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    Plenarprotokoll 8/72 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 72. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 16. Februar 1978 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Dr. Jaeger 5647 A Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 5647 A Begrüßung des Postministers der Republik Afghanistan, Abdul Karim Attale . . . 5702 C Eidesleistung neu ernannter Bundesminister Präsident Carstens 5647 A Dr. Haack, Bundesminister BMBau . . . 5647 D Dr. Hauff, Bundesminister BMFT . . . 5647 D Dr. Schmude, Bundesminister BMBW . . 5648 A Offergeld, Bundesminister BMZ 5648 A Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Strafprozeßordnung — aus Drucksachen 8/322, 8/976, 8/996 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/1516 — Erste Beschlußempfehlung und Erster Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 8/1482 — in Verbindung mit Zweite Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anderung der - Strafprozeßordnung und des Strafvollzugsgesetzes — Drucksache 8/1283 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses - Drucksache 8/1482 — Dr. Eyrich CDU/CSU 5649 A Dr. Emmerlich SPD . . . . . . . . 5655 C Engelhard FDP 5659 D Dr. Vogel, Bundesminister BMJ . . . 5662 B Dr. Wittmann (München) CDU/CSU . . 5666 C Dürr SPD 5670 B Hartmann CDU/CSU 5673 D Dr. Weber (Köln) SPD 5678 D II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 72. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Februar 1978 Kleinert FDP 5702 C Sieglerschmidt SPD . . . . . . . . 5705 C Erhard (Bad Schwalbach) CDU/CSU . . 5707 D Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 5708 A Lattmann SPD 5712 A Conradi SPD 5714 A Dr. Schwencke (Nienburg) SPD . 5716 B, 5721 B Dr. Kohl CDU/CSU . . . . . 5717 B, 5721 C Wehner SPD 5721 D Dr. Hirsch, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen . . . . . . . . 5724 B, 5726 A Dr. Biedenkopf CDU/CSU 5725 C Dr. Dregger CDU/CSU 5726 B Mischnick FDP 5728 D Schmidt, Bundeskanzler . . . . . . 5730 D Namentliche Abstimmungen . . 5705 D, 5707 C, 5735 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Kooperationsabkommen zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und den Mitgliedstaaten dieser Gemeinschaft einerseits, der Tunesischen Republik, der Demokratischen Volksrepublik Algerien und dem Königreich Marokko andererseits sowie zu den Abkommen zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl und diesen Staaten — Drucksache 8/1036 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/1515 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 8/1432 — . . . . . . . 5737 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzprotokoll vom 15. Dezember 1975 zum Protokoll vom 13. April 1962 über die Gründung Europäischer Schulen — Drucksache 8/1399 — . . . . . 5737 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Vertrieb von Anteilen an Vermögensanlagen — Drucksache 8/1405 — . . . . . . . 5737 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Pflanzenschutzgesetzes — Drucksache 8/1440 — . . . . . . . 5737 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Dollinger, Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd), Dr. Jenninger und der Fraktion der CDU/CSU Femmeldesonderbauprogramm und früherer Beginn des „Mondscheintarifs" — Drucksache 8/1345 — Straßmeir CDU/CSU 5738 A Paterna SPD 5740 A Hoffie FDP 5741 D Gscheidle, Bundesminister BMV/BMP . . 5742 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Klein (Göttingen), Frau Dr. Walz, Benz, Blumenfeld, Eymer (Lübeck), Dr. von Geldern, Dr. Hupka, Klein (München), Kroll-Schlüter, Metz, Dr. Narjes, Dr. Probst, Dr. Schäuble, Schmidhuber, Dr. Schwarz-Schilling, Dr. Stercken, Weiskirch (Olpe), Frau Dr. Wilms, Wohlrabe und der Fraktion der CDU/CSU Informations- und Dokumentationsprogramm der Bundesregierung und Zeitschriften sowie Fachpresse — Drucksache 8/1339 — Dr. Klein (Göttingen) CDU/CSU . . . . 5743 D Stockleben SPD . . . . .. . . . . . 5745 A Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zum Antarktis-Vertrag — Drucksache 8/1427 — Dr. von Geldern CDU/CSU 5746 A Grunenberg SPD 5747 C Jung FDP 5748 B Dr. von Dohnanyi, Staatsminister AA . 5748 D Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Entlastung der Bundesregierung wegen der Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 1976 (Jahresrechnung 1976) — Drucksache 8/1428 — 5750 B Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Veräußerung des „General-von-SteubenHotels" an die Stadt Wiesbaden — Drucksache 8/1442 — . . . . . . . 5750 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen zu dem Antrag der Abgeordneten Lemmrich, Dr. Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 72. