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ID0803513200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 8/35 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 35. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 22. Juni 1977 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung . . . . . 2629 A Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung . . 2629 B Abwicklung der Tagesordnung . . . . . 2629 B Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1977 (Haushaltsgesetz 1977) — Drucksachen 8/100, 8/324, 8/270, 8/474 — Beschlußempfehlungen und Berichte des Haushaltsausschusses Einzelplan 30 Geschäftsbereich des Bundesministers für Forschung und Technologie — Drucksache 8/511 — Dr. Stavenhagen CDU/CSU 2629 D Dr. Dübber SPD 2633 C Dr. Haussmann FDP 2635 A Dr. Hubrig CDU/CSU 2636 C Dr. Steger SPD 2640 C Dr.-Ing. Laermann FDP 2644 A Matthöfer, Bundesminister BMFT . . . 2646 A Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit — Drucksache 8/508 — Esters SPD 2649 B Picard CDU/CSU 2651 A Gärtner FDP 2653 B Frau Schlei, Bundesminister BMZ . . 2654 B Dr. Todenhöfer CDU/CSU . . . . . . 2658 B Dr. Holtz SPD 2661 C Dr. Vohrer FDP 2663 D Dr. Köhler (Wolfsburg) CDU/CSU . 2665 B Frau Schuchardt FDP . . . . . . . 2667 D Einzelplan 06 Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern — Drucksache 8/496 — in Verbindung mit Einzelplan 36 Zivile Verteidigung — Drucksache 8/516 — Dr. Riedl (München) CDU/CSU . . . . 2671 A Walther SPD 2675 A II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 35. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 22. Juni 1977 Dr. Wendig FDP 2678 D Dr. Dregger CDU/CSU 2682 A Liedtke SPD 2688 A Dr. Dr. h. c. Maihofer, Bundesminister BMI 2691 C Einzelplan 07 Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz — Drucksache 8/497 —Dr. Friedmann CDU/CSU . . . . . . 2698 B Dürr SPD 2700 A Dr. Eyrich CDU/CSU . . . . . . . 2702 B Vizepräsident Stücklen . . . . . . 2706 B Kleinert FDP 2706 C Dr. Vogel, Bundesminister BMJ . . . 2709 C Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 8/501 — Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein CDU/CSU 2713A, 2729 C Grobecker SPD . . . . . . 2717 A, 2729 C Cronenberg FDP . . . . . . . . . 2719 A Müller (Remscheid) CDU/CSU . . . . 2722 A Lutz SPD 2723 C Hölscher FDP 2725 A Höpfinger CDU/CSU 2725 B Dr. Ehrenberg, Bundesminister BMA . . 2727 B Einzelplan 15 Geschäftsbereich des Bundesministers für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 8/505 — Glos CDU/CSU 2730 A Frau Simonis SPD 2733 B Burger CDU/CSU 2735 A Hauck SPD 2737 C Eimer (Fürth) FDP 2739 B Kroll-Schlüter CDU/CSU 2740 C Frau Huber, Bundesminister BMJFG . . 2741 C Einzelplan 31 Geschäftsbereich des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft — Drucksache 8/512 — Frau Dr. Wilms CDU/CSU 2745 B Westphal SPD 2747 B Frau Schuchardt FDP . . . . . . . 2748 C Rohde, Bundesminister BMBW 2749 B Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 8/500 — Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU 2751 B Simpfendörfer SPD 2754 A Peters (Poppenbüll) FDP 2756 A Ertl, Bundesminister BML 2757 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes über die Durchführung von Statistiken der Bautätigkeit und die Fortschreibung des Gebäudebestandes — Drucksache 8/598 — 2669 D Beratung der Sammelübersicht 7 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 8/599 — . . . . . . . . 