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Metadaten
  • insert_drive_fileAus Protokoll: 8090

  • date_rangeDatum: 11. Mai 1978

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    Plenarprotokoll 8/90 Deutscher Bundestag 90. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 Inhalt: Gedenkworte für den ermordeten Vorsitzenden der Democrazia Cristiana, Aldo Moro . . . . . . . . . . . . . . 7063 A Glückwünsche zur Geburt eines Kindes der Abg. Frau Matthäus-Maier 7063 B Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 7063 B Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung über die Ergebnisse des Besuchs des Staatsoberhauptes der Sowjetunion, Generalsekretär Breschnew Schmidt, Bundeskanzler 7063 C Dr. Kohl CDU/CSU . . . . . . . . 7067 B Wehner SPD 7075 D Hoppe FDP 7082 A Strauß CDU/CSU 7085 C Genscher, Bundesminister AA 7093 D Große Anfrage der Abgeordneten Dr. Abelein, Dr. Marx, Baron von Wrangel, Jäger (Wangen), Böhm (Melsungen), Ernesti, Wohlrabe und der Fraktion der CDU/CSU Zu den Folgevereinbarungen gemäß Artikel 7 des Grundlagenvertrages — Drucksachen 8/1338, 8/1553 — Dr. Abelein CDU/CSU 7117 D Mattick SPD 7122 A Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . . 7124 C Ludewig FDP . . . . . . . . . . 7127 A Franke, Bundesminister BMB 7128 D, 7140 A, 7148 B Baron von Wrangel CDU/CSU . . . . . 7133 C Büchler (Hof) SPD . . . . . . . . 7135 B Lintner CDU/CSU 7137 D Straßmeir CDU/CSU 7140 D Schulze (Berlin) SPD 7143 A Dr. Gradl CDU/CSU . . . . . . . . 7145 D Dr. Jaeger CDU/CSU 7148 A Hoppe FDP 7148 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen zu dem Antrag der Abgeordneten Böhm (Melsungen), Dr. Marx und der Fraktion der CDU/CSU Beschwerdestelle für den innerdeutschen Reise- und Postverkehr — Drucksachen 8/1070, 8/1710 — Böhm (Melsungen) CDU/CSU 7149 B Augstein SPD 7151 D Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD, FDP zu den dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht Verfassungsbeschwerden der Firma B. Braun Melsungen AG, gesetzlich vertreten durch den Vorstand, dieser vertreten durch Ludwig Georg Braun, Sprecher des Vorstands, II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 und Dr. Joachim Schnell, stellvertretender Sprecher des Vorstands, Karl-Braun-Straße 1, Melsungen, und 8 weiterer Beschwerdeführerinnen gegen §§ 1, 7 Abs. 1, §§ 27, 29, 31 und 33 des Gesetzes über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer (MitbesG) vom 4. Mai 1976 (BGBl. I S. 1153) Az. 1 BvR 532/77 Verfassungsbeschwerden des Verbandes Metallindustrieller Arbeitgeberverbände Nordrhein-Westfalen e. V., vertreten durch den Vorsitzenden Dr. Neumann und den Hauptgeschäftsführer Dr. Krause, Uerdinger Straße 58-62, Düsseldorf 30, und 29 weiterer Arbeitgebervereinigungen gegen das genannte Gesetz Az. 1 BvR 533/77 — Drucksache 8/1655 (neu) — Porzner SPD 7154 A Dr. Jenninger CDU/CSU . . . . . . 7154 D Spitzmüller FDP . . . . . . . . . 7157 A Dr. Blüm CDU/CSU . . . . . . . . 7158 B Jahn (Marburg) SPD . . . . . . . 7160 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Investitionszulagengesetzes Drucksache 8/1409 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/1788 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 8/1765, 8/1781 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Dr. Warnke, Böhm (Melsungen), Dr. Sprung, Dr. von Wartenberg, Glos, Dr. Köhler (Wolfsburg), Dr. Kunz (Weiden), Lintner, Röhner, Sauer (Salzgitter), Schröder (Lüneburg), Dr. Waigel, Lemmrich und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Investitionszulagengesetzes und des Zonenrandförderungsgesetzes — Drucksache 8/1527 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/1788 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 8/1765, 8/1781 — Dr. von Wartenberg CDU/CSU . . . . 7161 B Huonker SPD 7163 D Dr.-Ing. Laermann FDP 7167 B Matthöfer, Bundesminister BMF . . . 7169 C Dr. Warnke CDU/CSU . . . . . . . 7171 B Kühbacher SPD 7173 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzprotokoll vom 15. Dezember 1975 zum Protokoll vom 13. April 1962 über die Gründung Europäischer Schulen — Drucksache 8/1399 — — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/1722 — Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses — Drucksache 8/1721 — . . . . . . . 7176 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Statistik des Warenverkehrs mit der Deutschen Demokratischen Republik und Berlin (Ost) — Drucksache 8/1488 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 8/1777 — 7176 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd), Straßmeir, Dreyer, Feinendegen, Hanz, Frau Hoffmann (Hoya), Dr. Jobst, Lemmrich, Milz, Pfeffermann, Sick, Tillmann, Dr. Waffenschmidt, Weber (Heidelberg), Ziegler und der Fraktion der CDU/CSU Mehrfachtäter-Punktsystem für Kraftfahrer gem. Allgemeine Verwaltungsvorschrift zu § 15 b der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung vom 3. Januar 1974 — Drucksachen 8/1122, 8/1653 — . . . . 7176 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Umsatzsteuergesetzes (UStG 1979) — Drucksache 8/1779 — Matthöfer, Bundesminister BMF . . . . 7176 D Dr. Meyer zu Bentrup CDU/CSU . . . . 7178 D Kühbacher SPD . . . . . . . . . . 7180 A Cronenberg FDP . . . . . . . . . . 