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ID0719921800

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    Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 199. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 5. November 1975 Inhalt: Eintritt des Abg. Schetter in den Deutschen Bundestag 13631 A Amtliche Mitteilung ohne Verlesung . . . 13631 B Aussprache über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1976 (Haushaltsgesetz 1976) Drucksache 7/4100 — in Verbindung mit Beratung des Finanzplans des Bundes 1975 bis 1979 — Drucksache 7/4101 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Haushaltsstruktur (Haushaltsstrukturgesetz) — Drucksachen 7/4127, 7/4193 — Bericht und Antrag des Haushaltsausschusses — Drucksachen 7/4224, 7/4243 — in Verbindung mit Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuer- und Gewerbesteuergesetzes (Steueränderungsgesetz 1975) — Drucksache 7/3667 — Strauß CDU/CSU 13631 D Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller SPD 13648 D Hoppe FDP 13656 D Leicht CDU/CSU 13660 D Dr. Apel, Bundesminister BMF 13688 B Dr. Carstens (Fehmarn) CDU/CSU 13693 B Dr. von Bülow SPD 13700 D Dr. Graf Lambsdorff FDP 13706 B Moersch, Staatsminister AA 13714 B Dr. Müller-Hermann CDU/CSU 13717 C Dr. Ehrenberg SPD 13723 A Dr. Friderichs, Bundesminister BMWi . 13727 B Dr. Sprung CDU/CSU 13729 C Blank SPD 13731 D Wohlrabe CDU/CSU 13732 C II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 199. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 5. November 1975 Fragestunde — Drucksache 7/4242 vom 31. 10. 1975 — Fristverlängerung für Beitragsnachentrichtung der Selbständigen zur Rentenversicherung sowie Mittel für die Stiftung für die Alterssicherung älterer Selbständiger MdlAnfr Al 31.10.75 Drs 07/4242 Rollmann CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA 13668 D, 13669 A, B, C ZusFr Rollmann CDU/CSU 13669 A ZusFr Freiherr von Fircks CDU/CSU . . 13669 B Gewährung von Vergünstigungen an Zivildienstleistende bei Benutzung öffentlicher Einrichtungen MdlAnfr A2 31.10.75 Drs 07/4242 Gansel SPD Antw PStSekr Buschfort BMA . 13669 C, 13670 A ZusFr Gansel SPD . . . . . . . . 13670 A Kapazitätsberechnung an den Hochschulen MdlAnfr A3 31.10.75 Drs 07/4242 Dr. Schweitzer SPD Antw PStSekr Dr. Glotz BMBW 13670 B, D, 13671 A ZusFr Dr. Schweitzer SPD . . . . 13670 D Ausdruck „Ausland" als Geburtsortangabe in den Zulassungsbescheiden der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) für in Mittel- und Ostdeutschland geborene Studenten MdlAnfr A4 31.10.75 Drs 07/4242 Gerlach (Obernau) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Glotz BMBW . . 13671 A, B, C ZusFr Gerlach (Obernau) CDU/CSU . . 13671 B, C Benachteiligung der Versicherten der Regierungsbezirke Niederbayern und Oberpfalz durch das neue Tarifsystem der Kraftfahrzeughaftpflichtversicherungen MdlAnfr A5 31.10.75 Drs 07/4242 Dr. Jobst CDU/CSU MdlAnfr A6 31.10.75 Drs 07/4242 Dr. Jobst CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi 13671 D, 13672 A, B, C, D, 13673 A ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU . . . . . 13672 A, B, C ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . . 13672 D ZusFr Kiechle CDU/CSU . . . . . . 13673 A Einkommensbelastung der Kraftfahrer durch die Erhöhung der Mineralölsteuer MdlAnfr A8 31.10.75 Drs 07/4242 Milz CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi . . 13673 A, C, D ZusFr Milz CDU/CSU . . . . . . . 13673 B, C ZusFr Nordlohne CDU/CSU 13673 C Einschränkung der Förderungsmittel für Industrieansiedlung in Ballungsräumen zugunsten schwachstrukturierter Gebiete MdlAnfr A9 31.10.75 Drs 07/4242 Spranger CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi . . . . . 13673 D, 13674 A, B, C ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . 13674 A, B ZusFr Spranger CDU/CSU 13674 C Ankauf oder Subventionierung der anwachsenden Kohlenhaldenbestände durch die Bundesregierung zum Zwecke der Bildung einer nationalen Energiereserve zur Überbrückung künftiger Versorgungskrisen MdlAnfr A10 31.10.75 Drs 07/4242 Thürk CDU/CSU MdlAnfr A11 31.10.75 Drs 07/4242 Thürk CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi . . . 13674 C, D, 13675 A, B, C ZusFr Thürk CDU/CSU 13675 A, B ZusFr Wolfram (Recklinghausen) SPD . 13675 C Unterdrückung der Veröffentlichung von Testergebnissen der Stiftung Warentest durch die betroffenen Hersteller MdlAnfr Al2 31.10.75 Drs 07/4242 Hansen SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 13675 D, 13676 A, B ZusFr Hansen SPD . . . . . . . . . 13676 A ZusFr Frau Dr. Riedel-Martiny SPD . . . 13676 B Entwicklung des Primärenergie- und Stromverbrauchs in den drei ersten Quartalen 1975 MdlAnfr A13 31.10.75 Drs 07/4242 Kern SPD MdlAnfr A14 31.10.75 Drs 07/4242 Kern SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 13676 C, D, 13677 A ZusFr Wolfram (Recklinghausen) SPD . . 13676 D Förderung der einheimischen Natursteinindustrie im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" zur Sicherung der Arbeitsplätze MdlAnfr A15 31.10.75 Drs 07/4242 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi . .13677 A, C, D, 13678 A, B, C Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 199. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 5. November 1975 III ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . 13677 C, D ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU 13677 D ZusFr Schwabe SPD 13678 B ZusFr Niegel CDU/CSU 13678 B ZusFr Milz CDU/CSU . . . . . . . 13678 C Koordination der Auslandsaktivitäten der Bundesregierung und Landesregierungen auf wirtschaftlichem Gebiet MdlAnfr A16 31.10.75 Drs 07/4242 Dr. Wernitz SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . 13678 D, 13679 B ZusFr Dr. Wernitz SPD . . . . . . . 13679 B Auslegung der Härteklausel in § 7 des Dritten Verstromungsgesetzes durch das Bundesamt für gewerbliche Wirtschaft sowie Anzahl der gemäß § 7 gestellten Anträge für 1975 MdlAnfr A17 31.10.75 Drs 07/4242 Wolfram (Recklinghausen) SPD MdlAnfr A18 31.10.75 Drs 07/4242 Wolfram (Recklinghausen) SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . . . 13679 B, D, 13680 B, C ZusFr Wolfram (Recklinghausen) SPD . . 13679 C, 13680 B, C Errechnung des Index der Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte in den Monaten Juli und August der Jahre 1975 und 1976 MdlAnfr A21 31.10.75 Drs 07/4242 Peters (Poppenbüll) FDP Antw PStSekr Logemann BML . . . . . 