Rede:
ID0803103400

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Metadaten
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    Vokabeln: 8
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 8/31 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 31, Sitzung Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1977 Inhalt: Botschaft des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika aus Anlaß der 5. Wiederkehr des Tages der Gründung der Deutschen Marshall-Stiftung . . . . . . . 2227 A, Begrüßung der Präsidentin des Unterhauses und einer Delegation des Ober- und des Unterhauses des isländischen Althing . . 2227 D Eintritt des Abg. Kolb in den Deutschen Bundestag 2228 A Verzicht des Abg. Dr. Nothhelfer und des Abg. Dr. Wallmann auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag . . . . . . . 2228 A Bestellung des Abg. Franke und des Abg. Rawe als ordentliche Mitglieder sowie des Abg. Dr. Häfele und des Abg. Dr. Lenz (Bergstraße) als stellvertretende Mitglieder im Vermittlungsausschuß . . . . . . . 2228 A Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 2228 A Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung . 2228 B Große Anfrage der Fraktion der CDU/CSU Energiebedarf und friedliche Nutzung der Kernenergie — Drucksachen 8/156, 8/569 — in Verbindung mit Große Anfrage der Abgeordneten Stahl (Kempen), Egert, Konrad, Dr. Meinecke (Hamburg), Meininghaus, Dr. Spöri, Urbaniak, Wolfram (Recklinghausen), Dr.-Ing. Laermann, Dr. Graf Lambsdorff, Wolfgramm (Göttingen), Hoppe und der Fraktionen der SPD, FDP Energiepolitik — Drucksachen 8/188, 8/570 — Dr. Riesenhuber CDU/CSU . . . . . . . 2228 D Schmidt (Wattenscheid) SPD . . . . . . 2234 C Dr.-Ing. Laermann FDP . . . . . . . . 2241 D Dr. Friderichs, Bundesminister BMWi . . 2247 C Dr. Narjes CDU/CSU . . . . . . . . . 2256 B Wolfram (Recklinghausen) SPD . . . . . 2284 B Schmidhuber CDU/CSU . . . . . . . 2288 B Zywietz FDP 2295 D Matthöfer, Bundesminister BMFT . . . 2300 A Dr. Freiherr Spies von Büllesheim CDU/CSU 2305 D Dr. Gruhl CDU/CSU . . . . . . . . . 2309 C Stahl (Kempen) SPD . . . . . . . . 2311 B Schwarz CDU/CSU 2314 A Wolfgramm (Göttingen) FDP 2317 D Gerlach (Obernau) CDU/CSU . . . . 2319 D Schäfer (Offenburg) SPD 2322 A Dr. Dr. h. c. Maihofer, Bundesminister BMI 2324 D II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1977 Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD, FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung schadensersatzrechtlicher Vorschriften — Drucksache 8/108 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/563 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 8/562 — Dr. Arnold CDU/CSU . . . . . . . . 2328 B Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD . . . . . 2328 D Engelhard FDP . . . . . . . . . . . 2329 D Dr. de With, Parl. Staatssekretär BMJ . . 2330 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Bundesärzteordnung — Drucksache 8/205 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 8/536 — Dr. Hammans CDU/CSU . . . . . . 2331 B Jaunich SPD 2332 A Eimer FDP 2332 C Beratung der Beschlußempfehlung des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über den Einsatz von Wahlgeräten bei der Wahl zum 8. Deutschen Bundestag am 3. Oktober 1976 — Drucksachen 8/94, 8/443 (neu) — . . . 2333 A Fragestunde — Drucksache 8/571 vom 10.06. 1977 — Anregung des Wohnungsbaus durch Abschaffung der im neuen Mietgesetz geschaffenen Vorschriften zum Schutz des Mieters MdlAnfr Al 10.06.77 Drs 08/571 Frau Simonis SPD Antw PStSekr Dr. de With BMJ . . 2264 C, D, 2265 A, B, C ZusFr Frau Simonis SPD 2264 C, D ZusFr Conradi SPD 2264 D ZusFr Dr. Schneider CDU/CSU 2265 A ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . 2265 B Konsequenzen aus der Untersuchung des Deutschen Städtetags über die Arbeit kommunaler Wohnungsvermittlungsstellen MdlAnfr A2 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Schneider CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Haack BMBau 2265 D, 2266 A ZusFr Dr. Schneider CDU/CSU . . . . . 2266 A Überprüfung des Verbots der Zweckentfremdung von Wohnraum MdlAnfr A3 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Schneider CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Haack BMBau . . 2266 B, D, 2267 A ZusFr Dr. Schneider CDU/CSU . . . . . 2266 D Beschneidung der Selbstverwaltungsrechte der Hochschulen durch mißbräuchliche Berufung auf Bestimmungen des Hochschulrahmengesetzes MdlAnfr A4 10.06.77 Drs 08/571 Thüsing SPD MdlAnfr A5 10.06.77 Drs 08/571 Thüsing SPD Antw PStSekr Engholm BMBW . . . 2267 B, C Teilnahme von Mitarbeitern des BMZ an einer Konferenz in Bolivien, auf der über eine Umsiedlung deutschstämmiger Bürger aus Namibia nach Bolivien gesprochen worden ist MdlAnfr A6 10.06.77 Drs 08/571 Böhm (Melsungen) CDU/CSU Antw PStSekr Brück BMZ 2267 D, 2268 A, B, C ZusFr Böhm (Melsungen) CDU/CSU . . 2268 A, B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 2268 B ZusFr Spranger CDU/CSU 2268 C ZusFr Wohlrabe CDU/CSU . . . . . 2268 C Termin für den Besuch des „Umweltbusses" in Berlin MdlAnfr A7 10.06.77 Drs 08/571 Wohlrabe CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . . . 2268 D, 2269 A ZusFr Wohlrabe CDU/CSU . . 2268 D, 2269 A Sterblichkeitsstatistiken für Beschäftigte in Kernkraftwerken und Wiederaufbereitungsanlagen MdlAnfr A10 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Laufs CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . . . . . 2269 B, D ZusFr Dr. Laufs CDU/CSU . . . . . 2269 C, D Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1977 III Anzahl der Schutzplätze entsprechend den Richtlinien für den Grundschutz für die zivile Bevölkerung sowie Anzahl der bis 1979 fertiggestellten Schutzplätze MdlAnfr Al1 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Möller CDU/CSU MdlAnfr Al2 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Möller CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . 2269 D, 2270 A, B, C ZusFr Dr. Möller CDU/CSU . . . . . 