Rede:
ID0806523600

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Metadaten
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    Vokabeln: 10
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 8/65 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 65. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 19. Januar 1978 Inhalt: Nachruf auf den Abg. Schwabe 4959 A Eintritt des Abg. Schmidt (Niederselters) in den Deutschen Bundestag . . . . . . . 4959 D Glückwünsche zum Geburtstag der Abg Frau Pieser 4959 D Begrüßung einer Delegation der Fraktion der Sozialistischen Partei Spaniens in der spanischen Abgeordnetenkammer . . . . 4959 D Regelung für die Einreichung von Fragen für die Woche nach dem 23. Januar 1978 . . 5037 A Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Schmidt, Bundeskanzler . . . 4960 A, 4987 B, 5039 D Dr. Kohl CDU/CSU 4973 C, 5041 D Wehner SPD 4987 D Genscher, Bundesminister AA 5012 D Adorno, Minister des Landes Baden-Württemberg 5019 D Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 5021 A Dr. Zimmermann CDU/CSU . . . . . . 5024 A Mischnick FDP . . . . . . . . . . . 5030 A Dr. Emmerlich SPD 5037 A Leber, Bundesminister BMVg . . . . 5044 C Dr. Vogel, Bundesminister MBJ . . . . 5046 A Präsident Carstens 4966 C Fragestunde — Drucksache 8/1417 vom 13. 01. 1978 Vertrautheit der mit der Arbeitsvermittlung betrauten Mitarbeiter der Bundesanstalt für Arbeit mit den Ursachen und Problemen der Frauenarbeitslosigkeit; Benachteiligung der Frauen bei der Stellenausschreibung der Arbeitgeber MdlAnfr A14 13.01.78 Drs 08/1417 Frau Dr. Martiny-Glotz SPD MdlAnfr A15 13.01.78 Drs 08/1417 Frau Dr. Martiny-Glotz SPD Antw StSekr Frau Fuchs BMA . . 4993 B, C, D, 4994 A, B, C, D ZusFr Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . 4993 C, D, 4994 C ZusFr Frau Dr. Lepsius SPD . . . . . . 4994 A ZusFr Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD . . . 4994 A II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 65. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Januar 1978 Förderung der Chancengleichheit und der Gleichbehandlung der berufstätigen Frauen gemäß Nr. 9 der Entschließung der Internationalen Arbeitskonferenz vom Juni 1975; Registrierung der Stellenangebote bei den Arbeitsämtern getrennt nach Männern und Frauen MdlAnfr A19 13.01.78 Drs 08/1417 Dr. Diederich (Berlin) SPD MdlAnfr A20 13.01.78 Drs 08/1417 Dr. Diederich (Berlin) SPD Antw StSekr Frau Fuchs BMA . 4995 A, B, C, D, 4996 A, B, C, D ZusFr Dr. Diederich (Berlin) SPD . . . . 4995 B ZusFr Frau Dr. Lepsius SPD . . . . 4995 C, D ZusFr Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD . . 4996 A ZusFr Frau Steinhauer SPD 4996 B ZusFr Dr. Linde SPD 4996 C ZusFr Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . . 4996 D Gesundheitsschäden durch fehlerhafte oder technisch nicht zuverlässige medizinische Geräte; Rechtspflicht zur Überprüfung der Geräte MdlAnfr A21 13.01.78 Drs 08/1417 Löffler SPD MdlAnfr A22 13.01.78 Drs 08/1417 Löffler SPD Antw StSekr Frau Fuchs BMA . 4997 A, B, C, D, 4998 A, B ZusFr Löffler SPD . . . . . . . 4993 B., C ZusFr Frau Steinhauer SPD 4997 D ZusFr Hansen SPD 4997 D ZusFr Franke CDU/CSU 4998 A ZusFr Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . . 4998 A ZusFr Dr. Jens (Voerde) SPD . . . . 4998 B Erhöhung des Beitragssatzes der Allgemeinen Ortskrankenkassen ab 1. Januar 1978 MdlAnfr A23 13.01.78 Drs 08/1417 Müller (Berlin) CDU/CSU MdlAnfr A24 13.01.78 Drs 08/1417 Müller (Berlin) CDU/CSU Antw StSekr Frau Fuchs BMA . . . 4998 B, C, 4999 A, B, C ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . 4999 A, B, C Verfahren des Bundesamts für den Zivildienst bei der Einsetzung von Zivildienstleistenden bei kirchlichen bzw. karitativen Einrichtungen MdlAnfr A26 13.01.78 Drs 08/1417 Broll CDU/CSU Antw StSekr Frau Fuchs BMA . . . . . 