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    Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 184. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 17. September 1975 Inhalt: Begrüßung des Präsidenten und der Delegation des Schwedischen Reichstages . . 12877 A Begrüßung des Vizepräsidenten, Herrn Dr. el Oteifi, und der Delegation der Volksversammlung der Arabischen Republik Ägypten 12953 C Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Müller (Berlin), Dr. Becker (Mönchengladbach), Dr. Hupka, Dr. Burgbacher, Strauß, Dr. Schröder (Düsseldorf) . . . . 12877 B Überweisung von Vorlagen an Ausschüsse 12877 B Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung . . 12878 B Erklärung der Bundesregierung Schmidt, Bundeskanzler . . . . . . . 12885 A Aussprache über die Erklärung der Bundesregierung in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 1975 (Nachtragshaushaltsgesetz 1975) — Drucksache 7/4001 — in Verbindung mit Beratung des Programms zur Stärkung von Bau- und anderen Investitionen — Drucksache 7/4013 — in Verbindung mit Beratung des Sondergutachtens zur konjunkturpolitischen Lage im August 1975 — Drucksache 7/3976 — Dr. Carstens (Fehmarn) CDU/CSU . . . 12898 B Schmidt (Wattenscheid) SPD . . . . . .12906 B von Hassel, Vizepräsident . . . . . 12907 A Kirst FDP 12909 A Dr. Kohl, Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz . . . . . . . . . . 12915 B Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller SPD . . . . 12946 A Dr. Graf Lambsdorff FDP . . . . . . . 12953 D Dr. Dollinger CDU/CSU . . . . . . . 12961 D Schmidt, Bundeskanzler . . . . . . . 12967 C Dr. Stoltenberg, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein 12975 A Genscher, Bundesminister AA . . . . 12980 D Dr. Barzel CDU/CSU . . . . . . . 12982 D Dr. Ehrenberg SPD . . . . . . . . 12990 B II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. September 1975 Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 1. Juni 1967 über das Verhalten beim Fischfang im Nordatlantik — Drucksache 7/3501 —, Beratung des Berichts und des Antrags des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 7/3796 — 12997 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 9. April 1975 über einen Finanziellen Beistandsfonds der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung — Drucksache 7/3869 — 12998 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Titels IV der Gewerbeordnung -- Drucksache 7/3859 — . . . . 12998 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Eichgesetzes — Drucksache 7/4016 — . . . . . . . . 12998 B Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD, CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung mietrechtlicher und mietpreisrechtlicher Vorschriften im Land Berlin — Drucksache 7/3795 — 12998 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Kaufmannseigenschaft von Land-und Forstwirten — Drucksache 7/3918 — 12998 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Gebühren des Patentamts und des Patentgerichts — Drucksachen 7/3939, 7/4023 — 12998 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 23. September 1971 zur Bekämpfung widerrechtlicher Handlungen gegen die Sicherheit der Zivilluftfahrt — Drucksache 7/3982 — . . . . 12998 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung zwangsvollstreckungsrechtlicher Vorschriften — Drucksache 7/3838 — 12998 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über das Fahrlehrerwesen — Drucksache 7/3913 — . . . 12998 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Ubereinkommen vom 2. Dezember 1972 über sichere Container — Drucksache 7/3917 — 12998 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 6. August 1971 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik der Philippinen über den Luftverkehr — Drucksache 7/3821 — . . . 12998 D Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Rahmenvorschriften für Naturschutz und Landschaftspflege sowie zur Anpassung bundesrechtlicher Vorschriften an die Erfordernisse des Naturschutzes und der Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz) — Drucksache 7/3879 — 12998 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Tierzuchtgesetzes — Drucksache 7/4008 — . . 12998 D Beratung der zustimmungsbedürftigen Verordnung zur Änderung des Deutschen TeilZolltarifs (Nr. 6/75 — Besondere Zollsätze gegenüber Israel — EGKS) — Drucksache 7/3937 -- 12999 A Beratung der zustimmungsbedürftigen Verordnung zur Änderung des Deutschen TeilZolltarifs (Nr. 7/75 — Besondere Zollsätze gegenüber den AKP-Staaten und den ÜLG — EGKS) — Drucksache 7/3962 — . . . . 12999 B Beratung der zustimmungsbedürftigen Verordnung zur Änderung des Deutschen TeilZolltarifs (Nr. 8/75 — Zollpräferenzen 1975 gegenüber Entwicklungsländern — EGKS) — Drucksache 7/3984 — 12999 B Beratung der zustimmungsbedürftigen Verordnung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 10/75 — Zollkontingente für Walzdraht und Elektrobleche — 2. Halbjahr 1975) — Drucksache 7/3992 — . . . 12999 B Beratung des Berichts und des Antrags des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen (14. Ausschuß) zu dem von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entschließungsantrag betreffend Berichterstattung über Erfahrungen mit der neuen Tarifüberwachung im gewerblichen Güternahverkehr — Drucksachen 7/3662, 7/3807 — 12999 C Beratung des Berichts und des Antrags des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem von der Bundesregie- Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. September 1975 III rung zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlag der EG-Kommission für eine Entscheidung des Rates betreffend Maßnahmen gegen die Maul- und Klauenseuche — Drucksachen 7/3608, 7/3804 — 12999 C Beratung des Berichts und des Antrags des Innenausschusses zu dem von der Bundesregierung zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlag der EG-Kommission für eine Entscheidung des Rates zur Einführung eines gemeinsamen Verfahrens für einen Informationsaustausch über die Luftverschmutzung durch Schwefelverbindungen und Schwebstoffe zwischen den Überwachungs- und Kontrollnetzen — Drucksachen 7/3035, 7/3823 — 12999 D Beratung des Berichts und des Antrags des Innenausschuses zu den von der Bundesregierung vorgelegten Vorschlägen der EG-Kommission für eine Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten betr. Baugeräte und Baumaschinen Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten betr. Baugeräte und Baumaschinen; Messung des Geräuschemissionspegels Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten betr. den zulässigen Geräuschemissionspegel von Betonbrechern und Preßlufthämmern — Drucksachen 7/3180, 7/3824 — 12999 D Beratung des Berichts und des Antrags des Innenausschusses zu dem von der Bundesregierung zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlag der EG-Kommission für einen Entwurf einer Entschließung des Rates betr. eine überarbeitete Liste der im Rahmen des Aktionsprogramms für den Umweltschutz zu untersuchenden Schadstoffe der zweiten Gruppe — Drucksachen 7/3034, 7/3825 — 13000 A Beratung des Berichts und des Antrags des Innenausschusses zu dem von der Bundesregierung zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlag der EG-Kommission für einen Beschluß des Rates zur Eindämmung der Verunreinigung infolge der Ableitung bestimmter gefährlicher Stoffe in die Gewässer der Gemeinschaft — Drucksachen 7/2821, 7/3826 — . . . . . . . . . . 13000 A Beratung des Berichts und des Antrags des Ausschusses für Forschung und Technologie zu den von der Bundesregierung zur Unterrichtung vorgelegten ersten Vorschlägen der EG-Kommission für prioritäre Aktionen auf dem Gebiet der Informatik — Drucksachen 7/3437, 7/3836 — 13000 B Beratung des Berichts und des Antrags des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem von der Bundesregierung zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlag der EG-Kommission für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Einbeziehung von Frühkartoffeln in den Anwendungsbereich der Verordnung (EWG) Nr. 1035/72 über eine gemeinsame Marktorganisation für Obst und Gemüse — Drucksachen 7/3635, 7/3841 — 13000 B Beratung des Berichts und des Antrags des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der von der Bundesregierung zur Unterrichtung vorgelegten Ergänzung zum Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" für den Zeitraum 1974 bis 1977 — Drucksachen 7/2587, 7/3842 — 13000 C Beratung des Berichts und des Antrags des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem von der Bundesregierung zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlag der EG-Kommission für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung bestimmter Maßnahmen zur Sanierung der Erzeugung von Unterglasgartenbauerzeugnissen — Drucksachen 7/3659, 7/3870 — . . 13000 C Fragestunde — Drucksache 7/4024 vom 12. 9. 1975 — Vereinbarkeit der Verzögerung der Überführung von in der DDR verstorbenen Bundesbürgern mit den Grundsätzen der Menschlichkeit und mit dem Grundvertrag MdlAnfr A109 12. 09.75 Drs 07/4024 Dr. Wittmann (München) CDU/CSU Antw PStSekr Herold BMB . . . . . 12925 A, B ZusFr Dr. Wittmann (München) CDU/CSU 12925 A, B Hilfsmaßnahmen für durch politische Entwicklungen in Afrika in Not geratene Europäer sowie Abhängigmachung der Zusicherung von Entwicklungshilfe an afrikanische Staaten von der Behandlung der Europäer nach den Grundsätzen der Konventionen über die Menschenrechte MdlAnfr A107 12.09.75 Drs 07/4024 Dr. Becher (Pullach) CDU/CSU MdlAnfr A108 12.09.75 Drs 07/4024 Dr. Becher (Pullach) CDU/CSU Antw PStSekr Brück BMZ 12925 C, D, 12926 A, B, C ZusFr Dr. Becher (Pullach) CDU/CSU . . 12925 D, 12926 B, C ZusFr Dr. Arndt (Hamburg) SPD . . . . 12926 A IV Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. September 1975 Anwendung der Bestimmungen über den Betrieb von Kraftfahrunternehmen im Personenverkehr für Dienstwagen des Bundes MdlAnfr A11 12.09.75 Drs 07/4024 Gansel SPD Antw PStSekr Dr. Schmude BMI . . . . 12926 D Ausführungen der FAZ über die Sicherheit von Atomkraftwerken MdlAnfr A12 12.09.75 Drs 07/4024 Ey CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Schmude BMI . . .12927 A, C ZusFr Ey CDU/CSU . . . . . . . .12927 B, C Aussagen der Bundesregierung über Sicherheits- und Risikofragen bei Atomkraftwerken MdlAnfr A13 12.09.75 Drs 07/4024 Ey CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Schmude BMI . . . 12927 C, D ZusFr Ey CDU/CSU 12927 D Erledigung des Verfassungsauftrags des Art. 29 Grundgesetz; Vorschläge der Bundesregierung zum Gutachten der Sachverständigenkommission zur Neugliederung des Bundesgebietes MdlAnfr A14 12.09.75 Drs 07/4024 Kern SPD MdlAnfr A15 12.09.75 Drs 07/4024 Kern SPD Antw PStSekr Dr. Schmude BMI 12928 A, B, C, D, 12929 A, B, C, D ZusFr Kern SPD 12928 C, D, 12929 A ZusFr Ey CDU/CSU 12929 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 12929 C ZusFr Dr. Arndt (Hamburg) SPD . . . 12929 D Umfang der Lieferungen Ost-Berlins zu Dumpingpreisen in das Bundesgebiet einschließlich des Landes Berlin seit Bestehen des Interzonenhandels MdlAnfr A24 12.09.75 Drs 07/4024 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi . . 12930 B, C, D, 12931 A, B ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . .12930 C, D ZusFr Kiechle CDU/CSU . . . . . . . 12930 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 12931 A Voraussetzungen für die Vergabe öffentlicher Gelder zur Beschaffung von Arbeitsplätzen MdlAnfr A26 12.09.75 Drs 07/4024 Dr. Jens SPD MdlAnfr A27 12.09.75 Drs 07/4024 Dr. Jens SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . . . .12931 C, D, 12932 A, B, C, D, 12933 A ZusFr Dr. Jens SPD . . . 12931 D, 12932 A, B, C ZusFr Kiechle CDU/CSU . . . . . . 12932 D ZusFr Ey CDU/CSU 12933 A Berücksichtigung der Verbraucherbelange bei der Normungsarbeit des DIN Deutsches Institut für Normung e. V. MdlAnfr A30 12.09.75 Drs 07/4024 Frau Dr. Riedel-Martiny SPD MdlAnfr A31 12.09.75 Drs 07/4024 Frau Dr. Riedel-Martiny SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . . 12933 B, C, D, 12934 B, C ZusFr Frau Dr. Riedel-Martiny SPD . .12933 C, D, 12934 A, C ZusFr Kiechle CDU/CSU . . . . . . . 12934 C Pläne zur Beseitigung der leistungsbezogenen dynamischen Rente MdlAnfr A44 12.09.75 Drs 07/4024 Ziegler CDU/CSU MdlAnfr A45 12.09.75 Drs 07/4024 Ziegler CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . 