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ID0717530400

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    Vokabeln: 11
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 175. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 4. Juni 1975 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung . . . . . 12207 A Wahl des Herrn Walter Haack und des Abg. Dr. Czaja zu Mitgliedern des Verwaltungsrates der Lastenausgleichsbank . . . 12207 B Überweisung von Vorlagen an Ausschüsse 12207 B Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung . . 12207 C Erklärung der Bundesregierung betr. Sitzung des Verwaltungsrats der IEA am 27. Mai 1975 in Paris, Sitzung des Ministerrats der OECD am 28. Mai 1975 in Paris und Sitzung des Ministerrats der NATO am 29./30. Mai 1975 in Brüssel Schmidt, Bundeskanzler 12229 B Dr. Carstens (Fehmarn) (CDU/CSU) . . 12231 C Mattick (SPD) 12234 C Hoppe (FDP) 12238 D Röhner (CDU/CSU) (Bemerkung gem. § 35 GO) 12241 B Fragestunde — Drucksache 7/3706 vom 30. 5. 75 — Förderung privater Tagesreisen in die DDR durdi touristische Informationsschriften MdlAnfr A1 30.05.75 Drs 07/3706 Böhm (Melsungen) CDU/CSU Antw PStSekr Herold BMB 12208 C, 12209 A, B, C ZusFr Böhm (Melsungen) CDU/CSU . . . 12208 A ZusFr Hösl CDU/CSU . . . . . . . . 12208 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 12208 C Vermeidung von Flugzeugentführungen durdi eine Verpflichtung aller UN-Mitgliedstaaten zur Auslieferung der Entführer MdlAnfr A6 30.05.75 Drs 07/3706 von Bockelberg CDU/CSU MdlAnfr A7 30.05.75 Drs 07/3706 von Bockelberg CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . . 12208 D, 12209 A, B ZusFr von Bockelberg CDU/CSU . . . . 12209 B II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 175. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 4. Juni 1975 Verhinderung von Verkehrsstaus im Transitverkehr von und nach Berlin durch zügige Durchführung der notwendigen Kontrollen in Zeiten erhöhten Verkehrsaufkommens MdlAnfr A9 30.05.75 Drs 07/3706 Löffler SPD Antw PStSekr Baum BMI 12210 C, D ZusFr Löffler SPD 12210 D Erklärung von Bundesminister Bahr über die Regierungsbindung der Deutschen Welle MdlAnfr A11 30.05.75 Drs 07/3706 Dr. Klein (Göttingen) CDU/CSU MdlAnfr Al2 30.05.75 Drs 07/3706 Dr. Klein (Göttingen) CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI 12211 A, C, D ZusFr Dr. Klein (Göttingen) CDU/CSU . . 12211 C ZusFr Reddemann CDU/CSU 12211 D Veröffentlichung der Dokumentation über die Kriegsgefangenen des 2. Weltkrieges MdlAnfr A13 30.05.75 Drs 07/3706 Dr. Hupka CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . . . 12212 A, B, C, D, 12213 A, B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 12212 B, C ZusFr Windelen CDU/CSU . . . . . 12212 D ZusFr Sauer (Salzgitter) CDU/CSU . . . 12212 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 12212 D ZusFr Burger CDU/CSU . . . . . . 12213 A ZusFr Nordlohne CDU/CSU 12213 B ZusFr Ey CDU/CSU . . . . . . . . 12213 B Verplanung der Haushaltsmittel des Bundesministeriums für innerdeutsche Beziehungen für den Sportstättenbau im Zonenrandgebiet MdlAnfr A18 30.05.75 Drs 07/3706 Niegel CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . 12213 C, 12214 A, B, C ZusFr Niegel CDU/CSU 12214 A, B ZusFr Hösl CDU/CSU . . . . . . . 12214 B ZusFr Burger CDU/CSU . . . . . . 12214 C Regelung der landwirtschaftlichen Düngung mit Gülle, Jauche und Stallmist nach § 15 Abs. 2 des Abfallbeseitigungsgesetzes oder durch Verordnung der zuständigen Landesbehörden MdlAnfr A20 30.05.75 Drs 07/3706 Ey CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . . 12214 D, 12215 A, B ZusFr Ey CDU/CSU 12214D, 12215 A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 12215 B Zeugnisverweigerungsrecht der freien Journalisten, die ihre Arbeiten Presseorganen, Rundfunk und Fernsehen anbieten MdlAnfr A21 30.05.75 Drs 07/3706 Reiser SPD Antw PStSekr Dr. de With BMJ . . . . 12215 C, D ZusFr Reiser SPD . . . . . . . . . 12215 C, D Ausstattung der Pressemitteilungen des Bundesjustizministeriums mit einem Portraitfoto des Ministers MdlAnfr A22 30.05.75 Drs 07/3706 Reddemann CDU/CSU Antw PStSekr Dr. de With BMJ . . . . . 12215 D, 12216 A, B, C, D ZusFr Reddemann CDU/CSU . . . . . 12216 A, B ZusFr Höcherl CDU/CSU . . . . . . 12216 B, C ZusFr Grobecker SPD . . . . . . . . 12216 C ZusFr Wehner SPD . . . . . . . . . 