2669 D Beratung der Beschlußempfehlung des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung (EWG, EGKS, Euratom) des Rates zur Einführung der Europäischen Rechnungseinheit in das Statut der Beamten der Europäischen Gemeinschaften und die Beschäftigungsbedingungen für die sonstigen Bediensteten der Gemeinschaften sowie in sonstige Verordnungen des Rates für die Beamten, ehemaligen Beamten und die sonstigen Bediensteten der Gemeinschaften Vorschlag einer Verordnung (EWG, EGKS, Euratom) des Rates zur Einführung der Europäischen Rechnungseinheit in die Verordnung (EWG, Euratom, EGKS) Nr. 260/68 zur Festlegung der Bestimmungen und des Verfahrens für die Erhebung der Steuer zugunsten der Europäischen Gemeinschaften Vorschlag einer Verordnung (EWG, EGKS, Euratom) des Rates zur entsprechenden Anpassung der Berichtigungskoeffizienten, die auf die Dienst- und Versorgungsbezüge der Beamten und sonstigen Bediensteten der Europäischen Gemeinschaften angewandt werden, im Anschluß an die Einführung der Europäischen Rechnungseinheit in das Statut der Beamten der Europäischen Gemeinschaften und die Beschäftigungsbedingungen für die sonstigen Bediensteten dieser Gemeinschaften — Drucksachen 8/316, 8/613 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 35. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 22. Juni 1977 III Vorschlag einer Verordnung (EWG, Euratom, EGKS) des Rates über die Anwendung des Beschlusses vom 21. April 1970 über die Ersetzung der Finanzbeiträge der Mitgliedstaaten durch eigene Mittel der Gemeinschaften auf die Mehrwertsteuer-Eigenmittel — Drucksachen 8/428, 8/614 — 2670 A Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD Wahl der Mitglieder des Rundfunkrates der Anstalt des öffentlichen Rechts „Deutsche Welle" — Drucksache 8/645 — 2670 C Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP Wahl der Mitglieder des Rundfunkrates der Anstalt des öffentlichen Rechts „Deutschlandfunk" — Drucksache 8/646 — 2670 C Nächste Sitzung 2760 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 2761* A Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 35. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 22. Juni 1977 2629 35. Sitzung Bonn, den 22. Juni 1977 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 34. Sitzung, Seite 2612 D; in der Zeile 6 von unten ist das erste Wort „nicht" zu streichen. Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Adams * 24. 6. Dr. Ahrens ** 24. 6. Dr. Aigner * 24. 6. Amrehn ** 24. 6. Angermeyer 24. 6. Frau von Bothmer ** 24. 6. Büchner (Speyer) ** 24. 6. Dr. Enders ** 24. 6. Dr. Evers ** 24. 6. Dr. Fuchs * 23. 6. Dr. Geßner ** 24. 6. Handlos ** 24. 6. von Hassel ** 24. 6. Hoppe 24. 6. Dr. Jahn (Braunschweig) * 23. 6. Katzer 24. 6. Dr. Klepsch * 22. 6. Klinker 24. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Lange * 23. 6. Lemp ** 24. 6. Lenzer ** 24. 6. Lücker * 24. 6. Marquardt ** 24. 6. Dr. Marx 24. 6. Dr. Mende ** 24. 6. Milz ** 24. 6. Dr. Müller ** 24. 6. Müller (Mülheim) 24. 6. Dr. Müller-Hermann * 23. 6. Pawelczyk ** 24. 6. Reddemann ** 24. 6. Frau Dr. Riede (Oeffingen) 24. 6. Dr. Schäuble ** 24. 6. Schmidhuber ** 24. 6. Schmidt (München) * 24. 6. Schreiber * 23. 6. Dr. Schwencke (Nienburg) ** 24. 6. Seefeld 24.6. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim ** 24. 6. Dr. Starke (Franken) * 24. 6. Dr. Staudt 24. 6. Frau Steinhauer 24. 6. Ueberhorst 24. 6. Dr. Vohrer ** 24. 6. Wawrzik * 24. 6. Würtz * 23. 6.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Werner Maihofer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Schauen Sie, das ist doch schon in der Frage eine vollkommen schiefe Sicht. Wir selbst beklagen doch mit Ihnen, daß dieser Schutzraumbauanteil — das habe ich doch auch mehrfach im Innenausschuß gesagt — nicht unseren Vorstellungen entspricht.