12935 B, C, D ZusFr Ziegler CDU/CSU . . . . . .12935 C, D Zeitungsmeldung über den Ausschluß transsexueller Personen von der Arbeitsvermittlung MdlAnfr A49 12.09.75 Drs 07/4024 Dr. Arndt (Hamburg) SPD Antw PStSekr Buschfort BMA . . . .12936 A, B ZusFr Dr. Arndt (Hamburg) SPD . . .12936 A, B Berücksichtigung des Alters bei der Beurteilung der Berufs- bzw. Erwerbsunfähigkeit MdlAnfr A50 12.09.75 Drs 07/4024 Frau Steinhauer SPD Antw PStSekr Buschfort BMA 12936 B Ausgleich der den Unfallrentnern, die sich nach dem bis zum 30. Juni 1963 geltenden Recht auf Lebenszeit abfinden lassen mußten, entstandenen Nachteile MdlAnfr A51 12.09.75 Drs 07/4024 Dr. Enders SPD Antw PStSekr Buschfort BMA . . 12936 D, 12937 A ZusFr Dr. Enders SPD . . . . . . . . 12937 A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. September 1975 V Anwendung des Gesetzes über die Sozialversicherung von Behinderten vom 7. Mai 1975 auch auf die nicht in anerkannten Werkstätten beschäftigten Behinderten MdlAnfr A52 12.09.75 Drs 07/4024 Dr. Enders SPD Antw PStSekr Buschfort BMA . . . .12937 A, B ZusFr Dr. Enders SPD . . . . . . . . 12937 B Wahrung des Gleichheitssatzes des Grundgesetzes und der Vorschriften des Arbeitsförderungsgesetzes bei der Vermittlung arbeitsloser Frauen mit Kleinkind MdlAnfr A53 12.09.75 Drs 07/4024 Frau Grützmann SPD Antw PStSekr Buschfort BMA . . . .12937 C, D ZusFr Frau Grützmann SPD 12937 D Beförderungstarif der Deutschen Bundesbahn für Schwerbeschädigte MdlAnfr A54 12.09. 75 Drs 07/4024 Gerster (Mainz) CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . . . . 12937 D Anrechnung von Wartezeiten aus einer früheren Beschäftigung in den ehemaligen deutschen Ostgebieten bzw. in der DDR und Berücksichtigung anderer Zusatzrenten bei der Bestimmung von Ausgleichsleistungen der Zusatzversorgungskasse für Arbeitnehmer in der Land- und Forstwirtschaft MdlAnfr A57 12.09.75 Drs 07/4024 Horstmeier CDU/CSU MdlAnfr A58 12.09.75 Drs 07/4024 Horstmeier CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . ,12938 B, C, D, 12939 A ZusFr Horstmeier CDU/CSU . . 12938 D, 12939 A Stellung politischer Gesinnungsfragen bei Prüfungsverfahren für Kriegsdienstverweigerer MdlAnfr A60 12.09.75 Drs 07/4024 Dr. Schweitzer SPD Antw PStSekr Schmidt BMVg . . . .12939 B, C ZusFr Dr. Schweitzer SPD 12939 C Verbot von Anhalterfahrten für Bundeswehrangehörige MdlAnfr A61 12.09.75 Drs 07/4024 Dr. Schweitzer SPD Antw PStSekr Schmidt BMVg 12939 D, 12940 A, B ZusFr Dr. Schweitzer SPD . . 12939 D, 12940 A Kiechle CDU/CSU 12940 B Pressemeldungen über die Verstärkung der Panzerdivisionen der Roten Armee in der DDR durch die Sowjetunion MdlAnfr A66 12.09.75 Drs 07/4024 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw PStSekr Schmidt BMVg . . . .12940 C, D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 12940 D Veröffentlichung des Textes der Rede von Alexander Solschenizyn vor dem amerikanischen Gewerkschaftsbund für die Angehörigen der Bundeswehr MdlAnfr A67 12.09.75 Drs 07/4024 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw PStSekr Schmidt BMVg . . .12941 A, B, C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . .12941 A, B ZusFr Gerster (Mainz) CDU/CSU . . . . 12941 C Prozentsatz der Lehrer an den Bundeswehrhochschulen mit abgeleistetem Wehrdienst sowie Berücksichtigung der Berufsoffiziere mit einem Studium an den allgemeinen deutschen Hochschulen als Lehrer für die Bundeswehrhochschulen MdlAnfr A68 12.09.75 Drs 07/4024 Frau Pack CDU/CSU MdlAnfr A69 12.09.75 Drs 07/4024 Frau Pack CDU/CSU Antw PStSekr Schmidt BMVg . . . .12941 C, D, 12942 A, B ZusFr Frau Pack CDU/CSU . 12941 D, 12942 A, B Termin des Abschlusses der Untersuchung über Verwicklungen von Bundesbediensteten in die Bestechungsaffäre Northrop sowie zur Zeit laufende Ermittlungen von Strafverfolgungsbehörden in diesem Zusammenhang MdlAnfr A75 12.09.75 Drs 07/4024 Gansel SPD Antw PStSekr Schmidt BMVg . . . 12942 C, D ZusFr Gansel SPD 12942 C, D Termin für den Erlaß einer Verordnung über Mindestanforderungen für Altenheime, Altenwohnheime und Pflegeheime sowie Höhe der zusätzlichen Kosten und Finanzierung dieser Verordnung MdlAnfr A77 12.09.75 Drs 07/4024 Braun CDU/CSU MdlAnfr A78 12.09.75 Drs 07/4024 Braun CDU/CSU Antw PStSekr Zander BMJFG . ,12943 A, B, C, D ZusFr Braun CDU/CSU . . . . .12943 B, C, D VI Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode 184. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. September 1975 Gründe für die Zahlungen des Bundesministeriums für Jugend, Familie und Gesundheit an die linksextremen Studentenorganisationen SHB und SVI MdlAnfr A79 12.09.75 Drs 07/4024 Kroll-Schlüter CDU/CSU Antw PStSekr Zander BMJFG . . . . . 12944 A Verbesserung der Lage der alleinstehenden Mütter durch Einrichtung von Unterhaltsvorschußkassen für nichtehelich geborene oder aus geschiedenen Ehen stammende Kinder MdlAnfr A81 12.09.75 Drs 07/4024 Dr. Arndt (Hamburg) SPD Antw PStSekr Zander BMJFG 12944 B, D, 12945 A ZusFr Dr. Arndt (Hamburg) SPD . . . . 12944 D Unterschiedliche Behandlung von Kraftfahrern mit 8stündiger Dienstzeit und Lokfahrern mit 14stündiger Dienstzeit MdlAnfr A89 12.09.75 Drs 07/4024 Kroll-Schlüter CDU/CSU Antw PStSekr Haar BMV . • . . . 12945 B, D ZusFr Kroll-Schlüter CDU/CSU . . . .12945 C, D Höhe der Schadenersatzleistungen an die Opfer des Warngauer Zugunglücks und noch ausstehende Schadenersatzforderungen MdlAnfr A90 12.09.75 Drs 07/4024 Dr. Riedl (München) CDU/CSU Antw PStSekr Haar BMV 12946 A Nächste Sitzung 13000 D Anlagen Anlage i Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 13001*A Anlage 2 Entschließung des Bundesrates zum Gesetz über die Krankenversicherung der Studenten (KVSG) 13001* C Anlage 3 Ausdehnung der im Gesetz über die Gebührenbefreiungen beim Wohnungsbau enthaltenen Frist von 5 Jahren auf einen Zeitraum von 10 Jahren MdlAnfr Al 12.09.75 Drs 07/4024 Röhner CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. de With BMJ . . . 13001* D Anlage 4 Bearbeitungszeit eines seitens eines Wirtschaftsunternehmens beim Bundesministerium für Forschung und Technologie gestellten Antrages auf Forschungsförderung MdlAnfr A3 12.09.75 Drs 07/4024 Pfeffermann CDU/CSU MdlAnfr A4 12.09.75 Drs 07/4024 Pfeffermann CDU/CSU SchrAntw BMin Matthöfer BMFT . . . . 13002* A Anlage 5 Bestehen eines rumänischen Industriespionagenetzes in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr A7 12.09.75 Drs 07/4024 Dr. Jobst CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Schmude BMI . . . 13003* A Anlage 6 Reisepaßverlängerung und Arbeitserlaubnis für in Deutschland lebende Studenten aus der Republik Vietnam MdlAnfr A8 12.09.75 Drs 07/4024 Roser CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Schmude BMI . . . 13003* A Anlage 7 Sicherstellung der Einsatzfähigkeit des Bundesgrenzschutzes für Grenzsicherungsaufgaben des Zonenrandgebietes MdlAnfr A9 12.09.75 Drs 07/4024 Gerlach (Oberhau) CDU/CSU MdlAnfr A10 12.09.75 Drs 07/4024 Gerlach (Obernau) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Schmude BMI . . . 13003* C Anlage 8 Entschädigung der durch die Waldbrandkatastrophe im Gebiet der Lüneburger Heide betroffenen Waldbesitzer MdlAnfr A40 12.09.75 Drs 07/4024 von Alten-Nordheim CDU/CSU MdlAnfr A41 12.09.75 Drs 07/4024 von Alten-Nordheim CDU/CSU SchrAntw PStSekr Logemann BML . . . 13004* A Anlage 9 Anrechnung von Aufträgen an Werkstätten für Behinderte auf die Ausgleichsabgabe MdlAnfr A46 12.09.75 Drs 07/4024 Pohlmann CDU/CSU MdlAnfr A47 12.09.75 Drs 07/4024 Pohlmann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Buschfort BMA . . . 13004* B Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. September 1975 VII Anlage 10 Finanzierung von Maßnahmen der Fortbildung und Umschulung, die keine Arbeitslosigkeit abwenden, aus Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung MdlAnfr A48 12.09.75 Drs 07/4024 Roser CDU/CSU SchrAntw PStSekr Buschfort BMA . . . 13004*D Anlage 11 Umschulung für Berufe ohne Bedarf; mißbräuchliche Ausnutzung der Arbeitslosenversicherung MdlAnfr A55 12.09.75 Drs 07/4024 Milz CDU/CSU MdlAnfr A56 12.09.75 Drs 07/4024 Milz CDU/CSU SchrAntw PStSekr Buschfort BMA . . . 13005*A Anlage 12 Meldungen über eine Erhöhung der Rüstungsausgaben der Sowjetunion um jährlich 4 % und über eine Stagnation der Ausgaben im Nordatlantischen Bündnis MdlAnfr A59 12.09.75 Drs 07/4024 Biehle CDU/CSU SchrAntw PStSekr Schmidt BMVg . . . . 13005* B Anlage 13 Vereinbarkeit der Ausbildung von Angehörigen der chilenischen Armee mit dem demokratischen Auftrag der Bundeswehr sowie Bereitschaft der Bundesregierung zur Einstellung der Ausbildung chilenischer Offiziere MdlAnfr A62 12.09.75 Drs 07/4024 Schinzel SPD MdlAnfr A63 12.09.75 Drs 07/4024 Schinzel SPD SchrAntw PStSekr Schmidt BMVg . . . . 13005* C Anlage 14 Pressemeldungen über die Ausbildung chilenischer Offiziere bei der Bundeswehr sowie Gründe für diese Unterstützung der chilenischen Militärjunta MdlAnfr A64 12.09.75 Drs 07/4024 Hoffie FDP MdlAnfr A65 12.09.75 Drs 07/4024 Hoffie FDP SchrAntw PStSekr Schmidt BMVg . . . . 13005* D Anlage 15 Kriterien für die Ausbildung ausländischer Offiziere bei der Bundeswehr sowie Gründe für die Ablehnung der Ausbildung im Einzelfall MdlAnfr A70 12.09.75 Drs 07/4024 Schäfer (Appenweier) SPD MdlAnfr A71 12.09.75 Drs 07/4024 Schäfer (Appenweier) SPD SchrAntw PStSekr Schmidt BMVg . . . . 13006*A Anlage 16 Gründe für die Ausbildung ausländischer Offiziere in der Bundeswehr MdlAnfr A72 12.09.75 Drs 07/4024 Simpfendörfer SPD SchrAntw PStSekr Schmidt BMVg . . . . 13006* C Anlage 17 Ausbildungsabkommen für Offiziere unter NATO-Partnern mit Festlegung der zukünftigen Aufgaben nach Rückkehr der in der Bundesrepublik Deutschland ausgebildeten Offiziere MdlAnfr A74 12.09.75 Drs 07/4024 Dr. Böhme (Freiburg) SPD SchrAntw PStSekr Schmidt BMVg . . . . 13006* C Anlage 18 Deckung der „Studienpläne der Universität Ulm, Humanmedizin 1974" durch die Approbationsordnung für Ärzte MdlAnfr A76 12.09.75 Drs 07/4024 Frau Schleicher CDU/CSU SchrAntw PStSekr Zander BMJFG . . . . 13006* D Anlage 19 Maßnahmen der Bundesregierung zur Sicherstellung der Gewährung eines Arztabschlags an Krankenhausbenutzer mit gesondert berechneten Arztkosten MdlAnfr A80 12.09.75 Drs 07/4024 Müller (Remscheid) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Zander BMJFG . . . . 13007* A Anlage 20 Durchführbarkeit der Reform der Verordnung über den Betrieb von Kraftfahrunternehmen im Personenverkehr im Hinblick auf die Strafandrohung bei Verstoß gegen das Redeverbot zwischen Taxifahrer und Fahrgast sowie Beseitigung der durch Pro- VIII Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. September 1975 teste von Taxifahrern und Fahrgästen entstandenen Rechtsunsicherheit MdlAnfr A82 12.09.75 Drs 07/4024 Orgaß CDU/CSU MdlAnfr A83 12.09.75 Drs 07/4024 Orgaß CDU/CSU SchrAntw PStSekr Haar BMV . . . . . 13007* B Anlage 21 Gründe für das mit der Verordnung über den Betrieb von Kraftfahrunternehmen im Personenverkehr verfügte Schweigegebot, Radioverbot und Rauchverbot in Taxen MdlAnfr A84 12.09.75 Drs 07/4024 Kleinert FDP MdlAnfr A85 12.09.75 Drs 07/4024 Kleinert FDP SchrAntw PStSekr Haar BMV 13007* D Anlage 22 Aufhebung der neuen Taxiverordnung MdlAnfr A86 12.09.75 Drs 07/4024 Spranger CDU/CSU SchrAntw PStSekr Haar BMV . . . . . 13008* A Anlage 23 Mehrbelastungen der öffentlichen Haushalte durch Rationalisierungsmaßnahmen im Bereich der öffentlichen Verwaltung sowie Unzweckmäßigkeit der vorgesehenen Fusion der Schiffahrtsdirektionen Freiburg, Stuttgart und Mainz in Mainz MdlAnfr A87 12.09.75 Drs 07/4024 Dr. Evers CDU/CSU MdlAnfr A88 12.09.75 Drs 07/4024 Dr. Evers CDU/CSU SchrAntw PStSekr Haar BMV 13008* D Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. September 1975 12877 184. Sitzung Bonn, den 17. September 1975 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigungen 169. Sitzung, Seite 11829 B, 4. Zeile von unten ist statt „21. 1. 1974" zu lesen: „21. 1. 1975"; 181. Sitzung, Seite 12724 C, Zeilen 1 und 2 ist statt „versteigen" zu lesen: „verschweigen"; 183. Sitzung, Seiten 12872 C und 12873 A sind die Namen „Hermsdorf" und „Dr. Sperling" zu streichen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens ** 17. 9. Amrehn ** 17. 9. Dr. Artzinger 17. 9. Dr. Bayerl * 17. 9. Behrendt * 17. 9. Dr. Dr. h. c. Birrenbach 17. 9. Prof. Dr. Burgbacher 17. 9. Fellermaier * 17. 9. Frau Dr. Focke 17. 9. Frehsee * 17. 9. Dr. Früh * 17. 9. Gerlach (Emsland) 17. 9. Graaff 17. 9. Härzschel * 17. 9. Dr. Holtz ** 17. 9. Immer (Altenkirchen) 17. 9. Dr. Jahn (Braunschweig) * 17. 9. Kater 17. 9. Dr. Klepsch * 17. 9. Dr. Kliesing ** 17. 9. Koblitz 17. 9. Lange * 17. 9. Lautenschlager * 17. 9. Lemmrich ** 17. 9. Memmel * 17. 9. Müller (Bayreuth) 17. 9. Müller (Mülheim) 17. 9. Mursch (Soltau-Harburg) 17. 9. Frau Dr. Orth * 17. 9. Richter ** 17. 9. Russe 17. 9. Frau Schleicher 17. 9. Schmidt (München) 17. 9. Dr. Schulz (Berlin) 17. 9. Dr. Schwencke (Nienburg) 17. 9. Seefeld * 17. 9. Springorum * 17. 9. Dr. Starke (Franken) 17. 9. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Frau Stommel 17. 9. Vahlberg 17. 9. Dr. Vohrer ** 17. 9. Walkhoff 17. 