12216 D Notwendigkeit und Zulässigkeit einer besonderen öffentlichen Aufsicht nach dem geltenden Vereinsrecht über Vereinigungen mit Monopolstellung MdlAnfr A23 30.05.75 Drs 07/3706 Dr. Arndt (Hamburg) SPD MdlAnfr A24 30.05.75 Drs 07/3706 Dr. Arndt (Hamburg) SPD Antw PStSekr Dr. de With BMJ . . . . 12216 D, 12217 B, C, D, 12218 A, B ZusFr Dr. Arndt (Hamburg) SPD . . .12217 B, C, 12218 A, B Einbringung eines Gesetzentwurfs zur Änderung des § 218 StGB durch die Bundesregierung MdlAnfr A25 30.05.75 Drs 07/3706 Spranger CDU/CSU Antw PStSekr Dr. de With BMJ . . 12218 B, C, D ZusFr Spranger CDU/CSU . . . . . . 12218 C, D Kenntnisse des Bundesministers Dr. Apel über führende Wirtschaftspolitiker seines Gastlandes bei seinem Besuch in Japan; Gesamtkosten der Fernostreise des Bundesfinanzministers und seiner Begleitpersonen MdlAnfr A29 30.05.75 Drs 07/3706 Möller (Lübeck) CDU/CSU MdlAnfr A30 30.05.75 Drs 07/3706 Möller (Lübeck) CDU/CSU Antw PStSekr .Haehser BMF . . .12219 A, B, C, D, 12220 A, B, D, 12221 A, B ZusFr Möller (Lübeck) CDU/CSU 12219 A, B, C, D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 12220 A ZusFr Sauer (Salzgitter) CDU/CSU . . . . 12220 A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 175. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 4. Juni 1975 III ZusFr Seiters CDU/CSU . . . . . . 12220 B ZusFr Wehner SPD 12220 C ZusFr Stahl (Kempen) SPD . . . . . 12220 D ZusFr Nordlohne CDU/CSU 12221 A ZusFr von Bockelberg CDU/CSU . . . 12221 B Gründe für die Verschiebung der Sitzung des „Arbeitskreises Steuerschätzungen"; Auswirkungen der Aufschiebung auf die Vorlage des Bundeshaushaltsplans 1976; Vorlage eines Nachtragshaushalts für den Etat 1975 MdlAnfr A31 30.05.75 'Drs 07/3706 Schröder (Lüneburg) CDU/CSU MdlAnfr A32 30.05.75 Drs 07/3706 Schröder (Lüneburg) CDU/CSU Antw PStSekr Haehser BMF 12221 B, C, D, 12222 B ZusFr Schröder (Lüneburg) CDU/CSU . .12221 C, D, 12222 A ZusFr Dr. Althammer CDU/CSU . . . . . 12222 A Pressemeldungen über Steuermindereinnahmen bei der Einkommen- und Körperschaftsteuer auf Grund des Gesetzes zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung MdlAnfr A34 30.05.75 Drs 07/3706 Dr. Häfele CDU/CSU MdlAnfr A35 30.05.75 Drs 07/3706 Dr. Häfele CDU/CSU Antw PStSekr Haehser BMF . 12222 B, D, 12223 A ZusFr Dr. Häfele CDU/CSU . . 12222 D, 12223 A Erlaß der Richtlinien nach § 54 des Schwerbeschädigtengesetzes; Vergabe öffentlicher Aufträge an Schwerbeschädigtenwerkstätten MdlAnfr A37 30.05.75 Drs 07/3706 Braun CDU/CSU MdlAnfr A38 30.05.75 Drs 07/3706 Braun CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi . . 12223 B, C, D, 12224 A ZusFr Braun CDU/CSU . . . . . . . . 12223 C ZusFr Burger CDU/CSU . . . 12223 D, 12224 A Aufklärung der Öffentlichkeit über eine wirksame Einsparung beim Verbrauch von Benzin und sonstigen Kraftstoffen zwecks Ausübung eines Drucks auf die Preisgestaltung der Mineralölkonzerne nach den neuerlichen Benzinpreiserhöhungen MdlAnfr A42 30.05.75 Drs 07/3706 Dr. Jens SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . . 12224 B, C, D ZusFr Dr. Jens SPD 12224 C, D Nichtaufnahme eines Hinweises des Wirtschaftsausschusses im Vierten Rahmenplan zur Abstimmung der Strukturmaßnahmen mit dem Bundesraumordnungsprogramm; Koordinierung der Maßnahmen zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur mit den übrigen Fachplanungen MdlAnfr A43 30.05.75 Drs 07/3706 Dr. Ahrens SPD MdlAnfr A44 30.05.75 Drs 07/3706 Dr. Ahrens SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . 12225 A, B, C, D, 12226 A ZusFr Dr. Ahrens SPD . . . . . 12225 A, B, D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . . 12225 C ZusFr Hösl CDU/CSU . . . . . . . . 12225 C Schließung einer Raffinerie und zunehmende Arbeitslosigkeit im Raum Ingolstadt infolge Wettbewerbsschwierigkeiten des aus der Fusion von VEBA und Gelsenberg hervorgegangenen nationalen Mineralölkonzerns MdlAnfr A45 30.05.75 Drs 07/3706 Schmidt (München) SPD MdlAnfr A46 30.05.75 Drs 07/3706 Schmidt (München) SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . 12226 A, B, C, D, 12227 A, B ZusFr Schmidt (München) SPD . . . . 12226 B, C, 12227 A, B Bereitstellung beantragter Mittel zur Durchführung von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen bei noch nicht begonnenen Projekten MdlAnfr A54 30.05.75 Drs 07/3706 Spranger CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . 12227 D, 12228 A ZusFr Spranger CDU/CSU . . . 