7180 B Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 III Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Übereinkommen vom 3. Dezember 1976 zum Schutz des Rheins gegen chemische Verunreinigung und zum Schutz des Rheins gegen Verunreinigung durch Chloride. (Gesetz zum Chemieübereinkommen/Rhein und Chloridübereinkommen/ Rhein) — Drucksache 8/1733 — 7182 B Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung der Verwaltungsgerichtsordnung- — Drucksache 8/1717 — 7182 B Erste Beratung .des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Änderungen vom 21. Oktober 1969 und vom 12. Oktober 1971 des Internationalen Übereinkommens zur Verhütung der Verschmutzung der See durch Öl, 1954 — Drucksache 8/1740 — 7182 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 2. September 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Indonesien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 8/1741 — 7182 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 22. Juli 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Ecuador zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 8/1742 — 7182 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 28. Juni 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Mali über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 8/1743 — . . . . . . . 7182 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag eines Beschlusses des Rates zur Ermächtigung der Kommission, Anleihen zur Investitionsförderung in der Gemeinschaft aufzunehmen — Drucksachen 8/1524, 8/1749 — . . . . 7182 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der zustimmungsbedürftigen Verordnung der Bundesregierung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 7/78 — Zollpräferenzen 1978 gegenüber Entwicklungsländern — EGKS) — Drucksachen 8/1643, 8/1751 — . . . . 7183 A Beratung des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der aufhebbaren Vierzigsten Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung und zu der aufhebbaren Vierundsechzigsten Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — — Drucksachen 8/1641, 8/1642, 8/1752 — . . 7183 C Fragestunde — Drucksache 8/1773 vom 05.05. 1978 — Vereinfachung des Freigabeverfahrens der EG für Magermilchpulver zur Verwendung als Eiweiß-Komponente in Mischfuttern MdlAnfr A61 05.05.78 Drs 08/1773 Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . 7099 B, D, 7100 A ZusFr Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU 7099 D ZusFr Kiechle CDU/CSU . . . . . . 7100 A ZusFr Susset CDU/CSU 7100 A Autor der Schrift „Der Grüne Moloch" sowie Belastung des Verhältnisses zwischen Verbrauchern und Landwirtschaft durch diese Schrift MdlAnfr A64 05.05.78 Drs 08/1773 Susset CDU/CSU MdlAnfr A65 05.05.78 Drs 08/1773 Susset CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . . . . . 7100 B, D, 7101 A, B, C, D ZusFr Susset CDU/CSU . . . 7100 C, D, 7101 A ZusFr Bayha CDU/CSU . . . . . . . . 7101 B ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . . 7101 C ZusFr Gansel SPD 7101 C, D ZusFr Kiechle CDU/CSU . . . . . . 7101 D Wahrheitsgehalt der Schrift „Der Grüne Moloch" sowie Diskriminierung der Agrarpolitik MdlAnfr A66 05.05.78 Drs 08/1773 Kiechle CDU/CSU MdlAnfr A67 05.05.78 Drs 08/1773 Kiechle CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . . . 7102 A, B, C, 7103 A, B, C IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 ZusFr Kiechle CDU/CSU . 7102 B, C, D, 7103 A ZusFr Glos CDU/CSU . . . . . . . . 7103 B ZusFr Susset CDU/CSU . . . . . . . 7103 B ZusFr Gansel SPD 7103 C Rede des Bundeskanzlers vor der Parlamentarischen Versammlung des Europarats über die europäische Einheit MdlAnfr A91 05.05.78 Drs 08/1773 Lemmrich CDU/CSU Antw StMin Wischnewski BK 7103 D, 7104 A, B, C ZusFr Lemmrich CDU/CSU 7104 A, B ZusFr Marquardt SPD 7104 B ZusFr Dr. Steger SPD . . . . . . . 7104 C Ersatz für deutschen Staatsangehörigen in Italien durch Terroranschläge entstandene Schäden MdlAnfr A46 05.05.78 Drs 08/1773 Helmrich CDU/CSU MdlAnfr A47 05.05.78 Drs 08/1773 Helmrich CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 7104 D, 7105 A, 13, C, D ZusFr Helmrich CDU/CSU . 7104 D, 7105 A, B, C ZusFr Hasinger CDU/CSU . 7105 A Export von in der Bundesrepublik Deutschland hergestelltem Wehrmaterial . MdlAnfr A77 05.05.78 Drs 08/1773 Bel ger (Lahnstein) CDU/CSU MdlAnfr A78 05.05.78 Drs 08/1773 Berger (Lahnstein) CDU/CSU ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 7105 D, 7106 A, B, C Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 7106 A, B ZusFr Biechele CDU/CSU 7106 C Umweltgefahren durch das Auslaufen von mit Bleitetraäthyl gefüllten Fässern in der italienischen Adria MdlAnfr A96 05.05.78 Drs 08/1773 Biechele CDU/CSU MdlAnfr A97 05.05.78 Drs 08/1773 Biechele CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 7106 D, 7107 A, B, C ZusFr Berger (Lahnstein) CDU/CSU 7107 A, B, C Forderung polnischer und deutscher Reisebüros nach der Eintragung der Namen ehemaliger deutscher Geburtsorte in polnischer Sprache MdlAnfr A101 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 7107 D, 7108 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 7107 D ZusFr Gansel SPD . . . . . . . . 