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ID0720201600

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    Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 202. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 26. November 1975 Inhalt: Nachruf auf den Abg. Dr. Beermann . . 13931 A Nachruf auf den verstorbenen spanischen Staatschef Francisco Franco 13931 D Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Ollesch 13931 D Überweisung einer Vorlage an Ausschüsse Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung . . 13931 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 9. Oktober 1975 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Polen über Renten- und Unfallversicherung nebst der Vereinbarung hierzu vom 9. Oktober 1975 — Drucksache 7/4310 — in Verbindung mit Unterrichtung durch die Bundesregierung über die Vereinbarungen mit der Volksrepublik Polen, die am 9. Oktober 1975 in Warschau unterzeichnet worden sind — Drucksache 7/4184 — Genscher, Bundesminister AA . . . . . 13932 D Friedrich SPD 13939 A Dr. Kohl, Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz . . . . . . 13945 B, 13976 A Brandt SPD 13954 C Dr. Carstens (Fehmarn) CDU/CSU . . . 13959 B Mischnick FDP 13963 D Schmidt, Bundeskanzler 13969 D Arendt, Bundesminister BMA 13979 C Franke (Osnabrück) CDU/CSU . . . 13981 B Sund SPD 13983 C Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident 14008 A Fragestunde — Drucksache 7/4322 vom 21. 11. 1975 — Zuständigkeit für Anträge von Gehörlosen zur Übernahme von Kosten für optische Klingelanlagen und Lichtweckuhren MdlAnfr Al 21.11.75 Drs 07/4322 Dr. Enders SPD Antw PStSekr Zander BMJFG . . 13988 A, B ZusFr Dr. Enders SPD . . . . . . . . 13988 A II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 202. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. November 1975 Pressemeldungen über die Reduzierung des Angebots von Sportbegegnungen des staatlich gelenkten Ostberliner Turn- und Sportbundes an den Deutschen Sportbund sowie Schlußfolgerungen der Bundesregierung aus der auch auf dem Gebiet des Sports ständig zunehmenden Konfrontations- und Abgrenzungspolitik Ost-Berlins MdlAnfr A4 21.11.75 Drs 07/4322 Dr. Riedl (München) CDU/CSU Antw PStSekr Herold BMB . 13988 C, D, 13989 A ZusFr Dr. Riedl (München) CDU/CSU . . 13988 D ZusFr Scheffler SPD . . . . . . . . . 13989 A Äußerungen des DDR-Außenministers Fischer gegenüber schwedischen Journalisten über Möglichkeiten zu Reisen von DDR-Bürgern in die Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr A5 21.11.75 Drs 07/4322 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw PStSekr Herold BMB . . . 13989 B, C, D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 13989 C Äußerungen des amerikanischen Rechtsanwalts Belli, der Witwen verunglückter deutscher Starfighter-Piloten gegenüber US-Herstellerfirmen vertritt, über Informationen der Bundesregierung in dieser Sache MdlAnfr A6 21.11.75 Drs 07/4322 Reiser SPD Antw PStSekr Schmidt BMVg 13989 D, 13990 B, C ZusFr Reiser SPD . . . . . . . . . 13990 B ZusFr Hansen SPD . . . . . . . . . 13990 B Verhältnis der Zahl der bei Verkehrsunfällen ums Leben kommenden jungen Soldaten im Vergleich zur Zahl der Unfalltoten gleichaltriger Zivilisten MdlAnfr A7 21.11.75 Drs 07/4322 Sauter (Epfendorf) CDU/CSU Antw PStSekr Schmidt BMVg . . . . 13990 C, D, 13991 A, B Zusfr Sauter (Epfendorf) CDU/CSU . . . 13990 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 13991 A, B Umfrage eines deutschen Meinungsforschungsinstituts bei Soldaten über die Bundeswehr MdlAnfr A8 21.11.75 Drs 07/4322 Conradi SPD MdlAnfr A9 21.11.75 Drs 07/4322 Conradi SPD Antw PStSekr Schmidt BMVg . . . 13991 B, D ZusFr Conradi SPD 13991 C, D Informierung des Deutschen Bundestages über das Ergebnis der Berechnungen der Deutschen Bundesbahn über die Länge ihres betriebswirtschaftlich optimalen Strekkennetzes sowie Befassung des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages vor Beginn der Verwirklichung des Streckenstillegungsplans mit dem Vorhaben der Bundesbahn MdlAnfr A17 21.11.75 Drs 07/4322 Milz CDU/CSU MdlAnfr A18 21.11.75 Drs 07/4322 Milz CDU/CSU Antw PStSekr Jung BMV 13992 B, C, D, 13993 A ZusFr Milz CDU/CSU 13992 B, C, D ZusFr Dr. Sperling SPD . . . . . . 13992 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 13993 A Entzug der Existenzgrundlage kleinerer Speditionsunternehmen, insbesondere sogenannter Vollmachtspediteure, durch die Einschränkung der Selbstabholung für Stückgut bei der Deutschen Bundesbahn sowie Übertragung des gesamten Bahnstückguts auf große Speditionsunternehmen MdlAnfr A19 21.11.75 Drs 07/4322 Dr. Luda CDU/CSU MdlAnfr A20 21.11.75 Drs 07/4322 Dr. Luda CDU/CSU Antw PStSekr Jung BMV 13993 B, C, D, 13994 A, B ZusFr Dr. Luda CDU/CSU . 13993 B, C, D, 13994 A ZusFr Scheffler SPD 13994 A ZusFr Dr. Fuchs CDU/CSU 13994 B Entwicklung des Fluggastaufkommens im Inlandsverkehr im Laufe der letzten drei Jahre sowie Auslastung der bundesdeutschen Flughäfen, insbesondere des Flughafens München MdlAnfr A24 21.11.75 Drs 07/4322 Frau Dr. Riedel-Martiny SPD Antw PStSekr Jung BMV . . 13994 C, D, 13995 A ZusFr Frau Dr. Riedel-Martiny SPD . . . 13994 D Aufforderung der Verbraucher zu Nachzahlungen nach Bezahlung ihrer Umzugskostenrechnung MdlAnfr A25 21.11.75 Drs 07/4322 Frau Dr. Riedel-Martiny SPD Antw PStSekr Jung BMV . . . . . . 13995 A, B ZusFr Frau Dr. Riedel-Martiny SPD . . . 13995 B Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 202. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. November 1975 III Pläne zur Neuorganisation der Postverwaltung im ostfriesischen Raum MdlAnfr A26 21.11.75 Drs 07/4322 Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU Antw PStSekr Jung BMP . . . . . . 13995 C, D ZusFr Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU 13995 D Vermeidung von Gebührenerhöhungen im Ortsverkehr für die Telefonseelsorge MdlAnfr A27 21.11.75 Drs 07/4322 Dr. Althammer CDU/CSU Antw PStSekr Jung BMP . . . .13996 A, B, C, D, 13997 A ZusFr Dr. .Althammer CDU/CSU . . . . 13996 B ZusFr Frau Berger (Berlin) CDU/CSU . . 13996 C ZusFr Roser CDU/CSU . . . . . . . . 13996 D ZusFr Ey CDU/CSU . . . . . . . . . 13997 A Benachteiligung der Fernsprechteilnehmer des Zonenrandgebietes bei der Festlegung der Nahbereiche des Fernsprechnetzes MdlAnfr A28 21.11.75 Drs 07/4322 Dr. Fuchs CDU/CSU Antw PStSekr Jung BMP 13997 B, C, D, 13998 A ZusFr Dr. Fuchs CDU/CSU . . . . . 13997 B, C ZusFr Böhm (Melsungen) CDU/CSU . . . 13997 D ZusFr Frau Berger (Berlin) CDU/CSU . . 13998 A Entscheidung über die Einrichtung von Nahverkehrsbereichen im Telefondienst und über die Einführung der Zeitzählung im Ortsnetz sowie Gebührenhöhe für eine Gesprächseinheit im Ortsverkehr bei Verzicht der Bundespost auf die Einführung einer Zeitzählung MdlAnfr A29 21.11.75 Drs 07/4322 Frau Dr. Rehlen SPD MdlAnfr A30 21.11. 75 Drs 07/4322 Frau Dr. Rehlen SPD Antw PStSekr Jung BMP . 13998 B, C, D, 13999 A ZusFr Frau Dr. Rehlen SPD 13998 C, D ZusFr Dr. Arndt (Hamburg) SPD . . . 13998 D ZusFr Dreyer CDU/CSU 13998 D Einplanung einer Sondermarkenserie mit Zuschlag zugunsten der Deutschen Sporthilfe für 1976; Höhe der in den letzten Jahren an Philatelisten im Abonnement als Dauerkunden ausgegebenen Stückzahlen von Zuschlagserien im Verhältnis zur Auflagenhöhe MdlAnfr A31 21.11.75 Drs 07/4322 Stahl (Kempen) SPD MdlAnfr A32 21.11.75 Drs 07/4322 Stahl (Kempen) SPD Antw PStSekr Jung BMP . . . 13999 A, B, C, D, 14000 A, C ZusFr Stahl (Kempen) SPD 13999 B, C, D, 14000 A ZusFr Dr. Sperling SPD . . . . . . . 14000 B ZusFr Schirmer SPD . . . . . . . . 14000 B Zahl der von den Behörden der DDR in den Jahren 1974 und 1975 an Absender in der Bundesrepublik Deutschland zurückgesandten Paketsendungen sowie Zahl der verlorengegangenen Paket- und Einschreibesendungen; Aufwendungen der Deutschen Bundespost seit 1970 für den Ersatz der für Empfänger in der DDR bestimmten Paket- und Einschreibesendungen MdlAnfr A33 21.11.75 Dr 07/4322 Böhm (Melsungen) CDU/CSU MdlAnfr A34 21.11.75 Drs 07/4322 Böhm (Melsungen) CDU/CSU Antw PStSekr Jung BMP 14000 C, D, 14001 A, B, C ZusFr Böhm (Melsungen) CDU/CSU . . . 