr. Bayerl * 12.5. Dr. Becher (Pullach) 12. 5. Blank 12. 5. Blumenfeld * 12. 5. Brandt 12.5. Engelsberger 12.5. Fellermaier * 12.5. Flämig * 12.5. Friedrich (Würzburg) 11.5. Dr. Früh * 12. 5. Dr. Fuchs * 12. 5. Gerstein 11.5. Gertzen 12.5. Dr. Gruhl 12. 5. Haase (Fürth) 12.5. Handlos 12. 5. Hoffmann (Saarbrücken) * 12. 5. Ibrügger * 12.5. Dr. Jahn (Braunschweig) * 12.5. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Jung * 12. 5. Dr. h. c. Kiesinger 12.5. Dr. Klepsch * 12.5. Klinker * 12.5. Lange * 12. 5. Zywietz * 12. 5. Lemp * 12. 5. Lücker * 12. 5. Luster * 12.5. Mischnick 12. 5. Müller (Mülheim) * 12. 5. Müller (Wadern) * 12. 5. Dr. Müller-Hermann * 12.5. Frau Pack 12.5. Ravens 12.5. Frau Dr. Riede 12. 5. Dr. Riedl (München) 12. 5. Rühe 11.5. Frau Schlei 12.5. Schmidt (München) * 12. 5. Schreiber *. 12. 5. Dr. Schwarz-Schilling 11. 5. Dr. Schwencke (Nienburg) ** 11.5. Dr. Schwörer * 12. 5. Seefeld* 12.5. Sieglerschmidt * 12.5. Dr. Starke (Franken) * 12.5. Frau Dr. Walz * 12. 5. Wawrzik * 12. 5. Dr. Wendig 12. 5. Würtz * 12.5. Zebisch 12.5. Zeyer * 12. 5. Ziegler 12. 5.
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    Rede von Claus Jäger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Bei den Beratungen über den Grundlagenvertrag hier im Deutschen Bundestag vor fünf Jahren ist dem Art. 7 dieses Vertrages und seiner Verpflichtung für beide Vertragspartner, Folgeabkommen miteinander abzuschließen, die den praktischen Anliegen der Menschen in unserem geteilten Vaterland zugute kommen sollten, gerade von den Vertretern der Koalition ganz besonderes Gewicht beigemessen worden. Er wurde als „Kernstück" des Grundlagenvertrages bezeichnet, als die „Hauptgegenleistung" der DDR, als „Ausdrucksform der weiteren Normalisierung", wie sich Bundesminister Franke ausdrückte, die sich zwischen den beiden Staaten in Deutschland entwickeln sollte. Ein Kollege von der FDP nannte den Art. 7 sogar ein „weitgespanntes Programm zum Wohle der Menschen diesseits und jenseits der Elbe".
    Wie mit so manchen anderen weitgespannten Programmen ist die SPD/FDP-Koalition auch mit den Folgeabkommen zu Art. 7 des Grundlagenvertrages nach einigen bescheidenen Anfangsschritten sehr bald auf der Strecke geblieben.

    (Dr. Kreutzmann [SPD] : Was nennen Sie schon „bescheiden"?)

    Heute, fast fünf Jahre nach dem Inkrafttreten des Grundlagenvertrages, sind von den elf Punkten des Zusatzprotokolls zu Art. 7 fünf überhaupt noch nicht erledigt und vier der restlichen sechs erst zu geringfügigen Teilen.

    (Zurufe von der SPD)

    Meine Damen und Herren, das ist doch nichts anderes als eine zutiefst enttäuschende Bilanz.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Baron von Wrangel [CDU/CSU] : So ist es! — Zurufe von der SPD)

    Meine. Damen und Herren, nicht nur enttäuschend, geradezu deprimierend sind doch die weiteren Aussichten bezüglich der Regelung der noch offenen Punkte. Dafür rufe ich keinen geringeren zum Zeugen an als den zuständigen Bundesminister, der hier unter uns ist, Herrn Minister Franke, der erst vor wenigen Tagen in einem Rundfunkinterview auf