7108 A Überprüfung der Urteilsbegründung im Spionageprozeß Helge Berger MdlAnfr A102 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA 7108 B, C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 7108 B, C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 7108 C Genehmigung von Anträgen auf Familienzusammenführung nach dem Besuch des Bundeskanzlers in Warschau im November 1977 ' MdlAnfr A103 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 7108 D, 7109 A, B, C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 7109 A, B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 7109 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 7109 C ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . . . 7109 D Defizit der Bundesanstalt für Arbeit MdlAnfr A69 05.05.78 Drs 08/1773 Müller (Berlin) CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . . . 7110 A, C ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . . . 7110 B, C Rentenberechnung für ehemalige Kriegsgefangene MdlAnfr A70 05.05.78 Drs 08/1773 Höpfinger CDU/CSU MdlAnfr A71 05.05.78 Drs 08/1773 Höpfinger CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA 7110 C, 7111 A, B ZusFr Höpfinger CDU/CSU 7111 A Bewertung der Kriegsdienst- und Kriegsgefangenenzeiten als Ersatzzeiten in der Rentenversicherung MdlAnfr A72 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . 7111 B, C, D ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . 7111 C, D Höhe der Renten im Vergleich zum Nettoeinkommen vergleichbarer Arbeitnehmer MdlAnfr A73 05.05.78 Drs 08/1773 Hasinger CDU/CSU Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1978 V MdlAnfr A74 05.05.78 Drs 08/1773 Hasinger CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . 7112 A, B, C, D, 7113 A, B, C, D ZusFr Hasinger CDU/CSU . 7112 B, C, D, 7113 A ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . . . 7113 A, B ZusFr Dr. Steger SPD . . . . . . . 7113 B ZusFr Frau Pieser CDU/CSU 7113 C Regulierung des im Raum Rain am Lech durch Tiefflieger verursachten Sachschadens MdlAnfr A79 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Wernitz SPD MdlAnfr A80 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Wernitz SPD Antw PStSekr Dr. von Bülow BMVg 7114 A, C, D, 3115 A, B, C, D, 7116A ZusFr Dr. Wernitz SPD . . 3114 C, D, 3115 A, B ZusFr Lemmrich CDU/CSU . 7115 B, C, 7116 A ZusFr Dr. Jens SPD 7115 D, 7116 A Genehmigung der Verhandlungen mit dem Ausland über Brüterentwicklung, Wiederaufbereitung oder Plutonium-Verarbeitung durch staatliche Stellen MdlAnfr A84 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Steger SPD Antw PStSekr Stahl BMFT 7116 B, C ZusFr Dr. Steger SPD . . . . . . . 7116 C Uranreserve der Bundesrepublik Deutschland; Ankauf von Natururan MdlAnfr A86 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Laufs CDU/CSU MdlAnfr A87 05.05.78 Drs 08/1773 Dr. Laufs CDU/CSU Antw PStSekr Stahl BMFT 7116 D, 7117 A, B, C ZusFr Dr. Laufs CDU/CSU . . . 7117 A, B, C Nächste Sitzung 7183 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 7185* A 90. Sitzung Bonn, den 11. Mai 1978 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adams * 12.5. Dr. van Aerssen * 11. 5. Dr. Aigner * 12. 5. Alber * 12. 5. Dr. Bangemann*' 12. 5. Batz 12. 5. Dr. Bayerl * 12.5. Dr. Becher (Pullach) 12. 5. Blank 12. 5. Blumenfeld * 12. 5. Brandt 12.5. Engelsberger 12.5. Fellermaier * 12.5. Flämig * 12.5. Friedrich (Würzburg) 11.5. Dr. Früh * 12. 5. Dr. Fuchs * 12. 5. Gerstein 11.5. Gertzen 12.5. Dr. Gruhl 12. 5. Haase (Fürth) 12.5. Handlos 12. 5. Hoffmann (Saarbrücken) * 12. 5. Ibrügger * 12.5. Dr. Jahn (Braunschweig) * 12.5. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Jung * 12. 5. Dr. h. c. Kiesinger 12.5. Dr. Klepsch * 12.5. Klinker * 12.5. Lange * 12. 5. Zywietz * 12. 5. Lemp * 12. 5. Lücker * 12. 5. Luster * 12.5. Mischnick 12. 5. Müller (Mülheim) * 12. 5. Müller (Wadern) * 12. 5. Dr. Müller-Hermann * 12.5. Frau Pack 12.5. Ravens 12.5. Frau Dr. Riede 12. 5. Dr. Riedl (München) 12. 5. Rühe 11.5. Frau Schlei 12.5. Schmidt (München) * 12. 5. Schreiber *. 12. 5. Dr. Schwarz-Schilling 11. 5. Dr. Schwencke (Nienburg) ** 11.5. Dr. Schwörer * 12. 5. Seefeld* 12.5. Sieglerschmidt * 12.5. Dr. Starke (Franken) * 12.5. Frau Dr. Walz * 12. 5. Wawrzik * 12. 5. Dr. Wendig 12. 5. Würtz * 12.5. Zebisch 12.5. Zeyer * 12. 5. Ziegler 12. 5.
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    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Mir liegt daran, dem Bundestag über die Ergebnisse des Staatsbesuchs zu berichten, den das Staatsoberhaupt der Sowjetunion, Generalsekretär Breschnew, der sowjetische Außenminister Gromyko und andere vom 4. bis 7. Mai der Bundesrepublik Deutschland abgestattet haben.
    Ich hatte am 19. Januar dieses Jahres von dieser Stelle aus darauf hingewiesen, daß der Bundesminister des Auswärtigen, Herr Kollege Genscher, wie ich auch diesem Besuche große politische Bedeutung beimessen. Wir dürfen heute sagen, daß die hinter uns liegenden Gespräche diese Einschätzung voll bestätigt haben.
    Die deutsch-sowjetischen Beziehungen sind nicht nur für beide Staaten und ihre Menschen, sondern auch für die übrigen europäischen Nachbarn von Bedeutung.
    Der Generalsekretär und ich haben eine sorgfältig erarbeitete gemeinsame Deklaration unterzeichnet; ein Dokument, das die Fortschritte in der Normalisierung der Beziehungen erkennen läßt.