14000 D, 14001 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 14001 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 14001 C Zeitungsmeldungen über das Betreten des südwestlichen Ufers der Elbe durch DDR-Grenztruppen; Schutz des Bundesgebiets zu Land und zu Wasser vor derartigen Übergriffen Ost-Berlins MdlAnfr A37 21.11.75 Drs 07/4322 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . . 14001 D, 14002 B, C ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . 14002 A, B ZusFr Dr. Sperling SPD 14002 B Statistische Angaben über die Zahl der jährlich in der Bundesrepublik verschwindenden Kinder MdlAnfr A38 21.11.75 Drs 07/4322 Dr. Meinecke (Hamburg) SPD MdlAnfr A39 21.11.75 Drs 07/4322 Dr. Meinecke (Hamburg) SPD Antw PStSekr Baum BMI . 14002 C. D, 14003 A B ZusFr Dr. Meinecke (Hamburg) SPD . . 14003 A, B Gründe für die Trauerbeflaggung aus Anlaß des Todes von Francisco Franco MdlAnfr A41 21.11.75 Drs 07/4322 Meinike (Oberhausen) SPD Antw PStSekr Baum BMI . . 14003 C, 14004 A, B ZusFr Meinike (Oberhausen) SPD . . 14004 A, B IV Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 202. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. November 1975 Beachtung der für Bundesbehörden angeordneten Trauerbeflaggung von allen Bundesländern MdlAnfr A44 21.11.75 Drs 07/4322 Niegel CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . 14004 C, D, 14005 A, B ZusFr Niegel CDU/CSU 14004 C, D ZusFr Meinike (Oberhausen) SPD . . 14005 A ZusFr Frau Berger (Berlin) CDU/CSU . 14005 A Unterrichtung der Öffentlichkeit über die in Kriegsgefangenenlagern der Sowjetunion gestorbenen deutschen Kriegsgefangenen MdlAnfr A45 21.11.75 Drs 07/4322 Dr. Hupka CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . . . . . . 14005 B, C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU . . . . . . 14005 C Befürchtung ökonomischer Nachteile durch die bisher bekannten Ergebnisse der Arbeiten der UNCITRAL zur Reform des internationalen Seefrachtrechts für die deutsche Verkehrswirtschaft; Verhinderung der Verteuerung der Haftungsversicherungskosten MdlAnfr A49 21.11.75 Drs 07/4322 Dr. Arndt (Hamburg) SPD MdlAnfr A50 21.11.75 Drs 07/4322 Dr. Arndt (Hamburg) SPD Antw PStSekr Dr. de With BMJ . . . . 14005 D, 14006 B, C, D, 14007 A ZusFr Dr. Arndt (Hamburg) SPD . . . 14006 B, D Vereinbarkeit der Zulassung eines ehemaligen Reichsamtsleiters der NSDAP als Rechtsanwalt mit den Bestimmungen der Bundesrechtsanwaltsordnung MdlAnfr A53 21.11.75 Drs 07/4322 Dr. Sperling SPD MdlAnfr A54 21.11.75 Drs 07/4322 Dr. Sperling SPD Antw PStSekr Dr. de With BMJ . . 14007 B, D ZusFr Dr. Sperling SPD . . . . . .14007 B, D Nächste Sitzung 14008 A Anlagen Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 14009* A Anlage 2 Teilnahme des Bundesministers für Forschung und Technologie an Betriebsversammlungen sowohl im Bereich der staatlichen Forschungszentren als auch in der Wirtschaft seit dem 1. Januar 1975; Reden des Bundesministers für Forschung und Technologie seit dem 1. Januar 1974 in Betriebsversammlungen bei Unternehmen, die gleichzeitig Forschungsgelder des Bundes erhalten MdlAnfr A2 21.11.75 Drs 07/4322 Pfeffermann CDU/CSU MdlAnfr A3 21.11.75 Drs 07/4322 Pfeffermann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Hauff BMFT . . . 14009* C Anlage 3 Erklärung des Pressesprechers des Bundesverteidigungsministers gegenüber Journalisten über die Gründe der Verwendung des damaligen Leiters des Studentenbereichs der Bundeswehrhochschule München, Oberstleutnant Schmidt, als Geschäftsführer einer Seilbahn in Oberstdorf MdlAnfr A10 21.11.75 Drs 07/4322 Frau Tübler CDU/CSU SchrAntw PStSekr Schmidt BMVg . . . . 14010* C Anlage 4 Pressemeldungen über den Einflug von Waren und Personal nach Moskau mit einer Bundeswehrmaschine für einen Empfang aus Anlaß des Besuchs des Bundespräsidenten in der Sowjetunion MdlAnfr A11 21.11.75 Drs 07/4322 Dr. Wittmann (München) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Schmidt BMVg . . . . 14010* D Anlage 5 Ausbau der Jade im Interesse der Sicherung der Energieversorgung und des Umweltschutzes MdlAnfr A14 21.11.75 Drs 07/4322 Ollesch FDP MdlAnfr A15 21.11.75 Drs 07/4322 Ollesch FDP SchrAntw PStSekr Jung BMV 14011 * A Anlage 6 Fertigstellung aller Arbeiten einschließlich des Baus der Radarkette und der Funkpeilsysteme an der Tiefwasserrinne der Jade MdlAnfr A16 21.11.75 Drs 07/4322 Geldner FDP SchrAntw PStSekr Jung BMV 14011* B Anlage 7 Einbeziehung der Bundesautobahn Würzburg—Ulm in die Dringlichkeitsstufe 1 a MdlAnfr A23 21.11.75 Drs 07/4322 Dr. Wernitz SPD SchrAntw PStSekr Jung BMV 14011* C Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 202. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. November 1975 13931 202. Sitzung Bonn, den 26. November 1975 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 200. Sitzung, Seite 13797 A, Zeile 3 ist statt „Investitionsfällen" zu lesen: „Interventionsfällen". Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Adams * 28. 11. Dr. Ahrens * 28. 11. Dr. Aigner * 28. 11. Alber** 28. 11. Amrehn 28. 11. Dr. Artzinger * 28. 11. Dr. Bayerl * 26. 11. Behrendt * 28. 11. Blumenfeld *** 28. 11. Büchner (Speyer) ** 26. 11. Dr. Dollinger 28. 11. Dr. Eppler 28. 11. Dr. Evers 12. 12. Fellermaier * 28. 11. Flämig * 27. 11. Frehsee * 28. 11. Gewandt 12. 12. Graaff 12. 12. Härzschel * 28. 11. Höcherl 28. 11. Dr. Jahn (Braunschweig) * 28. 11. Dr. Kempfler 28. 11. Dr. h. c. Kiesinger 28. 11. Dr. Klepsch *** 28. 11. Dr. Lohmar 28. 11. Lücker ' 28. 11. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller 28. 11. Müller (Mülheim) * 28. 11. Dr. Müller (München) *** 27. 11. Müller (Remscheid) 26. 11. Mursch (Soltau-Harburg) * 26. 11. 011esch 26. 11. Orgaß 28. 11. Frau Dr. Orth 28. 11. Pieroth 26. 11. Richter ** 28. 11. Dr. Schäuble 26. 11. Schmidt (München) * 28. 11. von Schoeler 28. 11. Dr. Schwencke (Nienburg) ** 27. 11. Dr. Schulz (Berlin) * 26. 11. Dr. Schwörer * 28. 11. Seefeld* 28. 11. Springorum * 28. 11. Tillmann 28. 11. Vahlberg 28. 11. Dr. Vohrer ** 27. 11. Dr. h. c. Wagner (Günzburg) 12. 12. Walkhoff * 28. 11. Walther 5. 12. Frau Dr. Walz * 28. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments **für die Teilnahme an Sitzungen der Beratenden Versammlung des Europarates *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Dr. von Weizsäcker 4. 12. Dr. Wörner 27. 11. Wohlrabe 27. 11. Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hauff auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Pfeffermann (CDU/CSU) (Drucksache 7/ 4322 Fragen A 2 und 3) : An welchen Betriebsversammlungen hat der Bundesminister für Forschung und Technologie seit dem 1. Januar 1975 teilgenommen, sowohl im Bereich der staatlichen Forschungszentren als auch in der Wirtschaft? Bei welchen Unternehmen, die gleichzeitig Forschungsgelder des Bundes erhalten, hat der Bundesminister für Forschung und Technologie seit dem 1. Januar 1974 bei Betriebsversammlungen gesprochen? Zu Frage A 2: Bundesminister Matthöfer hat seit dem 1. Januar 1975 an 23 Betriebs-, Personal- und Belegschaftsverstmmlung von Unternehmen, staatlichen Forschungszentren und sonstigen Einrichtungen teilgenommen. Eine Übersicht liegt bei. Zu Frage A 3: Bundesminister Matthöfer hat seit dem 1. Juli 1974 in 16 Betriebsversammlungen von Unternehmen, die Forschungsmittel des Bundesministeriums für Forschung und Technologie erhalten, Ansprachen gehalten. Eine Übersicht liegt bei. Teilnahme von Bundesminister Matthöfer an Betriebsversammlungen im Jahre 1975 1. Hahn-Meiter Institut für Kernforschung GmbH, Berlin 21. 1. 1975 2. Firma Ford-Werke AG, Köln 3. 3. 1975 3. Gesellschaft für Kernenergieverwertung in Schiffbau und Schifffahrt mbH, Geesthacht 4. 3. 1975 4. Deutsche Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt e. V., Forschungszentrum Braunschweig 10. 3. 1975 5. Firma Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft, Forschungsinstitut Ulm 21. 3. 1975 6. Firma Interatom, Bensberg 25. 3. 1975 7. Deutsche Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt e. V. und Gesellschaft für Weltraumforschung, Porz 2. 4. 1975 B. Bundesbahnzentralamt, Minden 21. 4.1975 9. Stiftung Deutsches Elektronen Synchrotron, Hamburg 29, 4. 1975 10. Firma Dornier System GmbH, Friedrichshafen 23. 6. 1975 11. Firma Waggonfabrik Uerdingen 21. 7. 1975 12. Firma Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft, Forschungsinstitut Frankfurt/Main 7. 8. 1975 13. Biologische Anstalt, Helgoland 18. 8. 1975 14. Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik, Garching bei München 21. 