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Metadaten
  • insert_drive_fileAus Protokoll: 8075

  • date_rangeDatum: 23. Februar 1978

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 8/75 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 75. Sitzung Inhalt: Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1978 Wahl des Abg. Ibrügger zum Mitglied des Europäischen Parlaments . . . . . . . 5889 A Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung . . 5889 A Beratung der Sammelübersicht 18 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen mit Statistik über die beim Deutschen Bundestag in der Zeit vom 14. Dezember 1976 bis 31. Dezember 1977 eingegangenen Petitionen — Drucksache 8/1450 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 19 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 8/1505 — Scheu SPD 5889 D Beratung des Jahresgutachtens 1977/1978 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung — Drucksache 8/1221 — in Verbindung mit Beratung des Jahreswirtschaftsberichts 1978 der Bundesregierung — Drucksache 8/1471 — Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 5892 C, 5963 C Dr. Dollinger CDU/CSU 5900 B Junghans SPD 5906 D Dr. Haussmann FDP . . . . . . . . 5910 D Matthöfer, Bundesminister BMF . . . . 5914 B Pieroth CDU/CSU 5919C Dr. Jens SPD 5920 D Wurbs FDP 5925 A Dr. Schwarz-Schilling CDU/CSU . . . . 5947 A Reuschenbach SPD . . . . . . . . 5952 A Dr. Zeitel CDU/CSU . . . . . . . . 5956 B Rapp (Göppingen) SPD . . . . . . . 5960 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Investitionszulagengesetzes — Drucksache 8/1409 — in Verbindung mit II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1978 Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Warnke, Böhm (Melsungen), Dr. Sprung, Dr. von Wartenberg, Glos, Dr. Köhler (Wolfsburg), Dr. Kunz (Weiden), Lintner, Röhner, Sauer (Salzgitter), Schröder (Lüneburg), Dr. Waigel, Lemmrich und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Investitionszulagengesetzes und des Zonenrandförderungsgesetzes — Drucksache 8/1527 — Matthöfer, Bundesminister BMF . . . . 5968 C Dr. Warnke CDU/CSU . . . . . . . 5970 A Kühbacher SPD 5972 D Dr.-Ing. Laermann FDP . . . . . . . 5975 D Erste Beratung des von den Abgeordneten Hauser (Krefeld), Dr. Zeitel, Landré, Stücklen, Müller (Remscheid), Franke, Vogel (Ennepetal), Dr. Dollinger, Dr. Biedenkopf, Lampersbach, Dr. Müller-Hermann, Schedl, Schröder (Lüneburg), Sick, Rawe, Dr. Becker (Frankfurt), Blumenfeld, Dr. Blüm, Dr. Bötsch, Daweke, Feinendegen, Dr. Friedmann, Dr. von Geldern, Haberl, Dr. Hennig, von der Heydt Freiherr von Massenbach, Dr. Hoffacker, Josten, Kolb, Krey, Dr. Meyer zu Bentrup, Milz, Müller (Wadern), Neuhaus, Dr. Pinger und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Bekämpfung der Schwarzarbeit — Drucksache 8/1355 — Landré CDU/CSU 5977 D Zeitler SPD 5980 C Gattermann FDP 5982 C Beratung der Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof Bemerkungen des Bundesrechnungshofes zur Bundeshaushaltsrechnung (einschließlich der Bundesvermögensrechnung) für das Haushaltsjahr 1975 — Teil II — Drucksache 8/1164 — . . . . . . . 5984 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung kostenrechtlicher Vorschriften auf dem Gebiet des Seeverkehrs — Drucksache 8/1297 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr und für das Post-und Fernmeldewesen — Drucksache 8/1514 — . . . . . . . 5984 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Entlastung der Gerichte in der Verwaltungs- und Finanzgerichtsbarkeit — Drucksache 8/842 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 8/1530 — . . . . . . . 5984 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung und anderer handelsrechtlicher Vorschriften — Drucksache 8/1347 — 5985 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs einer Gebührenordnung für Patentanwälte — Drucksache 8/1489 — 5985 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Statistik des Warenverkehrs mit der Deutschen Demokratischen Republik und Berlin (Ost) — Drucksache 8/1488 — . . . . . . . 5985 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Erfahrungen bei der Anwendung des § 12 a des Tarifvertragsgesetzes (Artikel II § 1 des Heimarbeitsänderungsgesetzes) — Drucksachen 8/716, 8/1483 — . . . . 5985 B Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Verbilligte Veräußerung von bundeseigenen Grundstücken — Drucksache 8/1503 — . . . . . . . 5985 C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe bei Kap. 06 40 Tit. 671 04 — Kosten der Rückführung von Deutschen — Drucksachen 8/1142, 8/1506 — . . . . 5985 C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe für Investitionszuschüsse nach dem Investitionszuschußgesetz bei Kap. 25 02 Tit. 882 03 — Drucksachen 8/1143, 8/1507 — . . . . 5985 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 1977 hier: Zustimmung zu überplanmäßigen Haushaltsausgaben bei Kap. 11 10 (Kriegsopferversorgung) — Drucksachen 8/1167, 8/1508 — . . . . 5985 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über Erhaltungsmaßnahmen für die Heringsbestände in der Nordsee für 1978 — Drucksachen 8/797, 8/1512 — 5986 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 316/68 zur Festsetzung von Qualitätsnormen für frische Schnittblumen und frisches Blattwerk — Drucksachen 8/1165, 8/1472 — . . . . 5986 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Geänderter Vorschlag einer Verordnung des Rates betreffend die Erzeugergemeinschaften und ihre Vereinigungen (Gemäß Artikel 149 Abs. 2 des EWG-Vertrages von der Kommission dem Rat vorgelegt) — Drucksachen 8/638, 8/1493 — 5986 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat betreffend eine Nahrungsmittelhilfe in Form von Magermilchpulver und Butteröl zugunsten von Indien für die Durchführung des Vorhabens „Operation Flood" — Drucksachen 8/1222, 8/1494 — . . . . 5986 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Richtlinie betreffend den Schutz der Teilnehmer am Fernunterricht — Drucksachen 8/852, 8/1348 — 5986 C Fragestunde — Drucksache 8/1526 vom 17. 02. 1978 — Abschluß der Verhandlungen mit der DDR über die Grenzregelung MdlAnfr A37 17.02.78 Drs 08/1526 Graf Huyn CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . . . . 5928 A, C, D ZusFr Graf Huyn CDU/CSU 5928 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5928 C Kommunistische Unterwanderung von Jugendorganisationen politischer Parteien in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr A38 17.02.78 Drs 08/1526 Dr. Becher (Pullach) CDU/CSU MdlAnfr A39 17.02.78 Drs 08/1526 Dr. Becher (Pullach) CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . 5928 D, 5929 B, C, D, 5930 A, B ZusFr Dr. Becher (Pullach) (CDU/CSU) . . 5929 A, B, C, D ZusFr Dr. Langguth CDU/CSU 5929 D ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 5930 A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5930 A ZusFr Sieglerschmidt SPD 5930 B Unterschiedliche Handhabung der Erstattung von Aufwendungen für bauliche Schallschutzmaßnahmen nach dem Fluglärmgesetz bei zivilen Flughäfen und Militärflugplätzen MdlAnfr A42 17.02.78 Drs 08/1526 Dr. Hennig CDU/CSU MdlAnfr A43 17.02.78 Drs 08/1526 Dr. Hennig CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI 5930 C, D, 5931 A, C, D ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU . 5930 C, D, 5931 C ZusFr Dr. Friedmann CDU/CSU 5931 A ZusFr Nordlohne CDU/CSU 5931 D „Säuberungen" innerhalb der DKP sowie Ausübung von Druck durch die KPdSU wegen der Sympathien der ausgeschlossenen DKP-Mitglieder mit den Thesen des Eurokommunismus MdlAnfr A44 17.02.78 Drs 08/1526 Dr. Langguth CDU/CSU MdlAnfr A45 17.02.78 Drs 08/1526 Dr. Langguth CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . . . . . 5932 A, C, D, 5933 A ZusFr Dr. Langguth CDU/CSU . . . . 5932 C, D Unterstützung der von der Deutschen Umwelt-Aktion geleisteten Öffentlichkettsarbeit IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1978 und der Erziehung der Jugend zum Verständnis der Umweltprobleme MdlAnfr A47 17.02.78 Drs 08/1526 Josten CDU/CSU MdlAnfr A48 17.02.78 Drs 08/1526 Josten CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . . . 5933 A, B, C, D ZusFr Josten CDU/CSU 5933 B ,C Diffamierung der Nichteinstellung von Verfassungsfeinden in den öffentlichen Dienst durch Angehörige des öffentlichen Dienstes gemeinsam mit der DKP als „Verfassungsbruch" MdlAnfr A49 17.02.78 Drs 08/1526 Hauser (Bonn-Bad Godesberg) CDU/CSU MdlAnfr A50 17.02.78 Drs 08/1526 Hauser (Bonn-Bad Godesberg) CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . . . 5934 A, B, C, D, 5935 A, B ZusFr Hauser (Bonn-Bad Godesberg) CDU/CSU 5934 B, 5935 B ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 5934 C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5934 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5934 D Straffung des Asylgewährungsverfahrens MdlAnfr A51 17.02.78 Drs 08/1526 Dr. Friedmann CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . 5935 C, D, 5936 A, B ZusFr Dr. Friedmann CDU/CSU 5935 C, D, 5936 B ZusFr Gerster (Mainz) CDU/CSU . . . . 5936 A Hilfe für Aussiedler bei der Entlassung aus der polnischen Staatsangehörigkeit bei Eintreffen in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr A46 17.02.78 Drs 08/1526 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA . . 5936 C, 5937 A, B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU . 5936 D, 5937 A, B Erleichterungen im Reiseverkehr zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der CSSR MdlAnfr A80 17.02.78 Drs 08/1526 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA . . 5937 C, 5938 A ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . . 5937 D, 5938 A Einrichtung eines internationalen Krebsforschungszentrums in Berlin (West) MdlAnfr A98 17.02.78 Drs 08/1526 Luster CDU/CSU MdlAnfr A99 17.02.78 Drs 08/1526 Luster CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA . 5938 B, D, 5939 A, B, C, D, 5940 A ZusFr Luster CDU/CSU . . . 5938 C, D, 5939 A ZusFr Wohlrabe CDU/CSU . . . . . . 5939 B ZusFr Dr. Langguth CDU/CSU . . . . . 5939 C ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD . . . . . . 5939 C ZusFr Gerster (Mainz) CDU/CSU . . . . 5940 A ZusFr Kunz (Berlin) CDU/CSU . . . . . 5940 A Verhinderung von Waffenlieferungen der Firma MBB über die französische Firma Aerospatiale in das Spannungsgebiet Naher Osten MdlAnfr A100 17.02.78 Drs 08/1526 Dr. Dübber SPD Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA . . 5940 B, C, D ZusFr Dr. Dübber SPD . . . . . . . 5940 B, C ZusFr Sieglerschmidt SPD . . . . . . 5940 C ZusFr Jahn (Marburg) SPD 5940 D Äußerungen des Bundeskanzlers in War- schau über die NATO und den Rapacki-Plan MdlAnfr A102 17.02.78 Drs 08/1526 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA . . 5941 A, B, C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU . . . . . 5941 B, C ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 5941 C Verhalten des polnischen Sicherheitsdienstes im Fall Helge Berger MdlAnfr A103 17.02.78 Drs 08/1526 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA . 5942 A, B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5942 A, B Verlegung des Sitzes des Schulbeauftragten in Argentinien von Buenos Aires nach Montevideo MdlAnfr A105 17.02.78 Drs 08/1526 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA . . 5942 C Gleichstellung der demokratischen Parteien der SWA/Namibia mit der SWAPO bei Gesprächen über die Zukunft Namibias; Nichteinladung von Vertretern der Demokratischen Turnhallen Allianz zu SWA/NamibiaGesprächen auf Ministerebene am 11./12. Februar in New York MdlAnfr A106 17.02.78 Drs 08/1526 Wohlrabe CDU/CSU Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1978 V MdlAnfr A107 17.02.78 Drs 08/1526 Wohlrabe CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA . . 5942 D, 5943 B, C, D, 5944 A, B, C ZusFr Wohlrabe CDU/CSU 5943 B, C, 5944 B, C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5943 D ZusFr Frau Erler SPD . . . . . . . 5944 A Wiederverkauf eines enteigneten Grundstücks an den früheren Eigentümer für den doppelten Preis durch ein Bundesvermögensamt MdlAnfr A54 17.02.78 Drs 08/1526 Peiter SPD Antw PStSekr Haehser BMF 5944 D Aberkennung der Gemeinnützigkeit für die Belange des Umweltschutzes vertretende Bürgerinitiativen durch Finanzämter auf Grund des § 52 der Abgabenordnung MdlAnfr A55 17.02.78 Drs 08/1526 Frau Dr. Hartenstein SPD MdlAnfr A56 17.02.78 Drs 08/1526 Frau Dr. Hartenstein SPD Antw PStSekr Haehser BMF . . . . 5945 A, B, D ZusFr Frau Dr. Hartenstein SPD . . . . 5945 B, C Gleichbehandlung der deutschen Arbeitnehmer bei den verbündeten Streitkräften und der Zivilbeschäftigten bei der Bundeswehr MdlAnfr A58 17.02.78 Drs 08/1526 Collet SPD MdlAnfr A59 17.02.78 Drs 08/1526 Collet SPD Antw PStSekr Haehser BMF . . . . . . 5945 D, 5946 A, B, C ZusFr Collet SPD . . . . . . . . . 5946 B, C Neuregelung der Mehrwertbesteuerung für die mehrbetriebliche Maschinennutzung in der Landwirtschaft MdlAnfr A60 17.02.78 Drs 08/1526 Ey CDU/CSU Antw PStSekr Haehser BMF . . . . . 5946 D ZusFr Ey CDU/CSU 5946 D Nächste Sitzung 5986 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 5987* A Anlage 2 Import von Seehundfellen aus Kanada sowie Protest gegen die inhumane Tötung von Seehundbabies MdlAnfr A3 17.02.78 Drs 08/1526 Löffler SPD SchrAntw PStSekr Gallus BML . . . . . 5987* B Anlage 3 Hagelabwehr in der Landwirtschaft durch Einsatz von radargesteuerten Flugzeugen MdlAnfr A4 17.02.78 Drs 08/1526 Dr. Laufs CDU/CSU SchrAntw PStSekr Wrede BMV 5987* C Anlage 4 Erkenntnisse über die Existenz, das Anwachsen und den Organisationsgrad einer SED-internen Opposition in der DDR sowie Authentizität des im „Spiegel" veröffentlichten Manifests MdlAnfr A8 17.0238 Drs 08/1526 Baron von Wrangel CDU/CSU MdlAnfr A9 17.0238 Drs 08/1526 Baron von Wrangel CDU/CSU SchrAntw PStSekr Höhmann BMB . . . . 5987* D Anlage 5 Änderung der Vorschriften der Umsatzsteuer hinsichtlich der privaten Heime MdlAnfr A52 17.02.78 Drs 08/1526 Frau Will-Feld CDU/CSU SchrAntw PStSekr Haehser BMF . . . . 5988* B Anlage 6 Erhebung von Mehrwertsteuer von Alten-und Pflegeheimen MdlAnfr A53 17.02.78 Drs 08/1526 Dr. Wittmann (München) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Haehser BMF . . . . 5988* B Anlage 7 Zusätzliche Belastung der Landwirtschaft nach den Vorschlägen der Kommission zur Einkommenbesteuerung der Landwirtschaft MdlAnfr A57 17.02.78 Drs 08/1526 Niegel CDU/CSU SchrAntw PStSekr Haehser BMF . . . . 5988* D Anlage 8 Sicherstellung der Betriebsbereitschaft von mindestens 24 000 MW Kernkraftwerken im Jahr 1985 MdlAnfr A61 17.02.78 Drs 08/1526 Lenzer CDU/CSU MdlAnfr A62 17.02.78 Drs 08/1526 Lenzer CDU/CSU SchrAntw PStSekr Grüner BMWi . . . . 5989* A VI Deutscher Bundestag — 8 Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1978 Anlage 9 Stillegung von Erdölraffinerien MdlAnfr A63 17.02.78 Drs 08/1526 Dr. Weber (Köln) SPD MdlAnfr A64 17.02.78 Drs 08/1526 Dr. Weber (Köln) SPD SchrAntw PStSekr Grüner BMWi . . . . 5989* C Anlage 10 Hilfsprogramm des Bundes zur Bewältigung der Krise der saarländischen Eisen- und Stahlindustrie auf Grund des Abbaus von Arbeitsplätzen durch die Rationalisierung der Luxemburgischen ARBED MdlAnfr A65 17.02.78 Drs 08/1526 Conrad (Riegelsberg) CDU/CSU MdlAnfr A66 17.02.78 Drs 08/1526 Conrad (Riegelsberg) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Grüner BMWi . . . . 5989* D Anlage 11 Einhaltung der Fettkennzeichnung der Wurst, MdlAnfr A70 17.02.78 Drs 08/1526 Amling SPD SchrAntw PStSekr Zander BMJFG . . . . 5990* B Anlage 12 Nichtverabschiedung des Nichtraucherschutzprogramms, gegenseitige Anerkennung der Weiterbildungen in Allgemeinmedizin in den Mitgliedstaaten der EG MdlAnfr A71 17.02.78 Drs 08/1526 Hasinger CDU/CSU MdlAnfr A72 17.02.78 Drs 08/1526 Hasinger CDU/CSU SchrAntw PStSekr Zander BMJFG . . . . 5990* D Anlage 13 Konsequenzen aus dem im Urteil des Land. Berichts München bejahten Zusammenhang zwischen der Erkrankung der Klägerin und der Einatmung von Ausgasungen pentachlorphenolhaltiger Holzschutzmittel in Wohnräumen MdlAnfr A73 17.02.78 Dis 08/1526 Dr. Hammans CDU/CSU SchrAntw PStSekr Zander BMJFG . . . . 5991* A Anlage 14 Umsatz von Kriegsspielzeug im Weihnachtsgeschäft 1977 sowie Unterbindung der Herstellung und des Vertriebs dieser Spielzeugarten MdlAnfr A74 17.02.78 Drs 08/1526 Frau Dr. Martiny-Glotz SPD MdlAnfr A75 17.02.78 Drs 08/1526 Frau Dr. Martiny-Glotz SPD SchrAntw PStSekr Grüner BMWi . . . . 5911* B Anlage 15 Forderung einer Straßenbenutzungsgebühr durch Österreich ab 1. Juli 1978 MdlAnfr A78 17.02.78 Drs 08/1526 Dr. Klepsch CDU/CSU MdlAnfr A79 17.02.78 Drs 08/1526 Dr. Klepsch CDU/CSU SchrAntw PStSekr Wrede BMV 5991* D Anlage 16 Ablehnung einer „Spartrasse" beim Bau der Schnellbahnstrecke Mannheim—Stuttgart MdlAnfr A81 17.02.78 Drs 08/1526 Wissmann CDU/CSU MdlAnfr A82 17.02.78 Drs 08/1526 Wissmann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Wrede BMV . . . . . 5992* B Anlage 17 Reaktion der Bundesbahn auf Rationalisierungsvorschläge ihrer Bediensteten • MdlAnfr A83 17.02.78 Drs 08/1526 Niegel CDU/CSU SchrAntw PStSekr Wrede BMV . . . . . 5992* C Anlage 18 Inbetriebnahme der A 63 von Mainz bis Alzey sowie Bau der Anschlußstrecke Mauchenheim—Kaiserslautern MdlAnfr A84 17.02.78 Drs 08/1526 Gerster (Mainz) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Wrede BMV . . . . . 5992* D Anlage 19 Kosten-Nutzen-Analyse für die geplanten Schnellstraßen der Deutschen Bundesbahn MdlAnfr A85 17.02.78 Drs 08/1526 Dr. Friedmann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Wrede BMV . . . . . 5993* A Anlage 20 Einstellungsstopp im Omnibusfahrdienst der Bundespost MdlAnfr A86 17.02.78 Drs 08/1526 Kirschner SPD MdlAnfr A87 17.02.78 Drs 08/1526 Kirschner SPD SchrAntw PStSekr Wrede BMV . . . . . 5993* B Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1978 VII Anlage 21 Schwierigkeiten deutscher Kraftfahrzeugfahrer beim Grenzübertritt in die Niederlande wegen ihrer mit c.b: Funk ausgestatteten Kraftfahrzeuge MdlAnfr A88 17.02.78 Drs 08/1526 Wimmer (Mönchengladbach) CDU/CSU MdlAnfr A89 17.02.78 Drs 08/1526 Wimmer (Mönchengladbach) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Wrede BMV 5993* C Anlage 22 Herausgabe einer Sonderbriefmarke zum Gedenken an den 25. Jahrestag des 17. Juni 1953 MdlAnfr A90 17.02.78 Drs 08/1526 Böhm (Melsungen) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Wrede BMP . . . . . 5993* D Anlage 23 Verzögerung der Zuteilung der Bundesmittel für den sozialen Wohnungsbau MdlAnfr A91 17.02.78 Drs 08/1526 Berger (Lahnstein) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Sperling BMBau . . 5994* A Anlage 24 Auswirkungen einer einmaligen Mietentzerrungsaktion für den sozialen Wohnungsbau; Auswirkung einer Verdoppelung der Heizölsteuer auf die durchschnittlichen Wohnkosten MdlAnfr A92 17.02.78 Drs 08/1526 Dr. Schneider CDU/CSU MdlAnfr A93 17.02.78 Drs 08/1526 Dr. Schneider CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Sperling BMBau . . 5994* B Anlage 25 Verbrauchergerechtere Regelung der Berechnung des Wasserverbrauchs bei preisgebundenen Wohnungen MdlAnfr A94 17.02.78 Drs 08/1526 Dr. Jahn (Münster) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Sperling BMBau . . 5994* D Anlage 26 Erklärung von Bundesminister a. D. Ravens gegenüber der Presse über sein Ausscheiden aus dem Kabinett MdlAnfr A97 17.02.78 Drs 08/1526 Nordlohne CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Sperling BMBau . . 5995* B Anlage 27 Lieferung von Raketentypen, die für die Verteidigung der Bundesrepublik wichtig sind, an Nicht-NATO-Länder MdlAnfr A101 17.02.78 Drs 08/1526 Gärtner FDP SchrAntw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 5995* C Anlage 28 Deutschunterricht in englischen Schulen MdlAnfr A104 17.02.78 Drs 08/1526 Rühe CDU/CSU SchrAntw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 5995* D Anlage 29 Gültigkeit der in der Resolution 385 des UN-Sicherheitsrats vom 30. Januar 1976 enthaltenen Forderungen betreffend die Zukunft SWA/Namibias MdlAnfr A108 17.02.78 Drs 08/1526 Dr. Pfennig CDU/CSU SchrAntw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 5996* C Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1978 5889 75. Sitzung Bonn, den 23. Februar 1978 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordneter) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens ** 24. 2. Dr. Aigner * 24. 2. Alber * 23. 2. Dr. Barzel 24. 2. Frau von Bothmer 24. 2. Buchstaller 24.2. Dürr 24. 2. Engelsberger 24. 2. Dr. Fuchs * 23. 2. Gärtner 23. 2. Gerstein 23. 2. Gertzen 24. 2. Haase (Fürth) * 24. 2. Haberl 23. 2. Dr. h. c. Kiesinger 24. 2. Dr. Klepsch * 23. 2. Lattmann 24. 2. Lemp * 24. 2. Lücker * 23.2. Müller (Mülheim) * 24. 2. Schmidt (München) * 24. 2. Schreiber * 24. 2. Dr. Starke (Franken) 24.2. Dr. Todenhöfer 24. 2. Tönjes 24. 2. Frau Dr. Walz * 24. 2. Wawrzik ' 23.2. Werner 24. 2. Frau Dr. Wisniewski 24. 2. Zebisch 24. 2. *für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Löffler (SPD) (Drucksache 8/1526 Frage A 3) : Liegen der Bundesregierung Erkenntnisse darüber vor, ob durch die Ratifizierung des Internationalen Abkommens vom 3. März 1973 über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen der Import von Seehundfellen aus Kanada, die durch grausame Tötung von Robben gewonnen werden, zurückgegangen ist, und wenn nicht, welche Maßnahmen gedenkt die Bundesregierung zu treffen, um gegen die inhumane Tötung von Seehundbabies zu protestieren? Bei den in Kanada bejagten Robben, um die es hier geht, handelt es sich um Sattelrobben (Harp Seal), die nach Ansicht von Experten des Washingtoner Artenschutzübereinkommens weder von der Ausrottung bedroht noch sonst ernsthaft in ihrem Bestand gefährdet sind. Diese sind durch das Washingtoner Übereinkommen daher nicht geschützt und können hierdurch nicht geschützt werden. Anlagen zum Stenographischen Bericht Die Bundesregierung hat daher keine Möglichkeit, auf die Robbenjagd in Kanada Einfluß zu nehmen. Es handelt sich mangels der Anwendbarkeit entsprechender internationaler Übereinkommen um eine ausschließliche Angelegenheit des nationalen kanadischen Natur-, Jagd- und Tierschutzrechtes. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wrede auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Laufs (CDU/CSU) (Drucksache 8/1526 Frage A 4): Ist die Bundesregierung bereit, im Hinblick auf die über dem Bundesgebiet vorherrschenden meteorologischen Bedingungen die im Ausland sowie im Freistaat Bayern durchgeführten Maßnahmen zur Hagelabwehr in der Landwirtschaft durch Einsatz von radargeführten Flugzeugen, welche entstehende Hagelwolken mit Kondensationskernen impfen, durch eigene Vorstellungen und Maßnahmen zu unterstützen? Die Bundesregierung hat zur Zeit nicht die Absicht, eigene Maßnahmen zur Hagelbekämpfung einzuleiten. Sie stützt sich hierbei auf offizielle Erklärungen der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), die Aussagen über den derzeitigen Kenntnisstand in der Hagelbekämpfung geben und in denen es heißt: „Bis jetzt existieren keine allgemein anerkannten Methoden zur Hagelbekämpfung. Die bisherigen Ergebnisse (entsprechender Versuche) sind nicht eindeutig." Die Entwicklung auf diesem Gebiet wird jedoch weiterhin mit Interesse und Aufmerksamkeit verfolgt. Es ist der Bundesregierung bekannt, daß im Landkreis Rosenheim seit einigen Jahren aufgrund einer Privatinitiative im Auftrag des Landkreises Versuche zur Hagelbekämpfung durchgeführt werden. Diese Versuche werden vom Deutschen Wetterdienst auf Anforderung beratend unterstützt. Aussagen über den Erfolg dieses praktischen Versuchs sind wegen der Komplexität des damit verbundenen wissen- schaftlichen Problems und der Kürze der bisherigen Versuchsdauer nicht möglich. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höhmann auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Baron von Wrangel (CDU/CSU) (Drucksache 8/1526 Fragen A 8 und 9): Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung über die Existenz, das Anwachsen und den Organisationsgrad einer SED-internen Opposition in der DDR, und welche politischen Schlußfolgerungen zieht sie daraus? Hat sich die Bundesregierung bereits eine Meinung über die Authentizität des im „Spiegel" abgedruckten Manifests einer SED-internen Opposition gebildet, und welchen politischen Stellenwert mißt sie dem Manifest gegebenenfalls zu? 5988* Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1978 Zu Frage A 8: Die Bundesregierung hat keine Erkenntnisse über eine organisierte Opposition in der DDR. Unter den gesellschaftlichen und politischen Bedingungen der DDR hält die Bundesregierung die Bildung einer organisierten Opposition in der DDR nicht für wahrscheinlich. Diese Einschätzung erfolgt unabhängig von den Papieren, welche der „Spiegel" veröffentlicht hat. Zu Frage A 9: Die Bundesregierung hat zu den im „Spiegel" veröffentlichten Papieren durch Bundesminister Franke im Bundestagsausschuß für innerdeutsche Beziehungen am 18. Januar 1978 Stellung genommen. Der Bundeskanzler hat in seiner Regierungserklärung am 19. Januar 1978 festgestellt: Die Bundesregierung hat mit diesem Papier nichts zu tun, aber manche der Reaktionen auf seine Veröffentlichung treffen uns. Darüber hinaus ist es nicht die Absicht der Bundesregierung, sich an den Spekulationen über die Herkunft der im - „Spiegel" veröffentlichten Papiere und seinen politischen Stellenwert zu beteiligen. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Mündliche Frage der Abgeordneten Frau Will-Feld (CDU/CSU) (Drucksache 8/1526 Frage A 52) : Ist die Bundesregierung bereit, die gesetzlichen Vorschriften der Umsatzsteuer, die vor allem private Heime betreffen, zu ändern, und wenn ja, in welcher Weise wird die Änderung erwogen? Die Bundesregierung wird den gesetzgebenden Körperschaften voraussichtlich vorschlagen, die Steuerbefreiung für private Altenheime zu erweitern. Dies soll in der Weise geschehen, daß zusätzlich zu den wirtschaftlich hilfsbedürftigen auch die pflegebedürftigen alten Menschen in die Zweidrittelgrenze des § 4 Nr. 16 c UStG einbezogen werden. Pflegebedürftig sind nach § 68 Abs. 1 des Bundessozialhilfegesetzes Personen, die infolge Krankheit oder Behinderung so hilflos sind, daß sie nicht ohne Wartung und Pflege bleiben können. Ich bin der Auffassung, daß damit die steuerlichen Probleme der privaten Altenheime gelöst sein werden. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Wittmann (München) (Drucksache 8/ 1526 Frage A 53) : Mit welcher Begründung wird von privaten und gemeinnützigen Alten- und Pflegeheimen zu Lasten der Hausbewohner Mehrwertsteuer und seit wann erhoben? Gemeinnützige Altenheime sind, soweit bekannt, stets Mitglied eines amtlich anerkannten Wohlfahrtsverbands. Sie können deshalb die Steuerbefreiung für Wohlfahrtsverbände (§ 4 Nr. 18 UStG) in Anspruch nehmen. Dem Bundesfinanzministerium ist kein Fall bekannt, in dem gemeinnützige Altenheime zur Mehrwertsteuer herangezogen worden sind. Private Altenheime sind von der Mehrwertsteuer befreit, wenn mindestens zwei Drittel ihrer Leistungen wirtschaftlich hilfsbedürftigen Personen zugute kommen. Durch die neue Abgabenordnung sind die Grenzen für die wirtschaftliche Hilfsbedürftigkeit ab dem 1. Januar 1977 gegenüber der früheren Rechtslage herabgesetzt worden. Von den Verbänden des privaten Altenheimgewerbes wird die ab 1. Januar 1977 geltende Regelung mit der Behauptung angegriffen, daß die Umsatzsteuerbefreiung nur noch in wenigen Ausnahmefällen von den privaten Altenheimen in Anspruch genommen werden könne. Die gesetzgebenden Körperschaften haben die in § 53 Nr. 2 AO getroffene Regelung besonders eingehend beraten und einstimmig beschlossen. Sie haben sich hierbei von dem Grundsatz leiten lassen, daß die Einkommensgrenzen für die Inanspruchnahme von Steuervergünstigungen in einem angemessenen Verhältnis zu den Durchschnittseinkommen der Erwerbstätigen stehen müssen. Die Masse der arbeitenden Bevölkerung sollte nicht durch Gesetz zu wirtschaftlich hilfsbedürftigen Personen erklärt werden. Außerdem sollte ein steuerlicher Anreiz erhalten bleiben, Personen mit niedrigem Einkommen bevorzugt in Altenheime aufzunehmen. Bei der getroffenen Regelung wurde auch berücksichtigt, daß der Vermietungsanteil der Leistungen der Altenheime (etwa 30 bis 40 v. H. des Pflegesatzes) in jedem Fall kraft Gesetzes von der Mehrwertsteuer befreit ist. Der Bundesminister der Finanzen hat inzwischen prüfen lassen, ob angesichts der Kostenentwicklung die Grenzen für die wirtschaftliche Hilfsbedürftigkeit zu erhöhen sind. Die Bundesregierung wird daraufhin voraussichtlich den gesetzgebenden Körperschaften vorschlagen, die Umsatzsteuerbefreiung für private Altenheime durch die Einbeziehung der pflegebedürftigen alten Menschen in die Zweidrittelgrenze des § 4 Nr. 16 c UStG zu erweitern. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Niegel (CDU/CSU) (Drucksache 8/1526 Frage A 57): Welle Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus dem Gutachten der Kommission zur Einkommenbesteuerung der deutschen Landwirtschaft, und wie hoch berechnet sie die zusätzliche Belastung der Landwirtschaft nach den beiden alternativen Vorschlägen, falls sie in dieser Form verwirklicht würden? Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1978 5989* Das von der Kommission zur Begutachtung der Einkommensbesteuerung in der Landwirtschaft am 15. Februar 1978 vorgelegte Gutachten wird von der Bundesregierung eingehend geprüft. Erst danach kann zu den von der Kommission unterbreiteten Alternativen für eine künftige Besteuerung der Landwirtschaft Stellung genommen werden. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Lenzer (CDU/CSU) (Drucksache 8/1526 Fragen A 61 und 62) : Wie will die Bundesregierung sicherstellen, daß 1985 mindestens 24 000 MW Kernkraftwerke betriebsbereit sind, wenn nicht im Jahr 1978 mit dem Bau von vier Kernkraftwerken bzw. dem Weiterbau in Wyhl und Brokdorf und zwei neuen Kernkraftwerken begonnen wird? Trifft es zu, daß die Bundesregierung heute noch keine Vorsorge für den Bau einer zunehmenden Zahl von Kernkraftwerken in den achtziger Jahren trifft, obwohl die Zahl der "Informationsanlage" aus der Fortschreibung des Energieprogramms einen steigenden Beitrag der Kernenergie zur Strombedarfsdekkung dokumentieren, und wenn ja, aus welchen Gründen verhält sie sich so? Zu Frage A 61: Die Bundesregierung hat in der Zweiten Fortschreibung des Energieprogramms dargelegt, daß zur Deckung des mittel- und langfristigen Kapazitätsbedarfs in den einzelnen Lastbereichen der Bau bzw. Weiterbau von Kernkraftwerken in einem begrenzten Ausmaß unerläßlich und vertretbar ist. Sie versteht die von den energiewirtschaftlichen Instituten erarbeiteten Prognoseangaben nicht als stichtagsbezogene Zahlenaussagen, sondern als Darlegung von Tendenzen und Größenordnungen einer .zu erwartenden Entwicklung. Dies gilt auch für die von den Instituten genannte installierte Kernkraftwerksleistung von 24 000 MW im Jahre 1985. Ob diese Zahl Mitte der 80er Jahre exakt erreicht wird, hängt nicht nur von der Entscheidung über die Genehmigung einzelner Kraftwerksprojekte ab, die letztlich die Bundesländer im Rahmen der entsprechenden Gesetze und Rechtsvorschriften treffen müssen, sondern auch von den Annahmen der Versorgungsunternehmen über die Entwicklung des Stromverbrauchs in ihrem Versorgungsgebiet. Zu Frage A 62: Für den langfristigen Ausbau der Kernenergie hat die Bundesregierung die aus ihrer Zuständigkeit notwendigen Schritte getan bzw. das Erforderliche in die Wege geleitet. Zu nennen sind insbesondere — die Maßnahmen zur Entsorgung; — eine weitere Novellierung des Atomgesetzes vor allem mit dem Ziel einer Konzentrierung der Genehmigungsverfahren sowie einer Präzisierung unbestimmter Rechtsbegriffe; damit werden dann auch aufgetretene Auslegungsschwierigkeiten der Gerichte vermindert; — das Hinwirken auf die Länder, landesweite Standortversorgepläne für Kraftwerke aufzustellen. Die Vorstellungen hierzu hat die Bundesregierung ausführlich in der Zweiten Fortschreibung des Energieprogramms und im Entsorgungsbericht (BT-Drucks. 8/1281) dargelegt. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Weber (Köln) (SPD) (Drucksache 8/1526 Fragen A 63 und 64) : Ist der Bundesregierung bekannt, welche Erdölraffinerien im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland ihre Produktionskapazität ganz oder teilweise stillegen wollen und wieviel Arbeitsplätze davon betroffen werden, und wenn ja, welche Folgerungen zieht sie daraus? Sieht die Bundesregierung Möglichkeiten, solche Stillegungen zu verhindern? Der Bundesregierung ist über die von der ELF-Mineralöl GmbH im Dezember 1977 angekündigte Stillegung ihrer Raffinerie in Speyer hinaus nicht bekannt, ob und wenn ja welche weitere Raffineriegesellschaften ganz oder teilweise Produktionskapazitäten stillegen wollen. Im Fall Speyer erfolgt die Stillegung der jetzigen 2,8-Miilionen-t-Raffinerie Zug um Zug mit der Inbetriebnahme einer neuen 5-Millionen-t-Anlage am gleichen Ort. Die Lage der deutschen Mineralölindustrie ist wie die der übrigen europäischen Mineralölverarbeitung seit Jahren durch unausgelastete Kapazitäten und eine anhaltend schlechte Ertragslage gekennzeichnet. Ursachen für diese Entwicklung sind die tiefgreifenden Veränderungen auf den Weltrohölmärkten, die zusammen mit der wirtschaftlichen Rezession nach 1973 zu erheblichen Überkapazitäten geführt haben. Dabei ist der Kapazitätsüberhang in anderen europäischen Ländern noch teilweise erheblich größer als in der Bundesrepublik. Die Mineralölindustrie unternimmt gegenwärtig erhebliche Anstrengungen, ihre Strukturprobleme zu überwinden. Stillegungen werden dabei in der Regel erst an letzter Stelle erwogen. So will die in die Esso-Chemie GmbH integrierte Kölner Esso-Raffinerie durch einen stop-andgo-Betrieb eine Stillegung vermeiden und durch zeitweises Abschalten den Mineralölausstoß reduzieren. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Conrad (Riegelsberg) (CDUICSU) (Drucksache 8/1526 Fragen A 65 und 66) : Ist der Bundesregierung das neueste Umstrukturierungs- und Rationalisierungsprogramm der luxemburgischen ARBED, wonach bis 1983 8 800 Arbeitsplätze im Saarland abgebaut werden sollen, bekannt, und wenn ja, welche Folgerungen zieht sie daraus? 5990* Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1978 Ist die Bundesregierung bereit, sich an der Bewältigung der Krise der saarländischen Eisen- und Stahlindustrie durch ein Sonderhilfsprogramm des Bundes, das im besonderen der Schaffung von Ersatz- bzw. neuen Arbeitsplätzen gilt, zu beteiligen, und wenn ja, in welchem finanziellen Rahmen und mit welcher Zielsetzung? Zu Frage A 65: Seit einigen Monaten werden Gespräche zwischen der Bundesregierung und der saarländischen Landesregierung einerseits sowie der ARBED und zwei der drei saarländischen Stahlunternehmen andererseits geführt, wie die schwierige Lage der saarländischen Stahlunternehmen behoben werden kann. Die Gespräche laufen noch; das endgültige Konzept für eine Umstrukturierung der beiden Unternehmen liegt der Bundesregierung bis jetzt nicht vor. Deshalb kann sie zu den genannten Zahlen über- den Verlust von Arbeitsplätzen nicht Stellung nehmen. Die Bundesregierung ist bereit, die Realisierung des von den betroffenen Unternehmen unter Mitwirkung der Arbeitnehmer im Rahmen von deren Mitwirkungsrechten zu erstellenden Umstrukturierungsprogramms mit Hilfen zu flankieren, sofern es tragfähig ist; dadurch soll eine dauerhafte Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit und eine organische Entwicklung der Beschäftigungssituation ermöglicht werden. Zu Frage A 66: Das Kabinett hat am 14. Dezember 1977 eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, um dem Saarland bei der Flankierung des Anpassungsprozesses der saarländischen Stahlindustrie zu helfen. Das Kernstück dieses Flankierungsprogramms bildet ein Sonderprogramm im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur", mit dem die Schaffung von Ersatzarbeitsplätzen für die im Zuge des Anpassungsprozesses der saarländischen Stahlindustrie freigesetzten Arbeitskräfte ermöglicht werden soll. Dieses Sonderprogramm soll für die Jahre 1978 bis 1981 mit einem Mittelvolumen von insgesamt 200 Millionen DM (Bundesanteil: 100 Millionen DM) ausgestattet sein. Das Sonderprogramm bedarf noch der Zustimmung des Planungsausschusses für regionale Wirtschaftsstruktur, der sich am 8. März 1978 mit diesem Programm befassen wird. Neben dem Bund müssen mindestens sechs Länder dem Sonderprogramm zustimmen, damit dieses in Kraft treten kann. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Amling (SPD) (Drucksache 8/1526 Frage A 70): Ist der Bundesregierung bekannt, in welchem Umfang in den Betrieben des Fleischerhandwerks und des Einzelhandels die Aktion Fettkennzeichnung der Wurst eingehalten wird, und wenn ja, wird auf Grund der Erfahrung diese freiwillige Aktion für ausreichend gehalten, oder hält die Bundesregierung aus gesundheitspolitischen Gründen den Erlaß entsprechender Vorschriften für erforderlich? Aus bisher vorliegenden Berichten der obersten Landesbehörden ist der Bundesregierung bekannt, daß die Wursthersteller und -verkäufer bemüht sind, die Aktion „Fett-Kennzeichnung" der Wurst durchzuführen. In den vorliegenden Berichten wird jedoch zum Ausdruck gebracht, daß abschließende Erfahrungen mit dieser freiwilligen Aktion noch nicht mitgeteilt werden können, weil die Zeit von etwa einem halben Jahr für eine gesicherte Beurteilung nicht ausreiche. Die Bundesregierung teilt diese Auffassung. Beispielsweise sei zu berücksichtigen, daß an Etiketten für industriell hergestellte, vorverpackte Wurstwaren zunächst nur über einen großen Bestand an bisher verwendeten Mustern verfügt werden konnte. Abgesehen davon mußte im Gegensatz zum Fleischerhandwerk beim Einzelhandel die anfänglich vorhandene Tendenz, sich der freiwilligen Aktion nicht voll anzuschließen, durch Aktivitäten der Mitgliederverbände erst überwunden werden. Eine Beurteilung des Erfolges dieser Aktion und deren kritische Bewertung wird die Bundesregierung im weiteren Verlauf dieses Jahres vornehmen können. Es ist zu hoffen, daß sie positiv verläuft, so daß sich der Erlaß einer Verordnung erübrigt. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Hasinger (CDU/CSU) (Drucksache 8/1526 Fragen A 71 und 72): Weshalb ist das Nichtraucherschutzprogramm — entgegen einer Antwort des Staatssekretärs im Bundesministerium für Jugend Familie und Gesundheit vom 24. November 1977 — immer noch nicht verabschiedet? Ist die Bundesregierung bereit, der Anregung des Verbands der niedergelassenen Ärzte Deutschlands (NAV) zu folgen und den Ministerrat der Europäischen Gemeinschaft aufzufordern, allen Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft zu empfehlen, die in den verschiedenen Ländern wie in der Bundesrepublik Deutschland, Niederlande, Dänemark und Großbritannien bereits bestehenden Welterbildungen in Allgemeinmedizin gegenseitig anzuerkennen und eine dementsprechende Auslegung des Artikels 8 der EG-Richtlinien 75/362/CEE vom 16. Juni 1976 solange vorzunehmen, bis entsprechende Mindestkriterien für die allgemeinärztliche Weiterbildung von der Kommission der Europäischen Gemeinschaft dem Ministerrat der Gemeinschaft zur Aufnahme in die obengenannte Richtlinie empfohlen werden? Zu Frage A 71: Die Aussage des Bundesministeriums für Jugend, Familie und Gesundheit in der Fragestunde am 24. November 1977 steht in keinem Widerspruch zum Verfahren der Verabschiedung des Programms. Seinerzeit ist mitgeteilt worden, daß nach dem Sachstand die Verabschiedung des Nichtraucherschutzprogramms in den folgenden Wochen eingeleitet werden könne. Das ist auch geschehen. Am 14. Dezember 1977 haben die Gesundheitsminister der Länder dem Programm zugestimmt. Bis zum 30. Januar 1978 lag das Einverständnis der Bundesressorts vor. Die Klärung verfassungsrechtlicher Aussagen ist am 10. Februar 1978 abgeschlossen worden. Das Programm wird in Kürze dem Kabinett zum Beschluß vorgelegt und sodann dem Deutschen Bundestag zugeleitet werden. Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1978 5991* Zu Frage A 72: Verschiedene Beratungsgremien bei der Kommission der Europäischen Gemeinschaften befassen sich bereits mit der Frage der Weiterbildung zum Allgemeinarzt und deren Berücksichtigung in den EG-Richtlinien für Ärzte. Es ist zu erwarten, daß im Rahmen dieser Beratungen die Anregung diskutiert wird, unter entsprechender ausweitender Anwendung des Artikels 8 der Richtlinie 75/362/EWG durch eine Ratsempfehlung eine gegenseitige Anerkennung von Diplomen über die ärztliche Weiterbildung in der Allgemeinmedizin zu erreichen. Es wird u. a. vom Ergebnis dieser Erörterungen abhängen, ob ein Vorgehen im Sinne des Vorschlages des Verbandes der niedergelassenen Ärzte Deutschland e. V. sinnvoll und zweckmäßig ist. Da es sich um eine Angelegenheit der ärztlichen Weiterbildung handelt, ist es erforderlich, die Frage auch mit den für die Regelung der ärztlichen Weiterbildung zuständigen Ländern zu erörtern. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Hammans (Drucksache 8/1526 Frage A 73): Welche Konsequenzen hat die Bundesregierung aus dem Urteil des Landgerichts München vom 21. Dezember 1977 gezogen, in dem der Kausalzusammenhang zwischen der Erkrankung der Klägerin und der Einatmung von Ausgasungen pentachlorphenolhaltiger Holzschutzmittel in Wohnräumen bejaht worden ist? Die Bundesregierung hat aufgrund des von Ihnen zitierten Urteils des Landgerichts München mit den Bundesländern die Konsequenzen erörtert. Die Länder haben sich bereit erklärt, ihr jeweiliges Giftrecht dahingehend zu ändern, daß pentachlorphenolhaltige Zubereitungen nur noch mit folgendem Warnhinweis in den Verkehr gebracht werden dürfen: „Großflächige Verwendung in Innenräumen kann zu Gesundheitsschäden führen. Nicht in Räumen anwenden, die zum Aufenthalt von Menschen bestimmt sind." Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Mündlichen Fragen der Abgeordneten Frau Dr. Martiny-Glotz (SPD) (Drucksache 8/1526 Fragen A 74 und 75) : Liegen der Bundesregierung statistische Angaben darüber vor, in welcher Höhe sich der Umsatz von Waffen, Scheinwaffen, Spielzeugwaffen und Kriegsspielzeug im Weihnachtsgeschäft 1977 bewegt hat? Verfügt die Bundesregierung über Erkenntnisse, welchen Anteil Waffen, Scheinwaffen, Spielzeugwaffen und Kriegsspielzeug am Umsatz für Spielzeug generell und insbesondere zu Weihnachten haben, und welche Maßnahmen wird die Bundesregierung ergreifen, um rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest des Jahres 1978 die Herstellung und den Vertrieb dieser Art von Spielzeug zu unterbinden? Zu Frage A 74: Der Bundesregierung liegen statistische Angaben über den Umsatz von Waffen, Scheinwaffen, Spielzeugwaffen und Kriegsspielzeug nicht vor. Es gibt lediglich eine amtliche Statistik über die Produktion und den Außenhandel von Spielzeugwaffen. Eine amtliche Definition des Begriffs Spielzeugwaffen fehlt. Nach Auskunft des Verbandes der Spielzeugwarenindustrie werden unter „Spielzeugwaffen" im wesentlichen Handfeuerwaffen, wie z. B. Wasserpistolen, Handwurfspiele sowie Pfeil und Bogen statistisch gemeldet. Kriegsspielzeug, unter dem in Fachkreisen mechanisch bewegte und waffenbewehrte oder durch Tarnanstrich gekennzeichnete Fahrzeuge verstanden werden, findet in diese Statistik nicht Eingang. Dieses Spielzeug wird vielmehr, je nach Art, unter Spielwaren aus Metall, aus Kunststoff, aus Spritzguß, zum Zusammensetzen und möglicherweise auch unter „sonstiges Spielzeug" geführt. Auch bei diesen Statistiken handelt es sich nicht um Umsatzstatistiken, sondern um Produktions- und Außenhandelsstatistiken. Kriegsspielzeug läßt sich aus diesen Statistiken mangels entsprechender Untergliederung nicht herausfiltern. Scheinwaffen, das sind funktionslose Nachbildungen von Waffen, werden unter den gleichen Kategorien statistisch gemeldet. Die in der Anfrage im übrigen noch besonders genannten „Waffen", unter denen offenbar Spielzeug-Kriegswaffen verstanden werden sollen, sind entweder in der Spielzeugwaffenstatistik oder in den übrigen genannten Statistiken enthalten. Auch dem Verband der Spielwarenindustrie liegen entsprechende Umsatzzahlen noch nicht vor. Zu Frage A 75: Wie bereits erwähnt, liegen der Bundesregierung entsprechende Unterlagen nicht vor. Die geringe Bedeutung des Spielzeugwaffengeschäfts läßt sich aber daran ablesen, daß die Einfuhr an Spielzeugwaffen in den Monaten Januar bis November 1977 nur 1,9 °/o an der gesamten Spielzeugeinfuhr und die Ausfuhr an Spielzeugwaffen lediglich 0,2 °/o an der gesamten Spielzeugausfuhr ausmacht (Produktionszahlen liegen wegen der generellen statistischen Umstellung für 1977 noch nicht vor). Hierzu hat sicher wesentlich beigetragen, daß der Fachhandel dem Vertrieb von funktionstüchtigem Kriegsspielzeug mit großer Zurückhaltung begegnet. Die Bundesregierung hat nicht die Absicht, die Herstellung und den Vertrieb von Kriegsspielzeug zu unterbinden. Das geltende Recht bietet hierzu im übrigen auch keine Handhabe. Anlage 15 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wrede auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Klepsch (CDU/CSU) (Drucksache 8/1526 Fragen A 78 und 79): Was hat die Bundesregierung unternommen, die als Straßenverkehrsbeitrag deklarierte Lkw-Sondersteuer, die ab 1. Juli 1978 5992* Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1978 in Osterreich bei Transittransporten erhoben werden soll — wie aus einer Resolution des Bundesverbands des Deutschen Güterfernverkehrs e. V. hervorgeht —, zu verhindern? Ist die Bundesregierung bereit, ein derartiges Vorgehen ohne entsprechende Gegenmaßnahmen hinzunehmen? Schon vor zwei Jahren hat die Bundesregierung in Brüssel darauf aufmerksam gemacht, daß die Transitländer auf die Dauer die Belastungen ihrer Verkehrsinfrastruktur nicht hinnehmen werden. Die Ankündigung österreichischer ,Straßenverkehrsabgaben ist deshalb nicht zuletzt vor dem Hintergrund jahrelanger Vernachlässigung gemeinsamer Verkehrsplanungen zu sehen. Der Bundesminister für Verkehr hat unmittelbar nach Bekanntwerden des österreichischen Gesetzentwurfs dem Präsidenten des Rates (Verkehr) der Europäischen Gemeinschaften vorgeschlagen, die Kommission durch den Ministerrat zu beauftragen, unverzüglich für die Gemeinschaft Verhandlungen mit der österreichischen Regierung aufzunehmen. Ziel dieser Verhandlungen soll es sein, die österreichische Seite zu überzeugen, daß ein isoliertes einzelstaatliches Vorgehen