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ID0806524000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 8/65 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 65. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 19. Januar 1978 Inhalt: Nachruf auf den Abg. Schwabe 4959 A Eintritt des Abg. Schmidt (Niederselters) in den Deutschen Bundestag . . . . . . . 4959 D Glückwünsche zum Geburtstag der Abg Frau Pieser 4959 D Begrüßung einer Delegation der Fraktion der Sozialistischen Partei Spaniens in der spanischen Abgeordnetenkammer . . . . 4959 D Regelung für die Einreichung von Fragen für die Woche nach dem 23. Januar 1978 . . 5037 A Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Schmidt, Bundeskanzler . . . 4960 A, 4987 B, 5039 D Dr. Kohl CDU/CSU 4973 C, 5041 D Wehner SPD 4987 D Genscher, Bundesminister AA 5012 D Adorno, Minister des Landes Baden-Württemberg 5019 D Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 5021 A Dr. Zimmermann CDU/CSU . . . . . . 5024 A Mischnick FDP . . . . . . . . . . . 5030 A Dr. Emmerlich SPD 5037 A Leber, Bundesminister BMVg . . . . 5044 C Dr. Vogel, Bundesminister MBJ . . . . 5046 A Präsident Carstens 4966 C Fragestunde — Drucksache 8/1417 vom 13. 01. 1978 Vertrautheit der mit der Arbeitsvermittlung betrauten Mitarbeiter der Bundesanstalt für Arbeit mit den Ursachen und Problemen der Frauenarbeitslosigkeit; Benachteiligung der Frauen bei der Stellenausschreibung der Arbeitgeber MdlAnfr A14 13.01.78 Drs 08/1417 Frau Dr. Martiny-Glotz SPD MdlAnfr A15 13.01.78 Drs 08/1417 Frau Dr. Martiny-Glotz SPD Antw StSekr Frau Fuchs BMA . . 4993 B, C, D, 4994 A, B, C, D ZusFr Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . 4993 C, D, 4994 C ZusFr Frau Dr. Lepsius SPD . . . . . . 4994 A ZusFr Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD . . . 4994 A II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 65. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Januar 1978 Förderung der Chancengleichheit und der Gleichbehandlung der berufstätigen Frauen gemäß Nr. 9 der Entschließung der Internationalen Arbeitskonferenz vom Juni 1975; Registrierung der Stellenangebote bei den Arbeitsämtern getrennt nach Männern und Frauen MdlAnfr A19 13.01.78 Drs 08/1417 Dr. Diederich (Berlin) SPD MdlAnfr A20 13.01.78 Drs 08/1417 Dr. Diederich (Berlin) SPD Antw StSekr Frau Fuchs BMA . 4995 A, B, C, D, 4996 A, B, C, D ZusFr Dr. Diederich (Berlin) SPD . . . . 4995 B ZusFr Frau Dr. Lepsius SPD . . . . 4995 C, D ZusFr Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD . . 4996 A ZusFr Frau Steinhauer SPD 4996 B ZusFr Dr. Linde SPD 4996 C ZusFr Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . . 4996 D Gesundheitsschäden durch fehlerhafte oder technisch nicht zuverlässige medizinische Geräte; Rechtspflicht zur Überprüfung der Geräte MdlAnfr A21 13.01.78 Drs 08/1417 Löffler SPD MdlAnfr A22 13.01.78 Drs 08/1417 Löffler SPD Antw StSekr Frau Fuchs BMA . 4997 A, B, C, D, 4998 A, B ZusFr Löffler SPD . . . . . . . 4993 B., C ZusFr Frau Steinhauer SPD 4997 D ZusFr Hansen SPD 4997 D ZusFr Franke CDU/CSU 4998 A ZusFr Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . . 4998 A ZusFr Dr. Jens (Voerde) SPD . . . . 4998 B Erhöhung des Beitragssatzes der Allgemeinen Ortskrankenkassen ab 1. Januar 1978 MdlAnfr A23 13.01.78 Drs 08/1417 Müller (Berlin) CDU/CSU MdlAnfr A24 13.01.78 Drs 08/1417 Müller (Berlin) CDU/CSU Antw StSekr Frau Fuchs BMA . . . 4998 B, C, 4999 A, B, C ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . 4999 A, B, C Verfahren des Bundesamts für den Zivildienst bei der Einsetzung von Zivildienstleistenden bei kirchlichen bzw. karitativen Einrichtungen MdlAnfr A26 13.01.78 Drs 08/1417 Broll CDU/CSU Antw StSekr Frau Fuchs BMA . . . . . 4999 D Anrechnung des Wohngelds und des freien Wohnrechts landwirtschaftlicher Altenteiler bei der Ermittlung der Einkommensgrenze für die Befreiung von der Rezeptgebühr MdlAnfr A29 13.01.78 Drs 08/1417 Dr. Enders SPD Antw StSekr Frau Fuchs BMA . . 5000 A, B, C ZusFr Dr. Enders SPD 5000 B Eigene Versicherungspflicht der mitversicherten Ehefrau und der Kinder bei einem Einkommensanteil der Ehefrau von mehr als 370 DM monatlich MdlAnfr A30 13.01.78 Drs 08/1417 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw StSekr Frau Fuchs BMA 5000 C, D, 5001 A ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . . 5000 D, 5001 A Ausschreibung der Stelle eines Heimleiters mit möglichst sozialdemokratischer Gesinnung durch das Arbeitsamt Aschaffenburg; Heim der Arbeiterwohlfahrt als Tendenzbetrieb im Sinne des § 20 des Arbeitsförderungsgesetzes MdlAnfr A31 13.01.78 Drs 08/1417 Dr. Bötsch CDU/CSU MdlAnfr A32 13.01.78 Drs 08/1417 Dr. Bötsch CDU/CSU Antw StSekr Frau Fuchs BMA . . . . 5001 A, B Entwicklung des Sozialismus in Deutschland MdlAnfr A116 13.01.78 Drs 08/1417 Sauter (Epfendorf) CDU/CSU MdlAnfr A117 13.01.78 Drs 08/1417 Sauter (Epfendorf) CDU/CSU Antw StMin Wischnewski BK . . . . 5001 C, D, 5002 A, B, C, D, 5003 A, B, C, D, 5004 A, B ZusFr Sauter (Epfendorf) CDU/CSU . . . 5001 D, 5002 A, 5003 B, C ZusFr Dr. Bötsch CDU/CSU . . . . . . 5002 A ZusFr Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . 5002 B, 5004 A ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 5002 B, 5003 C ZusFr Ey CDU/CSU . . . . . . . . . 5002 C ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . . . . 5002 C ZusFr Lagershausen CDU/CSU 5002 D, 5004 B ZusFr Hansen SPD 5003 A, 5004 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 5003 D ZusFr Conradi SPD 5004 A Erkenntnisse der Bundesregierung über den Aufenthalt des ehemaligen Vorsitzenden des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Um- Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 65. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Januar 1978 III weltschutz, Hans-Helmut Wüstenhagen, nach dessen Vorsprache bei der deutschen Botschaft in Bangkok MdlAnfr A48 13.01.78 Drs 08/1417 Spranger CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 5005 A, B ZusFr Spranger CDU/CSU 5005 A ZusFr Dr. Möller CDU/CSU 5005 B ZusFr Conradi SPD 5005 B Beurteilung der Menschenrechtsverletzungen in Chile und in anderen Staaten MdlAnfr A120 13.01.78 Drs 08/1417 Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU MdlAnfr A121 13.01.78 Drs 08/1417 Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 5005 C, 5006 A, B, C, D, 5007 A, B, C ZusFr Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . 5005 D, 5006 A, 5007 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 5006 B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5006 B ZusFr Frau Erler SPD . . . . . . . 5006 C ZusFr Kunz (Berlin) CDU/CSU 5006 D ZusFr Lagershausen CDU/CSU 5006 D Eintreten der Bundesregierung gegenüber der südafrikanischen Regierung für die Beendigung des Rassismus angesichts der Ermordung von Richard Turner und Steve Biko MdlAnfr A123 13.01.78 Drs 08/1417 Frau von Bothmer SPD MdlAnfr A124 13.01.78 Drs 08/1417 Frau von Bothmer SPD Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 5007 C, D, 5008 A, B ZusFr Frau von Bothmer SPD 5007 D, 5008 A, B Verstoß gegen Art. 2 des Moskauer Vertrages durch die Einmischung des sowjetischen Parteichefs Breschnew in die inneren Angelegenheiten der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr A128 13.01.78 Drs 08/1417 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . 5008 C, D, 5009 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5008 D ZusFr Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . 5009 A Forderung des sowjetischen Ministerpräsidenten Kossygin nach Abschaffung der NATO und Ablehnung der Neutronenwaffe anläßlich des 60. Jahrestages der finnischen Unabhängigkeit; Auswirkungen auf die letzte NATO-Konferenz MdlAnfr A129 13.01.78 Drs 08/1417 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA 5009 B, C, D, 5010 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU . . . . . 5009 B, C ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD . . . . . 5009 D ZusFr. Dr. Corterier SPD . . . . . . . 5009 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 5010 A Aufnahme japanischer Terroristen sowie Unterstützung der PLO, der POLISARIO und der MPAIAC durch Algerien MdlAnfr A130 13.01.78 Drs 08/1417 Dr. Rose CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 5010 B, D, 5011 A ZusFr Dr. Rose CDU/CSU . . . . . . 5010 C, D ZusFr Frau Erler SPD . . . . . . . . 5010 D Rechtliche Grundlage der Leibes- und Gepäckvisitation des Bundesjugendsekretärs der Naturfreundejugend Deutschland auf dem Grenzbahnhof Kehl durch den Bundesgrenzschutz MdlAnfr A39 13.01.78 Drs 08/1417 Conradi SPD Antw PStSekr von Schoeler BMI . 5011 B, C, D ZusFr Conradi SPD . . . . . . . . . 5011 C ZusFr Hansen SPD . . . . . . . . . 5011 D Rechtliche Grundlage der Kontrolle eines Vortragsmanuskripts des Journalisten Henryk M. Broder durch Bundesgrenzschutzbeamte bei der Paßkontrolle im Flughafen Köln/Bonn MdlAnfr A40 13.01.78 Drs 08/1417 Conradi SPD Antw PStSekr von Schoeler BMI . 5012 A, B, C ZusFr Conradi SPD 5012 B, C Nächste Sitzung 5047 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 5049* A Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 65. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Januar 1978 4959 65. Sitzung Bonn, den 19. Januar 1978 Beginn: 9.00 Uhr
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    Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordneter) entschuldigt bis einschließlich Adams * 20. 1. Dr. van Aerssen * 20. 1. Dr. Aigner * 20. 1. Alber * 20. 1. Dr. Bangemann * 20. 1. Dr. Bayerl * 20. 1. Blumenfeld * 20. 1. Fellermaier * 20. 1. Flämig * 20. 1. Dr. Früh * 20. 1. Dr. Fuchs * 20. 1. Haase (Fürth) * 20. 1. Hölscher 20. 1. Höpfinger 20. 1. Hoffmann (Saarbrücken) * 20. 1. Dr. Jahn (Braunschweig) * 20. 1. Jung 20. 1. Dr. Klepsch * 20. 1. Klinker * 20. 1. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete() entschuldigt bis einschließlich Dr. Kreile 20. 1. Frau Krone-Appuhn 27. 1. Lange * 20. 1. Lemmrich 20. 1. Lemp * 20. 1. Lücker * 20. 1. Luster * 20. 1. Müller (Mülheim) * 20. 1. Müller (Wadern) * 20. 1. Dr. Müller-Hermann * 20. 1. Schmidt (München) * 20. 1. Schreiber * 20. 1. Dr. Schwörer * 20. 1. Seefeld * 20. 1. Sieglerschmidt * 20. 1. Dr. Starke (Franken) * 20. 1. Dr. Todenhöfer 24. 2. Frau Dr. Walz * 20. 1. Dr. Warnke 20. 1. Wawrzik * 20. 1. Baron von Wrangel 20. 1. Würtz * 20. 1. Zeyer * 20. 1. Zywietz * 20. 1.
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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    daß dieses Papier bis heute in amtlicher Verwendung ist. Träfe das zu, würde diese Aussage von vorgestern einen
    wesentlichen Unterschied zu der Aussage des Staatssekretärs Schüler von damals bedeuten.

