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    Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 146. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 Inhalt: Abwicklung der Tagesordnung 10017 A Erklärung der Bundesregierung betr. Internationales Jahr der Frau 1975 Frau Dr. Focke, Bundesminister (BMJFG) 10017 B Frau Dr. Wex (CDU/CSU) . . . 10021 A Frau Eilers (Bielefeld) (SPD) . . 10026 A Christ (FDP) . . . . . . . . 10030 C Erklärung der Bundesregierung betr. die Lage der Nation in Verbindung mit Große Anfrage der Fraktion der CDU/CSU betr. Deutschlandpolitik — Drucksachen 7/2679, 7/2934 - in Verbindung mit Große Anfrage der Fraktionen der SPD, FDP betr. Deutschlandpolitik — Drucksachen 7/2568, 7/2933 — Schmidt, Bundeskanzler . . . . . 10034 A Dr. Carstens (Fehmarn) (CDU/CSU) . 10041 A Mattick (SPD) . . . . . . . . 10046 C Hoppe (FDP) 10051 C Dr. Marx (CDU/CSU) . . . . . 10080 A Schatz, Regierender Bürgermeister von Berlin 10087 A Franke, Bundesminister (BMB) . . 10090 B Baron von Wrangel (CDU/CSU) . . 10095 B Genscher, Bundesminister (AA) . 10097 B Ronneburger (FDP) 10100 B Dr. Kreutzmann (SPD) 10107 B Dr. Gradl (CDU/CSU) 10110 C Jahn (Marburg) (SPD) 10116 C Hösl (CDU/CSU) 10120 C von Hassel, Vizepräsident . . . 10122 C Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . 10139 A Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) . 10142 C Dr. Geßner (SPD) 10145 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 2. Februar 1971 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Französischen Republik über die deutsche Gerichtsbarkeit für die Verfolgung bestimmter Verbrechen — Drucksache 7/130 —, Bericht und Antrag des Auswärtigen Ausschusses — Drucksache 7/3169 — Zweite Beratung und Schlußabstimmung Dr. Schöfberger (SPD) 10123 D Dr. Jaeger (CDU/CSU) • 10125 C Dr. Bangemann (FDP) . . . . . 10129 C Erhard (Bad Schwalbach) (CDU/CSU) 10133 B Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident . . . . . . 10133 C Friedrich (SPD) 10136 C Dr. Vogel, Bundesminister (BMJ) . 10137 C II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 Fragestunde — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — Frage A 90 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) : Kosten für den Nachdruck von 275 000 Exemplaren der Zeitschrift „Dings-Bums" des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung Bölling, StSekr (BK) 10058 C, D, 10059 A, B, C, D, 10060 A, B, C Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) . . 10058 D, 10059 A Gansel (SPD) 10059 B Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) . 10059 C Reddemann (CDU/CSU) . . . . 10059 C Dr. Hupka (CDU/CSU) . . . . . 10059 D Dr. Czaja (CDU/CSU) . . . . . 10060 A Nordlohne (CDU/CSU) . . . . 10060 B Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . 10060 C Frage A 93 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1.75 — des Abg. Dr. Hupka (CDU/ CSU) : Praxis der polnischen Behörden bei der Erteilung der Aussiedlungserlaubnis Moersch, StMin (AA) . 10060 D, 10061 A, B Dr. Hupka (CDU/CSU) . . . . . . 10061 A Frage A 94 — Drucksache 7/3135 vom 24.1.75 — des Abg. Dr. Czaja (CDU/ CSU) : Sicherung des Zutrittsrechts der in den Oder-Neiße-Gebieten wohnhaften deutschen Staatsangehörigen zu den Gebäuden der diplomatischen und konsularischen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der Volksrepublik Polen Moersch, StMin (AA) . . . 10061 B, C, D Dr. Czaja (CDU/CSU) . . . . . 10061 B, C Frage A 95 — Drucksache 7/3155 vom 24.1.75 — des Abg. Dr. Czaja (CDU/ CSU) : Äußerungen des Staatsministers Moersch in der Fragestunde am 23. Januar 1975 betr. Übersiedlung von Deutschen aus Kasachstan in die Bundesrepublik und sowjetische Wohlwollenserklärung von 1958 zur Ausreise von als sowjetische Staatsbürger angesehenen Personen Moersch, StMin (AA) . 10061 D, 10062 B, C Dr. Czaja (CDU/CSU) . . . . . 10062 B, C Frage A 96 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1.75 — des Abg. Graf Stauffenberg (CDU/CSU) : Meldung des Bonner General-Anzeigers über die Meinung der Bundesregierung hinsichtlich einer unterschiedlichen Bewertung der bilateralen Beziehungen zu den Ländern der Dritten Welt nach der jeweiligen Regierungsform Moersch, StMin (AA) . 10062 D, 10063 A, B Graf Stauffenberg (CDU/CSU) . . . 