13680 D, 13681 A, B, C ZusFr Peters (Poppenbüll) FDP . . 13681 A, B ZusFr Eigen CDU/CSU . . . . . . . . 13681 B ZusFr Niegel CDU/CSU . . . . . . . 13681 C Beteiligung der Erzeuger beim Abbau und bei der Verwertung von Agrarüberschüssen MdlAnfr A22 31.10.75 Drs 07/4242 Niegel CDU/CSU Antw PStSekr Logemann BML 13681 D, 13682 A, B ZusFr Niegel CDU/CSU 13682 A ZusFr Kiechle CDU/CSU 13682 B EG-Verhandlungen mit Island über Fischereirechte innerhalb der 200-Meilen-Zone unter Berücksichtigung von britischen Interessen MdlAnfr A23 31.10.75 Drs 07/4242 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Logemann BML 13682 C, 13683 A, B ZusFr Eigen CDU/CSU . . . . . . . 13683 A, B Einsatz der Bundesregierung für eine Kostenbeteiligung auch der deutschen Milcherzeuger im EG-Ministerrat MdlAnfr A24 31.10.75 Drs 07/4242 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Logemann BML . . . 13683 C, D, 13684 A, B ZusFr Eigen CDU/CSU 13683 C, D ZusFr Kiechle CDU/CSU 13684 A, B Einfuhrverbot für Singvögel aus Italien zur Bekämpfung des Vogelmords MdlAnfr A25 31.10.75 Drs 07/4242 Dr. Gruhl CDU/CSU MdlAnfr A26 31.10.75 Drs 07/4242 Dr. Gruhl CDU/CSU Antw PStSekr Logemann BML . . . . 13684 C, D, 13685 A, B, C ZusFr Dr. Gruhl CDU/CSU . 13684 D, 13685 A, B Sicherstellung der Trinkwasserversorgung aus dem Rhein MdlAnfr A27 31.10.75 Drs 07/4242 Josten CDU/CSU MdlAnfr A28 31.10.75 Drs 07/4242 Josten CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Schmude BMI . . . 13685 C, D, 13686 B, C, D ZusFr Josten CDU/CSU . . . . . . 13686 B, C ZusFr Dr. Gruhl CDU/CSU 13686 D Ausdehnung der Maßnahmen gegen die Beschäftigung Radikaler im öffentlichen Dienst auf in öffentlichem Auftrag eingesetzte Busfahrer bei privaten Firmen MdlAnfr A32 31.10.75 Drs 07/4242 Dr. Sperling SPD MdlAnfr A33 31.10.75 Drs 07/4242 Dr. Sperling SPD Antw PStSekr Dr. Schmude BMI . 13687 A, C ZusFr Dr. Sperling SPD . . . . . . 13687 B, C ZusFr Hansen SPD . . . . . . . . . 13687 C Konsequenzen aus den Feststellungen des Bundesrechnungshofs über die Zahl der Dienstwagen in den Bundesverwaltungen MdlAnfr A34 31.10.75 Drs 07/4242 Gansel SPD Antw PStSekr Dr. Schmude BMI . . . 13687 D Nächste Sitzung 13737 C IV Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode —199. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 5. November 1975 Anlagen Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 13739* A Anlage 2 Verletzung des Persönlichkeitsschutzes durch Angabe des Aktenzeichens und der Namen der Prozeßbeteiligten auf Umschlägen von Briefsendungen der Justizbehörden MdlAnfr A2 19.9.75 Drs 07/4038 Brandt (Grolsheim) SPD ErgSchrAntw PStSekr Dr. de With BMJ . . 13739* B Anlage 3 Verlängerung der Gültigkeitsfristen für Jagdscheine MdlAnfr A20 31.10.75 Drs 07/4242 Wawrzik CDU/CSU SchrAntw PStSekr Logemann BML . . . 13739* C Anlage 4 Pressemeldung über die Errichtung von Atomkraftwerken bei Stockstadt und Kahl und einer Wiederaufbereitungsanlage bei Rieneck MdlAnfr A29 31.10.75 Drs 07/4242 Lambinus SPD MdlAnfr A30 31.10.75 Drs 07/4242 Lambinus SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schmude BMI . . . 13739* D Anlage 5 Strahlengefährdung durch einen in Unterfranken gefundenen Metallzylinder mit radioaktivem Material MdlAnfr A31 31.10.75 Drs 07/4242 Schäfer (Appenweier) SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schmude BMI . . . 13740 *B Anlage 6 Aushändigung von Durchschriften ausgefüllter amtlicher Formulare an Bürger als Unterlage über die von ihnen eingereichten Angaben MdlAnfr A35 31.10.75 Drs 07/4242 Gerster (Mainz) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Schmude BMI . . . 13740* C Anlage 7 Unterstützung der Empfehlung 768 des Europarats und der „Deklaration über die Folter° des 5. UN-Kongresses über Verbrechensverhütung und Strafvollzug durch die Bundesregierung MdlAnfr A36 31.10.75 Drs 07/4242 Frau von Bothmer SPD MdlAnfr A37 31.10.75 Drs 07/4242 Frau von Bothmer SPD SchrAntw PStSekr Dr. de With BMJ . . . 13740 *D Anlage 8 Verbesserung des Gesetzes über die Entschädigung von Zeugen und Sachverständigen MdlAnfr A38 31.10.75 Drs 07/4242 Horstmeier CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. de With BMJ . . . 13741* C Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 199. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 5. November 1975 13631 199. Sitzung Bonn, den 5. November 1975 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 197. Sitzung, Seite 13 533 A, Zeile 10 ist statt „Drucksache 7/4112" zu lesen: „Drucksache 7/4212" Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens ** 7. 11. Dr. Aigner * 7.11. Alber ** 6. 11. Dr. Artzinger * 7. 11. Baier 7. 11. Behrendt * 7. 11. Dr. Böger 5. 11. Prof. Dr. Burgbacher * 7. 11. Dr. Eppler 7. 11. Fellermaier * 7. 11. Frehsee * 7. 11. Frau Funcke 7. 11. Gerlach (Emsland) * 7. 11. Glombig 7. 11. Graaff 12. 12. von Hassel 5. 11. Dr. Jahn (Braunschweig) * 7. 11. Kater 7. 11. Kiep 5. 11. Dr. Kiesinger 7.11. Dr. Köhler (Wolfsburg) 7. 11. Lange * 7. 11. Lautenschlager * 7. 11. Memmel * 7. 11. Müller (Mülheim) * 7. 11. Frau Dr. Orth 28. 11. Pieroth 5.11. Rosenthal 5. 11. Dr. Schulz (Berlin) * 7.11. Dr. Schwencke (Nienburg) ** 7. 11. Dr. Schwörer * 6. 11. Seefeld ` 7. 11. Sieglerschmidt 7.11. Springorum * 7.11. Suck * 7. 11. Dr. h. c. Wagner (Günzburg) 12. 12. Walkhoff * 7.11. Baron von Wrangel 7.11. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Ergänzende Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. de With auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Brandt (Grolsheim) (SPD) (Drucksache 7/4038 Frage A 2 187. Sitzung, Seite 13182* Anlage 3) : Durch Ihr Schreiben von 30. September 1975 habe ich erstmals von der Praxis eines Gerichts erfahren, eine zuzustellende Postsendung außer mit der An- Anlagen zum Stenographischen Bericht schrift der Person, an die zugestellt werden soll, der Bezeichnung der absendenden Stelle und der Geschäftsnummer auch mit den Namen der Prozeßparteien zu versehen. Die Praxis des Landgerichts Baden-Baden findet keine Rechtfertigung durch § 211 Abs. 1 Satz 2 ZPO. Ich stimme Ihrer Auffassung zu, daß entsprechende Vermerke auf den Briefumschlägen für die Feststellung der Identität des zuzustellenden Poststücks nicht erforderlich und im Hinblick auf den Schutz des Persönlichkeitsrechts der Betroffenen nicht unbedenklich sind. Die Bundesregierung hält gesetzgeberische Maßnahmen nicht für erforderlich, da das Problem im Wege der Dienstaufsicht durch den Erlaß von Verwaltungsvorschriften der Länderjustizminister geregelt werden kann. Ich habe veranlaßt, daß die Angelegenheit der Landesjustizverwaltung Baden-Württemberg zur Kenntnis gebracht worden ist. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Logemann auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Wawrzik (CDU/CSU) (Drucksache 7/4242 Frage A 20) : Ist die Bundesregierung bereit, im Interesse der Verringerung von Verwaltungskosten die Gültigkeitsfristen von Jagdscheinen von einem Jahr auf drei oder fünf Jahre zu erweitern? Der Begriff „Jahresjagdschein" ist in § 15 des Bundesjagdgesetzes normiert und wird in anderen Rechtsvorschriften des Bundes und der Länder entsprechend verwendet. Eine Änderung mit dem Ziel, die Gültigkeitsdauer auf drei oder fünf Jahre zu erweitern, könnte nur vom Gesetzgeber getroffen werden. Gegen eine solche Änderung sprechen aber verschiedene Gründe, so daß eine Verlängerung der Gültigkeitsdauer nicht tunlich erscheint. Anlage 4 Antwort des Pari. Staatssekretärs Dr. Schmude auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Lambinus (SPD) (Drucksache 7/4242 Fragen A 29 und 30) : Treffen Presseveröffentlichungen über ein Gutachten der Kernforschungsanstalt Jülich zu, nach welchen in Unterfranken in den nächsten Jahren drei neue Atomanlagen, und zwar bei Stockstadt und Kahl je ein Atomkraftwerk und bei Rieneck eine Wiederaufbereitungsanlage errichtet werden sollen? Trifft es zu, daß die für Rieneck geplante Wiedergewinnungsanlage für Reaktorbrennstoff jährlich 1 500 Tonnen Brennstoff durch Umwandlung von Plutonium für Leichtwasserreaktoren produzieren soll und bisher in der Bundesrepublik Deutschland noch keinerlei Erfahrungen mit dem geplanten Typ der Anlage gesammelt werden konnten? 13740* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 199. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 5. November 1975 Zu Frage A 29: An dem Forschungsvorhaben „Zukünftige radioaktive Umweltbelastung in der Bundesrepublik Deutschland durch Radionuklide aus kerntechnischen Anlagen im Normalbetrieb" sind Institute der Technischen Hochschule Aachen und der Kernforschungsanlage Jülich beteiligt. In dem den Presseveröffentlichungen zugrunde liegenden 1. Bericht über dieses Vorhaben wird abgeschätzt, wie sich bei einer angenommenen raschen Zunahme des Energiebedarfs und des Einsatzes der Kernenergie die radioaktive Umweltbelastung in der Bundesrepublik im Laufe der nächsten 100 Jahre entwickeln würde. Hierbei wurden den Berechnungen unterschiedliche Annahmen über Art, Anzahl und regionale Verteilung von kerntechnischen Anlagen zugrunde gelegt. Die in den einzelnen Fallstudien enthaltenen Standorte sind somit insgesamt rein hypothetisch. Das gilt auch für die in zwei Abbildungen des Berichts eingezeichneten Kernkraftwerke bei Kahl — neben dem dort bestehenden Versuchskraftwerk —, ebenso für die Prozeßwärmeanlage bei Stockstadt und die Wiederaufarbeitungsanlage bei Rieneck. In einer weiteren Abbildung des Berichts sind an den genannten Standorten keine kerntechnischen Anlagen eingezeichnet. Der Bericht enthält somit weder eine Standortplanung noch gar eine Standortfestlegung. Er soll vielmehr die Möglichkeit eröffnen, bereits heute die voraussichtlichen radiologischen Belastungen durch kerntechnische Anlagen bis weit über das Jahr 2000 hinaus abzuschätzen und ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu beurteilen. Zu Frage A 30: Es trifft nicht zu, daß für den Raum Rieneck eine Wiederaufarbeitungsanlage für Kernbrennstoffe geplant ist. Richtig ist lediglich, daß Wissenschaftler in dem Bericht über das soeben genannte Forschungsvorhaben im Rahmen hypothetischer Annahmen in eine Abbildung im Raume Rieneck eine Wiederaufbereitungsanlage eingezeichnet haben. Diese Abbildung bezieht sich etwa auf das Jahr 2070, denn frühestens in diesem Jahr wird die Stromerzeugung in der Bundesrepublik eine Gesamtleistung von 540 Gigawatt erreichen. In einer zweiten Annahme für das Jahr 2070 haben die Wissenschaftler im Raum Rieneck keine Wiederaufbereitungsanlage eingezeichnet. Von einer entsprechenden Planung für den Raum Rieneck kann also nicht die Rede sein. Zu Ihrer Frage nach den bisher gesammelten Erfahrungen weise ich darauf hin, daß eine kleinere Wiederaufarbeitungsanlage bereits seit einigen Jahren beim Kernforschungszentrum Karlsruhe in Betrieb ist. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schmude auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Schäfer (Appenweier) (SPD) (Drucksache 7/4242 Frage A 31) : Treffen Pressemeldungen zu, nach denen in Unterfranken ein mit radioaktivem Material gefüllter Metallzylinder gefunden wurde, und kann die Bundesregierung mitteilen, ob eine Strahlengefährdung vorhanden war? Bei dem angeblich „radioaktiven Material enthaltenden Metallzylinder", der einer Einheit der US-Streitkräfte im Verlauf des Manövers „Reforger VII am 23. Oktober 1975 abhanden gekommen war, handelt es sich um ein Strahlenmeßgerät. Das Gerät wurde wieder aufgefunden und konnte bereits am 24. Oktober 1975 über die Militärpolizei der betroffenen Einheit unversehrt wieder zugestellt werden. Eine Gefährdung der Bevölkerung war durch diesen Verlust zu keiner Zeit gegeben. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schmude auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Gerster (Mainz) (CDU/ CSU) (Drucksache 7/4242 Frage A 35) : Trifft es zu, daß die meisten amtlichen Formulare und Fragebogen den Bürgern, die sie auszufüllen haben, ohne Zweitschrift zugesandt oder ausgehändigt werden, so daß die Bürger entweder sich umständlich Abschriften oder Ablichtungen fertigen müssen oder keine Unterlagen über die eingereichten Angaben behalten (z. B. Anträge für Wohngeld, Ausbildungsförderung u. v. a. m.), und ist die Bundesregierung bereit, entsprechend dem bei Steuererklärungen bereits üblichen Verfahren, in allen Fällen, in denen sie für die Regelung des Verwaltungsverfahrens zuständig ist, die grundsätzliche Aushändigung von Durchschriften oder Zweitschriften an die betroffenen Bürger vorzusehen? Der Bundesregierung ist bekannt, daß es — im Gegensatz zu der Praxis z. B. im Besteuerungsverfahren — in verschiedenen Bereichen der Verwaltung bisher nicht üblich ist, dem Bürger amtliche Formulare und Fragebogen in doppelter Ausfertigung zuzusenden oder auszuhändigen. So werden z. B. nach meinen vorläufigen Feststellungen für Anträge auf Wohngeld und auf Ausbildungsförderung dem Bürger keine Zweitausfertigungen überlassen. Die Bundesregierung hält es durchaus für sachgerecht, dem Bürger Doppelstücke von Formularen und Fragebogen in Fällen zur Verfügung zu stellen, in denen ein Interesse an der Zurückbehaltung eines Doppels zu unterstellen ist. Unter Beteiligung der Länder, die die einschlägigen Bundesgesetze auszuführen und in der Regel deren Kosten ganz oder teilweise zu tragen haben, wird die Bundesregierung prüfen, in welchen Sachbereichen die Aushändigung von doppelten Ausfertigungen amtlicher Formulare und Fragebogen vorgesehen werden kann. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. de With auf die Mündlichen Fragen der Abgeordneten Frau von Bothmer (SPD) (Drucksache 7/4242 Fragen A 36 und 37) : Ist die Bundesregierung der Auffassung, daß die Auslieferung oder Ausweisung nach Ländern, in denen die Folter angewandt oder von den Behörden geduldet wird, Artikel 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention widerspricht, und wird sie demgemäß die Empfehlung 768 der Parlamentarischen Versammlung des Europarats im Ministerkomitee unterstützen? Ist die Bundesregierung bereit, die Deklaration über die Folter des 5. UN-Kongresses über Verbrechensverhütung und Straf- Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 199. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 5. November 1975 13741* vollzug auf der gegenwärtigen UN-Vollversammlung zu unterstützen und gegebenenfalls die rechtlichen Bindungen der darin enthaltenen Prinzipien zu stärken? Zu Frage A 36: Nach Artikel 3 der Europäischen Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten darf niemand „der Folter oder unmenschlicher oder erniedrigender Strafe oder Behandlung unterworfen werden". Nach ständiger Entscheidungspraxis der Europäischen Kommission für Menschenrechte kann ein Vertragsstaat der Konvention die Bestimmung des Artikels 3 durch die Auslieferung oder Abschiebung einer Person im Einzelfall verletzen, wenn nach den Umständen ernsthafter Anlaß zur Annahme besteht, daß der von der Auslieferung oder Ausweisung Betroffene in dem Staat, an den er ausgeliefert oder in den er abgeschoben werden soll, Maßnahmen erleiden wird, die durch Artikel 3 der Konvention verboten sind. Dieser Auslegung schließt sich die Bundesregierung an. Die Anwendung dieses Grundsatzes kann allerdings im Einzelfall in Konflikt treten zu internationalen Verpflichtungen, die die Vertragsstaaten der Konvention auf Grund multilateraler oder bilateraler Auslieferungsverträge übernommen haben. Schon im Jahre 1969 ist die sich hieraus ergebende Problematik innerhalb des Europarats erörtert worden. Hinzuweisen ist insbesondere auf den seinerzeit im Europäischen Ausschuß für Strafrechtsfragen beim Europarat veranstalteten Meinungsaustausch über die Anwendung des Europäischen Auslieferungsübereinkommens, bei dem folgender Beschluß gefaßt worden ist: „Selbst wenn bei der Unterzeichnung oder Ratifizierung keine diesbezüglichen Vorbehalte gemacht worden sind, sollte die Auslieferung auf Grund des Europäischen Auslieferungsübereinkommens nicht bewilligt werden, wenn — hinsichtlich der Vertragsstaaten der Europäischen Menschenrechtskonvention — die Gefahr besteht, daß die Auslieferung zu einer Verletzung der Bestimmungen dieser Konvention durch den ersuchenden Staat führt oder, was die anderen Staaten betrifft, daß die Auslieferung nicht den Grundsätzen entspricht, auf denen die Vorschriften des genannten Übereinkommens beruhen." Über den damals gefaßten Beschluß geht die Empfehlung 768 (1975) der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 3. Oktober 1975 hinaus, als sie das Ministerkomitee ersucht, den Europäischen Ausschuß für Strafrechtsfragen damit zu beauftragen, bestehende Auslieferungsverträge mit dem Ziel zu überprüfen, eine Auslieferung an solche Staaten zu verhindern, in denen die Folter praktiziert oder durch deren Regierungen geduldet wird. Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß diese und die anderen in der Empfehlung 768 (1975) behandelten Fragen einer sehr sorgfältigen Prüfung bedürfen. Sie wird darum die Empfehlung im Ministerkomitee unterstützen. Zu Frage A 37: Die Praktizierung der Folter ist nach Auffassung der Bundesregierung verabscheuungswürdig und ein schwerer Verstoß gegen die Menschenrechte. Der vom 5. Kongreß der Vereinten Nationen für Verbrechensverhütung und Behandlung Straffälliger angenommenen Deklaration zur Folter hat daher die deutsche Delegation auf dem Kongreß zugestimmt. Die Bundesregierung wird diese Deklaration auch im Rahmen der Vollversammlung der Vereinten Nationen unterstützen. Sie ist im übrigen der Auffassung, daß das innerstaatliche deutsche Recht den Anforderungen der Deklaration voll entspricht. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. de With auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Horstmeier (CDU/ CSU) (Drucksache 7/4242 Frage A 38) : Plant die Bundesregierung eine Änderung des Gesetzes über die Entschädigung von Zeugen und Sachverständigen, und welche Verbesserungen sind vorgesehen? Der Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Entschädigung von Zeugen und Sachverständigen sowie des Gesetzes über die Entschädigung der ehrenamtlichen Richter, durch den die Entschädigungen verbessert werden sollen, ist am 15. Oktober 1975 von der Bundesregierung beschlossen und dem Bundesrat zugeleitet worden. Der Entwurf ist als Bundesrats-Drucksache 631/75 erschienen, die ich zu Ihrer Unterrichtung beifüge. Die wichtigsten Verbesserungen für Zeugen und Sachverständige bestehen darin, daß der Höchstbetrag der Entschädigung des Zeugen für Verdienstausfall von 8 DM je Stunde auf 15 DM und der Höchstbetrag für die Regelentschädigung des Sachverständigen von 30 DM je Stunde auf 50 DM heraufgesetzt werden soll. Diese Erhöhungen sind mit Rücksicht darauf erforderlich, daß die letzte Erhöhung im Jahre 1969 vorgenommen wurde und die Einkommen inzwischen erheblich gestiegen sind.
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    Rede von Claus Jäger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Bundesminister, könnten Sie sich vorstellen, daß mit Abbau des Staatsanteils auch ein vernünftiger Abbau des aufgeblähten Personalapparats dieser Bundesregierung hier in Bonn gemeint sein könnte?