nicht zu einer befriedigenden Lösung des Problems in Europa beiträgt. Abdruck dieses Schreibens hat der Bundesminister für Verkehr auch den Verkehrsministern der Mitgliedstaaten sowie Osterreichs und der Schweiz zugeleitet. Der österreichische Verkehrsminister ist außerdem mit Schreiben des Bundesministers für Verkehr vom 15. Februar 1978 darauf hingewiesen worden, daß die deutsche Seite rechtliche Widersprüche zwischen dem österreichischen Gesetzesvorhaben und bestimmten bilateralen deutsch-österreichischen Lkw-Steuerabkommen sieht. Auch der Bundesminister der Finanzen und der Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten haben in Schreiben an ihre österreichischen Kollegen Bedenken gegen den österreichischen Plan, insbesondere wegen der beabsichtigten Höhe der Abgabe und der Gefahr einer Diskriminierung deutscher Verkehrs- und Wirtschaftsunternehmen geäußert. Inzwischen hat auch die EG-Kommission in einem Aide Memoire gegenüber der österreichischen Regierung zu der Abgabe kritisch Stellung genommen. Es bleibt abzuwarten, ob die österreichische Regierung die von verschiedensten Stellen an sie herangetragenen Bedenken und Überlegungen zum Anlaß nimmt, den zur Begutachtung vorgelegten Gesetzesentwurf grundlegend zu überprüfen. Eine Festlegung der deutschen Verhandlungsposition zum gegenwärtigen Zeitpunkt erscheint deshalb nicht zweckdienlich. Anlage 16 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wrede auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Wissmann (CDU/CSU) (Drucksache 8/1526 Fragen A 81 und 82): Wird die Bundesregierung der Auffassung der baden-württembergischen Landesregierung, daß eine den gegenwärtigen Planungen der Deutschen Bundesbahn entsprechende „Spartrasse" beim Bau der Schnellbahnstrecke Mannheim—Stuttgart aus Gründen des Natur- und Landschaftsschutzes im Interesse der betroffenen Bevölkerung keinesfalls hingenommen werden kann, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Rechnung tragen, und wenn nein, warum nicht? Ist die Bundesregierung im Falle einer Ablehnung der o. g. „Spartrasse" bereit, daraus die notwendigen finanziellen Konsequenzen zu ziehen und für eine entsprechende Erhöhung der Gesamtmittel für den Bau der Schnellbahnstrecke Mannheim—Stuttgart zu sorgen? Nach einem beim Bundesminister für Verkehr vorliegenden Schreiben des Ministers für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr des Landes Baden-Württemberg hält dieser eine Vorabstimmung über Einzelheiten des Trassenverlaufs in bestimmten Streckenabschnitten der Neubaustrecke Mannheim–Stuttgart für erforderlich. Die insbesondere aus Gründen des Natur- und Landschaftsschutzes dargelegten Forderungen sind auch Gegenstand von bereits eingeleiteten Planfeststellungsverfahren. Über zusätzliche Forderungen, die über die Planungs- und Realisierungsabsichten der DB hinausgehen, werden derzeit Gespräche zwischen den beteiligten Obersten Landesbehörden, dem Bundesminister für Verkehr und der Deutschen Bundesbahn geführt. Die Ergebnisse dieser Gespräche sind abzuwarten. Anlage 17 Antwort des Pari. Staatssekretärs Wrede auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Niegel (CDU/CSU) (Drucksache 8/1526 Frage A 83) : Trifft es zu, daß die Deutsche Bundesbahn auf Rationalisierungsvorsdiläge ihrer Angestellten und Beamten mit einer Nichtbeförderung der entsprechenden Bediensteten reagierte, und wie ist dies gegebenenfalls angesichts der Tatsache, daß in privaten Unternehmen solche Vorschläge positiv honoriert werden, zu erklären? Der Vorstand der Deutschen Bundesbahn (DB) mißt dem Vorschlagswesen eine wesentliche Bedeutung zu und fördert Mitarbeiter, die konstruktive Verbesserungsvorschläge einreichen; hierzu gehören auch Anregungen zur Rationalisierung. Die Bundesregierung hält es daher für ausgeschlossen, daß Mitarbeiter der DB nicht befördert worden sind, weil sie Verbesserungsvorschläge gemacht haben. Anlage 18 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wrede auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Gerster (Mainz) (CDU/ CSU) (Drucksache 8/1526 Frage A 84): Kann .nach dem heutigen Baufortschritt damit gerechnet werden, daß die Bundesautobahn (A 63) von Mainz bis südlich Alzey (Mauchenheim) bis 1981 voll in Betrieb genommen werden kann, und bis wann kann mit dem Bau der Anschlußstrecke Mauchenheim—Kaiserslautern gerechnet werden? Nach den derzeitigen Terminplanungen ist eine Fertigstellung der Bundesautobahn A 63 durchgehend .von Mainz bis südlich Alzey (Mauchenheim) bis 1981 vorgesehen. Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1978 5993* Die Bauarbeiten für den Streckenabschnitt Mauchenheim–Kaiserslautern können ab 1978 in Angriff genommen werden, sofern die rechtlichen und technischen Voraussetzungen dies zulassen. Anlage 19 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wrede auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Friedmann (CDU/CSU) (Drucksache 8/1526 Frage A 85) : Warum hält Staatssekretär Ruhnau seine Zusage, die er mir am 18. Januar 1978 im Haushaltsausschuß des Deutschen Bundestages gegeben und in persönlichem Gespräch am Rande der Haushaltsdebatte des Deutschen Bundestages wiederholt hat, nicht ein, mir die Kosten-Nutzen-Analysen für die geplanten Schnelltrassen der Deutschen Bundesbahn zuzuleiten? Ich gehe davon aus, daß mit der Kosten-NutzenAnalyse für Schnellstraßen der Deutschen Bundesbahn die Bewertung der Neubaustrecken gemeint ist. Herr Staatssekretär Ruhnau steht zu seiner Zusage und bedauert, daß infolge eines Büroversehens Ihnen die zugesagten Unterlagen noch nicht zugegangen sind. Anlage 20 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wrede auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Kirschner (SPD) (Drucksache 8/1526 Fragen A 86 und 87): Trifft es zu, daß eine Verfügung des Bundespostministers festlegt, ab sofort grundsätzlich keine neuen Kräfte in den Omnibusfahrdienst hereinzunehmen? Wenn dies zutrifft und Ausnahmefälle der ausdrücklichen Genehmigung des Bundespostministers bedürfen, welche Gründe rechtfertigen diese Anordnung? Bereits seit dem 30. März 1977 werden keine neuen Kräfte für den Omnibusfahrdienst der Deutschen Bundespost mehr eingestellt. Arbeitsplätze, die durch Ausscheiden von Fahrern frei werden, sind — sofern sie nicht auf Grund von Rationalisierungsmaßnahmen ersatzlos wegfallen — durch überzähliges Postpersonal zu besetzen. Nur wenn dies nicht möglich ist, werden die Fahrleistungen an .Auftragnehmer vergeben. Laut Kabinettbeschlüssen vom 28. Mai 1975 und 27. April 1977 beabsichtigt die Bundesregierung, die Busdienste des Bundes in der Form neu zu ordnen, daß sie in neuzubildenden, regionalen, handelsrechtlichen Gesellschaften (GmbH) zusammengefaßt werden. Das bei der Deutschen Bundespost und Deutschen Bundesbahn vorhandene Fahrpersonal soll dann nur noch auslaufend für die Gesellschaften tätig sein. Anlage 21 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wrede auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Wimmer (Mönchengladbach) (CDU/CSU) (Drucksache 8/1526 Fragen 'A 88 und 89) : Liegen der Bundesregierung Informationen darüber vor, in welchem Umfang Fahrer in der Bundesrepublik Deutschland zugelassener Kraftfahrzeuge deshalb beim Grenzübertritt in die Niederlande Schwierigkeiten mit den niederländischen Behörden haben, weil ihre Fahrzeuge über Einrichtungen für den sogenannten c. b.-Funk (citizen band) verfügen, und sind dabei nach dem Wissensstand der Bundesregierung Strafen gegen die Fahrer dieser Kraftfahrzeuge verhängt worden? Ist die Bundesregierung bereit, in Gesprächen mit der niederländischen Regierung darauf einzuwirken, daß zukünftig ein aus diesem Grund ungehinderter Grenzübertritt möglich ist? Nach den der Deutschen Bundespost vorliegenden Informationen ist in den Niederlanden sowohl die Verwendung als auch der Besitz von CB-Funkgeräten untersagt. Fahrer in der Bundesrepublik zugelassener Kraftfahrzeuge müssen deshalb vor dem Grenzübertritt in die Niederlande CB-Funkgeräte aus den Fahrzeugen entfernen. Wer gesetzliche Vorschriften der Niederlande beim Grenzübertritt mißachtet, hat Schwierigkeiten mit den niederländischen Behörden zu befürchten. Informationen darüber, daß von niederländischen Behörden in diesem Zusammenhang schon Strafen gegen deutsche Bürger verhängt worden sind, liegen der Bundesregierung bisher nicht vor. Die von der Deutschen Bundespost erteilte Genehmigung ermächtigt den Inhaber jedenfalls nur zum Errichten und Betreiben der CB-Funkgeräte im Geltungsbereich des Gesetzes über Fernmeldeanlagen, also innerhalb der Bundesrepublik Deutschland und in Berlin (West); jeder Genehmigungsinhaber ist hierüber mit der Genehmigung unterrichtet worden. Die Staaten erlassen Vorschriften über Funkanlagen auf Grund nationalen Hoheitsrechts. Demnach müßte das niederländische Parlament die dort geltenden Gesetze zur Beseitigung der bei dem Grenzübertritt von deutschen CB-Funkern auftretenden Probleme ändern. Die Bundesregierung ist im Rahmen bestehender Kontakte zu Erörterungen darüber mit der niederländischen Postverwaltung bereit. Anlage 22 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wrede auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Böhm (Melsungen) (CDU/ CSU) (Drucksache 8/1526 Frage A 90): Hat die Bundesregierung dem Programmbeirat der Deutschen Bundespost von sich aus vorgeschlagen, eine Sondermarke zum Gedenken an den 25. Jahrestag des 17. Juni 1953 herauszugeben? Dem Bundespostminister war auf Grund der vorliegenden Vorschläge bekannt, daß zwei Bürger die Herausgabe einer Sondermarke aus Anlaß des 25. Jahrestages des 17. Juni 1953 anregten. Damit 5994* Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1978 war eine Erörterung dieses Themas im Programmbeirat der Deutschen Bundespost gesichert, so daß sich ein besonderer Vorschlag erübrigte. Anlage 23 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Sperling auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Berger (Lahnstein) (CDU/CSU) (Drucksache 8/1526 Frage A 91) : Treffen Behauptungen zu, daß die Bundesmittel für den sozialen Wohnungsbau, insbesondere für Kinderreiche, den Begünstigten über die Landeshaushalte erst dann zugänglich werden, wenn diese durch Gesetz festgestellt worden sind, und wie kann nach Meinung der Bundesregierung die damit verbundene nachteilige Verzögerung vermieden werden? Die Bundesregierung hat keinen Einfluß auf den Beginn der Förderung im Rahmen der jährlichen Landesprogramme. Um Verzögerungen auf Grund der Verteilung der Bundesmittel zu vermeiden, hat die Bundesregierung den Ländern den Abschluß einer vierjährigen Verwaltungsvereinbarung für die Beteiligung an der Förderung des sozialen Wohnungsbaus angeboten. Dies entsprach der von den Ländern immer wieder erhobenen Forderung, zu einem mittelfristigen Programm zu kommen. Leider haben sich einige Länder vorerst außerstande gesehen, eine mittelfristige Verwaltungsvereinbarung abzuschließen. Um auch im Blick auf die konjunkturellen und beschäftigungspolitischen Erfordernisse den Fortgang des sozialen Wohnungsbaus zu sichern, ist in der gemeinsamen Besprechung der Regierungschefs der Lander mit dem Herrn Bundeskanzler am 17. Februar 1978 für 1978 eine Übergangsregelung vereinbart worden, die eine frühzeitige Verteilung der Bundesmittel ermöglicht. Ich gehe davon aus, daß die Länder ihrerseits die haushaltsmäßigen Voraussetzungen für den baldigen Einsatz der Bundesmittel schaffen. Anlage 24 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Sperling auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Schneider (CDU/CSU) (Drucksache 8/1526 Fragen A 92 und 93) : Mit welchem Ergebnis hat die Bundesregierung die ihr vorliegenden Vorschläge für eine einmalige Mietentzerrungsaktion für den sozialen Wohnungsbau auf ihre wohnungspolitischen Auswirkungen geprüft? Welche durchschnittlichen Erhöhungen der Wohnkosten (Heizungskosten) in den verschiedenen Wohnungskategorien hat die Verdoppelung der Heizölsteuer zur Folge? Zu Frage A 92: In der Antwort auf die Große Anfage der CDU/ CSU betr. Neuorientierung der Wohnungsbaupolitik vom 19. Januar 1978 (BT-Drucksache 8/1436) hat die Bundesregierung bereits darauf hingewiesen, daß sie sich zu den Strukturproblemen im sozialen Wohnungsbau, also auch zur Frage der Mietenverzerrung, Anfang 1978 abschließend äußernd wird. Die Bundesregieung wird sich dabei auch auf das Ergebnis eines Tätigkeitsberichts stützen, den die gemeinsame Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Mietenentzerrung im Sozialwohnungsbestand" am 15. Februar abgeschlossen hat. Wie Ihnen vermutlich bekannt ist, hat die genannte Arbeitsgruppe entsprechend ihrem Prüfungsauftrag zwei Lösungsmöglichkeiten für eine einmalige Mietenentzerrungsaktion erarbeitet, die sich im wesentlichen hinsichtlich des Umfangs der einbezogenen Bestände, der rechtlichen Verpflichtung zur Nachsubventionierung sowie der Aufbringungsart unterscheiden. Eine Prüfung der genannten Lösungsvorschläge konnte seit der Fertigstellung des Tätigkeitsberichts weder auf Landes- noch auf Bundesebene vorgenommen werden. Im übrigen sind sich Bund und Länder darüber einig, daß die verschiedenen Lösungsmöglichkeiten zur Mietenentzerrung wegen ihrer großen politischen Bedeutung auf einer Bund-Länder-Wohnungsbauminister-Konferenz erörtert werden müssen. Zu Frage A 93: Die Mineralölsteuer für leichtes Heizöl soll um 0,83 Pfennig je Liter erhöht werden. Die Mineralölwirtschaft rechnet unter Einbeziehung der Mehrwertsteuer mit einer Erhöhung des Heizölpreises um einen Pfennig je Liter. Ob der Markt eine volle Abwälzung der erhöhten Steuer auf den Ölpreis zuläßt, ist allerdings offen. Da der Ölverbrauch von der Wohnform (Geschoßwohnung, Reihenhaus, freistehendes Einfamilienhaus), der Wohnungsgröße, dem Grad der Wärmedämmung, der geographischen Lage, den Heizgewohnheiten und davon beeinflußt wird, ob die Warmwasserversorgung über die Ölheizung betrieben wird, lassen sich die Auswirkungen der Mineralölsteuererhöhung nur grob abschätzen. Geht man von einem durchschnittlichen jährlichen Ölverbrauch für eine Mietwohnung von 1 000 bis 2 000 Litern aus, würden sich die jährlichen Heizkosten also um maximal 10,— bis 20,— DM pro Jahr erhöhen. Bei einem Reihenhaus dürfte die Erhöhung jährlich um 30,— DM, bei einem freistehenden Eigenheim um 60,— DM betragen. Anlage 25 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Sperling auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Jahn (Münster) (CDU/CSU) (Drucksache 8/1526 Frage A 94) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß die nach § 21 Abs. 2 der Neubaumietenverordnung mögliche Berechnung der Anlagen für den Wasserverbrauch bei preisgebundenen Wohnungen nach dem Verhältnis der Wohnflächen vielfach zu Ungerechtigkeiten führt, da der Wasserverbrauch in einer Wohnung nur unbedeutend von ihrer Größe, entscheidend dagegen von der Anzahl der in ihr wohnenden Personen abhängt, und welche Möglichkeiten sieht zu kommen? die Bundesregierung, zu einer verbrauchsgerechteren Regelung Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1978 5995* Nach § 21 Abs. 2 der Neubaumietenverordnung können die Wasserkosten für preisgebundene Mietwohnungen nach dem Verhältnis der Wohnflächen oder der Einzelmieten oder nach einem Maßstab umgelegt werden, der dem Verbrauch Rechnung trägt. In der wohnungswirtschaftlichen Praxis werden die Wohnfläche oder die Personenzahl als Maßstab verwendet. Weder der eine noch der andere Maßstab kann den Verbrauch auch nur annähernd erfassen, weil die Lebensgewohnheiten und der Einsatz von Geräten den Verbrauch bestimmen. Die genaue Erfassung ist zu wirtschaftlich vertretbaren Bedingungen nicht zu erreichen. Daher muß es bei Aufteilungshilfen für die Umlegung bleiben. Die Aufteilung nach der Wohnfläche begünstigt tendenziell die großen Familien in den kleinen Wohnungen. Die Aufteilung nach der Personenzahl begünstigt tendenziell die Vielverbraucher. Tatsächlich können die Verhältnisse ganz anders liegen. Das hat seinerzeit dazu geführt, beide Maßstäbe zuzulassen, in der Erwartung, daß der jeweils besser erscheinende Maßstab gewählt werden würde. Um die Vorteile und Nachteile der Maßstäbe unter gegenwartsnahen Gesichtspunkten erneut abzuwägen, habe ich die Vertreter der Fachminister der Länder im September vorigen Jahres um eine Stellungnahme gebeten. Sie haben für die Beibehaltung der beiden Maßstäbe votiert. Dabei ist auch von Bedeutung gewesen, daß die Umlegung nach der Personenzahl in der Regel mit ganz erheblichen Schwierigkeiten verbunden ist, weil der Vermieter die Zahl der jeweils anwesenden Personen und die Dauer ihrer Anwesenheit nicht feststellen kann. Eine Änderung des geltenden Rechtes ist danach nicht zu erwarten. Anlage 26 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Sperling auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Nordlohne (CDU/ CSU) (Drucksache 8/1526 Frage A 97): Trifft es zu, daß Bundeswohnungsbauminister a. D. Ravens an dem Tag, an dem die Regierungsumbildung bekanntgegeben wurde, regionalen Presseorganen erklärte, er gehöre nicht zu den Kabinettsmitgliedern, die aus dem Kabinett ausscheiden würden, und wenn ja, wie erklärt die Bundesregierung dies auf dem Hintergrund der Tatsache, daß der Nachrichtenspiegel/Inland I Nr. 32 des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung vom 2. Februar 1978 als Fernsehschwerpunkte des Vorabends über die am Vortage durchgeführte Bundespressekonferenz die von Staatssekretär Bölling bekanntgegebenen Rücktritte der Bundesminister Leber, Rohde und Ravens beinhaltet? Ihre erneute, nahezu gleichlautende Anfrage, läßt weder neue Erkenntnisse bzw. Interpretationen, somit auch keine andere Antwort zu, als die, welche Ihnen zu der Fragestunde des Deutschen Bundestages in der vergangenen Woche mit Datum vom 16. Februar zugegangen ist. Anlage 27 Antwort des Staatsministers Frau Dr. Hamm-Brücher auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Gärtner (FDP) (Drucksache 8/1526 Frage A 101) : Treffen Pressemeldungen zu, wonach Unternehmen, an denen deutsche Mithersteller von militärisch wichtigen Raketen der Bundeswehr beteiligt sind, Raketentypen, die für die Verteidigung der Bundesrepublik Deutschland besonders wichtig sind, in Nicht-Natoländer, z. B. Syrien, liefern, und welche Schritte wird die Bundesregierung gegebenenfalls unternehmen, wenn sie auch der Auffassung ist, daß es untunlich ist, verteidigungspolitisch wichtige Waffensysteme, deren Entwicklung durch den deutschen Steuerzahler nicht unerheblich finanziert wurde, in Länder zu liefern, die nicht dem westlichen Bündnis angehören? Aus der Bundesrepublik Deutschland sind Raketenwaffen in Nicht-Nato-Länder nicht geliefert worden. Lieferungen aus Frankreich in derartige Länder unterliegen der alleinigen Verantwortung der französischen Regierung, die hierüber nach eigenem Ermessen entscheidet. Die Bundesregierung erteilt keine Genehmigung für Waffenexporte aus der Bundesrepublik Deutschland in Spannungsgebiete. Anlage 28 Antwort des Staatsministers Frau Dr. Hamm-Brücher auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Rühe (CDU/ CSU) (Drucksache 8/1526 Frage A 104) : Verfügt die Bundesregierung über Erkenntnisse darüber, wie sich in den vergangenen Jahren die Situation des Deutschunterrichts in Großbritannien entwickelt hat, und wenn ja, wie beurteilt die Bundesregierung die eingetretene Entwicklung, und welche Folgerungen zieht sie daraus? a) Die Situation des deutschen Sprachunterrichts hat sich in Großbritannien in den letzten Jahren im schulischen Bereich nicht günstig entwickelt. Hierfür sind folgende Gründe verantwortlich: — Die Überleitung zur Gesamtschule hat zu einer erheblichen Erweiterung des Fächerangebots geführt, was sich nachteilig auf den Fremdsprachenunterricht auswirkte. - Die Sparmaßnahmen der britischen Regierung auf dem Erziehungssektor wirkten sich auf die Qualität des Deutschunterrichts aus. — Die Direktoren der Schulen genießen hinsichtlich der Fächerauswahl Autonomie, wobei sie sich von den Interessen der Schüler und dem Angebot an vorhandenen Lehrkräften leiten lassen. Im Ergebnis führt auch dies zu einem Rückgang des Fremdsprachenunterrichts. b) Im Gegensatz zum schulischen Bereich steigt in der Industrie, der ,Erwachsenenbildung und bei den Massenmedien das Interesse an dem Fach Deutsch. Berufliche und persönliche Interessen der Lernenden, deren Zahl nach dem Beitritt Großbritanniens 5996* Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1978 zur EG noch weiter gestiegen ist, sind hier eine starke Motivation. Die Bundesregierung bedauert die ungünstige Entwicklung des deutschen Sprachunterrichts im schulischen Bereich. Sie bemüht sich nach Kräften, ihr entgegenzuwirken. Dabei stützt sie sich . auf die Ergebnisse und Anregungen des Kolloquiums, welches im November 1975 von der Botschaft London in Zusammenarbeit mit dem Centre for Information on Language Teaching (CILT) durchgeführt wurde. Teilnehmer wären alle an der Verbreitung der deutschen Sprache in Großbritannien interessierten Stellen. Für unsere Spracharbeit ergeben sich folgende Konsequenzen: — Im- Schulbereich bedarf es einer Hebung der Motivation der Schüler. Dies erfordert u. a. auch eine Steigerung der Attraktivität und Qualität des Deutschunterrichts. Geeignete Maßnahmen sind: Verbesserung des Lehrkräfteangebots (Fortbildung, pädagogische Verbindungsarbeit, Einladung junger Deutschlehrer) sowie Mitarbeit bei der Modernisierung der Lehrbücher für Deutsch als Fremdsprache. — Die Zweigstellen des Goethe-Instituts haben sich in verstärktem Maße neben der direkten Spracharbeit der Aus- und Fortbildung britischer Deutschlehrer angenommen. Sie werden dabei von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen durch die Entsendung von Fachberatern in der pädagogischen Verbindungsarbeit unterstützt. Anlage 29 Antwort des Staatsministers Frau Dr. Hamm-Brücher auf die Mündliche Frage 'des Abgeordneten Dr. Pfennig (CDU/CSU) (Drucksache 8/1526 Frage A 108) : Welche der in der Resolution 385 des UN-Sicherheitsrats vom 30. Januar 1976 enthaltenen Forderungen, die Zukunft SWA/ Namibia betreffend, sind nach Ansicht der Bundesregierung nodi uneingeschränkt gültig, und welche müssen wegen der mittlerweile veränderten Situation modifiziert werden? 1. Die vom SR am 30. Januar 1976 einstimmig angenommene Resolution 385 enthält die Voraussetzungen, die die Staatengemeinschaft für eine international akzeptable Regelung des Namibia-Problems aufgestellt hat. Im Kern geht es hierbei um folgende Forderungen: — Abhaltung freier Wahlen, an denen sich alle politischen Gruppierungen der Bevölkerung ungehindert beteiligen können, unter Aufsicht und Kontrolle der VN; — Auflösung der südafrikanischen Verwaltung und Übertragung der Regierungsgewalt unter VN-Beteiligung auf das namibische Volk; — Entlassung aller politischen Gefangenen in Namibia durch SA und ungehinderte Rückkehr exilierter Personen; — Beseitigung der Rassendiskriminierung durch Abschaffung der Apartheidsgesetze in Namibia und Aufgabe der Politik zur Bildung von Bantustans. 2. Diese Forderungen gelten auch heute unverändert. Sie sind Grundlage und Richtschnur für die von den fünf westlichen SR-Mächten eingeleitete Namibia-Initiative.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Adolf Scheu


