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ID0719902400

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    Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 199. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 5. November 1975 Inhalt: Eintritt des Abg. Schetter in den Deutschen Bundestag 13631 A Amtliche Mitteilung ohne Verlesung . . . 13631 B Aussprache über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1976 (Haushaltsgesetz 1976) Drucksache 7/4100 — in Verbindung mit Beratung des Finanzplans des Bundes 1975 bis 1979 — Drucksache 7/4101 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Haushaltsstruktur (Haushaltsstrukturgesetz) — Drucksachen 7/4127, 7/4193 — Bericht und Antrag des Haushaltsausschusses — Drucksachen 7/4224, 7/4243 — in Verbindung mit Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuer- und Gewerbesteuergesetzes (Steueränderungsgesetz 1975) — Drucksache 7/3667 — Strauß CDU/CSU 13631 D Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller SPD 13648 D Hoppe FDP 13656 D Leicht CDU/CSU 13660 D Dr. Apel, Bundesminister BMF 13688 B Dr. Carstens (Fehmarn) CDU/CSU 13693 B Dr. von Bülow SPD 13700 D Dr. Graf Lambsdorff FDP 13706 B Moersch, Staatsminister AA 13714 B Dr. Müller-Hermann CDU/CSU 13717 C Dr. Ehrenberg SPD 13723 A Dr. Friderichs, Bundesminister BMWi . 13727 B Dr. Sprung CDU/CSU 13729 C Blank SPD 13731 D Wohlrabe CDU/CSU 13732 C II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 199. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 5. November 1975 Fragestunde — Drucksache 7/4242 vom 31. 10. 1975 — Fristverlängerung für Beitragsnachentrichtung der Selbständigen zur Rentenversicherung sowie Mittel für die Stiftung für die Alterssicherung älterer Selbständiger MdlAnfr Al 31.10.75 Drs 07/4242 Rollmann CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA 13668 D, 13669 A, B, C ZusFr Rollmann CDU/CSU 13669 A ZusFr Freiherr von Fircks CDU/CSU . . 13669 B Gewährung von Vergünstigungen an Zivildienstleistende bei Benutzung öffentlicher Einrichtungen MdlAnfr A2 31.10.75 Drs 07/4242 Gansel SPD Antw PStSekr Buschfort BMA . 13669 C, 13670 A ZusFr Gansel SPD . . . . . . . . 13670 A Kapazitätsberechnung an den Hochschulen MdlAnfr A3 31.10.75 Drs 07/4242 Dr. Schweitzer SPD Antw PStSekr Dr. Glotz BMBW 13670 B, D, 13671 A ZusFr Dr. Schweitzer SPD . . . . 13670 D Ausdruck „Ausland" als Geburtsortangabe in den Zulassungsbescheiden der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) für in Mittel- und Ostdeutschland geborene Studenten MdlAnfr A4 31.10.75 Drs 07/4242 Gerlach (Obernau) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Glotz BMBW . . 13671 A, B, C ZusFr Gerlach (Obernau) CDU/CSU . . 13671 B, C Benachteiligung der Versicherten der Regierungsbezirke Niederbayern und Oberpfalz durch das neue Tarifsystem der Kraftfahrzeughaftpflichtversicherungen MdlAnfr A5 31.10.75 Drs 07/4242 Dr. Jobst CDU/CSU MdlAnfr A6 31.10.75 Drs 07/4242 Dr. Jobst CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi 13671 D, 13672 A, B, C, D, 13673 A ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU . . . . . 13672 A, B, C ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . . 13672 D ZusFr Kiechle CDU/CSU . . . . . . 13673 A Einkommensbelastung der Kraftfahrer durch die Erhöhung der Mineralölsteuer MdlAnfr A8 31.10.75 Drs 07/4242 Milz CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi . . 13673 A, C, D ZusFr Milz CDU/CSU . . . . . . . 13673 B, C ZusFr Nordlohne CDU/CSU 13673 C Einschränkung der Förderungsmittel für Industrieansiedlung in Ballungsräumen zugunsten schwachstrukturierter Gebiete MdlAnfr A9 31.10.75 Drs 07/4242 Spranger CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi . . . . . 13673 D, 13674 A, B, C ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . 13674 A, B ZusFr Spranger CDU/CSU 13674 C Ankauf oder Subventionierung der anwachsenden Kohlenhaldenbestände durch die Bundesregierung zum Zwecke der Bildung einer nationalen Energiereserve zur Überbrückung künftiger Versorgungskrisen MdlAnfr A10 31.10.75 Drs 07/4242 Thürk CDU/CSU MdlAnfr A11 31.10.75 Drs 07/4242 Thürk CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi . . . 13674 C, D, 13675 A, B, C ZusFr Thürk CDU/CSU 13675 A, B ZusFr Wolfram (Recklinghausen) SPD . 13675 C Unterdrückung der Veröffentlichung von Testergebnissen der Stiftung Warentest durch die betroffenen Hersteller MdlAnfr Al2 31.10.75 Drs 07/4242 Hansen SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 13675 D, 13676 A, B ZusFr Hansen SPD . . . . . . . . . 13676 A ZusFr Frau Dr. Riedel-Martiny SPD . . . 13676 B Entwicklung des Primärenergie- und Stromverbrauchs in den drei ersten Quartalen 1975 MdlAnfr A13 31.10.75 Drs 07/4242 Kern SPD MdlAnfr A14 31.10.75 Drs 07/4242 Kern SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 13676 C, D, 13677 A ZusFr Wolfram (Recklinghausen) SPD . . 13676 D Förderung der einheimischen Natursteinindustrie im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" zur Sicherung der Arbeitsplätze MdlAnfr A15 31.10.75 Drs 07/4242 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi . .13677 A, C, D, 13678 A, B, C Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 199. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 5. November 1975 III ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . 13677 C, D ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU 13677 D ZusFr Schwabe SPD 13678 B ZusFr Niegel CDU/CSU 13678 B ZusFr Milz CDU/CSU . . . . . . . 13678 C Koordination der Auslandsaktivitäten der Bundesregierung und Landesregierungen auf wirtschaftlichem Gebiet MdlAnfr A16 31.10.75 Drs 07/4242 Dr. Wernitz SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . 13678 D, 13679 B ZusFr Dr. Wernitz SPD . . . . . . . 13679 B Auslegung der Härteklausel in § 7 des Dritten Verstromungsgesetzes durch das Bundesamt für gewerbliche Wirtschaft sowie Anzahl der gemäß § 7 gestellten Anträge für 1975 MdlAnfr A17 31.10.75 Drs 07/4242 Wolfram (Recklinghausen) SPD MdlAnfr A18 31.10.75 Drs 07/4242 Wolfram (Recklinghausen) SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . . . 13679 B, D, 13680 B, C ZusFr Wolfram (Recklinghausen) SPD . . 13679 C, 13680 B, C Errechnung des Index der Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte in den Monaten Juli und August der Jahre 1975 und 1976 MdlAnfr A21 31.10.75 Drs 07/4242 Peters (Poppenbüll) FDP Antw PStSekr Logemann BML . . . . . 