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Februar 1978 III Abelein, Spranger, Dr. Schulte. (Schwäbisch Gmünd), Dr. Dollinger, Dr. Jenninger, Dr. Bötsch, Dr. Miltner, Ziegler, Kiechle, Biehle, Dr. Stark (Nürtingen), Stücklen, Susset, Dr. Rose, Höffkes, Feinendegen, Glos, Regenspurger, Dr. Voss, Kolb, Lintner und Genossen Autobahn Würzburg–Ulm — Drucksachen 8/1075, 8/1466 — Lemmrich CDU/CSU 5750 C Batz SPD 5752 B Hoffie FDP 5753 A Beratung des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu den Verordnungen der Bundesregierung Aufhebbare Vierunddreißigste Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung — Aufhebbare Achtunddreißigste Verordnung zur Änderung der Außlenwirtschaftsverordnung — Drucksachen 8/1071, 8/1225, 8/1433 — . . 5753 C Beratung des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu den Verordnungen der Bundesregierung Aufhebbare Verordnung zur Anderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 12/77 — Erhöhung des Zollkontingents 1977 für Bananen) Aufhebbare Verordnung zur Anderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 13/77 — Zweite Erhöhung des Zollkontingents 1977 für Bananen) Aufhebbare Verordnung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 2/78 — Zollkontingent 1978 für Bananen) — Drucksachen 8/1028, 8/1395, 8/1396, 8/1443 — 5753 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über die Gewährung finanzieller Beihilfen für Demonstrationsvorhaben zur Energie-Einsparung Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über die Gewährung einer finanziellen Unterstützung für Vorhaben zur Nutzung alternativer Energiequellen — Drucksachen 8/637, 8/.1431 — . . . . 5753 D Fragestunde — Drucksache 8/1497 vom 10. 02. 1978 — Aufschieben der letzten Rate der an Polen zu zahlenden Rentenpauschale bis zur Erfüllung der im Aussiedlungsprotokoll vorgesehenen Zahlen von Ausreisenden MdlAnfr A35 10.02.78 Drs 08/1497 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 5682 C, 5683 A, B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU . . 5682 D, 5683 A Folgerungen aus der Erklärung der amerikanischen Mission in Berlin über das Eindringen von DDR-Grenzsoldaten in den amerikanischen Sektor MdlAnfr A103 10.02.78 Drs 08/1497 Böhm (Melsungen) CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 5683 B, C ZusFr Böhm (Melsungen) CDU/CSU . . . 5683 C Besetzung der Stelle des Sozialreferenten bei der deutschen Botschaft in Delhi (Indien) MdlAnfr A132 10.02.78 Drs 08/1497 Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 5683 D, 5684 A, B ZusFr Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . 5684 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5684 B Freilassung der in Mogadischu anläßlich der Stürmung der Lufthansamaschine Landshut verletzten Terroristin durch die somalische Regierung MdlAnfr A133 10.02.78 Drs 08/1497 Daweke CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 5684 C, D ZusFr Daweke CDU/CSU . . . . . . 5684 C ZusFr Ey CDU/CSU 5684 D Verbreitung des Kürzels „BRD" in Osterreich in den Massenmedien und im Sportgeschehen MdlAnfr A134 10.02.78 Drs 08/1497 Wohlrabe CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 5684 D, 5685 A, B, C, D, 5686 A ZusFr Wohlrabe CDU/CSU 5685 A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . 5685 B ZusFr Josten CDU/CSU 5685 C ZusFr Kunz (Berlin) CDU/CSU . . . . 5685 C ZusFr Becker (Nienberge) SPD . . . . 5685 D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5685 D IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 72. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Februar 1978 Verletzung des Viermächteabkommens durch Kontrollen der DDR auf den Transitstrecken nach Berlin MdlAnfr A135 10.02.78 Drs 08/1497 Straßmeir CDU/CSU MdlAnfr A136 10.02.78 Drs 08/1497 Straßmeir CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 5686 A, B, C, D, 5687 A, B, C ZusFr Straßmeir CDU/CSU . 5686 B, C, 5687 A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU 5686 C, 5687 B ZusFr Ey CDU/CSU 5687 C Indizierung von NS-Propagandamaterial durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdendes Schrifttum MdlAnfr A59 10.02.78 Drs 08/1497 Wehner SPD Antw StSekr Dr. Wolters BMJFG . . 5687 D, 5688 B, C, D, 5689 A, B, C, D, 5690 A ZusFr Wehner SPD 5688 B ZusFr Frau Berger (Berlin) CDU/CSU . 5688 C ZusFr Gerster (Mainz) CDU/CSU . . . 5688 D ZusFr Jahn (Marburg) SPD . . . . . 5689 A ZusFr Becker (Nienberge) SPD . . . 5689 A ZusFr Niegel CDU/CSU . . . . . . 5689 B ZusFr Fiebig SPD 5689 B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU . . . . . 5689 C ZusFr Dr. Hüsch CDU/CSU . . . . . 5689 D ZusFr Daweke CDU/CSU . . . . . . 5689 D Blei- und Cadmiumgehalt von Lebensmitteln und Nahrungsmitteln MdlAnfr A64 10.02.78 Drs 08/1497 Dr. Hammans CDU/CSU MdlAnfr A65 10.02.78 Drs 08/1497 Marschall SPD MdlAnfr A66 10.02.78 Drs 08/1497 Marschall SPD Antw StSekr Dr. Wolters BMJFG . 