    Jäger (Wangen)

    die Frage seines Gesprächspartners, mit welchen Folgeabkommen in absehbarer Zeit wohl überhaupt zu rechnen sei, nichts anderes zu antworten wußte, als neben einer Aufzählung der bestehenden Verhandlungsgegenstände zu sagen: Das ist sehr schwierig. Mehr, meine Damen und Herren, kann uns die Bundesregierung in diesem Punkt nicht sagen, und sie hat ja auch in ihren Antworten auf meine Mündlichen Anfragen nichts anderes gesagt, was uns mit Veranlassung gab, diese Große Anfrage einzubringen. Das heißt doch nichts anderes als: Die Bundesregierung muß zugeben, daß die Zukunftschancen für die Weiterentwicklung der Folgeabkommen nach Art. 7 des Grundlagenvertrages düster, problematisch, ja, in manchen Bereichen beinahe aussichtslos sind. Das sind Feststellungen im Jahre 1978, fünf Jahre nach Ratifizierung des Grundlagenvertrages und ein Armutszeugnis für Ihre Politik, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das ist um so merkwürdiger, als Ihnen in den letzten Jahren eine Reihe anderer internationaler Instrumente zu Hilfe gekommen ist. Ich meine die KSZE-Schlußakte von Helsinki im Sommer 1975, und ich meine die UN-Menschenrechtspakte, die 1976 in Kraft getreten sind und die im Gegensatz zur KSZE-
    Schlußakte für die DDR auch völkerrechtliche Verbindlichkeit erlangt haben.
    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich zu der KSZE-Schlußakte noch einmal ein kurzes Wort zu dem sagen, was heute morgen von Vertretern der Koalition dazu gesagt worden ist. Wir haben doch im Sommer 1975 die KSZE-Schlußakte so, wie sie vorlag, nicht deswegen zur Ablehnung empfohlen, weil wir die menschenrechtlichen Bestimmungen darin für schlecht gehalten haben, sondern weil wir die Bundesregierung auffordern wollten, weiterzuverhandeln, bis die Verbesserungen durchgesetzt sind, die nach unserer Meinung in diesem Werk noch nicht enthalten gewesen sind.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Wenn wir uns heute auf diese Schlußakte von Helsinki berufen, dann tun wir doch nichts anderes,

    (Wehner [SPD] : Als was Sie immer tun! Was andere machen, nutzen Sie aus und mißbrauchen es!)

    als was die selbstverständliche Pflicht und Aufgabe jeder Opposition in diesem Hause ist. Und ich unterstelle, Herr Kollege Wehner, daß jede andere Opposition, wenn sie Opposition wäre, genauso verantwortlich handeln würde, wie wir das in dem Zusammenhang tun.

    (Baron von Wrangel [CDU/CSU] : Wir sind ja eine außerparlamentarische Opposition!)