9. Frau Dr. Walz * 17. 9. Frau Dr. Wex 17. 9. Dr. Zimmermann 17. 9. Anlage 2 Entschließung des Bundesrates zum Gesetz über die Krankenversicherung der Studenten (KVSG) Der Bundesrat sieht von einer Anrufung des Vermittlungsausschusses ab, obwohl im Hinblick auf die besonders angespannte Finanzlage von Bund und Ländern ganz erhebliche Bedenken dagegen bestehen, staatliche Leistungen zugunsten der Studenten über das bisherige Maß hinaus zu gewähren. Er geht jedoch davon aus, daß insbesondere im Falle einer Änderung des Systems der Ausbildungsförderung die Frage des Umfangs der Zuschußleistungen der öffentlichen Hand für die Krankenversicherung der Studenten erneut zu prüfen sein wird mit dem Ziel einer Beschränkung der haushaltsmäßigen Auswirkungen, z. B. durch Einschränkung des Begünstigtenkreises auf Unterstützungsbedürftige. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. de With auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Röhner (CDU/CSU) (Drucksache 7/4024 Frage A 1): Ist die Bundesregierung bereit, die im Gesetz über die Gebührenbefreiungen beim Wohnungsbau vom 30. Mai 1953 enthaltene Frist von fünf Jahren auf einen Zeitraum von zehn Jahren auszudehnen, um eine Deckungsgleichheit mit der von den Ländern getroffenen Regelung zu erreichen, wonach im sozialen Wohnungsbau Grunderwerbsteuerfreiheit für einen Zeitraum von zehn Jahren besteht? Der in Ihrer Frage zum Ausdruck kommenden Tendenz, daß die Fristen, die für die Befreiung von Gerichtsgebühren im Wohnungsbau gelten, nach Möglichkeit mit den Fristen übereinstimmen sollten, die für die Grunderwerbssteuerbefreiung maßgebend sind, stimmt die Bundesregierung zu. Würde in allen Bundesländern bei sämtlichen Erwerbsvorgängen für die Grunderwerbssteuerbefreiung eine Frist von 10 Jahren gelten, so sollte auch die Frist in § 3 Abs. 2 Satz 2 1. Halbsatz des Bundesgesetzes über Gebührenbefreiungen beim Wohnungsbau auf 10 Jahre verlängert werden. Die Fristen für die Grunderwerbssteuerbefreiung in den Bundesländern sind aber unterschiedlich. Eine Fristverlängerung 13002* Deutscher Bundestag 7. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. September 1975 auf 10 Jahre ist bisher nur in einzelnen Ländern und auch nur für bestimmte — in den Ländern unterschiedlich geregelte — Erwerbsvorgänge vorgenommen worden. Im übrigen gilt noch die Fünfjahresfrist. Unter diesen Umständen würde eine Ersetzung der Fünfjahresfrist im Bundesgesetz über Gebührenbefreiungen beim Wohnungsbau durch eine Zehnjahresfrist zu weit gehen. Die Bundesregierung wird aber mit den Ländern in Erörterungen darüber eintreten, ob sich eine bessere Anpassung der gerichtskostenrechtlichen Regelung an die grunderwerbssteuerrechtliche erreichen läßt. Anlage 4 Antwort des Bundesministers Matthöfer auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Pfeffermann (CDU/CSU) (Drucksache 7/4024 Fragen A 3 und 4) : Wie lange dauert die Bearbeitung eines Antrages auf Forschungsförderung beim Ministerium für Forschung und Technologie seitens eines Unternehmens der Wirtschaft, und welche Finanzierungsschwierigkeiten treten insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen auf bei der Durchführung von bewilligten Forschungsprojekten? Ist die Bundesregierung der Ansicht, daß durch die neuen Bewilligungsbedingungen für Forschungszuwendungen seitens der Bundesregierung eine Vereinfachung der Abwicklung herbeigeführt wurde, und wie begründet sie im einzelnen die neuen Bewilligungsbedingungen? Zu Frage A 3: Bearbeitungsdauer der Anträge Für die Bearbeitung von Förderungsanträgen im BMFT läßt sich kein bestimmter Zeitraum angeben. Er hängt unter anderem davon ab: 1. Ob der Antrag alle wesentlichen Angaben und Unterlagen enthält. 2. Wann das zuständige Beratungsgremium zusammentreten kann. 3. Wie groß die Arbeitsbelastung in den zuständigen Referaten des BMFT ist. 4. Ob es sich um ein Vorhaben handelt, das erstmals gefördert wird, oder um ein Fortsetzungsvorhaben. 5. Ob noch Haushaltsmittel zur Verfügung stehen oder ob der nächste Haushaltsplan abgewartet werden muß. Das BMFT hat sich bemüht, das Antragsverfahren zu erleichtern und zu beschleunigen. Dazu wurden einheitliche Antragsformulare mit Hinweisen für die Antragsteller eingeführt. Die Förderungsmaßnahmen werden ferner, soweit dies möglich ist, unter Fristsetzung für die Antragstellung öffentlich bekanntgemacht. Die Anträge für Vorhaben im Bereich der Datenverarbeitung, die ab 1. Januar 1976 gefördert werden sollen, mußten z. B. bis 15. Juli 1975 eingereicht werden. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß die Vorhaben gleichzeitig geprüft werden können, so daß sie gegeneinander abgewogen und aufeinander abgestimmt werden. Trotz der Rationalisierung beträgt die durchschnittliche Bearbeitungsdauer — bei Fortsetzungsvorhaben ca. 2 bis 3 Monate — bei der erstmaligen Förderung ca. 5 bis 6 Monate. Ich weise ausdrücklich darauf hin, daß ein wirksamer und sparsamer Einsatz der Förderungsmittel eine gründliche Prüfung durch die Fachreferate und die Gutachter verlangt. Probleme der Finanzierung bei der Durchführung von bewilligten Forschungsprojekten Die Grundsätze und Bedingungen, nach denen das BMFT Projekte fördert, sehen in der Regel Zuwendungen nur in Höhe von 50 % der Gesamtaufwendungen des Unternehmens vor. Die finanzielle Eigenbeteiligung der Wirtschaft gewährleistet am besten die Marktorientierung der geförderten Entwicklung und deren schnelle wirtschaftliche Umsetzung. Der Regelsatz kann jedoch überschritten werden, wenn das Vorhaben sonst an der begrenzten Finanzkraft des Unternehmens scheitern würde. Die Höhe des Eigenanteils wird mit den Unternehmen schon vor Beginn der Förderung erörtert und im Zuwendungsbescheid festgelegt. Bei der Durchführung der Vorhaben treten daher im allgemeinen keine finanzielle Schwierigkeiten mehr auf. Zu Frage A 4: Die Bundesregierung ist überzeugt, daß die mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie eingehend erörterten neuen Bewilligungsbedingungen die Abwicklung von FuE-Vorhaben erleichtern. Das gilt insbesondere in folgenden Punkten: 1. Wegfall der komplizierten ertragsabhängigen Rückzahlungsregelungen bei der bereits bestehenden Förderung marktnaher DV-Vorhaben und deren Ersatz durch das nunmehr für alle Bereiche geltende Förderungsmodell für marktnahe Vorhaben mit einer Rückzahlung der Zuwendung in festen Jahresraten; dieser an die grundsätzliche Verwertbarkeit des Ergebnisses anknüpfende Rückzahlungsmodus wird auch im im Gutachten der Treuarbeit zur Frage der Erfolgsbeteiligung des Bundes vom März 1972 als einfachste Lösung angesehen, besonders weil hierbei das geförderte Unternehmen sein betriebliches Rechnungswesen nicht offenzulegen braucht. 2. Vereinfachung der Auszahlungsregelungen; die neuen Bedingungen sehen vierteljährliche Abschlagszahlungen auf der Basis von Kostenschätzungen vor, wodurch Sonderregelungen zum Ende des Kalenderjahres entfallen. 3. Wegfall einer Zwischenstufe bei der Eingruppierung der Vorhaben nach der gewährten Förderungsquote; die jetzigen Bedingungen für eine (bis zu) 75 %ige Förderung ersetzen die bisherige Differenzierung nach 662/3- und 80%iger Förderquote. Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. September 1975 13003 * Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schmude auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Jobst (CDU/CSU) (Drucksache 7/4024 Frage A 7): Treffen Meldungen über ein rumänisches Industriespionagenetz zu, das sich auch auf das Bundesgebiet erstrecken soll, und wie groß ist — bejahendenfalls — der entstandene und noch zu erwartende Schaden? Wie in den jährlichen Berichten des Bundesamtes für Verfassungsschutz mitgeteilt wurde, ist die Bundesrepublik Deutschland seit jeher ein bevorzugtes Ausspähungsobjekt der Nachrichtendienste der Mitgliedstaaten des Warschauer Paktes. Neben dem militärischen und politischen Bereich ist zunehmend auch die Industrie Schwerpunkt von Ausspähversuchen der gegnerischen Dienste. Wie es Gepflogenheit ist, werden Einzelheiten über Aktionen von Nachrichtendiensten nicht öffentlich, sondern nur dem Parlamentarischen Vertrauensmänner-Gremium (PVMG) mitgeteilt. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schmude auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Roser (CDU/CSU) (Drucksache 7/4024 Frage A 8) : Was hat die Bundesregierung unternommen, um die Studenten aus der Republik Vietnam, die durch die Eroberung ihrer Heimat hier in Not geraten sind, im Falle des Ablaufs der Gültigkeitsdauer ihrer Reisepässe mit ausreichenden Legitimationspapieren zu versehen und ihnen durch Erteilung einer entsprechenden Arbeitserlaubnis den Abschluß ihrer Studien notfalls als Werkstudenten zu ermöglichen? Die Bundesregierung hat bereits am 15. Mai 1975 die Innenminister der Länder gebeten, den in Ihrer Frage angesprochenen aufenthaltsrechtlichen Problemen Rechnung zu tragen: Dementsprechend haben die Innenminister der Länder die zuständigen Ausländerbehörden veranlaßt, hier lebenden vietnamesischen Staatsangehörigen im Falle des Ablaufs der Gültigkeitsdauer ihrer Heimatpässe grundsätzlich einen deutschen Fremdenpaß auszustellen und die Aufenthaltserlaubnis zu verlängern. Ebenso soll vietnamesischen Studenten, die infolge der Entwicklung der politischen Ereignisse ihren Lebensunterhalt nicht mehr durch Zuwendungen ihrer in der Heimat lebenden Angehörigen bestreiten können, die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit ermöglicht werden. Anträgen auf Aufhebung etwaiger die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit einschränkender Auflagen zur Aufenthaltserlaubnis soll regelmäßig stattgegeben werden. Der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit hat durch Erlaß vom 14. 7. 1975 die Landesarbeitsämter gebeten, in diesen Fällen ggf. Arbeitserlaubnisse zu erteilen. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schmude auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Gerlach (Obernau) (CDU/CSU) (Drucksache 7/4024 Fragen A 9 und 10) : Wie stellt die Bundesregierung sicher, daß die Einsatzfähigkeit des Bundesgrenzschutzes für eigentliche Grenzsicherungsaufgaben im Zonenrandgebiet trotz der zusätzlichen polizeilichen Aufgaben im übrigen Bundesgebiet erhalten bleibt? Was gedenkt die Bundesregierung zu unternehmen, um den Bundesgrenzschutz in die Lage zu versetzen, daß er nach Ausbildung und Ausrüstung in jeder Situation den sogenannten Grenztruppen der „DDR" gewachsen ist? Zu Frage A 9: Um die Durchführung der dem BGS obliegenden Aufgaben zu ermöglichen, wurde die Sollstärke des BGS von 20 000 im Jahre 1969 auf rund 21 900 im Jahre 1974 stetig erhöht (1970: 20 400, 1971: 20 800, 1972: 21 200, 1973: 21 800) ; die Durchschnittsiststärke wuchs im selben Zeitraum von rund 16 700 auf rund 21 000 im Jahre 1975. Daraus ersehen Sie, daß die gegenwärtige Einsatzstärke des BGS die größte seit seiner Aufstellung ist. In großem Umfang konnten in den letzten Jahren Nachwuchskräfte gewonnen werden, die dem BGS längere Zeit angehören werden. Durch eine verbesserte und erweiterte Ausbildung wird gleichzeitig die Leistungsfähigkeit der Beamten gefördert. Mit diesen Maßnahmen konnte die Einsatzfähigkeit des BGS nicht nur erhalten, sondern erheblich gesteigert werden. Diese Entwicklung wird sich fortsetzen, wenn der zur Zeit besonders hohe Anteil von Beamten in der Grundausbildung diese abgeschlossen hat und wenn das dem Bundestag als Entwurf vorliegende BGS-Personalstrukturgesetz in Kraft gesetzt wird. Die Bundesregierung hält im übrigen an der überwiegenden Gliederung des BGS in Verbände und Einheiten fest und achtet darauf, daß im Grenzbereich die dem unmittelbaren Einsatz dienenden Kräfte in unverminderter Stärke zur Verfügung stehen. Zu Frage A 10: Der Bundesgrenzschutz ist nach Ausbildung und Ausstattung, aber auch nach Organisation und Stärke durchaus in der Lage, die ihm obliegenden grenzpolizeilichen Aufgaben an der Grenze zur DDR zu erfüllen. Sein Aufgabenbereich schließt jedoch nicht ein, daß er den militärischen Grenztruppen der DDR in „jeder Lage", also auch im bewaffneten Konflikt gewachsen sein muß. Anders als die Grenztruppen der DDR hat nämlich der BGS nur polizeiliche und nicht etwa militärische Aufgaben zu erfüllen. Dies ist auch die Auffassung früherer Bundesregierungen. Ich zitiere hierzu aus dem Jahre 1965 den damaligen Bundesminister des Innern: Der BGS ist und bleibt Polizei, gleichgültig wann, wo und für welche Zwecke er tätig wird. Eine rein militärische Verwendung des BGS kommt nicht in Betracht; seine Ausbildung, Ausrüstung und Organisation, die sich auch weiterhin nach den polizeilichen Notwendigkeiten richten, würden dies auch nicht zulassen. 