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ID0803101900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 8/31 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 31, Sitzung Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1977 Inhalt: Botschaft des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika aus Anlaß der 5. Wiederkehr des Tages der Gründung der Deutschen Marshall-Stiftung . . . . . . . 2227 A, Begrüßung der Präsidentin des Unterhauses und einer Delegation des Ober- und des Unterhauses des isländischen Althing . . 2227 D Eintritt des Abg. Kolb in den Deutschen Bundestag 2228 A Verzicht des Abg. Dr. Nothhelfer und des Abg. Dr. Wallmann auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag . . . . . . . 2228 A Bestellung des Abg. Franke und des Abg. Rawe als ordentliche Mitglieder sowie des Abg. Dr. Häfele und des Abg. Dr. Lenz (Bergstraße) als stellvertretende Mitglieder im Vermittlungsausschuß . . . . . . . 2228 A Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 2228 A Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung . 2228 B Große Anfrage der Fraktion der CDU/CSU Energiebedarf und friedliche Nutzung der Kernenergie — Drucksachen 8/156, 8/569 — in Verbindung mit Große Anfrage der Abgeordneten Stahl (Kempen), Egert, Konrad, Dr. Meinecke (Hamburg), Meininghaus, Dr. Spöri, Urbaniak, Wolfram (Recklinghausen), Dr.-Ing. Laermann, Dr. Graf Lambsdorff, Wolfgramm (Göttingen), Hoppe und der Fraktionen der SPD, FDP Energiepolitik — Drucksachen 8/188, 8/570 — Dr. Riesenhuber CDU/CSU . . . . . . . 2228 D Schmidt (Wattenscheid) SPD . . . . . . 2234 C Dr.-Ing. Laermann FDP . . . . . . . . 2241 D Dr. Friderichs, Bundesminister BMWi . . 2247 C Dr. Narjes CDU/CSU . . . . . . . . . 2256 B Wolfram (Recklinghausen) SPD . . . . . 2284 B Schmidhuber CDU/CSU . . . . . . . 2288 B Zywietz FDP 2295 D Matthöfer, Bundesminister BMFT . . . 2300 A Dr. Freiherr Spies von Büllesheim CDU/CSU 2305 D Dr. Gruhl CDU/CSU . . . . . . . . . 2309 C Stahl (Kempen) SPD . . . . . . . . 2311 B Schwarz CDU/CSU 2314 A Wolfgramm (Göttingen) FDP 2317 D Gerlach (Obernau) CDU/CSU . . . . 2319 D Schäfer (Offenburg) SPD 2322 A Dr. Dr. h. c. Maihofer, Bundesminister BMI 2324 D II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1977 Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD, FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung schadensersatzrechtlicher Vorschriften — Drucksache 8/108 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/563 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 8/562 — Dr. Arnold CDU/CSU . . . . . . . . 2328 B Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD . . . . . 2328 D Engelhard FDP . . . . . . . . . . . 2329 D Dr. de With, Parl. Staatssekretär BMJ . . 2330 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Bundesärzteordnung — Drucksache 8/205 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 8/536 — Dr. Hammans CDU/CSU . . . . . . 2331 B Jaunich SPD 2332 A Eimer FDP 2332 C Beratung der Beschlußempfehlung des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über den Einsatz von Wahlgeräten bei der Wahl zum 8. Deutschen Bundestag am 3. Oktober 1976 — Drucksachen 8/94, 8/443 (neu) — . . . 2333 A Fragestunde — Drucksache 8/571 vom 10.06. 1977 — Anregung des Wohnungsbaus durch Abschaffung der im neuen Mietgesetz geschaffenen Vorschriften zum Schutz des Mieters MdlAnfr Al 10.06.77 Drs 08/571 Frau Simonis SPD Antw PStSekr Dr. de With BMJ . . 2264 C, D, 2265 A, B, C ZusFr Frau Simonis SPD 2264 C, D ZusFr Conradi SPD 2264 D ZusFr Dr. Schneider CDU/CSU 2265 A ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . 2265 B Konsequenzen aus der Untersuchung des Deutschen Städtetags über die Arbeit kommunaler Wohnungsvermittlungsstellen MdlAnfr A2 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Schneider CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Haack BMBau 2265 D, 2266 A ZusFr Dr. Schneider CDU/CSU . . . . . 2266 A Überprüfung des Verbots der Zweckentfremdung von Wohnraum MdlAnfr A3 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Schneider CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Haack BMBau . . 2266 B, D, 2267 A ZusFr Dr. Schneider CDU/CSU . . . . . 2266 D Beschneidung der Selbstverwaltungsrechte der Hochschulen durch mißbräuchliche Berufung auf Bestimmungen des Hochschulrahmengesetzes MdlAnfr A4 10.06.77 Drs 08/571 Thüsing SPD MdlAnfr A5 10.06.77 Drs 08/571 Thüsing SPD Antw PStSekr Engholm BMBW . . . 2267 B, C Teilnahme von Mitarbeitern des BMZ an einer Konferenz in Bolivien, auf der über eine Umsiedlung deutschstämmiger Bürger aus Namibia nach Bolivien gesprochen worden ist MdlAnfr A6 10.06.77 Drs 08/571 Böhm (Melsungen) CDU/CSU Antw PStSekr Brück BMZ 2267 D, 2268 A, B, C ZusFr Böhm (Melsungen) CDU/CSU . . 2268 A, B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 2268 B ZusFr Spranger CDU/CSU 2268 C ZusFr Wohlrabe CDU/CSU . . . . . 2268 C Termin für den Besuch des „Umweltbusses" in Berlin MdlAnfr A7 10.06.77 Drs 08/571 Wohlrabe CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . . . 2268 D, 2269 A ZusFr Wohlrabe CDU/CSU . . 2268 D, 2269 A Sterblichkeitsstatistiken für Beschäftigte in Kernkraftwerken und Wiederaufbereitungsanlagen MdlAnfr A10 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Laufs CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . . . . . 2269 B, D ZusFr Dr. Laufs CDU/CSU . . . . . 2269 C, D Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1977 III Anzahl der Schutzplätze entsprechend den Richtlinien für den Grundschutz für die zivile Bevölkerung sowie Anzahl der bis 1979 fertiggestellten Schutzplätze MdlAnfr Al1 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Möller CDU/CSU MdlAnfr Al2 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Möller CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . 2269 D, 2270 A, B, C ZusFr Dr. Möller CDU/CSU . . . . . 2270 B, C ZusFr Ey CDU/CSU 2270 C Paramilitärische Übungen der Jugendorganisation des kommunistischen Bundes Westdeutschlands MdlAnfr A13 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Hennig CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . . 2270 D, 2271 A, B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 2271 A ZusFr Spranger CDU/CSU 2271 A Ermittlungen über den Weg der Akten im Fall Traube zum „Spiegel" MdlAnfr A15 10.06.77 Drs 08/571 Spranger CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . . . . 2271 B, C, D, 2272 A, B ZusFr Spranger CDU/CSU 2271 C, D ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . 2271 D ZusFr Ey CDU/CSU 2271 D, 2272 A ZusFr Broll CDU/CSU . . . . . . . 2272 A ZusFr Dr. Schäfer (Tübingen) SPD . . . . 2272 B Zahl der Anhörungen aufgrund der Anhörungspflicht der Bundesregierung gemäß § 47 des Kreditwesengesetzes MdlAnfr A16 10.06.77 Drs 08/571 Ey CDU/CSU Antw PStSekr Offergeld BMF . . 2272 B, C, D ZusFr Ey CDU/CSU . . . . . . . . 2272 C, D Freistellung der Beförderung von Personen im Inselverkehr an der deutschen Nordseeküste von der Mehrwertsteuer nach Inkrafttreten der sechsten EG-Mehrwertsteuerrichtlinie MdlAnfr A19 10.06.77 Drs 08/571 Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU MdlAnfr A20 10.06.77 Drs 08/571 Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU Antw PStSekr Offergeld BMF . . . . 2273 A, B Zuweisungshöhe des Brennkontingents für Kartoffelgemeinschaftsbrennereien im Jahr 1977/78 sowie Einfuhr von Agraralkohol im Jahr 1976 MdlAnfr A24 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw PStSekr Offergeld BMF . . 2273 B, C, D ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . 2273 C, D Förderung von Investitionen in Höhe bis zu 33 % im Zonenrandgebiet MdlAnfr A29 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi . . . . 2274 A, B ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . . 2274 B Gefährdung von Arbeitsplätzen im Lebensmitteleinzelhandel und Steuermindereinnahmen durch die erneute Genehmigung sogenannter „Butterfahrten" MdlAnfr A35 10.06.77 Drs 08/571 Lampersbach CDU/CSU MdlAnfr A36 10.06.77 Drs 08/571 Lampersbach CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 2274 C, D 2275 A, B ZusFr Lampersbach CDU/CSU . . . 2275 A, B Verwendung der Mittel zur Förderung der Landwirtschaft für die Erhaltung einer gesunden Landschaft MdlAnfr A37 10.06.77 Drs 08/571 Ey CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . . . . 2275 B, D ZusFr Ey CDU/CSU . . . . . . . . . 2275 C Rückgang des Milchverbrauchs an Schulen zugunsten anderer Erfrischungsgetränke MdlAnfr A39 10.06.77 Drs 08/571 Kuhlwein SPD Antw PStSekr Gallus BML . 2275 D, 2276 B, C ZusFr Kuhlwein SPD 2276 B ZusFr Dr. von Geldern CDU/CSU . . . 2276 C ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 2276 C Niederländische Raubfischerei in den deutschen Küstengewässern MdlAnfr A40 10.06.77 Drs 08/571 Dr. von Geldern CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . 2276 D, 2277 A, B ZusFr Dr. von Geldern CDU/CSU . . . 2277 A, B IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1977 Arbeitserlaubnis für vor dem 1. Januar 1977 im Wege der Familienzusammenführung nachgereiste Jugendliche aus Nicht-EGLändern und Verfügbarkeit dieser Arbeitskräfte z. B. für das Gastgewerbe MdlAnfr A41 10.06.77 Drs 08/571 Frau Hoffmann (Hoya) CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA 2277 C Beeinflussende Faktoren für die Entwicklung der Beitragseinnahmen in der gesetzlichen Rentenversicherung sowie Anteil der freiwilligen Beiträge im Verhältnis zum gesamten Beitragsaufkommen MdlAnfr A42 10.06.77 Drs 08/571 Höpfinger CDU/CSU MdlAnfr A43 10.06.77 Drs 08/571 Höpfinger CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA 2277 D, 2278 A, B ZusFr Höpfinger CDU/CSU 2278 A Entwicklung der Beitragseinnahmen in der gesetzlichen Rentenversicherung auf Grund der voraussichtlichen Lohnentwicklung und der durchschnittlichen Arbeitslosenzahl MdlAnfr A44 10.06.77 Drs 08/571 Kraus CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA 2278 C, D, 2279 A ZusFr Kraus CDU/CSU . . . . . . . . 2278 D ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . . . . 2279 A Verhinderung eines Mißbrauchs der Arbeitslosenunterstützung MdlAnfr A50 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Friedmann CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . . . 2279 B, C ZusFr Dr. Friedmann CDU/CSU 2279 C Bekanntgabe der Kosten des Flugs des SPD-Vorsitzenden Brandt nach Tel Aviv MdlAnfr A57 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Voss CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Bülow BMVg . . . 2279 D, 2280 B ZusFr Dr. Voss CDU/CSU 2280 A Rücknahme der Genehmigung der Prüfungsordnungen für die Hochschule der Bundeswehr in Hamburg sowie Verlegung der im Herbst fälligen Staatsexamen der in Hamburg studierenden Offiziere an die Hochschule der Bundeswehr in München MdlAnfr A58 10.06.77 Drs 08/571 Damm CDU/CSU MdlAnfr A59 10.06.77 Drs 08/571 Damm CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Bülow BMVg 2280 B, C, D ZusFr Damm CDU/CSU 2280 C, D Erfolgsquoten bei den vom Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit finanzierten Raucherentwöhnungsmethoden MdlAnfr A60 10.06.77 Drs 08/571 Jaunich SPD MdlAnfr A61 10.06.77 Drs 08/571 Jaunich SPD Antw PStSekr Zander BMJFG . . . . . 2280 D, 2281 B, C, D, 2282 A, B ZusFr Jaunich SPD . . . . 2281 A, B, 2282 B ZusFr Kuhlwein SPD . . . . . . . . 2281 C ZusFr Lampersbach CDU/CSU . . . . . 2281 C ZusFr Frau Eilers (Bielefeld) SPD . . . . 2281 D ZusFr Spitzmüller FDP . . . . . . . . 2281 D Abfassung der den Medikamentenpackungen beigefügten Beschreibungen in verständlicher Form und in für Sehbehinderte lesbarer Schrift MdlAnfr A63 10.06.77 Drs 08/571 Frau Eilers (Bielefeld) SPD Antw PStSekr Zander BMJFG . . . _ 2282 C, D ZusFr Frau Eilers (Bielefeld) SPD . . _ _ 2282 D Gesetzesvorlage über die Neuordnung der Ausbildung nichtärztlicher Heilberufe sowie Reform der Hebammenausbildung MdlAnfr A66 10.05.77 Drs 08/571 Frau Dr. Neumeister CDU/CSU MdlAnfr A67 10.05.77 Drs 08/571 Frau Dr. Neumeister CDU/CSU Antw PStSekr Zander BMJFG . 2283 A, B, C, D, 2284 A ZusFr Frau Dr. Neumeister CDU/CSU . 2283 B, C, 2284 A ZusFr Jaunich SPD . . . . . . . . 2283 D Nächste Sitzung 2333 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 2335* A Anlage 2 Staatliche Verbilligung von Trinkmilch für Kindergärten und Schulen MdlAnfr A65 20.05.77 Drs 08/458 Frau Geier CDU/CSU ErgSchrAntw PStSekr Gallus BML auf ZusFr Susset CDU/CSU 2335* C Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 197? 2227 31. Sitzung Bonn, den 15. Juni 1977 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 30. Sitzung, Seite 2190*, Anlage 16 und 17: Statt „Antwort des Staatssekretärs Haunschild" ist „Antwort des Staatssekretärs Dr. Hauff" zu lesen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adams*' 17. 6. Dr. van Aerssen * 17. 6. Dr. Aigner * 17. 6. Alber * 17. 6. Angermeyer 24. 6. Dr. Bangemann 24. 6. Dr. Bayerl * 17. 6. Blumenfeld * 17. 6. Breidbach 17. 6. Fellermaier * 17. 6. Flämig * 17. 6. Dr. Früh * 17. 6. Dr. Fuchs * 17. 6. Haase (Fürth) * 17. 6. Hoffmann (Saarbrücken) * 17. 6. Hoppe 24. 6. Dr. Jahn (Braunschweig) * 17. 6. Jung * 17. 6. Dr. Jaeger *** 16. 6. Dr. Jobst 15. 6. Katzer 24. 6. Dr. Klepsch * 17. 6. Klinker * 17. 6. Kunz (Berlin) * 17. 6. Lange * 17. 6. Lemp * 13. 6. Lücker * 17. 6. Dr. Marx 24. 6. Dr. Müller ** 16. 6. Müller (Mülheim) * 17. 6. Müller (Wadern) * 17. 6. Dr. Müller-Hermann * 17. 6. Reddemann ** 16. 6. Frau Dr. Riede (Oeffingen) 24. 6. Schmidt (München) * 17. 6. Schreiber * 17. 6. Schwabe * 17. 6. Dr. Schwencke (Nienburg) ** 17. 6. Dr. Schwörer * 17. 6. Seefeld 24. 6. Sieglerschmidt * 17. 6. Dr. Starke (Franken) * 17. 6. Dr. Staudt 15. 6. Frau Steinhauer 24. 6. Stommel 15. 6. Frau Tübler 17. 6. Dr. Vohrer ** 17. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordneter) entschuldigt bis einschließlich Frau Dr. Walz * 17. 6. Wawrzik * 17. 6. Dr. Wendig 24.6. Würtz * 17. 6. Zeyer * 17. 6. Zywietz * 17. 6. Anlage 2 Ergänzende Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Zusatzfrage des Abgeordneten Susset (CDU/CSU) zur Frage 65 der Frau Abgeordneten Geier (CDU/CSU) (Drucksache 8/458 Frage A 65 29. Sitzung, Seite 2075 A) : Ihre Zusatzfrage „Herr Staatssekretär, könnten Sie, nachdem Sie den Betrag, den die EG zur Verfügung stellen würde, auch die Höhe der Mittel angeben, die vom Bund oder den Ländern zur Verfügung gestellt werden müßten, um diese Schulmilchverbilligung in attraktiver Weise durchführen zu können?" beantworte ich wie folgt: Die Kosten der Verbilligungsaktion, die von mir am 26. Mai 1977 für die Bundesrepublik Deutschland mit 31,8 Millionen DM pro Jahr und 159 Millionen DM für das gesamte Fünfjahresprogramm beziffert worden sind, basieren auf folgenden Überlegungen: In der Bundesrepublik Deutschland beträgt die Zahl der Schüler, die für die verbilligte Abgabe von Milch in Frage kommen, ca. 10,8 Millionen. Unterstellt man optimistischerweise eine Schülerbeteiligung von 50% und eine Verwendung von Vollmilch bzw. Vollmilchkakao, so ergibt sich für 190 Schultage ein Gesamtmilchabsatz von 214 700 t im Jahr. Bei einem Richtpreis von derzeit 59,20 Dpf/ Liter bedeutet dies, daß in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt aus Mitteln der öffentlichen Hand 31,8 Millionen DM im Jahr und 159 Millionen DM in 5 Jahren zur Schulmilchverbilligung bereitgestellt werden müßten. Der Gemeinschaftsbeitrag würde sich auf 63,55 Millionen DM im Jahr bzw. 317,5 Millionen DM für die gesamte Laufzeit des Programms stellen. Nach vorliegenden Erfahrungen dürfte allerdings zumindest in der Anlaufphase eine Beteiligung von nur 30 °/o der Schüler und ein hoher Anteil von teilentrahmtem Kakao - bei dem wegen des geringeren Fettgehalts der Verbilligungsbetrag niedriger ist - zu unterstellen sein. Damit würden sich die Kosten für die öffentliche Hand in der Bundesrepublik Deutschland erheblich reduzieren.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Prof. Dr.-Ing. Karl-Hans Laermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es ist heute morgen in der Debatte schon auf die entscheidende Frage der Bürger unseres Landes hingewiesen worden, nämlich auf die Frage, ob die Anliegen dieser Bürger und die sie bedrängenden Fragen auch von den politischen Repräsentanten — und dies ist das Parlament, ist dieses Hohe Haus — erkannt und vertreten werden. Dies zeigt sich ganz besonders deutlich an der Entwicklung und den Diskussionen um die Fragen der Energiesicherung und insbesondere um die Fragen der Kernenergie.
    Die Sicherung der Energieversorgung einerseits und die Umweltbeeinträchtigung beim Einsatz und Verbrauch von Energie, insbesondere aber die Fragen zur Nutzung der Kernenergie und zu den damit verbundenen Risiken andererseits haben auf breitester Grundlage zu öffentlicher Diskussion, zu Diskussionen innerhalb gesellschaftlich relevanter Gruppen — auch innerhalb von Bürgerinitiativen —, aber auch innerhalb der Parteien geführt. Damit ist diese Diskussion aufs neue in die Parlamente hineingetragen worden. Dabei ist in jüngster Zeit festzustellen, daß die Situation durch eine starke Sensibilisierung auch der breiten Öffentlichkeit gekennzeichnet ist.
    Ich stelle für meine Fraktion fest, daß es dringend geboten ist, zu abschließenden grundsätzlichen Entscheidungen in den Fragen der Energiepolitik zu kommen, die mit der notwendigen Abgewogenheit der Interessen und unter Berücksichtigung der Komplexität des hier und heute in der Debatte anstehenden Problembereichs zu treffen sind.