8. 1975 15. Firma Fahrzeugwerkstätten Falkenried, Hamburg 25. 8. 1975 16. Firma Honeywell, Dörnigheim 1. 9. 1975 17. Firma Krupp Maschinenbau, Bremen 4. 9. 1975 18. Firma Vereinigte Flugtechnische Werke Fokker GmbH, Bremen 4. 9. 1975 19. Firma VDO-Luftfahrtgerätewerk, Frankfurt/Main 3. 10. 1975 20. Firma MAN, München 20. 10. 1975 21. Battelle-Institut, Frankfurt/Main 27. 10. 1975 22. Firma Brown, Boveri & Cie, Mannheim 17. 11. 1975 23. Firma Klöckner Werke, Osnabrück 24. 11. 1975 Ansprachen von Bundesminister Matthöfer seit 1. 7. 1974 in Betriebsversammlungen von Unternehmen, die Förderungsmittel des Bundesministeriums für Forschung und Technologie erhalten. 1. Firma Messerschmidt-BölkowBlohm GmbH, Ottobrunn 4. 10. 1974 2. Firma DEMAG-Fördertechnik-, Wetter /Ruhr 11. 10. 1974 3. Firma ERNO, Bremen 31. 10. 1974 4. Firma Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft, Forschungsinstitut Ulm 21. 3. 1975 5. Firma Interatom, Bensberg 25. 3. 1975 6. Firma Dornier System GmbH, Friedrichshafen 23. 6. 1975 7. Firma Waggonfabrik Uerdingen 21. 7. 1975 8. Firma Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft, Forschungsinstitut Frankfurt/Main 7. 8. 1975 9. Firma Fahrzeugwerkstätten Falkenried, Hamburg 25. 8. 1975 10. Firma Honeywell, Dörnigheim 1. 9. 1975 11. Firma Krupp-Maschinenbau, Bremen 4. 9. 1975 12. Firma Vereinigte Flugtechnische Werke Fokker, Bremen 4. 9. 1975 13. Firma VDO-Luftfahrtgerätewerk, Frankfurt/Main 3. 10. 1975 14. Battelle-Institut, Frankfurt Main 27. 10. 1975 15. Firma Brown, Boveri & Cie, Mannheim 17. 11. 1975 16. Firma Klöckner Werke, Osnabrück 24. 11. 1975 Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Schmidt auf die Mündliche Frage der Abgeordneten Frau Tübler (CDU/CSU) (Drucksache 7/4322 Frage A 10) : Trifft es zu, daß der Pressesprecher des Bundesverteidigungsministers gegenüber Journalisten erklärt hat, der damalige Leiter des Studentenbereichs der Bundeswehrhochschule München, Oberstleutnant Schmidt, sei nach seinem Ausscheiden aus der Bundeswehr aus einer großen Zahl von Bewerbern für die Aufgabe des Geschäftsführers einer Seilbahn in Oberstdorf deshalb ausgewählt worden, weil er familiäre Bindungen zum Besitzer dieses Unternehmens gehabt habe? Es trifft zu, daß am Rande eines Pressegesprächs des Generalinspekteurs nach der Kommandeurtagung der Bundeswehr in Wiesbaden eine kontroverse Diskussion zwischen einem Journalisten und dem Leiter des Informations- und Pressestabes des Bundesministeriums der Verteidigung über den umstrittenen Beitrag des ZDF-Magazins über Stellenbesetzungen an der Hochschule der Bundeswehr in München stattfand. Im Laufe dieser am Rande geführten Unterhaltung hat der Leiter des Informations- und Pressestabes nach seiner Erinnerung sinngemäß auf die Möglichkeit sorgfältigeren journalistischen Arbeitens hingewiesen und dabei von einer ihm zugegangenen Information Gebrauch gemacht, derzufolge verwandtschaftliche Beziehungen zwischen Oberstleutnant Schmidt und Angehörigen seiner jetzigen Firma bestünden, die seine Einstellung dort sichern würden. Der Leiter des Informations- und Pressestabes hat vor der Presse weder den Namen des betroffenen Offiziers noch den der Firma genannt. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Schmidt auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) (Drucksache 7/4322 Frage A 11) : Treffen Pressemeldungen zu, wonach für einen Empfang aus Anlaß des Besuchs des Bundespräsidenten in der Sowjetunion eine Bundeswehrmaschine Waren und Personal nach Moskau bringen mußte und die Kosten hierfür 50 000 DM betrugen? Es trifft zu, daß für einen Empfang aus Anlaß des Besuches des Herrn Bundespräsidenten in der Sowjetunion eine Bundeswehr-Maschine Waren und Personal nach Moskau gebracht hat. Die Kosten hierfür betrugen ca. 35 000,- DM. Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 202. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. November 1975 14011* Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Ollesch (FDP) (Drucksache 7/4322 Fragen A 14 und 15) : Entspricht der Plan für den Ausbau der Jade auf 18,5 m unter Seckartennull (SKN) den im Jahr 1974 in Brüssel von der Ständigen Internationalen Vereinigung der Schiffahrtskongresse herausgegebenen Empfehlungen der 2. Internationalen ÖltankerKommission? Ist die Bundesregierung der Meinung, daß im Interesse der Sicherung der Energieversorgung und des Umweltschutzes die noch fehlenden Ausbauarbeiten im Bereich der Jade beschleunigt durchzuführen sind? Zu Frage A 14: Der Plan, die Jade bis auf eine Tiefe von 18,5 m unter Seekartennull auszubauen, wurde 1970 zwischen den Finanzierungspartnern Bund, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Stadt Wilhelmshaven und Nord-West-Ölleitung GmbH vereinbart. Seit April 1974 befahren Tanker mit 20 m Tiefgang und rd. 250 000 tdw unter Inkaufnahme gewisser Beschränkungen und Erschwernisse die Jade. Eine Anpassung der Jadeausbautiefen an die großzügigen und unverbindlichen Empfehlungen des Ständigen Verbandes der Internationalen Vereinigung der Schiffahrtskongresse wäre nur mit erheblichen zusätzlichen Investitionen (geschätzt rd. 100 Millionen DM) möglich. Forderungen auf eine weitere Vertiefung, als Folgerung aus den Empfehlungen, liegen weder der Bundesregierung noch den Finanzierungspartnern des Jadeausbaus vor. Zu Frage A 15: Die Bundesregierung ist der Meinung, daß die noch fehlenden Ausbauarbeiten — im wesentlichen Bau der Radarkette Jade und Restbaggerungen — so schnell wie technisch möglich und wie es die Haushaltslage erlaubt, durchgeführt werden sollen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Geldner (FDP) (Drucksache 7/4322 Frage A 16) : Welche konkreten Schritte sind unternommen worden, und wann ist mit der Fertigstellung aller Arbeiten einschließlich dem Bau der Radarkette und der Funkpeilsysteme an der Tiefwasscrrinne der Jade zu rechnen? Mit der Fertigstellung aller im 18,5-m-Ausbauplan von 1970 vorgesehenen Arbeiten kann bis Ende 1976 gerechnet werden mit Ausnahme von Restbaggerungen infolge verstärkter Wiedereintreibungen von Sand nach dem Ausbau und mit Ausnahme der Fertigstellung der Radarkette Jade. Mit verstärkten Wiedereintreibungen von Sand in das Fahrwasser muß grundsätzlich mehrere Jahre nach Beendigung der erstmaligen Vertiefung gerechnet werden. Die Fertigstellung der Radarkette ist technisch nicht vor 1979 möglich. Unter Berücksichtigung der beim Jadeausbau infolge Preissteigerungen entstandenen Mehrkosten ist bei der derzeitigen mittelfristigen Finanzplanung die Fertigstellung der Radarkette nicht vor 1982 möglich. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Wernitz (SPD) (Drucksache 7/4322 Frage A 23) : 1st die Bundesregierung bereit, dem Vorschlag des Bayerischen Staatsministers des Innern für die Einbeziehung der Bundesautobahn Würzburg—Ulm in die Dringlichkeitsstufe I a voll bzw. modifiziert zu entsprechen? Der bayerische Staatsminister Dr. Merk hatte zunächst mit Fernschreiben vom 10. Oktober 1975 vorgeschlagen, den Abschnitt Würzburg-Gollhofen (B 13) unter Kürzung anderer bayerischer BAB- Neubaustrecken in die Dringlichkeit I a aufzunehmen. Zur Sicherstellung der Finanzierung sah hierfür der Bundesminister für Verkehr als wichtigste Voraussetzung an, daß andere Maßnahmen gleichen Kostenumfanges der Dringlichkeit I a in Bayern zurückgestuft werden müßten. Herr Dr. Merk ist in seinem neuerlichen Schreiben vorn 10. November 1975 auf diesen Hinweis nur insoweit eingegangen, als er die Möglichkeit des einbahnigen Ausbaues des Abschnittes WürzburgGollhofen zur Diskussion stellt. Allerdings soll auch dies nur durch Streckung anderer Maßnahmen geschehen. Eine zeitliche Streckung, wie es Bayern vorschlägt, führt zu unwirtschaftlicher Bauausführung und muß daher vom Bundesminister für Verkehr abgelehnt werden. Da inzwischen am 6. November 1975 das Bundeskabinett den revidierten Bedarfsplan beschlossen und zur parlamentarischen Beratung weitergeleitet hat, kann über neue Vorschläge nunmehr noch das Parlamente entscheiden
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    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich werde auf die Aufgeregtheiten, mit denen Herr Ministerpräsident Kohl seine Ausführungen begonnen hat, eingehen.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Provoziert von Herrn Friedrich!)