13004 * Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. September 1975 Im gleichen Sinne haben sich der Innenausschuß des Deutschen Bundestages in einem Bericht vom 16. März 1965 und die Innenminister und -senatoren im „Sicherheitsprogramm" geäußert. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Logemann auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten von Alten-Nordheim (CDU/CSU) (Drucksache 7/4024 Fragen A 40 und 41) : Was gedenkt die Bundesregierung nach der Besichtigung der Waldbrandkatastrophengebiete durch den Parlamentarischen Staatssekretär Logemann am 21. August 1975 zu tun, um den nach den Sturmschäden von 1972 erneut schwer betroffenen über 400 Waldbesitzern die Beseitigung der umfangreichen und untragbaren Schäden zu ermöglichen, die nicht durch Waldbrandversicherung abgedeckt sind? Welche Maßnahmen wird die Bundesregierung ergreifen, um im Hinblick auf die langwierige Schadensbeseitigung sicherzustellen, daß die geschädigten Waldbesitzer nicht vorweg einen Teil der Leistungen der Waldbrandversicherung als Einkommensteuer abführen müssen? Die finanzielle Hilfeleistung bei Katastrophenschäden, wie sie durch die Waldbrände vom August dieses Jahres in Niedersachsen entstanden sind, fällt nicht in die Zuständigkeit des Bundes, sondern des betroffenen Landes. Die Bundesregierung sieht daher leider keine Möglichkeit für eine direkte Hilfeleistung. Der zur Beseitigung der Folgen der Sturmschäden des Jahres 1972 geleisteten Finanzhilfe des Bundes lag ein Sachverhalt zugrunde, mit dem die Schadensfälle, auf die sich Ihre Anfrage bezieht, nicht vergleichbar sind. Für steuerliche Maßnahmen aus Anlaß der Brandkatastrophe in Niedersachsen ist in erster Linie der Niedersächsische Minister der Finanzen zuständig. Diesem ist das in Ihrer Frage angesprochene Problem bekannt. Es wird im Rahmen einer Billigkeitsregelung gelöst werden, die zur Zeit vorbereitet wird. Soweit der Bundesminister der Finanzen einer derartigen Billigkeitsregelung zustimmen muß, hat er dem Niedersächsischen Minister der Finanzen bereits unmittelbar nach der Brandkatastrophe mitgeteilt, daß zu Billigkeitsmaßnahmen, wie sie anläßlich der Hochwasserkatastrophe im Jahre 1970 getroffen worden sind, seine Zustimmung unterstellt werden kann. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Buschfort auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Pohlmann (CDU/ CSU) (Drucksache 7/4024 Fragen A 46 und 47) : Können nach Meinung der Bundesregierung gemäß § 53 des Schwerbeschädigtengesetzes nur solche Aufträge an Werkstätten für Behinderte auf die Ausgleichsabgabe angerechnet werden, denen die Lieferung von Eigenerzeugnissen der Werkstätten zugrunde liegt, oder können als Aufträge im Sinne des Gesetzes auch solche angesehen werden, auf Grund deren ein Arbeitgeber bestimmte Arbeiten bei der Herstellung seiner Erzeugnisse im Lohnauftrag dort durchführen läßt? Teilt die Bundesregierung die Ansicht, daß insbesondere die letztgenannte Verrechnungsmöglichkeit wesentlich dazu beiträgt, die beabsichtigte Förderung von Werkstätten zu erreichen und ihren laufenden Betrieb sicherzustellen? Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß (C § 53 des Schwerbehindertengesetzes auf alle Arten von Aufträgen an Behindertenwerkstätten Anwendung finden muß. Art und juristische Qualifikation der Aufträge dürfen bei der Verrechnung der Ausgleichsabgabe keine ausschlaggebende Rolle spielen. In Frage kommen danach sowohl die Bearbeitung oder Verarbeitung von Materialien für andere Unternehmen, die Lieferung von Waren, die die Werkstätten aus selbst beschafften Materialien herstellen (Eigenerzeugnisse) und die Erbringung von Dienstleistungen. Zu Ihrer zweiten Frage bemerke ich folgendes: Die Übernahme der Bearbeitung und Verarbeitung von Materialien oder Waren, die der Werkstatt zu diesem Zweck von dem Auftraggeber zur Verfügung gestellt werden, bildete schon immer den überwiegenden Anteil des Produktionsprogramms der Werkstätten für Behinderte. Die Herstellung und Veräußerung von Waren aus selbst beschafften Materialien tritt dem gegenüber deutlich zurück. Es würde dem Willen des Gesetzgebers nach einer wirkungsvollen und daher möglichst umfassenden Förderung widerstreiten, wenn gerade die wichtigste Art von Aufträgen von der Anrechenbarkeit nach § 53 ausgeschlossen würde. Daher ist die Bundesregierung der Auffassung, daß sowohl Lie-fer- als auch Lohnaufträge auf die Ausgleichsabgabe angerechnet werden können. (1 Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Buschfort auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Roser (CDU/CSU) (Drucksache 7/4024 Frage A 48) : Hält es die Bundesregierung trotz der bisher gemachten Erfahrungen nach wie vor für geboten, daß Maßnahmen der Fortbildung und Umschulung, die nicht eine bestehende oder drohende Arbeitslosigkeit abwenden, sondern der Mobilität und damit dem individuellen Fortkommen dienen, aus den Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung finanziert werden, oder welche sonstigen Vorstellungen hat sie im einzelnen hierzu? Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß sich die Förderung der beruflichen Bildung nach dem Arbeitsförderungsgesetz grundsätzlich bewährt hat. Dies gilt auch für die Förderung von Personen, die nicht durch eine bestehende oder drohende Arbeitslosigkeit zur Teilnahme veranlaßt worden sind. Die Bundesregierung erhält deshalb in ihrem Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Haushaltsstruktur die Förderung der Teilnahme an Fortbildungs- und Umschulungsmaßnahmen auch in diesen Fällen aufrecht. Sie ist jedoch der Auffassung, daß bei dem hohen Wert des ermöglichten Aufstiegs diesem Personenkreis eine höhere Eigenbeteiligung an den Aufwendungen als bisher zugemutet werden kann. Diese Personen sollen daher in Zukunft ein Unterhaltsgeld vom 58 v. H. des früheren Nettoarbeitsentgelts erhalten, während das Unterhaltsgeld für Arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit bedrohte Teilnehmer, sowie für Teilnehmer ohne beruflichen Abschluß, die eine berufliche Qualifikation erwerben wollen, 80 v. H. betragen soll. Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. September 1975 13005* Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Buschfort auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Milz (CDU/CSU) (Drucksache 7/4024 Fragen A 55 und 56) : Trifft es zu, daß in zunehmendem Maße in mißbräuchlicher Weise Umschulungen für Berufe vorgenommen werden, bei denen zur Zeit und auch auf längere Sicht kein Bedarf besteht und bei denen Arbeitsplatzmangel herrscht, wenn ja, was gedenkt die Bundesregierung zu unternehmen, um dieser fehlorientierten Verwendung von Steuergeldern entgegenzutreten? Wie beurteilt die Bundesregierung die mißbräuchliche Ausnutzung der Arbeitslosenversicherung von Personen, die ihre Ausbildung beendet haben und vorläufig nicht bereit sind, einen Arbeitsplatz anzunehmen, um so mögliche Gesetzeslücken in der Arbeitslosenversicherung zum eigenen Vorteil auszunutzen und in den Genuß von Arbeitslosengeld bzw. Arbeitslosenhilfe zu kommen, und welche Maßnahmen beabsichtigt die Bundesregierung dagegen zu unternehmen? Die Teilnahme an einer Fortbildungs- oder Umschulungsmaßnahme kann nach geltendem Recht nur dann gefördert werden, wenn dies arbeitsmarktpolitisch zweckmäßig ist. Es muß also grundsätzlich davon ausgegangen werden können, daß der Teilnehmer nach Abschluß der Maßnahme einen Arbeitsplatz in dem angestrebten Beruf findet. Da die Maßnahmen bis zu zwei Jahren dauern, ist nicht auszuschließen, daß sich in dieser Zeit die Beschäftigungslage in dem betreffenden Beruf verschlechtert. In der letzten Zeit hat die Bundesanstalt vor allem im Bereich der sog. Aufstiegsfortbildung für Techniker, Meister und Betriebswirte einen Rückgang der Nachfrage feststellen können. Sie hat daraufhin die Förderungsvoraussetzungen für diese Bereiche enger gefaßt. Es werden nur noch Teilnehmer gefördert, die mindestens drei Jahre lang praktisch tätig waren. In dem am 10. September 1975 vom Bundeskabinett beschlossenen Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Haushaltsstruktur wird die Fortbildungs- und Umschulungsförderung allgemein davon abhängig gemacht, daß der Antragsteller einschließlich einer betrieblichen Berufsausbildung mindestens sechs Jahre lang eine berufliche Tätigkeit ausgeübt hat. Zu ihrer zweiten Frage möchte ich folgendes bemerken: In ihrem Entwurf eines Haushaltsstrukturgesetzes hat die Bundesregierung Regelungen vorgesehen, die geeignet sind, bei Fehlentwicklungen der von Ihnen genannten Art entgegenzuwirken. So hat sie die Voraussetzungen, unter denen einem Arbeitslosen die Annahme eines Vermittlungsangebotes zugemutet werden kann, neu geregelt. Außerdem sollen Schul- und Hochschulabsolventen Arbeitslosenhilfe nur noch dann erhalten, wenn sie vor der Ausbildung mindestens ein halbes Jahr lang in entlohnter Beschäftigung gestanden haben. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Schmidt auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Biehle (CDU/CSU) (Drucksache 7/4024 Frage A 59) : Kann die Bundesregierung Meldungen bestätigen, die Rüstungsausgaben der Sowjetunion stiegen Jahr um Jahr um 4 %, während sie im Nordatlantischen Bündnis stagnierten, bestenfalls die Inflationsrate ausglichen, und wie rechtfertigt die Bundesregierung — bejahendenfalls — demgegenüber ihre Beschlüsse, soweit sie den Verteidigungshaushalt 1976 betreffen? Die Entwicklung der Verteidigungsausgaben des Warschauer Paktes und der NATO sowie die Absichten der Bundesregierung auf dem Gebiet der Verteidigungspolitik sind Gegenstand der Großen Anfrage der CDU/CSU-Fraktion, die in Kürze umfassend beantwortet werden wird. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Schmidt auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Schinzel (SPD) (Drucksache 7/4024 Fragen A 62 und 63) : Wie vereinbart die Bundesregierung die militärische Ausbildung von Angehörigen einer Armee, deren Führer in ihrem Heimatland eine faschistische Diktatur ausüben, mit dem demokratischen Auftrag der Bundeswehr? Ist die Bundesregierung bereit, unter Berücksichtigung der Tatsache, daß in Chile Demokraten politisch verfolgt, gefoltert und ermordet werden, jegliche militärische Unterstützung der Militärjunta einzustellen und die Ausbildung chilenischer Offiziere sofort abzubrechen? Zu Frage A 62: Die Bundesrepublik Deutschland leistet durch die Bundeswehr auf Antrag zahlreichen Ländern Ausbildungshilfe. Wenn einzelne Soldaten aus Ländern mit anderen politischen Systemen im Rahmen einer Vereinbarung an einer Ausbildung teilnehmen, so wird dadurch nicht der Inhalt unserer Ausbildung, der Geist an unseren Schulen und bei der Truppe verändert. Dagegen wirken viele Eindrücke, Erlebnisse und Anregungen auf diese Soldaten ein und fordern sie zur geistigen Auseinandersetzung und zum Vergleich nicht nur während des Aufenthalts in Deutschland sondern auch nach Rückkehr in die Verhältnisse im Heimatland heraus. So ist gerade der demokratische Auftrag der Bundeswehr auch geeignet, Soldaten aus Ländern mit anderer politischer Grundauffassung mit unserem Demokratieverständnis, praktizierter Rechtsstaatlichkeit und moderner Menschenführung vertraut zu machen. Zu Frage A 63: Die vereinbarte Ausbildungshilfe wird jüngeren Soldaten gewährt. Ihre Ergebnisse wirken daher auch in die Zukunft. Im Hinblick auf meine Antwort zur 1. Frage wird keine Veranlassung gesehen, die Vereinbarung mit Chile zu brechen und die Ausbildung des chilenischen Offiziers abzubrechen. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Schmidt auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Hoffie (FDP) (Drucksache 7/4024 Fragen A 64 und 65) : Treffen Pressemeldungen darüber zu, daß bei der Bundeswehr Offiziere des chilenischen Militärregimes ausgebildet werden? Welche Gründe haben die Bundesregierung gegebenenfalls zu einer derartigen Unterstützung der chilenischen Militärjunta veranlaßt? 