    Dr.-Ing. Laermann
    Von einem sehr hohen Niveau des Lebensstandards in den Industrienationen aus, das erst durch die Nutzung technologischer Entwicklungen möglich wurde, werden heute in der öffentlichen Auseinandersetzung vielfach Notwendigkeit und Vertretbarkeit des technologischen Fortschritts in Frage gestellt, ohne daß man sich in vollem Umfang über die Folgen im klaren ist.
    Andererseits muß seitens der parlamentarischen Gremien wie auch der darin vertretenen Parteien selbstkritisch erkannt werden, daß sie sich offenbar nicht rechtzeitig mit den drängenden Fragen der Bürger in unserem Land auseinandergesetzt und nicht deutlich genug diese ungelösten Probleme im Zusammenhang in einer allgemein für den Bürger verständlichen Sprache — nicht in der Sprache der Spezialisten — dargestellt haben.
    Es ist Aufgabe des Parlaments, die Diskussion draußen, die sich entwickelt hat, zu versachlichen und den grundsätzlichen Zielkonflikt zwischen der Sicherung der Energieversorgung und der Erhaltung einer intakten Biosphäre und Umwelt aufzulösen.
    Deshalb haben die Koalitionsfraktionen ihre Große Anfrage zur Erarbeitung und Abstimmung ihrer Standpunkte insbesondere im Hinblick auf die anstehende zweite Fortschreibung des Energieprogramms eingebracht, zu der die Regierung nun ihre ausführlichen Antworten vorgelegt hat.
    Zu einem Einwand des Kollegen Riesenhuber möchte ich feststellen, daß die die Regierung tragenden Fraktionen dieses Hauses selbstverständlich ihre Kontrollfunktion auch gegenüber der eigenen Regierung wahrzunehmen haben.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Es ist eine unbestrittene Aufgabe der Bundesregierung, das Energieprogramm fortzuschreiben und den Entwicklungen, insbesondere den wirtschaftlichen, anzupassen. Dies ist als eine permanente Aufgabe der Bundesregierung aufzufassen. Aber keinesfalls kann und darf das Energieprogramm etwa als ein Fünf- oder Zehn-Jahres-Plan verstanden werden. Dies würde unseren liberalen wirtschaftlichen Vorstellungen nicht entsprechen. Daher ist nachdrücklich zu unterstreichen, daß — wie die Bundesregierung in ihrer Antwort darlegt — in der jeweiligen Fortschreibung des Energieprogramms die quantifizierenden Aussagen nicht als zu erfüllende Planzahlen, sondern als Orientierungshilfe und als Darlegung der Tendenzen und Größenordnungen anzusehen ist.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Aber nicht ständig wechselnd!)