13680 D, 13681 A, B, C ZusFr Peters (Poppenbüll) FDP . . 13681 A, B ZusFr Eigen CDU/CSU . . . . . . . . 13681 B ZusFr Niegel CDU/CSU . . . . . . . 13681 C Beteiligung der Erzeuger beim Abbau und bei der Verwertung von Agrarüberschüssen MdlAnfr A22 31.10.75 Drs 07/4242 Niegel CDU/CSU Antw PStSekr Logemann BML 13681 D, 13682 A, B ZusFr Niegel CDU/CSU 13682 A ZusFr Kiechle CDU/CSU 13682 B EG-Verhandlungen mit Island über Fischereirechte innerhalb der 200-Meilen-Zone unter Berücksichtigung von britischen Interessen MdlAnfr A23 31.10.75 Drs 07/4242 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Logemann BML 13682 C, 13683 A, B ZusFr Eigen CDU/CSU . . . . . . . 13683 A, B Einsatz der Bundesregierung für eine Kostenbeteiligung auch der deutschen Milcherzeuger im EG-Ministerrat MdlAnfr A24 31.10.75 Drs 07/4242 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Logemann BML . . . 13683 C, D, 13684 A, B ZusFr Eigen CDU/CSU 13683 C, D ZusFr Kiechle CDU/CSU 13684 A, B Einfuhrverbot für Singvögel aus Italien zur Bekämpfung des Vogelmords MdlAnfr A25 31.10.75 Drs 07/4242 Dr. Gruhl CDU/CSU MdlAnfr A26 31.10.75 Drs 07/4242 Dr. Gruhl CDU/CSU Antw PStSekr Logemann BML . . . . 13684 C, D, 13685 A, B, C ZusFr Dr. Gruhl CDU/CSU . 13684 D, 13685 A, B Sicherstellung der Trinkwasserversorgung aus dem Rhein MdlAnfr A27 31.10.75 Drs 07/4242 Josten CDU/CSU MdlAnfr A28 31.10.75 Drs 07/4242 Josten CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Schmude BMI . . . 13685 C, D, 13686 B, C, D ZusFr Josten CDU/CSU . . . . . . 13686 B, C ZusFr Dr. Gruhl CDU/CSU 13686 D Ausdehnung der Maßnahmen gegen die Beschäftigung Radikaler im öffentlichen Dienst auf in öffentlichem Auftrag eingesetzte Busfahrer bei privaten Firmen MdlAnfr A32 31.10.75 Drs 07/4242 Dr. Sperling SPD MdlAnfr A33 31.10.75 Drs 07/4242 Dr. Sperling SPD Antw PStSekr Dr. Schmude BMI . 13687 A, C ZusFr Dr. Sperling SPD . . . . . . 13687 B, C ZusFr Hansen SPD . . . . . . . . . 13687 C Konsequenzen aus den Feststellungen des Bundesrechnungshofs über die Zahl der Dienstwagen in den Bundesverwaltungen MdlAnfr A34 31.10.75 Drs 07/4242 Gansel SPD Antw PStSekr Dr. Schmude BMI . . . 13687 D Nächste Sitzung 13737 C IV Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode —199. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 5. November 1975 Anlagen Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 13739* A Anlage 2 Verletzung des Persönlichkeitsschutzes durch Angabe des Aktenzeichens und der Namen der Prozeßbeteiligten auf Umschlägen von Briefsendungen der Justizbehörden MdlAnfr A2 19.9.75 Drs 07/4038 Brandt (Grolsheim) SPD ErgSchrAntw PStSekr Dr. de With BMJ . . 13739* B Anlage 3 Verlängerung der Gültigkeitsfristen für Jagdscheine MdlAnfr A20 31.10.75 Drs 07/4242 Wawrzik CDU/CSU SchrAntw PStSekr Logemann BML . . . 13739* C Anlage 4 Pressemeldung über die Errichtung von Atomkraftwerken bei Stockstadt und Kahl und einer Wiederaufbereitungsanlage bei Rieneck MdlAnfr A29 31.10.75 Drs 07/4242 Lambinus SPD MdlAnfr A30 31.10.75 Drs 07/4242 Lambinus SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schmude BMI . . . 13739* D Anlage 5 Strahlengefährdung durch einen in Unterfranken gefundenen Metallzylinder mit radioaktivem Material MdlAnfr A31 31.10.75 Drs 07/4242 Schäfer (Appenweier) SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schmude BMI . . . 13740 *B Anlage 6 Aushändigung von Durchschriften ausgefüllter amtlicher Formulare an Bürger als Unterlage über die von ihnen eingereichten Angaben MdlAnfr A35 31.10.75 Drs 07/4242 Gerster (Mainz) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Schmude BMI . . . 13740* C Anlage 7 Unterstützung der Empfehlung 768 des Europarats und der „Deklaration über die Folter° des 5. UN-Kongresses über Verbrechensverhütung und Strafvollzug durch die Bundesregierung MdlAnfr A36 31.10.75 Drs 07/4242 Frau von Bothmer SPD MdlAnfr A37 31.10.75 Drs 07/4242 Frau von Bothmer SPD SchrAntw PStSekr Dr. de With BMJ . . . 13740 *D Anlage 8 Verbesserung des Gesetzes über die Entschädigung von Zeugen und Sachverständigen MdlAnfr A38 31.10.75 Drs 07/4242 Horstmeier CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. de With BMJ . . . 13741* C Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 199. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 5. November 1975 13631 199. Sitzung Bonn, den 5. November 1975 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 197. Sitzung, Seite 13 533 A, Zeile 10 ist statt „Drucksache 7/4112" zu lesen: „Drucksache 7/4212" Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens ** 7. 11. Dr. Aigner * 7.11. Alber ** 6. 11. Dr. Artzinger * 7. 11. Baier 7. 11. Behrendt * 7. 11. Dr. Böger 5. 11. Prof. Dr. Burgbacher * 7. 11. Dr. Eppler 7. 11. Fellermaier * 7. 11. Frehsee * 7. 11. Frau Funcke 7. 11. Gerlach (Emsland) * 7. 11. Glombig 7. 11. Graaff 12. 12. von Hassel 5. 11. Dr. Jahn (Braunschweig) * 7. 11. Kater 7. 11. Kiep 5. 11. Dr. Kiesinger 7.11. Dr. Köhler (Wolfsburg) 7. 11. Lange * 7. 11. Lautenschlager * 7. 11. Memmel * 7. 11. Müller (Mülheim) * 7. 11. Frau Dr. Orth 28. 11. Pieroth 5.11. Rosenthal 5. 11. Dr. Schulz (Berlin) * 7.11. Dr. Schwencke (Nienburg) ** 7. 11. Dr. Schwörer * 6. 11. Seefeld ` 7. 11. Sieglerschmidt 7.11. Springorum * 7.11. Suck * 7. 11. Dr. h. c. Wagner (Günzburg) 12. 12. Walkhoff * 7.11. Baron von Wrangel 7.11. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Ergänzende Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. de With auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Brandt (Grolsheim) (SPD) (Drucksache 7/4038 Frage A 2 187. Sitzung, Seite 13182* Anlage 3) : Durch Ihr Schreiben von 30. September 1975 habe ich erstmals von der Praxis eines Gerichts erfahren, eine zuzustellende Postsendung außer mit der An- Anlagen zum Stenographischen Bericht schrift der Person, an die zugestellt werden soll, der Bezeichnung der absendenden Stelle und der Geschäftsnummer auch mit den Namen der Prozeßparteien zu versehen. Die Praxis des Landgerichts Baden-Baden findet keine Rechtfertigung durch § 211 Abs. 1 Satz 2 ZPO. Ich stimme Ihrer Auffassung zu, daß entsprechende Vermerke auf den Briefumschlägen für die Feststellung der Identität des zuzustellenden Poststücks nicht erforderlich und im Hinblick auf den Schutz des Persönlichkeitsrechts der Betroffenen nicht unbedenklich sind. Die Bundesregierung hält gesetzgeberische Maßnahmen nicht für erforderlich, da das Problem im Wege der Dienstaufsicht durch den Erlaß von Verwaltungsvorschriften der Länderjustizminister geregelt werden kann. Ich habe veranlaßt, daß die Angelegenheit der Landesjustizverwaltung Baden-Württemberg zur Kenntnis gebracht worden ist. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Logemann auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Wawrzik (CDU/CSU) (Drucksache 7/4242 Frage A 20) : Ist die Bundesregierung bereit, im Interesse der Verringerung von Verwaltungskosten die Gültigkeitsfristen von Jagdscheinen von einem Jahr auf drei oder fünf Jahre zu erweitern? Der Begriff „Jahresjagdschein" ist in § 15 des Bundesjagdgesetzes normiert und wird in anderen Rechtsvorschriften des Bundes und der Länder entsprechend verwendet. Eine Änderung mit dem Ziel, die Gültigkeitsdauer auf drei oder fünf Jahre zu erweitern, könnte nur vom Gesetzgeber getroffen werden. Gegen eine solche Änderung sprechen aber verschiedene Gründe, so daß eine Verlängerung der Gültigkeitsdauer nicht tunlich erscheint. Anlage 4 Antwort des Pari. Staatssekretärs Dr. Schmude auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Lambinus (SPD) (Drucksache 7/4242 Fragen A 29 und 30) : Treffen Presseveröffentlichungen über ein Gutachten der Kernforschungsanstalt Jülich zu, nach welchen in Unterfranken in den nächsten Jahren drei neue Atomanlagen, und zwar bei Stockstadt und Kahl je ein Atomkraftwerk und bei Rieneck eine Wiederaufbereitungsanlage errichtet werden sollen? Trifft es zu, daß die für Rieneck geplante Wiedergewinnungsanlage für Reaktorbrennstoff jährlich 1 500 Tonnen Brennstoff durch Umwandlung von Plutonium für Leichtwasserreaktoren produzieren soll und bisher in der Bundesrepublik Deutschland noch keinerlei Erfahrungen mit dem geplanten Typ der Anlage gesammelt werden konnten? 13740* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 199. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 5. November 1975 Zu Frage A 29: An dem Forschungsvorhaben „Zukünftige radioaktive Umweltbelastung in der Bundesrepublik Deutschland durch Radionuklide aus kerntechnischen Anlagen im Normalbetrieb" sind Institute der Technischen Hochschule Aachen und der Kernforschungsanlage Jülich beteiligt. In dem den Presseveröffentlichungen zugrunde liegenden 1. Bericht über dieses Vorhaben wird abgeschätzt, wie sich bei einer angenommenen raschen Zunahme des Energiebedarfs und des Einsatzes der Kernenergie die radioaktive Umweltbelastung in der Bundesrepublik im Laufe der nächsten 100 Jahre entwickeln würde. Hierbei wurden den Berechnungen unterschiedliche Annahmen über Art, Anzahl und regionale Verteilung von kerntechnischen Anlagen zugrunde gelegt. Die in den einzelnen Fallstudien enthaltenen Standorte sind somit insgesamt rein hypothetisch. Das gilt auch für die in zwei Abbildungen des Berichts eingezeichneten Kernkraftwerke bei Kahl — neben dem dort bestehenden Versuchskraftwerk —, ebenso für die Prozeßwärmeanlage bei Stockstadt und die Wiederaufarbeitungsanlage bei Rieneck. In einer weiteren Abbildung des Berichts sind an den genannten Standorten keine kerntechnischen Anlagen eingezeichnet. Der Bericht enthält somit weder eine Standortplanung noch gar eine Standortfestlegung. Er soll vielmehr die Möglichkeit eröffnen, bereits heute die voraussichtlichen radiologischen Belastungen durch kerntechnische Anlagen bis weit über das Jahr 2000 hinaus abzuschätzen und ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu beurteilen. Zu Frage A 30: Es trifft nicht zu, daß für den Raum Rieneck eine Wiederaufarbeitungsanlage für Kernbrennstoffe geplant ist. Richtig ist lediglich, daß Wissenschaftler in dem Bericht über das soeben genannte Forschungsvorhaben im Rahmen hypothetischer Annahmen in eine Abbildung im Raume Rieneck eine Wiederaufbereitungsanlage eingezeichnet haben. Diese Abbildung bezieht sich etwa auf das Jahr 2070, denn frühestens in diesem Jahr wird die Stromerzeugung in der Bundesrepublik eine Gesamtleistung von 540 Gigawatt erreichen. In einer zweiten Annahme für das Jahr 2070 haben die Wissenschaftler im Raum Rieneck keine Wiederaufbereitungsanlage eingezeichnet. Von einer entsprechenden Planung für den Raum Rieneck kann also nicht die Rede sein. Zu Ihrer Frage nach den bisher gesammelten Erfahrungen weise ich darauf hin, daß eine kleinere Wiederaufarbeitungsanlage bereits seit einigen Jahren beim Kernforschungszentrum Karlsruhe in Betrieb ist. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schmude auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Schäfer (Appenweier) (SPD) (Drucksache 7/4242 Frage A 31) : Treffen Pressemeldungen zu, nach denen in Unterfranken ein mit radioaktivem Material gefüllter Metallzylinder gefunden wurde, und kann die Bundesregierung mitteilen, ob eine Strahlengefährdung vorhanden war? Bei dem angeblich „radioaktiven Material enthaltenden Metallzylinder", der einer Einheit der US-Streitkräfte im Verlauf des Manövers „Reforger VII am 23. Oktober 1975 abhanden gekommen war, handelt es sich um ein Strahlenmeßgerät. Das Gerät wurde wieder aufgefunden und konnte bereits am 24. Oktober 1975 über die Militärpolizei der betroffenen Einheit unversehrt wieder zugestellt werden. Eine Gefährdung der Bevölkerung war durch diesen Verlust zu keiner Zeit gegeben. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schmude auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Gerster (Mainz) (CDU/ CSU) (Drucksache 7/4242 Frage A 35) : Trifft es zu, daß die meisten amtlichen Formulare und Fragebogen den Bürgern, die sie auszufüllen haben, ohne Zweitschrift zugesandt oder ausgehändigt werden, so daß die Bürger entweder sich umständlich Abschriften oder Ablichtungen fertigen müssen oder keine Unterlagen über die eingereichten Angaben behalten (z. B. Anträge für Wohngeld, Ausbildungsförderung u. v. a. m.), und ist die Bundesregierung bereit, entsprechend dem bei Steuererklärungen bereits üblichen Verfahren, in allen Fällen, in denen sie für die Regelung des Verwaltungsverfahrens zuständig ist, die grundsätzliche Aushändigung von Durchschriften oder Zweitschriften an die betroffenen Bürger vorzusehen? Der Bundesregierung ist bekannt, daß es — im Gegensatz zu der Praxis z. B. im Besteuerungsverfahren — in verschiedenen Bereichen der Verwaltung bisher nicht üblich ist, dem Bürger amtliche Formulare und Fragebogen in doppelter Ausfertigung zuzusenden oder auszuhändigen. So werden z. B. nach meinen vorläufigen Feststellungen für Anträge auf Wohngeld und auf Ausbildungsförderung dem Bürger keine Zweitausfertigungen überlassen. Die Bundesregierung hält es durchaus für sachgerecht, dem Bürger Doppelstücke von Formularen und Fragebogen in Fällen zur Verfügung zu stellen, in denen ein Interesse an der Zurückbehaltung eines Doppels zu unterstellen ist. Unter Beteiligung der Länder, die die einschlägigen Bundesgesetze auszuführen und in der Regel deren Kosten ganz oder teilweise zu tragen haben, wird die Bundesregierung prüfen, in welchen Sachbereichen die Aushändigung von doppelten Ausfertigungen amtlicher Formulare und Fragebogen vorgesehen werden kann. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. de With auf die Mündlichen Fragen der Abgeordneten Frau von Bothmer (SPD) (Drucksache 7/4242 Fragen A 36 und 37) : Ist die Bundesregierung der Auffassung, daß die Auslieferung oder Ausweisung nach Ländern, in denen die Folter angewandt oder von den Behörden geduldet wird, Artikel 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention widerspricht, und wird sie demgemäß die Empfehlung 768 der Parlamentarischen Versammlung des Europarats im Ministerkomitee unterstützen? Ist die Bundesregierung bereit, die Deklaration über die Folter des 5. UN-Kongresses über Verbrechensverhütung und Straf- Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 199. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 5. November 1975 13741* vollzug auf der gegenwärtigen UN-Vollversammlung zu unterstützen und gegebenenfalls die rechtlichen Bindungen der darin enthaltenen Prinzipien zu stärken? Zu Frage A 36: Nach Artikel 3 der Europäischen Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten darf niemand „der Folter oder unmenschlicher oder erniedrigender Strafe oder Behandlung unterworfen werden". Nach ständiger Entscheidungspraxis der Europäischen Kommission für Menschenrechte kann ein Vertragsstaat der Konvention die Bestimmung des Artikels 3 durch die Auslieferung oder Abschiebung einer Person im Einzelfall verletzen, wenn nach den Umständen ernsthafter Anlaß zur Annahme besteht, daß der von der Auslieferung oder Ausweisung Betroffene in dem Staat, an den er ausgeliefert oder in den er abgeschoben werden soll, Maßnahmen erleiden wird, die durch Artikel 3 der Konvention verboten sind. Dieser Auslegung schließt sich die Bundesregierung an. Die Anwendung dieses Grundsatzes kann allerdings im Einzelfall in Konflikt treten zu internationalen Verpflichtungen, die die Vertragsstaaten der Konvention auf Grund multilateraler oder bilateraler Auslieferungsverträge übernommen haben. Schon im Jahre 1969 ist die sich hieraus ergebende Problematik innerhalb des Europarats erörtert worden. Hinzuweisen ist insbesondere auf den seinerzeit im Europäischen Ausschuß für Strafrechtsfragen beim Europarat veranstalteten Meinungsaustausch über die Anwendung des Europäischen Auslieferungsübereinkommens, bei dem folgender Beschluß gefaßt worden ist: „Selbst wenn bei der Unterzeichnung oder Ratifizierung keine diesbezüglichen Vorbehalte gemacht worden sind, sollte die Auslieferung auf Grund des Europäischen Auslieferungsübereinkommens nicht bewilligt werden, wenn — hinsichtlich der Vertragsstaaten der Europäischen Menschenrechtskonvention — die Gefahr besteht, daß die Auslieferung zu einer Verletzung der Bestimmungen dieser Konvention durch den ersuchenden Staat führt oder, was die anderen Staaten betrifft, daß die Auslieferung nicht den Grundsätzen entspricht, auf denen die Vorschriften des genannten Übereinkommens beruhen." Über den damals gefaßten Beschluß geht die Empfehlung 768 (1975) der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 3. Oktober 1975 hinaus, als sie das Ministerkomitee ersucht, den Europäischen Ausschuß für Strafrechtsfragen damit zu beauftragen, bestehende Auslieferungsverträge mit dem Ziel zu überprüfen, eine Auslieferung an solche Staaten zu verhindern, in denen die Folter praktiziert oder durch deren Regierungen geduldet wird. Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß diese und die anderen in der Empfehlung 768 (1975) behandelten Fragen einer sehr sorgfältigen Prüfung bedürfen. Sie wird darum die Empfehlung im Ministerkomitee unterstützen. Zu Frage A 37: Die Praktizierung der Folter ist nach Auffassung der Bundesregierung verabscheuungswürdig und ein schwerer Verstoß gegen die Menschenrechte. Der vom 5. Kongreß der Vereinten Nationen für Verbrechensverhütung und Behandlung Straffälliger angenommenen Deklaration zur Folter hat daher die deutsche Delegation auf dem Kongreß zugestimmt. Die Bundesregierung wird diese Deklaration auch im Rahmen der Vollversammlung der Vereinten Nationen unterstützen. Sie ist im übrigen der Auffassung, daß das innerstaatliche deutsche Recht den Anforderungen der Deklaration voll entspricht. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. de With auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Horstmeier (CDU/ CSU) (Drucksache 7/4242 Frage A 38) : Plant die Bundesregierung eine Änderung des Gesetzes über die Entschädigung von Zeugen und Sachverständigen, und welche Verbesserungen sind vorgesehen? Der Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Entschädigung von Zeugen und Sachverständigen sowie des Gesetzes über die Entschädigung der ehrenamtlichen Richter, durch den die Entschädigungen verbessert werden sollen, ist am 15. Oktober 1975 von der Bundesregierung beschlossen und dem Bundesrat zugeleitet worden. Der Entwurf ist als Bundesrats-Drucksache 631/75 erschienen, die ich zu Ihrer Unterrichtung beifüge. Die wichtigsten Verbesserungen für Zeugen und Sachverständige bestehen darin, daß der Höchstbetrag der Entschädigung des Zeugen für Verdienstausfall von 8 DM je Stunde auf 15 DM und der Höchstbetrag für die Regelentschädigung des Sachverständigen von 30 DM je Stunde auf 50 DM heraufgesetzt werden soll. Diese Erhöhungen sind mit Rücksicht darauf erforderlich, daß die letzte Erhöhung im Jahre 1969 vorgenommen wurde und die Einkommen inzwischen erheblich gestiegen sind.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hans-Günter Hoppe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wenn der Sprecher der Opposition, der Herr Kollege Strauß, ständig von der „Lügenpolitik" der Regierung spricht