13006 * Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. September 1975 Zu Frage A 64: Ihre Frage beantworte ich mit ja. Es wird z. Zt. ein chilenischer Offizier bei der Bundeswehr ausgebildet. Zu Frage A 65: Mit der Ausbildung des chilenischen Offiziers wird eine der chilenischen Regierung im Jahre 1970 zugesagte und seitdem gewährte Ausbildungshilfe fortgesetzt. Ausbildungshilfe wirkt über einen langen Zeitraum. Sie wird nicht zur Unterstützung einer bestimmten Regierung gewährt. Anlage 15 Antwort des Parl. Staatssekretärs Schmidt auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Schäfer (Appenweier) (SPD) (Drucksache 7/4024 Fragen A 70 und 71) : Wie viele ausländische Offiziere welcher Nationalität werden bei der Bundeswehr auf Grund welcher und nach welchen Kriterien ausgebildet? Hat die Bundeswehr das Ersuchen um Ausbildung ausländischer Offiziere in einzelnen Fällen abgelehnt, wenn ja, mit welcher Begründung? Zu Frage A 70: Gegenwärtig werden bei der Bundeswehr 93 Offiziere folgender Nationalitäten ausgebildet: Algerien Iran Paraguay Argentinien Japan Philippinen Brasilien Kamerun Sudan Chile Korea Türkei Griechenland Marokko Tunesien Honduras Nepal Thailand Indonesien Pakistan Venezuela Ausbildungshilfe wird gewährt — auf Antrag des Entsendelandes, nach außenpolitischer Zweckmäßigkeit und den Möglichkeiten der Bundeswehr. Die Ausbildung der Offiziere hat zum Ziel: — Weiterbildung von Truppenoffizieren bis zur Ebene Bataillonskommandeur und im Stabsdienst der „Mittleren Führung" — Ausbildung zum Ingenieur (graduiert) an Fachhochschulen der Teilstreitkräfte — Ausbildung zum Lehrer für deutsche Sprache in den Streitkräften — Ausbildung zum Prüfer im technischen Dienst. Zu Frage A 71: Ersuchen um Ausbildung ausländischer Offiziere hat die Bundeswehr bisher nicht abgelehnt. Anlage 16 Antwort des Parl. Staatssekretärs Schmidt auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Simpfendörfer (SPD) (Drucksache 7/4024 Frage A 72) : Hat die Tatsache, daß wir mit einem Land diplomatische Beziehungen unterhalten, automatisch zur Folge, daß Offiziere dieses Landes bei uns ausgebildet werden können, wenn ja, seit wann gilt diese Praxis? Wenn die Bundesrepublik Deutschland mit einem Land diplomatische Beziehungen unterhält, so hat das nicht automatisch zur Folge, daß Soldaten dieses Landes bei uns ausgebildet werden können. Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Schmidt auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Böhme (Freiburg) (SPD) (Drucksache 7/4024 Frage A 74) : Bestehen unter NATO-Partnern Ausbildungsabkommen für Offiziere und werden darin irgendwelche Festlegungen getroffen, welche Aufgaben den in der Bundesrepublik Deutschland ausgebildeten Offizieren nach ihrer Rückkehr übertragen werden? Mit den NATO-Partnern werden bei Bedarf seit Jahren Ausbildungsabkommen für Offiziere geschlossen. Diese Abkommen werden ausschließlich nach dem Grundsatz der Gegenseitigkeit als bilaterale Verträge ausgehandelt. In keinem dieser bilateralen Verträge ist jedoch eine Festlegung enthalten, welche Aufgaben die in der Bundesrepublik Deutschland ausgebildeten Offiziere danach in ihrem Land jeweils übertragen bekommen. Wie diese Offiziere danach in ihrem Heimatland verwendet werden, ist vielmehr ausschließlich eine nationale Angelegenheit. Gleiches gilt auch für die bei den NATO-Partnern ausgebildeten Offiziere der Bundeswehr. Anlage 18 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander auf die Mündliche Frage der Abgeordneten Frau Schleicher (CDU/CSU) (Drucksache 7/4024 Frage A 76) : Inwieweit sind nach Auffassung der Bundesregierung die ,,Studienpläne der Universität Ulm, Humanmedizin 1974" durch die Approbationsordnung für Ärzte gedeckt, bzw. ihre zwingende oder angemessene Konkretisierung, und ist nach Auffassung der Bundesregierung der sogenannte Basisarzt, der lediglich in „begrenzten Bereichen ärztliche Verantwortung übernehmen kann", ein im Sinne einer abgeschlossenen Berufsausbildung voll ausgebildeter Arzt? Die von Ihnen angesprochenen Studienpläne der Universität Ulm liegen dem Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit nicht vor. Ich kann mich daher dazu leider nicht äußern. Zum allgemeinen möchte ich jedoch folgendes erwähnen: Die Bundesärzteordnung, die die Zulassung zum ärztlichen Beruf regelt, setzt den Rahmen für die Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. September 1975 13007 * Ausbildung zum Arzt, der im einzelnen durch die Approbationsordnung für Ärzte ausgefüllt wird. Sie geht dabei von der Berechtigung zur unbeschränkten Ausübung des ärztlichen Berufs aus, die durch die Approbation als Arzt verliehen wird. Dem entsprechen die Regelungen in der Approbationsordnung für Ärzte. Anlage 19 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Müller (Remscheid) (CDU/ CSU) (Drucksache 7/4024 Frage A 80) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß eine Reihe von Bundesländern keine Rechtsverordnungen über die Gewährung eines Arztabschlags nach § 17 Abs. 2 des Krankenhausfinanzierungsgesetzes und § 3 Abs. 2 Satz 2 der Bundespflegesatzverordnung erlassen haben, und welche Maßnahmen gedenkt die Bundesregierung zu ergreifen, um sicherzustellen, daß allen Krankenhausbenutzern, denen Arztkosten gesondert berechnet werden, ein angemessener Abschlag vom Pflegesatz gewährt wird? Der Bundesregierung ist bekannt, daß bisher lediglich ein Teil der Länder auf Grund der Ermächtigung des § 3 Abs. 2 Bundespflegesatzverordnung einen Arztkostenabschlag eingeführt hat. Nach Auffassung der Bundesregierung läßt sich weder aus § 17 Abs. 2 Krankenhausfinanzierungsgesetz noch aus § 3 Abs. 2 Bundespflegesatzverordnung herleiten, daß Krankenhausbenutzern, denen Arztkosten gesondert berechnet werden, generell ein Arztkostenabschlag gewährt werden muß. § 3 Abs. 2 Bundespflegesatzverordnung enthält lediglich eine Ermächtigung für die Länder zum Erlaß einer entsprechenden Rechtsverordnung. Ob ein Arztkostenabschlag einzuführen ist, hängt insbesondere davon ab, ob und welche Auswirkungen eine gesondert berechenbare Leistung auf die übrigen Selbstkosten des Krankenhauses hat. Diese Frage muß von den Ländern geprüft und entschieden werden. Die Bundesregierung sieht keine Möglichkeit, auf diese Entscheidung der Länder Einfluß zu nehmen. Anlage 20 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Orgaß (CDU/CSU) (Drucksache 7/4024 Fragen A 82 und 83) : Was hält die Bundesregierung von der Durchführbarkeit der am 1. September 1975 in Kraft getretenen Reform der Verordnung über den Betrieb von Kraftfahrunternehmen im Personenverkehr im Hinblick auf das trotz Protest des zuständigen Bundesfachverbandes übernommene Redeverbot von 1939 zwischen Taxifahrer und Fahrgast sowie das Verbot des Betriebs von Rundfunkgeräten — und damit auch des Verkehrswarnfunks —, wonach Zuwiderhandlungen mit Bußen zwischen 5 DM und 10 000 DM belegt werden können und im Wiederholungsfall für den Taxiunternehmer der Entzug der Genehmigung zur Ausübung des Taxigewerbes wegen Unzuverlässigkeit möglich ist? Wie sinnvoll hält die Bundesregierung die Reform einer Verordnung, wenn gleichzeitig auf Grund bundesweiter Proteste von Taxifahrern wie Fahrgästen aus dem zuständigen Bundesministerium für Verkehr laut „Quick" vom 4. September 1975 verlautet, daß es sich nur um eine grundsätzliche Norm handele, die in der Praxis sicherlich ganz anders gehandhabt wird, und ist die Bundesregierung bereit, die dadurch entstandene Rechtsunsicherheit durch eine erneute Reform (Streichung der umstrittenen Normen) zu beseitigen? Der Entwurf der neuen „Verordnung über den Betrieb von Kraftfahrunternehmen im Personenverkehr" ist unter Vorsitz des Bundesverkehrsministeriums von einem aus Verkehrsfachleuten der Länder gebildeten Arbeitskreis vorbereitet und von den Verkehrsministern der Länder gebilligt worden. Der Arbeitskreis und die Länderministerien entschieden sich aus Gründen der Verkehrssicherheit, auch künftig an dem Verbot für Taxifahrer und Fahrgäste festzuhalten, sich während der Fahrt zu unterhalten. Der Bundesrat hat nach eingehender Prüfung durch seine zuständigen Ausschüsse der Verordnung in der jetzigen Fassung einstimmig zugestimmt. Dessenungeachtet sollten alle am Zustandekommen der Verordnung Beteiligten für Kritik offen und bereit sein, Bestimmungen zu revidieren, wenn dies notwendig ist. Herr Minister Gscheidle hat deshalb in einem Schreiben an die Länderverkehrsminister angeregt, die Verordnung auf der nächsten Länderverkehrsministerkonferenz zu überprüfen. Anlage 21 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Kleinert (FDP) (Drucksache 7/4024 Fragen A 84 und 85) : Welche Tatsachen, Zahlungsunterlagen und Erfahrungssätze haben zu dem mit der Verordnung über den Betrieb von Kraftfahrunternehmen im Personenverkehr vom 21. Juni 1975 (BGBl. I S. 1573) verfügten Schweigegebot, Radioverbot und Rauchverbot in Taxen geführt? Haben die unmittelbar mit dem Entwurf der Verordnung befaßten Beamten genügend Gelegenheit gehabt, selbst häufig Taxen zu benutzen und dabei zu prüfen, ob es einer derartigen Verordnung insbesondere mit den in Frage 84 angeführten Inhalten überhaupt bedurft hätte? Der Entwurf der neuen „Verordnung über den Betrieb von Kraftfahrunternehmen im Personenverkehr" ist unter Vorsitz des Bundesverkehrsministeriums von einem aus Verkehrsfachleuten der Länder gebildeten Arbeitskreis vorbereitet und von den Verkehrsministerien der Länder gebilligt worden. Der Arbeitskreis und die Länderministerien entschieden sich aus Gründen der Verkehrssicherheit, auch künftig an dem Verbot für Taxifahrer und Fahrgäste festzuhalten, sich während der Fahrt zu unterhalten. Der Bundesrat hat nach eingehender Prüfung durch seine zuständigen Ausschüsse der Verordnung in der jetzigen Fassung einstimmig zugestimmt. Dessenungeachtet sollten alle am Zustandekommen der Verordnung beteiligten für Kritik offen und bereit sein, Bestimmungen zu revidieren, wenn dies notwendig ist. Herr Minister Gscheidle hat deshalb in einem Schreiben an die Länderverkehrsminister angeregt, die Verordnung auf der nächsten Länderverkehrsministerkonferenz zu überprüfen. 13008 * Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. September 1975 Anlage 22 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Spranger (CDU/CSU) (Drucksache 7/4024 Frage A 86) : Teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß die neue Taxiverordnung für die Praxis untragbare Bestimmungen enthält und wird die Bundesregierung deshalb unverzüglich diese Verordnung aufheben? Der Entwurf der neuen „Verordnung über den Betrieb von Kraftfahrunternehmen im Personenverkehr" ist unter Vorsitz des Bundesverkehrsministeriums von einem aus Verkehrsfachleuten der Länder gebildeten Arbeitskreis vorbereitet und von den Verkehrsministerien der Länder gebilligt worden. Der Arbeitskreis und die Länderministerien entschieden sich aus Gründen der Verkehrssicherheit, auch künftig an dem Verbot für Taxifahrer und Fahrgäste festzuhalten, sich während der Fahrt zu unterhalten. Der Bundesrat hat nach eingehender Prüfung durch seine zuständigen Ausschüsse der Verordnung in der jetzigen Fassung einstimmig zugestimmt. Dessenungeachtet sollten alle am Zustandekommen der Verordnung Beteiligten für Kritik offen und bereit sein, Bestimmungen zu revidieren, wenn dies notwendig ist. Herr Minister Gscheidle hat deshalb in einem Schreiben an die Länderverkehrsminister angeregt, die Verordnung auf der nächsten Länderverkehrsministerkonferenz zu überprüfen. Anlage 23 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Evers (CDU/CSU) (Drucksache 7/4024 Fragen A 87 und 88) : Teilt die Bundesregierung meine Auffassung, daß Rationalisierungsmaßnahmen im Bereich der öffentlichen Verwaltung, die in einer Zusammenlegung von bisher weit auseinandergelegenen Behörden bestehen, mindestens während einer mehrjährigen Übergangsphase zu spürbaren Mehrbelastungen der öffentlichen Haushalte durch Versetzungen, Trennungsentschädigungen, Umzugskostenerstattungen, Aufgabe bisher benutzter und Anmietung und Erwerb zusätzlicher Räume führen, die neben den Belastungen der Mitarbeiter und ihrer Familien im humanitären Bereich wesentlich stärker zu Buch schlagen, als erhoffte aber keineswegs sichere Einsparungen und Rationalisierungserfolge in späteren Jahren? Teilt die Bundesregierung meine Auffassung, daß es unter Würdigung dieser Gesichtspunkte und im Hinblick auf die extrem ungünstige Lage des Bundeshaushalts unzweckmäßig ist, die vorgesehene Fusion der Schiffahrtsdirektionen Freiburg, Stuttgart und Mainz in Mainz mit einem geschätzten Umstellungsaufwand in Höhe von 43 Millionen DM weiter zu verfolgen und damit nicht nur zu einer Beunruhigung der betroffenen Bediensteten, sondern auch zu einer Erschwerung der Haushaltslage bei insgesamt ungewissem aber sicher erst wesentlich späterem Einsparungseffekt beizutragen? Die Neuordnung der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) wird nicht zu einer Mehrbelastung der öffentlichen Haushalte führen, sondern zur Kostenminderung führen. Die in der Frage enthaltene Zahlenbehauptung ist falsch.
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    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Bundeskanzler ist zweifellos in der Lage, mit scharfer Polemik und Ironie den Beifall seiner Parteifreunde zu erzeugen. Das war heute nachmittag stärker als bei den sachbezogenen Partien seiner Rede am Vormittag.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Nur glaube ich, daß sich die Erwartungen der deutschen Öffentlichkeit, der Bevölkerung an den Regierungschef in einer zunehmend kritischen Lage in einer anderen und anspruchsvolleren Weise richten.