    Dabei kann sie sich verständlicherweise nur auf Prognosen stützen, muß aber die Prämissen und Voraussetzungen klarstellen und gegebenenfalls die mögliche Bandbreite und den dadurch gegebenen Entscheidungsspielraum darstellen. Diese Prognostizierungsproblematik — auf die mein Kollege Zywietz im einzelnen eingehen wird — wird dadurch vergrößert, daß nach heutiger Erfahrung und Situation die Zeitspanne von der Planungsentscheidung für ein Kraftwerk bis zu seiner Inbetriebnahme zwischen acht und zehn Jahren beträgt, das heißt einen Zeitraum umfaßt, der an der Grenze der vorhersehbaren Bedarfsentwicklung liegt.
    Darüber hinaus hat die Bundesregierung zum Ausdruck gebracht, daß sie die aus der politisch-parlamentarischen Diskussion über die Energiepolitik folgenden Ergebnisse bei der Fortschreibung berücksichtigen wird. Lassen Sie mich, Herr Kollege Riesenhuber, dazu feststellen, daß es eine der selbstverständlichen Rollen des Parlaments sein muß, aus dem parlamentarischen Raum heraus auf die Entwicklung solcher entscheidenden Programme Einfluß zu nehmen und nicht nur das Ergebnis der Regierung zur Kenntnis zu nehmen.

    (Lenzer [CDU/CSU] : Aber bitte mit kurzen Beiträgen!)

    — Ich werde mich um die Klarheit und um die Kürze bemühen, Herr Kollege Lenzer. Ich folge da Ihrem Beispiel.
    Deshalb halten wir dies für notwendig. Damit ist aber auch gleich festgelegt, daß sich das Parlament selbst in die Pflicht nehmen muß.
    Für die FDP-Fraktion darf ich feststellen, daß wir bereit sind, zusammen mit der Bundesregierung intensiv die zweite Fortschreibung des Energieprogramms zu entwickeln. Ich meine, daß die Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage geeignet ist, als Einstieg in die parlamentarische Behandlung und Entscheidungsfindung bezüglich der Fortschreibung zu dienen.
    Ich möchte mich im folgenden mit einigen grundsätzlichen Positionen kritisch wertend auseinandersetzen. Die Sicherung der Energieversorgung ist unter verschiedenen zeitlichen Aspekten zu betrachten. Während in der gegenwärtigen Situation noch in gewisser Weise von einem Energieüberangebot gesprochen werden kann, ist es mittelfristig aus allgemeinen politischen wie besonders wirtschafts- und sozialpolitischen Gesichtspunkten unerläßlich, wegen des hohen Importanteils der Primärenergieträger durch eine Diversifizierung die vorhandenen einseitigen Abhängigkeiten abzubauen.
    Die Energieversorgung kann aus eigenen Primärenergievorräten, vorwiegend Steinkohle und Braunkohle, nicht gesichert werden. Dies ist bereits vom Herrn Kollegen Schmidt dargelegt worden. Die Importabhängigkeit selbst kann also nicht abgebaut werden, sondern durch den Einsatz verschiedener Primärenergieträger, auch des Urans, durch die Abstützung auf verschiedene Lieferländer nur störungsunempfindlicher gemacht werden; denn eine störungsfreie und sichere Energieversorgung ist eine Grundvoraussetzung für die Erhaltung der Wirtschaftskraft unseres Landes und damit für die Sicherung unseres sozialen Systems wie die Erhaltung des derzeitigen Lebensstandards.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Dabei spielen für die Diskussion die Frage des Wachstums und — damit in engem Zusammenhang stehend — die Frage des Energiebedarfswachstums sicher eine große Rolle. Vor dem Hintergrund lang-