5690 B, C, D, 5691 A, B, C, D ZusFr Dr. Hammans CDU/CSU . 5690 D, 5691 D ZusFr Marschall SPD 5691 A ZusFr Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU 5691 B, D ZusFr Ey CDU/CSU 5691 C Recht des Patienten auf Herausgabe der Aufzeichnungen über den Behandlungsverlauf bei einem Wechsel des Arztes MdlAnfr A70 10.02.78 Drs 08/1497 Jaunich SPD Antw StSekr Dr. Wolters BMJFG 5692 A, B, C, D ZusFr Jaunich SPD 5692 A, B ZusFr Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . 5692 B ZusFr Fiebig SPD 5692 C ZusFr Frau Will-Feld CDU/CSU . . . 5692 D Überholverbot für Motorcaravane und Wohnmobile MdlAnfr A71 10.02.78 Drs 08/1497 Mahne SPD MdlAnfr A72 10.02.78 Drs 08/1497 Mahne SPD Antw PStSekr Haar BMV . . . . . 5693 A, B ZusFr Mahne SPD 5693 B Ausbau der Bundesbahnstrecken Köln—GroBGerau und Koblenz—Bonn MdlAnfr A73 10.02.78 Drs 08/1497 Josten CDU/CSU MdlAnfr A74 10.02.78 Drs 08/1497 Josten CDU/CSU Antw PStSekr Haar BMV 5693 B, C, D, 5694 A ZusFr Josten CDU/CSU . . 5693 C, D, 5694 A ZusFr Dr. Hoffacker CDU/CSU . . . . 5694 A Lärmmessungen auf dem Autobahnabschnitt Hohenlimburg—Iserlohn MdlAnfr A75 10.02.78 Drs 08/1497 Dr. Wulff CDU/CSU MdlAnfr A76 10.02.78 Drs 08/1497 Dr. Wulff CDU/CSU Antw PStSekr Haar BMV . . . . 5694 B, C, D ZusFr Dr. Wulff CDU/CSU 5694 C, D Hygiene und Zusammensetzung der Speisen in Autobahnraststätten MdlAnfr A77 10.02.78 Drs 08/1497 Dr. Hüsch CDU/CSU MdlAnfr A78 10.02.78 Drs 08/1497 Dr. Hüsch CDU/CSU Antw PStSekr Haar BMV 5694 D, 5695 A, B, C, D, 5696 A ZusFr Dr. Hüsch CDU/CSU 5695 A ZusFr Hoffacker CDU/CSU 5695 B ZusFr Frau Hoffmann (Hoya) CDU/CSU . 5695 B, 5696 A ZusFr Frau Will-Feld CDU/CSU . . . . 5695 C ZusFr Ey CDU/CSU . . . . . . . . . 5695 C ZusFr Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . 5696 A Besoldung der Bundesbahnbediensteten; Ursachen für das Defizit der Bundesbahn MdlAnfr A80 10.02.78 Drs 08/1497 Kirschner SPD Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 72. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Februar 1978 V MdlAnfr A81 10.02.78 Drs 08/1497 Kirschner SPD Antw PStSekr Haar BMV . . . . . 5696 B, C, D ZusFr Kirschner SPD 5696 D Unfälle von Kindern im Straßenverkehr MdlAnfr A82 10.02.78 Drs 08/1497 Hoffie FDP MdlAnfr A83 10.02.78 Drs 08/1497 Hoffie FDP Antw PStSekr Haar BMV 5697 A, C, D, 5698 A ZusFr Hoffie FDP . . . . . . . . 5697 B, C ZusFr Dr. Hoffacker CDU/CSU 5697 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5697 D ZusFr Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . 5698 A Ausbau der Autobahn Bregenz–Innsbruck und der A 7 auf der Strecke MemmingenLindau MdlAnfr A84 10.02.78 Drs 08/1497 Kolb CDU/CSU MdlAnfr A85 10.02.78 Drs 08/1497 Kolb CDU/CSU Antw PStSekr Haar BMV 5698 A, B, C, D, . 5699 A ZusFr Kolb CDU/CSU . . . . . 5698 B, C, D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 5699 A Überprüfung der unter Billigflaggen die deutschen Hoheitsgewässer passierenden Schiffe MdlAnfr A87 10.02.78 Drs 08/1497 Grobecker SPD Antw PStSekr Haar BMV 5699 B, C ZusFr Grobecker SPD 5699 B, C Erlaubnis zur Benutzung von Spikesreifen für einen begrenzten Personenkreis zur Sicherung der Notversorgung bei außergewöhnlichen Witterungsverhältnissen MdlAnfr A88 10.02.78 Drs 08/1497 Ey CDU/CSU Antw PStSekr Haar BMV . . 5699 D, 5700 A, B ZusFr Ey CDU/CSU 5699 D, 5700 A ZusFr Kolb CDU/CSU 5700 A ZusFr Dr. Hoffacker CDU/CSU . . . . 5700 B Zulassung des Namens früherer selbständiger Gemeinden in der amtlichen Postanschrift MdlAnfr A91 10.02.78 Drs 08/1497 Hartmann CDU/CSU Antw PStekr Haar BMP . . 5700 C, D, 5701 A ZusFr Hartmann CDU/CSU . . 5700 D, 5701 A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 5701 A Gefährdung des Besitzstands der Industrie-und Gewerbebetriebe in Großstädten durch die Aufstellung von Flächennutzungsplänen nach dem neuen Bundesbaugesetz und der Baunutzungsverordnung MdlAnfr A93 10.02.78 Drs 08/1497 von der Heydt Freiherr von Massenbach CDU/CSU MdlAnfr A94 10.02.78 Drs 08/1497 von der Heydt Freiherr von Massenbach CDU/CSU Antw BMin Dr. Haack BMBau . 5701 C, 5702 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . 5754 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 5755* A Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 72. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Februar 1978 5647 72. Sitzung Bonn, den 16. Februar 1978 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordneter) entschuldigt bis einschließlich Adams * 17. 2. Dr. van Aerssen * 17. 2. Dr. Aigner * 17. 2. Alber * 17. 2. Angermeyer 16. 2. Dr. Bangemann * 17. 2. Dr. Barzel 17. 2. Dr. Bayerl * 17. 2. Blumenfeld * 17. 2. Dr. Geßner'** 17. 2. Fellermaier * 17. 2. Flämig * 17. 2. Dr. Früh* 17. 2. Dr. Fuchs * 17. 