    Ich möchte mich zunächst zu dem äußern, was hier und heute auf der Tagesordnung steht, und ich möchte mich auch zu dem äußern, was Herr Kohl dazu eben gesagt hat.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Hätte Herr Friedrich das doch auch nur getan! — Seiters [CDU/CSU]: Sicherheitsrisiko!)

    Es geht aus meiner Sicht und aus der Sicht meiner politischen Freunde — Bruno Friedrich hat darauf eindringlich hingewiesen — um ein wichtiges Teilstück der Vereinbarungen mit Polen und damit um einen wichtigen Teil der Politik, die Spannungen abbauen, die Vergangenheit überwinden, neues Vertrauen schaffen, bessere Zusammenarbeit bewirken und damit den Frieden sicherer machen will. Ich hätte mir gewünscht, diese Vereinbarungen, über die das Hohe Haus heute berät, hätten schon früher vorliegen können. Aber es ist besser, sie liegen jetzt vor, als wenn dieser Teil der Weiterentwicklung und Ausfüllung des Warschauer Vertrages noch länger gedauert hätte.
    Herr Kohl, ich muß Ihnen zwei Dinge sagen. Ich bedauere zutiefst, daß sich hier jemand von der Bundesratsseite äußert — was sein gutes Recht ist — und in Anspruch nimmt, zugleich für die beiden Parteien CDU und CSU zu sprechen, der die Akten so wenig gut gelesen und so wenig bei dem zugehört hat, was der Herr Bundesaußenminister hier vorhin gesagt hat.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Das stimmt ja gar nicht!)

    Sie haben aus Ihrem Manuskript die Einwände vorgelesen, die der Bundesrat behandelt hat — Sie waren bei dieser Bundesratssitzung nicht dabei; es war nur ein einziger Regierungschef von CDU- und CSU-Seite dabei —, ohne auch nur in einem einzigen Punkt das zu berücksichtigen, wo-



    Brandt
    rauf der Bundesaußenminister in aller Sachlichkeit eingegangen ist.

    (Dr. Jenninger [CDU/CSU] : Studieren Sie lieber die Akten von Herrn Guillaume!)

    Das ist kein Beitrag zu einer sachlichen Debatte.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Das zweite, Herr Ministerpräsident Kohl: Sie haben sich etwas aufschreiben lassen mit einem Zitat aus einer damaligen Rede und haben sich nicht die Mühe gemacht, auch nur )die Überschrift zu lesen, die über dem Vertrag vom Dezember 1970 steht; sonst wüßten Sie, daß der Vertrag, unter den Walter Scheel und ich unsere Namen gesetzt haben, heißt: „Vertrag ... über die Grundlagen der Normalisierung ihrer gegenseitigen Beziehungen". Die Interpretation sagt: Dies war eben nötig, weil wir nach allem, was zwischen den beiden Ländern und Staaten passiert ist, noch nicht so weit waren.

    (Beifall bei .der SPD und der FDP — Seiters [CDU/CSU] : Was haben Sie denn damals alles erzählt? — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Dies haben Walter Scheel und ich

    (Dr. Häfele [CDU/CSU] : Warum zitieren Sie laufend den Scheel?)

    Ihren Kollegen in den Ausschüssen,

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    in kleineren Besprechungen mit Ihrer Fraktionsführung dargelegt.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Dieser Mann ist die Mehrdeutigkeit in Person! — Dr. Jenninger [CDU/CSU] : Lesen Sie die Akten Guillaume! Das ist gescheiter!)

    Ich komme gleich darauf zurück, Herr Kohl. Denn das ist ein zweiter Punkt, wo Sie die Akten nicht gelesen haben. Wenn man das nicht getan hat, dann sollte man sich nicht mit einem solchen überheblichen Anspruch äußern, wie Sie das soeben getan haben.

    (Beifall bei ,der SPD und der FDP)

    Es geht um drei Dinge: Es geht erstens eben um den notwendigen Teil jener Normalisierung, für die schon dem Vertragstext nach im Dezember 1970 die Grundlagen gelegt waren. Ich weise mit allem Nachdruck den Vorwurf der Täuschung zurück, Herr Kollege Kohl. Dies ist einfach nicht wahr.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: Voll wahr! Voll begründet war er!)

    Wenn Sie sich erkundigten, dann wüßten Sie ,das. Lesen Sie doch einmal das Bundestagsprotokoll. Wenn Sie keine Zeit haben, setzen Sie einen Ihrer vielen Referenten daran — in Mainz oder anderswo —, daß er Ihnen sagt,

    (Dr. Dregger [CDU/CSU] : Getäuscht haben Sie! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    was hier, was in den Ausschüssen und was gegenüber Herrn Barzel und Herrn Stücklen über die
    Verhandlungen damals dargelegt worden ist. Dann
    können Sie nicht die Behauptungen aufrechterhalten, die Sie hier soeben erhoben haben, schon gar nicht den Vorwurf der Täuschung!

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Brandt ist ein Wahrheitsrisiko!)

    So redet man nicht, zumal wenn man einen solchen Anspruch erhebt, wie Sie ihn hier heute haben erheben wollen.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU)

    Das zweite ist: Es geht ganz schlicht um eine späte Regelung von Fragen, zumal von solchen aus dem letzten Krieg, nämlich um eine Abgeltung — Pauschalierung hat es der Bundesaußenminister genannt — für das, was Arbeitnehmer, Arbeiter aus einem anderen Land hier doch zweifellos bezahlt haben, oder nicht?!

    (Dr. Carstens [Fehmarn] [CDU/CSU] : Die kriegen ja nichts dafür!)

    Drittens geht es, Herr Ministerpräsident Kohl, um den Zusammenhang mit dem Schicksal einer großen Zahl von Deutschen, die auf die Ausreise warten. Hier kommt die Begründung dafür, Herr Ministerpräsident Kohl, daß ich noch einmal sage: Sie haben entweder die Papiere nicht gelesen oder sagen etwas,

    (Zuruf von der SPD: Wider besseres Wissen!)

    wovon Sie wissen müßten, daß es nicht stimmt. Denn: Wenn Sie behaupten, nach der damaligen Vereinbarung, die zunächst der Staatssekretär Duckwitz, dann der Bundesaußenminister Scheel ausgehandelt haben, sei der Inhalt der damaligen Information, seien die von 'den Herren damals ausgehandelten Ziffern nicht bekanntgegeben worden, dann sagen ich Ihnen wieder: Fragen Sie Ihre Kollegen, die damals Ihre Fraktion, die damals Sie in den zuständigen Ausschüssen des Bundestages vertreten haben! Dann werden Sie nicht bestätigen können, daß Sie hier einen Vorwurf zu Recht erhoben haben, sondern dann müssen Sie zugeben, daß Sie hier leichtfertig Vorwürfe erheben, die so nicht aufrechterhalten werden können.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Was Sie sagen, stimmt nicht! — Seiters [CDU/CSU] : Aus Ihrem Munde nimmt sich das Wort „leichtfertig" sehr gut aus!)

    Und nun, Herr Ministerpräsident Kohl, in diesem Zusammenhang etwas zu meiner Mannheimer Rede, die Ihnen nicht gefallen hat; ich habe sie ja auch nicht deshalb gehalten, damit sie Ihnen gefiele,

    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD)

    sondern ich habe sie gehalten, um meinen politischen Freunden das zu sagen, was ich als meine Meinung sagen wollte.

    (Franke [Osnabrück] [CDU/CSU] : Sie sind ein Sicherheitsrisiko!)




    Brandt
    Jetzt will ich Ihnen mal sagen, was zu unserem Gegenstand ausgeführt wurde; das paßt nämlich sehr schön in diese Debatte.

    (Seiters [CDU/CSU]: Ihre subjektive Überzeugung ist das!)

    Ich sagte — darf ich das, Herr Präsident, dem Hohen Hause vortragen, nachdem es in die Debatte eingeführt ist —:

    (Dr. Jenniger [CDU/CSU] : Sie beleidigen die Menschen!)

    Als ein Trauerspiel bezeichne ich, was die Führer der Unionsparteien am Beispiel der Vereinbarungen mit Polen aufführen.

    (Beifall bei der SPD)

    — Das war eine der Feststellungen, die ich getroffen habe. Ich sagte weiter:
    Da ist nicht nur Opportunismus im Spiel, sondern bei einigen der Beteiligten auch Schlimmeres. Als ob man jahrelange Bemühungen um die Menschen an innerparteilichem Streit scheitern lassen dürfte! Als ob man Aussöhnung als etwas Erledigtes abhaken dürfte, während es sie doch sorgsam zu pflegen gilt!
    Gewiß, die Vereinbarungen mit der Volksrepublik Polen sind ein Kompromiß in den Ziffern, aber sie sind nach gemeinsamem Willen ein Durchbruch in eine Zukunft, die nicht mehr durch die Vergangenheit belastet werden soll. Ich meine, es ist ein Armutszeugnis der Opposition, daß sie zum Kompromiß schwankt und zum Durchbruch schweigt. So entwickeln die Unionsparteien ihre Art von Tradition: In Lebensfragen der Nation schwanken sie zwischen Enthaltung und Zersplitterung.