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, heute bei diesem Bericht das Bild des Petitionsausschusses an einem bestimmen Punkt ein wenig zurechtzurücken. In der Öffentlichkeit —ich glaube, auch in diesem Hause—ist die Meinung verbreitet, der Petitionsausschuß habe ausschließlich die Aufgabe, dem Bürger in seinen Nöten und Schwierigkeiten, die er persönlich mit dem Gesetzgeber, den Behörden, der Verwaltung usw. hat, zu helfen, quasi die Brücke zwischen Bürgerschaft, Regierung und Parlament zu bilden. Dies ist zweifellos ein Schwerpunkt der Aufgabe des Petitionsausschusses. Aber es gibt in zunehmendem Maße einen zweiten Schwerpunkt, über den ich heute speziell bei der Übergabe dieser Sammelberichte sprechen möchte. Das sind die Petitionen, die, wenn wir helfen können, wenn wir Rat wissen, wenn wir einen neuen Weg aufzeigen, nicht einem, sondern unter Umständen vielen Tausenden Bürgern helfen, das Leben in dieser Bundesrepublik noch etwas schöner zu machen und noch etwas zu erleichtern. Wir helfen also mit Einzelentscheidungen indirekt manchmal vielen Tausenden, unter Umständen sogar Hunderttausenden von Mitbürgern. Ich werde Beispiele dafür bringen. Ich möchte deshalb heute vor allem über diese Petitionen berichten.