2. Gertzen 17. 2. Haase (Fürth) * 17. 2. Hoffmann (Saarbrücken) * 17. 2. Dr. Hupka *** 17. 2. Dr. Jahn (Braunschweig) * 17. 2. Dr. Jobst 17. 2. Jung* 17 2. Dr. h. c. Kiesinger 24. 2. Dr. Klepsch * 17. 2. Klinker *17 2. Dr. Kraske 24. 2. Lange * 17 2. Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lemp *172. Lücker 172. Luster* 172. Dr. Müller ** 172. Müller (Mülheim) * 172. Müller (Wadern) * 17. 2. Dr. Müller-Hermann *172. Ollesch 17. 2 Picard 17.2. Schmidt (München) * 17. 2. Schreiber * 17. 2. Dr. Schwörer * 17. 2. Seefeld * 17. 2. Sieglerschmidt * 17. 2. Dr. Starke (Franken) ' 17. 2. Dr. Todenhöfer 24. 2. Tönjes 24. 2. Frau Dr. Walz * 17. 2. Wawrzik * 17. 2. Würtz * 17. 2. Wuttke 17. 2. Zebisch 17. 2. Zeyer* 17. 2. Zywietz * 17. 2. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung
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    Rede von Dieter Lattmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen. Unter Berufung auf diesen Wortlaut im Art. 38 des Grundgesetzes begründe ich eine von der Mehrheit der eigenen Fraktion unterschiedene Überzeugung.
    Der vorliegende Gesetzentwurf enthält einschließlich der Empfehlungen des Rechtsausschusses eine Reihe von Maßnahmen zur Bekämpfung des Terrorismus, die im Laufe der Beratungen unbestritten waren oder es durch eingrenzende Bestimmungen geworden sind. Über die Einführung der Kontrollstelle etwa oder der Trennscheibe wird es zwar nach wie vor verschiedene Ansichten, aber schwerlich Auseinandersetzungen innerhalb der Koalition bis zur Schlußabstimmung hier im Plenum geben. Ich verkenne auch nicht, daß die große Mehrheit der Koalitionsfraktionen mit eindrucksvoller demokratischer Toleranz, wie sie auch heute morgen hier in mehreren Reden deutlich wurde — darunter denen des Bundesjustizministers und der Fraktionskollegen Dürr und Emmerlich —, einer kleinen Minderheit durch engere Vorschriften als in den ursprünglichen Entwürfen bei der Identitätsfeststellung und fast allen übrigen Punkten weit entgegengekommen ist.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Dennoch bleiben, meine ich, im Blick auf die Praxis bei der Herabsetzung der Verdachtsschwelle für den Verteidigerausschluß und bei der Durchsuchung von Gebäuden erhebliche Bedenken bestehen. Denn jeder Eingriff in die freie Wahl und Ausübung der Verteidigung beeinträchtigt ein hohes Rechtsgut. Außerdem muß man sich sorgen, daß bei Fahndungen der Art. 13 des Grundgesetzes, der die Unverletzlichkeit der Wohnung garantiert, unverhältnismäßig eingeschränkt wird und unter Umständen Hunderte von Wohnungen mit Tausenden von unverdächtigen Mitbürgern davon betroffen werden können.
    Ich vermag nicht zu sehen, auf welche Weise diese neuen Regelungen tatsächlich eine wirksamere Bekämpfung des Terrorismus gewährleisten. Ich teile die Befürchtung des Bundesverfassungsrichters Helmut Simon, der beim Jahresempfang der Evangelischen Akademie in Tutzing erklärt hat, je perfekter der Staatsschutz werde, desto mehr wachse die Gefahr, daß das Schutzobjekt selbst verändert, unansehnlich oder gar erstickt werde. „Gerade eine
    Generation", sagte Simon, „die für Irrtümer ihrer eigenen Jugend so sehr auf Nachsicht angewiesen ist und die ihren Staat mit zahllosen alten Nazis aufgebaut hat, sollte ihren eigenen Kindern die Chance lassen, Irrtümer durch den Lernprozeß praktischer Bewährung zu überwinden."
    In diesem Sinn geht es bei der Gesetzgebung, die der Terrorismus hervorruft, nicht mehr nur um ein unterschiedliches Verständnis einzelner Regelungen und der möglichen Auslegung. Es geht um eine im Kern andere Beurteilung der Folgen des Terrorismus für unser Rechtswesen und die Qualität unserer Demokratie. „Wer analysiert, darf die Terroristen nicht mythologisieren", hat der Züricher Sozialpsychologe Gerhard Schmidtchen festgestellt. Der Soziologe Roland Eckert aus Trier warnte: „So gefährlich der Terrorismus ist, gefährlicher aber noch könnten dann freiheitsfeindliche Reaktionen auf ihn für den freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat und für die Bewältigung der Zukunft sein; wenn wir uns nämlich in der Verteidigung der Freiheit dem Gegner anverwandeln." Das wurde auf dem Terrorismus-Kongreß der CDU gesagt.
    Es wäre gut, solche Maßstäbe ließen sich nicht nur in der Theorie eines wissenschaftlichen Forums erkennen, sondern auch in der konkreten Politik der CDU/CSU. Statt dessen hagelt es Diffamierungen wie die des CSU-Abgeordneten Spranger, der unterstellt, daß es auf dem linken Flügel der SPD Leute gebe, die sich gegen eine entschiedene Bekämpfung des Terrorismus stemmten.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Überhaupt betätigt sich dieser Abgeordnete seit Jahr und Tag nach dem Vorbild von Weimarer Scharfmachern als ein personifizierter Pranger.