    Meine Damen und Herren, die DDR ist also nicht bloß durch den Grundlagenvertrag in der Pflicht, sie ist doppelt und dreifach in der Pflicht durch die Menschenrechtspakte und durch die Schlußakte von Helsinki. Das beste Beispiel dafür ist der Informationsaustausch, der im Zusatzprotokoll zu Art. 7 in Ziff. 10 geregelt worden ist, ein für die Menschen
    eminent wichtiger Bereich. Ich darf mit Ihrer Genehmigung, Frau Präsidentin, zitieren:
    Die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik werden Verhandlungen mit dem Ziel führen, den gegenseitigen Bezug von Büchern, Zeitschriften, Rundfunk- und Fernsehproduktionen zu erweitern.
    Ähnliches, nur noch ausführlicher und umfassender, steht in der Schlußakte von Helsinki in Korb III unter Ziff. 2 a. Und noch weit darüber hinaus geht der UN-Pakt über bürgerliche und politische Rechte, denn er sagt ausdrücklich in seinem Art. 19:
    Jedermann hat das Recht auf freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, ohne Rücksicht auf Staatsgrenzen Informationen und Gedankengut jeder Art in Wort, Schrift oder Druck, durch Kunstwerke oder andere Mittel eigener Wahl sich zu beschaffen, zu empfangen und weiterzugeben.
    Meine Damen und Herren, das ist eine klare verbindliche Pflicht für den Vertragspartner DDR. Trotzdem muß die Bundesregierung in der Antwort auf unsere Große Anfrage zugeben, daß in diesem Bereich die Verhandlungen noch nicht einmal in der Sache in Gang gekommen sind. Meine Damen und Herren, eine solche Feststellung im Jahre 1978 ist angesichts dieser umfassenden Instrumente, die der Bundesregierung zur Verfügung stehen, in unseren Augen ein Offenbarungseid für ihre Verhandlungskunst.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Dabei gibt die Bundesregierung in der von mir schon angesprochenen Antwort ebenfalls bekannt, daß im Jahr 1976 der Betrag, für den die DDR Zeitschriften aus der Bundesrepublik Deutschland bezog, immerhin 12,7 Millionen Rechnungseinheiten betrug. Aber das waren ganz offenkundig keine anderen als die Parteizeitungen der DKP und ihrer Hilfs- und Nebenorganisationen; nur die können drüben an den Kiosken verkauft werden. Ich meine, wenn auch nur die Summe, die die Bundesregierung hier genannt hat, dazu verwendet werden könnte, zu einem echten Zeitungsaustausch zu kommen, wie er in Art. 7 in Verbindung mit Ziffer 10 des Zusatzprotokolls vereinbart ist, dann wäre das ein Schritt, den wir nicht gering achten, sondern als einen ordentlichen Anfang betrachten würden. Wir sind jedoch dagegen, daß wie bisher kommunistische Propaganda in der Bundesrepublik Deutschland mit diesem Geld unterstützt wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Möhring [SPD] : Sie würden dann schon einen anderen Grund für Ihre Ablehnung finden!)

    Ein weiterer Punkt, den wir mit großer Sorge sehen, sind die Vereinbarungen über die Regelungen des Rechtsverkehrs zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR. Hier ist es vor allem die Frage der Staatsangehörigkeit, die nach Auskunft der Bundesregierung bisher alles blockiert hat. Auch hier gibt es noch keinerlei Vereinbarung; man ist noch immer im Anfangsstadium der sachlichen Verhandlungen. Die DDR verlangt als Voraussetzung für jede Regelung die Übernahme ihrer Rechts-



    Jäger (Wangen)

    auffassung zur Staatsangehörigkeit. Das ist für uns deswegen so bedrückend, weil sich hieran doch zeigt, daß eine der entscheidenden Grundkonstruktionen des Grundlagenvertrages nicht tragfähig ist, nämlich jene Grundkonstruktion, die der Chefunterhändler, Herr Bahr, damals eingeführt hat, als man sich mit der Aufnahme des Grunddissenses in die Präambel zum Grundlagenvertrag sozusagen gegenseitig bescheinigte: Wir klammern diese Dinge aus und regeln trotzdem die übrigen Fragen, kommen trotzdem zu einer Normalisierung im Rahmen des Möglichen.
    Wenn das richtig, wenn diese Grundkonstruktion tragfähig gewesen wäre, hätte die DDR jetzt bei der Frage des Rechtsverkehrs erklären müssen: Wir klammern die Staatsangehörigkeitsfrage aus — sie ist im Grundlagenvertrag nicht geregelt —, und wir kommen unbeschadet der Meinungsverschiedenheiten, die wir haben, zu tragfähigen Regelungen für die Menschen, wie es in dem Zusatzprotokoll zum Grundlagenvertrag ausdrücklich heißt. Statt dessen macht die DDR das Umgekehrte: Sie verlangt die Übernahme ihrer Position durch uns. Damit wird doch sichtbar, daß Egon Bahr 1972 mit seiner Verhandlungskonstruktion gescheitert ist. Wir klagen deshalb nicht die Verhandlungsführer von heute an, die sich in den Gesprächen über den Rechtsverkehr schwer tun, sondern unser Vorwurf bei dieser Frage richtet sich gegen Herrn Bahr und seine fehlerhafte und verhängnisvolle Konstruktion im Grundlagenvertrag.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ein dritter und letzter Punkt. Ein besonders bedrückendes Kapitel — der Kollege Professor Abelein hat das ja bereits angesprochen — ist die Frage des nichtkommerziellen Zahlungsverkehrs zwischen uns und der DDR. Die Teilregelung von 1974 — das hat Professor Abelein deutlich gemacht — ist ganz und gar unbefriedigend. 15 000 Deutsche in der Bundesrepublik Deutschland, die im sogenannten Wartezimmer sitzen — wie das heute im Fachjargon heißt —, darunter eine große Zahl alter Menschen, Rentner, Personen mit geringem Einkommen, die zum Teil auf diese Beträge angewiesen sind, erhalten nicht einmal die bescheidene Summe von 200 DM monatlich, den Höchstbetrag, auf den mit dem damaligen Transferabkommen die Zahlungen aus den Sperrkonten der DDR begrenzt wurden. Dabei muß berücksichtigt werden, daß das in Jahren passiert, in denen aus den Kassen der Bundesrepublik Deutschland Millionen und Abermillionen an die DDR fließen. Diese Rentner und alten Menschen müssen sich doch von unserem Parlament und der Regierung verschaukelt vorkommen, wenn sie auf 200 DM im Monat warten müssen, während der Bundesfinanzminister Monat für Monat Millionenbeträge an die DDR überweist.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Kreutzmann [SPD] : Was Sie da treiben, ist doch Demagogie!)