    (Zurufe von der SPD: Wo denn?)

    Dr. Apel, Bundesminister: Lassen Sie mich dazu in aller Gelassenheit folgendes sagen: Diesen sogenannten aufgeblähten Beamtenapparat des Bundes gibt es gar nicht. Tatsache ist, daß der Bund in den letzten Jahren rigoros Stellen abgebaut hat, während gleichzeitig bei Ländern und Gemeinden Personalzunahmen zu verzeichnen waren. Von den 600 000 öffentlichen Bediensteten, die in der letzten Dekade hinzugekommen sind — dies habe ich gestern in meiner Haushaltsrede ausgeführt —, betreffen den Bund nur 100 % die Länder und Gemeinden dagegen 90 %. Ich bitte Sie also, sich zum Beispiel an die Regierung des Freistaates Bayern zu wenden und dort diese Behauptung zu erheben. Dort wird man Ihnen dann darüber Auskunft geben, warum sich der Personalbestand dort so ausgeweitet hat.

    (Zuruf von der SPD: Auch in RheinlandPfalz! — Jäger [Wangen] [CDU/CSU] : Wollen Sie, daß wir in Bayern die Lehrer abschaffen?)




    Bundesminister Dr. Apel
    — Nein, ich nicht, aber augenscheinlich Herr Jäger (Wangen). Ich denke nicht daran. Ich denke vielmehr, daß einige aus diesem Hause noch einmal in die Schule gehen müßten, zumindest in eine ökonomische Schule.

    (Beifall bei der SPD — Jäger [Wangen] [CDU/CSU] : Nach den Ministerien habe ich gefragt, nicht nach den Lehrern in Bayern!)

    Meine Damen und Herren, ich habe Ihnen gestern vorgetragen — dies ist ökonomisch einwandfrei —, daß ohne Rezession und ohne die Stagnation des Bruttosozialprodukts — real Stagnation, nominal bescheidene Zunahme — der Staatsanteil heute bei 41,5% läge. Von dem sogenannten Staatsanteil sind ja 40 % soziale Sicherung. Aber nun wollen wir uns doch einmal ansehen, wie sich das bei Bund, Ländern und Gemeinden entwickelt hat, damit Sie endlich den richtigen Adressaten für Ihre Vorwürfe wegen des wachsenden Staatsanteils finden:

    (Dr. Müller-Hermann [CDU/CSU] : Sie haben nie schuld!)

    In den fünfziger Jahren betrug der Anteil der Bundesausgaben am Bruttosozialprodukt 14 %, in den siebziger Jahren 13 %. Das bedeutet, daß sich der Bundesanteil etwa konstant hält. Der Länderanteil betrug in den fünfziger Jahren 11 1/2 %, heute 12 %, weist also eine leichte Steigerung auf.

    (Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU] : Wofür ist denn aber die Steigerung?)

    — Ich beschwere mich ja gar nicht. Nur, Sie beschimpfen immer den Bund, und wenn ich den Ball an die Länder zurückspiele, wollen Sie mir vorwerfen, ich sei wohl dagegen, daß die Länder mehr Lehrer einstellten. Das ist eine unehrliche Argumentation, Herr Kollege Dr. Stark!

    (Beifall bei der SPD)

    Der Anteil der Gemeindeausgaben am BSP betrug in den fünfziger Jahren 7 1/2% , heute 9 %. — Ich beschwere mich nicht darüber. Ich möchte nur deutlich machen, daß, wenn der sogenannte Staatsanteil wächst, dies an dem Wachstum der Sozialausgaben liegt — dazu bekennen wir uns als Sozialdemokraten ausdrücklich und nachdrücklich — und zweitens an dem Wachstum der Ausgaben von Ländern und Gemeinden. Auch dazu bekennen wir uns; denn wir wollen die Krankenschwestern, wir wollen die Lehrer, wir wollen die Polizisten. Anscheinend wollen Sie das alles nicht; denn sonst ist Ihre Argumentation nicht zu begreifen.

    (Beifall bei der SPD — Seiters [CDU/CSU] : Alles sehr „ehrlich"!)