    (Lebhafter Beifall bei der SPD und der FDP)

    Und dann habe ich zu diesem Punkt noch hinzugefügt:
    Ich meine, weder unser Land noch Europa haben Zeit oder Lust, mit dem Fortschritt zu warten,
    — dem jetzt möglichen, Herr Ministerpräsident Kohl, in der Beziehung zu diesem Land, über das Adenauer zu Recht so gesprochen hat, wie Sie es uns in Erinnerung rufen —
    bis CDU und CSU ihre Isolierung wenigstens gegenüber ihren europäischen Schwesterparteien überwunden haben.

    (Beifall bei der SPD)

    Das habe ich hierzu gesagt, und das wollte ich dem Hohen Hause nicht vorenthalten.

    (Seiters [CDU/CSU] : Ist das alles?)

    Nun ergeben sich in unmittelbarem Zusammenhang mit dem heutigen Thema folgende Fragen:
    Erstens: Dient die durch diese Abmachung ein Stück weiterentwickelte, konkretisierte Politik der Entspannung, dient sie der Sicherheit unseres Landes, der Zukunft unseres Volkes? Dazu kann man verschiedene Meinungen haben, natürlich. Aber wir sind dieser Meinung. Wir haben diese Frage mit Ja beantwortet und beantworten sie mit Ja.
    Zweitens: Ist diese Politik eingebettet in die Politik der Atlantischen Allianz? Das kann man nun schon nicht mehr bestreiten, da gibt es gar keine Kontroverse, sondern diese Frage muß einfach auf Grund der Kommuniqués des Atlantischen Bündnisses mit Ja beantwortet werden. — Also ein subjektives Ja und ein objektives.
    Und nun frage ich drittens: Will die Union konkret an dieser Politik weiterarbeiten, oder will sie sich nur mit relativ wolkigen Reden, wie sie Herr Kohl dazu gehalten hat, um das Thema selbst herummogeln?

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Wenn man das jetzt beanstandet, hat das gar nichts mit moralischer Aufteilung zu tun, sondern das ist eine ganz nüchterne Frage der politischen Beurteilung.
    Meine Mannheimer Einschätzung ist eine Frage einer ganz nüchternen, harten — gebe ich zu — politischen Beurteilung und nicht einer moralischen Kategorisierung.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Wenn die Antwort auf die dritte Frage nein ist, d. h. wenn die Union diese Politik, schwierig wie sie ist, in Frage stellt, gegen sie agitiert, mir auch heutzutage ein bißchen leicht auf das Biertischgerede zu diesem Thema hört — mehr als auf das, was an eigentlichen neuen Notwendigkeiten jetzt vor uns steht —,

    (Dr. Jenninger [CDU/CSU] : Wir trinken nicht nur Kognak!)

    dann müssen Sie den Anhängern der Politik, die in den Verträgen und Vereinbarungen zum Ausdruck kommen, einräumen, daß sie sagen — und ich sage dies —: Ihr Infragestellen der Weiterführung dieser Politik, Ihre Agitation gegen diese Politik führt uns weg vom Ausgleich, führt uns weg auch von einer mit den Verbündeten gemeinsam entwickelten Politik, droht uns in die Isolierung zu führen und wird damit, ob Sie es wollen oder nicht, objektiv zu einem Risiko für unsere Sicherheit. Das ist das Problem!

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Jenninger [CDU/CSU] : Jawohl, Herr Major! Herr Major, Sie kennen sich aus in Sicherheitsfragen! — Seiters [CDU/CSU] : Chef von Guillaume! — Dr. Jenninger [CDU/CSU]: Herr von Guillaume ist das! — Weitere lebhafte Zurufe von der CDU/ CSU — Demonstrativer Beifall bei der SPD)

    Wer lesen und hören konnte, der konnte verstehen,

    (Zurufe von der CDU/CSU: Guillaume!)

    daß hier bei dem Ausdruck, der Sie besonders gestört hat, nicht

    (Dr. Jenninger [CDU/CSU] : Armes Deutschland!)




    Brandt
    im technischen oder bürokratischen Sinne von einem „security risk" die Rede war — das wäre unsinnig —, sondern von dem, wovon ich gesprochen habe, einem Risiko für die Sicherheit unseres Landes, einer Gefährdung dieser Sicherheit, wie es heißt,

    (Lebhafte Zurufe von der CDU/CSU — Dr. Jenninger [CDU/CSU] : Sie waren doch Spion! — Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    in der Außen- wie in der Innenpolitik, wirtschaftlich wie sozial. Darum geht es in der Sache.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Jenninger [CDU/CSU] : Wer war denn Spion in Schweden? — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Da ist es leicht, einen Pappkameraden aufzubauen
    und dann auf den zu schießen. Hier geht es um

    (Seiters [CDU/CSU] : Um Guillaume!)

    politischen Streit, und zu dem muß ich Ihnen jetzt, da Sie es gerne hören wollen, noch zusätzlich etwas sagen.

    (Dr. Jenninger [CDU/CSU] : Haß wollen Sie säen!)

    — Ach, das ist doch grober Unfug, Herr Kollege, wenn Sie von Haß sprechen. Das Gegenteil ist doch der Fall.

    (Dr. Jenninger [CDU/CSU] : Nein, Sie wollen Haß! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU -Dr. Dregger [CDU/CSU]: Haßerzeuger sind Sie! — Gegenrufe von der SPD)

    Selbst nach der Rede, die Herr Kohl hier gehalten hat, sage ich: Ich bin mit ihm doch nicht auseinander, sondern ich treffe mich doch mit ihm, wo es um die Sorge geht, um die Sicherheit im Inneren und im Äußeren. Aus dieser Sorge heraus habe ich meinem Parteitag sagen müssen, was ich von Ihnen halte.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der FDP)

    Herr Kollege Kohl, ich habe Sie in Mannheim gefragt, wo eigentlich bei Ihrer Partei oder Ihrem Parteienbündnis rechts aufhört. Die Antwort darauf würde nämlich auch etwas zum Vertrauensverhältnis zwischen den demokratischen Parteien beitragen.

    (Beifall bei der SPD — Haase [Kassel] [CDU/CSU] : Wo hört denn bei Ihnen links auf? — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Ich frage Sie heute, wo eigentlich Ihre Empörung war, wo eigentlich Ihre Aufgeregtheit war, als Herr Carstens in Anspruch nahm, seine Partei oder Parteiengruppe vertrete allein

    (Wehner [SPD]: Hört! Hört! — Zurufe von der CDU/CSU: Geschlossen! — Windelen [CDU/CSU] : Geschlossen und entschlossen!)

    die freiheitliche Ordnung in unserem Lande; oder
    als Herr Dregger versuchte, die größte Partei dieses Landes in die geistige Nähe des Terrorismus zu rücken;

    (Wehner [SPD] : Hört! Hört! — Vogel [Ennepetal] [CDU/CSU] : Die billigste Methode, die es gibt! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    oder als Herr Strauß den beiden Koalitionsparteien in diesem Hause anlastete,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das sind doch Tatsachen! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    in ihren Reihen säßen Sympathisanten, wie er sich ausdrückte, der Baader-Meinhof-Verbrecher;

    (Wehner [SPD] : Hört! Hört! — Zurufe von der CDU/CSU: Gruppe!)

    oder als andere uns als Wegbereiter des Kommunismus denunzieren wollten, bis hin zu Herrn Jaegers russischen Truppen am Rhein, die angeblich hierherkämen, wenn es einen Regierungswechsel gäbe;
    — oder, Herr Windelen, da Sie sich eben selbst bemerkbar gemacht haben, bis hin zu Ihrer ausdrücklichen Bestätigung des bösen Wortes vom Untergang Deutschlands. Sie sollten den Mund halten, statt sich aufzuregen.

    (Lebhafter Beifall bei der SPD — Seiters [CDU/CSU] : Warum mußten Sie denn zurücktreten? Stücklen [CDU/CSU] : Herr Brandt, so weit sind wir noch nicht!)

    — Sollte; ich gebe ja nur einen guten Rat, Herr Kollege Stücklen.

    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD)

    Ich darf doch noch einmal, damit unter uns klar und damit es auch im Protokoll des Deutschen Bundestages verzeichnet ist, folgendes sagen.

    (Franke [Osnabrück] [CDU/CSU] : Er badet gern lau! — Seiters [CDU/CSU] : Der Regierung fehlt ein Kopf!)

    Ich habe am 15. November 1975 folgendes wörtlich ausgeführt:
    ... es ist nun einmal leider so, daß die Politik der Union — und nur darum geht es —— die Politik der Union —
    meiner Überzeugung nach ein Risiko bedeutet — nein, mehr als ein Risiko —

    (Zuruf von der CDU/CSU: Was denn?)

    für die Sicherheit unseres Landes und für das Wohlergehen unseres Volkes.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU] : Sie sind die Unsicherheit! Sie persönlich!)

    Um diese politische Aussage geht es und nicht um etwas, was man mir sonst noch zu unterschieben versucht hat.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU] : Sie sind doch das Risiko! — Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/ CSU] : Sie sind Deutschlands Sicherheitsrisiko Nummer eins! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU: Das von einem Mann, der es ist!)




    Brandt
    — All Ihr Dazwischenreden zeigt ja nur, daß Ihnen das peinlich ist. Sie wollen von einer Ihnen politisch unangenehmen Situation ablenken. Das wird Ihnen nicht gelingen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Jenninger [CDU/CSU]: Wer hat Brandt abgelöst? — Haase [Kassel] [CDU/CSU] : Warum hat Herr Wehner Sie als Sicherheitsrisiko davongejagt? — Dr. Stark (Nürtingen] [CDU/CSU] : Sie sind menschlich gescheitert! — Weiter anhaltende Zurufe von der CDU/CSU)

    Deshalb darf ich fortfahren:
    Ich will noch einmal begründen, worum es dabei geht. Uns allen klingen doch noch jene berüchtigten Äußerungen des CSU-Vorsitzenden Strauß im Ohr, man könne gar nicht genug an allgemeiner Konfrontierung schaffen;

    (Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU] : Ein seltsamer Nobelpreisträger!)

    nur anklagen und warnen, keine Rezepte nennen.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: Sie tun es!)