    (Dr. Klein [Göttingen] [CDU/CSU] : Und was sagen Sie dann zu Herrn Pawelczyk?)

    Aber Sie wissen doch ganz genau, daß dies Millionen, ja, wenn Sie es genau nehmen wollen, auf längere Frist Milliarden an Investitionen voraussetzt, für die wir gemeinsam überhaupt erst die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen schaffen müssen, und das gilt für Sie genauso wie für uns.
    Das ist es ja, was ich zurückgeben muß: Sie haben in dieser Sache überhaupt kein Recht, uns hier heute Vorwürfe zu machen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD — Zurufe von der CDU/CSU)

    Sie haben in der Zeit, in der es wirklich Haushaltsmöglichkeiten in jedem Umfange gegeben hätte, diese Investitionen zu tätigen,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Z. B. 1970!)

    wirklich auch das Minimum für solche Schutzraumbau-Investitionen versäumt.

    (Dr. Miltner [CDU/CSU] : Im großen Aufstieg 1970 haben Sie es immer noch heruntergehen lassen!)

    Mir ist diese Sache der Zivilverteidigung zu ernst, um sie hier zum Gegenstand parteipolitischer Profilierungsversuche zu machen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Ich meine, Sie sollten, wenn Sie das genauso drängend sehen wie wir — und das tun Sie ja offenbar —, alles tun, um uns in Bund und Ländern — denn ohne die geht es auch hier nicht — dabei zu unterstützen, unsere Zivilverteidigung und unseren Katastrophenschutz effektiver zu organisieren und finanziell besser zu dotieren, als es heute der Fall ist.
    Drittens: öffentlicher Dienst. Nun komme ich zu Ihnen, Herr Riedl. Sie haben behauptet, bei der Reform des öffentlichen Dienstes ,sei ich bei bloßem Reformgerede stehengeblieben.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Nicht nur da!)

    So habe ich Sie verstanden. Sie haben es dabei sogar unternommen — ich habe darüber gestaunt —, mir in diesem Zusammenhang auch noch die Kosten der Studienkommission aus dem Jahre 1972 anzulasten. So kann man wirklich nicht miteinander reden. Sie wissen ganz genau, daß nach der Vorlage des Aktionsprogramms seit dem vergangenen Jahr außerordentliche Anstrengungen in unserem Hause im Gange sind, um in dieser Legislaturperiode Schritt für Schritt zu einer umfassenden Reform des öffentlichen Dienstes zu gelangen.
    Dazu will ich nur einige Stichworte anführen; Sie können mich zu jedem beim Wort nehmen.

    (Dr. Riedl [München] [CDU/CSU] : Das haben Sie vor zwei Jahren schon gesagt!)

    — Aber nein, sagen Sie doch nichts so Falsches! Wir haben Ihnen in den letzten Jahren gesagt, daß wir in I der kommenden Legislaturperiode auf der Grund-