    Scheu
    So waren beispielsweise mehrere Petitionen in
    den letzten Monaten oder im letzten halben Jahr Anlaß, mit dem Auswärtigen Amt die Betreuung deutscher Touristen zu erörtern, die im Ausland in eine Notlage geraten, sei es durch einen Verkehrsunfall, sei es durch einen Überfall, und Unterstützung brauchen. Aus mehreren Eingaben haben wir den Eindruck gewonnen, daß die bisherige Betreuung durch die deutschen Auslandsbehörden nicht immer ausreicht.
    Besonders sorgfältig haben wir uns des Falles eines Urlauberpaares angenommen, das im vergangenen Sommer in Italien in den Tagen um die Kappler-Befreiung herum auf einem Parkplatz überfallen worden war. Dabei waren die Frau von drei Schüssen in den Kopf sowie zwei Schüssen in den Rücken und der Mann von drei Schüssen an anderen Stellen des Körpers getroffen worden. Die Tätigkeit der deutschen Botschaft in Rom hatte sich darauf beschränkt, ein Telefonat mit dem verletzten Mann zu führen, obwohl u. a. für die Rückführung der Frau gesorgt werden mußte. Die Auskünfte des Auswärtigen Amts, die der Ausschuß bekam, waren zunächst sehr dünn und unvollständig, so daß wir den zuständigen Staatssekretär im Auswärtigen Amt vor den Ausschuß laden mußten. Inzwischen hat das Auswärtige Amt auf unseren Wunsch hin zugesagt, bei der Betreuung deutscher Auslandsreisender einiges zu verbessern, z. B. durch Verstärkung des Bereitschaftsdienstes oder durch Ausgabe einer Touristenfibel, die über Hilfsmöglichkeiten besser als bisher informieren soll.
    Bei den Beratungen dieser Petitionen kamen wir im übrigen zu dem Ergebnis, daß eine Entschädigungsregelung für deutsche Opfer von Gewalttaten im Ausland von Parlament und Regierung sehr ernsthaft erwogen werden sollte. Im Jahr 1976 ist für das Gebiet der Bundesrepublik hier eine Regelung gefunden worden. Wir haben deshalb vom Ausschuß aus beantragt, diese Eingaben der Bundesregierung zur Erwägung sowie den Fraktionen mit der Empfehlung zu überweisen, eine Gesetzesvorlage zu schaffen.
    Eingehend haben wir uns in mehreren Sitzungen mit einem schwierigen Problem der Abgrenzung von zulässiger und unzulässiger parteipolitischer Werbung bei der Bundeswehr beschäftigt. Wegen der Bedeutung dieses Themas haben wir dazu u. a. den Innen- und den Verteidigungsminister angehört. Es ging um die Frage, ob es zivilen Bundeswehrbediensteten ebenso wie Soldaten verboten werden darf, durch Autoaufkleber im Kasernengelände für eine bestimmte politische Partei zu werben. In einem Erlaß des Generalinspekteurs zur letzten Bundestagswahl wurden die Zivilbediensteten aufgefordert, entweder die Aufkleber zu entfernen oder ihre Wagen außerhalb des Dienststellengeländes abzustellen. Die Petenten halten dadurch ihr. Grundrecht auf freie Meinungsäußerung für verletzt.
    Wir kamen nach eingehenden Beratungen zu dem Ergebnis, daß die Anordnung wegen der überragenden Bedeutung des Grundrechts auf Meinungsfreiheit nicht zu rechtfertigen sei und zudem nicht auf einer ausreichenden gesetzlichen Grundlage be-
    stehe. Der Ausschuß hat es sich bei der Abwägung nicht leichtgemacht, ob hier der Meinungsfreiheit oder der Wahrung des Betriebsfriedens innerhalb der Bundeswehr das größere Gewicht zukommt. Anders als das Soldatengesetz verbietet das Beamtengesetz keinesfalls jegliche parteipolitische Betätigung, sondern verpflichtet nur zu einer gewissen Zurückhaltung. Die fehlende gesetzliche Grundlage für das Verbot politischer Meinungsäußerungen kann auch nicht durch den Hinweis auf den notwendigen Betriebsfrieden ersetzt werden. Wir beantragen daher, diese Petitionen der Bundesregierung zur Berücksichtigung zu überweisen, also mit der Aufforderung, das Aufklebeverbot für die zivilen Bediensteten aufzuheben.

    (Beifall)

    Ein anderer Problemkreis ist das medizinische Gutachterwesen bei der gesetzlichen Renten- und Unfallversicherung. Hier hat sich der Ausschuß wiederholt und nicht selten mit Erfolg für eine bessere Verfahrenspraxis im Einzelfall eingesetzt. Darüber hinaus hat er sich in Gesprächen mit Vertretern der Bundesregierung, der Aufsichtsbehörden und der Versicherungsträger um eine grundsätzliche Abhilfe bemüht, z. B. durch Gespräche bei der BfA in Berlin — anläßlich von Ausschußsitzungen, die wir in Berlin abgehalten haben —, bei der Bundesknappschaft in Bochum und beim Eschweiler Bergwerksverein in Alsdorf unter Beteiligung der Knappschaft. Die BfA hat zugesagt, alles daranzusetzen, die Zahl der Mehrfachbegutachtungen, die natürlicherweise immer eine besonders lange Zeit in Anspruch nehmen,

    (Frau Berger [Berlin] [CDU/CSU] : Jahre!)

    bei Anträgen wegen Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit -auf höchstens 10 % bis 15 %aller Fälle zu senken. Das wären immerhin etwa 10 % weniger als bisher. Im Augenblick sind es noch 20 % bis 25 % aller derartigen Fälle, die durch ein doppeltes, manchmal durch ein dreifaches Gutachten verzögert werden.

    (Frau Berger [Berlin] [CDU/CSU] : Über Jahre hinaus!)

    Das ist natürlich nicht der Sinn der Versicherungsorganisationen. Zwar will man ganz gründlich prüfen, doch wird hier nach unserer Meinung des Guten zuviel getan.

    (Beifall)

    Wir legen Wert darauf, daß nicht unbedingt notwendige Zusatzgutachten vermieden werden und mehr als bisher von der Möglichkeit Gebrauch gemacht wird, über den Rentenantrag bereits auf Grund der Angaben des behandelnden Arztes sowie der Unterlagen aus Krankenhäusern — das muß doch auch ein Gewicht haben — und anderer Versicherungsträger usw. zu entscheiden.

    (Beifall)

    Ein besonderes Problem stellt in diesem Zusammenhang der nahtlose Übergang von Arbeitslosengeld auf Rente wegen Berufsunfähigkeit oder Erwerbsunfähigkeit dar.

    (Frau Berger [Berlin] [CDU/CSU] : Das ist ein Drama!)




    Scheu
    Es muß vermieden werden, daß der Versicherungsträger den Versicherten als noch nicht berufsunfähig ansieht, das Arbeitsamt ihn aber für nicht mehr vermittlungsfähig hält, so daß er weder Rente noch Arbeitslosengeld erhält.

    (Hasinger [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Sie sehen daraus, daß es trotz aller gesetzlichen Vorschriften, trotz aller Überlegungen, wie wir solche Notfälle vermeiden können, Zwischenpositionen gibt, bei denen der Mensch allein gelassen ist, und zwar immer in einer Situation, in der er in besonderer Not steht.

    (Frau Berger [Berlin) [CDU/CSU] : Sehr richtig!)

    Der Grund für diese Schwierigkeiten liegt wohl nicht nur in den gelegentlich voneinander abweichenden medizinischen Aussagen, sondern auch in den unterschiedlichen Rechtsbegriffen und Zielsetzungen der einzelnen Zweige der sozialen Sicherung.

    (Frau Berger [Berlin] [CDU/CSU] : Sehr richtig!)

    Eine gewisse Hilfe hat hier schon die Entscheidung des Bundessozialgerichts zur Frage des Teilzeitarbeitsmarktes vom 10. Dezember 1976 gebracht. Im übrigen ermöglicht § 103 des Arbeitsförderungsgesetzes, an dessen Entstehung der Petitionsausschuß nicht unmaßgeblich beteiligt war, den nahtlosen Übergang weitgehend dadurch, daß bis zur Bewilligung der Rente wegen Berufsunfähigkeit Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung zu erbringen sind. Diese Regelung scheint bei den Betroffenen allerdings nicht immer bekannt zu sein und von der Arbeitsverwaltung auch nicht immer in dem möglichen und erforderlichen weiten Rahmen angewandt zu werden.

    (Hasinger [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

    Ein erneuter klärender und deutlicher Hinweis des Arbeits- und Sozialministers gegenüber der Arbeitsverwaltung wäre nach unseren Erfahrungen sehr hilfreich.

    (Beifall)

    Lassen Sie mich eine weitere Petition dieser Art erwähnen, deren Erledigung nach unseren Feststellungen für wahrscheinlich mehr als 500 000 Bürger in diesem Staat eine wesentliche Erleichterung des Papierkriegs mit sich bringt. Ich glaube, das ist ein Anliegen, das wir politisch gar nicht hoch genug einschätzen können. Die Behörden verlangen heute von unseren Bürgern einfach zuviel, sie verlangen bis ins kleinste hineingehende Auskünfte. Es geht hier darum, daß die Voraussetzungen für den Anspruch auf Kindergeld bisher normalerweise alle sechs Jahre, bei ledigen, geschiedenen und getrennt lebenden Elternteilen aber in jedem Jahr überprüft wurden. Nach langen Auseinandersetzungen mit den zuständigen Stellen konnten wir schließlich erreichen, daß auch bei dieser zweiten Gruppe, bei den Ledigen usw., zu der eine halbe Million Mitbürger gehören, die Überprüfung nur alle sechs Jahre stattfindet.

    (Beifall)

    Dies ist für sie nicht zuletzt deshalb eine große Erleichterung, weil immer auch Angaben über den anderen Elternteil verlangt werden, von dem der Betroffene aber oft überhaupt nicht mehr die genauen
    Verhältnisse kennt. Wir sind froh, daß wir die Beseitigung dieser oft als diskriminierend empfundenen Regelung erreichen konnten, zumal gerade dieser Personenkreis mit mancherlei Schwierigkeiten zu kämpfen hat.

    (Beifall der Abg. Frau Berger [Berlin] [CDU/ CSU])

    Ein letztes Problem: Wie Sie wissen, sind die Strafen wegen Rauschgiftschmuggels in der Türkei weitaus höher und der Strafvollzug wesentlich härter als in anderen europäischen Länder. Es ist in der Türkei geradezu lebensgefährlich, ein solches „Handwerk" auszuüben. Betroffen sind davon vorwiegend junge, unerfahrene Mitbürger. Junge Deutsche lassen sich aus Gutgläubigkeit oder aus Leichtfertigkeit von fremden Personen verführen, in die Türkei zu gehen, um rasch Geld zu verdienen, ohne daß sie die Folgen übersehen können. Die Medien sollten deutlichere Warnungen aussprechen, daß sich unsere jungen Menschen gerade in der Türkei von der Berührung von Rauschgift fernhalten sollten.
    Schließlich möchte ich einmal wieder einiges über die Arbeit des Petitionsausschusses im allgemeinen sagen. Er hat in den Vorstellungen des ganzen Hohen Hauses einen hohen Stellenwert — meist aber mehr in verbaler Hinsicht. Manchmal haben wir den Eindruck, es dürfte noch ein wenig mehr Wirklichkeit hinter den Beteuerungen stehen; denn dieser Ausschuß hat eine Sonderaufgabe.
    Darüber noch ein paar Worte: Es ist keine Ausruhposition, im Petitionsausschuß mitzuarbeiten, wenn man als Mitglied des Petitionsausschusses auch nicht viele politische Lorbeeren in der Öffentlichkeit sammeln kann.
    Er trifft sich zu seinen Sitzungen jedesmal sogar schon um 8 Uhr. Ich halte das für eine fast unsittliche Zeit; aber das ist so üblich.

    (Widerspruch von Abgeordneten der SPD)

    — Bitte, das ist mein persönlicher Geschmack, Herr Kollege Wolfram. Um 8 Uhr bin ich normalerweise noch nicht so ganz da. Aber wir sind regelmäßig um 8 Uhr zu unseren Sitzungen zusammen.
    Die Berichterstatter haben bei gründlicher Bearbeitung der Vorgänge eine Unmenge Lesarbeit neben dem anderen Kram, den wir Abgeordneten jeden Tag zu lesen haben. Sie müssen jede Woche viele stille Feierabendstunden mit Überlegungen verbringen, wie man im Einzelfall den Bürgern bei Anliegen und Beschwernissen helfen kann.