12227 D, 12228 A Hilfe für Gemeinden mit finanziellen Verpflichtungen aus Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen nach dem am 4. Mai 1975 verfügten Stopp der ABM-Mittel MdlAnfr A55 30.05.75 Drs 07/3706 Niegel CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . 12228 B, C, D, 12229 A ZusFr Niegel CDU/CSU 12228 B, C ZusFr Hösl CDU/CSU . . . . . . . 12228 D ZusFr Spranger CDU/CSU 12228 D ZusFr Stahl (Kempen) SPD 12229 A Nächste Sitzung 12241 D IV Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 175. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 4. Juni 1975 Anlagen Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 12243* A Anlage 2 Beschluß des Bundesrates zur Änderung des Bundeswahlgesetzes . . . . . . . . . 12243* C Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 175. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 4. Juni 1975 12207 175. Sitzung Bonn, den 4. Juni 1975 Beginn: 13.01 Uhr
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    Berichtigung 39. Sitzung, Seite 2176 B, Zeile 16, ist statt „Scheinhaltung" zu lesen: „Geheimhaltung". Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens ** 6. 6. Dr. Bangemann 4. 6. Behrendt * 6. 6. Büchner (Speyer) ** 4. 6. Dr. Dregger 6. 6. Flämig * 6. 6. Frehsee * 4. 6. Geldner 5. 6. Dr. Gölter *** 6. 6. Härzschel * 4. 6. Hauser (Krefeld) 4. 6. Heyen 6. 6. Dr. Hirsch 4. 6. Dr. Holtz ** 6. 6. Dr. Jaeger 6. 6. Dr. Jahn (Braunschweig) * 6. 6. Kater 20. 6. Dr.-Ing. Laermann 4. 6. Dr. Graf Lambsdorff 6. 6. Lautenschlager * 6. 6. Lenzer *** 5. 6. Maucher 11. 6. Frau Meermann 6. 6. Memmel * 6. 6. Dr. Mende ** 5. 6. Müller (Mülheim.) * 6. 6. Dr. Müller (München) ** 4. 6. Mursch (Soltau-Harburg) * 7. 6. Frau Dr. Orth* 4. 6. Picard 20. 6. Frau Pieser 6. 6. Richter *** 6. 6. Dr. Ritgen 21. 6. Ronneburger 6. 6. Scheffler 5. 6. Dr. Schellenberg 20. 6. Schmidt (München) * 6. 6. Schmidt (Wuppertal) 4. 6. von Schoeler 6. 6. Frau Schroeder (Detmold) 6. 6. Dr. Schulz (Berlin) 6. 6. Dr. Schwencke (Nienburg) *** 5. 6. Dr. Schwörer * 6. 6. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim 6. 6. Springorum * 6. 6. Strauß 4. 6. Dr. Vohrer ** 6. 6. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates *** Für die Teilnahme an Sitzungen der Beratenden Versammlung der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. h. c. Wagner (Günzburg) 20. 6. Walkhoff * 5. 6. Dr. Wallmann 6. 6. Dr. von Weizsäcker 4. 6. Zywietz 7. 6. Anlage 2 Beschluß des Bundesrates zum Gesetz zur Änderung des Bundeswahlgesetzes Der Bundesrat ist der Ansicht, daß das Gesetz seiner Zustimmung bedarf. Der Bundesrat hat in seiner 420. Sitzung am 30. Mai 1975 beschlossen, dem vom Deutschen Bundestag am 10. April 1975 verabschiedeten Gesetz gemäß Artikel 84 Abs. 1 des Grundgesetzes zuzustimmen. Ferner hat der Bundesrat die folgende Entschließung gefaßt: Der Bundesrat ist der Auffassung, daß die Frage des aktiven Wahlrechts für Deutsche im Ausland mit dem Ziel der Erweiterung des wahlberechtigten Personenkreises unter dem Gesichtspunkt der Wahlgleichheit dringend einer Neuregelung bedarf. Er fordert die Bundesregierung auf, den gesetzgebenden Körperschaften die hierzu erforderlichen Regelungen alsbald vorzuschlagen. Begründung: Deutsche, die ihren Wohnsitz im Ausland haben, sind nur unter den engen Voraussetzungen des § 12 Abs. 2 des Bundeswahlgesetzes zum Deutschen Bundestag wahlberechtigt. Zum wahlberechtigten Personenkreis gehören hiernach lediglich Beamte, Soldaten, Angestellte und Arbeiter im öffentlichen Dienst, die auf Anordnung ihres Dienstherrn ihren Wohnsitz oder dauernden Aufenthalt im Ausland genommen haben, sowie die Angehörigen ihres Hausstandes. Diese enge Begrenzung des Wahlrechts für Deutsche im Ausland kann - auch unter dem Gesichtspunkt der Wahlgleichheit - nicht auf Dauer aufrechterhalten werden. Der Deutsche Bundestag hat daher bereits am 9. Juni 1972 (BT-Drucksache VI/3482) die Bundesregierung ersucht, den gesetzgebenden Körperschaften eine befriedigende Lösung für die Erweiterung des Wahlrechts zu unterbreiten. Wie das Schreiben des Bundesministers des Innern vom 1. März 1974 (VI 5-121 111-4/5) an den Vorsitzenden des Innenausschusses des Deutschen Bundestages ausweist, sind derartige Lösungsmöglichkeiten gegeben, wobei auch eine praktikable wahltechnische Gestaltung des Verfahrens sichergestellt werden kann.
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    Rede von Kurt Mattick