    — Herr Kollege Kreutzmann, regen Sie sich nicht auf. Allein über 100 000 Anträge liegen zur Erledigung vor, die nicht beschieden werden können. Es wäre allerhöchste Zeit, daß Sie Ihre Aufforderungen
    nicht an die Opposition richten, die die Pflicht hat,
    diese Dinge anzumahnen, sondern an die Bundesregierung, die die Pflicht hat, diese Dinge endlich einer vernünftigen Regelung zuzuführen.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Wir fordern deswegen die Erhöhung des Höchstbetrages von 200 DM im Monat, der auch den heutigen Lebensverhältnissen nicht mehr angemessen ist. Wir fordern zum zweiten die Erweiterung des Kreises der Transferberechtigten. Schließlich — das ist das allerwichtigste; ich wiederhole es — fordern wir, daß die Gegenseitigkeitsklausel fallen muß, die bisher die eigentliche Hauptursache jener miserablen Situation gewesen ist, wegen derer so viele Menschen nicht zu Zahlungen aus ihrem Eigentum drüben in der DDR gelangen können.
    Meine Damen und Herren, kein anderes Beispiel zeigt so deutlich wie dieses, wie falsch das ist, Herr Minister Franke, was Sie in der letzten Bundestagsdebatte hier von diesem Pult aus sagten, als Sie davon sprachen, daß die Politik der Bundesregierung einen Interessenausgleich nach dem Prinzip des Gebens und Nehmens praktiziere. Das stimmt höchstens in einer Richtung, Herr Minister Franke: Die Gebenden sind wir, und die nehmende Seite ist die DDR.
    Die Bundesregierung ist heute naturgemäß nicht mehr in der Lage, die von ihr selbst und von ihrem deutschlandpolitischen Chefideologen Egon Bahr verschuldeten schweren Mängel des Grundlagenvertrages einseitig zu korrigieren. Es ist daher ihre Aufgabe, die in der KSZE-Schlußakte von Helsinki und in den Menschenrechtspakten der Vereinten Nationen zusätzlich vorhandenen Verhandlungsinstrumente wirkungsvoll einzusetzen.
    Dazu gehört aber vor allem der Verzicht auf die notorische Leisetreterei gegenüber den SED-Machthabern, die vor allem der Herr Kollege Wehner in letzter Zeit bei dieser Bundesregierung als Praxis ihrer Verhandlungstätigkeit durchgesetzt hat. Diese Leisetreterei bringt nichts, aber sie hindert die Bundesregierung an der wirkungsvollen Vertretung unserer deutschen Interessen. Ihr Gegenteil ist nicht etwa, wie die Koalitionsparteien uns immer wieder unterstellen, lautstarkes Imponiergehabe oder gar Säbelrasseln, sondern das unbeirrbare, zähe und unermüdliche Einfordern vertraglicher Verpflichtungen vom Vertragspartner, gleichgültig, ob dem das angenehm ist oder nicht.
    Diese Haltung ist die Alternative der Union bei den Verhandlungen mit kommunistischen Politikern. Sie ist von dem Vorsitzenden der beiden Unionsparteien beim Besuch Breschnews ja erst kürzlich praktiziert worden.