    (Strauß [CDU/CSU] : Aber mir hat er eine Stunde vorher nichts gesagt!)

    — Er war unmittelbar vorher bei dem Kollegen Strauß. Herr Kollege Strauß gibt gerade bekannt, daß Staatssekretär Schüler ihm das nicht gesagt hat.
    Dann möchte ich bei einem letzten Punkt, Herr Bundeskanzler, um Aufklärung bitten. Uns ist mitgeteilt worden, daß sich der frühere Chef des Militärischen Abschirmdienstes, General Scherer, kurz vor Weihnachten, nachdem er längst nicht mehr im Amt und im Dienst war, an zwei Tagen im Amt für Sicherheit der Bundeswehr in Köln aufgehalten hat, und zwar jeweils mehrere Stunden lang.

    (Zuruf von der SPD: Haben Sie ihm nachspioniert?)

    — Nein, das war nicht notwendig, weil solche Dinge durch Leute öffentlich Bekanntwerden, die von Berufs wegen, nämlich Presse, Fernsehen; Rundfunk, dazu da sind, die Öffentlichkeit zu unterrichten. Von ihnen kommt diese Mitteilung.
    Angeblich soll sich Brigadegeneral a. D. Scherer dort in Abwesenheit und ohne Wissen seines Amtsnachfolgers aufgehalten haben. Darüber soll es nachher eine erhebliche Auseinandersetzung gegeben haben. Sonderbarerweise ist dieses Datum unmittelbar vor Weihnachten identisch mit dem Datum der Zusendung des Tonbandprotokolls an die „Süddeutsche Zeitung" .

    (Unruhe bei der SPD)

    — Wir können ja nur fragen, wir können nicht selbst untersuchen; das wissen Sie. Aber fragen wird man diese Bundesregierung, die bei der Öffentlichkeit und auch bei der Opposition um Vertrauen wirbt, wohl noch dürfen.

    (Wehner [SPD] : Sie Armer!)

    Da ist, Herr Bundeskanzler, auch mit „mehr Fröhlichkeit", zu der Sie uns am Schluß Ihrer Regierungserklärung aufgefordert haben, nichts mehr zu machen; auch nicht mit „fester Gelassenheit". Das Vertrauenskapital ist aufgebraucht. Sie sind an vielen Stellen bei Ihrer Politik am niedrigsten Nenner angekommen. Wer die ganz Linken der SPD-Fraktion fragen muß, wie weit er bei der Erfüllung seiner Pflichten gehen darf, wer Minister halten muß, die unhaltbar geworden sind, wer zur Manipulation Zuflucht nehmen muß, um einen Parteivorsitzenden wider besseres Wissen weiter zu verdächtigen,

    (Dr. Schäfer [Tübingen] [SPD] : Wer hat das getan?)

    der sollte die angebotene Unterstützung der Opposition, die beim Kontaktsperregesetz, beim Steuerpaket und in der Energiepolitik sichtbar geworden ist, in Anspruch nehmen, wenn er sonst nicht mehr seine Pflichten dem deutschen Volk gegenüber erfüllen kann. Dieses Angebot wiederholen wir ausdrücklich.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU)






Rede von Liselotte Funcke
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Mischnick.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Mischnick


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Kollege Zimmermann hat sich beklagt, daß wieder einmal eine Debatte — zumindest zeitweise — stärker durch Regierungs- und Bundesratsvertreter bestimmt wird als durch das Parlament. Dies ist natürlich ein Punkt, über den alle Parlamentarier dieses Hauses immer wieder untereinander Klage führen. Aber die Verfassung sieht nun einmal dieses Recht so vor. Damit Sie nicht zu kurz komen, habe ich ja darauf verzichtet, in der ersten Runde hier einzusteigen,

    (Dr. Zimmermann [CDU/CSU] : Ich bedanke mich!)

    damit die Opposition nicht Klage darüber führen kann, zuwenig zu Wort zu kommen. Das hat den großen Vorteil, daß ich min natürlich in die Stilfragen, die ja von verschiedenen Seiten angesprochen worden sind, die Stilfragen einbeziehen kann, Herr Kollege Zimmermann, die -Sie mit Ihrem Beitrag aufgeworfen haben. Dies will ich bei den Sachpunkten im einzelnen tun.
    Herr Kollege Kohl, Sie haben festgestellt, was alles nicht geschehen sei, daß keine Antwort auf Fragen gegeben worden sei. Ich kann nur vermuten, daß Sie vielleicht — was ich verstehe — in der Eile die ganze Regierungserklärung nicht so genau lesen konnten, vielleicht auch bei dem Vortrag nicht alles aufgenommen haben. Vieles ist ja in dieser Regierungserklärung beantwortet worden. Bei anderem hat der Bundeskanzler gesagt: Wir bemühen uns um die Lösung.
    Sie haben den Schluß gezogen, daß es in dieser Regierung Unruhe geben müsse, weil ja jede Sorge haben müsse, daß ein blauer Brief kommt.

    (Dr. Kohl [CDU/CSU] : Das ist doch nicht wahr!)

    — Doch, Sie haben von den blauen Briefen gesprochen.