    (Beifall)

    Darüber hinaus ist es mehr als früher Sache des Ausschusses, die Mißstände zu prüfen, an denen eine größere Zahl von Bürgern leidet. Es ist viel Mühe im einzelnen. Diese Arbeit macht aber — das möchte ich ausdrücklich betonen —, wenn man das richtig versteht, für einen Abgeordneten des Bundestages auch viel Freude, ich möchte sagen: die meiste Freude; denn man kann für die Bürger das geradebiegen, was durch unsere Gesetze, deren Unvollkommenheit und die Bürokratie nicht immer gut und vollkommen geregelt werden kann. Das ist auch gar nicht vorstellbar.



    Scheu
    Es spricht für den Geist der Zusammenarbeit über die Fraktionen hinweg in diesem Ausschuß, daß hier im Plenum stets nur ein Mitglied des Ausschusses einen mündlichen Bericht erstattet. Andere Ausschußberichte würden in einem solchen Fall die übliche Runde erfordern, also dreimal 15 Minuten. Warum eigentlich bei uns nicht? Wir haben es einfach nicht nötig. Wir haben bei den wesentlichen Entscheidungen keine parteipolitischen Differenzen. Meine Damen und Herren, das ist eine ganz bedeuttende Sache. Ich glaube, manch einer und mancher Ausschuß könnte sich davon noch ein Stückchen abschneiden. Ich glaube deshalb, es ist gar keine so ganz besondere Gnade des Ältestenrats, wenn er dem Petitionsausschuß alle paar Monate zur Berichterstattung jeweils 15 bis 20 Minuten — wenigstens für einen Redner — zubilligt.
    Meine Damen und Herren, ehe ich Sie nunmehr bitte, den Sammelübersichten 18 und 19 Ihre Zustimmung zu geben, gestatten Sie mir einen kurzen Hinweis auf die in der Ubersicht 18 enthaltene Statistik.
    Obwohl die Zahl der Eingaben im vergangenen Jahr deutlich unter dem durch Fernsehsendungen bewirkten Rekordergebnis von 1976 liegt, erreichen uns immer noch rund 50 % mehr Eingaben als in früheren Jahren. Darüber freuen wir uns im Grunde. Vor allem aber ist für den Ausschuß und sein Büro eine erhebliche Mehrarbeit durch die Ausnutzung der erweiterten Befugnisse infolge der Änderung des Grundgesetzes entstanden, worüber ich vorhin einiges angedeutet habe.
    Der Petitionsausschuß legt daher großen Wert darauf, daß das Ausschußbüro zumindest in seinem jetzigen Bestand erhalten bleibt, zumal es ohnehin schwierig ist, alle Petitionen in angemessener Zeit zu erledigen. Letztlich ist der Petitionsausschuß der verlängerte Arm des Bürgers oder, wie ich vorhin sagte, die Brücke zwischen Volk und Parlament, zwischen Volk und Regierung. Da wäre Sparsamkeit wirklich fehl am Platze. Wer hier Zweifel hegt — ich denke vor allem an die verehrten Mitglieder des Haushaltsausschusses —, komme und sehe. Wir wollen ihm gern einmal zeigen, was in diesem Ausschuß und seinem Büro im Tulpenfeld zu tun ist und was an Arbeit anfällt. Hier wäre Sparsamkeit wirklich nicht am Platze.
    Ich bitte also um Ihre Zustimmung zu den vorliegenden Sammelübersichten und danke sehr für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Allgemeiner Beifall)



Rede von: Unbekanntinfo_outline
Ich danke dem Herrn Abgeordneten Scheu für seinen Bericht. Er hat beklagt, daß dem Petitionsausschuß in der Regel keine Lorbeerkränze geflochten werden. Ich meine aber, er hat heute einige Lorbeerblätter gepflückt und sie in den Korb des Petitionsausschusses gelegt.

(Heiterkeit und Beifall) Das Wort wird weiter nicht gewünscht.

Wer den Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses auf den Drucksachen 8/1450 und 1505, die in den Sammelübersichten 18 und 19 enthaltenen
Anträge anzunehmen, zuzustimmen wünscht, den
bitte ich um das Handzeichen. — Ich bitte um die Gegenprobe. — Enthaltungen? — Ich stelle fest, daß die Beschlußempfehlungen einstimmig angenommen worden sind.
Ich rufe nunmehr Punkt 4 der Tagesordnung auf:
a) Beratung des Jahresgutachtens 1977/1978 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
— Drucksache 8/1221
Überweisungsvorschlag des Ältestenrats:
Ausschuß für Wirtschaft (federführend) Haushaltsausschuß
b) Beratung des' Jahreswirtschaftsberichts 1978 der Bundesregierung
— Drucksache 8/1471 —
Überweisungsvorschlag des Ältestenrats: Ausschuß für Wirtschaft (federführend) Haushaltsausschuß
Das Wort zur Einbringung hat der Herr Bundesminister für Wirtschaft.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Graf Otto Lambsdorff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren! Dem Auftrag des Stabilitäts-
    und Wachstumsgesetzes folgend hat die Bundesregierung Ende Januar den Jahreswirtschaftsbericht 1978 verabschiedet und dem Parlament zugeleitet. Sie erörtert darin wie auch in den Vorjahren erstens die für das laufende Jahr von ihr angestrebten wirtschafts- und finanzpolitischen Ziele, zweitens die aus ihrer Sicht dafür erforderliche Wirtschafts- und Finanzpolitik, und drittens nimmt die Bundesregierung im Jahreswirtschaftsbericht ausführlich zum Jahresgutachten 1977/78 des Sachverständigenrats Stellung, für das ich — ich hoffe, meine Damen und Herren, auch in Ihrem Namen — an dieser Stelle dem Rat nochmals danken möchte.

    (Allgemeiner Beifall)

    Zur öffentlichen Diskussion über den Sachverständigenrat ein kurzes Wort: Auseinandersetzungen in der Sache sind notwendig und erwünscht. Dabei sollten aber weder die Institution des Rates selbst noch die Unabhängigkeit des Urteils seiner Mitglieder in Frage gestellt werden.

    (Beifall auf allen Seiten)

    Der gesetzliche Auftrag des Rates ist es, die Diskussion und die Auseinandersetzung in der. Sache
    herauszufordern, ob das nun bequem ist oder nicht.
    Gemäß der Ankündigung in der Regierungserklärung vom 16. Dezember 1976 geht die Bundesregierung — hierin weicht der heute diskutierte Jahreswirtschaftsbericht von seinen Vorgängern ab — ausführlich auf die Probleme im Zusammenhang mit den in den letzten Jahren eingetretenen strukturellen Veränderungen und den daraus resultierenden, notwendigen strukturellen Anpassungen in unserer Wirtschaft ein.
    In einer besonderen Anlage wird außerdem über den gegenwärtigen Stand der Abwicklung des Pro-



    Bundesminister Dr. Graf Lambsdorff
    gramms für Zukunftsinvestitionen berichtet, das sowohl nach dem bereits festgelegten Investitionsvolumen als auch nach den schon erfolgten Auftragsvergaben besser und schneller angelaufen ist, als dies vermutet wurde.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Na, na!)

    — Die Zahlen weisen dies eindeutig aus. Sie können kritisieren, daß wir uns in der zweiten Hälfte des Jahres 1977 so skeptisch gegenüber der Entwicklung verhalten haben. Aber daß es heute besser ist als die skeptischen Annahmen, ist angesichts der Zahlen wohl völlig unbestreitbar.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Der Jahreswirtschaftsbericht liegt Ihnen als Drucksache vor. Ich nehme daher auf ihn Bezug und konzentriere mich in meinen Ausführungen auf einige wirtschaftspolitische Kernprobleme. Das positive Echo, das der Jahreswirtschaftsbericht in der Wirtschaft, in den Verbänden und in der Presse gefunden hat, bestätigt im wesentlichen die Bundesregierung in der Richtigkeit ihrer wirtschaftspolitischen Grundaussagen. Dies hat sich auch bei den bilateralen Gesprächen deutlich gezeigt, die ich in der vergangenen Woche im Rahmen der Konzertierten Aktion mit den Gewerkschaften, den Wirtschaftsverbänden, dem Sachverständigenrat und der Bundesbank geführt habe. „Angemessen" hinsichtlich der Zielprojektion und in bezug auf die Wirtschaftspolitik, so lautet deren Urteil. Graduelle Unterschiede in den Urteilen ergeben sich naturgemäß aus den unterschiedlichen Interessenlagen der betroffenen Gruppen, ändern jedoch nichts an der vorwiegend zustimmenden Haltung.
    Wenn von der Opposition gesagt wird, daß wir mit den Zielen des Jahreswirtschaftsberichts zu ehrgeizig seien, und sie außerdem auf die zu hohe öffentliche Verschuldung hinweist, so ist dem entgegenzuhalten, daß es insbesondere vom Ausland Kritik an uns gibt, die Bundesregierung sei nicht genügend ehrgeizig mit ihren Wachstumszielen und könne ein noch höheres öffentliches Defizit gut vertragen.
    Der Jahreswirtschaftsbericht beschreibt das ökonomisch Machbare und das politisch Notwendige. Die vorgelegten Eckwerte stellen, so meinen wir, ein realistisches Tableau der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung dar. Mit einem Wachstum des Bruttosozialprodukts von real rund 31/2% im Jahresdurchschnitt liegt die Projektion der Bundesregierung innerhalb der Spanne von 3 bis 31/2%, in der die Wachstumsraten gegenwärtig von den internationalen Organisationen und den nationalen Wirtschaftsforschungsinstituten prognostiziert werden. Erst gestern haben wir in einem Gespräch mit dem Generalsekretär der OECD hierüber Einvernehmen feststellen können.
    Erlauben Sie mir an dieser Stelle ein Wort zu den Möglichkeiten und Grenzen konjunkturpolitischer Prognosen und wirtschaftspolitischer Zielprojektionen. Zu Recht hat das Ifo-Institut darauf hingewiesen, daß Prognostiker nicht mit Propheten verwechselt werden dürfen, daß ihre Prognosen nur so gut sind, wie die ihnen zugrunde liegenden Daten
    sein können — ich erinnere in diesem Zusammenhang an unsere eigenen leidvollen Erfahrungen mit der amtlichen Statistik während des vergangenen Jahres —, und daß Prognosen immer nur unter dem Vorbehalt „wenn — dann" erstellt werden können, d. h. an bestimmte Bedingungen hinsichtlich des Verhaltens der Wirtschaftssubjekte einschließlich der öffentlichen Hände, der Stabilität der Wirtschaftspolitik und der außenwirtschaftlichen Entwicklung geknüpft sind.
    Wir sollten uns deshalb davor hüten, Prognosen eine Scheingenauigkeit zu unterstellen, die sie nicht haben können. Das sollten wir auch bei der Beurteilung der Jahresprojektionen der Bundesregie- rung beachten. Diese stellen im Gegensatz zur Prognose bekanntlich die erwünschte und unter den von ihr aufgezeigten Bedingungen für realisierbar gehaltene wirtschaftliche Entwicklung dar.
    Niemand bestreitet — so steht es auch in dem heute hier zu behandelnden Jahreswirtschaftsbericht —, daß das Wirtschaftswachstum 1977 deutlich niedriger ausgefallen ist, als wir es angestrebt und die meisten Institute seinerzeit auch prognostiziert haben.
    Wir müssen aber auch die Gründe dafür zur Kenntnis nehmen: Das deutlich schwächere Wachstum des Welthandels — 4 bis 5 % statt der auch von internationalen Organisationen erwarteten 7 bis 8 % —; die unerwartet hohen Steuereingänge bei Bund und Ländern, die den privaten Haushalten und den Unternehmen mehr Kaufkraft entzogen haben, als zu Beginn des Jahres geschätzt und als es konjunkturell erwünscht war; der beträchtliche Investitionsstau; die Zurückhaltung bei Investitionen von Ländern und Gemeinden — 1977 plus minus Null.
    Die Bundesregierung, so meinen wir, hat angemessen reagiert, als sich die schwächere Wirtschaftsentwicklung abzuzeichnen begann. Die Steuerentlastungen von netto rund 11,5 Milliarden DM, die im Laufe des vergangenen Jahres nach einer Debatte, die man sich kürzer hätte wünschen können, beschlossen wurden, und die expansive Ausrichtung des Bundeshaushalts, der vor 14 Tagen hier im Bundestag verabschiedet wurde, zeigen dies sehr deutlich. Andererseits konnten bei der Preisentwicklung, wie von der Bundesregierung 1977 angestrebt, beachtliche Stabilisierungsfortschritte erzielt werden. Auch der Außenbeitrag hielt sich in den zu Beginn des Jahres abgesteckten Grenzen.
    In diesem Jahr 1978 strebt die Bundesregierung ein Wachstum von real 31/2% im Jahresdurchschnitt an. Dies bedeutet wegen des geringen Produktionsüberhangs zum Jahresbeginn eine Steigerung der Produktion in der Gesamtwirtschaft von gut 41/2%
    zwischen dem vierten Quartal 1977 und dem vierten Quartal 1978. Bei einer solchen Entwicklung dürfte die Arbeitslosenzahl im Verlaufe des Jahres leicht zurückgehen, wenn auch die durchschnittliche Arbeitslosenquote noch bei rund 41/20/o liegen könnte.
    Wir sind für dieses Jahr von einem Rückgang des Verbraucherpreisanstiegs auf 31/20/o im Jahresdurchschnitt ausgegangen. Die Entwicklung in den letzten



    Bundesminister Dr. Graf Lambsdorff
    Wochen, aber auch die Wirkung der Wechselkursentwicklung auf die Importpreise macht sogar einen noch stärkeren Rückgang möglich. Ich schließe daher nicht aus, daß wir in diesem Jahr auch wieder Monate sehen werden, in denen eine Zwei vor dem Komma stehen wird.
    Unser Wachstumsziel ist ehrgeizig, aber nicht unrealistisch. Die konjunkturellen Auftriebskräfte haben in den letzten Monaten wieder Oberhand gewonnen. Die Auftragseingänge zeigen nach einer rückläufigen Entwicklung im ersten Halbjahr 1977 seit Mitte vergangenen Jahres wieder deutlich steigende Tendenz. Dies gilt nicht zuletzt für die Inlandsbestellungen und hier wiederum für die Nachfrage nach Investitionsgütern, wie die heute morgen verbreitete Meldung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung erneut bestätigt. Die Produktion ist nach der Stagnation im Sommerhalbjahr wieder gestiegen. Das reale Bruttosozialprodukt hat sich nach Berechnung der Bundesbank saisonbereinigt im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal um anderthalb Prozent, d. h. mit einer Jahresrate von 6 % — diese Rechnung mit der gebotenen Vorsicht — erhöht.
    Die wirtschaftspolitischen Wachstumsanstöße, die von ,der Bundesregierung im vergangenen Jahr beschlossen wurden, nahmen Wirschaft und Konsumenten positiv auf. Auch die Deutsche Bundesbank unterstreicht in ihrem letzten Monatsbericht die sich wieder stärker durchsetzenden Wachstumskräfte. Wenn diese Klimaverbesserung anhält, können wir ein Wachstum von 31/2 % im Jahresdurchschnitt 1978 erreichen.
    Wir ,dürfen allerdings auch die noch beträchtlichen Wachstumsrisiken nicht unterschätzen, auf die wir im Jahreswirtschaftsbericht sehr nachdrücklich hingewiesen haben. Unser Ziel, ein sich selbst verstärkender wirtschaftlicher Wachstumsprozeß, ist nur dann erreichbar, wenn gravierende gesamtwirtschaftliche Störungen in der Weltwirtschaft und im Inland ausbleiben. Bei einem Anteil des Exports und des Imports am Bruttosozialprodukt von jeweils zwischen 25 und 30 % bleibt die Bundesrepublik in einem besonderen Maße von der Entwicklung der Weltwirtschaft und insbesondere in Westeuropa abhängig. Bei einem Exportanteil von über 50 °/o in einigen Branchen ist es selbstverständlich, daß Investitionsentscheidungen der Unternehmer nicht ohne Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung bei unseren wichtigsten Handelspartnern erfolgen.
    Wir können nicht ausschließen, daß auch in den nächsten Monaten Unruhe von den Devisenmärkten ausgeht und die dadurch ausgelöste Unsicherheit eine weitere Erholung der Weltwirtschaft verzögert und erschwert. Die seit Ende des Vorjahres anhaltende Schwäche des US-Dollar kann in ihrer Bedeutung nicht allein am Maßstab der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Bundesrepublik und den USA gemessen werden. Der Anteil der USA am deutschen Export ist mit 6,7 % relativ gering. Entscheidend ist jedoch die weltwirtschaftliche Bedeutung des Dollars. Zahlreiche Länder haben ihre Währungen unmittelbar an den Dollar ge-
    bunden. Der Welthandel wird zum großen Teil auf
    Dollar-Basis abgewickelt. Dies gilt insbesondere
    auch für die Öllieferungen aus den OPEC-Ländern.
    Mit Sorge sehe ich auch den Rückgang des Kurses des französischen Franken. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland haben sich in den letzten Jahren erfreulicherweise immer enger entwickelt. Der Anteil der deutschen Exporte nach Frankreich an den Gesamtexporten ist mit 12,3 % fast doppelt so hoch wie derjenige in die Vereinigten Staaten. Die Bundesrepublik übernimmt fast ein Viertel des französischen Exports. Die Stabilität der französischen Wirtschaft und der französischen Währung ist daher für unser Land von großer Bedeutung.
    Selbst wenn sich die Entwicklung des Dollars oder des französischen Franken für den deutschen Export nicht in einem unmittelbar gedrosselten Exportvolumen niederschlagen wird, sondern Mengeneffekte normalerweise erst nach einer gewissen Zeit eintreten, so wird sich doch der verstärkte Wettbewerb auf den in- und ausländischen Märkten — insbesondere auf Drittmärkten gegenüber US-Waren — auf die Erlöse vieler deutscher Wirtschaftszweige auswirken. Und dabei können wir nicht ausschließen, daß einzelne, besonders exportabhängige Unternehmen in ihrer Existenz bedroht werden. Andererseits sollten wir auch nicht die positiven Effekte der Aufwertung für die Preisentwicklung und damit für die Realeinkommen und die Kostenentwicklung im Rohstoffbereich übersehen.
    Unruhe auf den Devisenmärkten kann weitreichende Folgen für das weltwirtschaftliche Wachstum haben. Erratische Kursbewegungen um einen sinkenden Trend verunsichern die Investoren, nicht zuletzt auch die kleinen und mittleren Unternehmen. Die Unsicherheit der Wettbewerbsaussichten veranlassen nicht nur die 'deutschen Investoren zur Zurückhaltung.
    Ein wichtiger Grund für die Schwäche des Dollars — aus unserer Sicht sogar der entscheidende Grund — ist in dem anhaltenden Leistungsbilanzdefizit der Vereinigten Staaten zu sehen. Nicht nur aus weltenergiepolitischen Sorgen hoffen wir, daß das von Präsident Carter vorgeschlagene Energieeinsparprogramm, das langfristig die Energieimporte verringern soll, vom Kongreß angenommen wird. Gleichwohl sehen wir, daß wir Ergebnisse nicht von heute auf morgen erwarten können. Gravierend sind nach unserer Auffassung insbesondere die psychologischen Wirkungen, die von einem schwachen Dollar auf die Weltwirtschaft ausgehen und den weltwirtschaftlichen Erholungsprozeß gefährden.