    Dr.-Ing. Laermann
    fristiger Betrachtungen und Entwicklungen halte ich jedoch die Diskussion darüber, welches prozentuale Wachstum notwendig, wünschenswert oder realisierbar ist, für politisch sehr wichtig, für die unbestreitbar langfristigen energiepolitischen Entscheidungen jedoch für wenig hilfreich. Denn selbst, wenn die Industriestaaten, rein theoretisch, auf jeden Zuwachs des Energiebedarfs verzichteten, würde der Weltenergiebedarf im Hinblick auf die sich vollziehenden Strukturentwicklungen in den Entwicklungsländern langfristig global und mit steigender Wachstumsrate zunehmen. Die im „World Energy Outlook" der OECD niedergelegten Zahlen belegen diese Tatsache wohl eindeutig und unbezweifelbar.
    Ohne nun auf die mengenmäßige Unterschiede der verschiedenen Schätzungen über die Weltvorräte an sogenannten nichterneuerbaren Energieträgern, den fossilen wie mineralischen Energieträgern, einzugehen, muß von deren quantitativer Begrenztheit in den langfristigen Ansätzen ausgegangen werden, wie auch davon, daß derzeit mehr als zwei Drittel der erschlossenen Vorkommen von nur rund 15 % der Weltbevölkerung genutzt werden. Diese Vorräte an nichterneuerbaren Primärenergieträgern wie auch an anderen Rohstoffen müssen aber zukünftig von immer mehr Ländern dieser Erde genutzt und ausgebeutet werden. Gleichzeitig ist auch zu bedenken, wie die wesentlichen Lagerstätten auf der Welt verteilt sind und welche Restriktionen sich unter Umständen aus den politischen Konstellationen ergeben können.
    Daß das Erdöl, als politisches Instrument eingesetzt, die davon abhängigen Volkswirtschaften empfindlich treffen kann und ein die Marktsituation beherrschendes Kartell über die Ölpreisgestaltung in die nationalen Wirtschaftsabläufe in den Industriestaaten wirkungsvoll eingreifen kann, darf in der energiepolitischen Konzeption nicht vernachlässigt werden.
    In diesem Zusammenhang muß auch bedacht werden, daß den fossilen Energieträgern eine große Bedeutung im nichtenergetischen Bereich, also als Rohstoff an sich zukommt. Dieser Rohstoff ist zu wertvoll — lassen Sie mich das etwas salopp sagen —, um mit einem bisher sehr geringen Ausnutzungsgrad unter Verursachung schwerwiegender Umweltbelastungen bei der Umwandlung in Nutzenergie, also z. B. bei der Verstromung, verbrannt zu werden.
    Es ist unbestritten, daß in diesem Zusammenhang die Kohle als der heimische Energieträger von erheblicher Bedeutung auch in regional-strukturbezogener Hinsicht unserer besonderen Beachtung bedarf und daß es notwendig ist, auch im Hinblick auf die zukünftige vielleicht bessere Nutzung und weitergehende Ausnutzung, ihre Förderkapazität zumindest zu erhalten.
    Vor dem Hintergrund dieser Situation wird offenbar, daß der Einsatz neuer Energieträger und die Entwicklung neuer Technologien eine zwingende Notwendigkeit für die zukünftige Sicherung der Energieversorgung und damit für die Erhaltung der
    j Lebensbedingungen im weitesten Sinne ist. Es mag sicher verständlich und zulässig sein, in einem noch einigermaßen überschaubaren Zeitraum davon auszugehen, daß die bisher eingesetzten fossilen Energieträger durch bessere Umwandlungstechnologien, die bessere und rationellere Energienutzung und der Einsatz erneuerbarer Energiequellen den Einsatz einer neuen Energiequelle, der Kernspaltungsenergie, überflüssig machen und deshalb die Lichter bei uns noch lange nicht ausgehen müssen, wie vielfach drohend argumentiert wird.

    (V o r s i t z: Vizepräsident Frau Renger)

    Aber die völlige Aufgabe der Entwicklung im kerntechnischen Bereich, die uns — auch dies sei hier in aller Deutlichkeit gesagt — eine Fülle noch nicht endgültig und befriedigend gelöster Probleme bringen, zu denen besonders die Behandlung radioaktiver Abfälle und deren endgültige säkulare Lagerung, die Beherrschung der Zurückhaltung radioaktiver Gase, die Frage der physical protection, die Beherrschung von ernsthaften und schwierwiegenden Störfällen gehören, würde bedeuten, die Option auf langfristige Lösungen zu verlieren. Niemand von uns, niemand auf der Welt ist Prophet und kann auf Jahrzehnte, ja, auf Generationen hinaus die Entwicklungen absehen. Die Fortentwicklungen, die Verbesserungen, die weiteren Reduzierungen und Minimierungen der vorhandenen Risiken neuer Technologien werden nur möglich sein, wenn diese nicht nur theoretisch, nicht nur in Blaupausen erfolgen; sie müssen in der praktischen Erprobung erfolgen. Dabei wird es entscheidend auf den Umfang und auf das Tempo des Ausbaues ankommen. Die politische und wirtschaftliche Zukunft besonders der Bundesrepublik wie auch der anderen EG-Staaten wird wegen ihrer Abhängigkeit von Rohstoffen nur zu sichern sein, wenn es gelingt, den technologischen Vorsprung zu halten, neue Technologien bis zur Anwendungsreife zu entwickeln und damit einen unverzichtbaren Beitrag auch für die wirtschaftliche Entwicklung der Entwicklungsländer zu leisten, wenn es gelingt, ein wichtiger und unverzichtbarer Partner dieser Länder zu bleiben.
    Welche Konsequenzen ergeben sich nun weiterhin und zwangsläufig aus einer Aufgabe der Option auf den Einsatz von Kernspaltungstechnologien in der Bundesrepublik?
    Erstens. Durch den Betrieb von derzeit sechs Kernkraftwerken sind wir bereits gezwungen, wesentliche Probleme der Sicherheit, der Sicherheit gegen terroristische Eingriffe, der Entsorgung, also der sicheren und endgültigen Lagerung radioaktiven Abfalls zu bewältigen. Wir sitzen also, wenn ich dies so formulieren darf, bereits auf einem fahrenden Zug, von dem wir nicht ohne weiteres abspringen können, ohne seine Fahrt vorher zu verlangsamen.
    Zweitens. Ein nationaler Alleingang würde die grundsätzlichen Bedenken und Probleme nicht beseitigen, wenn in den Nachbarstaaten in Ost und West der weitere Ausbau der Kernenergie erfolgt, zum Teil unter wesentlich geringeren Sicherheitsanforderungen, als dies in unserem Lande geschieht.



    Dr.-Ing. Laermann
    Hier darf ich besonders hervorheben, daß die Anforderungen und Genehmigungsauflagen für kern- technische Anlagen in unserem Land die derzeit weitestgehenden und beispielhaften in der Welt sind und nach dem Stand von Wissenschaft und Technik aktualisiert werden und aktualisiert werden müssen.
    Drittens. Eine völlige Aufgabe weiterer Entwicklungen würde unser Land einerseits wirtschaftlich lähmen und langfristig in eine totale politische Abhängigkeit führen, ohne uns andererseits von den Risiken und Problemen der friedlichen Nutzung der Kernenergie zu befreien. Selbstverständlich sind — das darf ich hier nachdrücklich betonen — aus dem wohlverstandenen ausgeprägten Sicherheitsbedürfnis die eigenen Entwicklungen unerläßlich, um auch den Einfluß auf die internationalen Diskussionen und die Festlegung internationaler Sicherheitsstandards nicht zu verlieren. Wir müssen uns in aller Deutlichkeit vor Augen führen, daß ein Kernkraftwerk 5 km jenseits der Grenzen der Bundesrepublik für uns den gleichen Risikofaktor darstellt wie eines 5 km diesseits der Grenzen.
    Viertens. Eine Weiterentwicklung der Kerntechnologie mit höherer Sicherheit in Richtung auf neue Reaktortypen wie z. B. den Hochtemperaturreaktor mit seiner Möglichkeit, insbesondere die heimischen Primärenergieträger Steinkohle und Braunkohle umweltverträglicher und mit fast doppelt so hohem Nutzungsgrad wie bisher einzusetzen, die Entwicklung beispielsweise eines Uran-Thorium-Kreislaufs, aber auch die Lösung der möglichen und heute schon absehbaren Probleme beim Einsatz von Kernfusionstechnologien, der allerdings frühestens erst zu Beginn des nächsten Jahrhunderts zu erwarten sein dürfte, wären damit ausgeschlossen.
    Aber auch aus dieser Darstellung der Notwendigkeit, die Option, den Zugriff auf den Einsatz der Kernspaltungsenergien für die zukünftige Deckung des Energiebedarfs offenzuhalten, kann und darf nicht geschlossen werden, daß ein bedingungsloser und forcierter Ausbau der Kernkraftwerkskapazität ohne vorherige weitgehende Absicherung der Risiken und ohne weitgehende Sicherung der Akzeptanz dieser Technologie durch die Menschen in unserem Land möglich wäre. Hingegen sind alle denkbaren Alternativen intensiver, als es bisher geschehen ist, zu verfolgen, zu entwickeln und zu nutzen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Ein maßvoller und zurückhaltender weiterer Ausbau der Nutzung der Kernenergie wird nur möglich und politisch durchsetzbar sein, wenn verdeutlicht und gesichert wird, daß auch alle anderen Möglichkeiten genutzt werden und der Energiebedarfszuwachs insbesondere an Primärenergie auf das ökonomisch und ökologisch vertretbare Maß reduziert wird.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Dabei sollte noch einmal die grundsätzliche Position von Bundestag und Bundesregierung bekräftigt werden, daß die Sicherheit und der Schutz von Leben und Gesundheit absoluten Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen hat. Das wird wohl von niemandem in diesem Hause bezweifelt oder bestritten.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Wie auch in der Antwort der Bundesregierung zum Ausdruck gebracht wurde, ist es in erster Linie erforderlich, die Bemühungen um die rationellere und bessere Energienutzung zu intensivieren, um dadurch den Energiebedarfszuwachs und damit den Energiebedarf so weit wie nur irgend möglich zu reduzieren. Dieser sehr umfassenden Aufgabe muß eine wesentlich höhere Priorität eingeräumt werden, als es bisher geschehen ist. Das muß sich auch in politischen Entscheidungen dieses Hauses deutlicher als bisher niederschlagen.
    Zweitens ist der Einsatz alternativer, erneuerbarer Energiequellen verstärkt zu fördern, wobei auch solche Möglichkeiten zu nutzen sind, die nur einen geringen Anteil an der Deckung des Nutzenergiebedarfs haben werden. Dabei darf nicht verkannt werden, daß in Teilbereichen noch intensive Forschung und technologische Entwicklungen erforderlich sind. Entsprechende Konsequenzen sind bereits im Energieforschungsprogramm der Bundesregierung gezogen worden, bedürfen aber nach unserer Meinung einer noch deutlicheren politischen Gewichtung.
    Drittens sind die Fragen der Entsorgung, d. h. insbesondere der Wiederaufarbeitung und der auf Dauer gesicherten Endlagerung des entstehenden radioaktiven Abfalls, so zu lösen, daß dadurch auch für kommende Generationen kein Gefährdungspotential aufgebaut wird.
    Zur Frage der rationellen und besseren Energienutzung möchte ich einige besondere Ausführungen machen. Ich möchte dabei nicht so sehr, wie es ein Vorredner schon getan hat, auf den Begriff des Sparens eingehen, da es hier in erster Linie darauf ankommt, Primärenergie und auch Nutzenergie besser zu nutzen. Das Sparen wäre ein zweiter Schritt. In erster Linie kommt es darauf an, die Umwandlungsverluste bei den derzeitigen Kraftwerkswirkungsgraden zu reduzieren. Dies sind umweltbelastende Verluste, die 60 % bis zu 70 % des Energiepotentials der Primärenergie betragen. Es sind Umweltbelastungen, die sich vorwiegend in Wärmebelastungen niederschlagen. Betrachtet man nun, daß insgesamt der größte Anteil unseres Energiebedarfs im Bereich der Niedrigtemperaturwärme anfällt — das sind etwa 70 % des gesamten Nutzenergiebedarfs —, so dürfte sich hier durch die Ausnutzung der Wärmekraftkopplung, durch den weiteren Ausbau des Fernwärmesystems, allerdings wirtschaftlich vertretbar wohl auf Gebiete mit hoher Wärme-und Siedlungsdichte beschränkt, eine enorme Möglichkeit abzeichnen, den Wirkungsgrad der Kraftwerke zu verbessern, Primärenergie besser zu nutzen, die Umweltbelastungen zu reduzieren und vor allen Dingen auch durch den Fortfall der Immissionsgrundbelastungen aus den schlecht gefeuerten Einzelheizungsanlagen nunmehr Freiräume für neue emittierende Industrieansiedlungen zu schaffen, um im ganzen die Belastungen unterhalb der zulässigen und festgelegten Grenzwerte zu halten. Ich glaube,