4999 D Anrechnung des Wohngelds und des freien Wohnrechts landwirtschaftlicher Altenteiler bei der Ermittlung der Einkommensgrenze für die Befreiung von der Rezeptgebühr MdlAnfr A29 13.01.78 Drs 08/1417 Dr. Enders SPD Antw StSekr Frau Fuchs BMA . . 5000 A, B, C ZusFr Dr. Enders SPD 5000 B Eigene Versicherungspflicht der mitversicherten Ehefrau und der Kinder bei einem Einkommensanteil der Ehefrau von mehr als 370 DM monatlich MdlAnfr A30 13.01.78 Drs 08/1417 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw StSekr Frau Fuchs BMA 5000 C, D, 5001 A ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . . 5000 D, 5001 A Ausschreibung der Stelle eines Heimleiters mit möglichst sozialdemokratischer Gesinnung durch das Arbeitsamt Aschaffenburg; Heim der Arbeiterwohlfahrt als Tendenzbetrieb im Sinne des § 20 des Arbeitsförderungsgesetzes MdlAnfr A31 13.01.78 Drs 08/1417 Dr. Bötsch CDU/CSU MdlAnfr A32 13.01.78 Drs 08/1417 Dr. Bötsch CDU/CSU Antw StSekr Frau Fuchs BMA . . . . 5001 A, B Entwicklung des Sozialismus in Deutschland MdlAnfr A116 13.01.78 Drs 08/1417 Sauter (Epfendorf) CDU/CSU MdlAnfr A117 13.01.78 Drs 08/1417 Sauter (Epfendorf) CDU/CSU Antw StMin Wischnewski BK . . . . 5001 C, D, 5002 A, B, C, D, 5003 A, B, C, D, 5004 A, B ZusFr Sauter (Epfendorf) CDU/CSU . . . 5001 D, 5002 A, 5003 B, C ZusFr Dr. Bötsch CDU/CSU . . . . . . 5002 A ZusFr Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . 5002 B, 5004 A ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 5002 B, 5003 C ZusFr Ey CDU/CSU . . . . . . . . . 5002 C ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . . . . 5002 C ZusFr Lagershausen CDU/CSU 5002 D, 5004 B ZusFr Hansen SPD 5003 A, 5004 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 5003 D ZusFr Conradi SPD 5004 A Erkenntnisse der Bundesregierung über den Aufenthalt des ehemaligen Vorsitzenden des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Um- Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 65. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Januar 1978 III weltschutz, Hans-Helmut Wüstenhagen, nach dessen Vorsprache bei der deutschen Botschaft in Bangkok MdlAnfr A48 13.01.78 Drs 08/1417 Spranger CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 5005 A, B ZusFr Spranger CDU/CSU 5005 A ZusFr Dr. Möller CDU/CSU 5005 B ZusFr Conradi SPD 5005 B Beurteilung der Menschenrechtsverletzungen in Chile und in anderen Staaten MdlAnfr A120 13.01.78 Drs 08/1417 Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU MdlAnfr A121 13.01.78 Drs 08/1417 Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 5005 C, 5006 A, B, C, D, 5007 A, B, C ZusFr Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . 5005 D, 5006 A, 5007 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 5006 B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5006 B ZusFr Frau Erler SPD . . . . . . . 5006 C ZusFr Kunz (Berlin) CDU/CSU 5006 D ZusFr Lagershausen CDU/CSU 5006 D Eintreten der Bundesregierung gegenüber der südafrikanischen Regierung für die Beendigung des Rassismus angesichts der Ermordung von Richard Turner und Steve Biko MdlAnfr A123 13.01.78 Drs 08/1417 Frau von Bothmer SPD MdlAnfr A124 13.01.78 Drs 08/1417 Frau von Bothmer SPD Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 5007 C, D, 5008 A, B ZusFr Frau von Bothmer SPD 5007 D, 5008 A, B Verstoß gegen Art. 2 des Moskauer Vertrages durch die Einmischung des sowjetischen Parteichefs Breschnew in die inneren Angelegenheiten der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr A128 13.01.78 Drs 08/1417 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . 5008 C, D, 5009 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5008 D ZusFr Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . 5009 A Forderung des sowjetischen Ministerpräsidenten Kossygin nach Abschaffung der NATO und Ablehnung der Neutronenwaffe anläßlich des 60. Jahrestages der finnischen Unabhängigkeit; Auswirkungen auf die letzte NATO-Konferenz MdlAnfr A129 13.01.78 Drs 08/1417 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA 5009 B, C, D, 5010 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU . . . . . 5009 B, C ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD . . . . . 5009 D ZusFr. Dr. Corterier SPD . . . . . . . 5009 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 5010 A Aufnahme japanischer Terroristen sowie Unterstützung der PLO, der POLISARIO und der MPAIAC durch Algerien MdlAnfr A130 13.01.78 Drs 08/1417 Dr. Rose CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 5010 B, D, 5011 A ZusFr Dr. Rose CDU/CSU . . . . . . 5010 C, D ZusFr Frau Erler SPD . . . . . . . . 5010 D Rechtliche Grundlage der Leibes- und Gepäckvisitation des Bundesjugendsekretärs der Naturfreundejugend Deutschland auf dem Grenzbahnhof Kehl durch den Bundesgrenzschutz MdlAnfr A39 13.01.78 Drs 08/1417 Conradi SPD Antw PStSekr von Schoeler BMI . 5011 B, C, D ZusFr Conradi SPD . . . . . . . . . 5011 C ZusFr Hansen SPD . . . . . . . . . 5011 D Rechtliche Grundlage der Kontrolle eines Vortragsmanuskripts des Journalisten Henryk M. Broder durch Bundesgrenzschutzbeamte bei der Paßkontrolle im Flughafen Köln/Bonn MdlAnfr A40 13.01.78 Drs 08/1417 Conradi SPD Antw PStSekr von Schoeler BMI . 5012 A, B, C ZusFr Conradi SPD 5012 B, C Nächste Sitzung 5047 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 5049* A Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 65. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Januar 1978 4959 65. Sitzung Bonn, den 19. Januar 1978 Beginn: 9.00 Uhr
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    Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordneter) entschuldigt bis einschließlich Adams * 20. 1. Dr. van Aerssen * 20. 1. Dr. Aigner * 20. 1. Alber * 20. 1. Dr. Bangemann * 20. 1. Dr. Bayerl * 20. 1. Blumenfeld * 20. 1. Fellermaier * 20. 1. Flämig * 20. 1. Dr. Früh * 20. 1. Dr. Fuchs * 20. 1. Haase (Fürth) * 20. 1. Hölscher 20. 1. Höpfinger 20. 1. Hoffmann (Saarbrücken) * 20. 1. Dr. Jahn (Braunschweig) * 20. 1. Jung 20. 1. Dr. Klepsch * 20. 1. Klinker * 20. 1. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete() entschuldigt bis einschließlich Dr. Kreile 20. 1. Frau Krone-Appuhn 27. 1. Lange * 20. 1. Lemmrich 20. 1. Lemp * 20. 1. Lücker * 20. 1. Luster * 20. 1. Müller (Mülheim) * 20. 1. Müller (Wadern) * 20. 1. Dr. Müller-Hermann * 20. 1. Schmidt (München) * 20. 1. Schreiber * 20. 1. Dr. Schwörer * 20. 1. Seefeld * 20. 1. Sieglerschmidt * 20. 1. Dr. Starke (Franken) * 20. 1. Dr. Todenhöfer 24. 2. Frau Dr. Walz * 20. 1. Dr. Warnke 20. 1. Wawrzik * 20. 1. Baron von Wrangel 20. 1. Würtz * 20. 1. Zeyer * 20. 1. Zywietz * 20. 1.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Friedrich Zimmermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Die Schadensbewertung wurde dadurch erschwert, daß Staatssekretär Fingerhut die zentrale Bearbeitung dieser Sache an sich zog — Sie müssen sich das anhören, solange ich es für notwendig halte, Herr Horn — und durch Sondererlaß die für die Sicherheit des Ministeriums zuständigen Referate zugunsten des MAD unter General Scherer ihrer Möglichkeiten weitgehend beraubt wurden. Auf den General Scherer werde ich nachher noch zu sprechen kommen.
    Schon jetzt steht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit fest, daß der Verteidigungsminister gegenüber dem Parlament und der Öffentlichkeit nicht die Wahrheit gesagt hat. Der Bundeskanzler hat heute ausgesagt, er habe bereits 1976 von diesem Spionagefall und seinen Auswirkungen erfahren.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Spät! Spät!)