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Sehr wahr!)

    Die Regierungserklärung von heute morgen ist den sachlichen Notwendigkeiten und Erwartungen in dieser wirtschaftlichen, finanziellen und sozialen Lage in keiner Weise gerecht geworden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wenn man die Antwort vor allem an den Kollegen Helmut Kohl und die Zwischenbemerkungen, die dann doch etwas ausführlicher wurden als angekündigt, auch zu Herrn Kollegen Carstens auf den Kern abklopft, dann kann man sagen, daß diese zweite Rede noch enttäuschender als die erste war.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Was muß die deutsche Öffentlichkeit in dieser Situation des Spätsommers 1975 bei den vorliegenden Daten über die wirtschaftliche Lage, den Arbeitsmarkt, die Sorgen der jungen Generation und nicht zuletzt die Finanzkrise verlangen? Sie muß verlangen, daß ein Bundeskanzler seine Richtlinienkompetenz nicht nur verbal, sondern in klaren programmatischen Aussagen tatsächlich wahrnimmt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)



Rede von Dr. Richard Jaeger
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Meine Damen und Herren, ich bitte Sie, Platz zu nehmen.

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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


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    Wir verlangen ein Regierungsprogramm zur Förderung des wirtschaftlichen Aufschwungs, zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit, zur langfristigen Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft und in diesem Zusammenhang auch eine Antwort auf die schweren Probleme der Finanzkrise. Nur in eine solche Gesamtkonzeption eingebettet gewinnen die konkreten und notwendigen Vorlagen zur Sanierung der Staatsfinanzen ihren Sinn, gewinnen sie ein Fundament, daß in dieser Finanzplanung, in den wirtschaftlichen Tatbeständen überhaupt noch nicht gewährleistet ist, daß bis jetzt vollkommen fehlt.
    Meine Damen und Herren, für mich gehört zu den bemerkenswerten Feststellungen dieser Tage: Nicht nur zwischen Regierung und Opposition, nicht nur zwischen den beiden großen politischen Lagern in unserem Lande ist die Bewertung der Ursachen für die Krise strittig, über die der Bundeskanzler auch wieder soviel, aber so einseitig gesprochen hat, sondern es gibt in der Bewertung der Ursachen für diese Krise auch einen fundamentalen Gegensatz innerhalb der Koalition selbst. Wir haben heute wieder gleichsam die Monokausalität der Weltrezession in einer neuen Variante gehört. Aber der Vizekanzler dieser Regierung, der Vorsitzende des Koalitionspartners, spricht draußen im Lande ganz anders und der Wirtschaftsminister hat in seiner heute schon zitierten Rede vom 23. Juli ein vollkommen entgegengesetztes Bild entworfen. Ich zitiere hier aus einer der letzten öffentlichen Reden des Vizekanzlers nach dem Bericht des Norddeutschen Rundfunks über eine Ansprache, die er auf einer Parteiveranstaltung im Lande Schleswig-Holstein gehalten hat. Nach diesem Bericht erklärte Bundesminister Genscher, hinter dem einfachen Satz, „man könne dem Staat nicht mehr abverlangen, als man vorher gemeinsam erarbeitet habe", stecke in Wahrheit eine neue Politik. Es heißt dann:
    Genscher trat auch der Darstellung entgegen, Weltrezession und Ölscheichs allein seien schuld an der Wirtschafts- und Finanzkrise.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Entscheidender sei, daß es eine Anspruchsinflation gegeben habe.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Alle hätten über ihre Verhältnisse gelebt

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU] : Auf Regierungsanweisung!)

    und eine dauerhafte Reduzierung der Arbeitslosigkeit sei nur möglich, wenn es bei den Tarifabschlüssen keine realen Einkommenszuwächse gäbe und man den Unternehmern steuerliche Investitionsanreize biete.
    Hier heißt es übrigens „den Unternehmern", um diesen feinen Unterschied zunächst einmal zu beleuchten.

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU)

    Aber entscheidend ist doch die Tatsache, daß der Vizekanzler draußen im Lande in dem Bemühen um Selbstprofilierung seiner Partei bei gewissen Wählerschichten vollkommen anders spricht als der Bundeskanzler hier für die gemeinsame Regierung.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich kenne die Technik der Mitwirkung des Herrn Vizekanzlers und des Herrn Wirtschaftsministers an Regierungserklärungen nicht, aber dieser Gegensatz, wie immer sie zustande kommen, ist unverkennbar. Das gleiche hat auch der Wirtschaftsminister in seiner schon zitierten Rede vom 23. Juli deutlich gemacht, als er von den langangelegten Gründen für den Investitionsrückgang sprach. Nur, Herr Friderichs — ich darf das auch Graf Lambsdorff sagen —, man darf es nicht so machen, daß man einmal monokausal von der Weltrezession dieses Jahres spricht, um dann bei den tiefer angelegten Ursachen am liebsten in die Jahre 1966 bis 1969 zurückzugreifen, die drei Jahre, in denen Sie nicht an der Regierung beteiligt waren. Ich glaube, diese Dialektik der Sprache ist in keiner Weise



    Ministerpräsident Dr. Stoltenberg
    überzeugend. Am 23. Juli ist das offener ausgesprochen worden. Die Regierung zeigt hier in keiner Weise Einheitlichkeit.
    Aber auch der Bundeskanzler redet jenseits der deutschen Grenzen etwas anders als hier. Er hat bei dem Treffen mit seinem dänischen Kollegen in Sonderburg in Nord-Schleswig, jenseits der Landesgrenze, gesagt, die entscheidende Ursache für die Krise sei, daß wir alle über unsere Verhältnisse gelebt hätten. Einen solchen klaren Satz haben wir von ihm in diesem Hause nicht gehört.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Zur Führungsaufgabe einer Regierung gehört es, im eigenen Verhalten, in der eigenen Planung und Konzeption, in der Anlage der eigenen Gesetzgebung, in der eigenen Repräsentation die Maßstäbe zu setzen, die dann auch für andere gelten können. Dazu gehören auch Orientierungsdaten in der Konzertierten Aktion, die in diesem Herbst besonders wichtig wären und die nicht vorliegen. Deswegen ist jene Feststellung eine Selbstanklage.
    In der Tat — es ist schon gesagt worden —, in dem Bild der Regierungserklärung haben immer die anderen schuld, Herr Bundeskanzler: die Weltrezession, die Europäische Gemeinschaft, die Bundesländer. Diese Art zu sprechen ist kein Zeichen von Stärke, sondern trotz aller Verbalismen ein Zeichen der Schwäche.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das Bild der zwischen der Europäischen Gemeinschaft einerseits und den Bundesländern andererseits bedrängten Bundesregierung, in der Gefahr, von den beiden „Mahlsteinen" zerrieben zu werden, mutet mich als einen der Mitbetroffenen sozusagen sehr eigentümlich an. Das ist doch nicht Ausdruck der wirklichen Machtverhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland! Davon kann doch überhaupt keine Rede sein! Es entspricht auch nicht dem Anspruch, mit dem Sie selbst einmal nach 1969 und in etwas bescheidenerer Form auch im vergangenen Jahr bei Ihrer Regierungsübernahme angetreten sind, um Politik in diesem Lande zu machen.

    (Dr. Klein [Göttingen] [CDU/CSU]: Wo ist denn der Herr Bundeskanzler?)

    Jahrelang galten die Bundesländer, bis heute belastet von der Überfülle neuer Gesetze, Programmet und Versprechungen, als die Bremser und die Reformgegner.

    (Konrad [SPD] : Sehr wahr!)

    Ich bin noch im Frühjahr dieses Jahres wegen der Verweigerung der Zustimmung im Bundesrat zu neuen finanzwirksamen Gesetzen vor der Landtagswahl von Abgeordneten der SPD und FDP persönlich angegriffen worden.

    (Dr. Carstens [Fehmarn] [CDU/CSU] : Hört! Hört!)

    Jetzt sollen wir plötzlich diejenigen sein, die den
    Herrn Schmidt und den Herrn Apel gemeinsam mit
    der EG finanzwirtschaftlich zwischen die Mahlsteine
    nehmen. Das können Sie doch selber nicht mehr ernst nehmen, was hier gesagt wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Zur Rolle des Bundesrates, die der Bundeskanzler in der Polemik gegen den Kollegen Kohl hier behandelt hat, möchte ich einen sehr einfachen Satz sagen: Wir stimmen nach unseren politischen Überzeugungen ab. Wonach denn sonst, meine Damen und Herren?