    (Dr. Kohl [CDU/CSU]: Aber doch nicht jeder! Das ist doch nicht wahr!)

    — Einige, einverstanden. Das genügt mir völlig. Ich brauchte nur noch einmal die Bestätigung mit dem blauen Brief. Vielen Dank, daß Sie mir diese gegeben haben.

    (Dr. Kohl [CDU/CSU] : Das ist ein Unterschied!)

    Bei den blauen Briefen mußte ich daran denken, daß der Umschlag zwar blau, der Brief selber aber im allgemeinen weiß ist. Bei mir entstand der Eindruck, daß Sie immer an diesen blauen Brief aus Kreuth mit der Sperrfrist gedacht haben. Dann ist es natürlich verständlich, daß eine solche Gedankenverbindung zustande kommt.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Meine Damen und Herren, wir werden in der nächsten Woche viele Möglichkeiten haben, bei der Beratung des Haushalts zu den einzelnen Sachgebieten Stellung zu nehmen. Ich will deshalb hier
    nicht alle Bereiche, so reizvoll das wäre, noch einmal aufnehmen. Lassen Sie mich einige Punkte herausgreifen, die hier in der Debatte — sei es vom Kollegen Kohl, sei es vom Kollegen Zimmermann — berührt worden sind.
    Da spielt die „Spiegel"-Veröffentlichung eine große Rolle. Nun muß ich allerdings sagen, Herr Kollege Kohl: Wenn man Ihre Stellungnahme und auch die Stellungnahme anderer Kollegen der Union zur Veröffentlichung des „Spiegel" auf der einen Seite und Ihre Reaktionen auf Entwicklungen in den kommunistischen Parteien Frankreichs, Italiens, Spaniens auf der anderen Seite miteinander vergleicht, dann kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß — wenn ich- es vorsichtig ausdrücke — eine Art gespaltene Reaktion erfolgt.
    Während so getan wird, als sei die Veröffentlichung im „Spiegel", die ja von „Spiegel" selbst nicht mehr als „Manifest" bezeichnet wird, eine Art großer Durchbruch in der DDR, konnten wir andererseits immer wieder hören, daß wir nur nicht auf Scheindemokratisierungen in den westlichen kommunistischen Parteien hereinfallen sollten.
    Mir scheint, der Oppositionsführer schätzt die Bedeutung der Entwicklung in den westlichen kommunistischen Parteien zu niedrig, zu gering ein, während er auf der anderen Seite die Bedeutung des Inhalts dieses Papiers oder die Zusammenfassung der Gedanken, die in der DDR gedacht werden, in ihrer konkreten, in ihrer unmittelbaren Bedeutung in der heutigen Situation zu hoch einschätzt. Wir bemühen uns, beide Faktoren so ernst zu nehmen und so zu werten, wie sie sind. Das heißt für mich: Die Entwicklungen in den westlichen kommunistischen Parteien, nicht zuletzt in Spanien, sind wahrscheinlich doch mehr als nur ein getarntes Vorgehen, um zur Macht zu kommen, um dann in die alte Rolle zurückzufallen. Damit ja kein Irrtum entsteht: Natürlich bleiben Kommunisten für mich Kommunisten, mit deren Grundauffassung ich als Liberaler nichts gemein habe; aber wir wären doch töricht, unterschiedliche Entwicklungen in den kommunistischen Parteien und daraus resultierende Rückwirkungen auf das nationale Verhalten dieser Parteien zu leugnen.
    Genausowenig bin ich bereit, die meiner Auffassung nach richtig wiedergegebenen Gedanken vieler in der DDR mit dem Programm einer wohlorganisierten Gruppe gleichzusetzen, die übermorgen oder gar schon morgen die entscheidende Position in der DDR einnimmt; dafür gibt es doch nicht den geringsten Anhaltspunkt.

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Das hat auch wohl niemand von uns vermutet!)