2270 B, C ZusFr Ey CDU/CSU 2270 C Paramilitärische Übungen der Jugendorganisation des kommunistischen Bundes Westdeutschlands MdlAnfr A13 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Hennig CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . . 2270 D, 2271 A, B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 2271 A ZusFr Spranger CDU/CSU 2271 A Ermittlungen über den Weg der Akten im Fall Traube zum „Spiegel" MdlAnfr A15 10.06.77 Drs 08/571 Spranger CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . . . . 2271 B, C, D, 2272 A, B ZusFr Spranger CDU/CSU 2271 C, D ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . 2271 D ZusFr Ey CDU/CSU 2271 D, 2272 A ZusFr Broll CDU/CSU . . . . . . . 2272 A ZusFr Dr. Schäfer (Tübingen) SPD . . . . 2272 B Zahl der Anhörungen aufgrund der Anhörungspflicht der Bundesregierung gemäß § 47 des Kreditwesengesetzes MdlAnfr A16 10.06.77 Drs 08/571 Ey CDU/CSU Antw PStSekr Offergeld BMF . . 2272 B, C, D ZusFr Ey CDU/CSU . . . . . . . . 2272 C, D Freistellung der Beförderung von Personen im Inselverkehr an der deutschen Nordseeküste von der Mehrwertsteuer nach Inkrafttreten der sechsten EG-Mehrwertsteuerrichtlinie MdlAnfr A19 10.06.77 Drs 08/571 Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU MdlAnfr A20 10.06.77 Drs 08/571 Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU Antw PStSekr Offergeld BMF . . . . 2273 A, B Zuweisungshöhe des Brennkontingents für Kartoffelgemeinschaftsbrennereien im Jahr 1977/78 sowie Einfuhr von Agraralkohol im Jahr 1976 MdlAnfr A24 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw PStSekr Offergeld BMF . . 2273 B, C, D ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . 2273 C, D Förderung von Investitionen in Höhe bis zu 33 % im Zonenrandgebiet MdlAnfr A29 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi . . . . 2274 A, B ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . . 2274 B Gefährdung von Arbeitsplätzen im Lebensmitteleinzelhandel und Steuermindereinnahmen durch die erneute Genehmigung sogenannter „Butterfahrten" MdlAnfr A35 10.06.77 Drs 08/571 Lampersbach CDU/CSU MdlAnfr A36 10.06.77 Drs 08/571 Lampersbach CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 2274 C, D 2275 A, B ZusFr Lampersbach CDU/CSU . . . 2275 A, B Verwendung der Mittel zur Förderung der Landwirtschaft für die Erhaltung einer gesunden Landschaft MdlAnfr A37 10.06.77 Drs 08/571 Ey CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . . . . 2275 B, D ZusFr Ey CDU/CSU . . . . . . . . . 2275 C Rückgang des Milchverbrauchs an Schulen zugunsten anderer Erfrischungsgetränke MdlAnfr A39 10.06.77 Drs 08/571 Kuhlwein SPD Antw PStSekr Gallus BML . 2275 D, 2276 B, C ZusFr Kuhlwein SPD 2276 B ZusFr Dr. von Geldern CDU/CSU . . . 2276 C ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 2276 C Niederländische Raubfischerei in den deutschen Küstengewässern MdlAnfr A40 10.06.77 Drs 08/571 Dr. von Geldern CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . 2276 D, 2277 A, B ZusFr Dr. von Geldern CDU/CSU . . . 2277 A, B IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1977 Arbeitserlaubnis für vor dem 1. Januar 1977 im Wege der Familienzusammenführung nachgereiste Jugendliche aus Nicht-EGLändern und Verfügbarkeit dieser Arbeitskräfte z. B. für das Gastgewerbe MdlAnfr A41 10.06.77 Drs 08/571 Frau Hoffmann (Hoya) CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA 2277 C Beeinflussende Faktoren für die Entwicklung der Beitragseinnahmen in der gesetzlichen Rentenversicherung sowie Anteil der freiwilligen Beiträge im Verhältnis zum gesamten Beitragsaufkommen MdlAnfr A42 10.06.77 Drs 08/571 Höpfinger CDU/CSU MdlAnfr A43 10.06.77 Drs 08/571 Höpfinger CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA 2277 D, 2278 A, B ZusFr Höpfinger CDU/CSU 2278 A Entwicklung der Beitragseinnahmen in der gesetzlichen Rentenversicherung auf Grund der voraussichtlichen Lohnentwicklung und der durchschnittlichen Arbeitslosenzahl MdlAnfr A44 10.06.77 Drs 08/571 Kraus CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA 2278 C, D, 2279 A ZusFr Kraus CDU/CSU . . . . . . . . 2278 D ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . . . . 2279 A Verhinderung eines Mißbrauchs der Arbeitslosenunterstützung MdlAnfr A50 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Friedmann CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . . . 2279 B, C ZusFr Dr. Friedmann CDU/CSU 2279 C Bekanntgabe der Kosten des Flugs des SPD-Vorsitzenden Brandt nach Tel Aviv MdlAnfr A57 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Voss CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Bülow BMVg . . . 2279 D, 2280 B ZusFr Dr. Voss CDU/CSU 2280 A Rücknahme der Genehmigung der Prüfungsordnungen für die Hochschule der Bundeswehr in Hamburg sowie Verlegung der im Herbst fälligen Staatsexamen der in Hamburg studierenden Offiziere an die Hochschule der Bundeswehr in München MdlAnfr A58 10.06.77 Drs 08/571 Damm CDU/CSU MdlAnfr A59 10.06.77 Drs 08/571 Damm CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Bülow BMVg 2280 B, C, D ZusFr Damm CDU/CSU 2280 C, D Erfolgsquoten bei den vom Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit finanzierten Raucherentwöhnungsmethoden MdlAnfr A60 10.06.77 Drs 08/571 Jaunich SPD MdlAnfr A61 10.06.77 Drs 08/571 Jaunich SPD Antw PStSekr Zander BMJFG . . . . . 2280 D, 2281 B, C, D, 2282 A, B ZusFr Jaunich SPD . . . . 2281 A, B, 2282 B ZusFr Kuhlwein SPD . . . . . . . . 2281 C ZusFr Lampersbach CDU/CSU . . . . . 2281 C ZusFr Frau Eilers (Bielefeld) SPD . . . . 2281 D ZusFr Spitzmüller FDP . . . . . . . . 2281 D Abfassung der den Medikamentenpackungen beigefügten Beschreibungen in verständlicher Form und in für Sehbehinderte lesbarer Schrift MdlAnfr A63 10.06.77 Drs 08/571 Frau Eilers (Bielefeld) SPD Antw PStSekr Zander BMJFG . . . _ 2282 C, D ZusFr Frau Eilers (Bielefeld) SPD . . _ _ 2282 D Gesetzesvorlage über die Neuordnung der Ausbildung nichtärztlicher Heilberufe sowie Reform der Hebammenausbildung MdlAnfr A66 10.05.77 Drs 08/571 Frau Dr. Neumeister CDU/CSU MdlAnfr A67 10.05.77 Drs 08/571 Frau Dr. Neumeister CDU/CSU Antw PStSekr Zander BMJFG . 2283 A, B, C, D, 2284 A ZusFr Frau Dr. Neumeister CDU/CSU . 