    Bundesminister Dr. Dr. h. c. Maihofer
    lage des Aktionsprogramms zur Reform des öffentlichen Dienstes — kein Wort mehr haben wir gesagt — schrittweise all die hier vorgesehenen Maßnahmen verwirklichen werden. Das bedeutet, daß wir auf den gesicherten Grundlagen unserer Verfassung vorrangig zu einer Fortentwicklung des Laufbahnrechts und der Bezahlungsstruktur sowie zur Entwicklung der Instrumente für eine funktions- und leistungsgerechte Bezahlung und Beförderung kommen wollen.
    Das bedeutet im einzelnen, um nur wenige Schwerpunkte herauszugreifen, um Ihre Neugier zu befriedigen, Herr Riedl, daß zur Erfüllung dieser Ziele in einem ersten Schritt die inzwischen in Angriff genommene Fortentwicklung und Neufassung der Bundeslaufbahnverordnung vorgelegt wird, die noch in diesem Jahr verabschiedet werden soll. Sie liegt beschlußreif auf dem Tisch und wird soeben in die Ressortabstimmungen eingebracht. Diese enthält eine grundlegende Änderung der Laufbahnvorschriften, Neuordnung der Bildungsabschlüsse, Einführung der Fachhochschulausbildung für den gehobenen Dienst, Verbesserung der Ausbildung für den mittleren Dienst. Das meint noch grundsätzlicher: weiterentwickelte Aufstiegsverfahren, Verbesserung der Durchlässigkeit im Laufbahnsystem, womit auch der Wettbewerb offener, die Eignungsauswahl mehr an den Anforderungen der Verwendungsbereiche orientiert wird. Das gleiche Ziel wird mit verbesserten Auswahlkriterien und Eignungsnachweisen für die Übertragung von Dienstposten und Beförderungen angestrebt.
    Das bedeutet in einem zweiten Schritt die Einführung eines leistungsfähigeren Laufbahnsystems, wie sie mit einem dritten Beamtenrechtsänderungsgesetz noch in dieser Legislaturperiode erfolgen soll. Mit der Erarbeitung einer Problemstudie ist bereits begonnen. Sie wird, unter Einbeziehung der überschaubaren Entwicklung und Berücksichtigung der Abhängigkeiten zwischen Bildungsbereich und Beschäftigungsbereich, einschließlich Arbeitsmarktpolitik die Grundlage für Vorschläge zur Weiterentwicklung des Laufbahnsystems abgeben. Dabei sind vorgesehen — um dies abschließend hervorzuheben — Neuordnung der Berufszugänge und Berufswege, künftige Laufbahngliederung entsprechend der Neugestaltung der Ausbildung und Neuregelung der Beförderungen usw.
    Ich begnüge mich mit diesen schon im Innenausschuß — das wissen Sie sehr wohl, Herr Riedl — des Bundestages erläuterten, nach gründlichen Vorarbeiten der vergangenen Jahre bereits eingeleiteten Vorhaben der Dienstrechtsreform. Ihre Durchführung Schritt für Schritt wird auch hier wie früher schon auf anderen Gebieten, wie etwa dem Gebiet der inneren Sicherheit, die vorschnellen Voraussagen der Opposition widerlegen.
    Ich komme zum letzten Punkt, zum Thema Kultur. Ich kann mir diese Ausführungen nicht ersparen; Sie haben mich so direkt attackiert, Herr Kollege Riedl, daß ich noch um einige Minuten Geduld bitten muß.

    (Dr. Riedl [München] [CDU/CSU] : Ich habe die Geduld!)

    Zur Neuorganisation der Sportpolitik erübrigt sich meiner Meinung nach jedes weitere Wort. Sehen Sie sich doch einmal die Förderungszahlen und auch die Wettkampfleistungen unserer Spitzensportler an, die ersichtlich auch auf die Verwirklichung des Leistungssportprogramms der Bundesregierung zurückgehen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD — Zurufe von der CDU/CSU)

    Einzelheiten kann ich mir hier wirklich ersparen. Sprechen Sie doch einmal mit den Fachverbänden, und Sie werden zu einer ganz anderen Beurteilung der Sportförderung der Bundesregierung kommen. So viel ist — ich scheue mich fast, Ihnen das zu sagen, aber was bleibt mir anderes übrig — für den Sport und für die Sportler von seiten des Bundes noch niemals getan worden wie in diesen Jahren.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Damit werden wir nach den kräftigen Haushaltssteigerungen dieses Jahres im künftigen noch kräftiger fortfahren.
    Noch ein letztes Wort zur Nationalstiftung. Über sie ist nun wirklich noch nicht das letzte Wort gesprochen. Wenn es mit ihr trotz unablässiger Bemühungen von seiten des Bundes nicht vorangekommen ist, dann deshalb, weil entgegen einem früheren Gesprächsstand, nachdem wir vor über einem Jahr nahezu einig über die gleichgewichtige Besetzung der Stiftungsorgane durch Bund und Länder waren, seit dem vergangenen Jahr die Länder plötzlich auf einer Mehrheit im Stiftungsrat bestehen, was für uns vollständig unannehmbar ist, weil es dem gesamtstaatlichen Auftrag einer solchen Nationalstiftung schlechterdings widersprechen würde.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Sie können doch mit uns nicht wollen, daß der Bund bei einer nationalen Kulturstiftung dieses Ranges in die Rolle eines Juniorpartners gedrängt wird, wie dies gegenwärtig von den Ländern angestrebt wird.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Wir haben dennoch die Hoffnung nicht aufgegeben, uns am Ende mit den Ländern doch zu einer gemeinsamen Lösung zusammenzufinden, auch in der Sitzfrage, bei der wir gemeinsam eine Lösung finden müssen, die am Ende auch Berlin wirklich nützt und nicht eher schadet und die dem Bundespräsidenten die Übernahme einer echten Organstellung in dieser nationalen Stiftung ermöglicht.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Kann denn der Sitz Berlin Berlin schaden? — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Ich komme zum Schluß. Ich möchte mit einem ausdrücklichen Dank an Sie, Herr Kollege Riedl, für die Zusage schließen, im nächsten Jahr den Haushalt des Bundesinnenministers gegebenenfalls wieder abzulehnen. Ich werte dies als deutliches Zeichen dafür, daß Sie die CDU/CSU auch im nächsten Jahr in der Opposition sehen, wo sie auch bleiben wird.