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Ich komme zu meiner Schlußfolgerung zurück und begrüße, daß das Bündnis zu Erklärungen gekommen ist, mit denen wir Politik machen können, und daß wir uns bemühen, in diesem Zusammenhang über das Bündnis, seine Leistungen, seine Fähigkeiten und seine Notwendigkeiten offener zu reden, als ,das in letzter Zeit manchmal der Fall war.
    Daher möchte ich aus der Erklärung zitieren:
    Die Völker des Bündnisses teilen das universelle Streben nach Gerechtigkeit und sozialem Fortschritt. Es ist ihr Wunsch, daß durch gemeinsame Anstrengung eine internationale Ordnung entsteht, die die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Wirklichkeiten unserer Zeit widerspiegeln. Die Bündnispartner sind entschlossen, mit anderen Mitgliedern ,der internationalen Völkergemeinschaft an der Lösung weltweiter Probleme wie der Überbevölkerung, der Versorgung mit Nahrungsmitteln, Energie und Rohstoffen und des Umweltschutzes zusammenzuarbeiten. Das Wohlergehen der gesamten Menschheit hängt von der erfolgreichen Lösung dieser Aufgaben ab.
    Verehrte Kolleginnen und Kollegen, ich bin auch dankbar, daß der Bundeskanzler in dieser Konferenz die Fragen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und der wirtschaftlichen Erfolge für die NATO in den Vordergrund gerückt hat, um deutlich zu machen, daß es sich hier nicht nur um ein militärisches Bündnis handelt und daß das militärische Bündnis nicht leistungsfähig sein kann, wenn nicht die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu einer größeren Leistung, einer größeren sozialen Sicherheit und einer größeren sozialen Gemeinschaft führt, als es bis heute der Fall ist. Dafür sollten wir dankbar sein, und wir sollten uns überlegen, wie wir diese Politik weiterhin unterstützen.
    Es gibt ein paar Probleme, auf die ich besonders eingehen möchte, die für die NATO eine große Last bedeuten und mit denen wir fertig werden müssen.
    Lassen Sie mich zunächst etwas zu Zypern sagen. Auch hierzu äußert sich die NATO, und auch der