    (Zuruf von der SPD: Das war zwiespältig!)

    Herr Breschnew hat sie verstanden und hat sie gewürdigt. Es wäre an der Zeit, meine Damen und Herren von der Bundesregierung und von der Koalition, daß diese Alternative endlich auch von der Bundesregierung und auch der DDR gegenüber praktiziert wird, wenn es um die Erfüllung des



    Jäger (Wangen)

    Grundlagenvertrages geht. Nutznießer davon wären die Menschen in unserem geteilten Vaterland.

    (Beifall bei der CDU/CSU)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Ludewig.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Walther Ludewig


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Die grundsätzliche Zielsetzung der Deutschlandpolitik ist unverändert das, was die Bundesregierung in ihrer Antwort geschrieben hat. Ich wiederhole vier Punkte:
    1. Die Bundesregierung hält an dem Ziel fest, einen Zustand des Friedens in Europa zu erreichen, in, dem das deutsche Volk in freier Selbstbestimmung seine Einheit wiedererlangt.
    2. Die Deutschlandpolitik der Bundesregierung geht von der Tatsache aus, daß das deutsche Volk heute in zwei voneinander unabhängigen Staaten mit unterschiedlicher Gesellschaftsordnung lebt.
    3. Verbesserungen der Beziehungen zwischen den beiden Staaten im Interesse des Friedens und zum Nutzen der Menschen werden auf dem Verhandlungsweg angestrebt.
    4. Gegensätze und Unterschiede zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik bestehen weiter; aber in vielen Bereichen ist eine Zusammenarbeit bei gegenseitiger Respektierung der beiderseitigen Interessen möglich.
    Unsere Diskussion zu diesem Thema steht aktuell unter den Auswirkungen, Ergebnissen und der Kenntnis des Besuchs des sowjetischen Partei- und Staatsführers Breschnew und unter dessen Auswirkungen auf die deutsch-deutschen Beziehungen. Unzweifelhaft hat dieser Besuch auch Ausstrahlungen auf die deutsch-deutschen Beziehungen. Das ergibt sich u. a. aus der Tatsache, daß sofort nach Abschluß des Besuchs in Bonn und Hamburg der sowjetische Außenminister Gromyko in Ost-Berlin war, und aus dem Echo in den DDR-Nachrichtenmedien. Die durch die Gespräche Breschnews in der Bundesrepublik erzielten allgemeinen atmosphärischen Verbesserungen im deutsch-sowjetischen Verhältnis lassen uns hoffen, daß daraus auch neue Impulse für die deutsch-deutschen Beziehungen entstehen.
    Die Einbettung der Deutschlandpolitik in die internationale Entspannungspolitik ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Die Freien Demokraten haben die Deutschlandpolitik immer auch als einen deutschen Beitrag zur Entspannung verstanden. Wir haben uns in enger Abstimmung mit unseren Partnern in der Europäischen Gemeinschaft und im Atlantischen Bündnis an die Durchführung dieser Aufgabe gemacht.
    Nachdem 1977 als ein Jahr der gründlichen Bestandaufnahme und der Vorbereitung neuer Gesprächsrunden gestaltet wurde, ist nunmehr der Zeitpunkt gekommen, im Rahmen der Klimaverbesserung durch den Breschnew-Besuch auch den deutsch-deutschen Dialog mit mehr Kontinuität zu