    Ich habe gesagt

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU] : Das wandelnde Sicherheitsrisiko!)

    bzw. gefragt:
    Haben denn die Nachdenklichen hierzulande so schnell wieder vergessen, was geschah, als sich Bundesregierung und Koalition mühten, die wirtschaftliche Lage unseres Landes trotz der Kriseneinflüsse von außen zu sichern?

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU] : Warum hat der Wehner ihn denn weggejagt!?)

    Da zogen Panikmacher durchs Land und verbreiteten Unsicherheit — also das Gegenteil von Sicherheit — und Angst.
    Das ist das eine. Das andere ist die außenpolitische Isolierung, in die uns die Union führen würde, wenn man ihren Wortführern folgte.

    (Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU] : Sie sind das Sicherheitsrisiko Nummer eins!)

    Sie haben sich um Ihrer internen Auseinandersetzung willen — oder aus welchen Gründen auch immer — dem jetzt notwendigen Schritt der Aussöhnung mit Polen entzogen.
    Das zeigt auch der heutige Tag.
    Sie wollten, daß unser Stuhl auf der Europäischen Sicherheitskonferenz als einziger unter 35 Staaten — Albanien einmal außen vorgelassen — leer bleiben sollte, obwohl — neben anderem — gerade auf dieser Konferenz die Geschlossenheit des westlichen Bündnisses und die weitgehende Übereinstimmung mit den Neutralen so stark zur Geltung kam wie selten zuvor.
    Ich kann die CSU und die CDU nicht daran
    hindern, sich selbst für regierungsunfähig zu
    erklären. Ich kann schon gar nicht erzwingen, daß der CDU-Vorsitzende Kohl den riskanten Weg seines Rivalen Strauß verläßt.

    (Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU] : Denken Sie an Herrn Guillaume!)

    Aber ich kann in einer klaren Sprache feststellen, was — aus meiner Sicht — ist.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU] : Warum hat Herr Wehner Sie denn davongejagt? — Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/ CSU] : Warum sagte Herr Wehner, .die SPD brauche einen Kopf?)

    Die CDU/CSU geht mit ihrer heutigen Politik das Risiko ein, daß unsere innere Stabilität und Sicherheit ausgehöhlt werden. Ihre Politik, wenn man sie ernst nimmt — und das muß man doch wohl von der anderen Seite her erwarten —, bedeutet ein Risiko für die Entspannung und für die Sicherheit nach außen. Und nun liegt es nicht an uns, sondern es liegt an der Union, aus einem Risiko eine Alternative für unser Land zu machen.

    (Beifall bei der SPD)

    Auch noch dies, Herr Ministerpräsident Kohl:

    (Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU] : Es wird nicht besser, je mehr Sie auch reden!)

    Das Wort von der gemeinsamen Verantwortung der Demokraten muß für alle gelten, die verantwortungsvoll die Macht 'in der Demokratie anstreben. Der Hunger nach der Macht ohne Verantwortung ist und bleibt ein ernstes Risiko, nein, eine Gefahr. Und auch darüber muß gesprochen werden.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU] : Sie sind eine Gefahr! — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Das ist die Methode „Haltet den Dieb" !)

    Das ist das, worum es geht. Davon bringen Sie mich durch Ihre Zurufe nicht ab.

    (Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU] : Warum mußten Sie denn zurücktreten? — Seiters [CDU/CSU] : Hat Wehner Sie zurückgetreten? — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Ich habe niemanden verdächtigt. Ich tue es selbst nach den dummen, törichten Zwischenrufen, die Sie hier machen, nicht.

    (Beifall bei der SPD — Haase [Kassel] [CDU/CSU] : Das sind doch Tatsachen!)

    Ich sage Ihnen nur: Von dem, was ich auf Grund meiner politischen Überzeugung mit dem Auftrag meiner Freunde, der größten Partei dieses Landes, zu sagen habe, bringen Sie mich auch durch persönliche Verunglimpfung nicht ab, weder hier noch anderswo!

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/ CSU)




    Brandt
    Ich spreche bei allem, was Ihnen nicht gefällt, als ein Mann, der von Ihnen Nachhilfeunterricht in Sachen der Demokratie nicht nötig hat.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der FDP — Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/ CSU] : Denken Sie an Golo Mann, der von Goebbelschen Methoden sprach!)

    Ich spreche als Vorsitzender der deutschen Sozialdemokraten,

    (Franke [Osnabrück] [CDU/CSU] : Wir zitieren nur Wehner!)

    die nie behauptet haben, daß sie der Staat seien oder gar unfehlbar seien oder alleine im Pakt mit der Vernunft seien, sondern die sich wie jeder andere nur bemühen können, dem, worum es hier geht, so nahe wie möglich zu kommen, die sich aber, Herr Kohl und meine Kollegen von der CDU/CSU,

    (Zurufe von der CDU/CSU: Sicherheitsrisiko!)

    von niemandem einschüchtern lassen, ihre Auffassungen so zu vertreten, daß jeder draußen im Lande sie verstehen wird.

    (Anhaltender Beifall bei der SPD und der FDP — Seiters [CDU/CSU] : Wo bleiben die Rosen von Wehner?)



Rede von Kai-Uwe von Hassel
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Dr. Carstens (Fehmarn).

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Karl Carstens


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine verehrten Damen und Herren! Wer von jetzt ab den Kollegen Brandt sieht, der wird immer sofort an das Wort erinnert werden, welches er vor einigen Tagen auf dem Mannheimer Parteitag der SPD mit Bezug auf seinen politischen Gegner gebraucht hat, an das Wort Sicherheitsrisiko. Herr Kollege Brandt, Ihr Gesicht wird in Zukunft, da Sie das Wort ausgesprochen haben, mit diesem Begriff verbunden bleiben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Aber die Bürger in unserem Lande werden dabei an etwas ganz anderes denken als an das, Herr Kollege Brandt, woran Sie gedacht haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Bürger in unserem Lande werden sich nämlich daran erinnern, daß die Sicherheit der Arbeitsplätze in den letzten 20 Jahren noch nie so gering war wie jetzt, da Ihre Partei zusammen mit der FDP regiert.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Franke [Osnabrück] [CDU/CSU]: Leider wahr!)

    Die Bürger in unserem Lande werden sich daran erinnern, daß die Sicherheit der Sparguthaben durch Inflation in den letzten 20 Jahren noch nie so gefährdet war wie jetzt, wo Ihre Regierung hier regiert.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Lachen des Abg. Dr. Ehrenberg [SPD])

    Auch eine 6 °/oige Geldentwertung führt dazu, daß
    sich die Sparguthaben in 12 Jahren in ihrem Wert
    auf die Hälfte reduzieren. Tun wir doch nicht so,
    als ob 6 % Geldentwertung eine Bagatelle wären!

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf des Abg. Dr. Ehrenberg [SPD])

    Die Bürger in unserem Lande werden sich daran erinnern, daß die SPD des Herrn Brandt — leider auch hier wieder zusammen mit der FDP — in den Gesetzesinitiativen, die sie vor diesem Hohen Hause noch vor ganz kurzer Zeit vertreten hat,

    (Zuruf von der SPD: Wo waren denn Ihre!)

    den kommunistischen Verfassungsgegnern den Weg in den öffentlichen Dienst unseres Landes eröffnet hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Ehrenberg [SPD]: Das ist eine Uraltlegende! — Weitere Zurufe von der SPD)

    Wenn Sie sich gegen Äußerungen von mir oder von meinen Freunden verwahren, Herr Kollege Brandt, dann zitieren Sie uns bitte wenigstens richtig. Ich habe gesagt und ich wiederhole es angesichts der Feststellung, die ich soeben getroffen habe, daß die CDU/CSU die einzige politische Kraft ist, die geschlossen

    (Lachen bei der SPD)

    — ich betone: geschlossen — für die Sicherheit unseres Landes eintritt.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Ehrenberg [SPD]: Die geschlossene CDU/CSU!)

    Herr Kollege Brandt, wenn Sie von „Sicherheitsrisiko" sprechen, wird natürlich ganz unvermeidlicherweise die Verbindung zu dem Manne hergestellt werden, der jetzt wegen Spionage vor dem Gericht in Düsseldorf steht und der jahrelang Ihr enger Mitarbeiter war, zu Herrn Guillaume.

    (Seiters [CDU/CSU]: So ist es! — Dr. Ritz [CDU/CSU]: Und mehr!)

    Herr Kollege Brandt, der Herr Generalbundesanwalt hat in seinem Plädoyer in Düsseldorf als strafmildernd für den Spion Guillaume ins Feld geführt, daß es ihm durch grobe Leichtfertigkeit

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    ermöglicht worden sei, seine Spionagetätigkeit auszuüben.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Marx [CDU/CSU] : Und da hat er die Stirn, hier zu reden! — Weitere lebhafte Zurufe von der CDU/CSU)

    Damit, Herr Kollege Brandt, waren Sie gemeint. Diesen Schuh sollten Sie sich anziehen und nach dem Grundsatz handeln: Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen.

    (Erneuter Beifall und weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Herr Kollege Brandt, wenn man Sie jetzt reden hört, hat man den Eindruck, als wenn Sie einer der erfolgreichsten Bundeskanzler der deutschen Ge-



    Dr. Carstens (Fehmarn)

    schichte gewesen wären, und man fragt sich: Wie
    ist es denn eigentlich zu Ihrem Rücktritt gekommen?