    Der Moskauer Vertrag zu Beginn dieses Jahrzehnts hatte die Grundlage für den Ausbau unseres Verhältnisses zur Sowjetunion geschaffen. Seither ist manches vorangekommen; einiges ist auch unerledigt geblieben.
    Die gemeinsame Deklaration vom letzten Sonnabend gibt Orientierung für die langfristige zukünftige Gestaltung unserer Beziehungen. Sie soll auf zukünftige Dauerhaftigkeit und Stabilität hinwirken. Dies beruht auf dem Bewußtsein beider Seiten, daß beide eine gemeinsame Verantwortung tragen,



    Bundeskanzler Schmidt
    welche Zusammenarbeit zur Notwendigkeit und zur Pflicht macht.
    Die gemeinsame Erklärung verschweigt nicht, daß es Unterschiede und daß es Grenzen gibt, die im deutsch-sowjetischen Verhältnis gegeben sind. Aber sie stellt fest, daß beide Seiten keine vernünftige Alternative zur friedlichen Zusammenarbeit der Staaten trotz der Unterschiede in mehreren Grundpositionen und trotz unterschiedlicher politischer, wirtschaftlicher und sozialer Systeme sehen.
    Auf dieser Erkenntnis beruht der Kernsatz der Deklaration, nämlich:
    Beide Seiten sind fest entschlossen, die Qualität und das Niveau ihrer Beziehungen auf allen Gebieten weiter zu erhöhen und danach zu streben, daß gute Nachbarschaft und wachsende Zusammenarbeit zum gesicherten Gut auch kornmender Generationen werden können.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Das Bekenntnis zur Entspannungspolitik und zur friedlichen Zusammenarbeit, meine Damen und Herren, das die Bundesrepublik in dieser gemeinsamen Erklärung erneuert hat, steht in voller Übereinstimmung mit der Politik, die wir in den zurückliegenden Jahren gemeinsam mit unseren Partnern im Nordatlantischen Bündnis und in der Europäischen Gemeinschaft formuliert haben.
    Wir halten bei allen wichtigen Schritten unserer Politik enge, um nicht zu sagen engste Fühlung mit unseren Partnern. So verstand es sich von selbst, daß ich den amerikanischen Präsidenten und ebenso den französischen Staatspräsidenten und den britischen Premierminister nach Abschluß der deutschsowjetischen Gespräche persönlich über deren Verlauf und Ergebnisse unterrichtet habe.
    Generalsekretär Breschnew hat unsere Gespräche zum Abschluß als „nötig, inhaltsreich und nützlich" bezeichnet. Ich habe dieser Bewertung voll beigepflichtet. Die offene und vertrauensvolle Art, in der wir über die bilateralen Beziehungen und über die internationalen Entwicklungen gesprochen haben, stellt einen Fortschritt im Umgang miteinander dar, der vor einem Jahrzehnt noch glatt für unmöglich gehalten worden wäre.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Der sowjetische Generalsekretär ist auch mit den Vorsitzenden der vier im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien zum Gespräch zusammengetroffen. Dies zeigt, daß die Sowjetunion die Pluralität unserer Staatsordnung nicht ignoriert. Ich halte es für bedeutsam und begrüße es, daß unser Verhältnis zur Sowjetunion nicht auf die Kontakte zwischen den Regierungen beschränkt bleibt.
    In den Gesprächen haben die Lage in Europa und die Entspannungspolitik insgesamt einen breiten Raum eingenommen. Dies entspricht der Notwendigkeit, die sich aus der Rolle der Bundesrepublik Deutschland, aus ihrem Gewicht in der westlichen Welt, aus unserer geographischen Lage und aus unserer nationalen Lage ergibt. Alle diese Faktoren zusammen und jeder einzelne von ihnen machen unsere aktive Teilnahme am Dialog mit der öst-
    lichen Führungsmacht unerläßlich. Wir können unsere Bemühungen, die Teilung unseres Landes für die Deutschen erträglicher zu machen, indem wir unser Verhältnis zur DDR entwickeln, nicht gegen die Sowjetunion oder an ihr vorbei betreiben.
    Die Gespräche und Verhandlungen haben das persönliche Engagement des Generalsekretärs Breschnew zur Entspannungspolitik und den Willen der Sowjetunion zur Fortsetzung der Entspannungspolitik nachdrücklich bestätigt, was sich in den folgenden Ergebnissen zeigt. Beide Seiten haben sich erneut zur vollen Verwirklichung aller Bestimmungen der Schlußakte von Helsinki bekannt, d. h., wir waren uns darin einig, daß wir bei der Fortführung des KSZE-Prozesses nicht hinter den in Helsinki erreichten Stand zurückfallen dürfen. Nach dem Inhalt der gemeinsamen Erklärung sollen die Ergebnisse der KSZE nicht nur der Zusammenarbeit der Staaten dienen, sondern den Menschen zugute kommen. Ich habe in diesem Zusammenhang meine Erwartung ausgedrückt, übrigens auch unsere Dankbarkeit für die bisherige Leistung auf diesem Feld, daß sich die Familienzusammenführung positiv fortentwickeln wird.
    Der sowjetische Generalsekretär hat darüber hinaus gemeinsam mit uns in der gemeinsamen Deklaration das Prinzip der Unteilbarkeit des Friedens und der Sicherheit in allen Teilen der Welt ausdrücklich anerkannt. Wir verstehen dies als Hinweis dafür, daß auch nach sowjetischer Ansicht der Entspannungsprozeß nicht auf das bilaterale Verhältnis zwischen den beiden Weltmächten und auf Europa beschränkt bleiben kann, sondern daß er sich zunehmend auf weitere Gebiete erstrecken soll.