    Von Herrn Kollegen Strauß ist gesagt worden, ich hätte gestern etwas Falsches gesagt. 80 % der Länderausgaben — so Herr Kollege Strauß — seien Funktionen der Bundespolitik und 20 % der Länderausgaben durch Erwartungen der Bundespolitik geweckt. — Ich kann mich nur wundern über ein derartiges Länderverständnis eines Vertreters des Freistaates Bayern. Denn tatsächlich ist es doch völlig anders. Herr Kollege Strauß, Sie haben augenscheinlich nicht Art. 104 a Abs. 3 des Grundgesetzes gelesen. Denn da steht:
    Bestimmt das Gesetz, daß die Länder ein Viertel der Ausgaben oder mehr tragen, so bedarf es der Zustimmung des Bundesrates.
    Das heißt doch mit anderen Worten, Herr Kollege Strauß, daß die Länder überall dort, wo sie sich durch Mehrausgaben des Bundes beschwert fühlen, Einspruch erheben können. Und hier muß man feststellen, daß viele der Mehrausgaben durch zusätzliche Anträge im Bundesrat entstanden sind. Wie oft haben wir in den letzten Jahren gerade hier im Hause kostenwirksame Anträge des Bundesrates in Milliardenhöhe abblocken müssen! Diese Anträge kamen zu einem guten Teil von CDU-Ländern. Wenn dies aber so ist, dann mögen die Länder bitte vor ihrer eigenen Haustür kehren.
    Wenn ich Ihnen dargelegt habe, daß die Defizitexplosion bei den Bundesländern genauso ist wie beim Bund selbst, so ist dies nur ein Beweis dafür, daß die Rezession auch bei den Bundesländern schreckliche Konsequenzen gehabt hat.
    Lassen Sie mich zu einem letzten Sachpunkt kommen. Herr Kollege Leicht, Sie haben gesagt — ich zitiere aus dem Gedächtnis —, Sie seien nicht bereit, Sparvorschläge zu machen, weil wir dann unser Süppchen an den Sparvorschlägen der Opposition kochen wollten. Das Wort „Süppchen" haben Sie jedenfalls verwandt. Ich finde das nicht in Ordnung, insbesondere vor dem Hintergrund Ihrer eigenen Ankündigungen. Herr Katzer am 11. Oktober: Die Opposition werde selber ein konkretes Sparprogramm in Milliardenhöhe vorlegen. Herr Müller-Hermann am 21. Oktober im Deutschlandfunk wörtlich:
    Wir werden darüber hinaus bei den Beratungen über den Bundeshaushalt im November
    — wenn ich mich nicht irre, sind wir im November; er hat allerdings das Jahr nicht gesagt; insofern kann man natürlich sagen, er habe ein späteres Jahr gemeint —

    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und der FDP)

    auch eigene konkrete Sparvorschläge vorlegen.
    Dann noch einmal Herr Müller-Hermann; aber das überschlagen wir, es wird sonst zu langweilig. Kommen wir lieber zu Ihnen selbst, Herr Leicht! Herr Leicht, Sie haben — ich habe Sie bereits in der Bundestagssitzung vom 15. Oktober zitiert, und ich wiederhole dieses Zitat — angekündigt, Sie würden während der parlamentarischen Beratungen des Gesetzentwurfes zur Verbesserung der Haushaltsstruktur — dieser Gesetzentwurf steht morgen hier zur zweiten und dritten Lesung an — Gesetzesänderungen beantragen, die darüber hinaus in Milliardenhöhe zusätzliche Ersparnisse bringen würden.

    (Heiterkeit bei der SPD)

    Heute aber sagen Sie, wir wollten unser Süppchen kochen.

    (Leicht [CDU/CSU) : Nennen Sie mir das

    Zitat!)



    Bundesminister Dr. Apel
    Ich meine, so geht es nun wirklich nicht.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Sie haben durch Anträge im Haushaltsausschuß deutlich gemacht, daß Sie den Bundeshaushalt 1976 mit rund 4 Milliarden DM mehr belasten wollen, indem Sie die Anhebung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung ablehnen, indem Sie beim Abbau des Aufwertungsausgleichs für die Landwirtschaft strecken wollen, indem Sie beim Krankenhausfinanzierungsgesetz etwas anderes wollen. Sie machen hier Vorschläge für Sofortmaßnahmen zugunsten der privaten Wirtschaft, die den Bund mindestens 1,2 Milliarden DM kosten. Sie, Herr MüllerHermann, und andere Versprechen der Offentlichkeit, Sie würden im Laufe der Gesetzgebung, die morgen beendet wird, Vorschläge zum Sparen mehrerer Milliarden DM machen. Wenn aber der Moment des Schwurs gekommen ist, erklären Sie: Wir werden nichts sagen, weil wir nicht wollen, daß ihr euer Süppchen an unseren Vorschlägen kocht. Ich kann nur sagen: Dies ist kein seriöser Beitrag zur Debatte. Hiermit wird deutlich, meine Damen und Herren, daß Sie in der Tat keine Alternative zu unseren Vorschlägen haben.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Im übrigen habe ich Ihnen in der Debatte vom 15. Oktober persönlich versprochen — und dazu stehe ich auch heute —, daß jeder Vorschlag, den Sie machen, sachlich geprüft wird. Ich habe überhaupt kein Interesse daran, mein Süppchen an irgendwelchen Vorschlägen zu kochen, die konkret sind, die realisierbar sind, die wir durchsetzen können. Nur haben Sie ja eben keine Vorschläge zu machen. Das einzig Konkrete, was wir bisher hatten, war das Buchpaket hier auf diesem Tische.
    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich abschließen. Es wurde eine Generalabrechnung angekündigt. Von Abrechnung war keine Spur, und der General aus Rheinland-Pfalz war auch nicht da.

    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und der FDP)



Rede von Dr. Hermann Schmitt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Professor Carstens.

(Zurufe von der SPD: Jetzt kommt die Alternative! — Erst einmal die Zensuren! — Jetzt kommen die hessischen Rahmenrichtlinien!)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Karl Carstens


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ja, mit Sicherheit
    kommen sie!
    Der Herr Bundesfinanzminister wehrt sich gegen den Vorwurf, daß die Bundesregierung eine unehrliche Politik betrieben habe. Aber seine Rede, die er hier soeben gehalten hat, ist wieder ein schlagender Beweis für die Richtigkeit dieser Behauptung der Opposition.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Unehrlichkeit der Politik der Bundesregierung
    besteht darin, daß sie alles und jedes für die gegenwärtigen wirtschaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten verantwortlich macht, nur nicht sich selbst.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, so können Sie mit einer erwachsenen Bevölkerung, einer Bevölkerung, die aus kritischen Bürgern besteht, nicht umgehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf von der SPD: Das kennen wir doch schon!)