2283 B, C, 2284 A ZusFr Jaunich SPD . . . . . . . . 2283 D Nächste Sitzung 2333 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 2335* A Anlage 2 Staatliche Verbilligung von Trinkmilch für Kindergärten und Schulen MdlAnfr A65 20.05.77 Drs 08/458 Frau Geier CDU/CSU ErgSchrAntw PStSekr Gallus BML auf ZusFr Susset CDU/CSU 2335* C Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 197? 2227 31. Sitzung Bonn, den 15. Juni 1977 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 30. Sitzung, Seite 2190*, Anlage 16 und 17: Statt „Antwort des Staatssekretärs Haunschild" ist „Antwort des Staatssekretärs Dr. Hauff" zu lesen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adams*' 17. 6. Dr. van Aerssen * 17. 6. Dr. Aigner * 17. 6. Alber * 17. 6. Angermeyer 24. 6. Dr. Bangemann 24. 6. Dr. Bayerl * 17. 6. Blumenfeld * 17. 6. Breidbach 17. 6. Fellermaier * 17. 6. Flämig * 17. 6. Dr. Früh * 17. 6. Dr. Fuchs * 17. 6. Haase (Fürth) * 17. 6. Hoffmann (Saarbrücken) * 17. 6. Hoppe 24. 6. Dr. Jahn (Braunschweig) * 17. 6. Jung * 17. 6. Dr. Jaeger *** 16. 6. Dr. Jobst 15. 6. Katzer 24. 6. Dr. Klepsch * 17. 6. Klinker * 17. 6. Kunz (Berlin) * 17. 6. Lange * 17. 6. Lemp * 13. 6. Lücker * 17. 6. Dr. Marx 24. 6. Dr. Müller ** 16. 6. Müller (Mülheim) * 17. 6. Müller (Wadern) * 17. 6. Dr. Müller-Hermann * 17. 6. Reddemann ** 16. 6. Frau Dr. Riede (Oeffingen) 24. 6. Schmidt (München) * 17. 6. Schreiber * 17. 6. Schwabe * 17. 6. Dr. Schwencke (Nienburg) ** 17. 6. Dr. Schwörer * 17. 6. Seefeld 24. 6. Sieglerschmidt * 17. 6. Dr. Starke (Franken) * 17. 6. Dr. Staudt 15. 6. Frau Steinhauer 24. 6. Stommel 15. 6. Frau Tübler 17. 6. Dr. Vohrer ** 17. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordneter) entschuldigt bis einschließlich Frau Dr. Walz * 17. 6. Wawrzik * 17. 6. Dr. Wendig 24.6. Würtz * 17. 6. Zeyer * 17. 6. Zywietz * 17. 6. Anlage 2 Ergänzende Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Zusatzfrage des Abgeordneten Susset (CDU/CSU) zur Frage 65 der Frau Abgeordneten Geier (CDU/CSU) (Drucksache 8/458 Frage A 65 29. Sitzung, Seite 2075 A) : Ihre Zusatzfrage „Herr Staatssekretär, könnten Sie, nachdem Sie den Betrag, den die EG zur Verfügung stellen würde, auch die Höhe der Mittel angeben, die vom Bund oder den Ländern zur Verfügung gestellt werden müßten, um diese Schulmilchverbilligung in attraktiver Weise durchführen zu können?" beantworte ich wie folgt: Die Kosten der Verbilligungsaktion, die von mir am 26. Mai 1977 für die Bundesrepublik Deutschland mit 31,8 Millionen DM pro Jahr und 159 Millionen DM für das gesamte Fünfjahresprogramm beziffert worden sind, basieren auf folgenden Überlegungen: In der Bundesrepublik Deutschland beträgt die Zahl der Schüler, die für die verbilligte Abgabe von Milch in Frage kommen, ca. 10,8 Millionen. Unterstellt man optimistischerweise eine Schülerbeteiligung von 50% und eine Verwendung von Vollmilch bzw. Vollmilchkakao, so ergibt sich für 190 Schultage ein Gesamtmilchabsatz von 214 700 t im Jahr. Bei einem Richtpreis von derzeit 59,20 Dpf/ Liter bedeutet dies, daß in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt aus Mitteln der öffentlichen Hand 31,8 Millionen DM im Jahr und 159 Millionen DM in 5 Jahren zur Schulmilchverbilligung bereitgestellt werden müßten. Der Gemeinschaftsbeitrag würde sich auf 63,55 Millionen DM im Jahr bzw. 317,5 Millionen DM für die gesamte Laufzeit des Programms stellen. Nach vorliegenden Erfahrungen dürfte allerdings zumindest in der Anlaufphase eine Beteiligung von nur 30 °/o der Schüler und ein hoher Anteil von teilentrahmtem Kakao - bei dem wegen des geringeren Fettgehalts der Verbilligungsbetrag niedriger ist - zu unterstellen sein. Damit würden sich die Kosten für die öffentliche Hand in der Bundesrepublik Deutschland erheblich reduzieren.
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    Rede von Christian Lenzer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Bundesminister, könnten Sie auch nur eine Passage aus der Rede des Kollegen Riesenhuber nennen, in der die vorgetragenen Fakten nicht den Tatsachen entsprechen?
    Dr. Friderichs, Bundesminister: Nein, Herr Abgeordneter. Das, was er gesagt hat, bestreite ich gar nicht. Ich habe doch nur gesagt, daß ich die Form des Vortrages so empfunden habe. Wenn Sie das stören sollte, bin ich aber sofort bereit, das Wort „Diffamierung" zurückzunehmen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD — Zurufe von der CDU/CSU: Na also! — Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Denn es kommt mir überhaupt nicht darauf an, hier in irgendeinem Punkt einen vermeidbaren Konflikt hervorzurufen. Wir haben alle miteinander alle Hände voll zu tun, diejenigen Bürger zu unterrichten — nicht im schulmeisterlichen Sinne, sondern im Sinne von Information —, die dieser neuen Technologie, dieser neuen Energieart mit großer Skepsis und mit Angst gegenübertreten, die nicht durchschauen können, wo die vermeidbaren und unvermeidbaren Risiken sind und wie das schreckliche Wort „Restrisiko" zu interpretieren ist. Wir haben überhaupt keine Veranlassung, uns hier wechselseitig in irgendeiner Form Vorwürfe zu machen. Nur dies störte mich an den Eingangsbemerkungen, die auch aus anderen Teilen des Hauses als polemisch empfunden wurden. Nur das wollte ich sagen. Wenn der Ausdruck Sie stören sollte, nehmen Sie ihn weg. Ich bleibe bei meiner Aussage: Wir haben keinen Grund, hier nichtvorhandene Gegensätze aufzubauen.
    Wir haben allerdings allen Grund — lassen Sie mich dies deutlich sagen — den Versuch zu machen, die Debatte über diese Fragen auch und insbesondere dort zu führen, wo sie hingehört: in diesem Parlament.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Wir haben eine repräsentative Demokratie. Ich begrüße die Anfragen der Fraktionen des Deutschen Bundestages.
    Lassen Sie mich noch etwas hinzufügen: Wir haben nach meiner Meinung auch allen Grund, dafür zu sorgen, daß sich die Entscheidung in so wichtigen Fragen nicht zunehmend in Bereiche verlagern, die einer parlamentarischen und politischen Verantwortung nicht unterliegen.