    In meinen Gesprächen mit dem sowjetischen Generalsekretär ebenso wie in den Gesprächen von Herrn Kollegen Genscher mit Außenminister Gromyko hat natürlich Berlin eine große Rolle gespielt. Niemand, der die Berlin-Situation zu beurteilen vermag, hat erwartet, daß es während dieser deutschsowjetischen Begegnung hätte möglich gemacht werden können, die grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten in der Berlin-Frage auszuräumen und für die verschiedenen konkreten Probleme, die damit zusammenhängen, eine Lösung zu finden. Wir haben aber über beides, über die grundsätzlichen Fragen und über die hieraus in der Praxis immer wieder entstehenden Reibungen, sehr eingehend gesprochen. Ich habe besonderen Wert darauf gelegt, unseren Gesprächspartnern deutlich zu machen, daß unsere Berlin-Politik nicht darauf ausgerichtet ist, die bestehende Lage zu verändern, sondern daß wir sie erhalten und stabilisieren wollen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Dazu gehören als wesentliche Teile die gewachsenen Bindungen und Verbindungen zwischen Berlin und der Bundesrepublik. Zwar ist Berlin kein Bestandteil, kein konstitutiver Teil der Bundesrepublik Deutschland; aber Berlin lebt nach den gleichen Grundsätzen wie wir, Berlin ist und bleibt eingebettet in dies Rechts-, Wirtschafts- und Sozialordnung der Bundesrepublik Deutschland. Deshalb hat Berlin — und darauf können sich die Berliner ver-



    Bundeskanzler Schmidt
    lassen — unsere Solidarität. Wir stehen zu Berlin in fester Verbundenheit.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Zu der bestehenden Lage im Sinne des Viermächteabkommens gehören aber ebenso die Beschränkungen, die wir in unserem Verhältnis zu Berlin auf uns genommen haben und die von uns voll respektiert werden. Ich meine, Grund zu der Annahme zu haben, daß die sowjetischen Gesprächspartner unsere Berlin-Politik jetzt besser verstehen, daß einige Mißverständnisse ausgeräumt werden konnten und daß zumindest ein Stück beiderseitigen Mißtrauens tatsächlich abgebaut worden ist.
    Nun mag einer dazu sagen, das sei nicht viel, das sei kein meßbares Ergebnis. Ich meine, nur durch zähe und geduldige Bemühungen können Voraussetzungen dafür geschaffen werden, daß die Konfrontation in der Berlin-Frage dauerhaft entschärft und die noch offenen Berlin-Probleme lösbar gemacht werden.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Man muß sich von der Vorstellung trennen, daß die Sicherheit und die Lebenskraft Berlins durch bloß demonstrative Aktivitäten und Initiativen, die niemandem tatsächlichen Nutzen bringen, wirklich gestärkt werden könnten. Im Interesse Berlins muß sich eine verantwortungsbewußte Berlin-Politik an den vom Viermächteabkommen gegebenen Möglichkeiten und Grenzen orientieren.

    (Zustimmung bei Abgeordneten der SPD)

    Die Bundesregierung hat der sowjetischen Seite auch die Politik der Europäischen Gemeinschaft erläutert. Uns war es dabei wichtig, der Fehlbewertung entgegenzutreten, als wäre der Prozeß der europäischen Integration gegen die Entspannung in Europa gerichtet. Wir haben unterstrichen, daß ein zusammenwachsendes Europa, in dem Berlin seinen festen Platz hat, ein zuverlässiger, stabiler Partner der Sowjetunion im Rahmen der Entspannungspolitik sein wird. — Mir haben diese Gespräche den Eindruck vermittelt, daß die sowjetische Führung die Europäische Gemeinschaft als Realität ansieht und als Verhandlungspartner akzeptiert.
    Die Ergebnisse unserer intensiven Gespräche über Abrüstung und Rüstungsbegrenzung geben Anlaß zu der Hoffnung, daß von diesen Gesprächen nachhaltige Anstöße für die internationale Abrüstungsdiskussion ausgehen werden. Es ist zum erstenmal in einer zwischen Ost und West vereinbarten Erklärung die Feststellung getroffen worden, beide Seiten hielten es für wichtig, daß niemand militärische Überlegenheit anstrebe. Es ist zum erstenmal übereinstimmend zwischen Ost und West zum Ausdruck gebracht worden, daß annähernde Gleichheit und Parität zur Gewährleistung der Verteidigung ausreichen.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Die Russen verstehen das anders als Sie!)

    Hierin liegt die Anerkennung des Grundsatzes des
    Gleichgewichts auch für den militärischen Sektor,
    eine Anerkennung, die aus unserer Sicht ein notwendiges Element für eine wirkungsvolle Politik der Friedenssicherung darstellt.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Zum erstenmal hat die Sowjetunion uns gegenüber die Bereitschaft bekundet, auch über die in den Verhandlungen zur Begrenzung des strategischen Wettrüstens, SALT genannt, und in den Verhandlungen in Wien nicht erfaßten Waffen der bisweilen so genannten grauen Zone, z. B. über Mittelstreckenraketen, zu verhandeln. Dies eröffnet die Aussicht, daß auch auf diesem für Europa so bedeutungsvollen Sektor Disparitäten, die bestehen, abgebaut werden können. Es würde damit einem Erfordernis entsprochen werden, auf das wir in den Gesprächen mit der sowjetischen Führung sehr sorgfältig hingewiesen haben.
    Alle diese neuen Akzente dürfen uns bedeutungsvoll erscheinen, weil ja der Westen davon ausgegangen ist oder war, daß die Sowjetunion die Abrüstungsdiskussion seinerzeit mit dem Ziel begonnen hat, ihr Übergewicht dort, wo es besteht, fortzuschreiben oder festzuschreiben.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Das tut sie immer noch!)