    (Beifall bei Teilen der SPD und der FDP)

    Wo bleibt die liberal-konservative Alternative der Opposition? Warum halten sich Überzeugungen, wie sie den Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel international angesehen machten, hier im Bundestag in Ihren Reihen nur im Verborgenen auf? Es ist kaum denkbar, daß es eine solche Gesinnung nicht auch in der Oppositionsfraktion gibt; aber sie taucht nicht auf. Statt dessen wird zum Schaden des Gemeinwohls in unserem Land auch noch der Terrorismus auf der Jagd nach so kurzfristigen wie trügerischen Vorteilen von zahlreichen Oppositionssprechern zu manischer Polarisierung zwischen den Parteien mißbraucht.

    (Beifall bei Teilen der SPD und der FDP)

    Dabei stellt sich in Wahrheit uns allen die Frage, ob wir uns nach dem Plan der Terroristen durch deren mörderische Aktionen dazu hinreißen lassen wollen, Grundrechte einzuschränken und den Staat immer mehr in Waffen gehen zu lassen, ober ob wir die freiheitlichen Grundrechte gerade angesichts des Terrorismus um so entschiedener verteidigen wollen. Von Freiheit reden ja alle. Keine Beschwörungsformel perlt Ordnungspolitikern der Rechten geläufiger von den Lippen als die von der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Man höre auf,



    Lattmann
    prahlerisch von der Freiheit zu tönen; man praktiziere sie!

    (Beifall bei Teilen der SPD und der FDP — Zurufe von der CDU/CSU)

    Dazu gehört auch, daß man unerschrocken darstellt, was in einem Augenblick wie diesem im Parlament geschieht. Wer wollte leugnen, daß es in der Politik mächtige Einwirkungen gibt, die sich dem Rationalen entziehen. Dabei wird eine Dynamik freigesetzt, der es nicht mehr um die zu verhandelnde Sache, sondern um ganz andere Ziele, Voraussetzungen und Wirkungen geht. Die Kraft der Emotion verdrängt die Nüchternheit. Zwischen Parteien und Medien steigt der Entscheidungspegel in schwindelnde Höhen. Plötzlich geht es scheinbar nicht mehr um ein Gesetz, dessen Sinn und Nutzen sachlich zu prüfen sind, sondern um das Ritual der Macht.
    Deswegen sei hier mit Entschiedenheit klargestellt: Wer ein Nein in dieser Sachfrage mit einem Nein zur sozialliberalen Bundesregierung verwechselt, betreibt öffentliche Irreführung.

    (Beifall bei Teilen der SPD und der FDP)

    Keiner von den Sozialdemokraten, die dem Gesetz nicht zustimmen, will, daß die Bundesrepublik von rechts regiert wird. Ebenso ist kein Berichterstatter gezwungen, dem Zweckgerücht aufzusitzen, der Regierung fehlten entscheidende Stimmen, wenn es tatsächlich einmal um die Regierung geht.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Das auseinanderzuhalten sollte gelingen; denn Hundertprozentigkeit ist nicht das wesentliche Merkmal der Demokratie. Im Gegenteil, es gibt in der Bundesrepublik überall an der Basis der Parteien — auch Ihrer Partei —, der Gewerkschaften und vieler Bürgerinitiativen, vor allem in der jungen Generation, ein wachsendes Verlangen nach der demokratischen Funktion von Widerspruch in der Sache bei gleichzeitiger Loyalität gegenüber dieser Bundesregierung. Dieses Verlangen zählt nach Hunderttausenden; es braucht auch eine Antwort im Parlament.

    (Vereinzelter Beifall bei der SPD)

    Kein Vernünftiger wird die Gefährlichkeit der terroristischen Verbrechen unterschätzen; denn es geht von ihnen eine mächtige massenpsychologische Wirkung aus. Fest steht deswegen gerade: Der Terrorismus ist nur dann erfolgreich, wenn wir uns terrorisieren lassen.

    (Zurufe und Lachen bei der CDU/CSU)

    In einigen Bereichen haben wir ihm schon zuviel Macht über uns eingeräumt.

    (Erneute Zurufe von der CDU/CSU)

    Die Tatsache, daß es jeden treffen kann, macht es noch nicht sinnvoll, alle zu bewachen. Gebraucht wird zur wirkungsvollen Bekämpfung dieser Kriminalität neben der Verbesserung der Fahndung und internationalen Abkommen — wie geschehen — in erster Linie die rückhaltlose und allgemein begreifliche Aufklärung über seine Methoden und wahren
    Absichten. Der Terrorismus will tatsächlich die Bundesrepublik verändern, nämlich in einen autoritären Ordnungsstaat. Er ist das militante Gegenteil einer linken Reformbewegung. Seine Gewalttaten richten sich gegen die Demokratie als Lebensform.
    Es spielt sich zu wiederholten Malen folgender öffentlicher Mechanismus ab: Nach jedem Terrorakt geht der Ruf nach schärferen Gesetzen durchs Land, obwohl deren Wirkung äußerst bezweifelbar ist. Die nur zu verständliche Empörung der Bevölkerung mäßigt sich um so weniger, je länger umfassende Fahndungserfolge ausbleiben. Der Eindruck von Wehrlosigkeit des Staates, den die Terroristen bis zur Geiselbefreiung von Mogadischu mit Perfektion zu erwecken wußten, schlägt an den Stammtischen der Republik in Aggressionen um. Wenn man der Täter nicht hinreichend habhaft werden kann, sucht man Ersatzschuldige und fordert Ersatzgesetze.
    Schon einige solcher Gesetze haben wir unter dem Eindruck der öffentlichen wie der veröffentlichten Meinung hier in zurückliegender Zeit beschlossen, ohne daß sie ihr Ziel erreicht hätten. Als augenfällige Beispiele erscheinen mir der neue § 88 a im Strafgesetzbuch oder das Kontaktsperregesetz. So hat die Strafandrohung gegen die Befürwortung von Gewalt in Schriften für die Terrorismusbekämpfung keine überzeugenden Ergebnisse gebracht, wohl aber unter Schriftstellern, Medienmitarbeitern, Künstlern, Wissenschaftlern und Buchhändlern Einschüchterung hervorgerufen und dadurch tatsächlich demokratische Freiräume eingeengt.
    Man fragt sich, welcher Beweise es insgesamt noch bedarf, um offenkundig zu machen, daß der Terrorismus nach seinem Vorsatz und geschichtlichen Muster — wie so häufig Attentate und in Mord umgeschlagene Anarchie — als Auslösungsfaktor für reaktionäres Handeln und als Vorwand für Repression dient. Sozialdemokratie und Arbeiterbewegung haben das seit den Sozialistengesetzen erfahren, und diese Erfahrung hört nicht auf.