    (Beifall bei der CDU/CSU — Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Wehner hat ihn aus dem Verkehr gezogen! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Sind es nicht Ihre eigenen politischen Freunde gewesen, die Sie zum Rücktritt gezwungen haben, weil sie mit Ihrer Amtsführung unzufrieden waren, weil sie das Gefühl hatten, daß Sie der Lage, in der Sie sich damals befanden, nicht mehr gewachsen waren?

    (Seiters [CDU/CSU]: So ist es!)

    Herr Kollege Brandt, Sie vergessen — Sie haben ein sehr selektiv funktionierendes Gedächtnis, wie mir scheint — die Ihnen unangenehm erscheinenden Dinge. Aber wir anderen erinnern uns ganz genau daran, daß Sie nach Ihrem Rücktritt dem Sinne nach gesagt haben, ein deutscher Bundeskanzler dürfe nicht erpreßbar sein. Ja, was meinten Sie denn damit, Herr Kollege Brandt?

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU)

    Und dann, Herr Kollege Brandt, haben Sie soeben die ungeheuerliche Behauptung aufgestellt,

    (Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU] : Er schämt sich überhaupt nicht!)

    daß die CDU/CSU mit den Lebensfragen der Nation leichtfertig umgehe.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Marx [CDU/ CSU] : Dieser Mann! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Ich muß Sie daran erinnern, Herr Kollege Brandt, daß es Ihr damaliger Beauftragter

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Dieser Bankrotteur!)

    Bahr war, der im Mai 1970 in Moskau ein Papier mit dem sowjetischen Außenminister Gromyko vereinbarte, das sogenannte Bahr-Gromyko-Papier, in dem mit Ihrer Zustimmung, Herr Kollege Brandt, Forderungen der sowjetischen Politik uns gegenüber entweder vollständig oder teilweise erfüllt wurden, und daß in diesem Papier das Wort „menschliche Erleichterungen", das Wort „Familienzusammenführung", das Wort „Selbstbestimmungsrecht des deutschen Volkes" oder „Einheit der deutschen Nation", ja, daß in diesem Papier das Wort „Berlin" nicht vorkommen.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU — Dr. Marx [CDU/CSU]: Dieses Sicherheitsrisiko!)

    Wo hat es jemals einen leichtfertigeren Umgang mit den Lebensinteressen unseres Volkes gegeben als damals im Mai 1970?

    (Lebhafter Beifall und Zurufe von der CDU/CSU)

    Sie berufen sich immer wieder darauf, daß Sie im Einklang mit den Alliierten gehandelt hätten und handelten. Herr Kollege Brandt, vielen von uns in diesem Hohen Hause, die im Ausland waren, ist es aber so ergangen, wie es mir ergangen ist, daß uns nämlich die alliierten Freunde, mit denen wir damals sprachen, entgegenhielten: Wir — Engländer, Franzosen und Amerikaner — können doch nicht deutscher sein als die deutsche Bundesregierung. — Damit waren Sie gemeint, Herr Kollege Brandt.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Damit wurde zum Ausdruck gebracht, daß, wenn die deutsche Bundesregierung auf alle diese Positionen verzichtete, man von den Alliierten nicht verlangen könnte, daß sie weiter dafür kämpften.
    Wir werden unsere Politik, die CDU/CSU-Politik, im Einklang mit den Alliierten — vor allen Dingen mit den drei Westmächten führen. Daran hat es nie einen Zweifel gegeben. Wir werden uns aber auch gegenüber unseren alliierten Freunden für das einsetzen, was wir als die vitalen Interessen unseres Volkes ansehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Daß Sie das nicht getan haben, werfen wir Ihnen vor.
    Meine Damen und Herren, ich möchte nunmehr auch zu dem Thema, das uns heute in erster Linie beschäftigt, einiges sagen.

    (Zuruf von der SPD: Jetzt schon?)

    — Erwarten Sie von mir, daß ich auf das, was Herr Brandt hier eben gesagt hat, nicht antworte? Dann haben Sie aber eine merkwürdige Vorstellung von parlamentarischen Debatten!

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Unser Freund Helmut Kohl hat in umfassender Weise die Ziele der CDU/CSU zur Ostpolitik und speziell zur deutschen Polenpolitik dargelegt. Ich will das, was er gesagt hat, nicht wiederholen. Ich möchte nur noch einmal unterstreichen, daß die Aussöhnung mit dem polnischen Volk von jeher ein Ziel der CDU/CSU gewesen ist und daß die CDU/ CSU in der Vergangenheit auch einiges dafür getan hat. Herr Bundesaußenminister, Sie haben von der Aufnahme derdiplomatischen Beziehungen unter der Regierung Brandt gesprochen. Es wäre fair gewesen, wenn Sie hinzugefügt hätten, daß die ersten amtlichen Beziehungen zu Polen unter der Regierung Erhard aufgenommen wurden und daß es damals dem deutschen Unterhändler — ich nenne seinen Namen noch einmal, weil er es verdient, in den Annalen auch dieses Hauses festgehalten zu werden —, dem damaligen Botschafter Allardt, gelang, Berlin in die Vereinbarungen voll mit einzubeziehen. Die Einbeziehung Berlins in die Verträge mit den Ostblockstaaten — um diese Einbeziehung kämpfen Sie jetzt, sechs Jahre nach Beginn Ihrer neuen Ostpolitik, vergeblich , ist der von der CDU/CSU geführten Regierung damals in vollem Umfange gelungen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich sage es noch einmal: Wir sind für eine Versöhnung mit dem polnischen Volk. Wir wenden uns aber dagegen, daß im Zuge dieser Versöhnungsbemühungen eine vollkommen einseitige Darstellung des Verlaufs der Geschichte gegeben wird.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU] : Sehr richtig!)




    Dr. Carstens (Fehmarn)

    Wir wenden uns auch dagegen, daß in 'den Schulbüchern im Zusammenhang mit der Vertreibung von zwölf Millionen Menschen jetzt von „Bevölkerungsverschiebungen" gesprochen werden soll.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Unerhört!)

    Meine Damen und Herren, wir wollen nicht, daß das bagatellisiert wird, was durch Deutsche geschehen ist. Wir wollen, daß es durch eine Darstellung der positiven Leistungen ergänzt wird, die Deutsche im deutsch-polnischen Verhältnis seit Jahrzehnten, ja, seit Jahrhunderten erbracht haben. Wir wollen und werden aber nicht zulassen, daß das unsägliche Leid, welches Deutsche am Ende des Krieges und nach dem Kriege erlitten haben, durch solche verschleierten Formeln unterdrückt wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Unsere Einwendungen gegen die deutsch-polnischen Vereinbarungen sind dreifacher Art. Wir werfen der Regierung zunächst vor, daß sie für dieselbe Zusage, die sie jetzt erhält — nämlich die Zusage auf Genehmigung von Ausreisen von Deutschen —, jetzt schon zum drittenmal einen Preis zahlt. Das erste Mal hat sie im Zusammenhang mit dem Warschauer Vertrag von 1970 einen Preis dafür gezahlt. Damals ist die historische Stunde versäumt worden. Der Warschauer Vertrag sollte — wie Sie selbst gesagt haben, Herr Kollege Brandt — die Grundlage für eine dauernde Aussöhnung sein. Dann gehörte aber das Schicksal der etwa einen Million Deutschen in Polen in den damaligen Zusammenhang hinein, und zwar sowohl der Deutschen, die hierherkommen wollen, als auch der Deutschen, die dableiben wollen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das haben Sie versäumt. Sie haben sich mit einer sogenannten „Information" zufriedengegeben, die sich hinterher als unzulänglich erwiesen hat. Sie geben mit dem, was Sie hier eben gesagt haben, eine falsche Darstellung des wirklichen Ablaufs, Herr Kollege Brandt!

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Der damalige Bundesaußenminister, Herr Scheel, hat im zuständigen Ausschuß des Deutschen Bundestages erklärt, mit dieser „Information" sei keine zahlenmäßige Begrenzung für die Ausreise von Deutschen aus Polen verbunden.

    (Zustimmung 'bei der CDU/CSU)

    Sie, meine Damen und Herren von der Regierungskoalition und von der Regierung, haben einen Preis zum zweitenmal mit der KSZE in diesem Jahr bezahlt. Wie wurde uns denn das Ergebnis der KSZE dargestell? Doch so, daß wir damit die Familienzusammenführung erreichen würden, daß wir damit ein Mehr an Menschlichkeit für die Menschen in den osteuropäischen Ländern erreichen würden. Nichts davon — nichts davon! — ist eingetreten. Statt dessen hat noch am Tage der Unterzeichnung der KSZE-Schlußakte in Helsinki der Bundeskanzler mit ,dem polnischen Parteichef ein Abkommen getroffen, welches uns jetzt vorliegt. Mit diesem Abkommen wird zum drittenmal für die Genehmigung der Aussiedlungen ein Preis gezahlt, diesmal in Gestalt von Geldzahlungen in Höhe von 2,3 Milliarden DM. Und ich sehe voraus, meine Damen und Herren: In vier Jahren würde — wenn dann hier noch dieselben Parteien regieren würden, was wir mit allen Kräften zu verhindern trachten —

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Herr Genscher hier erneut mit trauriger Miene vor uns stehen, und Herr Friedrich würde seinen Leichenbittergesang erneut anstimmen, und Herr Brandt würde erneut von Entspannung und der Notwendigkeit, diese Politik fortzusetzen, sprechen, und dann würde uns die vierte Rechnung präsentiert werden. Sehen Sie, meine Damen und Herren, so kann eben Politik nicht gemacht werden!