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir haben es uns nicht ausgesucht, zu jedem einzelnen Punkt Stellung zu nehmen. Die Tagesordnungen sind mir — im wesentlichen wegen der Vorlagen dieser Regierung — im Grunde sehr oft etwas zu lang. Aber wir sind durch das Grundgesetz verpflichtet, abzustimmen. Selbstverständlich sind unsere politischen Überzeugungen für das Wohl des eigenen Bundeslandes und für das Wohl der Bundesrepublik Deutschland insgesamt der einzige Maßstab, nach dem wir abstimmen. Das ist unser gutes Recht, so wie es das Recht jedes Mitgliedes dieses Hohen Hauses ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Um hier nur einen kurzen Exkurs über die Rolle der Länder einzuschalten: Es war schon etwas erstaunlich, was hier vom Bundeskanzler zum Teil in Form einer persönlichen Polemik gegen den Kollegen Kohl und etwas am Rande dann auch gegen mich gesagt wurde. Er hat gemeint, die Bundesländer Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und Saarland stünden in der Verschuldung an der Spitze. Er hat verschwiegen, daß Hamburg, sein eigenes Heimatland, eine höhere Pro-Kopf-Verschuldung hat als das Land Schleswig-Holstein und seine Gemeinden zusammen.

    (Hört! Hört! und Beifall bei der CDU/CSU)

    Alles, was diese Regierung sagt, muß man sehr kritisch auf den Wahrheitsgehalt untersuchen; selbst solche Kleinigkeiten machen das deutlich.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf von der CDU/CSU: Kann man denn einem solchen Bundeskanzler trauen? — Zuruf von der CDU/CSU: Wo ist er denn überhaupt?)

    Aber es ist richtig, daß etwa ein Land wie Schleswig-Holstein eine überdurchschnittliche Verschuldung hat — in den Kommunen ist sie unterdurchschnittlich —, und das trifft auch für Rheinland-Pfalz und Saarland zu. Nur sollte der Bundeskanzler dann auch hinzufügen, daß nach den soeben getroffenen Feststellungen der Bundesbank die traditionell strukturschwachen Länder Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz in den letzten fünf Jahren das stärkste wirtschaftliche Wachstum aller Länder der Bundesrepublik Deutschland erzielt haben. Das ist die andere Seite dieses Bildes.
    Wir haben uns nicht verschuldet, um zu repräsentieren, um einen unangemessenen Verwaltungsaufwand zu betreiben oder um Konsumleistungen zu beschließen, sondern um den dort durch den Krieg und die Grenzlage besonders hart betroffenen Menschen mit einer aktiven regionalen Wirtschaftspolitik und Infrastrukturpolitik zu helfen, ihre Lebens-



    Ministerpräsident Dr. Stoltenberg
    bedingungen zu verbessern. Darin haben wir in den genannten Ländern große Erfolge errungen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Im übrigen, meine Damen und Herren, ist es ein sehr eigentümlicher Widerspruch — aber das paßt so zu der Mobilität in der Gedankenführung, aber auch der Logik des Herrn Bundeskanzlers und seines Finanzministers —, wenn man uns auf der einen Seite die hohe Verschuldung vorhält und dann plötzlich sagt, wir hätten bei der Steuerneuverteilung den vitalen Interessen des Bundes nicht genügend Rechnung getragen. Weil wir durch die Entwicklung der fünfziger und sechziger Jahre — jedenfalls die Länder und Gemeinden in den strukturschwächeren Teilen der Bundesrepublik — eine überdurchschnittliche Verschuldung hatten, konnten wir, gestützt auf solide Berechnungen aller Bundesländer, die vollkommen überzogenen Vorstellungen des Bundesfinanzministers über die Steuerneuverteilung nicht honorieren.
    Es ist schon etwas eigentümlich — meine Damen und Herren, wir sind von dieser Regierung schon einiges gewöhnt; der Stil hat sich da seit 1969 geändert, Herr Bundeskanzler Kiesinger —: Nachdem wir uns in monatelangen Sitzungen schließlich Anfang Juli auf einen Kompromiß geeinigt hatten, den die Bundesregierung zur Grundlage ihrer Gesetzesvorschläge in Bundestag und Bundesrat macht, erklärt der Finanzminister vor der Presse, das skandalöse Verhalten der Länder sei einer der Gründe für die Steuererhöhungen. Herr Kollege Apel, wenn das ein skandalöses Verhalten war, dann hätten sie dem Bundesrat und Bundestag nicht einen Gesetzesvorschlag auf dieser Basis zuleiten dürfen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Skandalös sind Ihre ständigen Fehlinformationen, die Sie seit Monaten den Ländern über die finanz-
    und steuerpolitischen Pläne der Bundesregierung geben. Wenn ich einmal nach dem Stil des Bundeskanzlers anfinge, meine Aufzeichnungen über interne Sitzungen hier zu verlesen, meine Damen und Herren, dann würden sich einige der Beteiligten und Nichtbeteiligten wundern. Lassen wir diese massiven und polemischen Attacken hinüber und dann auch gerne herüber! Aber, Herr Finanzminister, es geht nicht an, daß wir in einer durch Ihre verfehlte Politik rapide verschlechterten Lage eine frühere Vereinbarung zugunsten des Bundes honorieren und Sie anschließend nur massive Polemik üben.
    Übrigens ist auch die Art und Weise — ich habe dankenswerterweise gestern Ihre Gesetzentwürfe mit einer ersten Begründung lesen können —, in der Sie — und auch der Bundeskanzler heute — die Kürzungen bei den Gemeinschaftsaufgaben begründen, sehr eigentümlich. Es kann ja sein, daß man in einer so schweren Finanzkrise auch bei lebenswichtigen Investitionen eingreifen muß, wie Sie es tun. Sie tun es in den Gemeinschaftsaufgaben, die für die wirtschaftliche Entwicklung große Bedeutung haben, ab 1977. Sie tun es auch in anderen Bereichen der gemeinsamen Finanzierung. Heute morgen haben wir vom Bundeskanzler in der Regierungserklärung gehört, daß unter dem Vorzeichen der Verbesserung der Haushaltsstruktur auch bei der Krankenhausinvestitionsfinanzierung gespart werden müsse. Das ist ein Satz, der für sich selbst und auch für die Überschrift dieses famosen Gesetzes spricht.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es mag ja so sein, daß diese Eingriffe unvermeidlich sind. Auch wir stehen ja vor ähnlichen Entscheidungen und haben sie teilweise schon aus der Not getroffen. Nur sollte man da nicht von Verbesserung der Haushaltsstruktur sprechen. Man sollte nicht die Sprache der Täuschung und Irreführung wählen. Da waren wir doch noch ehrlichere Leute, Herr Professor Erhard; wir haben noch von einem Haushaltssicherungsgesetz gesprochen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    — Ehrlichere Leute, jawohl! Ich sage das, nachdem Sie heute morgen Ihre Ehrlichkeit und Ihren Mut noch einmal selbst gepriesen haben. — Meine Damen und Herren, man sollte das aber vor allem nicht mit einer Begründung tun, wie sie der Bundeskanzler gebraucht hat: als ob das so eine Art Strafexpedition gegen unbotmäßige Länder wäre. Dies halte ich für ganz schlecht. Es ist nicht nur die berühmte Mehrheit der fünf Länder mit den 21 Stimmen, es sind auch andere, unter Federführung der SPD und FDP, die in der Frage der Steuerverteilung und in der Bewertung dieser Probleme der Gemeinschaftsaufgaben völlig denselben Standpunkt einnehmen wie wir. Der Bundeskanzler weiß es, und er will hier einen anderen Eindruck erwecken.
    Über das, was der Kanzler hier zum Kollegen Kohl in der Frage der Bildungspolitik gesagt hat, kann ich mich wirklich nur wundern. Ich habe hier einmal, bis 1969, in diesem Bereich Regierungsverantwortung mitgetragen. Für mich war es ein wirklich erstaunlicher Vorgang, als wenige Monate nach der Übergabe der Amtsgeschäfte an Herrn Leussink und Frau Hamm-Brücher — sie gehören zu den vielen, die damals mit großen Plänen antraten und hier heute zu Recht, würde ich sagen, nicht mehr auf der Regierungsbank sitzen — die Bundesregierung ihren Bildungsbericht vorlegte mit dem phantastischen Ziel, 50 % eines Jahrsgangs zum Abitur und 25% in die Hochschulen zu bringen.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU] : Volksabitur!)

    Jetzt haben wir, nachdem wir in jahrelangen mühsamen Verhandlungen in den Bund-Länder-Gremien diese Planung auf ein geringeres, realistischeres Maß reduziert haben, aus der heutigen Sicht immer noch zu hohe Werte. Die geradezu beunruhigende Situation, daß von 15 % Abiturienten ein Großteil immer noch nicht in die Hochschulen kann und daß bei einer Studentenquote von 12 % ein wachsender Teil der Absolventen der Hochschulen wie auch andere junge Menschen nicht wissen, welche beruflichen Chancen sie haben, ist nur ein Beispiel dafür, wie Sie geplant haben, vor allem auch im Verantwortungsbereich der Länder. Wer damals die begründeten Bedenken anmeldete, war ein „Reformgegner" und ein „Bremser" . Und heute halten Sie Herrn Kohl und mir vor, daß wir zuviel Personal —



    Ministerpräsident Dr. Stoltenberg
    auf Deutsch: zu viele Lehrer — eingestellt haben.
    Absurdität im Quadrat, meine Damen und Herren!

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU)

    Weil das hier in der Polemik gegen die sogenannte Mannheimer Erklärung noch einmal anklang, will ich dazu noch wenige Sätze sagen. Der Bundeskanzler hat hier zum Schluß für seine Partei gesprochen; es sei also auch mir wie dem Kollegen Kohl gestattet, das mit demselben Recht zu tun. Die Mannheimer Erklärung, verabschiedet auf unserem Parteitag im Juni, hat keinen finanzwirksamen Antrag in diesem Bundestag ausgelöst. Wir haben in Mannheim klargemacht, daß es sich in den finanzwirksamen Vorstellungen um eine langfristige Perspektive handelt und daß der Zeitpunkt der Konkretisierung und Einbringung abgestimmt sein muß mit dem vorrangigen Ziel der Wiedergewinnung der Stabilität, der Vollbeschäftigung und der Ordnung der Staatsfinanzen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Tatsache, daß es auch nach der Kindergeldreform, die ja noch einmal korrigiert wird — ich verstehe gar nicht, daß der Bundeskanzler hier gegen eine Korrektur der Kindergeldreform polemisiert hat; das haben Sie doch vor einigen Tagen selbst gemacht, nachdem festgestellt wurde, daß ein Staatssekretär a. D. und Abgeordneter einer Regierungsfraktion für seine mehr als 20jährige Tochter auch noch Kindergeld bekommt, wie auch andere, die ein anständiges Gehalt haben; das zeigt die Art, wie Gesetze gmacht werden, auch jetzt bei den Sparbeschlüssen —,

    (Stücklen [CDU/CSU]: Hopplahopp!)

    noch einen Nachholbedarf im Bereich der Familienpolitik gibt, kann doch auch von Ihnen nicht ernsthaft bestritten werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Eine programmatische Aussage zu diesem Punkt, in der wir die Konkretisierung abhängig machen von einer Politik der wirtschaftlichen Stabilität, des Wachstums und der Sanierung der Staatsfinanzen, verstößt überhaupt nicht gegen die hier vertretenen Grundsätze. Das gilt auch für das Schreiben an Professor Erhard, auf das Sie sich bezogen haben. Wir haben unter dem Eindruck der internen Diskussion und aller Beiträge die endgültige Fassung der Mannheimer Erklärung so formuliert, daß sie von allen Mitgliedern der Union und auch von einem Mann wie Professor Ludwig Erhard mitgetragen werden kann.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Nun fordern wir seit Monaten wie andere von der Bundesregierung Klarheit in den gesellschafts-, den ordnungs- und den finanzpolitischen Rahmenbedingungen für die Bürger und Betriebe unseres Landes. Diese Klarheit hat die heutige Regierungserklärung in keiner Weise gebracht, ja, wenn wir den Dialog zwischen einem Sprecher der FDP und dem Bundeskanzler in der Frage steuerlicher Anreize sehen, sogar ein zusätzliches Maß an Unklarheit.
    Wir haben das vierte Konjunkturprogramm. Es ist vom Regierungssprecher als ein Überwinterungsprogramm bezeichnet worden, nicht als der neue Ansatz für den Aufschwung und die langfristige Sicherung der Vollbeschäftigung, was der Vizekanzler mit der „neuen Politik" offenbar gemeint hat. Wir haben, meine Damen und Herren, massive Steuerhöhungen statt der versprochenen Begrenzung des Staatsanteils. Es geht nicht an, daß der Bundeskanzler die Fülle der korrekten Zitate aus seinen eigenen Reden und denen seines Wirtschafts- und seines Finanzministers bis in das Frühjahr und den Frühsommer dieses Jahres hinein gegen eine solche Politik jetzt einfach pauschal und ungerechtfertigt als verkürzt oder irreführend abtun will. Diese Zitate liegen ja vor. Sie können, meine Damen und Herren, noch jetzt am Kiosk — ich will hier keine Zeitschriftenwerbung betreiben — die neueste Ausgabe eines bekannten Wirtschaftsmagazins kaufen, in der der Bundeswirtschaftsminister in einem Interview erklärt hat, im Interesse des Aufschwungs und der Gesundung der Wirtschaft sei eine Entscheidung gegen Steuererhöhungen und für gezielte steuerliche Erleichterungen notwendig.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Was die Herren der Regierung in diesem Fall bis zur Sommerpause sogar einvernehmlich gesagt haben, soll jetzt nicht mehr zutreffen!
    Hier wird heute der Versuch gemacht, die gesamte Debatte gleichsam an die Adresse der Opposition zu richten. Die Regierung will sich aus dem Sachzwang der Verpflichtung zur Rechtfertigung ihrer Vorschläge herausziehen, indem sie versucht, die öffentliche Debatte an die Opposition zu lenken: Wie hättet ihr es denn gern, oder was wollt ihr denn machen? Das, meine Damen und Herren, ist die zweite Frage. Die erste Frage — das Gesetzgebungsverfahren beginnt im Oktober — ist die Angemessenheit, die Überzeugunskraft und die Sachgerechtigkeit der Beschlüsse der Regierung. So schnell werden wir dieses Thema sicher nicht verlassen können.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir sind der Überzeugung — das haben wir in der gemeinsamen Erklärung der Union gesagt, ich wiederhole es nur kurz —, daß bestimmte steuerliche Erleichterungen für die Betriebe notwendig sind. Es hat nicht viel Sinn, wenn der Bundeskanzler, offenbar inspiriert von Herrn Palme, jetzt neue Modelle sucht, die bis in das Gesellschaftsrecht hineinreichen, mit dem Unterschied zwischen Unternehmen und Unternehmern. Das hat um so weniger Sinn, nachdem hier deutlich geworden ist, daß die Koalition darüber offenbar in keiner Weise einig ist.
    Diese Entscheidung muß bald fallen. Oder wieviel Arbeitslose und Konkurse wollen wir in Deutschland eigentlich noch haben,

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU)

    ehe diese Koalition in der Lage ist, die notwendigen Beschlüsse zu fassen, die den starken Worten nun endlich folgen müssen?!