    Wir wissen — dies aus Erfahrung —, daß die Umsetzung, die Transponierung von Prinzipienerklärungen in praktische Politik weder etwas Selbstverständliches noch etwas ist, das sich rasch vollzieht. Dennoch stellen wir mit Befriedigung fest, daß diese Gespräche neue Anknüpfungspunkte für die Fortsetzung der Diskussion ergeben haben.
    Im Hinblick auf MBFR, d. h. die Wiener Verhandlungen, haben wir das Ziel bekräftigt, auf der Grundlage unverminderter Sicherheit der Beteiligten zu einer stabileren Lage auf niedrigerem militärischen Niveau zu gelangen. Wir und ebenso die Sowjetunion sind bereit, uns an Verringerungen unserer Streitkräfte zu beteiligen, und zwar gemäß den Modalitäten, die in Wien ausgehandelt und vereinbart werden. Dies entspricht im übrigen der letzten westlichen MBFR-Initiative, von der Sie wissen, daß die Bundesrepublik Deutschland und persönlich Herr Genscher und ich einen wichtigen Anteil daran hatten.
    Wir haben die Bedeutung der Weiterentwicklung von vertrauensbildenden Maßnahmen in Europa unterstrichen. Sie würde ein weiterer wichtiger Beitrag zum Abbau der militärischen Konfrontation in Europa sein.
    Auf wirtschaftlichem Gebiet hat der Besuch zu einem neuen und wichtigen Akzent und Aspekt geführt. Der Handel zwischen unseren beiden Ländern hat sich seit 1971 fast vervierfacht — insgesamt eine besonders gute Entwicklung im internationalen Vergleich. Das bedeutet keineswegs, daß damit schon sämtliche Möglichkeiten ausgeschöpft wären. Die Volkswirtschaften der Sowjetunion und der Bundesrepublik Deutschland können sich noch in sehr viel weitergehender Weise ergänzen. Beide stehen auf hoher Entwicklungsstufe. Die Sowjetunion besitzt aber Energie und Rohstoffe, die wir nicht haben. Wir hingegen können auf vielen Gebieten besonders aus-



    Bundeskanzler Schmidt
    gereifte Technologien, Investitionsgüter, Verfahren anbieten. Daraus ergeben sich gute Aussichten der Zusammenarbeit, der Kooperation.
    Ich bin zuversichtlich, daß unsere Unternehmen diese Chance nutzen und mit dem notwendigen langen Atem an die Verwirklichung einzelner Projekte herangehen werden. Ich bin mir dabei durchaus dessen bewußt, daß die Entscheidung über ein langfristiges Engagement in der Sowjetunion unsere Unternehmensleitungen häufig vor große Probleme stellt. Daß die von sowjetischer Seite gewünschte Kompensation die Zusammenarbeit prinzipiell nicht erleichtert, ja, unter Umständen sogar für beide Partner von Nachteil sein kann, wissen wir. Wir haben dies auch den Sowjets deutlich gesagt.
    Es ist wichtig, daß dabei jede Seite ihre Interessen wahrnehmen kann. Z. B. liegt die Kompensation von Erdgas gegen Röhren durchaus im beiderseitigen Interesse. Aber dies ist nicht immer so. Wenn sich z. B. unsere sowjetischen Partner die Leistungen der deutschen Mittelstandsunternehmen zunutze machen wollen, so dürfen sie deren Möglichkeiten, fremde Produkte auf dem Markt zu verkaufen, nicht überfordern. Ich habe den Eindruck, daß unsere Gesprächspartner dies erkannt haben. Uns ist andererseits klar, daß wir den wirtschaftlichen Austausch mit einem hochentwickelten Industrieland — und dies ist ja die Sowjetunion — nicht auf den Import von Rohstoffen beschränken können und auch nicht beschränken wollen.
    Hier und an anderen Punkten hat sich gezeigt, daß die beiderseitigen Interessen miteinander in Einklang gebracht werden können. Das langfristige Wirtschaftsabkommen dokumentiert, daß beide Sei- ten bereit sind, sich auf die Interessenlage der anderen Seite einzustellen.
    Ich bin aber auch aus politischen Gründen froh, daß wir dieses Abkommen unterzeichnen konnten. Es zeigt — über die einzelnen Geschäftsabschlüsse hinaus — die langfristigen Aspekte für die wirtschaftliche Zusammenarbeit dieser beiden wichtigen Industrienationen Europas auf. Die Aspekte, die Perspektiven in diesem Abkommen reichen über das Ende dieses Jahrhunderts hinaus.
    Beide Regierungen haben klargemacht, daß sie gewillt sind, die Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen nicht von einzelnen Projekten — und seien sie noch so wichtig und noch so spektakulär — abhängig zu machen, sondern daß sie ihnen eine feste Basis auf Jahrzehnte hinaus geben wollen.
    Damit reicht das Wirtschaftsabkommen über die Fragen der Wirtschaft weit hinaus. Es wird hier eine Orientierung gegeben für die Entwicklung der politischen Beziehungen überhaupt, für eine langfristige friedliche Entwicklung zwischen unseren Ländern, eine friedliche Entwicklung, die voraussetzt, daß die Menschen in beiden Staaten ein dauerndes Interesse daran gewinnen, daß es den Menschen im jeweils anderen Lande auch wirtschaftlich gut gehe.
    Wegen dieser umfassenden Bedeutung wird die Bundesregierung das Abkommen dem Bundestage zur Zustimmung vorlegen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Es gilt nun, den Rahmen, den dieses Abkommen geschaffen hat, mit lebendigem Inhalt zu erfüllen. Diese Aufgabe fällt in unserem Lande in erster Linie den Unternehmen und den Unternehmensleitungen zu. Aber die Gewerkschaften und die Verbände der Wirtschaft sind ebenso aufgerufen, sich um Fortschritte zu bemühen.