    Dr.-Ing. Laermann
    daß wir uns diesem Problem auch unter beschäftigungspolitischen Aspekten und auch unter dem Aspekt verstärkt zuwenden müßten, daß hiermit eine Standortfrage angesprochen ist; denn hier ist wohl davon auszugehen, daß solche Kraftwerke in nicht allzu großer Entfernung von den Versorgungsgebieten errichtet werden müßten.
    Den Maßnahmen der Bundesregierung auf diesem Gebiet kann man voll zustimmen. Wir sind der Meinung, daß in diesem Sinne fortgefahren werden sollte. Eventuell gehören hierzu auch gesetzliche Schritte zur Absicherung der hohen Investitionen, gegebenenfalls zur rechtlichen Regelung des Anschlußzwanges und damit auch zur Absicherung der Abnehmer, d. h. der Verbraucher. Hier möchte ich auch den landwirtschaftlichen Bereich nicht ausklammern, z. B. die Nutzung der Abwärme zur Reduzierung der Umweltbelastungen etwa zur Beheizung des Unterglasanbaues. Hier möchte ich auch auf die von der Bundesregierung als Forschungsprojekt geförderten Maßnahmen zum Projekt Agrotherm hinweisen.
    Auch im Bereich der Nutzenergie geht es darum, zur besseren Energienutzung zu kommen, ohne daß es vorerst notwendig erschiene, auf Konsum oder Komfort in Gestalt der Haustechnologie und deren Entwicklung zu verzichten. Um uns die Bedeutung dieses Problembereiches klarzumachen, müssen wir einmal darstellen, wie sich die Nutzenergie auf die drei wesentlichen Sektoren, Industrie, Verkehr und Haushalt aufteilt, und welche Verlustquoten hier im ganzen anfallen. Die Verlustrate der Nutzenergie ist bei der Industrie aus verständlichen Kostengründen die geringste. Beim Verkehr, insbesondere beim Individualverkehr, sind die Verlustquoten abenteuerlich hoch; sie betragen über 80 %. Beim Haushalt und Kleinverbrauch betragen die Verlustquoten etwa 50% Unter Berücksichtigung der prozentualen Anteile dieser drei Sektoren am Gesamtnutzenergieverbrauch zeichnen sich hier erhebliche Einsparungsmöglichkeiten ab, die insgesamt zu einer Reduzierung des Energiebedarfs, des Nutzenergiebedarfs und damit auch des Primärenergiebedarfs führen. Hier ist besonders der Bereich der Raumheizung anzusprechen, der ungefähr 80 °/o des im Sektor Haushalt anfallenden Gesamtenergiebedarfs ausmacht. Die Möglichkeiten zur Reduzierung sind von der Bundesregierung in ihrer Antwort sehr deutlich dargestellt worden. Wir sind der Meinung, daß es zu diesen Darstellungen und zu diesen Möglichkeiten nun auch eine geschlossene Gesamtkonzeption geben müsse und daß wir diese Absichten der Bundesregierung auch aus dem politischen Raum heraus deutlicher und nachdrücklicher unterstützen müssen: Herabsetzung der Energieintensität, also bessere Wärmeisolierung, Wärmedämmung der Häuser, möglicherweise, statt die Belüftung der Häuser durch das Öffnen und Schließen von Fenstern zu regulieren, den Einbau von Wärmeaustauschern, die Herabsetzung des spezifischen Energiebedarfs durch Nutzung der Abwärme aus den Gebäuden und der Abwärme des Brauchwassers. Hier sind eventuell auch neue Haustechnologien zu entwickeln und einzusetzen, die wieder unter konjunktur- und beschäftigungspolitischen Aspekten durchaus ihre Bedeutung haben können.
    Schließlich — ohne hier weiter in die Details zu gehen — scheint es notwendig und — ich spreche hier für meine Fraktion — möglich, zu einer Gesamtkonzeption zu kommen, zu einem Bündel von Maßnahmen. Nicht die Einzelmaßnahme wird hier zum Tragen kommen, sondern die geschlossene Gesamtkonzeption. Hier ist auch der Verbraucher in die Pflicht zu nehmen, ist an seine Einsichtigkeit zu appellieren. Wir sind nicht der Meinung, daß diese Möglichkeiten der besseren Energienutzung par ordre de Mufti durchgesetzt werden könnten oder sollten, sondern hier ist auch eine Aufgabe und eine Verantwortung der Bürgerinitiativen zu sehen; hier müssen sie sich auch einmal im positiven Sinne einschalten. So berechtigt das Anliegen der Bürger ist, daß eine intakte Umwelt erhalten wird, so müßten sie sich darüber im klaren sein, daß sie selbst durch ihr unreflektiertes Verbraucherverhalten ja vielfach Anlaß zu stärkerer Belastung der Umwelt geben, da ihre Bedürfnisse und Anforderungen erfüllt werden müssen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Das sollten wir auch in den Diskussionen draußen in aller Deutlichkeit sagen. Ich habe den Eindruck, die Mehrzahl der Bürger ist sehr viel einsichtiger und gegenüber diesen Fragen aufgeschlossener, als viele meinen. Lassen Sie uns diese Situation nutzen und deutlich machen, daß Energiepolitik nicht nur von der Erzeugerseite aus betrieben werden muß, sondern ganz nachdrücklich auch von der Verbraucherseite aus.

    (Sehr richtig! bei der SPD)

    Natürlich spielt in diesem Zusammenhang die Information eine entscheidende Rolle. Daher fordere ich das Parlament auf, die Bundesregierung in ihrem Bemühen zu unterstützen, bessere und wirkungsvollere Informationsinstrumentarien zu entwickeln und dabei auch den Einsatz der Medien, insbesondere des Fernsehens, ins Auge zu fassen. Ich erinnere mich an eine Fernsehsendung vor einiger Zeit, in der zum Abschalten überflüssiger Lampen aufgefordert wurde, was sofort zu einem Energieabfall von 130 MW — das ist der Strombedarf einer Stadt wie Hagen — geführt hat. Ich bin der Meinung, wir sollten vor Sendungen mit hohen Einschaltquoten Fernsehspots ähnlich dem „7. Sinn" bringen, die immer wieder verdeutlichen, wie wichtig die Energiesicherung und die Rolle des Verbrauchers sowie sein konsumbewußtes Verhalten ist.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Wir bauen zunächst auf die Einsicht, meinen aber, daß es auch der Unterstützung durch administrative Maßnahmen, in gewissem Umfang auch durch gesetzliche Vorschriften bedarf. Die Bundesregierung ist hier auf dem richtigen Wege, sie muß auf diesem Wege nur konsequent fortschreiten.
    In diesem Zusammenhang darf ich vielleicht noch ein Wort zu den alternativen Energiequellen sagen. Ihre Bedeutung sollte auch bei relativ geringem Anteil am Gesamtbedarf nicht unterschätzt werden.