    Kein Mensch bestreitet, daß die Weltwirtschaftsrezession Einflüsse auf die Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland hat.

    (Zurufe von der SPD)

    Wir verlangen von Ihnen aber, daß Sie anerkennen und eingestehen, daß Ihre eigenen Fehler eine wesentliche Ursache dieser Schwierigkeiten sind.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Weil Sie offenbar nicht bereit sind, diese Erklärung zur Kenntnis zu nehmen, will ich Ihnen nur noch einmal die sieben Sünden vorhalten, die Sie selber begangen haben.
    Erstens: steigende Inflationsraten in den Jahren 1969 bis 1973; Preissteigerungen, die sich von 1,9 % im Jahre 1969 über 3, 5, 6 % in den Folgejahren bis zu 7 % im Jahre 1974 fortsetzten. Dies ist eine der Ursachen für die Schwierigkeiten, in denen wir uns jetzt befinden. Diese Ursache hat mit der gegenwärtigen Weltwirtschaftsrezession nicht das Mindeste zu tun.

    (Zurufe von der SPD: Sie haben doch keine Ahnung! — Würden Sie das einmal erläutern!)

    Zweitens: die Erhöhung der Staatsausgaben. Das Volumen der Bundeshaushalte — ich spreche jetzt nicht von der Staatsquote, sondern von den Bundeshaushalten als solchen — stieg in den auf 1969 folgenden Jahren weit über das vertretbare Maß hinaus um 8, 13, 12, 10 und 9 °/o. Die Steigerungsrate war teilweise doppelt so hoch wie die damals schon hohe Preissteigerungsrate. Auch dies ist eine Ursache für die Schwierigkeiten, in denen wir uns jetzt befinden, eine Ursache, die mit der Weltwirtschaftskrise überhaupt nichts zu tun hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU] : Die Verantwortlichen sind wenigstens zurückgetreten!)

    Herr Bundesfinanzminister, Sie sprechen von der Staatsquote und versuchen, den Nachweis zu erbringen, daß der Bund an der Erhöhung der Staatsquote verhältnismäßig unschuldig sei und die Länder die Hauptverantwortung tragen. Ich sage Ihnen noch einmal, was Herr Kollege Strauß hier heute morgen gesagt hat. Der weitaus überwiegende Teil der Ausgaben der Länder ist durch Gesetze bestimmt, die der Bund macht, die Sie, die Ihre Regierung, die diese Mehrheit hier im Parlament machen. Die Länder werden, auch ohne daß sie zugestimmt haben, mit den Ausgaben belastet, die aus diesen Gesetzen resultieren, z. B. mit den Ausgaben für die Verwaltungsaufgaben, die mit der Durchführung dieser Gesetze verbunden sind. Die Länder



    Dr. Carstens (Fehmarn)

    führen nun einmal die Bundesgesetze im Auftrag des Bundes aus. Die Flut, die steigende Inflation von Bundesgesetzen, die in diesen Jahren verabschiedet worden sind, hat eine Ursache für die Ausweitung der Länderausgaben gesetzt. Daran führt überhaupt kein Weg vorbei.
    Drittens. Innerhalb der Bundesausgaben haben die Personalausgaben eine besonders starke Ausweitung erfahren. Der Bundespersonalbestand ist in einigen Bereichen rapide gewachsen. Z. B. hat sich die Zahl der Beamten in den Bonner Ministerien um 16 % erhöht.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU] : Hört! Hört!)

    Die Zahl der Beschäftigtenstellen im Bundeskanzleramt ist in fünf Jahren um 80 % gestiegen. Ich habe Ihnen das oft vorgehalten, und Herr Guillaume ist bei diesen 80 % noch nicht einmal mitgerechnet, Herr Kollege Ehrenberg.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Der Präsident des Bundesrechnungshofes bescheinigt Ihnen doch, daß Sie unsinnige, unnötige Stellenvermehrungen getätigt haben. Er sagt Ihnen doch, Sie könnten ohne jeden Schaden für das Funktionieren des Bundes innerhalb eines Jahres 1 % aller Stellen in der Bundesverwaltung einsparen. Setzen Sie sich, Herr Bundesminister Apel, doch einmal damit auseinander und gehen Sie nicht immer auf die Weltwirtschaftsrezession oder die Länder oder auf irgendwelche anderen Ursachen zurück!

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Viertens. Die Aufnahme von Schulden durch den Bund: Sie haben eben gesagt, bis 1974 sei noch alles normal gewesen. Ja, verehrter Herr Bundesfinanzminister, im Jahre 1974 betrug das Defizit des Bundes 10 Milliarden DM. Ich gebe zu, das ist, gemessen an dem Defizit des Jahres 1975, ein relativ kleiner Betrag. Aber gemessen an den Jahren davor ist das ein exorbitant großer Betrag; denn 1969 übernahmen Sie einen Bundeshaushalt, der mit einem Überschuß von 1 Milliarde DM endete.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Ehrenberg [SPD] : Aber doch nicht durch Ihr Verdienst!)

    — Ja, durch das Verdienst des Bundeskanzlers und des Finanzministers Franz Josef Strauß. Herr Ehrenberg, das wollen wir auch einmal mit aller Klarheit sagen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das alles hat doch mit der Weltwirtschaftsrezession nichts zu tun. Es ist doch eine Absurdität ohnegleichen, all diese von der Bundesregierung und der Koalition zu verantwortenden Schwierigkeiten, Ursachen für die gegenwärtige Rezession, der Weltwirtschaftskrise in die Schuhe zu schieben.
    Ich habe mit nicht geringem Vergnügen gelesen, daß der Herr Bundeskanzler — wir freuen uns, Herr Bundeskanzler, über Ihre glückliche Rückkehr aus dem fernen China — seinen chinesischen Gastgebern einen Vortrag über die wirtschaftlichen, monetären und finanziellen Zusammenhänge gehalten habe. Ich weiß nicht, ob der Bundeskanzler seinen chinesischen Gastgebern auch dargelegt hat, wie man es fertigbringt, einen gut geleiteten Bundesetat aus einer Überschußsituation innerhalb von sechs Jahren in ein so katastrophales Defizit hineinzusteuern, wie wir es augenblicklich erleben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Und die fünfte Ursache, meine Damen und Herren: Wer wollte denn die Belastbarkeit der Wirtschaft testen? Waren das nicht Ihre Parteifreunde Jochen Steffen und andere, die die Belastbarkeit der Wirtschaft testen wollten, und haben daraufhin in der Bundesrepublik Deutschland nicht steuerliche Belastungen eingesetzt, die dazu geführt haben, daß wir im Jahre 1974 mit 24,4 °/o den Höchststand der steuerlichen Belastung seit 20 Jahren in der Bundesrepublik erreicht hatten?