    (Vereinzelt Zustimmung bei der SPD)

    Die Zukunft gehört, so scheint es im Augenblick, der Angst und nicht der Hoffnung auf mehr Demokratie. Das hat Max Frisch auf dem Hamburger Bundesparteitag der SPD gesagt.

    (Dr. Kohl [CDU/CSU] : Der muß das wissen!)

    Dieser Formel tätig zu widersprechen und an freiheitlichen Grundrechten unerschütterlich festzuhalten ist die Aufgabe aller Demokraten. Gebraucht wird dazu nicht immer nur die Tapferkeit des Gehorsams, die in Deutschland ohne Mühe nachwächst, sondern auch einmal die Zivilcourage des Ungehorsams, die sich über keinen anders Entschiedenen moralisch zu erheben trachtet, sondern die demokratisch errungene Mehrheit respektiert, auch wenn sie ihr im Einzelfall nicht immer folgen kann. Das gilt meiner Fraktion, in der viele trotz schwerwiegender Bedenken zustimmen, weil sie die Güterabwägung anders beurteilen. Der einzelne, der sich diesem Prozeß verweigert, muß sich der Gefahr der Selbsterhöhung bewußt sein, um ihr zu entgehen



    Lattmann
    und sachlich zurückzufinden in seinen politischen Zusammenhang.
    In diesem Sinne stimme ich wie meine Fraktionskollegen Manfred Coppik, Karl-Heinz Hansen und Erich Meinike gegen das Gesetz. Unsere Nähe zur CDU/CSU im Protokoll wird nur eine typographische Nähe sein.

    (Demonstrativer Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der CDU/CSU: Gott sei Dank! — Gott sei's gelobt! — Haase [Kassel] [CDU/CSU] : Wir wollen Sie gar nicht in unserer Nähe! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Ich stimme so, indem ich den Herrn Bundeskanzler aus seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag am 24. Januar 1978 zitiere:
    Wenn im Ernst einer von uns dem anderen dessen sittliche Grundpositionen bestreiten wollte,

    (Dr. Kohl [CDU/CSU] : Das tun Sie doch!)

    wäre das ein schlimmer Sieg der Terroristen im Deutschen Bundestag.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD — Dr. Kohl [CDU/CSU] : Sie hetzen doch!)



Rede von Liselotte Funcke
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Conradi.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Peter Conradi


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsident! Meine Damen und Herren! Der Oppositionsführer, Herr Dr. Kohl, hat am 19. Januar hier behauptet, daß „das Diktat der Linken in der SPD den Bundestag daran hindere," diese Gesetze zu verabschieden, und er hat gesagt, daß „eine Handvoll linker Abgeordneter dem Parlament, dem ganzen Land ihre ideologischen Vorstellungen scheinbarer Liberalität oktroyieren" wolle.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich bin einer von denen, Herr Dr. Kohl, die Sie da wohl gemeint haben. Deswegen will ich Ihnen in dieser Debatte antworten, nicht im Auftrag, nicht im Namen meiner Fraktion, aber doch für eine ganze Reihe von Freunden in dieser Fraktion, die meine Meinung, meine Befürchtungen in dieser Sache teilen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: „Mögen täten wir schon wollen, aber dürfen haben wir uns nicht getraut"!)

    Wenn Sie in diesem Zusammenhang von Diktat gesprochen haben, von Erpressung, dann haben Sie eine falsche Vorstellung von der Diskussion in der SPD. Ich meine, es sei keine Schande, in einer Demokratie eine abweichende Meinung zu vertreten. Das Wort „Abweichler" ist nur in totalitären Staaten ein Schimpfwort, bei uns kann es das nicht sein.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich verstehe, Herr Dr. Kohl, daß die Art und Weise, wie eine Minderheit in Ihrer Fraktion mit Ihnen umgeht — Sie mußten sogar Verträge schließen, die dieser Minderheit ein Vetorecht garantieren —, Sie den schwierigen und mühsamen Meinungs- und
    Mehrheitsbildungsprozeß in unserer Fraktion schwer verstehen läßt.
    Sie haben die Richtlinienkompetenz des Herrn Bundeskanzlers bemüht. Das zeigt ein seltsames Verständnis der Richtlinienkompetenz, denn Art. 65 des Grundgesetzes statuiert die Richtlinienkompetenz gegenüber dem Kabinett. Der Bundeskanzler als ein leidenschaftlicher Parlamentarier würde die Vorstellung, die Koalitionsabgeordneten seien seine Befehlsempfänger, sicher entschieden ablehnen.

    (Dr. Kohl [CDU/CSU] : Herr Conradi, mir scheint, der Bundeskanzler hat Sie richtig als Selbstdarsteller charakterisiert!)