    (Lebhafter Beifall bei der FDP und der SPD — Lachen bei der CDU/CSU)






Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.
Ich schließe die Aussprache und komme zur Abstimmung über den Einzelplan 06. Wer dem Einzelplan 06 zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. — Gegenprobe! — Stimmenthaltungen? — Der Einzelplan ist mit Mehrheit angenommen.

(Zurufe von der SPD: Mit großer Mehrheit! Heiterkeit)

Ich komme zur Abstimmung über den Einzelplan 36 — Zivile Verteidigung —. Wer dem Einzelplan 36 zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. — Wer ist dagegen? — Stimmenthaltungen? — Auch dieser Einzelplan ist mit Mehrheit angenommen.
Ich rufe auf: Einzelplan 07
Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz
- Drucksache 8/497 —
Berichterstatter: Abgeordneter Westphal
Wünscht der Herr Berichterstatter das Wort? — Er verzichtet. Ich eröffne die Aussprache und erteile dem Abgeordneten Dr. Friedmann das Wort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Prof. Dr. Bernhard Friedmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Einzelplan 07 — das ist der Haushalt des Bundesjustizministers — umfaßt einen Betrag von knapp 280 Millionen DM. Gemessen am Volumen des gesamten Etats ist das relativ wenig. Allerdings müssen wir von der Opposition sagen: Von den Mitteln für die Öffentlichkeitsarbeit abgesehen, die nach unserer Überzeugung von 750 000 auf 600 000 DM gekürzt werden müssen — darüber wollen wir später noch reden —, haben wir von den rein zahlenmäßigen Ansätzen her nichts gegen diesen Haushalt einzuwenden.

    (Zuruf des Abg. Löffler [SPD])

    Aber, Herr Kollege Löffler, wie in jedem Haushalt steht hinter den Zahlen die Politik. Mit dieser Politik, Herr Justizminister, haben wir uns hier zu befassen. Während der Debatte zum Haushalt, insbesondere während der Debatte des gestrigen Tages, sind wiederholt die Verfassungsverstöße dieser Bundesregierung angesprochen worden, auch die Verfassungsverstöße der vorausgegangenen Bundesregierung, die auch von einer SPD/ FDP-Koalition getragen wurde. Ich brauche diese Verstöße im einzelnen nicht mehr auszuführen; denn das Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahre 1972 zum Wiedervereinigungsgebot bei der Ostpolitik ist ebenso in aller Munde wie die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Fristenlösung bei der Abtreibung. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Anfang diesen Jahres, als es um die zweckentfremdete Verwendung von Steuermitteln für Propagandazwecke ging, ist ebenso in aller Munde wie die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zu den überplanmäßigen Ausgaben, die der damalige Bundesfinanzminister ohne Billigung des Parlaments tätigte.
    Meine Damen und Herren, heute finden wir auf der Titelseite der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung" einen Artikel, in dem gesagt wird, daß die Liste der Verfassungsverstöße dieser Regierung allmählich beängstigend lang werde.

    (Beifall bei der CDU/CSU) Der letzte Satz in diesem Artikel lautet:

    Etwas ist schief im Verhältnis der Koalition zur Verfassung.

    (Sehr wahr! bei der CDU/CSU) Genau darum geht es.

    Wer nun gemeint hat, es wäre endlich Schluß mit diesen Verfassungsverstößen, der täuscht sich; denn, wenn nicht alles täuscht, so müssen wir erneut eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts herbeiführen, und zwar bei der Wehrpflichtnovelle und auch beim Ausbildungsplatzförderungsgesetz.
    Nun könnte man sagen: Na ja, das sind alles Einzelfälle. Aber auch dem ist nicht so. Vielmehr sind diese Einzelfälle der Ausfluß einer einheitlichen Grundhaltung.