    (Erneuter Beifall bei allen Fraktionen)

    Damit meine ich Behörden, Experten und Gerichte. Ich weiß, daß wir in einem Rechtsstaat. leben und daß das Recht besteht, die Gerichte anzurufen. Das ist eine Selbstverständlichkeit. Aber die Verantwortung, die hier auf uns lastet — und sie ist größer, als es selbst mancher leichtfertige Befürworter wahrhaben will —,

    (Pfeffermann [CDU/CSU] : Von uns stammt aber die Empfehlung der Verbandsklage nicht!)

    liegt auf uns in diesem Parlament und in der Regierung.
    Lassen Sie mich hinzufügen: Parteien — ich selber bin stellvertretender Vorsitzender einer solchen
    — tun sich da vielleicht ein bißchen leichter, weil sie sehr häufig nicht unter dem Entscheidungszwang per Termin stehen. Dieses Parlament tut sich deswegen leichter, weil auch heute wieder keine konkrete Entscheidung ansteht.

    (Pfeffermann [CDU/CSU] : Weil keine dementsprechende Vorlage da ist! Das liegt doch an Ihnen!)

    — Ich bitte um Entschuldigung, auch über die letzten beiden Energieprogramme brauchten Sie nicht zu entscheiden, weil es hier keine Entscheidungs-



    Bundesminister Dr. Friderichs
    kompetenz gibt. Ich kritisiere das doch gar nicht, sondern stelle es nur dar. Die Bundesregierung selbst — der Kollege Maihofer, der Kollege Matthöfer und ich — stehen permanent per Termin vor Entscheidungen. Wir können die Akten nicht auf Wiedervorlage legen. Diese Verantwortung muß man tragen. Ich trage sie, um es ganz klar und deutlich zu sagen, nach reiflicher Abwägung des Für und Wider und indem ich versuche, mir die Expertenmeinung zu meiner Meinungsbildung hilfreich zu machen, aber nicht, indem ich versuche, meine Entscheidung auf politisch nicht verantwortliche Gremien oder Personen zu delegieren.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich dies als Letztes sagen. Wir werden nicht an unseren Entscheidungen in dieser Legislaturperiode gemessen. Das erschwert Entscheidungen in der Demokratie. Ob diese Regierung, ob dieser Deutsche Bundestag der Verantwortung gerecht geworden ist, wird sich Mitte der 80er Jahre und nicht heute zeigen.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Meine Damen und Herren, ich bitte Sie aber sehr herzlich — auch das ist gottlob Politik —, für die Zukunft Verantwortung zu tragen und dann, wenn man Fehler gemacht hat, dies einzugestehen und Konsequenzen zu ziehen. Ich hoffe, daß die Debatte des heutigen Tages in diesem Sinne verläuft.

    (Beifall bei der FDP und der SPD und bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Dr. Narjes.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Karl-Heinz Narjes


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsident! Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren! Diese Debatte soll die Klarheit in die deutsche Energiepolitik bringen, die ihr seit Jahren in einem besorgniserregenden Maße abhanden gekommen ist. Diese Debatte ist zwar eine Stunde des Parlaments, aber sie gibt auch der Bundesregierung Gelegenheit zu eindeutigeren Antworten auf die Frage nach der künftigen Verfügbarkeit des Produktionsfaktors „Energie". Die Bundesregierung hat uns eine Fülle von Material geliefert. Die 150 Schreibmaschinenseiten, mit denen die Bundesregierung die Großen Anfragen von Koalition und Opposition beantwortet hat, haben aber gleichwohl nur den Wert einer Stichwortsammlung ohne roten Faden. So viel ungelöste Probleme gibt es in ihrem Kreise.
    Unsere Energiepolitik ist zunehmend weniger kalkulierbar für die Verbraucher und Produzenten, für die Länder und Gemeinden, ja sogar für die Umwelt-, Wirtschafts-, Finanz- und Forschungspolitik selbst geworden. Dabei wäre es nicht einmal schwierig, allgemeine Ziele der deutschen Energiepolitik so zu formulieren, daß alle Parteien ihnen zustimmten. Eines dieser Ziele könnte wie folgt formuliert werden: die verläßliche Bereitstellung einer ausreichenden Versorgung mit umweltverträglicher Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen. Es wäre auch nicht schwer, einige Hauptstoßrichtungen der mittelfristigen Politik so zu beschreiben, daß es wenig Widerspruch gibt. Ich denke an die Aufgaben der Minderung unserer Abhängigkeit vom Importöl, an die Notwendigkeit eines umfassenden Energiesparprogramms und an Maßnahmen zur Erschließung alternativer Energiequellen. Zu allen diesen Punkten enthalten die Eckdaten und die Reden von heute morgen in ihren analytischen Bemerkungen und in ihren Ansätzen möglicher Politik manches, was von allen Seiten unterschrieben werden könnte.
    Was uns aber trennt — lassen Sie mich dies hier jetzt so deutlich sagen —, ist folgendes: erstens die mangelhafte Einordnung der deutschen Energiepolitik in den auch für uns schicksalhaften Datenkranz der Weltenergiepolitik; zweitens die unzureichende Abstimmung der Energiepolitik der Bundesregierung mit den Erfordernissen einer dynamischen mittelfristigen Wirtschaftspolitik; drittens vor allem aber das fehlende Durch- und Umsetzungsvermögen der energiepolitischen Absichten in konkrete Handlungen und deren konsequenten Vollzug in Schlüsselbereichen und viertens die aus parteipolitischer Schwäche herrührende Bereitschaft der Bundesregierung, längere Engpässe, wenn nicht gar Lücken unserer Stromversorgung in den 80er Jahren mit schwerwiegenden Konsequenzen in Kauf zu nehmen. Was unter diesen Gesichtspunkten hier geboten wird, ist bestenfalls ein Abriß von Energieästhetik für Technokraten.
    Die Energiepolitik muß unter den Bedingungen des auslaufenden Ölzeitalters und der bedrohlich zunehmenden Vermachtung der Weltenergiemärkte in langen Fristen konzipiert und angelegt sein. Wer heute ein Kernkraftwerk zu bauen beschließt, muß wissen, daß er den ersten Strom aus diesem Werk allerfrühestens 1987 an das Netz wird geben können. Wer heute einen neuen Schacht abteufen will, wird kaum vor 1987 Steinkohle verkaufen können. Wer heute eine neues Braunkohlenfeld aufschließen möchte, dürfte kaum vor 1990 daraus Nutzen ziehen können. Vergleichbare und sogar längere Fristen gibt es für viele Maßnahmen der Energieersparnis sowie der Entwicklung alternativer Energiequellen.
    Der Bezugsrahmen 1985, den die Bundesregierung ihren energiepolitischen Aussagen noch als Regelfall gesetzt hat, ist deshalb für eine umfassende Analyse zu kurz gegriffen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Viele Entscheidungen für 1985 sind so oder so schon heute gefallen. Sie können nicht mehr korrigiert werden. Der Horizont 1990 ist deshalb richtiger, wenn wir zugleich die längerfristige Entwicklung etwa bis zum Jahr 2000 im Auge behalten, so wie es zunehmend erfreulicherweise die internationalen Gesellschaften und die großen Studiengruppen praktizieren. Diese langen Fristen sind keine Einladung zur Flucht aus der Gegenwart. Allein die gründliche Beschäftigung indessen mit den langfristigen Entwicklungstrends vermitteln uns zutreffende Maßstäbe für die Arbeit mit praktikablen Zwischenhorizonten und für die Vorbereitung der auf sie abgestellten Einzelentscheidungen.