    (Zuruf von der SPD: Das kann der ungestraft!)

    und gleichzeitig die Stiftung eines MünchhausenOrdens empfiehlt, knüpft er selbst den Faden zum Lügenbaron der Opposition.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Aber ich möchte ihm auf dieser Gratwanderung von Verbalinjurien nicht weiter folgen.
    Meine Damen und Herren, zu einer Generalabrechnung mit der Regierungspolitik

    (Dr. Ehrenberg [SPD] : Dazu langt es nicht!)

    ist die Rede des Oppositionssprechers denn ja gerade nicht geworden, aber sie sollte wohl auch, so scheint mir, sehr viel mehr die Botschaft verbreiten: Deutschland braucht Bayern,

    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der SPD)




    Hoppe
    eine Botschaft, die, wie mir scheint, besonders die CDU erreichen sollte.

    (Dr. Althammer [CDU/CSU] : Und Berlin, Herr Kollege Hoppe!)

    Aber wer zur Attacke auf die Regierungspolitik bläst, muß natürlich wissen, welche Pferde er dazu satteln kann. Wenn Herr Kollege Strauß heute nun ausgerechnet die Macher umreiten will, hat er sich, wie ich meine, auf den falschen Gaul gesetzt.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    „Alles ist machbar", das war doch gerade ein Markenzeichen für das Gespann „Plisch und Plum" in der Großen Koalition, und es hat doch nach 1969 einiger Mühe bedurft, um mit dieser Überschätzung wieder aufzuräumen. Zu einem Problemkreis besonderen Ranges sind für die öffentlichen Haushalte nun die Gemeinschaftsaufgaben geworden; und auch hier ist der Kollege Strauß auf diesen seinen Einfall eigentlich immer besonders stolz gewesen.
    Meine Damen und Herren, Herr Strauß wollte mit seiner Redezeit dem Finanzminister Apel offenbar nicht nachstehen. Aber mir scheint, daß sich dann inhaltlich die Kritik — wie schon bei der Rede des Oppositionsführers im September in der Aussprache über die Regierungspolitik — weitgehend im Dunkeln verlaufen hat. Auch zu dieser Stunde lassen die besseren Lösungen der Opposition leider noch immer auf sich warten.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Dennoch ist die heutige Rede von der Oppositionsfraktion beifällig aufgenommen worden — eine Reaktion, die mir durchaus einsichtig erscheint, denn natürlich zeichnet sich der Kollege Strauß immer noch durch Originalität und Vitalität aus, auch wenn der Lustgewinn langsam abnimmt.

    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der SPD)

    Ist das Feuerwerk abgebrannt, sind die Wortkaskaden verrauscht,

    (Strauß [CDU/CSU]: Alles abgeschrieben!)

    was bleibt dann, meine Damen und Herren, von all dem übrig?

    (Wehner [SPD]: Erinnerung!)

    Allenfalls eine gelungene rhetorische Leistung und zugleich doch eine inhaltliche Leere.

    (Beifall bei der FDP und der SPD — Dr. h. r. Dr.-Ing. E. h. Möller [SPD] : Aber ohne h!)

    Meine Damen und Herren, das Bild einer von der CDU/CSU geprägten wirtschafts- und finanzpolitischen Landschaft unserer Republik wurde heute morgen nicht gemalt. Das Regierungskonzept der Opposition hat keine Konturen bekommen. Wenn schon nicht Darstellungen der Einzelheiten, wenn nicht umfassende Alternativen, dann hätte man doch wenigstens die Andeutung einer Gegenposition erkennen müssen, die von der Opposition anders als von der Regierung bezogen wird.

    (Kroll-Schlüter [CDU/CSU] : Sie haben nicht zugehört! — Sauer [Salzgitter] [CDU/CSU] : Die Rede war vorher geschrieben!)

    Zumindest einiges von dem Instrumentarium und den geplanten Maßnahmen hätte sichtbar werden müssen, womit die Opposition besser als diese Regierung und die sie tragenden Parteien die Krise der Gegenwart mit ihren in die Zukunft reichenden Schwierigkeiten meistern will. Aber nichts von alledem!
    Meine Damen und Herren, wer darauf gehofft hatte, daß die unserer Volkswirtschaft aufgezwungenen Probleme als die Herausforderung dieser Zeit begriffen würden, welche ein Zusammenrücken der politischen Kräfte und gemeinsames Handeln der Parteien erzwingen könnte, ist sehr bald eines Besseren belehrt worden. Nicht Gemeinsamkeit, nicht Zusammenarbeit, sondern Konfliktstrategie bleibt die Parole der Opposition. Um jedoch nicht an der rein destruktiven Strategie der CSU Schaden zu nehmen, wird die radikale Position sowohl biederprofessoral als norddeutsch-präsidial gemildert. Aber heute ist der Kollege Strauß dann doch wieder aus den Kulissen hervorgetreten. Meine Damen und Herren, der von der Opposition geforderte Offenbarungseid der Regierung soll nach wie vor mit allen Mitteln herbeigeführt werden. Die Opposition beteuert zwar gleichzeitig Aufgeschlossenheit und partielle Kooperationsbereitschaft, will aber dennoch mit ihrem Nein zu den Steuererhöhungen die Mehrheit im Bundesrat zum Würgegriff für die Regierung werden lassen. Die Opposition muß dabei Obacht geben, daß ihr das nicht zu einem Sonthofen im Gewande verfassungsmäßiger Legitimität mißrät.
    Wir haben heute das Haushaltsgesetz 1976 auf der Tagesordnung, und die in seinem Zahlenwerk ausgedrückte Problematik sollte uns den Blick dafür schärfen, daß es um eine tiefgreifende Veränderung der gesamtwirtschaftlichen Situation geht. Wir stehen vor der Aufgabe, grundlegende Strukturveränderungen zu meistern und die daraus resultierenden Risiken für jeden einzelnen zu bewältigen. Wer das Sondergutachten des Sachverständigenrates nicht nur als Orientierungshilfe für den Augenblick betrachtet, muß eigentlich zu dieser Einsicht gelangen. Diese Situation verlangt eine gemeinsame Kraftanstrengung von Wirtschaft und Politik. Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Gewerkschaften und Verbände werden diese Aufgabe mit den Verantwortlichen in Regierung und Parteien nur in einer Solidargemeinschaft lösen können. Die Frontenbildung in unserem Lande, die Polarisierung der politischen Kräfte mull die Lösung erschweren und kann sie auf unwiederbringliche Zeit hinausschieben. Dabei könnte dann eines Tages sogar der Arbeitsfrieden gefährdet werden, auf den wir heute alle noch so stolz sind.
    Aber es scheint ja wohl müßig, den Appell zur Einsicht und Umkehr an die Opposition zu richten. Sie hat sich für den Konflikt entschieden. Und doch, meine Damen und Herren, wird der polemisch und lautstark geführte Streit sehr bald nur noch aka-