    erfüllen und die noch in der Beratung stehenden Folgeverträge unter Dach und Fach zu bekommen.
    Ich nenne als Beispiel die geplanten Abkommen zur Zusammenarbeit auf den Gebieten der Kultur, der Wissenschaft und Technik, des Rechtsverkehrs, des Gesundheitswesens und des Umweltschutzes. Hier stimmt hoffnungsvoll besonders die folgende Passage aus der von Bundeskanzler Schmidt und Generalsekretär Breschnew unterzeichneten gemeinsamen Deklaration in Ziffer II:
    Beide Seiten setzen sich dafür ein, daß alle Prinzipien und Bestimmungen der in Helsinki unterzeichneten Schlußakte der KSZE im Verhältnis zwischen allen Teilnehmerstaaten und in ganz Europa volle Wirksamkeit erlangen — im Interesse der Zusammenarbeit der Staaten und zum Wohle der Menschen.
    Gerade durch diese letzte Hervorhebung wird deutlich, daß die Sowjetunion die Verwirklichung der Prinzipien der Schlußakte der KSZE von Helsinki jetzt nicht mehr nur im Interesse der Zusammenarbeit der Staaten, sondern ausdrücklich zum Wohle der Menschen akzeptiert. Dies ist ein gegenüber der Sowjetunion und der DDR berufungsfähiger Satz. Gerade die Folgeverträge zum Grundlagenvertrag sollten, eingebettet in die allgemeinen Entspannungsbemühungen, zum Wohle unserer Mitbürger in der DDR geschlossen werden.
    Ich will einige Beispiele nennen; es sind Einzelbeispiele der auf der Basis des Grundlagenvertrags, der Zusatzprotokolle und der Bereitschaft zum Abschluß von Folgeverträgen eingeleiteten Maßnahmen. Wir begrüßen die bisher in mühsamer politischer Kleinarbeit erzielten Verhandlungserfolge:
    Erstens das erweiterte Post- und Fernmeldeabkommen vom 30. März 1976. Hier wurde durch einen Briefwechsel am 19. Oktober 1977 über die Neufestsetzung der Pauschale und die Schaltung weiterer Fernsprechleitungen eine erhebliche Verbesserung des Post- und Fernmeldeverkehrs erzielt. Die Postlaufzeiten haben sich verkürzt, und die Zahlen. der angemeldeten Verluste und Zurückweisungen haben sich verringert. Der Förderung des Zusammenhalts der Menschen, einer Grundvoraussetzung für jede spätere Wiedererlangung der nationalen Einheit, dienen vor allen Dingen die Verbesserungen im Fernsprechverkehr. Bis Ende 1977 waren bereits 821 Fernsprechleitungen geschaltet. Es ist damit zu rechnen, daß bis zum Jahr 1982 die Voraussetzungen dafür geschaffen sind, fast die ganze DDR im Selbstwählfernsprechverkehr zu erreichen.
    Zweitens das Abkommen auf dem Gebiet das Gesundheitswesens: Dieses als erstes Folgeabkommen zum Grundlagenvertrag schon 1974 abgeschlossene und 1976 in Kraft getretenen Abkommen erscheint besonders erwähnenswert, weil danach seit dem 1. Januar 1976 Reisende Anspruch auf kostenlose medizinische Hilfe bei Unfall bzw. bei Krankheit im jeweils anderen deutschen Staat haben. Dadurch hat der Reiseverkehr zwischen den beiden Teilen Deutschlands als besonders wichtige Komponente in der Erhaltung des Zusammengehörigkeitsgefühls der