    Genausowenig bin ich aber bereit — vielleicht hören Sie das Nächste noch —, die in solchen Schriftstücken zusammengestellten Gedanken, Überlegungen und Positionen etwa als frei erfunden abzutun. Es ist unbestreitbar — und es wäre vielleicht gut, wenn man noch etwas stärker zu analysieren versuchte —, daß jedenfalls der erste Teil der Veröffentlichung eine Zusammenfassung, ja fast ein Gemisch der verschiedensten politischen



    Mischnick
    Richtungen kommunistischer Ideen darstellt, in dem allerdings auch sozialdemokratische Vorstellungen aus der Mitte der 40er Jahre, d. h. aus der Zeit unmittelbar nach 1945, enthalten sind, genauso wie bestimmte Meinungen aus engagierten christlich orientierten Richtungen darin wiederzufinden sind. Auf mich macht diese Zusammenstellung den Eindruck, als sei sie der Versuch einer ähnlichen Zusammenfassung, wie sie — manche von den älteren Kollegen werden sich vielleicht daran erinnern — damals, unmittelbar nach dem Zusammenbruch 1945, die aus den KZs entlassenen Christen, Kommunisten, Liberalen und Sozialdemokraten gemeinsam als Ausgangsbasis für eine Neubesinnung suchten.
    Bei einer genaueren Analyse kann man zu dem Eindruck kommen, daß die Kinder dieser Generation unter Verwertung der Erfahrungen und der Erlebnisse ihrer Väter erneut diesen Versuch unternehmen, um zu einem Konzept für heute zu kommen. Aber — das füge ich hinzu — das, was da an Konzept durchklingt, hat weder etwas mit unseren Vorstellungen über unseren freiheitlichen Rechtsstaat noch etwas mit der heute praktizierten Form der kommunistischen Partei in der DDR, der SED, zu tun. Daß solche Gedanken, wie sie in diesem Papier enthalten sind, in der DDR gedacht werden, ist ja an sich nicht neu; sie sind hier in einer bestimmten Form zusammengefaßt worden.

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Alle diese Denker sind offenbar Provokateure!)

    Daß sich Formulierungen wiederfinden, die, sei es im Maoismus, sei es im Trotzkismus, sei es in Vorstellungen des „deutschen Weges zum Sozialismus" enthalten waren, ist unbestreitbar; ich denke an Ackermann. Das zeugt aber doch gleichzeitig davon, daß es sich hier nicht um ein in sich geschlossenes Ganzes als geistige Grundlage für eine neue politische Richtung handeln kann.
    Weil das alles so ist — nun kommt die Schlußfolgerung daraus —, wäre es doch törricht, die Politik der Bundesrepublik Deutschland etwa nur deswegen, weil es diese Gedanken gibt, ändern zu wollen. Daß man sie nicht unbeachtet lassen darf, wenn man eigene Konzeptionen entwickelt, halte ich allerdings für notwendig. Aber das Dümmste, was man machen könnte, wäre doch,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Herunterzuspielen!)

    deswegen entweder gar keine Politik gegenüber oder mit der DDR zu treiben oder gar abzuwarten, was daraus wird, oder so zu tun, als könnten das die Gesprächspartner von übermorgen oder gar von morgen sein, ganz abgesehen davon, daß bis zur Stunde niemand weiß, daß nichts bekanntgeworden ist, wer nun diese Schriftstücke verfaßt oder zusammengestellt hat. Kollege Kohl hat einmal davon gesprochen, er sei davon überzeugt, daß es echt ist. Wenn da Informationen vorliegen sollten, die die analytischen Untersuchungen, die auch wir gemeinsam durchgeführt haben, bestätigen, so wäre es für uns natürlich interessant, das zu wissen. Wenn es nichts weiter als genau die gleiche Vermutung ist, die ich hier ausgesprochen habe, dann darf man
    nicht den Eindruck erwecken, als sei das schon eine feststehende Tatsache, und man wisse ganz genau, um wen es sich handelt; man wolle es den anderen bloß nicht sagen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD — Dr. Marx [CDU/CSU] : Den Eindruck hat doch niemand erweckt!)

    — Wenn es auf allen Seiten nur eine Vermutung ist, daß es echt ist, in Ordnung. Wenn es aber Beweise oder Hinweise dafür gibt, von wem es stammt, so wäre ich persönlich interessiert — das könnte auch im persönlichen Gespräch geschehen —, von Ihnen, Herr Kohl, zu hören, von wem das ist, nachdem Sie gesagt haben: Das ganze ist echt. Daran könnte ich mein eigenes Urteil überprüfen. Wenn so klar gesagt wird, daß es echt ist, so ist es doch legitim, diese Frage nach der Herkunft zu stellen. Ich weiß nicht, ob es echt ist, ich vermute es und versuche nur, alle Gesichtspunkte zu prüfen.
    Ich komme zu dem Ergebnis, daß es auch nach dieser Veröffentlichung keine erkennbare, keine erfolgversprechende Alternative zur Entspannungspolitik gibt.