    Hoppe
    demisch klingen: Die Bevölkerung unseres Landes wartet auf Entscheidungen.
    Es mag nun durchaus sein, daß sich auch die Bundesregierung bei der Beurteilung der Wirtschaftslage genauso wie andere — geirrt hat. Der Sachverständigenrat bekennt jedenfalls, daß die Entwicklung anders, und zwar sehr viel ungünstiger verlaufen ist, als er und andere es 1974 noch vorausgesehen haben. Bei diesem für alle einsichtigen Sachverhalt immer wieder der Bundesregierung die Schuld an der derzeitigen Misere in die Schuhe schieben zu wollen, ist zwar parteipolitisch, parteitaktisch verständlich, aus dem Rollenverständnis der Opposition auch durchaus naheliegend; bei den sehr eindeutigen Daten muß das aber wenig überzeugend bleiben.
    Richtig ist allerdings, daß die Steigerungsrate der Staatsausgaben die Wachstumsrate des nominellen Sozialprodukts kräftig überschritten hat. Auf dieses bedenkliche Ungleichgewicht hat die Steuerreform mit den damit verbundenen Steuerausfällen keine Rücksicht genommen und so zu dem bestehenden strukturellen Defizit beigetragen — eine Situation, die in der Tat Keime einer gefährlichen Entwicklung enthält und deshalb grundlegend verändert werden muß.
    Was nun die in der Vergangenheit übermäßig ausgeweiteten Staatsausgaben betrifft, so sollte hier allerdings jede Partei vor ihrer eigenen Tür kehren. Der Opposition steht es jedenfalls schlecht an, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Hier haben wir alle zusammen kräftig gesündigt, meine Damen und Herren. Es ist auch durchaus zu erklären, warum mit sich überbietender Großzügigkeit so verfahren wurde, auch wenn es im nachhinein falsch war und uns die derzeitige Misere beschert hat. Ein Staat, dessen Einnahmen so progressiv ansteigen und dem es vermeintlich so gut geht, muß seine Bürger an diesem Wohlstand teilhaben lassen, wenn er den Konsens zwischen den Bürgern und ihrem Staat nicht in Frage stellen will. Hier ist von der Identifikation aller Parteien mit dem Staat die Rede, die sich zu unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung bekennen. Meine Damen und Herren, daß bei dem Versuch, die Bürger am wachsenden Wohlstand teilhaben zu lassen, gepaart mit dem Bemühen, bei der Vermögensverteilung zu mehr Gerechtigkeit zu gelangen, dann die Grenzen des Möglichen überschritten wurden, ist leider richtig. Es ist aber keineswegs der exklusive Sündenfall der Regierung, wie es uns die Opposition weismachen will. Die Grenze des finanziell Zulässigen haben wir gemeinsam Arm in Arm überschritten. Daß dies allerdings so drastisch ausfiel, liegt in der nun wirklich nicht vorhergesehen Schrumpfung der Steuereinnahmen, und das wiederum ist durch einen Weltwirtschaftseffekt ausgelöst worden, den niemand in diesem Ausmaß erwarten und vorhersehen konnte.
    Meine Damen und Herren, nun mag es hier und da durchaus auch Reformeuphorie gegeben haben, aber es ist absolut falsch, davon zu reden, daß die Reformpolitik dieser Regierung jene Ausgabenlawine verursacht habe, die zu der jetzigen Geröllhalde an haushaltspolitischen Problemen geführt hat. Wenn die Opposition dennoch die Reformpolitik der Regierung meint attackieren zu können, wird sie dabei zum Zerrbild jener neuen CDU, die mit „Reformfreudigkeit Anhänger" unter jenem Regenschirm sammelt, den Biedenkopf von Kohl bis Katzer ausgespannt hat.

    (Wehner [SPD] : Sehr wahr!)

    Meine Damen und Herren, es soll auch nicht geleugnet werden, daß es Unsicherheiten in der Wirtschaft gibt, Unsicherheiten, die negativen Einfluß auf Unternehmensentscheidungen haben können. Gerade weil das so ist, will die Regierung mit ihrem jetzigen Gesundungsprogramm eindeutige Daten für die Wirtschaft setzen, damit Ungewißheit durch Sicherheit ersetzt wird und jenes Vertrauen wieder zurückkehren kann, das für ein unternehmerisches Engagement notwendig ist.
    Bei der Operation der Kürzung von Staatsausgaben will die Opposition nun zu kräftigen Eingriffen kommen. Diese Ankündigungen hören wir gern, und wir werden der Opposition bei ihren Bemühungen keineswegs in den Arm fallen. Im Gegenteil, ein edler Wettstreit bei der Rückführung der üppigen Staatsausgaben auf das sachlich Notwendige und finanziell Verantwortbare mag die parlamentarische Arbeit der kommenden Wochen bestimmen. Aber jeder sollte sich davor hüten, den Mund zu voll zu nehmen. Mit lautstarkem Geschrei und vollmundigen Ankündigungen sind Haushaltsansätze bisher noch nie und zu keiner Zeit verändert worden.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Es wird dazu vielmehr notwendig sein, daß sich die Parteien, und zwar alle Parteien, bei dieser schwierigen Prozedur aus der Rolle eines Mentors für bestimmte Verbände, Interessen- und Gesellschaftsgruppen lösen. Nur wenn alle Bereiche mit der gleichen Elle gemessen werden und sich die Parteien bei ihrer Arbeit nicht wechselseitig behindern oder gar blockieren, kann sich der Erfolg des Sparprogramms auch tatsächlich einstellen.
    Für die bevorstehende Arbeit hat uns nun der Bundesrechnungshof mit der Stellungnahme seines Präsidenten zum Haushaltsplan 1976 wertvolle Hinweise gegeben. Erfreulich konkret sind die Vorschläge und Anregungen für weitere Einsparungen. Die Mitglieder des Haushaltsausschusses werden die Zuarbeit des Rechnungshofs dankbar entgegennehmen. Bei der Haushaltsrevision und bei der Überprüfung der einzelnen Ansätze im Etatentwurf der Bundesregierung wird das Material des Rechnungshofs gewiß mehr sein als nur Orientierungshilfe und Leitlinie.
    Nicht ohne Grund haben die Ausführungen zur Organisation des öffentlichen Dienstes und zur Personalwirtschaft in der Öffentlichkeit die stärkste Beachtung gefunden. Wer wollte leugnen, daß die Staatshaushalte unter den Personalkosten ächzen, und dabei nimmt sich der Personalkostenanteil des Bundeshaushalts gegenüber der Personalkostenquote in den Länderhaushalten noch verhältnismäßig bescheiden aus.



    Hoppe
    Wir haben für den öffentlichen Dienst in der Vergangenheit in der Tat häufig an drei Stellen gleichzeitig gesorgt: bei der Vermehrung der Planstellen, bei der besseren Bewertung und Höhergruppierung der Stellen und bei der linearen Besoldungs- und Gehaltsverbesserung. Dabei ist die Zahl der Planstellen für die Gesamthöhe der Personalkosten naturgemäß der wichtigste Multiplikator. Der Stellenplan hat in den hinter uns liegenden fetten Jahren allenthalben Fett angesetzt und Übergewicht bekommen. Auch der öffentliche Dienst kann deshalb eine gesunde Diät und wohldosierte Schlankmacher sehr gut vertragen.