    Der Bundesverteidigungsminister hat erklärt, er habe von dem Ausmaß und der Bedeutung dieses Falls erst aus der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung" erfahren.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU] : Sie hat ihn erleuchtet!)

    Jetzt muß man wirklich die Frage stellen: War der zuständige Minister vielleicht der einzige, der von dieser Sache nichts erfahren hat?

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Generale Wust und Domröse haben mehrfach zum Ausdruck gebracht, daß sie auf Grund der gegebenen Umstände der Auffassung sein mußten, der Minister seit von Anfang an über den jeweiligen Sachstand voll informiert gewesen.
    Nun kommt die Sache mit dem Urlaub. Der Verteidigungsminister hat in seiner für ihn sehr unglücklich verlaufenen Pressekonferenz am 13. Dezember 1977 folgendes wörtlich erklärt:
    Ich habe dem von Herrn Laabs gewünschten Disziplinarverfahren stattgegeben und habe auch stattgegeben, daß er für die Dauer dieses Verfahrens, damit es unbeeinflußt vorgenommen werden kann — er ist immerhin Abteilungsleiter —, vom Dienst freigestellt, also beurlaubt wird.

    (Strauß [CDU/CSU]: Ist das Verfahren eingeleitet worden?)



Rede von Liselotte Funcke
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Herr Kollege, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Herrn Abgeordneten Möllemann?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Friedrich Zimmermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Ich möchte diesen Gedanken, diesen Komplex, der zusammengehört, zu Ende führen, dann gerne.
    Vor fünf Wochen machte die gesamte deutsche Presse in Oberschriften, Artikeln und Kommentaren damit auf: „Laabs beurlaubt", „Disziplinarverfahren eingeleitet" usw. Jetzt stellt sich heraus, daß nach Wochen das Disziplinarverfahren immer noch nicht eingeleitet ist, und der Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärt, daß der Ministerialdirektor Laabs, dem all das vorzuwerfen ist, was ich vorher sagte, am 27. dieses Monats aus seinem ganz normalen Urlaub zurückkehren werde.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU — Dr. Marx [CDU/CSU] : Kurz vor Karneval! — Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Skandalös! — Strauß [CDU/CSU] : Gangstermethoden!)