    Ludewig
    Menschen eine soziale Absicherung erhalten, die vorher gefehlt hat.
    Drittens Verkehrserleichterung: Die durch den Verkehrsvertrag vom 26. Mai 1972 und den Grundlagenvertrag erzielten Reiseerleichterungen sind bekannt. Ich darf noch einmal unterstreichen, wie wichtig es für die Menschen in unserem geteilten Vaterland ist, daß sie nunmehr in alle Teile der DDR reisen können, daß der Grenzübergang frei gewählt werden kann, daß nicht nur der Besuch von Verwandten, sondern auch von Bekannten möglich ist, daß Touristenreisen durch die Öffnung neuer Straßenübergänge und die Zulassung des Pkw-Verkehrs und daß der grenznahe Verkehr sprunghaft zugenommen haben. Ich sage das nicht nur, weil ich es gehört habe, sondern ich sage Ihnen das, weil ich aus dem zonengrenznahen Raum komme und weil das für mich tägliches Erlebnis ist.
    Das alles sind nur einige wenige Beispiele für die Erfolge, die auf dem Gebiet der Folgevereinbarungen zum Grundlagenvertrag von der Bundesregierung in schwierigsten Verhandlungen in den letzten Jahren erzielt werden konnten.
    Auch die Tätigkeit der Grenzkommission ist zu nennen, die nunmehr nach fünfjähriger Tätigkeit ihre erste Zielsetzung, nämlich Überprüfung und Erneuerung der Grenzmarkierung, beinahe erreicht hat.
    Viel wichtiger aber ist die zweite Zielsetzung der Grenzkommission, auf die gerade meine Partei von Anfang an entscheidendes Gewicht gelegt hat, nämlich die Aufgabe, an der Lösung sonstiger, mit dem Grenzverlauf zusammenhängender Probleme mitzuwirken. Ich nenne insbesondere Energieversorgung, Schadensbekämpfung und Wasserwirtschaft, wobei gerade bei wasserwirtschaftlichen Maßnahmen an Grenzgewässern konkrete Verhandlungsergebnisse erzielt wurden.
    In unserer Debatte über die Lage der Nation am 9. März hatte ich einige Zahlen zum innerdeutschen Handel zusammengetragen — ein außerordentlich wichtiger Bereich in dem, was wir hier erzielt haben.
    Wir sollten hier in der Debatte natürlich nicht alles das wiederholen, was Sie gefragt haben, sehr verehrte Damen und Herren von der Opposition, und was die Bundesregierung ganz ausführlich geantwortet hat. Natürlich, Herr Abelein, kann man immer schon alles gesagt haben, wie Sie vorhin sagten: Sie hätten dieses und Sie hätten jenes vorausgesagt. Sie brauchen dann nur eine große Liste von schwarzseherischen Voraussagen zu machen, irgend etwas davon mag dann schon zutreffen, wird auch immer zutreffen,

    (Dr. Abelein [CDU/CSU] : Bei dieser Bundesregierung, ja!)

    weil ja nichts vollkommen ist. Aber bitte, nehmen Sie doch einmal den Unterschied zwischen dem Stand 1969 und dem heutigen Tag. Was haben wir in dieser Zeit nicht alles erreicht! An welchem hoffnungslosen Punkt standen wir, als der letzte CDU-Bundeskanzler die Regierung abgegeben und als die sozialliberale Koalition in diesem Staat die Weichen gestellt hat? Es ist natürlich Ihre Aufgabe als Opposition, zu drängen, zu fragen, zu bohren. Sie hätten Ihre Aufgabe ja geradezu verfehlt, wenn Sie das nicht täten.

    (Baron von Wrangel [CDU/CSU] : Schönen Dank, daß Sie das sagen! Das sehen nicht alle so! — Jäger [Wangen] [CDU/CSU] : Sehr gut!)

    Aber der Unterschied zwischen dem, was der letzte CDU-Bundeskanzler hinterlassen hat, und dem, was wir heute erreicht haben, ist doch weiß Gott eklatant. Da muß man sich möglicherweise doch fragen, ob das, was Sie fragen, und das, was Sie als Alternative bzw. als Konsequenz dahintersetzen, nämlich der Bundesregierung und den Regierungsfraktionen vorzuwerfen, sie hätten nichts oder zuwenig getan, wirklich angebracht ist.
    Die Freien Demokraten jedenfalls sind sich des großen Fortschritts seit 1969 sehr wohl bewußt. Heute fahren wir dorthin, wohin wir 1969 mit Kerzen im Fenster nur noch gedacht haben!
    In dem Unterschied steckt eine ganze Menge Arbeit. Diese Arbeit ist in der Zwischenzeit geleistet worden. Für diese Arbeit bedanken wir uns, und wir meinen, daß diese Arbeit intensiv zur Regelung der noch ausstehenden Probleme fortgesetzt werden muß. Das wollen wir Freien Demokraten tun.

    (Beifall bei der FDP und ,der SPD)