    Mattick
    Bundeskanzler hat hierzu einige Mitteilungen gemacht, die erfreulich sind. Ich gehe, verehrte Kolleginnen und Kollegen, immer noch davon aus, daß wir es hier mit einem Gefahrenherd zu tun haben, den wir bezüglich der Gefahr, die von Zypern kommen kann, alle nicht ausreichend einschätzen.
    Wir haben auf der Nordatlantischen Parlamentarierkonferenz vor 14 Tagen eine umfangreiche Aussprache über diese Frage gehabt. Dabei wurde eigentlich eines deutlich: Es gibt bzw. es gab bisher —„gab" muß ich jetzt sagen; es hat sich in diesen Tagen Gott sei Dank geändert — weder Kontakte auf der höheren Ebene zwischen der Türkei und Griechenland noch auf den mittleren Ebenen bzw. auf der parlamentarischen Ebene. Das hat sich in den letzten Tagen — um nicht zu sagen: Wochen — erfreulicherweise geändert. Dennoch, glaube ich, ist das Bündnis verpflichtet, alle Wege zu suchen, die möglich sind, um die Partner bis zur Lösung besonders der Krise, die durch die Flüchtlinge entstehen kann, an einem Tisch zu halten.
    Ich zitiere hier einmal eine Bemerkung, die der türkische Vertreter auf der NATO-Parlamentarierkonferenz gemacht hat. Er sagte:
    Verbündete müssen sich streiten können, nicht kriegerisch. Aber die anderen Partner dürfen sich nicht einseitig orientieren. Wir sind geduldig. Die Türkei hat zwei Verpflichtungen: die Insel in Freiheit zu erhalten und das Leben der Türken auf der Insel sicherzustellen. Wir wollen nicht das gleiche, was die Türken zehn Jahre auf der Insel erlebt haben.
    Er sagte dann:
    Das Bündnis muß die türkisch-griechischen Probleme lösen helfen, nicht der Gerichtshof in Den Haag.
    Er hat leider kein einziges Wort zu der Frage gesagt, was in der nächsten Zeit mit den Flüchtlingen geschieht. Ich möchte hier wiederholen: Wenn die Flüchtlinge — es sind insgesamt über 220 000 — noch in den nächsten Winter hinein unter den Bedingungen leben, unter denen sie zur Zeit leben, wird eine Bewegung entstehen, die wir alle noch einmal bedauern; das ist auch dort deutlich geworden. Auf der anderen Seite ist es erfreulich, daß es auch hier während der WEU-Sitzung möglich war, Gespräche zwischen beiden Partnern zustande zu bringen, die vielleicht eine Unterstützung für die Bemühung bedeuten, die von der Gipfelkonferenz ausgegangen ist.
    Ich möchte ein Wort zu Portugal sagen. Ich bedaure sehr, daß wir in dieser Frage in den letzten Wochen Auseinandersetzungen hatten, die Portugal keinesfalls geholfen haben,