    Dr.-Ing. Laermann
    Hier ist besonders an die dezentrale Nutzung der Sonnenenergie im Bereich der Niedrigtemperaturen, also bei Raumbeheizung und Brauchwasser, zu denken. Aber auch die Windenergie und, in geringerem Umfang, die Geothermie spielen für unser Land durchaus eine beachtenswerte Rolle. In diesem Zusammenhang ist auch der Einsatz von Wärmepumpen zu bedenken. Dabei sollte man sich nicht nur den elektrisch betriebenen, sondern auch möglichen gas- und dieselbetriebenen Wärmepumpen zuwenden. Ich bin sehr dankbar und froh, daß die Industrie, wie aus Informationsschriften von Industrie- und Handelskammern zu entnehmen ist, insbesondere die kleine und mittelständische Industrie, sich dieses Problembereichs schon angenommen hat und hier neue wirtschaftliche Möglichkeiten sieht. Die Entwicklung ist hier schon in einem technologisch einsetzbaren Stadium. Wir sollten alle Instrumentarien, die wir im politischen und administrativen Raum haben, einsetzen, um diese Entwicklungen weiterhin zu fördern.
    Solartechnik und Windenergie werden aber in der dezentralen Nutzung, also zunächst einmal weniger bei der Stromerzeugung, eine besondere Bedeutung für den Export haben. Denn es ist wohl klar, daß die Entwicklungsländer, die noch nicht über eine ausreichende Infrastruktur zur Verteilung der beim Aufbau von Kernkraftwerken massiert anfallenden Energie verfügen, über ein dezentrales und differenziertes System erst einmal eine Infrastruktur aufbauen müssen, die dann möglicherweise die Grundlage und Ausgangsbasis für eine kontinuierliche wirtschaftliche Entwicklung sein kann. Hier gilt es, die Exportchancen, die sich bieten, zu nutzen. Wir sollten im Rahmen der weltweiten Kooperation, in der wir begriffen sind — solche Entwicklungen werden in Japan, den USA, in Kanada ebenso wie in anderen Industrienationen betrieben —, alle sich bietenden Möglichkeiten nutzen. Ich möchte hier gleichzeitig darauf hinweisen, daß in Gebieten der Erde mit stärkerer und intensiverer Sonneneinstrahlung daran gedacht werden sollte, die Sonnenenergie zentral zur Stromerzeugung oder zur Gewinnung des Wasserstoffs als Energieträger zu nutzen. Forschungs- und Entwicklungsbemühungen in dieser Richtung sollten nachdrücklich unterstützt werden, auch wenn eine solche Nutzung für unsere nationalen Bereiche nicht in Frage kommt.
    Die Fragen der Forschungsförderung möchte ich nur ganz kurz streifen. Wir sind der Meinung, daß eine Umsetzung der Forschungsmittel, wie sie sich im Energieforschungsprogramm der Bundesregierung abzeichnet, in den Bereich nichtnuklearer Energieforschung in verstärktem Maße notwendig ist und mit der gebotenen Kontinuität sowie mit Rücksicht auf die bisherigen Entwicklungen fortgesetzt und verstärkt werden muß. Wir müssen die finanziellen Mittel vorsichtig umsetzen, vor allen Dingen auch unter Berücksichtigung der Tatsache, daß es zunächst einmal notwendig ist, entsprechende Forschungs- und Entwicklungskapazitäten in diesen neuen Bereichen aufzubauen. Dies ist nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch eine Frage der Verfügbarkeit von Einrichtungen und vor allen
    Dingen von personalen Kapazitäten. Bei diesen Forschungsprogrammen sollten wir uns auch die Option auf die Entwicklung der Schnellen Brüter erhalten. Zum Hochtemperaturreaktor habe ich mich bereits geäußert. Grundlage für die Entwicklung fortgeschrittener Reaktortechnologien, Grundlage auch für die Entwicklung der Kernfusion — ich erinnere hier an JET — ist wohl zweifellos die internationale Kooperation. Wir meinen — ich stelle dies für meine Fraktion fest —, daß sich die Bundesregierung hier auf dem richtigen Weg befindet.
    Durch die Vierte Novelle zum Atomgesetz ist die Verantwortung und Zuständigkeit der Energieversorgungsunternehmen für die Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente eindeutig festgelegt worden. Die Endlagerung liegt danach in der Verantwortung und Zuständigkeit der Bundesregierung. In diesem Zusammenhang muß hier aber erwähnt werden, daß die verfassungsmäßigen Zuständigkeiten der Landesregierungen hinsichtlich der Standortfestlegung bedacht werden müssen. Zu dem Gesamtkomplex der Entsorgung liegt ein umfassendes Konzept der Bundesregierung vor, das in der derzeitigen Diskussion über den weiteren Ausbau der Kernenergie sowie über Zeitraum und Handhabung der Genehmigungsverfahren einen bedeutenden Schwerpunkt darstellt. Ohne hier weiter auf Einzelheiten einzugehen, da dies schon von meinem Vorredner sehr ausführlich getan worden ist, möchte ich feststellen, daß die Fragen der Entsorgung unter dem Gesichtspunkt der Akzeptanz der Nutzung der Kernenergie und der unverzichtbaren Sicherheitsanforderungen gelöst werden müssen.
    Zur Frage der Genehmigung weiterer Kernkraftwerke gibt es eine Reihe von Stellungnahmen und deutlich markierten Positionen. Uns allen — insbesondere nach den vorhergehenden Ausführungen des Herrn Kollegen Schmidt — ist die Stellungnahme des DGB zu dieser Frage bekannt. Ebenso sind uns die Äußerungen verschiedener Sprecher auf der Fachtagung der SPD in Köln zu dieser Frage bekannt. Wir kennen auch die mehrheitliche Meinung der Ministerpräsidenten der Länder. Die FDP-Fraktion wird bei der Fortschreibung des Energieprogramms ihre abschließende Meinung zu diesem Komplex darlegen. Ich persönlich möchte bei dieser Frage zu bedenken geben, ob im Hinblick auf die auch von der Bundesregierung für vertretbar gehaltenen Reduzierungen der bisher vorgesehenen Ausbaukapazitäten durchaus nicht auch Alternativlösungen unter Berücksichtigung der Größenordnungen und der zeitlichen Erfordernisse möglich sein könnten.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Die Darlegungen der Bundesregierung zu den internationalen Problemen des sensitiven Bereiches, also der Anreicherung von Uran, der Wiederaufarbeitung und der Endlagerung im Zusammenhang mit dem Nichtweiterverbreitungsvertrag sind nachdrücklich zu begrüßen und werden von uns wohl unterstützt. Die Vereinbarungen sind mit dem eindeutigen Ziel weiterzuentwickeln, die Kontrollmaßnahmen zu verbessern, den Mißbrauch der Technologien zur friedlichen Nutzung der Kernenergie für