    Dr. Narjes
    Wer sich wie die Bundesregierung die langfristigen Entwicklungen nur ungenügend erschließt, verengt seinen Zeithorizont und läuft die Gefahr von Fehlentscheidungen. Wir alle kennen die Ungewißheiten, die das Bemühen um Langzeitprognosen und realistische Zukunftsszenarien belasten. Diese Grundhaltung verbietet uns Aussagen von jener demagogischen Präzision, mit der zuweilen die Öffentlichkeit verunsichert oder in eine ungerechtfertigte Selbstzufriedenheit geführt werden soll. Unsere Prognosen produzieren keine Plansollzahlen nach der Art des Ostblocks. Sie sollen orientieren und, soweit sie vom Staat für seine Politik übernommen werden, ihn selbst verpflichten, damit sie das zureichende Vertrauen aller schaffen, deren Entscheidung von seinen Daten abhängig ist. Prognosen dieser Art sind weder Planung noch Absage an das Wettbewerbsprinzip. Für die CDU/CSU bleibt der Wettbewerb der Energieträger und der Energieversorgungsunternehmen der ordnungspolitische Regelfall und sind nur unvermeidbare Einschränkungen die Ausnahme.
    Zu den Daten der Weltenergiewirtschaft. Die gegenwärtige Situation von Angebot und Nachfrage auf dem Weltölmarkt wird sich im Verlaufe der 80er Jahre grundlegend ändern. Darüber scheint es weltweit kaum Meinungsverschiedenheiten zu geben, und wenn ich die Redner der Koalition richtig verstanden habe, auch nicht in diesem Hause. Die Frage ist allein, wann die Ölnachfrage stärker gestiegen sein wird als die Weltölproduktion und wann damit der Verkäufermarkt durchschlägt. Die neuen Felder in der Nordsee und, lassen Sie mich hinzufügen, auch in Alaska, von denen soviel berichtet wird, bringen uns nur einen Aufschub von wenigen Jahren, nach denen sich die ganze Last der Erweiterung der Erdölproduktion wieder auf die OPEC-Staaten und vor allem auf Saudi-Arabien verschieben wird.
    Eine Reihe von Faktoren bestimmen diese Entwicklung. Wenn der Energieverbrauch in den Vereinigten Staaten unverändert weiter steigt, wird der Importbedarf der Vereinigten Staaten allein schon Mitte der 80er Jahre die voraussehbare Höchstproduktion Saudi-Arabiens übersteigen. Dieser Krisenpunkt wird sich in dem Maße in die Zukunft verschieben, wie das Programm des amerikanischen Präsidenten Carter vom Kongreß akzeptiert wird. Die vorliegenden Nachrichten lassen indessen, so fürchte ich, schon mit Sicherheit Abstriche erwarten.
    Ein größeres Gewicht kommt auch dem Wachstum der übrigen OECD-Länder und dem sich daraus ergebenden wachsenden Ölbedarf zu. Sodann ist es auch denkbar, daß die Sowjetunion in absehbarer Zeit als Ölexporteur auf den Weltmärkten ausfällt und selbst zum Ölimporteur wird. Die energiepolitischen Anstrengungen der Staaten der Dritten Welt schließlich kommen nach allgemeiner Ansicht erst später zum Zuge und werden, bevor die größere mexikanische und ägyptische Produktion erwartet werden kann, nicht ausreichen, um mittelfristig ein Steigen der Ölnachfrage auch dieser Länder zu verhindern. Wie immer diese verschiedenen Nachfragetrends sich auch entwickeln, ein gefahrvolles Ungleichgewicht auf dem Weltölmarkt ist für die 80er Jahre schon heute eindeutig erkennbar.
    Diese Prognose wird von der kürzlich veröffentlichten internationalen Studie des Workshop on Alternative Energy Strategies ebenso geteilt wie von der im April veröffentlichten CIA-Studie. Bei alledem ist unterstellt — ohne daß wir darüber irgendwelche Gewißheit haben; im Gegenteil, Bundesminister Friderichs hat ausdrücklich von seinem gegenteilig ausgerichteten Gespräch mit dem Scheich Jamani berichtet —, daß die Ölproduzenten ihre ganze Wirtschaftskraft engagieren werden, um unablässig neue Felder zu erschließen und ihre Produktion auszuweiten, also darauf verzichten, ihre eigenen Ölreserven für die Zukunft zu schonen.
    Zu diesem Mengenproblem dürfte mit Sicherheit ein Preisproblem hinzukommen. Die heutige Preisführerschaft Saudi-Arabiens beruht auf seiner augenblicklichen Fähigkeit, kurzfristig ungenutzte Kapazitäten zu mobilisieren, wenn andere Produzenten höhere Preise durchsetzen möchten. Diese Preisführerschaft endet spätestens Mitte der 80er Jahre. Wir werden dann in den Märkten zu Knappheitspreisen gelangen, die meines Erachtens wesentlich höher sein werden, als gegenwärtig in den Prognosen angenommen wird. Diese Preisbewegung dürfte das Marktgeschehen auch früher als angenommen bestimmen, nämlich sobald der Verkäufermarkt definitiv erkennbar und vom Markt vorweggenommen wird.
    Präsident Carter hat deshalb zu Recht festgestellt, daß wir die gesamten bekannten Vorräte der ganzen Welt bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts verbraucht haben werden, wenn die Weltnachfrage unverändert wie bisher um jährlich 5 % steigt. Er hat aus dieser Situation konsequent geschlossen, daß die Vereinigten Staaten damit vor der größten innenpolitischen Herausforderung stehen, die diese Nation zu den Lebzeiten der gegenwärtigen Generation zu bestehen haben wird. Die Alternative zu einer entschlossenen Änderung der amerikanischen Energiepolitik wäre nach Carter eine Katastrophe. Abgesehen von der Verhütung des Krieges, gibt es für Carter und für die Vereinigten Staaten keine größere Aufgabe als die der Energiepolitik.
    Verglichen mit dieser einzig möglichen verantwortlichen Sicht dieses energiepolitischen Existenzproblems der amerikanischen Nation bietet die Bundesregierung heute dem deutschen Volk eine klägliche Mischung von blindem Provinzialismus, biederer Technokratie und Entschlußlosigkeit an.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    In welcher Welt leben Sie, meine Herren Minister?