    Meine Damen und Herren, halten wir uns die zentralen Aussagen der Gemeinsamen Deklaration vor Augen! Wir haben den gemeinsamen Willen bekräftigt: erstens zu vertiefter und dauerhafter Entspannung, zweitens zu dynamischer Fortsetzung des KSZE-Prozesses, drittens zur annähernden Gleichheit und Parität im Bereiche der Rüstung, viertens zu guter Nachbarschaft und wachsender Zusammenarbeit auch kommender Generationen, fünftens zu langfristig ausgerichteter wirtschaftlicher Zusammenarbeit und sechstens zur Herstellung besseren gegenseitigen Verständnisses und größeren Vertrauens.
    Dieses alles zusammengenommen berechtigt die Bundesregierung zu der Feststellung: Diese deutschsowjetische Begegnung hat uns der Normalisierung unseres Verhältnisses zur Sowjetunion ein Stück nähergebracht.
    Der 1969 vom damaligen Bundeskanzler Brandt und dem damaligen Außenminister Scheel begonnene Weg wird fortgesetzt. Es ist der einzige Weg, der uns den Frieden sichert.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Das klingt nach „alleinseligmachend" !)

    Unser heutiger Bundespräsident hat einmal gesagt, das Ziel des Friedens stehe über allen Weltanschauungen, allen Gesellschaftsordnungen, über allen Rassen und allen Religionen.
    Auf der Grundlage fortschreitender Integration im Westen suchen wir gegenüber unseren östlichen Nachbarn realistisch und ohne Illusionen das friedliche Nebeneinander. Wir wollen Vertrauen schaffen, und wir wollen zugleich unsere lebenswichtigen Interessen wahren. Wir haben weder die Präambel unseres Grundgesetzes geleugnet noch unsere Hoffnung auf Überwindung der deutschen Teilung im Zuge eines langen historischen Prozesses verschwiegen. Wir haben beides nicht getan.
    Aber wir haben auch gesagt: Deutsche und Russen, wir beide haben uns wechselseitig vieles zu geben. Keiner kann auf Kosten des anderen seinen Vorteil finden. Man kann sich auch nicht gegeneinander abschotten. Keiner lebt, keiner existiert für sich allein, sondern wir leben, wir existieren zusammen, und zwar, geographisch und geschichtlich gesehen, sehr nahe beieinander.
    Was zwischen Deutschen und Russen gewesen ist — das hat dieser Besuch gezeigt —, muß nicht unüberwindbare Hürde bleiben. Der Strom des geschichtlichen Miteinander darf nicht versiegen, und die Geschichte macht auch keine Schlußpunkte. Der Frieden gedeiht nicht bei Eifersucht und Neid, bei Vorurteilen, bei Ressentiment, bei Haß und Gewalt. Der Friede verlangt kompromißbereite Toleranz, diese im besten Sinne europäische Tugend, die in der



    Bundeskanzler Schmidt
    Geschichte unseres Erdteils oft genug mit Füßen getreten worden ist. Der Friede verlangt nach dem Willen zum Ausgleich.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Wir haben auch diesmal, meine Damen und Herren, alles unserer Macht Mögliche getan, um einen ehrlichen Beitrag zum Frieden in Europa zu leisten. Die Bundesregierung weiß, daß die ganz große Mehrheit unseres Volkes diese Politik mitträgt und daß sie ihr innerlich zustimmt.
    Die meisten Bürger unseres Landes haben noch am eigenen Leib miterfahren, wie in diesem Jahrhundert das Deutsche Reich zerbrochen und unser Land geteilt worden ist. Wir wissen alle, worin die geschichtlichen Ursachen für die Katastrophe lagen. Wir können und wir wollen das alles nicht vergessen machen. Aber wir können uns, und wir wollen uns redlich darum bemühen, daß Deutsche und Russen aufeinander zugehen — bei allen großen Unterschieden der staatlichen und gesellschaftlichen Organisation und der geistig-politischen Grundlagen, Unterschieden, die wir nicht verkleinern.
    Die Jugend soll nicht wieder die Erfahrung machen, die Generationen vor ihr haben machen müssen. Deshalb betonen wir in der Deklaration unser beiderseitiges Bestreben, daß — ich wiederhole es —„gute Nachbarschaft und wachsende Zusammenarbeit zum gesicherten Gut auch kommender Generationen" werden sollen.
    Zur Erreichung dieses Zieles sind Besuch, Deklaration und Abkommen ein guter Beitrag. — Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Lebhafter anhaltender Beifall bei der SPD und der FDP)



Rede von: Unbekanntinfo_outline
Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat der Herr Abgeordnete Dr. Kohl.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Helmut Kohl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
    Der Friede wird erst dann wirklich fest, wenn er zum Hauptorientierungspunkt und Kriterium der. Politik aller Staaten wird; wenn nicht die Angst vor dem Nachbarn, sondern das bewußte Bestreben, miteinander friedlich zusammenzuarbeiten und Vereinbarungen ohne Beeinträchtigung der Sicherheit von irgend jemandem zu treffen, das Herangehen der Regierungen an die entstandenen Probleme bestimmen wird.
    Dies ist ein Zitat aus der Tischrede des Generalsekretärs der KPdSU, Leonid Breschnew, vom Donnerstag der vergangenen Woche hier in Bonn.
    Wir, die CDU/CSU, nehmen diese Erklärung über den sowjetischen Friedenswillen und dieses Werben auch um unser Vertrauen ernst.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Bedeutung der Sowjetunion als Vertragspartner der Bundesrepublik Deutschland, als militärische Großmacht, als eine der vier Mächte, die für
    Deutschland als Ganzes und Berlin Rechte und Verantwortlichkeiten innehaben, ist offenkundig.