    Dr.-Ing. Laermann
    die Herstellung von atomaren Waffen sicher zu verhindern, ohne den Schwellenländern die Nutzung neuer Technologien vorzuenthalten, aber auch ohne diese Technologien zu einem Instrument im harten internationalen Wettbewerb zu machen. Die zeitlichen Aspekte solcher Weiterentwicklungen und der eventuell möglichen internationalen Lösungen auf dem Gebiete der Entsorgung sollten meiner Meinung nach auch in der nationalen Diskussion stärker berücksichtigt werden. Grundsätzlich möchte ich feststellen, daß Regierungen und Parlamente um die notwendige Klarheit ihrer Positionen zur Gewährleistung zeitlicher wie inhaltlicher Entscheidungsräume für die investierende Wirtschaft im Hinblick auf kerntechnische Anlagen und emittierende Industrieanlagen grundsätzlich bemüht sein müssen.
    Meine verehrten Damen und Herren, wir in der FDP-Fraktion diskutieren die Fragen der Sicherung der Energieversorgung und des Einsatzes der Kernenergie auch unter langfristigen Aspekten im Hinblick auf die Begrenztheit der Rohstoffvorkommen, im Hinblick auf die ökologische, die wirtschaftliche und soziale Bedeutung, im Hinblick auf die beschäftigungspolitischen Auswirkungen mit großem Ernst und mit allem gebotenen Nachdruck. Dabei halten wir es für eine politische Verpflichtung, eine Versachlichung des Themas, wenn Sie so wollen, eine Entemotionalisierung herbeizuführen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Die innerparteilichen Diskussionen, die in Beschlüssen der Parteigremien zum Ausdruck kommen, sind ein verständliches Spiegelbild der kontroversen Diskussion in der allgemeinen Öffentlichkeit und sind für uns, die Fraktion, insoweit Gradmesser der Ausgewogenheit und Schlüssigkeit unserer endgültigen und abschließenden Stellungnahme. Wir sind — dies bekenne ich hier in aller Offenheit — mit dieser Diskussion noch nicht zum Abschluß gelangt. Aber wir betrachten dies nicht etwa als eine Schande, nicht als Mangel an Entscheidungsfähigkeit, sondern dies geschieht aus tiefstem Verantwortungsbewußtsein vor der Bedeutung des anstehenden Problemes und vor der Bedeutung, die dieses Problem in der Öffentlichkeit und für die Bürger unseres Landes hat.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Wir lassen uns dies von niemandem vorwerfen, denn wir sind der Meinung, daß es sich hierbei um so bedeutende und so langfristig anzusetzende Entscheidungen handelt, daß kurzfristige, nicht genügend ausgewogene Lösungen politisch nicht vertretbar sind.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Es müssen — um dies ganz deutlich zu sagen — abschließende, eindeutige und nicht ausdeutbare Lösungen gefunden werden.
    Wir werden zur anstehenden Fortschreibung des Energieprogramms die notwendigen Entscheidungen rechtzeitig treffen. Wir werden sie geschlossen und gemeinsam mit der Bundesregierung vertreten.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat Herr Bundesminister Dr. Friderichs.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans Friderichs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Sehr verehrte Damen, meine Herren! Die Bundesregierung begrüßt die Gelegenheit, in der Debatte zu den Antworten auf die beiden Großen Anfragen der Fraktionen der CDU/CSU sowie von SPD und FDP noch einmal ihre Energiepolitik darlegen zu können, wobei sie nicht verkennt, daß eine Debatte über Große Anfragen primär die Stunde des Parlaments ist, denn die Regierung selbst hat ja ihre Meinungen in den Antworten versucht darzulegen, wobei aber offensichtlich Fragen offengeblieben oder in den Antworten enthaltene Aussagen bezweifelt werden.
    Die Bundesregierung glaubt, daß langsam erkannt wird, daß die Weltvorräte an verwertbaren fossilen Energierohstoffen begrenzt sind. Im vergangenen Jahr war erstmals die Menge des neu gefundenen Mineralöls weltweit geringer als der Verbrauch. Dies hat es bisher noch nicht gegeben. Es ist heute international anerkannt, daß dieses Problem besteht. Die Grenzen der Vorräte sind nach unserer Meinung in Sichtweite gekommen. Die Bundesanstalt für Geowissenschaft und Rohstoffe stellt in einem Gutachten hierzu fest, daß in den 90er Jahren bei 01 regional erste Produktionshöhepunkte überschritten werden. Die Bundesrepublik Deutschland und die Industrieländer müssen über den Tellerrand auch der nächsten Jahre hinaussehen und mit den vorhandenen Ressourcen sparsam umgehen. Das gilt insbesondere für 01 und Gas, aber letztlich auch für die Gott sei Dank reichlicher vorhandene Kohle. Das erfordert unsere Verantwortung für künftige Generationen. Deswegen muß das ein zentrales Postulat der Energiepolitik bleiben.
    Nicht zuletzt haben ja die Ankündigungen und dramatischen Appelle des amerikanischen Präsidenten ein Schlaglicht auf die Gefahren geworfen, die in den 80er und 90er Jahren entstehen. Niemand soll glauben, sich durchmogeln zu können mit der Meinung, bis dahin fließe noch viel Wasser den Rhein herunter. Übrigens: wenn dieses Wasser sauberer werden soll, brauchen wir auch Energie. Ich will es an einem konkreten Beispiel sagen: Allein die neue Kläranlage eines großen Chemiewerkes am Main, der bekanntlich in den Rhein fließt, braucht 9 MW, ebensoviel wie eine Kläranlage für 1,6 Millionen Einwohnergleichwerte.
    Wir entscheiden jetzt unmittelbar darüber — das macht manchen die Entscheidung schwer, manchen die Vertagung leicht —, was in zehn Jahren politisch passiert oder was eben nicht passiert. Wir diskutieren heute über erste Baugenehmigungen für Kernkraftwerke, die Mitte der 80er Jahre in Betrieb gehen sollen.
    Auch wenn man kein Pessimist ist: die Gefahrensignale an den Weltenergiemärkten sind unseres Erachtens nicht zu übersehen. Das gilt besonders für 01, das ja heute — wir können sagen „leider" — eine überragende Rolle bei der Energieversorgung hat. Die wichtigsten Untersuchungen der letz-



    Bundesminister Dr. Friderichs
    ten Zeit von Internationaler Energieagentur und OECD stimmen darin überein, daß nur dann Verknappungen beim Öl vermieden werden können, wenn weltweit die Einsparpolitik forciert und die Entwicklung der anderen Energien beschleunigt wird. Aber am Schicksal des Carterschen Programms in seinem eigenen Parlament sehen wir ja schon, wie schwierig Einsparpolitiken offensichtlich sind — in Ländern, die einen doppelt so hohen Energieverbrauch wie wir pro Kopf der Bevölkerung haben.
    Auf jeden Fall müssen die Industrieländer und muß auch die Bundesrepublik Deutschland ihre Ansprüche an den Ölmarkt begrenzen. Der Anteil des Öls an der Energieversorgung muß zurückgedrängt werden. Dies liegt im eigenen Interesse. Denn 01 wird nicht nur physisch in überschaubaren Zeiträumen knapper. Gerade beim Ö1 sollten wir im Winter 1973/74 gelernt haben -- ich hoffe, es haben noch nicht alle vergessen —, daß politische Faktoren und Abhängigkeiten hier eine bittere Realität sind; also nicht nur ökonomische, die, wenn Sie so wollen, ein bißchen kalkulierbarer sind als politische.
    Westeuropa und auch die Bundesrepublik Deutschland gehören in Wahrheit zu den Habenichtsen. Daran ändert auch die Nordsee nichts. Ihre Reserven sind zu gering. Um es in Zahlen auszudrücken: Sie decken nach heutigem Explorations-stand den fünffachen Jahresbedarf Westeuropas. Das heißt, alles, was in der Nordsee als bekannt vorausgesetzt werden kann, deckt den Bedarf Westeuropas für ganze fünf Jahre.
    Wir dürfen uns durch die heutige entspannte Energiemarktlage nicht täuschen lassen. Führende Vertreter der Erdölförderländer betonen z. B. immer wieder, daß sie nicht bereit sind, die Produktion unbegrenzt zu erhöhen. Lassen Sie mich hinzufügen: Vertreter von Erdölförderländern, die es mit den westlichen Industrienationen sehr gut meinen, sagen das in aller Klarheit. Ich darf den Wortführer Scheich Jamani aus dem letzten Gespräch zitieren, das ich mit ihm in Riad hatte. Er hat klar gesagt: „Wir sind ganz einfach nicht bereit und de facto politisch auch nicht in der Lage, unsere Produktion nur nach eurem Verbrauch auszurichten; dies, was wir haben, ist unser einziger Reichtum, und wir müssen ihn so einsetzen, daß die Entwicklung unseres Landes möglich ist, und nicht so, daß wir uns nichts anderes als eigene inflationäre Prozesse über die Produktion ins Land holen."
    Es gibt immer wieder Stimmen, die die Notwendigkeit der Sicherung des steigenden Bedarfs an Energie bezweifeln. Es wird vom Nullwachstum oder auch davon gesprochen, daß eine Ausdehnung des Energieangebots zu Arbeitslosigkeit führe. Heute ist nicht der Zeitpunkt für eine Wachstumsdiskussion, aber ich möchte anmerken: Die Lösung der aktuellen und der durch die künftige Bevölkerungsentwicklung bedingten Beschäftigungsprobleme ist die wichtigste wirtschaftspolitische Aufgabe. Sie ist letztlich nur über die Schaffung neuer Arbeitsplätze, d. h. durch Wachstum, zu erreichen. Dieses Wachstum erfordert als eine der unerläßlichen Voraussetzungen Energie. Ich betone: als e i n e. Ich halte nichts von den Unterstellungen, die da verbreitet werden, mehr Energieverbrauch produziere Wachstum. Das hat die Bundesregierung nie gesagt. Aber mehr Wachstum erfordert auch einen Zuwachs an verfügbarer Energie.
    Dabei ist richtig — darüber ist einiges gesagt worden, auch vom Abgeordneten Laermann unmittelbar vor mir —, daß durch Rationalisierung Arbeitsplätze entfallen können und daß es keinen festen Zusammenhang zwischen Wachstum und Energieverbrauch gibt. Entscheidend ist aber die Tatsache, daß die Rationalisierung gleichzeitig doch auch die Schaffung neuer wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze begünstigt. Das ist deswegen wichtig, weil — abgesehen von der Rationalisierung — durch Strukturveränderungen in der Wirtschaft auch ständig Arbeitsplätze verlorengehen. Ein zu knappes Energieangebot würde verhindern, daß für diese verlorengegangenen Arbeitsplätze neue entstehen. Dabei dürfen wir nicht ganz vergessen, daß Rationalisierung kein Selbstzweck ist, sondern der Erhaltung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit einer exportabhängigen Wirtschaft und damit wiederum der Sicherung der Arbeitsplätze auf mittlere Sicht dient.
    Ich brauche nicht zu wiederholen, daß ein ausreichendes gesamtwirtschaftliches Wachstum aus folgenden stichwortartig aufgezählten Gründen nötig ist. Einmal, um unser Sozialversicherungssystem zu finanzieren, das dynamisch angelegt ist; zum anderen, um die öffentlichen Haushalte zu konsolidieren; weiterhin, um die Strukturprobleme der Wirtschaft und der Einkommens- und Vermögensverteilung zu lösen — denn es läßt sich aus Zuwachs eben leichter und auch leichter anders verteilen als aus Substanz —; um die Umweltschutzmaßnahmen zu finanzieren; und schließlich, um einen Beitrag zur gesunden Entwicklung der Weltwirtschaft über den Abbau der Zahlungsbilanzdefizite wichtiger Handelspartner zu leisten. Das sind Aufgaben, die im Falle eines zu geringen Wachstums oder gar bei Nullwachstum entweder nicht oder nur bei sinkendem Realeinkommen, also zu deutsch: bei sinkendem Lebensstandard, erfüllt werden können. Das kann nicht Ziel von Politik sein.
    Lassen Sie mich zum, zentralen energiepolitischen Ziel zurückkommen, nämlich der Begrenzung der Ansprüche der Energieländer an den Weltölmarkt. Seine Verfolgung ist ebenfalls unerläßlich im Interesse der Entwicklungsländer. Die Entwicklungsländer haben Nachholbedarf an industrieller Entwicklung, und hierzu benötigen sie Energie. Diese Energie wird in den Entwicklungsländern auf absehbare Zeit vor allem 01 sein müssen. Nicht umsonst haben daher gerade die Entwicklungsländer auf der Konferenz für internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit, dem sogenannten Nord-Süd-Dialog, in Paris die Entwicklung alternativer Energien zum 01 und der Kernenergie — nicht zur Kernenergie, sondern: und der Kernenergie — nachdrücklich gefordert.
    Zu den wesentlichen Ergebnissen der internationalen Energiesituation gehört, daß eine ausreichen-