    (Wehner [SPD] : Sagten Sie „Provinzialismus"? Wo kommen Sie denn her? — Weitere Zurufe von der SPD)

    Glauben Sie im Ernst, daß Sie mit Ihrer schlecht zu-
    bereiteten und kraftlosen Hausmannskost unsere



    Dr. Narjes
    nationalen Lebensinteressen hinreichend wahrnehmen können?

    (Wolfram [Recklinghausen] [SPD] : Das ist Diffamierung! — Wehner [SPD]: Dummheit ist das!)

    Für die CDU/CSU folgt aus dieser erkennbaren Entwicklung auf den Weltenergiemärkten zwingend eine alles andere überragende Maxime unseres energiepolitischen Handelns:

    (Stahl [Kempen] [SPD] : Wer hat denn das Energieprogramm erstellt?)

    am knappsten ist der Faktor Zeit, wir haben keine Woche mehr zu verlieren.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Nahezu vier kostbare Jahre wurden vertan. Wir sind in eine Gefahrenzone gekommen, in der uns Knappheit und extreme Preisentwicklungen ohne hinreichend lange Vorwarnzeiten schneller erreichen können, als notwendige Abwehrmaßnahmen möglich sind. Die Bundesregierung verweigert ihre Pflicht, sich der Weltmarktentwicklung mit einer der amerikanischen vergleichbaren Weitsicht und Entschiedenheit zu stellen und Deutschland auf die Nachölwirtschaft vorzubereiten.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wenn die Bundesregierung nicht unter kriegswirtschaftlichen Bedingungen, die wir nicht wollen — arbeiten in mehreren Schichten und drastische Verkürzung aller Verfahrensfristen und Instanzenzüge —, arbeiten und das Problem noch lösen will, muß sie neben ihren eigenen Anstrengungen jetzt sogar noch vermehrt die Instrumente der internationalen Zusammenarbeit einsetzen und nutzen, damit wenigstens durch abgestimmte harte Maßnahmen zur Drosselung des Energieverbrauchs ein wenig mehr Zeit zur Anpassung an die Wirklichkeit der 80er Jahre gewonnen wird.
    Die Bundesregierung sollte auch prüfen, wieweit sie mit unserer Entwicklungspolitik mehr als bisher möglichst vielen Entwicklungsländern helfen kann, eine eigene Energieproduktion aufzubauen und ihre Energie sparsam zu verwenden. Unter diesem Gesichtspunkt wäre eine Aufstockung der hierfür zur Verfügung stehenden Mittel zugleich auch gute deutsche Energiepolitik.
    Eine zweite Konsequenz ist ebenfalls fällig. Sie betrifft die Sicherung unserer Versorgung in politischen Krisen, etwa nach einem Lieferboykott oder vergleichbaren Erscheinungen. Wir stehen heute ins-. gesamt kaum besser da als 1973. Man komme uns nicht mit der selbstgefälligen Behauptung, die damalige Krise sei ein einmaliger und aufgebauschter Vorgang des Winters 1973/74 gewesen. Die politische Situation in den Hauptölländern ist viel zu labil, als daß die Wiederholung von Embargomaßnahmen ausgeschlossen werden kann. Schon das letzte Wahlergebnis in Israel hat ausgereicht, um verschiedene arabische Minister zu einer erneuten Drohung mit der Ölwaffe zu veranlassen.

    (Stahl [Kempen] [SPD] : Wer stellt das denn in Frage?)

    Auch Saudi-Arabien hat sich ihren Gebrauch immer wieder ausdrücklich vorbehalten. Wir können uns vor ihr nur durch sehr hohe Vorräte und theoretisch durch die Sicherung von ausreichenden Bezugsquellen außerhalb des OPEC-Raumes schützen. Letzteres dürfte auch bei sprudelnden Nordseequellen nur sehr begrenzt möglich sein. Es bleibt allein die Vorratshaltung.
    Wir halten es für leichtfertig, wenn die Bundesregierung darauf verweist, daß das in der Europäischen Gemeinschaft und in der Internationalen Energieagentur vereinbarte Vorratsziel von 90 Tagen bald — wann immer das sein mag — erreicht sein werde. Vorräte für 90 Tage dürfen für uns nur eine Mindestmenge sein. Diese Verpflichtung hindert uns nicht, das zu unserer Versorgungssicherheit Notwendige zu tun. 90 Tage reichen nicht für die durchaus denkbaren spezifisch deutschen Gefährdungen ;aus.
    Wir befinden uns im Einklang mit der Analyse des amerikanischen Präsidenten Carter, die ihn zu dem Entschluß führte, eine nationale Ölreserve von einer Milliarde Barrel Öl anzulegen, obwohl die Vereinigten Staaten immer noch eine große eigene Ölproduktion aufweisen, in der Kohle- und Uranversorgung autark sind und wohl wegen ihrer Macht und ihrer Geographie einer wesentlich geringeren Bedrohung ausgesetzt sein dürften als Deutschland. Eine Milliarde Barrel Öl bedeuten wenigstens zehn Monate Versorgung und sichern damit mehr politischen Handlungsspielraum, als ihn Vorräte für 90 Tage Deutschland je geben können.
    Es wäre auch verhängnisvoll, wollte sich die Bundesregierung in diesem Fall auf die Solidaritätsverpflichtungen der IEA oder auch der EG verlassen. Es sind Situationen denkbar — die im einzelnen hier aufzuzeigen nicht der Ort ist —, in denen wir, ähnlich wie 1973/74 Holland, selektiv boykottiert und wohl auch effizienter isoliert werden können, als das der OPEC damals gegenüber den Niederlanden gelungen ist. Unter Umständen hätte die Bundesregierung in einem solchen Fall nicht einmal genügend Schiffsraum, um auch nur das heranzutransportieren, was irgendwo in der Welt verfügbar wäre. Mehr noch: unsere Vorratsschwäche könnte sogar einmal als eine Einladung zu solchen Maßnahmen wirken, so wie große Vorräte abschrecken dürften. Die Gleichgültigkeit der Bundesregierung gegenüber der Aufgabe der Sicherung unserer Versorgung im Krisenfall ist — das sage ich gerade im Hinblick auf die Anstrengungen der Vereinigten Staaten, die doch wohl in derselben Welt wie wir leben — schlicht verantwortungslos.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Daß sich auch Probleme der Sicherheit unserer Uran- und Gasversorgung stellen, will ich nur der Vollständigkeit halber erwähnen. Beides jedenfalls, die Blindheit gegenüber den bedrohlichen Trends auf den Weltenergiemärkten und die Gleichgültigkeit in bezug auf eine angemessene Krisenvorsorge, steht in einem krassen Gegensatz zu der so gern von



    Dr. Narjes
    der Bundesregierung sonst in Anspruch genommenen Schaurolle des dozierenden Weltökonomen.