    (Dr. Müller-Hermann [CDU/CSU] : Sehr richtig!)

    Deshalb werden wir die konzertierten Bemühungen der Regierungen und Zentralbanken bei der Bewältigung währungspolitischer Unsicherheiten fortsetzen.
    Aber, meine Damen und Herren, es gibt leider noch weitere weltwirtschaftliche Unsicherheiten. Noch nicht gebannt ist die Gefahr — mir scheint



    Bundesminister Dr. Graf Lambsdorff
    dies eine fast zu zurückhaltende Formulierung zu sein —, daß die protektionistischen Tendenzen weiteren Auftrieb bekommen.

    (Dr. Müller-Hermann [CDU/CSU] : Leider wahr, auch in Europa!)

    Auch wir müssen uns davor hüten, den Wünschen unserer Industrie nach mehr außenwirtschaftlichem Schutz nachzugeben. Die Tendenz zum Protektionismus wächst erfahrungsgemäß immer dann, wenn die Weltwirtschaft eine Schwächeperiode durchläuft. Wir wissen aber, daß Protektionismus langfristig weder Wachstum noch Arbeitsplätze sichert. Im Gegenteil, Protektionismus gefährdet Wachstum und Arbeitsplätze, weil er den weltwirtschaftlichen Erholungsprozeß hemmt.

    (Beifall)

    Es gibt genügend Beispiele für den Schneeballeffekt protektionistischer Maßnahmen. Wenn Einfuhrbeschränkungen häufig mit der Sicherung von Arbeitsplätzen gerechtfertigt werden, sollte sofort die Gegenrechnung aufgemacht werden, wie viele Arbeitsplätze in der Exportwirtschaft durch den Verzicht auf Einfuhrbeschränkungen gerettet werden. Zunehmender Protektionismus kann den in der ganzen Welt weit verbreiteten Pessimismus hinsichtlich der künftigen Wirtschaftsentwicklung nur verstärken. Dem müssen die Regierungen der Industrieländer energisch entgegenwirken; deshalb ist der Erfolg der derzeitigen GATT-Verhandlungen so wichtig.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Manche unserer Partner in den westlichen Industrieländern erwarten derzeit von uns einen stärkeren Beitrag zum Wachstum der Weltwirtschaft. Die Bundesrepublik als wirtschaftlich relativ gesundes Land soll die Wachstumslokomotive stärker unter Dampf setzen, als wir es bisher getan haben, und damit den anderen Ländern helfen, ihre wirtschaftlichen und politischen Schwierigkeiten zu bewältigen.
    Dieser Punkt hat, wie Sie wissen, eine große Rolle während meines Besuchs in den USA sowie beim Besuch des amerikanischen Finanzministers Blumenthal in Bonn gespielt, und Sie kennen die entsprechenden Stellungnahmen in der amerikanischen Presse. EG und OECD haben inzwischen die ursprünglich vertretene Lokomotiv-These erfreulicherweise modifiziert und differenziert.
    Die Position der Bundesregierung in dieser Frage ist klar: Wir verkennen nicht unsere internationalen Verpflichtungen sowie die Notwendigkeit zu weltweitem solidarischen Handeln. Wir sind bereit, die daraus erwachsende Verantwortung zu tragen.
    Es ist unstrittig, daß währungsstarke Länder sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten um ein nachhaltiges Wachstum bemühen müssen. Die Bundesrepublik kann jedoch angesichts ihres begrenztes Gewichts und ihrer eigenen starken Abhängigkeit von der Wirtschaftsentwicklung in den westeuropäischen Ländern nicht allein die Wachstumsperspektiven in Westeuropa entscheidend verändern.
    Wir sind seit je für ein konzertiertes Vorgehen und ein solidarisches Verhalten, wie es neuerdings
    auch von der EG und der OECD gefordert wird. Dabei muß jedes Land seine eigenen Wachstumskräfte mobilisieren.
    Wir können allerdings weder unserem Land noch einem anderen Land die notwendige ständige Anpassung der Wirtschaftsstruktur an die Entwicklung der Weltwirtschaft ersparen. Wir können keinem Land die unerläßliche Bekämpfung der Inflation abnehmen. Wir können in keinem anderen Land den notwendigen Konsens zwischen Staat und Sozialpartnern herbeiführen.
    Wir fragen uns und unsere Partner, ob die derzeitige öffentliche Diskussion über neue wachstumspolitische Initiativen nicht kontraproduktiv ist, weil sie Attentismus in der Wirtschaft auslösen kann. Was die Wirtschaft braucht, ist Klarheit und Sicherheit.
    Die Bundesregierung ist in ihren konjunkturpolitischen Anstrengungen bis an die Grenzen des politisch und ökonomisch Vertretbaren gegangen.
    Wir werden diese binnenwirtschaftlichen Maßnahmen gemeinsam mit der amerikanischen Regierung, mit Japan und mit unseren Partnern in der Europäischen Gemeinschaft international absichern müssen: mit substantiellen Fortschritten bei den GATT-Verhandlungen, mit gemeinsamen Anstrengungen beim Abbau des Protektionismus, mit finanziellen und monetären Hilfen für schwächere Defizitländer und nicht zuletzt mit gemeinsamen währungspolitischen Anstrengungen. Nur so und nicht mit unrealistischen Wachstumszielen werden wir die Weltwirtschaft auf höhere Touren bringen.
    Und deshalb werden alle diese Themen auch wieder auf der Tagesordnung des Gipfeltreffens stehen, zu dem der Bundeskanzler die Staats- und Regierungschefs der westlichen Industrieländer für Juli nach Bonn eingeladen hat.
    Aus der Sicht der Bundesregierung verdient ein weiterer Punkt hervorgehoben zu werden: die Steigerung der deutschen Kapitalexporte. Deutsche Firmen erhöhten allein 1977 ihre Direktinvestitionen im Ausland um 61/2 Milliarden DM. Das sind 31/2 Milliarden DM mehr, als Ausländer bei uns für Beteiligungen im Inland ausgegeben haben.
    Die damit einhergehenden positiven Impulse auf die Investitionsnachfrage und den Arbeitsmarkt in den Empfängerländern, aber auch für den Export von Ausrüstungsgütern aus der Bundesrepublik, sind beträchtlich. Kapitalexport kann auch nicht einfach mit dem Export von Arbeitsplätzen gleichgesetzt werden. Er ist im Gegenteil oft auch eine notwendige Voraussetzung für die Erhaltung der Arbeitsplätze im Inland.
    Wir müssen uns allerdings fragen, was dazu geführt hat, daß wir von Kapitalimport- nunmehr zum Kapitalexportland geworden sind.
    Einmal handelt es sich, so scheint mir, um einen ganz normalen Prozeß. Je höher der wirtschaftliche und technologische Entwicklungsstand, desto größer werden üblicherweise auch das Auslandsengagement und die internationale Arbeitsteilung. Ich sehe in solchen zunehmenden internationalen Kapi-



    Bundesminister Dr. Graf Lambsdorff
    talverflechtungen einen wichtigen Garanten für die Aufrechterhaltung unserer freien Weltwirtschaft. Dabei ist nicht zu übersehen, daß zwei Gründe diese Entwicklung beschleunigt haben: die Aufwertung der D-Mark und das im Vergleich zu allen anderen Ländern hohe Lohnkostenniveau und seine Struktur in der Bundesrepublik.
    Neben den außenwirtschaftlichen Risiken dürfen wir aber auch nicht die binnenwirtschaftlichen Unsicherheiten übersehen. Die Bundesregierung hat im Jahreswirtschaftsbericht erneut darauf hingewiesen, daß die Hauptrolle im Wachstums- und Beschäftigungsprozeß den privaten Investitionen zufällt. Von ihnen müssen sowohl auf der Nachfrage- als auch auf der Angebotsseite entscheidende Wachstums-und Beschäftigungsimpulse ausgehen. Die Investitionen sind für Struktur und Niveau des Wachstums der übrigen Nachfrageaggregate wichtig. Wie Sie wissen, unterscheiden die Volkswirte hier üblicherweise zwischen Nachfrage-, Einkommens- und Kapazitätseffekten.
    Bei den seit dem Spätsommer 1977 deutlich zunehmenden inländischen Aufträgen an die Investitionsgüterindustrie dürfte es sich einmal um eine erfreulich rasche Reaktion auf die steuerlichen Stimulierungsmaßnahmen handeln, zum anderen scheinen sie durch den hohen Ersatz- und Rationalisierungsbedarf bedingt zu sein. Das genügt jedoch noch nicht. Der Anteil der Erweiterungsinvestitionen muß wieder deutlich zunehmen.
    Welches sind die Gründe dafür, daß die private Investitionstätigkeit nicht so vorangekommen ist, wie das gesamtwirtschaftlich notwendig gewesen wäre? Ein Grund ist sicherlich in dem in den letzten Jahren überraschenderweise eingetretenen Investitionsstau zu sehen. Die entstandene Politisierung, Bürokratisierung und durch große individualrechtliche Einspruchmöglichkeiten eingetretene Erschwerung der öffentlichen Planungs- und Genehmigungsprozesse behindern die Investitionstätigkeit. Besonders gravierend wirkte sich das im Verkehrs- und Energiebereich aus.
    Die Bundesregierung bemüht sich gegenwärtig, Investitionshindernisse abzubauen. Das heißt nicht, notwendigen Umweltschutz und gesetzlich verankerte Einspruchsrechte abzubauen. Es muß aber auf der anderen Seite Rechtssicherheit und vor allem die Möglichkeit zur klaren Entscheidung in einem überschaubaren Zeitraum geben.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zugunsten einer Freigabe des Kraftwerkbaus in Voerde hat die Bundesregierung deshalb mit Erleichterung aufgenommen.
    Die gedämpfte Grundstimmung in der Wirtschaft und die noch immer zögernde Investitionstätigkeit sind ohne Zweifel nicht zuletzt durch eine ungünstige Kosten- und Ertragslage und durch unbefriedigende Ertragsaussichten verursacht. Die Bundesregierung hat mit ihren umfangreichen finanzpolitischen Maßnahmen im vergangenen Jahr das Notwendige und Mögliche getan, um die Nachfrage zu stimulieren und die Ertragsentwicklung der Unter-
    nehmen zu verbessern. Deshalb betone ich hier nochmals, vor allem an die Adresse der Unternehmen: Neue Konjunkturprogramme stehen für die Bundesregierung nicht zur Diskussion.
    Die Bundesregierung wird sich jedoch auch in Zukunft um eine qualitative Verbesserung der Wachstumsbedingungen bemühen: Sie wird die Rahmenbedingungen für den Mittelstand verbessern, insbesondere im Bereich von Forschung und Innovation. Sie wird in ihrer Energiepolitik auf der in der Zweiten Fortschreibung des Energieprogramms aufgezeigten Linie fortfahren. Sie wird weiterhin konsequent an einer nach marktwirtschaftlichen Grundsätzen orientierten Strukturpolitik festhalten. Und sie wird die Konsolidierung des Bundeshaushalts, wenn auch auf einen längeren Zeitraum verteilt, fortsetzen. Aber auch dann ist zur Sicherung einer ausreichenden Gesamtnachfrage ein höheres öffentliches Defizit gesamtwirtschaftlich nötig und vertretbar als in früheren Zeiten und als die Opposition immer noch wahrhaben will.
    Jetzt, meine Damen und Herren, kommt es darauf an, daß die einkommenspolitischen Entscheidungen der autonomen Tarifpartner genügend Raum für eine nachhaltige Besserung der Investitionen, Produktion und Beschäftigung lassen. Dabei ist der Spielraum für Preiserhöhungen äußerst eng, zumal wegen der Wechselkursentwicklung der Wettbewerbsdruck ausländischer Anbieter auf dem inländischen Markt zunehmen wird.
    Den geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den erhöhten außenwirtschaftlichen Risiken muß auch bei den Tarifabschlüssen Rechnung getragen werden. Zwar gilt es, gesamtwirtschaftlich stets zwischen der Kosten- und der Nachfragewirkung von Lohnerhöhungen abzuwägen. Die Bundesregierung hat im Jahreswirtschaftsbericht aber klipp und klar festgestellt: In der gegenwärtigen Situation sind die Risiken zu starker Lohnanhebungen tendenziell höher als die Risiken zu niedriger Lohnerhöhungen zu veranschlagen.
    Dafür spricht nicht nur, daß 1977 die Löhne und Gehälter nahezu zweieinhalbmal stärker gestiegen sind als Unternehmenserträge — bei allen Vorbehalten gegenüber der Statistik, die wir kennen —; dies wird vor allem durch die internationale Wettbewerbssituation und den internationalen Vergleich deutlich unterstrichen.
    Die Lohnkosten sind bei uns in den letzten Jahren zwar wesentlich geringer gestiegen als in fast allen anderen Ländern. Entscheidend für die internationale Wettbewerbsfähigkeit sind aber leider nicht die in nationalen Währungen gerechneten Lohnstückkosten, sondern ihre Umrechnung über die Wechselkurse, d. h. unter Berücksichtigung der erheblichen Aufwertungseffekte.
    Dazu zwei Zahlen: Von 1972 bis 1977 sind die Lohnstückkosten, über den Wechselkurs gerechnet, in der Bundesrepublik um über 25 % stärker gestiegen als in den USA. Im gewogenen Durchschnitt gegenüber unseren acht wichtigsten Handelspartnerländern, mit denen wir über 50 % unseres Außenhandels abwickeln, sind die Lohnstückkosten insge-



    Bundesminister Dr. Graf Lambsdorff
    I samt um 6 % stärker gestiegen. Darunter sind auch Länder wie z. B. Belgien, die Niederlande und Japan, gegenüber denen wir einen Vorteil bei der entsprechenden Lohnstückkostenentwicklung haben.
    Die Bundesregierung hat im Jahreswirtschaftsbericht im Rahmen ihrer Projektion, so wie sie es stets getan hat, einen Durchschnittssatz für die Steigerung der Bruttolohn- und -gehaltssumme je Beschäftigten genannt, der mit der angestrebten gesamtwirtschaftlichen Entwicklung vereinbar ist. Diese durchschnittliche Steigerungsrate beläuft sich 1978 auf 5,5 %, wie im Jahreswirtschaftsbericht zu lesen.
    Sie darf jedoch nicht mit dem Durchschnitt der Tarifabschlüsse verwechselt werden, da nicht nur der Tarifüberhang aus dem Vorjahr zu berücksichtigen ist, sondern auch die unterschiedliche Entwicklung von Effektiv- und Tariflöhnen, die z. B. auch von einer Verringerung der Kurzarbeit oder von Überstunden beeinflußt wird.
    Ich darf außerdem hinzufügen, daß der in der Projektion angenommenen durchschnittlichen Steigerung der Bruttolohn- und -gehaltssumme je Beschäftigten wegen der steuerlichen Entlastungsmaßnahmen netto ein Anstieg um rund 6,5 % entspricht. Real, d. h. unter Berücksichtigung des Anstiegs der Verbraucherpreise, würde dies einer Einkommensverbesserung je beschäftigten Arbeitnehmer um rund 3 °/o entsprechen, wobei immer noch der Vorbehalt bleibt, daß die angestrebte Verbraucherpreisrate möglicherweise noch unterschritten und damit die reale Einkommensverbesserung höher wird. Das wäre in einer Zeit, in der in vielen Ländern die Realeinkommen sinken, ein sehr beachtliches Ergebnis.

    (Beifall bei der FDP und bei Abgeordneten der SPD)

    Meine Damen und Herren, gerade auch im Interesse einer nachhaltigen Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt kommt den diesjährigen Tarifverhandlungen größte Bedeutung zu. Der Zusammenhang von Arbeitsplätzen und Arbeitskosten ist zu offensichtlich, als daß er ernsthaft bestritten werden könnte. An dieser Stelle möchte ich noch einmal wiederholen, was ich schon in der Haushaltsdebatte gesagt habe: Wir können und wollen die Tarifpartner nicht aus ihrer Mitverantwortung für die Beschäftigungsentwicklung entlassen. Tarifautonomie und Mitverantwortung für den Beschäftigungsstand sind zwei Seiten einer Medaille. Der Staat allein kann in unserer Wirtschaftsordnung nicht für Vollbeschäftigung sorgen.
    In Westeuropa gibt es kein Land, das eine so weitgehende. Tarifautonomie hat wie die Bundesrepublik. Sie ist nach Auffassung der Bundesregierung essentiell für unsere Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Die Bundesregierung vertraut darauf, daß, trotz aller harten Auseinandersetzungen die Tarifpartner sich dieser Mitverantwortung für die Beschäftigung im Rahmen unserer Tarifautonomie weiter bewußt sind.
    Meine Damen und Herren, ich habe mich vor ein paar Tagen kritisch zur Tarifsituation geäußert.
    Mir ist daraufhin vorgeworfen worden, ich mischte mich in Tarifverhandlungen ein. Dieser Vorwurf trifft nicht zu. Ich habe zu keinem Zeitpunkt zu laufenden Tarifverhandlungen oder zu einzelnen Lohnforderungen Stellung genommen; ich werde dies auch nicht tun_ Ebenso wird die Bundesregierung keine Lohnleitlinien festlegen. Weiterhin werde ich jedoch — und hierzu bin ich nicht nur berechtigt, sondern durch mein Amt sogar auch verpflichtet — auf Entwicklungen aufmerksam machen, die das Erreichen der gesamtwirtschaftlichen Ziele zu gefährden drohen.