    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der SPD)

    Bevor an den Einkünften des einzelnen herumgebastelt wird und bevor mit kosmetischen Korrekturen mehr Ärger als grundsätzliche Änderung geschaffen wird, muß mit aller Energie die Reduzierung des zu groß gewordenen Heeres unseres öffentlichen Dienstes herbeigeführt werden.
    Es kann jetzt nicht der Augenblick sein, auf Einzelheiten dieses Themas einzugehen; aber wenn der Rechnungshof aus guten Gründen die vorgezogenen Altersgrenzen attackiert, die beim Bund in bestimmten Bereichen verordnet sind, und wenn außerdem eine bissige Bemerkung über die vollständige Nutzung und zweckmäßige Verteilung der verfügbaren Arbeitszeit gemacht wird, dann sei an dieser Stelle die Bemerkung gestattet, daß dem öffentlichen Dienst in der Tat die Rückbesinnung auf den Grundsatz der Pflichterfüllung guttäte. Gerade die privilegierte Beamtenschaft kann die umfassende Fürsorge des Staates nur dann verlangen, wenn sie sich selbst ihrer dienenden Funktion in dieser Gesellschaft bewußt ist.

    (Beifall bei der FDP und bei Abgeordneten der SPD)

    Ich will dieses leidige Kapitel nicht mit einzelnen Beispielen ausschmücken, obwohl es reizt, einmal deutlich zu machen, wie — doch wohl auch zu Lasten des Steuerzahlers — unsere öffentliche Verwaltung, oder sagen wir: einzelne Teile unserer öffentlichen Verwaltung in der Vergangenheit in einen lässigen Trott abgeglitten sind.
    Dieser Fehlentwicklung entgegenzuwirken, heißt noch lange nicht, den öffentlichen Dienst insgesamt zum Schuhabtreter der Nation zu machen.

    (Beifall bei der FDP)

    Aber wir müssen sehr schnell wieder dahin kommen, daß e i n Arbeitspensum auch tatsächlich wieder von nur einem Mitarbeiter im öffentlichen
    Dienst erledigt wird.

    (Beifall bei der FDP und Abgeordneten der SPD)

    Im Tarifbereich müssen sich die Tarifpartner ebenfalls den für sie daraus resultierenden Verpflichtungen stellen, wie denn überhaupt die gegenwärtige Phase nicht dazu mißbraucht werden sollte, daß sich im öffentlichen Dienst der Tarifbereich gegenüber dem Bereich des Beamtenrechts Wettbewerbsvorteile verschafft. Die Reform des öffentlichen Dienstes darf nicht einseitig in Richtung Tarifrecht gelenkt werden. Die Gewerkschaften sollten nicht der Versuchung erliegen, eine vermeintliche Schwäche des öffentlichen Dienstherrn und des Gesetzgebers auszunutzen. Die Reform des öffentlichen Dienstrechts ist gewiß überfällig; aber wir müssen sie fair lösen und dürfen nicht mit gezinkten Karten spielen.
    Ein weites Feld sind auch die Subventionen und Zuwendungen. Die Absichtserklärung, gerade in diesem Bereich Einsparungen vorzunehmen, weil es notwendig ist, jenen Teil der Ausgaben wieder in den Griff zu bekommen, dessen Steigerungsquote in den vergangenen Jahren wesentlich höher lag als die des Bundeshaushalts, wird sicher allseitig beifällige Zustimmung bekommen. Wenn es dann aber darum geht, im Einzelfall dieser bedenklichen Entwicklung entgegenzuwirken und Zuwendungen oder Subventionen zu kürzen oder gar zu streichen, werden wir sehr bald wieder vor schier unüberwindlichen Schwierigkeiten stehen. Lind doch muß hier endlich Ernst gemacht werden! Dazu gehört in erster Linie, daß auch bei den institutionell geförderten Zuschußempfängern eine Kürzung der Stellenansätze durchgeführt werden muß. Nur wenn dies geschieht, lassen sich auch fühlbare Pauschalkürzungen bei den Sachmitteln rechtfertigen.
    Wer den vom Rechnungshof nach Einzelplänen geordneten Abschnitt über die Zuwendungsempfänger etwas genauer studiert, wird sehr schnell zu der Feststellung gelangen, daß sich nicht nur Gesetz und Recht wie eine ewige Krankheit forterben; auch einige Zuschußempfänger sind nur als chronische Erkrankungen des Bundeshaushalts zu begreifen. Nicht nur die deutschen Zupfmusiker zapfen den Haushalt an. Bei vielen, denen es zu irgendeiner Zeit aus irgendeinem Grund einmal gelungen ist, die Quelle des Bundeshaushalts zum Sprudeln zu bringen, ist dafür heute die gesetzliche Voraussetzung bestimmt nicht mehr gegeben. Jedenfalls sollte das in der Kritik des Rechnungshofs zur Titelgruppe „Kulturförderung" aufgeführte Steinauer Marionettentheater „Die Holzköppe" genug Anregungen dafür liefern, einmal darüber nachzudenken, auf welcher Seite inzwischen mehr Holzköpfe angesiedelt sind, bei den Zuschußempfängern oder bei den Zuschußgebern.
    Wer nun allerdings glaubt, er könne sich mit noch so drastischen Einsparungen an der Erhöhung der Steuern vorbeidrängeln, der irrt. Der Wissenschaftliche Beirat beim Bundesminister der Finanzen hat zwar aus gutem Grund die Möglichkeit von Steuererhöhungen als Ultima ratio gekennzeichnet, er hat aber andererseits auch — und das sollte nun wirklich niemand übersehen — eine Erhöhung des Tarifs der Mehrwertsteuer als Maßnahme zur Einnahmenverbesserung als durchaus erwägenswert angesehen.
    Bei dem so drastisch beschriebenen Strukturdefizit unserer öffentlichen Haushalte werden wir uns mit aller Kraft um weitere Einsparungen bemühen, und zwar schon deshalb, weil der nach den gegenwärtigen Lösungsvorschlägen der Bundesregierung



    Hoppe
    immer noch verbleibende Kreditbedarf beträchtlich hoch ist und seine Deckung am Kapitalmarkt natürlich mit Problemen und Schwierigkeiten belastet bleibt. Diese Schwierigkeiten und Probleme weiter abzubauen, sollte eine gemeinsame Anstrengung aller Parteien sein. Mit weiteren Kürzungen auf der Ausgabenseite können wir diesem Ziel Schritt für Schritt näherkommen. Zu einem Verzicht auf die Steuererhöhung kann dies aber niemals führen.
    Gerade die Opposition müßte alle Bemühungen nachhaltig unterstützen, die zu einer drastischen Minderung der Nettokreditaufnahme führen können. Sie weiß doch sehr wohl um die bedenkliche Wirkung der exorbitant angewachsenen Schuldenlast und läßt dies auch durch den sehr sachkundigen Kollegen Leicht immer wieder mit griffigen Argumenten vortragen. Ich nehme an, daß sich der Kollege Leicht auch heute wieder dieses durchaus ernsten Themas annehmen wird. Wenn die Opposition dies aber so genau weiß, sollte sie nach ihrer besseren Einsicht auch handeln und gemeinsam mit uns den Weg in die Verschuldung stoppen.
    In der Tat kann ja wohl niemand daran vorbeigehen, daß der Haushaltsplan 1976 allein an Zinslasten fast 10 Milliarden DM aufweist. Die Steigerungsrate des Einzelplans 32 klettert damit auf mehr als 31 v. H.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Erschreckt Sie das nicht?)