    Die Art, wie Sie diese Debatte führen, die Vokabeln, die Sie da verwenden — Diktat, Erpressung —, kennzeichnet ein illiberales, ein obrigkeitsstaatliches Denken.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Lassen Sie mich einige Beispiele für die Bedenken, die wir zu diesem Gesetz diskutiert haben, aufführen.

    (Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU] : Für wen sprechen Sie denn?)

    — Ich habe gesagt, Herr Stark, ich spreche nicht im Namen und im Auftrag der SPD-Fraktion, sondern für eine Reihe von Freunden, die meine Bedenken teilen.

    (Dr. Jenninger [CDU/CSU] : Nennen Sie Namen!)

    Ich sehe z. B., daß die erweiterte Möglichkeit der Durchsuchung von Wohnungen unstrittig ist bei Mord, Geiselnahme und Entführungen. Da kann es eigentlich keinen Zweifel geben.

    (Dr. Jenninger [CDU/CSU] : Für wen sprechen Sie?)

    Daß die erweiterte Möglichkeit der Durchsuchung von Wohnungen aber schon allein beim Verdacht der Werbung für eine terroristische Vereinigung gegeben sein soll, macht mich besorgt und legt mir die Befürchtung nahe, es könne da Mißbrauch getrieben werden, es könne etwa schon das kindische Flugblatt irgendeiner Spontigruppe massenhafte Durchsuchungen von Studentenheimen und Studentenwohngemeinschaften ermöglichen.
    Es ist nicht strittig, daß Massenkontrollen bei schwersten Straftaten, nach einer Entführung, einer Geiselnahme oder einem Mord möglich sein müssen. Nach diesem Gesetz sind sie aber schon allein beim Verdacht auf Unterstützung einer terroristischen Vereinigung und zur Sicherstellung von Beweismitteln möglich. Nehmen Sie es mir nicht übel, ich habe da Bedenken. Hier ist der Mißbrauch möglich, daß etwa eine Landesregierung eine ihr unerwünschte Demonstration durch solche Kontrollstellen unmöglich macht.
    Es ist doch nicht strittig, daß sich verdächtige Bürger identifizieren lassen müssen. Bei Unverdächtigen frage ich mich hingegen: Was hat das überhaupt mit Terrorismus zu tun, was hier beschlossen
    Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 72. Sitzung. Bonh, Donnerstag, den 16. Februar 1978 5715
    Conradi
    wird? Es gilt ja nicht für schwerste Straftaten — dagegen hätte ich nichts —, sondern es gilt für a 11 e Straftaten. Bei jedem Verdacht auf eine Straftat muß sich ein unverdächtiger Bürger zur Aufklärung identifizieren und möglichenfalls 12 Stunden festhalten lassen. Ich sehe auch dort Mißbrauchsmöglichkeiten. Ich habe wirklich Sorge, daß wir bei der Tendenz, die ich bei einigen von Ihnen sehe und höre, den Streik zu kriminalisieren, damit rechnen können, daß einmal bei einem Gerangel am Streiktor, bei den Streikposten unverdächtige Streikende zur Feststellung ihrer Personalien festgesetzt werden. Ich will nicht, daß dies geschieht.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Schließlich meine ich, daß die erweiterte Ausschlußmöglichkeit von Strafverteidigern ohne überzeugende Begründung eine Mißbrauchsmöglichkeit eröffnet, mißliebige Strafverteidiger unter Ausschlußdrohungen zu stellen. Tatsachen für einen Verdacht, der Verteidiger mißbrauche sein Amt, sind schnell zu finden. Es könnte sein, daß diese Vorschrift die Verteidigung eines terroristischen Täters auch für einen ehrenhaften, auch für einen korrekten Anwalt zu einem kaum mehr tragbaren beruflichen Risiko macht.
    Ich habe Ihnen einige Bedenken, über die wir diskutiert haben, hier dargestellt. In vielen Punkten haben wir Modifikationen erreichen können. Ich sehe aber auch die Bedenkenlosigkeit, mit der einige von Ihnen hier rechtsstaatlichen Positionen zu Leibe rücken wollten. Nehmen wir etwa die Forderung von Herrn Strauß, rückwirkend die Sicherungsverwahrung einzuführen. Er hat am 24. Januar wörtlich gesagt: „Für diese Fälle ... allein die im Jahre 1977 entlassenen 20 Terroristen ...". Wenn ich diese Bedenkenlosigkeit sehe, dann weiß ich, was wir an Abbau rechtsstaatlicher Positionen zu befürchten hätten — und bis 1984 sind es weniger als sechs Jahre —, hätten Sie hier die Mehrheit.
    Hier — und nur hier — liegt der Grund meiner Zustimmung zu diesem Gesetz.

    (Zurufe von der CDU/CSU: Aha! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Die Ankündigung, ein Scheitern dieses Gesetzes würde die Regierungsfähigkeit dieser Koalition gefährden, nehme ich sehr ernst. Für mich wie für einige andere wird damit die Abstimmung über dieses Gesetz, ein Gesetz, das wir nicht gewollt haben,

    (Zuruf des Abg. Hartmann [CDU/CSU])

    tatsächlich zur Abstimmung über diese Koalition, die wir wollen, nicht zuletzt um der Erhaltung des Rechtsstaates willen.

    (Zurufe von der CDU/CSU: Unglaublich! — Haase [Kassel] [CDU/CSU] : Das sagen die Wanzen-Leute! — Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU]: Ein Selbstdarsteller sind Sie! — Dr. Marx [CDU/CSU] : Patentdemokrat! — Weitere Zurufe von der CDU/ CSU)

    Die Zustimmung zu diesem Gesetz wird mir leichter, wenn die Bundesregierung sorgfältig darauf achtet, daß nicht der Eindruck entsteht, es würden
    etwa bei der Fahndung nach Terroristen Grundrechte verletzt.