    (Beifall bei der FDP, bei der CDU/CSU und bei Abgeordneten der SPD)

    Schlagzeilen gingen im letzten Jahr von der Konzertierten Aktion aus, weil die DGB-Gewerkschaften der gemeinsamen Gesprächsrunde ferngeblieben sind. Seitdem ist viel — leider auch viel Unrichtiges — über dieses Thema geredet und geschrieben worden. So wurde u. a. der Bundesregierung vorgeworfen, sie täte nicht genug, um die Konzertierte Aktion, wie es hieß, zu retten.
    Hierzu ist festzustellen: Die Bundesregierung hat zu keinem Zeitpunkt Zweifel daran aufkommen lassen, daß sie die Nichtteilnahme der DGB-Gewerkschaften bedauert und sich für eine Fortsetzung gemeinsamer Gespräche in der Konzertierten Aktion und insbesondere für die Wiederteilnahme der DGB-Gewerkschaften einsetzen wird.
    Auch wenn dieses gemeinsame Gespräch derzeit nicht möglich war, ist die Bundesregierung ihrer Verpflichtung gemäß § 3 des Stabilitätsgesetzes nachgekommen und hat den gesellschaftlichen Gruppen Orientierungsdaten vorgelegt. In den letzten Tagen hat die Bundesregierung intensive Gespräche mit den Gewerkschaften, dem Gemeinschaftsausschuß der gewerblichen Wirtschaft, dem Sachverständigenrat und der Bundesbank geführt. Dabei wurden nicht nur die Orientierungsdaten erläutert, sondern auch die Annahme der Bundesregierung bezüglich des Verhaltens der nichtstaatlichen Entscheidungsträger dargelegt. Insbesondere hat die Bundesregierung auch auf die Schlüsselrolle der einkommenspolitischen Entscheidungen der Tarifpartner für die Entwicklung einer eigendynamischen Investitionskonjunktur hingewiesen.
    Selbstverständlich haben wir auch über die künftige Gestaltung der Konzertierten Aktion gesprochen. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen, und wir fühlen uns auch nicht unter Zeitdruck. Die Bundesregierung geht davon aus, daß die Institution „Konzertierte Aktion", um die wir von vielen im Ausland beneidet werden und die andere Länder von uns „importieren" wollen, erhalten bleibt, und zwar im Interesse der Aufrechterhaltung des sozialen Konsenses.

    (Zustimmung bei der FDP und der SPD)

    Bei meinen Gesprächen ergab sich auch Übereinstimmung darin, daß im Hinblick auf einen intensiveren Dialog die Zahl der Teilnehmer an der Konzertierten Aktion verringert werden soll, ohne daß dabei aber eine Änderung hinsichtlich der beteiligten Organisa-



    Bundesminister Dr. Graf Lambsdorff
    tionen erfolgen müßte. Von allen Gesprächspartnern, so glaube ich, wurden die Gespräche als nützlich empfunden.
    Über die Energiepolitik werden wir in einer der nächsten Wochen im Rahmen der Beratung der Zweiten Fortschreibung des Energieprogramms der Bundesregierung sowie des Antrages der CDU/CSU zu einem „Energiepolitischen Programm" ausführlich debattieren. Deshalb heute nur soviel: Nachdem der Bundesrat am vergangenen Freitag zur Zweiten Fortschreibung Stellung genommen hat, stellt die Bundesregierung mit Befriedigung fest, daß in den entscheidenden energiepolitischen Aussagen und Absichten nunmehr weitgehend Übereinstimmung zwiBund und Ländern besteht. Auf die nur geringen Unterschiede zwischen der Energiepolitik der Bundesregierung und dem Antrag der Opposition habe ich von dieser Stelle aus bereits vor ein paar Wochen hingewiesen. Damit hat sich eine Politik durchgesetzt, die dem Ziel sicherer und kostengünstiger Energieversorgung Rechnung trägt.
    Über die Notwendigkeit nachhaltiger Einsparbemühungen im Energiebereich besteht unter allen politischen Kräften Einigkeit. Im Bereich der Gebäudeheizung liegt ein besonders hohes Einsparpotential. Mit der Erweiterung des Wohnungsmodernisierungsgesetzes um den Komplex „Energieeinsparung" kommt die Bundesregierung dem Wunsch mehrerer Bundesländer nach, das Energiesparprogramm im Rahmen einer gesetzlichen Regelung zu realisieren. Die Bundesregierung appelliert nunmehr an den Bundestag, insbesondere aber auch an die Länder, bei einer schnellen Verabschiedung des Programms mitzuwirken.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Ein neuerlicher Attentismus der Investoren würde den konjunkturpolitischen Erfordernissen zuwiderlaufen. Das Energiesparprogramm bringt insbesondere dem mittelständischen Ausbaugewerbe, aber auch der Industrie zusätzliche Aufträge. Auch würde — dies halte ich für einen wesentlichen Gesichtspunkt — unsere internationale Glaubwürdigkeit, insbesondere unsere Position gegenüber den USA, tangiert, wenn in diesem Bereich keine schnellen und wirksamen Entscheidungen und Einsparaktionen erfolgen. Die Bundesregierung übersieht nicht, daß in einigen Regionen das Ausbaugewerbe schon heute gut ausgelastet ist. Mit dem Einsparprogramm zielt sie aber über die Sicherung schon vorhandener Arbeitsplätze auch auf die Schaffung neuer Dauerarbeitsplätze in diesem Bereich, und sie glaubt, daß diese Arbeitsplätze auch besetzt werden können. Deshalb hat sie das Einsparprogramm bewußt längerfristig angelegt.
    Bedauerlicherweise hat sich der Bundesrat gegen
    eine Erhöhung der Heizölsteuer ausgesprochen. Auch wenn diese Gesetzesänderung nicht an die Zustimmung des Bundesrates geknüpft ist, wird sich die Bundesregierung weiterhin bemühen, die Länder von der energiepolitischen Notwendigkeit dieser Entscheidung zu überzeugen. Einmal sollte mit der damit für den Verbraucher verbundenen Verteuerung der Energie — diese ist zwar keine automatische Folge, von ihr kann aber wegen der mit hoher Wahrscheinlichkeit bestehenden Überwälzbarkeit ausgegangen werden — ein weiteres Signal gesetzt werden, mit Energie sparsamer umzugehen. Damit soll den sich langfristig abzeichnenden Knappheitsverhältnissen Rechnung getragen werden. Die Bundesregierung befindet sich damit im Einklang mit einer gleichgerichteten Politik in allen anderen großen Verbraucherländern.
    Entgegen der Behauptung der Opposition glauben wir, mit der geplanten Verteuerung des Heizöls den OPEC-Ländern keinen Vorwand für eigene Preiserhöhungen zu geben. Im Gegenteil, mit der Verteuerung zum Zwecke der Einsparung entspricht die Bundesregierung gerade der Aufforderung der OPEC-Länder zur sparsameren Verwendung des Erdöls.

    (Zuruf von der CDU/CSU)

    — Wenn Sie einmal nachrechnen, was die Dollaraufwertung bzw. aus der Sicht der OPEC-Länder die Dollarabwertung an Einnahmeverlusten bringt, werden Sie feststellen, daß es, wenn das nicht zu einer Preiserhöhung anregt, auch 1 Pfennig zusätzliche Steuer pro Liter leichtes Heizöl in der Bundesrepublik nicht bewirken wird. Dies sind überhaupt völlig unvergleichliche Dimensionen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Angesichts des mit 11 %nur geringen Anteils der Industrie am Heizölverbrauch erscheinen die konjunkturpolitischen Bedenken der Opposition nicht stichhaltig. Eine generelle Anhebung des gesamten Energiepreisniveaus durch steuerliche Maßnahmen war in der gegenwärtigen gesamtwirtschaftlichen Situation sicher — ich nehme an, darin stimmen wir überein — nicht vertretbar. Daß die Erhöhung der Heizölsteuer im Prinzip richtig ist, hat uns das Land Niedersachsen mit seinem, von der Mehrheit des Bundesrates allerdings abgelehnten Antrag bestätigt. Ich sage: "im Prinzip richtig ist".
    Die Bundesregierung verschweigt auch nicht fiskalischen Aspekt der Heizölsteuererhöhung. Die erwarteten Mehreinnahmen in Höhe von rund 500 Millionen DM sollen zu den erheblich gestiegenen Aufwendungen des Bundes zur Energieeinsparung, insbesondere zur Förderung von Investitionen zur Verbesserung der Wärmeisolierung in Altbauten und zur Sicherung der Energieversorgung beitragen.
    Neben der Energiepolitik wird sich der Bundestag in diesem Jahr — wahrscheinlich im Laufe des Sommers — mit der Wettbewerbspolitik befassen. Wie Sie wissen, sind die Arbeiten an der Novellierung des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen gut vorangekommen. Mit diesem Gesetzentwurf dokumentiert die Bundesregierung ein weiteres Mal die große Bedeutung, die sie der Erhaltung funktionsfähiger Märkte und der Förderung der Marktchancen kleiner und mittlerer Unternehmen beimißt. Die Erhaltung und Verbesserung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen ist und bleibt ein Gebot wirtschafts- und gesellschaftspolitischer Vernunft.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)




    Bundesminister Dr. Graf Lambsdorff
    Die Mittelstandspolitik ist deshalb als integraler Bestandteil fest in der Ordnungs- und Strukturpolitik dieser Regierung verankert.
    Aus diesem Grund wird sich die Bundesregierung in einer der nächsten Kabinettssitzungen mit dem Gesamtkomplex der Mittelstandsförderung befassen. Dabei wird sie ein „forschungs- und technologiepolitisches Gesamtkonzept für kleine und mittlere Unternehmen" verabschieden — ich freue mich über die positive Stellungnahme der Opposition am heutigen Tag hierzu — und damit zu einer weiteren Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Mittelstand beitragen. •
    Ein Schwerpunkt der Mittelstandspolitik der Bundesregierung liegt bei der Förderung von Existenzgründungen. Ebenso wie der Sachverständigenrat ist die Bundesregierung der Auffassung, daß zur Bewältigung des Strukturwandels günstige Bedingungen für die Neugründung von Unternehmen wichtig sind. Hierzu gehört vor allem, daß denjenigen, die sich selbständig machen wollen, die Beschaffung der notwendigen finanziellen Mittel erleichtert wird. Diesem Zweck dient insbesondere das ERP-Existenzgründungsprogramm, aus dem allein in den letzten drei Jahren fast 12 000 Nachwuchskräfte der gewerblichen Wirtschaft langfristige Darlehen in Höhe von insgesamt 520 Millionen DM zum Aufbau eines eigenen Unternehmens erhalten haben.
    Die steigende Nachfrage nach diesen Darlehen läßt erkennen, daß die Bereitschaft, sich selbständig zu machen — entgegen manchen pessimistischen Äußerungen —, nach wie vor vorhanden ist und sogar zunimmt. Die Bundesregierung hat deshalb den Ansatz für das ERP-Existenzgründungsprogramm von 265 Millionen DM im Jahr 1977 auf 500 Millionen DM im Jahr 1978, d. h. um fast 90 % aufgestockt.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Zum Schluß noch einige Worte zur Strukturpolitik. Die Ausführungen dazu nehmen, wie schon gesagt, nicht nur in diesem Jahreswirtschaftsbericht einen größeren Raum ein, sondern wir werden uns damit auch bald eingehender im Zusammenhang mit der Großen Anfrage der Opposition zur Strukturpolitik zu befassen haben. Die Bundesregierung begrüßt diese Anfrage. Schwierige Fragen werden in offener Diskussion leichter gelöst, als wenn man darüber nicht miteinander spricht.

    (Zustimmung bei der FDP und der SPD)

    Das Phänomen Strukturwandel hat in den letzten Jahren deutlich an Gewicht gewonnen — genauer gesagt: es ist uns bewußter geworden — und findet auch in der breiten Öffentlichkeit immer größere Beachtung. In der Diskussion bekommt dieser an sich neutrale Begriff zunehmend einen negativen Akzent, da er mit unbequemen und schmerzhaften Anpassungsprozessen assoziiert wird. Teile der Wirtschaft und der Arbeitnehmer scheinen die auftretenden Belastungen nicht mehr alleine tragen zu können — oder tragen zu wollen? — und rufen immer lauter nach staatlichen Interventionen zugunsten einzelner Branchen oder nach Eingriffen am Arbeitsmarkt. Ich weiß sehr wohl, was Strukturwandel für den einzelnen Arbeitnehmer bedeuten kann und ich nehme diese Probleme nicht leicht.
    Beim Ruf nach staatlichen Eingriffen wird aber übersehen, daß der Strukturwandel grundsätzlich gesamtwirtschaftliche Vorteile und Chancen bietet und — unter der Voraussetzung, daß abrupte Veränderungen in den Rahmenbedingungen ausbleiben — der geeignetste Weg in einer freien und weltoffenen Wirtschaft ist, den Wohlstand der Bürger zu erhalten und zu mehren.
    Ein Rückblick auf die wirtschaftliche Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg zeigt, daß die Bundesrepublik einen maßgeblichen Teil ihres Wohlstandes gerade einem erfolgreichen Strukturwandel verdankt,

    (Dr. Müller-Hermann [CDU/CSU] : Das war die Soziale Marktwirtschaft!)

    der auf Grund der ausgeprägten Anpassungsfähigkeit und Risikobereitschaft der Unternehmen und dank der großen regionalen wie sektoralen Mobilität der Arbeitnehmer ohne unerträgliche Friktionen möglich war. — Herr Kollege Müller-Hermann, das war nicht, sondern das i s t die Soziale Marktwirtschaft. —

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Außer der erfolgreichen Umstellung von der Kriegszur Friedenswirtschaft gelang innerhalb nur weniger Jahre die Eingliederung von Millionen Flüchtlingen, gelang die Integration in die freie Weltwirtschaft.
    In den vergangenen Jahren ist es jedoch der Wirtschaft nicht mehr so reibungslos gelungen, sich auf die sich oft sehr rasch ändernden Bedingungen einzustellen. Dies wurde nicht zuletzt dadurch erschwert daß die gesamtwirtschaftliche Entwicklung nicht so vorankam, wie wir alle uns dies erhofft hatten. Andererseits hemmten aber auch unvollkommene Anpassungsfähigkeit und Anpassungsbereitschaft den notwendigen Erholungsprozeß.
    Ein Grund für diese Entwicklung liegt sicherlich auch in der Kumulation der Veränderungen, die außerdem abrupter — ich nenne das Stichwort „Ölpreiskrise" —, massiver — ich denke beispielsweise an die Entwicklung des Außenwertes der Deutschen Mark — und schneller — wie z. B. eine Reihe technologischer Neuerungen — als in früheren Jahren auftraten. Unsere gegenwärtigen Probleme resultieren nicht aus einem Zuviel an Strukturwandel. Wir haben im Gegenteil einen Mangel an Strukturwandel. Eine ausreichende Anpassung an die geänderte welt- und binnenwirtschaftliche Konstellation ist in vielen Bereichen noch nicht gelungen. Den Strukturwandel zu bewältigen ist und bleibt in unserer Wirtschaftsordnung in erster Linie Aufgabe der Unternehmen. Er stellt erhöhte Anforderungen an die sektorale und regionale Mobilität der Arbeitnehmer. Der Staat kann den Anpassungsprozeß nur flankieren. Massive staatliche Eingriffe zugunsten einzelner Branchen müßten zwangsläufig eine Kettenreaktion von Eingriffen in anderen Bereichen auslösen. Sie enthielten den Keim der Auflösung unserer freiheitlichen Wirtschaftsordnung, die auf dezentralen Entscheidungen der Wirtschaftssubjekte aufgebaut ist, und sie führten — dies zeigen schon die



    Bundesminister Dr. Graf Lambsdorff
    mehr oder minder verdeckten staatlichen Interventionen in vielen westlichen Industrieländern — am Ende keineswegs zu besseren Resultaten, als wir sie trotz aller Unvollkommenheiten bisher erreicht haben.

    (Beifall bei der FDP — Dr. Müller-Hermann [CDU/CSU] : Herr Minister, sagen Sie das vor allem der Kommision in Brüssel!)

    — Herr Kollege Müller-Hermann, ich werde die nächste öffentliche Gelegenheit benutzen, um dieser Aufforderung zu entsprechen. Ich darf darauf hinweisen, daß ich dies aus eigener Einsicht heraus tun werde. Aber Ihre Unterstützung und Anregung sind selbstverständlich wertvoll.

    (Dr. Müller-Hermann [CDU/CSU] : In dem Punkt haben Sie selbstverständlich recht!)

    Verstärkte staatliche Eingriffe in den Arbeitsmarkt würden im Widerspruch zur Tarifautonomie stehen und liefen der Freiheit in der Berufswahl und der Freiheit in der Wahl des Arbeitsplatzes zuwider — ein Lösungsansatz, der deshalb von keiner Seite ernsthaft erwogen werden kann.
    Was der Staat aber kann und muß, ist, dazu beizutragen, erstens durch einen zukunftsorientierten und umweltfreundlichen Ausbau der Infrastruktur die Voraussetzungen für mehr arbeitsplatzschaffende Investitionen zu verbessern;

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    zweitens in der Wirtschaft die Entwicklung und Anwendung marktorientierter Neuerungen zu erleichtern; drittens die Mobilität von Arbeit und Kapital zu verbessern und — soweit notwendig und gesamtwirtschaftlich vertretbar — Anpassungsprozesse durch flankierende Maßnahmen zu unterstützen; viertens dafür die mögliche Transparenz der Strukturprozesse zu verbessern. Entscheidend bleiben aber die eigenen Anstrengungen der unmittelbar Betroffenen.
    Mit der Vorlage des Jahreswirtschaftsberichts, meine Damen und Herren, hat die Bundesregierung allen am Wirtschaftsprozeß Beteiligten einen Weg aufgezeigt, auf dem Fortschritte in Richtung auf einen sich selbst tragenden Wachstumsprozeß sowie gleichzeitig — unter Berücksichtigung der Interdependenz — auch Fortschritte bei der Bewältigung des strukturellen Anpassungsprozesses möglich sind. 1978 ist sicher auch — wieder — ein Jahr der wirtschaftlichen Herausforderung. Vergleicht man die Situation unseres Landes mit der in anderen Ländern und blickt man auf die bisherigen Leistungen der deutschen Wirtschaft, dann bin ich guten Mutes, daß wir dieser Herausforderung gerecht werden.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)