    Ministerpräsident Dr. Stoltenberg
    Meine Damen und Herren, ich begrüße, daß hier auch von den Sprechern der Koalition sehr kurz — jedenfalls bei der FDP, wie in der Rede des Wirtschaftsministers im Juli — auch das Stichwort „Vermögensbildung" aufgenommen wurde. Wir haben diesen Zusammenhang immer betont. Es ist der Zusammenhang zwischen der Stärkung der Eigenkapitalbasis unserer Betriebe, auch bei den jetzigen Eigentümern, aber nicht nur bei diesen, dem notwendigen wirtschaftspolitischen Ziel der Stärkung der Investitionen und dem großen gesellschaftspolitischen Ziel der Verbreiterung der Basis der Eigentümer am Produktivvermögen. Dieser Zusammenhang gilt weiterhin.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir vermissen die Verdeutlichung dessen, was der Wirtschaftsminister am 26. Juli angesprochen hat: die Dringlichkeit einer Förderung der Innovationen und verbesserter Bedingungen für Forschung und Technologie. Meine Damen und Herren, wir vermissen das, nachdem diese Regierung zweimal in Steuergesetzen gegen unsere Bedenken steuerliche Erleichterungen für die Förderung der Innovation, der Forschung und Technologie abgebaut hat. Man sagt, diese Formen seien nicht mehr angemessen gewesen. Dann hätte man aber andere suchen müssen. Denn es ist nicht zu bestreiten, daß das Kostenniveau in der Bundesrepublik Deutschland nicht nur durch Tarifvereinbarungen so hoch ist. Der Bundeskanzler hat neulich abends in München im Fernsehen in einem Nebensatz hörbar gesagt, die Lohnquote sei zu hoch. Ja, wenn jemand von uns so etwa vor dem 4. Mai gesagt hätte, wäre er gesteinigt worden. Ich zitiere hier den Bundeskanzler.
    Aber es ist nicht nur eine Frage der Lohnquote, es ist eine Frage der Gesetzgebung dieser Koalition, daß die Lasten für die Betriebe und weithin auch für die Arbeitnehmer so exorbitant gesteigert worden sind.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Deshalb muß die Politik langfristiger angelegt sein. Sie muß, von höchsten Kosten ausgehend, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und die Arbeitsplätze in einer zeit härteren Wettbewerbs festigen und erweitern.
    Die finanzpolitischen Beschlüsse der Bundesregierung sind im Grunde zu spät gekommen, und sie sind falsch gewichtet. Sie sind zu spät gekommen. Alle Dialektik auch dieses Tages kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß Sie auch nach Ihrer Konzeption für das Jahr 1976 einen fast unlösbaren Zielkonflikt geschaffen haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Sie müssen im nächsten Jahr selbst bei optimistischen Wachstumserwartungen eine gleiche Verschuldung aufnehmen wie in diesem Jahr. Sie fordern zum Konsum auf und wissen, daß ein Absinken der sehr hohen, vielleicht überhöhten Sparquote dazu führt, daß im nächsten Jahr der exorbitante Bedarf der öffentlichen Hand und die erhofften Investitionen für die Belebung des Aufschwungs nicht gleichzeitig zu vernünftigen Bedingungen finanziert
    werden können. Das ist Ihr schuldhaftes Versäumnis, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Sie hätten, statt im Frühjahr vor den Wahlen falsche Parolen auszugeben, damals die notwendigen Beschlüsse fassen sollen. Das wäre eine mutige und ehrliche Politik gewesen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Im übrigen muß man dem Bundeskanzler sagen, er sollte die Kritiker nicht so abtun. Es sind ja nicht nur die besoldeten Interessenvertreter der Verbände, von denen die einen, wie Herr Vetter, offenbar zunächst gerügt werden, um dann zum Schluß der Rede enorm gelobt zu werden. Das ist eine Art Doppelstrategie, die wir mit besonderem Interesse sehen. Es sind ja auch unabhängige Sachverständige, namhafte Stimmen der Wissenschaft und viele unabhängige Publizisten, die diesen Ansatz mit uns für falsch halten.
    Wir brauchen von der Bundesregierung vor allem ein Programm zur Förderung des Wachstums, zur Stärkung der Finanzkraft des Staates. Beides ist untrennbar miteinander verbunden. Es wurde schon gesagt, die neue Finanzplanung mit einem Wachstum von 5 % als Voraussetzung beruht auf einer höchst unsicheren Schätzung. Was bedeutet eine Abweichung von 1 % mehr oder weniger für den Staat? Eine Abweichung von 1 % mehr bedeutet 2,5 Milliarden DM mehr Steuern, 31/2 Milliarden DM bis 4 Milliarden DM mehr Steuern und Abgaben. Entsprechend bedeutet eine Abweichung von 1 % nach unten gegenüber der Verbesserung eine Differenz von über 5 Milliarden DM alleine bei den Steuern.
    Ich weiß, daß der Bundeskanzler nach manchen Erfahrungen der letzten Jahre dem Wert solcher Finanzplanung mit einer gewissen Zurückhaltung gegenübersteht. Ich tue es auch. Finanzplanungen sind nichts Statisches wie ein Vertrag, den man nach Hause nehmen kann. Finanzplanungen sind in den Prozeß einer dynamischen, einer positiven oder negativen Wirtschaftsentwicklung eingebunden. Hier müssen wir deshalb ansetzen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    In diesem Jahr gehen die Prognosen des vergangenen Herbstes, als die Bundesregierung noch bestritt, daß es überhaupt eine Rezession geben werde, und das voraussichtliche Ist des Jahres 1975 um etwa 6 % auseinander. Statt Wachstum um 2 % oder 3 % eine Rezession von 31/2 % oder 4 %! Das macht im Ergebnis über 20 Milliarden DM aus. Zahlen sind hier genannt worden. Von hier wird sichtbar, daß eine Politik zur Wiederbelebung der Wirtschaft und zur Sicherung der Arbeitsplätze Vorrang hat und daß sie überfällig ist.
    Wenn der Bundeskanzler sich hier auf seine europäischen Konsultationen beruft, so kann ich nur sagen: Die Dänen, mit denen er in Sonderburg gesprochen hat — es waren die Sozialisten in diesem Falle —, und die Holländer, mit denen er, wenn ich mich richtig erinnere, am Brahmsee gesprochen hat, machen genau das Gegenteil von dem,



    Ministerpräsident Dr. Stoltenberg
    was er hier als Rezept verschreiben wird. Sie senken die Mehrwertsteuer für dauernd oder temporär und haben damit, glaube ich, einen richtigeren Ansatz gewählt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, worin besteht die Kooperationsbereitschaft, die hier bezweifelt wurde? Sie besteht in der Bereitschaft, notwendige unpopuläre Sparbeschlüsse — auch bei gesetzlichen Leistungen — grundsätzlich mit zu tragen.

    (Zuruf von der FDP: Wo?)

    — Verehrter Herr Kollege, wir gehen von der Regierungsvorlage aus; wir werden sie sorgfältig prüfen. Wir werden, wie ich glaube, einen wesentlichen Teil mit tragen können. Wir behalten uns vor, zu einzelnen Punkten auch andere Anträge und Vorstellungen zu entwickeln. Das ist bei Ihnen ja auch der Fall. Der Landesvorsitzende Ihrer Partei in meinem Lande hat zwei Tage vor den Beschlüssen des Kabinetts erklärt, eine Mehrwertsteuererhöhung komme überhaupt nicht in Frage. Der Landesvorsitzende der SPD und der Fraktionsvorsitzende der SPD in meinem Lande erklärten vorgestern einmütig, eine pauschale Mehrwertsteuererhöhung sei unsozial und mit dem moralischen Standard der Sozialdemokraten nicht zu vereinbaren.

    (Lachen und Beifall bei der CDU/CSU)

    Angesichts dieses derzeitigen Standes der innerparteilichen Debatte in der SPD und der FDP dürfen wir doch auch noch ein bißchen nachdenken, ausgehend von den Beschlüssen der Bundesregierung unter Einbeziehung weiterer Möglichkeiten.
    Die heutige Debatte — das sage ich hier in aller Offenheit — und vor allem das Auftreten des Bundeskanzlers, insbesondere in seinem zweiten Beitrag

    (Stücklen [CDU/CSU] : Der ist inzwischen abgetreten! — Nordlohne [CDU/CSU] : Er hat sich übernommen!)

    — ich werte das im Augenblick nicht weiter; ich kenne nicht die Gründe —, haben bei mir den Eindruck verstärkt, daß man auf der einen Seite durch freundliche Worte — Herr Genscher hat ein paar freundliche Worte an unsere Adresse gefunden — die Opposition einladen will, im Bundesrat nun doch konkrete Sparempfehlungen über die Beschlüsse der Regierung hinaus zu machen, um dann auf der anderen Seite, wie wir es heute in einer bestimmten Kostprobe wieder erlebt haben, damit den Vorwurf der sozialen Demontage, also Diffamierung zu verbinden.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Dies allerdings werden wir so nicht machen, meine Damen und Herren!

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Herr Bundeskanzler, erlauben Sie mir, nachdem Sie freundlicherweise wieder da sind, diese Bemerkung: Es muß schlecht um eine Bundesregierung bestellt sein, wenn Sie in einer Regierungserklärung von so grundlegender Bedeutung, in einem extemporierten Beitrag im Blick auf die Opposition nichts
    weiter als ein Papier eines von 120 Angestellten der CDU/CSU-Fraktion anzuführen haben, der ohne Auftrag, Ermächtigung und ohne Deckung durch die Fraktion gehandelt hat. Was Sie damit beabsichtigen, ist hier für jedermann deutlich geworden.

    (Dr. Ehrenberg [SPD] : Lesen Sie nach, was Herr Carstens vorhin falsch dargestellt hat! Ich bringe Ihnen nachher den Beweis! Gehen Sie nicht auf dieses Glatteis!)

    — Bringen Sie mal Beweise, lieber Herr Ehrenberg! Ich sage nur, daß dies eine Doppelstrategie ist, die wir nicht mitmachen werden. Wir werden uns konkret und verantwortungsbewußt zu Ihren Kürzungsbeschlüssen im Deutschen Bundestag und im Bundesrat äußern. Wir werden uns nicht nur äußern —wir werden darüber abstimmen, und wir werden dann in eigener Verantwortung entscheiden, wann und wie wir unsere weiteren programmatischen Einzelentscheidungen zum Thema der Begrenzung des Staatsanteils, zur Neugewichtung der Aufgaben treffen. Wir entscheiden selbst, wann und wie wir es in der Perspektive dieser Gesetzgebungsberatung und natürlich der großen politischen Auseinandersetzung vor dem nächsten Herbst tun. Herr Wehner, wir sind hier nicht in der Klippschule der sozialdemokratischen Fraktion. Das bestimmen wir selbst.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU)

    Uns kommt es vor allem darauf an, das heute vorn Bundeskanzler — ich glaube, zum großen Bedauern einer weiten Öffentlichkeit — Versäumte deutlich zu machen: Diese fiskal- und finanzpolitische Diskussion muß eingebunden werden in eine Gesamtdiskussion über die Frage der Überwindung der Rezession im Rahmen unserer nationalen Möglichkeiten zur Wiederbelebung der Wirtschaft und damit auch zur Überwindung der Arbeitslosigkeit. Diese Einordnung ist uns die Bundesregierung schuldig geblieben, weil offensichtlich die in ihr vertretenen Kräfte nicht in der Lage sind, die notwendigen Entscheidungen für ordnungspolitische, gesellschaftspolitische und finanzpolitische Rahmenbedingungen zu fällen.

    (Anhaltender lebhafter Beifall bei der CDU/ CSU)