    (Dr. Ehrenberg [SPD] : 1974 hatten wir doch gar keine Steuererhöhung! — Weitere Zurufe von der SPD)

    Jetzt geloben Sie Besserung. Aber Sie können doch nicht leugnen, daß Sie diese Ursachen alle selbst gesetzt haben.
    Dazu kam dann sechstens die unentwegte Propaganda der linken Gruppen in SPD und FDP, die Forderungen nach Verstaatlichung, nach Vergesellschaftung, nach Investitionskontrolle.

    (Lachen bei der SPD)

    — Glauben Sie denn ernsthaft, Herr Kollege Ehrenberg, daß das zur Belebung der wirtschaftlichen Tätigkeit beiträgt? Das werden Sie doch wohl nicht behaupten wollen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Und wollen Sie auch sagen, es sei alles eine Folge der Weltwirtschaftsrezession, daß die Jusos und andere linke Gruppen in der SPD derartige Forderungen aufstellen? Das wollen Sie doch wohl nicht im Ernst behaupten.

    (Dr. Ehrenberg [SPD] : Weshalb investieren die italienischen Unternehmer denn so wenig?)

    Siebtens muß ich Ihnen sagen, daß die Unsicherheit in der Wirtschaft und überhaupt in unserem Lande genährt und gefördert worden ist

    (Zuruf von der SPD: Durch Herrn Carstens!)

    durch die widersprüchlichen Erklärungen, die der Bundeskanzler und sein Finanzminister in kurzen Zeitabständen abgegeben haben. Herr Kollege Strauß hat sie heute morgen vorgetragen. Ich will Sie durch eine ständige Wiederholung dieser Erklärungen nicht langweilen. Aber da Sie sie ignorieren und da Sie so tun, als ob das alles nicht stattgefunden hätte, möchte ich Ihnen doch wenigstens in die Erinnerung zurückrufen, daß zunächst davon die Rede war, die Mehrwertsteuer würde nicht erhöht werden. Das sei ein schlechter Witz, haben Sie, Herr Finanzminister, noch vor gar nicht langer Zeit gesagt. Jetzt schlagen Sie uns die Mehrwertsteuererhöhung vor. Ich meine, wenn Sie schlechte Witze mit solcher Gelassenheit machen, dürfen Sie sich



    Dr. Carstens (Fehmarn)

    nicht wundern, wenn andere daraus ihre Schlußfolgerungen ziehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Zeitel [CDU/CSU] : Das ist der Stil von Herrn Apel!)

    Die Finanzen seien in Ordnung, sagte der Bundeskanzler, und kurz darauf erfuhren wir, daß wir ein Defizit von 38 Milliarden DM in diesem Jahr haben würden. Der Aufschwung kommt, sagte der Bundeskanzler, er kommt spätestens im Frühsommer — und noch immer stecken wir in der Rezession drin. Dies alles hat sicherlich nicht dazu beigetragen, das Vertrauen der Wirtschaft in unsere Regierung zu stärken, und das alles hat mit der Weltwirtschaftsrezession überhaupt nichts zu tun.

    (Widerspruch bei der SPD)

    — Die sich widersprechenden Erklärungen des Herrn Bundeskanzlers doch nicht!
    Meine Damen und Herren, ich bitte Sie dringend, wenn Sie überhaupt eine ernsthafte Diskussion mit uns führen wollen, daß Sie nicht den Versuch machen, Ihre eigene Verantwortung für die Schwierigkeiten, in denen wir stehen, immer wieder beiseite zu schieben, zu vertuschen und unter den Tisch zu schieben. Ihre Verantwortung steht zweifelsfrei fest, und wir werden der deutschen Bevölkerung dies mit aller Deutlichkeit zu sagen wissen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, ich möchte, wie das im Rahmen der Haushaltsdebatte ja durchaus üblich ist, noch auf einige andere Fragen eingehen, die sich auf andere Bereiche der Regierungstätigkeit beziehen,

    (Dr. von Bülow [SPD] : Gott sei Dank!)

    und zwar auf einige außenpolitische Fragen. In der Rede des Bundesministers der Finanzen war auch von außenpolitischen Fragen die Rede. Er sprach unter anderem von den hohen Kosten, welche die EWG verursacht.

    (Zurufe von der SPD: EG!)

    Aber die hohen Kosten der deutschen Ostpolitik, meine Damen und Herren, hat der Finanzminister in seiner Rede vorsichtshalber nicht erwähnt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich kann auch durchaus verstehen, warum er sie nicht erwähnte, denn das wäre für ihn ein sehr unangenehmes Thema. Die Bundesregierung knausert mit ihren Zahlungen an die westlichen Partner, und an ihre östlichen Partner gibt sie Milliardenkredite, gewährt sie Milliardenleistungen à fonds perdu.

    (Gansel [SPD]: Das ist bodenlos!)

    — Das ist nicht bodenlos, sondern die reine Wahrheit.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Wehner [SPD] : Sehr rein!)

    Sie geben Jugoslawien einen Kredit von 1 Milliarde DM. Sie geben Polen einen Kredit von 1 Milliarde DM zu verbilligten Zinsen, so daß allein die Zinsverbilligung 900 Millionen DM beträgt.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU] : Hört! Hört!)

    Sie geben Polen eine Rentenabschlagszahlung à fonds perdu in Höhe von 1,3 Milliarden DM. Sie gewähren der DDR einen zinslosen Kredit im Rahmen des Interzonenhandels von 800 Millionen DM. Sie geben der DDR eine Straßenbenutzungspauschale von 235 Millionen DM, die Sie demnächst kräftig erhöhen wollen, wie man hört. Und darüber hinaus wollen Sie, wie man hört, auch noch die Straßen finanzieren, welche die DDR in ihrem Territorium bauen soll.

    (Strauß [CDU/CSU] : Damit die schneller vormarschieren können!)

    Das sind die Tatsachen. Deswegen ist es richtig und unbezweifelbar, wenn ich sage: Die Bundesregierung knausert mit ihren Ausgaben gegenüber ihren westlichen Partnern, und den östlichen Partnern stellt sie Milliardenbeträge zur Verfügung.

    (Zurufe von der SPD)

    Meine Damen und Herren, ich möchte in diesem Zusammenhang ein kritisches Wort über die Ostpolitik insgesamt sagen.