    (Wolfram [Recklinghausen] [SPD]: Sie machen aber jetzt starke Sprüche! — Weitere Zurufe von der SPD)

    Die Antworten der Bundesregierung auf die Zusammenhänge zwischen Wachstum der Volkswirtschaft und dem damit verbundenen Wachstum des Primärenergieeinsatzes und Stromverbrauches haben wir zur Kenntnis genommen. Wir möchten aber auf einen Punkt aufmerksam machen, nämlich darauf, daß die von der Bundesregierung angesetzten Verbesserungen der Relationen zwischen beiden Wachstumsentwicklungen sehr ehrgeizig gewählt sind — ich glaube, Herr Bundesminister Friderichs hat darauf angespielt — und daß die in diesen ehrgeizigen Relationen zum Ausdruck kommenden Sparziele unter Umständen erst zwei oder drei Jahre später erreicht werden können. Die Bedarfsprognosen sind also schon aus diesem Grunde äußerst knapp kalkuliert.
    Was nun die Wachstumsraten von 4,5 % bis 1980 und 4 % für den Zeitraum 1975 bis 1985 selbst anlangt, so müssen wir sie in einem wirtschaftspolitischen Gesamtzusammenhang würdigen. In diesen Annahmen liegt bereits für die Zeit bis 1980 und deutlicher noch bis 1985 der Verzicht auf eine wirtschaftspolitische Maximalstrategie, die, um in den Alternativen des Instituts der Deutschen Wirtschaft zu sprechen, notwendig wäre, um die Arbeitslosigkeit bis 1980 auf etwa 600 000 herunterzudrücken. Wie will die Bundesregierung bei der Annahme von 4 °/o durchschnittlichen realen Wachstums die Investitionen der privaten Wirtschaft jährlich um durchschnittlich etwa 8 °/o bis zu diesem Endzeitpunkt steigen lassen, ohne die wir aus der gegenwärtigen Stagnation der Beschäftigung nicht herauskommen und den Stau des Strukturwandels nicht abbauen können? Die Bundesregierung muß sich doch darüber klar sein, daß sich eine so knapp bemessene Energiepolitik später einmal als Investitions- und Wachstumsbremse und damit als Hemmnis einer dynamischen Vollbeschäftigungspolitik, also der seit langem fälligen Vorwärtsstrategie, auswirken kann. Ich sage dies gerade in bezug auf die von Bundesminister Friderichs gesetzten Maßstäbe: Mitte der 80er Jahre werden wir sehen, was wir heute entschieden oder versäumt haben.
    Und hier liegen für uns die entscheidenden Einwände gegen Ihre Eckwerte. Es ist für uns ein unerträglicher Gedanke, daß wir im nächsten Jahrzehnt an der dynamischen Entfaltung unserer Produktivkräfte gehindert sein könnten, weil wir uns heute — unnötigerweise — ein energiepolitisches Zwangskorsett zulegen.

    (Stahl [Kempen] [SPD] : Inwiefern denn?)

    Die Energiepolitik muß — auf absehbare Zeit jedenfalls — den Zielen des Wachstums und der Vollbeschäftigung untergeordnet sein. Wir sind nicht bereit, einen einzigen Arbeitsplatz einer entschlußlosen Energiepolitik zu opfern.

    (Stahl [Kempen] [SPD] : Wer will das denn, Herr Narjes!? Was soll denn das!?)

    Es ist nicht so, daß diese Zusammenhänge in der Bundesregierung etwa nicht gesehen werden. Wir haben vielmehr den Verdacht, daß SPD und FDP — in Schwäche vereint — unseren Energiebedarf so knapp wie nur irgendwie plausibel darstellbar vorausschätzen,

    (Stahl [Kempen] [SPD] : Sprechen Sie doch einmal mit Herrn Pestel in Niedersachsen, was der dazu sagt! Das ist doch Ihr Parteifreund!)

    damit sie in der internen Diskussion ihrer Parteien vor den prinzipiellen Gegnern der Kernenergie bestehen können.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Wehner [SPD] : Sie merken auch alles!)

    Sie rechnen deshalb fortlaufend opportunistisch

    (Wehner [SPD] : Sie durchschauen alles!)

    und werfen viele tausend Megawatt Kapazitäten der 80er Jahre heute Ihren inneren Gegnern hin, damit Sie jetzt — zu Lasten der Allgemeinheit — Ruhe haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    In dem Maße, in dem SPD und FDP dieses Spiel treiben, spielen sie mit dem Wachstum und den Arbeitsplätzen der 80er Jahre.
    Lassen Sie mich an dieser Stelle, um das gleich hinzuzufügen, Herr Kollege Wehner,

    (Wehner [SPD]: Ja, ja!)

    vor der Versuchung warnen, die verschiedenen Bereiche der Wirtschafts-, Sozial- und Finanzpolitik mit Hilfe unterschiedlicher Wachstumsprognosen taktisch zu manipulieren. Wir sind nicht bereit, diese Fassade der Widersprüche zu stützen, und werden unablässig auf Klarheit dringen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Stahl [Kempen] [SPD] : Herr Narjes, Sie sprechen doch gar nicht für Ihre Fraktion! Sie sprechen doch für sich ganz allein! Es gibt doch ganz andere Meinungen zu dem Bereich, was Steigerungsraten angeht!)

    Es darf auch keinen Engpaß in der Stromerzeugung geben. Zusätzlich nämlich zu dem weltweiten Wettlauf mit der Zeit gibt es in Deutschland einen speziellen Kampf gegen die Uhr unserer künftigen Stromversorgung. Dieser mögliche Engpaß ist die Folge des faktischen Zusammenbruchs der Standortauswahl- und -genehmigungsverfahren für neue Kraftwerke sowohl der Kernenergie wie auch der fossilen Primärenergieträger, vor allem also auch der Kohle. Der Engpaß kann sich aber auch aus einer halbherzigen Kohlepolitik oder einer unklaren Kernenergiepolitik dieser Bundesregierung ergeben, und dieser Engpaß ist ausschließlich made in Germany, hausgemacht, kann also auch nur hier behoben werden.

    (Zuruf von der SPD: Aha!)

    Zur Kernenergie will ich nicht die einzelnen Stadien der Problementwicklung nachvollziehen aber zwei Feststellungen herausheben. Erstens: SPD und FDP haben ein Stück der gemeinsamen Entschließung



    Dr. Narjes
    vom 13. Mai 1976 aufgegeben, ohne daß irgendwelche neuen naturwissenschaftlichen oder technischen Erkenntnisse vorliegen. Der verworrene Diskussionsstand in beiden Parteien läßt nicht erkennen, wo sie tatsächlich stehen.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    In beiden Koalitionsparteien fehlt jedenfalls heute ein ausreichender energiepolitischer Konsens. Die Bundesregierung ist deshalb heute faktisch kernenergiepolitisch nur beschränkt handlungsfähig.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Zweitens. Niemand, der sich um eine vernünftige, verantwortungsvolle Beurteilung der Lage bemüht, vermochte bisher eine künftige Energiepolitik aufzuzeigen oder zu entdecken, die die friedliche Nutzung der Kernenergie entbehrlich machen könnte. Es ist auch ein verbreiteter Irrtum, zu meinen, der amerikanische Präsident Carter habe auf die friedliche Nutzung der Kernenergie verzichtet.