    (Dr. Klein [Göttingen] [CDU/CSU] : Sehr wahr!)

    Im „Vorwärts", einem den Sozialdemokraten bekannten Organ vom 2. Juni dieses Jahres steht sinngemäß zu lesen, mit jeder Anrufung des Bundesverfassungsgerichtes werde der Spielraum des Gerichtes und auch der Spielraum der Politik eingeengt.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU — Löffler [SPD] : Das werden Sie noch merken!)

    — Auf diesen Einwurf habe ich gewartet. Ich werde noch fortfahren, Herr Löffler. Vielleicht sind Sie so nett, anschließend meinen weiteren Gedankengängen zu folgen.
    Zunächst versuche ich noch, den „Vorwärts" sinngemäß zu zitieren. Da steht dann weiter, jede Opposition würde der Versuchung unterliegen, ihre Ohnmacht mit Richterurteilen zu bemänteln. An die Stelle der politischen Alternative würde der Prozeß treten. So der „Vorwärts".
    Am 27. Mai finden wir im Pressedienst der SPD einen Aufsatz des Kollegen Dr. Weber von der SPD, in dem ausdrücklich darauf hingewiesen wird, daß er früher dem Verfassungsgerichtshof des Landes Nordrhein-Westfalen angehörte. In diesem Artikel beklagt Herr Kollege Weber, daß durch die Urteile des Bundesverfassungsgerichts, die auf Grund der Anrufungen der Opposition zustande kämen, dieses Gericht immer mehr Entscheidungen an Stelle des Gesetzgebers und an Stelle der Regierung treffen müsse. Er beklagt diesen Zustand verständlicherweise und kommt dann zu dem Resümee, daß sich eine Opposition damit ja selbst entmachte. So weit, so gut.
    Nun aber muß ich Sie, meine Damen und Herren von der Koalition, einmal fragen: Um was geht es



    Dr. Friedmann
    denn hier eigentlich? Es geht doch einfach darum, daß das oberste Gericht auf die Verfassung verweist. Wenn Sie immer wieder sagen, wir hätten keine Alternativen, dann muß ich Ihnen hier entgegenhalten: ganz im Gegenteil. Ihrer Politik der Verfassungsverstöße setzen wir eine Politik des verfassungsgemäßen Handelns entgegen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Unsere Alternative ist dieses verfassungsgemäße Handeln.
    Auf der Suche nach dem Schuldigen, der diese Politik zu vertreten hat, kommen wir nicht am Bundesjustizminister vorbei. Nach der Geschäftsordnung der Bundesregierung sind sämtliche Vorlagen von bestimmter Bedeutung, darunter auch solche mit finanziellen Auswirkungen, dem Kabinett zuzuleiten, damit dieses beraten und beschließen kann. In den Vorbemerkungen zum Einzelplan 07 — das ist der erklärte Wille des Gesetzgebers — steht ausdrücklich geschrieben, Herr Bundesjustizminister, daß Sie gemeinsam mit dem Bundesminister des Innern die Verantwortung für die Verfassungsmäßigkeit tragen.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Sie haben bei allen Gesetzes- und Verordnungsvorlagen die Rechtsförmlichkeit zu prüfen. Das heißt doch schlicht und einfach, Herr Bundesjustizminister, Sie haben Ihre Pflicht als Justitiar der Bundesregierung nicht erfüllt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es war Ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit, in Ausübung dieser gesetzlichen Bestimmungen zu handeln. Sie können sich nicht damit herausreden, daß ein Teil der Verstöße ja gar nicht gesetzlich begründet gewesen sei. Denn auch die Vorlage mit finanziellen Auswirkungen bekamen Sie als Kabinettsvorlage. Da hatten Sie rechtzeitig Ihr Veto innerhalb des Kabinetts einzulegen. Genau das aber ist nicht geschehen. Sie können sich auch nicht darauf berufen, daß ein Teil der Gesetzesverstöße von Anfang an noch bei Ihrem Vorgänger lag.
    Sie haben für die Kontinuität des Handelns in Ihrem Hause zu sorgen, ganz zu schweigen davon, daß weitere Verfassungsverstöße, die sich gerade abzeichnen, ja in Ihre Amtszeit, Herr Minister, fallen. Damit sind Sie, Herr Justizminister, mitverantwortlich für die Verstöße gegen die Verfassung in den letzten Jahren.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf des Abg. Dr. Emmerlich [SPD])