    Dazu wird mit Ausflüchten erklärt, eine Beurlaubung sei gar nicht möglich. Nun ist als erstes die Frage zu stellen: Kennt man im Verteidigungsministerium nicht mehr den Unterschied zwischen Jahres-



    Dr. Zimmermann
    urlaub und Beurlaubung aus dienstlichen Gründen? Oder muß man da Rechtsgutachten anfertigen lassen? Wie war es denn damals, als nach § 22 des Soldatengesetzes die Generäle Krupinski und Franke mit sofortiger Wirkung aus zwingenden dienstlichen Gründen ihren Dienst nicht mehr ausüben durften?

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Da hat er sofort gelesen, was denunziert worden war!)

    Wenn der Verteidigungsminister Rechtshilfe braucht: Diesem § 22 des Soldatengesetzes entspricht der § 60 des Bundesbeamtengesetzes,

    (Strauß [CDU/CSU] : Generale hat er gleich entlassen können!)

    nach dem selbstverständlich dieser Beamte einstweilen des Dienstes hätte enthoben werden können, und zwar bis zur Klärung der Angelegenheit, bis zur Einleitung des Disziplinarverfahrens, auch wenn es sich noch um Vorermittlungen handelte.

    (Strauß [CDU/CSU] : Vielleicht darf er den Genossen nicht beurlauben! — Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Vielleicht weiß der zuviel!)

    Dann muß man tatsächlich die Frage stellen, warum man in diesem Fall, bei der Bedeutung dieser Angelegenheit kein Disziplinarverfahren einleitet, zumal der zuständige Abteilungsleiter in Vernehmungen, die schon im Jahre 1976 stattgefunden haben,

    (Strauß [CDU/CSU] : Dolce-vita-Gemeinschaft!)

    wesentliche Einzelheiten, wie er mit Geheimsachen umgegangen ist, offenbart hat. Man brauchte ja nur seine Vernehmungsprotokolle aus dem Jahr 1976 zu nehmen, um festzustellen, ob es für ein Disziplinarverfahren reicht oder nicht. Er sagte damals — ich zitiere „Die Welt" vom 16. Dezember 1977 —:
    „Es gab einige Fälle, in denen Mitarbeiter meiner Abteilung nach Akten suchten, die angeblich auf meinem Schreibtisch liegen sollten. Nach den ersten beiden Fällen, bei denen ich ernsthaft daran glaubte, daß ich eine Akte auf dem Schreibtisch aus den Augen verloren haben könnte, und mich deshalb ernsthaft um das Auffinden bemühte, sie jedoch nicht in meinem Arbeitszimmer fand, verweigerte ich in den weiteren Fälle die Suche nach der Akte in meinem Zimmer."

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    „Nach meiner Erinnerung wurden sämtliche Akten nach einiger Zeit irgendwo aufgefunden."

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU — Haase [Kassel] [CDU/CSU] : Das ist ein Ministerialdirektor!)

    Dies habe ihm jeweils Frau Lutze mitgeteilt. Ihm sei aber nicht. gesagt worden, an welcher Stelle diese Akten gefunden worden seien, und deshalb sei er der Sache nicht weiter nachgegangen.

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU — Haase [Kassel] [CDU/CSU] : Des Kanzlers Freund! — Zuruf von der CDU/CSU: Rote Aktenwirtschaft! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Herr Bundeskanzler, hier muß man schon wirklich sagen: Das Spione kommen und gehen, wann sie wollen, das weiß man. Wenn sich aber Leute im Rang von Abteilungsleitern, von Ministerialdirektoren derart jämmerlich, primitiv äußern, wie es hier steht, möchte ich Sie fragen: Ist denn das denn wirklich echt, was hier in dieser Zeitung zitiert wird, steht das so im Vernehmungsprotokoll? Kann dieser Herr nach dieser Aussage auch heute noch kommen und gehen, wann er will, seinen Urlaub nehmen und seinen Schreibtisch wieder besetzen?