    (Stahl [Kempen] [SPD] : Wer behauptet das denn?)

    Sein Programm sieht vielmehr zu den 63 dort schon laufenden Reaktoren den Bau von 70 weiteren Reaktoren bis zum Jahre 2000 vor,

    (Stahl [Kempen] [SPD] : Das sind doch keine neuen Erkenntnisse, Herr Narjes!)

    durch die zusätzlich 360 000 MW Leistung an das Netz gebracht werden sollen. Das ist das Zwölffache der von der Bundesregierung für 1985 noch gewünschten, aber keineswegs mehr gesicherten Menge.

    (Stahl [Kempen] [SPD] : Herr Narjes, setzen Sie sich hier mit Herrn Jung auseinander oder mit wem?)

    Auch die Vertreter des sogenannten Nullwachstums müssen erkennen, daß auch eine „Nachölwirtschaft" ohne Wachstum nicht ohne Kernenergie auskommen könnte, weil es auf Jahrzehnte keine anderen Substitutionsmöglichkeiten für 01 in hinreichender Quantität geben wird. Dasselbe gilt für diejenigen, die das Wachstum des Primärenergieverbrauchs so weit vom Wirtschaftswachstum abkoppeln möchten, daß letzteres ohne steigenden Energieeinsatz möglich bleibt.
    Das wichtigste Nahziel zur Orientierung der durch die lebhafte Kernenergiediskussion bundesweit aufgewühlten öffentlichen Meinung ist für uns eine möglichst konzertierte Anstrengung aller, die irgendwie öffentliche Verantwortung tragen — in der Politik, in den Gewerkschaften, in den Medien und im Bildungswesen oder in den Kirchen —, mit dem Ziel, die Kernenergiediskussion wieder auf das Gleis der Vernunft und der Sachlichkeit ohne Agitation und Haß — zu bringen.

    (Stahl [Kempen] [SPD] : Aber nicht in dem Ton, wie Sie hier reden!)

    Und ich freue mich darüber, daß ich in den Reden der Kollegen Schmidt und Professor Laermann etwa dieselben Gedankengänge gefunden habe.

    (Wolfram [Recklinghausen] [SPD] : Nur bei Ihnen vermißt man diese Sachlichkeit!)

    Eine handlungsfähige Bundesregierung, die sich ihrer Führungsverpflichtung bewußt wäre, hätte diese Aufgabe schon längst offensiv begonnen, innerhalb der sie stützenden Parteien wie in der Öffentlichkeit. Da es sie nicht gibt und da sie ihre Stühle auch nicht zu räumen braucht, weil sie in einer früher gar nicht erkannten Form zum Nutznießer der die Regierungsstabilität sichernden Vorschriften unserer Verfassung geworden ist, sollten alle Meinungsführer auch ohne eine Führung durch die Bundesregierung handeln. Vielleicht gelingt es ihr jedenfalls, das für eine solche umfassende Informationskampagne notwendige Material bereitzustellen.
    Auch die Bürgerinitiativen können einen wertvollen Beitrag zu dieser Diskussion liefern. Nur müssen wir sie bitten, sich sehr deutlich von den zu ihrer Unterwanderung geschickten Elementen der radikalen Linken zu trennen, denen es nicht um eine kritische Bewertung unserer Energiepolitik geht, sondern ausschließlich um Ansatzpunkte für eine Massensolidarisierung gegen unseren demokratischen Staat.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Kunz [Weiden] [CDU/CSU] : Sehr richtig! — Genauso ist es!)

    Der Zweck des Bürgerprotests gegen bestimmte Anlagen oder Standorte heiligt unter keinen denkbaren Umständen eine Allianz mit den Feinden unserer Verfassung und unseres demokratischen Staates.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wie zynisch diese Gegner denken, leuchtet jedem ein, der die Loblieder auf die Fortschritte der Kernenergie im Ostblock mit ihrer scheinbaren Abneigung gegen dieselbe Kernenergienutzung in den westlichen Demokratien vergleicht.

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU)

    Dieselben Gruppen, die sich freuen würden, wenn sie fortschrittliche und besonders sichere deutsche Reaktortechnologie nach Königsberg bekommen könnten, treten unter Bürgerkriegsumständen gegen den Bau einer gleichen Anlage in Deutschland auf.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Stahl [Kempen] [SPD] : Haben Sie schon einmal eine Veranstaltung von Kernenergiegegnern mitgemacht?)

    Aber auch in der nicht kommunistisch Linken gibt es einige Töne, die die Vermutung nahelegen, daß für sie der Kampf gegen die Kernenergie in erster Linie ein Vorwand für den Kampf gegen die Soziale Marktwirtschaft ist und daß sie anders denken und handeln würden,

    (Stahl [Kempen] [SPD] : Die bösen Sozialisten!)




    Dr. Narjes
    wäre die freiheitliche Ordnung einmal durch den Sozialismus überwunden.

    (Stahl [Kempen] [SPD] : Natürlich, das mußte ja kommen! Das fehlte noch!)

    Für sie scheint sozialistische Radioaktivität eine andere physikalische Qualität zu haben als die des „kapitalistischen" Systems.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Wehner [SPD] : Wenn wir Sie nicht hätten!)

    Beide Gruppen der Linken haben sich damit selber aus der notwendigen rationalen Diskussion ausgeschlossen.

    (Zurufe von der SPD)

    Die Forderungen nach Pausen im Denken und nach Moratorien sind deshalb für diese Kräfte Forderungen nach einer möglichst unbegrenzten Pause im Handeln.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Und diese Pause soll für sie der Anfang vom Ende der friedlichen Nutzung der Kernenergie sein.
    Die verwaschene Haltung des Bundesinnenministers,

    (Lachen bei der SPD und der FDP)

    die ihnen faktisch schon ein Jahr Aufschub bei der Genehmigung neuer Anlagen gewährt hat,

    (Wehner [SPD] : Nicht einmal richtig!)

    ist für sie schon ein ermutigender Start- und Teilerfolg. Angesichts des großen Zeitmangels, unter dem wir leiden, kann sich die seit mehr als einem Jahr vom Bundesinnenminister betriebene Kernkraftverhinderungsstrategie unter Umständen als eine der verhängnisvollsten Fehlentscheidungen der Nachkriegszeit erweisen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ihre Motive werden uns immer rätselhaft bleiben.

    (Zuruf des Abg. Wehner)