    Aber nicht nur diese konkreten Verstöße, sondern die gesamte Rechtsreformpolitik der letzten Jahre hat Grundwerte unseres menschlichen Zusammenlebens erschüttert und ausgehöhlt. Ich erinnere nur an die sogenannte Fristenlösung bei § 218. Damals waren die Regierung und die sie tragende Koalition drauf und dran, dem werdenden Leben den Schutz zu entziehen, obwohl ein solches Schutzrecht in der Verfassung postuliert wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Sie waren drauf und dran, das Recht der Schwangeren auf Selbstbestimmung dem Recht auf Leben gegenüber dem ungeborenen Leben vorzuziehen. Sie waren damals drauf und dran, die Entscheidung über werdendes Leben der Politik anheimzustellen, obwohl es doch gerade Aufgabe der Politik ist, ein Zusammenleben zwischen dem Gemeinschaftsbezogensein des einzelnen und der Schutzbedürftigkeit anderer zu ermöglichen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Auch das neue Ehe- und Familienrecht, das jetzt zum 1. Juli in Kraft tritt, war ein Angriff auf unsere Familien.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Widerspruch bei der SPD)

    Wenn die Fassung so in Kraft getreten wäre, wie es damals beabsichtigt war, wäre es noch schlimmer gekommen, als es jetzt ohnehin kommt, nachdem die größten Schärfen im Vermittlungsausschuß durch Politiker der CDU/CSU genommen worden sind.

    (Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD] : Informieren Sie sich doch erst einmal!)

    Gerade jetzt bekommen wir in unseren Wahlkreisen zu spüren, was es heißt, wenn der wirtschaftlich Schwächere genau diese Nachteile zu spüren bekommt,

    (Zuruf des Abg. Kleinert [FDP])

    die daraus entstehen, Herr Kollege, daß das Recht des Scheidungswilligen das Recht des Scheidungsunwilligen überlagert und daß damit dem Scheidungsunwilligen Nachteile zugefügt werden.

    (Zuruf von der SPD: Sie müssen doch über sich selbst lachen! — Weitere Zurufe von der SPD — Dr. Kohl [CDU/CSU] : Nur ruhig Blut!)

    Einen dritten Punkt möchte ich hinzufügen. Auch das neue elterliche Sorgerecht, das zur Zeit in den Ausschüssen beraten wird, wird in die Intimität und Integrität unserer Familien eingreifen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Lassen Sie mich noch einen vierten Punkt heranziehen. Der Herr Bundesinnenminister sprach vorhin über die innere Sicherheit. Herr Justizminister! Zur inneren Sicherheit gehört ja auch die Diskussion zum Beispiel über die Verteidigerüberwachung. Ich erinnere daran: Ursprünglich waren Sie dafür, dann waren Sie dagegen, dann waren Sie wieder dafür, und dann blieben Sie dagegen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Und jetzt?)

    Sie haben Ihre Meinung geändert, mehr, als Ihrer Reputation dienlich war.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    All dies sind Erscheinungen, die wir in Verbindung mit Ihrer Rechtspolitik nicht billigen können.
    Herr Justizminister! Wir von der Opposition haben Ihnen zusammenfassend vorzuwerfen: Sie haben Ihre Pflicht als Justitiar der Regierung nicht erfüllt und haben nicht verhindert, daß es zu den Verfassungsverstößen kam. Ihre Rechtspolitik hat an
    2700 Deutscher Bundestag — 8, Wahlperiode — 35. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 22. Juni 1977
    Dr. Friedmann
    Grundfesten unseres menschlichen Zusammenlebens gerüttelt. Wir haben nicht den Eindruck, daß es zu einer Wendung zum Besseren kommt. Deshalb, Herr Justizminister und meine Damen und Herren von der Koalition, lehnen wir den Einzelplan 07 ab.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Haase [Kassel] [CDU/CSU] : Jungfernrede!)