    (Seiters [CDU/CSU] : Alibi-Rede!)

    Ich weiß und will hier deutlich machen, daß die übergroße Mehrheit der Polizeibeamten, der Kriminalbeamten, der Grenzschutzbeamten gesetzlich korrekt handelt. Selbst wenn da bei einer Fahndung während der akuten Phase der SchleyerEntführung ein Fehlgriff vorgekommen ist, ist dies verständlich und auch entschuldbar.
    Aber mich bedrückt der Verdacht auf Rechtsverletzungen, etwa, wenn das Bundeskriminalamt versucht, in der Vormundschaftssache eines Kindes eines Terroristen in Stuttgart Einfluß zu nehmen. Der Vater sitzt wegen Verdachts einer terroristischen Straftat ein, die Mutter ist flüchtig. Das Bundeskriminalamt versucht, auf die Vormundschaftssache einzuwirken. Ich meine, dies sind so schwerwiegende Dinge, daß sie nicht wochenlang unwidersprochen stehenbleiben dürften. Die Bundesregierung muß jedem Verdacht einer Rechtsverletzung rasch und unnachsichtig nachgehen — nicht so, wie im Fall Traube, wo der Journalist, der diese Verfassungsverletzung aufgedeckt hat, von der Bundesanwaltschaft der „verfassungsfeindlichen Sabotage" beschuldigt und deshalb festgenommen wurde. Dies kann nicht der richtige Weg sein. Vielmehr muß jedem Bürger, jedem Beamten klar sein: Die Bundesregierung nimmt das Grundgesetz, die Grundrechte jedes einzelnen Bürgers auch bei der Fahndung nach den Terroristen, bei der Bekämpfung der Terroristen bitter ernst.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU] : Seit wann?)

    Ich möchte zum Schluß die Bundesregierung ermutigen, die Fragen der inneren Sicherheit nicht allein der Justiz und Polizei zu überlassen. Das Gesetz, dessen Beschluß hier ansteht, greift immer erst nach Straftaten. Fahndung, Kontrolle, Durchsuchung, Trennscheiben, Anwaltsausschluß sind immer Maßnahmen nach einer Straftat, die allenfalls die Wiederholung einer Straftat verhindern können. Wir sollten uns alle und auch die Offentlichkeit nicht darüber täuschen, daß dies nicht sehr viel mehr an innerer Sicherheit bringt, sondern daß andere Maßnahmen dazugehören, die den Terroristen v o r der Tat das Handwerk erschweren, z. B. im Bereich Kraftfahrzeugkennzeichen, Ausweise, Bankensicherung.
    Der entscheidende Punkt liegt doch in dem Bereich, der hier so oft angesprochen worden ist, der geistigen Auseinandersetzung. Sie haben doch eine gute Fachkonferenz über dieses Thema, über die Ursachen des Terrorismus gehabt. Sie haben — das ist mein Eindruck — aus der Fachkonferenz leider nicht sehr viel gelernt. Einige von Ihnen führen die Auseinandersetzung so, als sei der Kampf gegen den Terrorismus ein Kampf gegen die Koalition, als könne der Terrorismus nur besiegt werden, wenn die Koalition besiegt wird. Insofern ist die Aufschrift, Ihre Gesetzentwürfe sollten dem inneren Frieden dienen, nicht kongruent mit dem, was Sie draußen im Lande zu diesem Thema sagen.



    Conradi
    Nein, ich meine mit der Frage nach der geistigen
    Auseinandersetzung das Problem, daß doch nicht einige Dutzend Terroristen die Demokratie gefährden, sondern daß die viel schlimmere Gefahr für die Demokratie, für diesen Staat darin liegt, daß viele, zu viele kritische junge Menschen in Resignation verfallen, Ohnmachtsgefühle, Mißtrauen, Distanz gegenüber diesem Staat haben. Darauf geben wir die Antwort ganz sicher nicht mit der Polizei und der Justiz. Im Gegenteil: Dieses Gesetz — und erst recht jeder Mißbrauch dieses Gesetzes — kann mehr Distanz, kann weniger Vertrauen bewirken.
    Ich weiß nicht, ob auch andere hier im Saal gestern abend die Diskussion mit zwei ehemaligen Terroristen gesehen haben, diese sehr ernsthafte Auseinandersetzung von Mahler und Bäcker mit ihrer Vergangenheit. Ich meine, was die beiden dort gezeigt haben, kann viele junge Menschen, die einmal auf diesem Weg waren oder vielleicht noch sind, davon abbringen, diesen Weg weiterzugehen. Unsere Antwort auf die Gefährdung der Demokratie durch die Resignation junger Menschen kann nur in einer breit angelegten Politik liegen, von der Schulpolitik bis zur Berufsbildung, von der Jugendhilfe bis zur Arbeitsmarktpolitik, um, wie Max Frisch gesagt hat, „Politik wieder herzustellen als Entwurf eines Zusammenlebens der Menschen".
    Viele junge Menschen in diesem Lande fühlen sich einem „kalten Krieg" ausgesetzt. Wir sollten eine „Entspannungspolitik nach innen" machen, in der wir Offenheit, Gelassenheit, Ehrlichkeit zeigen. Weil ich die Hoffnung habe, daß diese Bundesregierung zu einer solchen Politik fähig ist, stimme ich diesem Gesetz trotz schwerer Bedenken zu.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)