    Bundesminister Dr. Friderichs
    de Energieversorgung der Welt langfristig ohne den Einsatz der Kernenergie nach Meinung der Bundesregierung nicht erreichbar ist. Dabei sind eine verstärkte Einsparung und eine verstärkte Nutzung der Kohle bereits unterstellt; denn es ist keine alternative neue Technologie in Sicht, die den Beitrag der Kernenergie in absehbarer Zeit voll ersetzen könnte. Das ist nicht nur die Auffassung der Bundesregierung, sondern das ist die einmütige Ansicht aller großen Industriestaaten und der sich mit Energie befassenden internationalen Organisationen. Der gestrige Ministerrat in Brüssel hat einstimmig — einstimmig, d. h. mit Zustimmung aller neun Mitgliedsländer — diese Auffassung bekräftigt.
    Ein Verzicht auf die friedliche Nutzung durch die Industrieländer würde einen weiteren, sprunghaften Nachfrageanstieg nach anderen Energieträgern und vor allem 01 bedeuten und die Situation für die Weltenergieversorgung und besonders auch für die Dritte Welt dramatisch verschlechtern.
    In den vergangenen Wochen ist eine beachtenswerte Untersuchung unter Leitung des MIT erschienen, bei der Wissenschaft, Industrie, Regierungsexperten von Industrieländern, Erdölförderländern und Entwicklungsländern zusammengearbeitet haben, die sich mit globalen Aspekten der Energie zwischen 1985 und dem Jahre 2000 befaßt. Hierin ist die energiepolitische Aufgabe in einem Satz zusammengefaßt. Erlauben Sie mir, diesen Satz zu zitieren. Er heißt:
    Die Aufgabe für die Welt ist, den Übergang von der Ölabhängigkeit zu größerer Abstützung auf andere fossile Energien, Kernenergie und — später — regenerative Energien zu managen.
    Die Bundesregierung unterstreicht jedes Wort dieses Satzes, weil diese internationale Aussage mit ihrer Energiepolitik übereinstimmt.
    Die Bundesregierung hat die Problematik der langfristigen Energieversorgung — jedenfalls bildet sie sich das ein, wenn ich das einmal so formulieren darf — früher erkannt als andere Staaten. Das könnte an Beispielen verdeutlicht werden. Zusammenfassend gilt: Vor dem ersten Energieprogramm des Jahres 1973 spielten bei den Schutz- und Hilfsmaßnahmen für die deutsche Kohle Gründe der Versorgungssicherheit eine zunehmende Rolle. Maßnahmen wie Mineralölsteuer — mit bedeutender Einsparwirkung auf diesen Primärenergieträger — bestehen seit langem. Das kurz vor der Ölkrise des Winters 1973/74 von den Bundesregierung beschlossene Energieprogramm — ich betone: vor der Energiekrise des Winters 1973/74 — stand deutlich unter dem Grundtenor „Kurz- und langfristige Sicherheit der Energieversorgung". In der ersten Fortschreibung des Energieprogramms 1974 wurde die Politik unter dem Schlagwort „Weg vom Öl!" verstärkt, eine bewußte Politik der rationellen und sparsamen Energieverwendung eingeleitet. Gleichzeitig wurde 1974 ein erstes nichtnukleares Energieforschungsprogramm verabschiedet. Die Kontinuität dieser Energiepolitik wird deutlich. Der mittel- und langfristige Rahmen — allerdings bei Flexibilität in der Anpassung an kurzfristige Entwicklungen war gesteckt. Er enthielt ein Ja zur Kohle, die langsame Abkoppelung unserer Volkswirtschaft von der Ölabhängigkeit und die Entwicklung alternativer Energien, einschließlich des Zubaus von Kernenergie.
    Diese Politik, meine Damen und Herren, wurde nicht nur von der Bundesregierung, sondern auch von einer breiten Mehrheit dieses Parlaments und der Öffentlichkeit getragen. Manche Diskussionen der letzten Monate lassen dies vergessen erscheinen, wenigstens scheint es so. Dies gilt auch für die Kernenergie. Sie wurde 15 Jahre lang auf der Basis einer praktisch einmütigen Befürwortung in der Öffentlichkeit und durch die Parlamente entwickelt, nicht von Regierungen an Parlamenten vorbei.
    Jetzt besteht die Notwendigkeit, das Programm erneut fortzuschreiben. Denn die langfristigen Risiken der Weltenergiemärkte sind deutlicher geworden, die Wirtschaftsentwicklung dürfte langsamer verlaufen, als vor zwei Jahren noch angenommen wurde, und die Energiemarkteinschätzungen müssen angepaßt werden. Es müssen zusätzliche Schwerpunkte, vor allem bei der Energieeinsparung, gesetzt werden. Nicht zuletzt muß auch auf die Beunruhigung der Bevölkerung wegen möglicher Risiken der Kernenergie eine Antwort gegeben werden. Die Position der Kernenergie innerhalb der Energieversorgung muß neu definiert, die Investitionsunsicherheit dadurch beseitigt werden. Die Bundesregierung hat am 23. März dieses Jahres als erste Basis und Diskussionsgrundlage die Grundlinien und Eckwerte für die zweite Fortschreibung des Energieprogramms beschlossen.
    Ich war überrascht, Herr Abgeordneter Riesenhuber,

    (Benz [CDU/CSU] : Er ist im Moment nicht da!)

    daß Sie behauptet haben oder glaubten, darlegen zu sollen, die Antworten auf die Großen Anfragen enthielten keinen Bezug auf die Eckwerte und Grundlinien, und daraus eine Art Diskontinuität der Politik der Bundesregierung darlegen wollten. Ich vermag dies nicht zu sehen, denn auf Seite 3 der Drucksache 8/569 heißt es nach der Darlegung der Grundlinien der Energiepolitik — ich zitiere wörtlich —:
    Mit dieser Zielsetzung hat die Bundesregierung am 23. März 1977 „Grundlinien und Eckwerte" für die Zweite Fortschreibung ... beschlossen.
    Und es geht weiter:
    Die Antworten auf die Großen Anfragen der Fraktionen der SPD, FDP und der CDU/CSU geben Gelegenheit, die energiewirtschaftlichen Zusammenhänge und energiepolitischen Spielräume sowie den Standpunkt der Bundesregierung weiter zu verdeutlichen.



    Bundesminister Dr. Friderichs
    Deutlicher kann man auf vor wenigen Monaten verabschiedete Eckwerte nicht Bezug nehmen als dadurch,

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    daß man sie erst zitiert und dann sagt: Die Debatte gibt die Gelegenheit, über die Eckwerte hinaus den Standpunkt der Regierung zu verdeutlichen. Ich möchte nur bitten, daß wir nicht Gegensätze in einem schwierigen Gebiet konstruieren, wenn sie nicht vorhanden sind.