    (Sehr richtig! bei der SPD)

    insbesondere denen nicht geholfen haben, die sich um die Demokratisierung bemühen und die ein gewisses Fingerspitzengefühl in ihrem Land dafür haben müssen,

    (Zuruf von der CDU/CSU: So wie Sie!)

    wie sie am besten diese Demokratisierung zustande bringen.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    — Sie schütteln mit dem Kopf; Sie können überhaupt nur in der Gegenwart denken.
    Denken Sie doch einmal an die 48 Jahre zurück, in denen dort die Diktatur geherrscht hat.

    (Zuruf des Abg. Rommerskirchen [CDU/ CSU])

    Herr Professor Carstens bedauert heute, daß es in den ehemaligen Kolonialgebieten eine Unterwanderung gibt. Sagen Sie mal, Herr Professor Carstens: Wundert Sie das? Wundert Sie das, daß in den ehemaligen Kolonialgebieten auch Kommunisten versuchen, ihren Boden zu bereiten?

    (Beifall bei der SPD)

    Was soll denn in den Gebieten, die bis jetzt kolonial gehalten worden sind, an Voraussetzungen für eine Demokratisierung da sein? Man muß doch an ein Wunder glauben, wenn man hofft, daß dies überhaupt gelingen kann.

    (Beifall bei der SPD)

    Und da machen Sie uns hier beinahe Vorwürfe, weil in den Kolonialgebieten auch noch kommunistische Infiltrationsversuche gemacht werden! Die werden überall gemacht werden.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Die Frage ist ganz allein, was die demokratischen Kräfte und wir alle in Europa dazu tun, daß gegen diese Unterwanderung unsere eigenen Kräfte, die demokratischen und sozialen Kräfte, wirksam werden können.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Jenninger [CDU/CSU] : Sie waren nur gegen die CDU in Portugal!)

    Genau das ist die Frage in Portugal nach 48 Jahren Diktatur.