    (Zustimmung bei ,der CDU/CSU)

    Bei allem Wunsch, zur Versöhnung zu kommen, bei allem Wunsch, auch einen Beitrag zur Versöhnung zu leisten: Es muß doch eine ernsthafte Politik sein, die das betreibt, und nicht eine Politik, die sich mühsam von Stufe zu Stufe fortbewegt und jedesmal das wegwischen will, was sie auf der vorangegangenen Stufe erklärt hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Aber auch die jetzt getroffenen Vereinbarungen sind ja wieder — Helmut Kohl hat es schon gesagt — in einer ganz seltsamen Weise unausgewogen. Unsere Leistungen sollen in völkerrechtlich zu ratifizierenden Verträgen niedergelegt werden; die Ausreise von 120 000 bis 125 000 Deutschen ist Gegenstand eines „Protokolls". In der polnischen Übersetzung heißt es „Protokollnotiz" ; das scheint noch weniger zu sein als „Protokoll". Ist denn nun, so frage ich die Bundesregierung, dieses Protokoll oder diese Protokollnotiz eigentlich unterzeichnet worden? Wir stehen vor der merkwürdigen Tatsache, daß im Bulletin ein Text veröffentlicht wird, unter dem die Namen der beiden Außenminister stehen, und hier in den uns zugeleiteten Unterlagen stehen diese Namen nicht.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Das alles sind doch Dinge, die einen von vornherein mißtrauisch machen müssen, und da können Sie sich doch nicht darauf herausreden, daß die Polen solche Vereinbarungen nicht in anderer Form zu schließen pflegten.

    (Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU] : Eine unseriöse Politik!)

    Ich möchte Ihnen die Zahlen noch einmal vorhalten, weil mir das sehr wichtig zu sein scheint. In den Jahren von 1955 bis einschließlich 1969, also in den Jahren, als CDU und CSU hier regierten, sind aus diesen Gebieten auf Grund einer RotKreuz-Vereinbarung 360 000 Personen — im Jahresdurchschnitt 22 000 — in die Bundesrepublik Deutschland ausgesiedelt worden. Diese Zahl wurde polnischerseits 1970 auf 5 600 gedrosselt, um auf die deutsche Verhandlungsführung und auf die inzwischen gebildete SPD-FDP-Regierung Druck ausüben zu können.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : So war es, ganz genau so!)




    Dr. Carstens (Fehmarn)

    Nach Unterzeichnung des Warschauer Vertrages bis zu dessen Ratifizierung erhöhte die polnische Regierung die Zahl der Aussiedlungsgenehmigungen auf 24 000 im Jahre 1971 und auf 12 000 im Jahre 1972. Aber sofort nach der Ratifizierung des Warschauer Vertrages wurden die Ausreisegenehmigungen wieder gedrosselt auf 6 000 im Jahre 1973 und 5 800 im Jahre 1974, obwohl und das möchte ich doch auch in Ihre Erinnerung zurückrufen — der polnische Außenminister bei seinem Besuch in Bonn im Dezember 1973 für das Jahr 1974 die Ausreise von 50 000 Deutschen in Aussicht gestellt hatte. Sie können es doch niemandem in unserem Lande verdenken, meine Damen und Herren, wenn er angesichts dieser Vorgeschichte das Protokoll oder die Protokollnotiz kritisch unter die Lupe nimmt. Und da muß eben festgestellt werden, daß die klare, bindende Verpflichtung zur Genehmigung der Ausreise von 125 000 Deutschen darin nicht enthalten ist.
    Aber das ist nur die eine Seite der Sache. Helmut Kohl ist schon darauf eingegangen: Es bleiben eben 160 000 zurück. Dadurch werden deutsche Familien und Gemeinden auseinandergerissen werden. Die Entscheidung darüber, wer ausreisen wird und wer nicht, treffen ausschließlich die polnischen Behörden. Wir haben keinerlei Einfluß darauf. Und wir haben erschütternde Briefe bekommen von deutschen Gemeinden, die das Schicksal vor sich sehen, auseinandergerissen zu werden, und die uns sagen: wir wollen lieber noch warten, bis eine umfassendere Lösung möglich wird, als uns jetzt auseinanderreißen zu lassen mit der Folge, daß das Schicksal der Zurückbleibenden noch schwerer werden wird, als es jetzt schon ist.
    Meine Damen und Herren, das sind doch humanitäre Erwägungen, die man auch anstellen muß. Das können Sie doch nicht beiseite schieben, als wäre das nichts.
    Die Offenhalteklausel, auf die uns der Außenminister in diesem Zusammenhang verweist, trägt nicht. Im letzten Halbjahresbericht der Bundesregierung können Sie alle nachlesen, daß von denen, die Anträge gestellt hatten, einige ausreisen durften, nachdem sie sechsmal einen solchen Antrag eingereicht hatten. Andere durften ausreisen, nachdem sie 25mal solche Anträge gestellt hatten. Mit der Verweisung auf die Möglichkeit, auch in Zukunft Anträge zu stellen — und das ist doch der Inhalt der Offenhalteklausel; mehr ist es doch nicht —, können Sie niemanden über diese ernsten Sorgen hinwegtrösten.
    Ein Wort zu den Rentenansprüchen. Auch hier muß darauf geachtet werden, daß sich nicht eine falsche Darstellung Breitmacht. Es geht nicht darum, daß die Stellung der individuellen Rentenberechtigten, die vor Jahrzehnten einmal Beiträge zur deutschen Rentenversicherung geleistet haben, jetzt durch dieses Abkommen verbessert wird,

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Im Gegenteil!)

    sondern die 1,3 Milliarden DM, die wir zahlen werden, fließen in die Kasse des polnischen Staates,

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    und der polnische Staat kann darüber nach seinem Ermessen verfügen. Die Rentenberechtigten aber verlieren durch diesen Vertrag ihren bisherigen Anspruch gegen die deutschen Rentenversicherungsträger.

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Und das muten die uns zu zu feiern!)

    Das ist das Gegenteil von dem, was ich eine humanitäre Lösung nennen würde.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir werden bei der Lektüre dieser Texte und auch bei den Begründungen, die hier vorgetragen werden, das Gefühl nicht los, daß es der Bundesregierung gar nicht in erster Linie um die Rentenberechtigten ging, sondern darum, einen Grund zu finden, der polnischen Seite noch weitere 1,3 Milliarden DM aushändigen zu können.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es wird gesagt, einem Teil der Rentenberechtigten würden jetzt Zeiten angerechnet, die bisher nicht angerechnet wurden. Wie viele das sind, kann uns niemand sagen. Ob sie im Endeffekt dann auch nur einen Pfennig mehr an Rente erhalten werden, als sie jetzt erhalten, kann uns niemand sagen. Wir müssen diesem Argument gegenüber einen Vorbehalt anmelden und dahinter ein Fragezeichen setzen.
    Aber wenn nun schon globale Leistungen zur Abgeltung von Verpflichtungen der deutschen Rentenversicherung aus der Zeit vor 1945 an die polnische Seite geleistet werden, dann muß doch legitimerweise die Frage aufgeworfen werden: Warum zahlt in diesem Zusammenhang eigentlich immer nur die Bundesrepublik Deutschland, und warum kommt niemand auf die Idee, dafür auch die DDR verantwortlich zu machen?

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Da wird uns gesagt: Die Bundesrepublik Deutschland hat auch früher an dritte Staaten solche Ansprüche erfüllt. Ja, meine Damen und Herren, aber doch unter einer völlig anderen Voraussetzung, nämlich unter der, daß die damaligen Bundesregierungen — übrigens, Herr Kollege Brandt, mit Unterstützung unserer Alliierten — für sich das Recht in Anspruch nahmen, für das ganze deutsche Volk, für alle Deutschen allein zu sprechen, während die DDR im damaligen Zeitpunkt nicht anerkannt wurde. In der damaligen Situation war es folgerichtig, daß die Bundesrepublik Deutschland solche Forderungen, wie sie hier gestellt werden, an Länder erfüllte, die in dieser deutschlandpolitischen Frage dieselbe Haltung einnahmen, wie wir es taten.
    Jetzt ist das alles total verändert. Mit Hilfe von SPD und FDP ist die DDR in die Vereinten Nationen aufgenommen worden. Mit Hilfe dieser beiden Parteien und der von ihnen gestellten Regierungen ist die DDR ein von allen Staaten anerkannter zweiter deutscher Staat geworden. Von dem Alleinvertretungsanspruch der 50er und 60er Jahre, meine Damen und Herren, spricht die Bundesregierung nicht mehr. Sie verfälschen diesen Alleinvertretungsanspruch in eine Alleinzahlungsverpflichtung.

    (Beifall bei der CDU/CSU)




    Dr. Carstens (Fehmarn)

    Das ist allerdings etwas, wofür ein vernünftiger Grund nicht zu erkennen ist.
    Herr Kollege Friedrich hat dann noch von dem Finanzkredit in Höhe von 1 Milliarde DM zu 2,5 % Zinsen gesprochen und gemeint, dies sei ein hervorragendes Arbeitsbeschaffungsprogramm für die Bundesrepublik Deutschland.

    (Lachen bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, es zeigt doch die ganze Hilflosigkeit der Regierung und der Regierungskoalition, daß sie ihre Zuflucht zu solch absurden Argumenten nehmen muß.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Herr Kollege Friedrich, mit 1 Milliarde DM könnten Sie 5 000 mittelständischen Betrieben Kredite von je 200 000 DM einräumen. Und wenn Sie diese mit nur 2,5 % Zinsen belasten, dann wäre das, das garantiere ich Ihnen, ein hervorragendes Programm zur Arbeitsbeschaffung in der Bundesrepublik Deutschland!

    (Beifall bei der CDU/CSU)