    Deshalb — und hier stimme ich Ihnen zu, Herr Bundeskanzler, — ist es wichtig, daß zwischen den verantwortlichen Persönlichkeiten der beiden Staaten trotz der tiefen politischen Überzeugungs- und Interessengegensätze immer wieder Gespräche stattfinden. Auch hierzu sind wir bereit.
    Aber ein solcher Dialog kann nur dann wirklich konstruktiv und nützlich sein, wenn er offen und ehrlich geführt wird.
    Es liegt deshalb im nationalen Interesse der Deutschen — und ich hoffe, darin sind wir einer Meinung —, sich für nachbarschaftliche, für gutnachbarschaftliche Beziehungen mit der Sowjetunion einzusetzen.
    Wir sind bereit, die Sowjetunion als einen Partner zu betrachten, mit dem eine Zusammenarbeit in vielen Bereichen möglich und für beide Seiten von Vorteil ist. Wichtige Abschnitte in der Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen beweisen, daß dies immer wieder möglich war — zum Nutzen beider Völker.
    Allerdings — und das muß gerade in Betracht auf das deutsch-sowjetische Verhältnis deutlich hinzugefügt werden — darf ein deutsch-sowjetisches Zusammenwirken nicht zu Lasten der Lebensinteressen anderer Nachbarvölker gehen. Die großen Schicksalsschläge, die unermeßliches Leid über unsere Völker gebracht haben, lehren uns aber auch, daß es im Interesse der beiderseitigen Beziehungen liegt, wenn offen und aufrichtig auch über das gesprochen wird, was uns trennt.
    Dies auszusprechen und die sich daraus für die künftige Zusammenarbeit ergebenden Schwierigkeiten und Grenzen aufzuzeigen, bedeutet nicht, einen Interessengegensatz zwischen Deutschland und der Sowjetunion so stark zu betonen, daß jede Zusammenarbeit schlechthin ausgeschlossen ist oder unmöglich gemacht wird. Im Gegenteil: Es ist die Aufgabe beider Seiten, gemeinsame und parallele Interessen aufzuzeigen und auf dieser Grundlage zu versuchen, Beziehungen positiv zu gestalten.
    Wir, die CDU CSU, begrüßen es, daß es möglich war, beim Besuch des sowjetischen Staats- und Parteichefs Leonid Breschnew auch einen offenen Meinungsaustausch mit den Führern der Oppositionsparteien zu führen.
    Eine nüchterne Analyse der erzielten Ergebnisse, Herr Bundeskanzler — und damit darf ich auf Ihre Regierungserklärung eingehen —, darf sich jedoch nicht nur auf die Reden, Gespräche und die unterzeichneten Dokumente beziehen. Eine solche Analyse muß die sowjetischen Ziele, Absichten und Interessen, die auch zu diesem Staatsbesuch, zu diesem Termin geführt haben, mit einbeziehen. Dabei habe ich einige nüchterne Feststellungen zu machen.
    Es kam zu mehrmaligen Verschiebungen des Termins, und wir glauben, keineswegs nur aus Gründen der Gesundheit. Dann ist dieser Termin sehr kurzfristig anberaumt worden. Das erfolgte zu einem Zeitpunkt, Herr Bundeskanzler, der durch starke Diffe-



    Dr. Kohl
    renzen zwischen der Bundesregierung und den Vereinigten Staaten von Amerika geprägt war und ist. Die Politik der Menschenrechte — um nur einige Beispiele zu nennen — von Präsident Carter wurde von Ihnen persönlich, von vielen Mitgliedern Ihrer Regierung und vor allem von Ihrer eigenen Partei fortdauernd in Zweifel gezogen. Die Diskussion um die Neutronenwaffe, noch vor wenigen Wochen auch in diesem Haus, von der Führung der SPD in irreführender Weise öffentlich entfacht und durch die undurchsichtige Haltung der Bundesregierung mitgefördert, hat deutliche Meinungsverschiedenheiten in zentralen Fragen der Sicherheits- und Abrüstungspolitik zwischen Bonn und Washington offenbart. Auf den Streit in Sachen Wirtschaftspolitik zwischen Ihnen und der Administration des Präsidenten Carter will ich in diesem Zusammenhang gar nicht weiter eingehen.
    Dieser Besuch erfolgte auch so rechtzeitig, daß er noch vor den Gipfelkonferenzen der NATO und der westlichen Industrieländer Ende Mai und im Juli dieses Jahres stattfand. Das sind Gesichtspunkte, die den internationalen Zusammenhang deutlich machen und die auf keinen Fall vergessen werden dürfen. Ich hätte mir sehr gewünscht, Herr Bundeskanzler, wenn Sie diesen Zusammenhang hier nicht nur hergestellt, sondern auch aus Ihrer Sicht in Ihrer Regierungserklärung dokumentiert hätten.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es gibt einen zweiten sehr wichtigen zentralen Gesichtspunkt: Der Verlauf des KSZE-Nachfolgetreffens in Belgrad hat offenkundig die Sowjetunion politisch und moralisch in die Defensive gedrängt. Die Entwicklung in Afrika, insbesondere am Horn von Afrika, hat weltweite Kritik an der sowjetischen Expansionspolitik ausgelöst.
    Wir haben in diesen Tagen den blutigen Umsturz und die kommunistische Machtübernahme in Afghanistan erlebt. Sie fielen zeitlich mit diesem Besuch zusammen. Es ist ein ziemlich trauriges Zeichen für den Zustand der öffentlichen Meinung bei uns im Westen, daß dieses Ereignis in Afghanistan nahezu ohne öffentliche Reaktion blieb.

    (Beifall bei der CDU/CSU)