    (Erneuter Zuruf des Abg. Dr. Jenninger [CDU/CSU])

    Der Sturz der Diktatur ist aus der militärischen Gruppe heraus in Szene gesetzt worden. Jetzt versuchen die, das Feld zu beherrschen, und wir sind schon wieder dabei, den demokratischen Kräften zu bescheinigen, daß sie versagt haben!

    (Beifall bei der SPD — Dr. Klein [Göttingen] [CDU/CSU] : Wer hat das denn gemacht? — Seiters [CDU/CSU] : Wer sagt denn das? — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Ich sage Ihnen: Das ist ein sehr langer Weg, bevor man sage. kann, die haben es geschafft. Aber auf diesem langen Weg haben die demokratischen Kräfte ein Recht darauf, auf unsere Unterstützung zu rechnen.

    (Damm [CDU/CSU] : Das haben wir doch seit Monaten gefordert!)

    — Verehrter Herr Kollege, zwischen dem, was wir
    sagen, und dem, was Sie dazu sagen, besteht folgender Unterschied: Wir bemühen uns mehr, den



    Mattick
    demokratischen Kräften zu helfen, aber die Reden aus Ihren Reihen stellen einen Angriff gegen alles dar, was dort jetzt geschieht, und damit helfen Sie, die Auseinandersetzungen in Portugal auf ein Gleis zu schieben, das für die demokratischen Kräfte gefährlich werden kann. Da liegt die Differenz.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich meine also: kein vorschnelles Urteil. Ich möchte auch unsere amerikanischen Freunde dringend davor warnen — darauf komme ich gleich im Zusammenhang mit Spanien noch einmal zu sprechen —, frühzeitige Schlüsse zu ziehen. Am Ende geschieht den Amerikanern sonst dort dasselbe wie in Griechenland und auf Zypern: Durch ihre Unsicherheit im Verhalten gegenüber den Regimen in Griechenland vor der Demokratisierung ist heute in Griechenland ein Anti-Amerikanismus zu Hause, mit dem wir alle sehr, sehr schwer fertig werden.

    (Beifall bei der SPD)

    Auf Zypern hat sich dieselbe Entwicklung gezeigt.
    Das, was jetzt in Spanien geschieht, meine Damen und Herren, bringt dieselbe Gefahr mit sich. Wir stehen in Spanien, wie wir alle hoffen, vor einem Umbruch; wir stehen nicht vor einer unmittelbaren Kriegsgefahr. Wir haben also durchaus die Zeit, damit zu warten, bis der Umbruch in Spanien und die Möglichkeit gekommen ist, mit anderen Machthabern in Verhandlungen zu kommen.
    Ich sage Ihnen eines: Wenn die Amerikaner diese Lage nicht richtig einschätzen,

    (Vogel [Ennepetal] [CDU/CSU] : Wo denken Sie eigentlich nach?)

    dann steht am Ende in Spanien derselbe Anti-Amerikanismus obenauf wie in Griechenland und auf Zypern. Das kann keiner von uns wollen.

    (Beifall bei der SPD — Vogel [Ennepetal] [CDU/CSU] : Der große Denker Mattick!)

    Herr Professor Carstens, ich möchte Ihnen auch gleich eine Antwort auf Ihre Bemerkung zum Verteidigungsminister geben. Ich will den Fall nicht unbedingt länger behandeln — es ist nicht meine Sache —, aber eines möchte ich Ihnen sagen: Das war ein Fehler, ein großer Fehler; denn Sie müssen das auch in Assoziation bringen zu den Menschen, die vor 30 Jahren gelebt und erlebt haben, was sich in Spanien zugetragen hat. Aber sich dann, wenn Fehler gerügt werden und versucht wird, die Sache in Ordnung zu bringen, hier hinzustellen und noch den Minister anzugreifen, der vor einer schwierigen Entscheidung stand, ist meiner Ansicht nach geschmacklos. Ich halte es für geschmacklos, in diese Dinge einzugreifen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Abgeordneter Mattick, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Herrn Abgeordneten Wörner?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kurt Mattick


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Bitte!