    Wer den Haushaltsplan und seine Dispositionsmöglichkeiten für echte fiskalpolitische Entscheidungen freihalten will, darf ihm daher nicht eine höhere Schuldenlast aufbürden.
    Dies verlangt dann allerdings ein verantwortungsbewußtes Handeln bei der Entscheidung über die Steuereinnahmen. Ohne die Bereitschaft zu Steuererhöhungen ist der nötige Ausgleich auf der Deckungsseite nun einfach nicht herzustellen. Die Opposition mag vor dieser Konsequenz noch zurückscheuen, ausweichen kann auch sie ihr nicht. Steuererhöhungen vor dem Anspringen der Konjunktur sind und bleiben in der Tat wirtschaftlich unvernünftig. Deshalb auch die klare Entscheidung der Bundesregierung: Steuererhöhungen erst im Jahre 1977. Wenn sich die CDU/CSU-Opposition mit dem Konjunkturargument an einer Aussage über die Steuererhöhungen vorbeidrücken will, so ist dies nichts anderes als ein taktisches Mätzchen.

    (Dr. Kunz [Weiden] [CDU/CSU] : Das ist doch nicht unsere Aufgabe!)

    Schließlich läßt sich der notwendige Ausgabenbedarf des Staates, der sich nach der Grenze funktionaler Leistungsfähigkeit und sozialstaatlicher Gerechtigkeit bemißt, über 1977 hinaus nicht ohne Steuererhöhungen decken. Regierung und Opposition müssen die hier gestellte Frage beantworten.
    Wenn die Opposition dennoch glaubt, sich heute noch hinter den bevorstehenden Etatberatungen für 1976 verschanzen zu können, so wird ihr dies nur eine kurze Atempause verschaffen. Spätestens nach Abschluß der Etatberatungen wird auch für die Opposition die Stunde der Wahrheit gekommen sein. Dann wird für sie und die Öffentlichkeit feststehen, daß es trotz größtmöglicher Sparsamkeit und drastischer Kürzungen der Staatsausgaben ohne Steuererhöhungen nicht geht. An dieser Erkenntnis führt kein Weg vorbei. Auch die CDU/CSU muß hier Farbe bekennen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Meine Damen und Herren, das von der Regierung vorgelegte Konsolidierungsprogramm trägt den Anforderungen nach Gründlichkeit und Wirksamkeit mit einem ausgewogenen Maßnahmenkatalog Rechnung. Es ist ein Programm, in das sich der Haushalt 1976 sinnvoll einfügt. Die FDP-Fraktion wird dieses Programm deshalb unterstützen. Auf die Vorschläge der Opposition werden wir nun in den Beratungen des Haushaltsausschusses, der sich ja in den nächsten Wochen mit dem vorgelegten Zahlenwerk befassen muß, weiter warten. Wir warten nun allerdings schon sehr lange auf diese uns immer wieder angekündigten Alternativen. Meine Damen und Herren, die Opposition hat nun schon so häufig den Mund gespitzt; irgendwann muß sie jetzt auch einmal pfeifen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Es wäre schön, wenn das nicht der schrille Ton einer bayerischen Trillerpeife wäre.

    (Beifall bei der FDP und der SPD — Dr. Althammer [CDU/CSU] : Wir pfeifen auf die Regierung!)



Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Leicht.

(Dr. Ehrenberg [SPD] : Jetzt kommen die Alternativen!)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Albert Leicht


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Vielleicht kommen sie, Herr Ehrenberg. Wenn wir — um das gleich vorweg zu sagen — Ihren Alternativen, die Sie noch vor einigen Jahren in diesem Hause vertreten haben, gefolgt wären, nämlich den Export zu drosseln, wären wir heute wahrscheinlich in einer noch schlimmeren Situation.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Lassen Sie mich zunächst eine Richtigstellung vornehmen, die sich auf das bezieht, was Sie, Herr Kollege Möller, vorhin unter Zitierung des Arbeits- und Gesundheitsministers des Landes RheinlandPfalz, Herrn Geissler, in irgendeinem Zusammenhang gesagt haben. Herr Geissler hat bei mir anrufen lassen; er sagt, Sie hätten falsch bzw. nicht vollständig zitiert. Es heißt hier:
    Den Weg über eine erhöhte Steuer, die aber zweckgebunden nur der Krankenversicherung zufließen darf
    — diese Passage war wohl in Ihrem Zitat nicht enthalten —
    halten die CDU-Sozialpolitiker für sinnvoller als einen sogenannten Risikozuschlag.
    Ich wollte das nur ergänzend sagen. Ich habe das Zitat hier.



    Leicht
    Lassen Sie mich nun auch ein Wort zu dem sagen, Herr Kollege Möller, was Sie insbesondere aus dem Jahre 1966 vorgetragen haben. Ich bin gezwungen, das jetzt auch hart zu tun, wie Sie das getan haben. Wir haben im Jahre 1966, wenn ich die Fakten richtig sehe, bei einem Etat von 74 Milliarden DM, bei einer Lücke von 3 Milliarden DM und bei einem Sparprogramm von 7 Milliarden DM natürlich etwas ganz anderes gehabt als heute. Damals hat der heutige Bundeskanzler, und zwar am 18. November 1966, zitiert nach dem „Spiegel" 1966 Nr. 51 Seite 32 — man muß hier ja genau sein —, erklärt:
    Die Schuldigen gehören ins Gefängnis, weil sie uns in eine grauenhafte Situation gebracht haben.
    Auf Grund der Situation, in der wir uns heute befinden, müßte ich die Frage stellen: Wo gehören denn die Schuldigen heute hin?

    (Beifall bei der CDU/CSU — Wehner [SPD] : Das ist etwas zu billig!)

    — Das ist nicht billig, Herr Wehner. Damals haben Sie ja auch den Zuruf gemacht: „Dahlgrün ins Zuchthaus!", nicht wahr.

    (Wehner [SPD] : Das ist eine Unwahrheit, Herr!)

    — Das werden wir nachprüfen.

    (Wehner [SPD) : Orientieren Sie sich bitte

    nicht nur am „Spiegel" ! Sie haben ja gewisse Erfahrungen und könnten sich auf Erfahrungen stützen und nicht auf den „Spiegel" !)
    — Herr Kollege Wehner, ich habe ja zitiert. Sie zitieren ja auch manchmal

    (Wehner [SPD] : Natürlich!)

    aus dem „Spiegel". Dann lassen Sie mich ,das auch tun.

    (Wehner [SPD] : Nicht aus dem „Spiegel" ! Ich nicht!)

    Lassen Sie mich auch ein anderes Wort aufgreifen, das von der sozialen Sicherung. Herr Kollege Möller, es konnte der Eindruck entstehen, als ob Sie in Ihrer Regierungszeit die soziale Sicherung in unserem Volke durchgeführt hätten.

    (Zuruf von der SPD: Das hat er doch gar nicht gesagt!)

    Denken Sie doch bitte an die großen Leistungen, die auch vor Ihrer Regierungszeit gerade auf sozialpolitischem Gebiet erbracht worden sind.

    (Wehner [SPD] : Das hat er ausdrücklich gesagt!)

    Ich denke da an manche Entscheidungen, die der damalige Arbeitsminister Katzer in diesem Hause mit viel Mühe und Sorge durchdrücken mußte.

    (Wehner [SPD: Sie verwechseln Herrn Möller mit Herrn Strauß, Herr Leicht!)