10063 A Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . . 10063 B Fragen A 100 und 101 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Reddemann (CDU/CSU) : Ausdruck des „Erstaunens des Bundeskanzlers" über Reisen deutscher Politiker nach Peking durch den Staatssekretär des Bundeskanzlers gegenüber dem Botschafter der Volksrepublik China Moersch, StMin (AA) 10063 C, D, 10064 A, B Reddemann (CDU/CSU) 10063 D, 10064 A, B Frage A 37 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — der Abg. Frau Dr. Neumeister (CDU/CSU) : Stellungnahme der Bundesregierung zu der Auffassung namhafter Experten über die Dringlichkeit des Abschlusses der Vorarbeiten für ein deutsches Transplantationsgesetz Dr. de With, PStSekr (BMJ) . . . 10064 C, D, 10065 A Frau Dr. Neumeister (CDU/CSU) . . 10064 D Dr. Arndt (Hamburg) (SPD) . . . . 10065 A Frage A 38 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — der Abg. Frau Dr. Neumeister (CDU/CSU) : Negative Auswirkungen der Verzögerung einer deutschen Transplantationsgesetzgebung Dr. de With, PStSekr (BMJ) . . . . 10065 A Frage A 40 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Gansel (SPD) : Aktenvermerk im Bundesjustizministerium betreffend Zielkartei für atomare Waffen der Bundeswehr im Panzerschrank des Spiegel-Herausgebers Rudolf Augstein Dr. de With, PStSekr (BMJ) . . 10065 B, C, D Gansel (SPD) 10065 C Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 III Frage A 43 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) : Soforthilfen für Tageszeitungen Grüner, PStSekr (BMWi) . . . . 10066 A, B Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) . . 10066 B Frage A 44 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) : Hilfe der Bundesregierung für die „Neue Hannoversche Presse" Grüner, PStSekr (BMWi) . . . . 10066 C, D, 10067 A Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) . 10066 C, D Sauer (Salzgitter) (CDU/CSU) . . . 10066 D Frage A 45 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Höcherl (CDU/CSU) : Aussagen des Bundeswirtschaftsministers in dem Artikel „Keine Sorge um die Arbeitsplätze" über das Konjunkturprogramm vom 12. Dezember 1974 Grüner, PStSekr (BMWi) . . . 10067 A, B, C Höcherl (CDU/CSU) 10067 B Frage A 46 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Höcherl (CDU/CSU) : Auskunft über die Bewährung der landwirtschaftlichen Förderungsmaßnahmen Logemann, PStSekr (BML) . . , 10067 C, D, 10068 A Höcherl (CDU/CSU) . . 10067 D, 10068 A Gansel (SPD) 10068 B von Hassel, Vizepräsident . . . 10068 B Frage A 49 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Eigen (CDU/CSU) : Haltung der Bundesregierung zu der Äußerung der französischen Regierung zur Preisanhebung für die französische Landwirtschaft und zu möglichen zusätzlichen nationalen Maßnahmen Logemann, PStSekr (BML) . . . 10068 C, D, 10069 A Eigen (CDU/CSU) . . . 10068 D, 10069 A Susset (CDU/CSU) 10069 A Frage A 50 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Eigen (CDU/CSU) : Abstimmungsergebnis zum Problem des Grenzausgleichs für Agrarprodukte im Europäischen Parlament Logemann, PStSekr (BML) . 100 69 B, C, D Eigen (CDU/CSU) 10069 B, C von Hassel, Vizepräsident . . . 10069 C Dr. Früh (CDU/CSU) 10069 D Fragen A 51 und 52 — Drucksache 7/3135 vom 24.1.75 — des Abg. Dr. Enders (SPD) : Genehmigung von Kuren im Ausland durch Krankenkassen und Versicherungsanstalten; Ermöglichung solcher Kuren auch für Kriegsbeschädigte Buschfort, PStSekr (BMA) . 10070 A, B, C Dr. Enders (SPD) 10070 B Maucher (CDU/CSU) 10070 B Frage A 53 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Maucher (CDU/CSU) : Unterhaltsverpflichtung des geschiedenen Ehemanns nach einer zweiten Ehe angesichts einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts mit Bezug auf die Rentengewährung an Kriegerwitwen Buschfort, PStSekr (BMA) . . 10070 C, D, 10071 A Maucher (CDU/CSU) . . 10070 D, 10071 A Frage A 54 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Sauter (Epfendorf) (CDU/CSU) : Anerkennung des landwirtschaftlichen Betriebshelferdienstes als Einrichtung zum Ableisten des Wehrersatzdienstes Buschfort, PStSekr (BMA) . . . 10071 A, B Sauter (Epfendorf) (CDU/CSU) . . . 10071 B Frage A 55 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1.75 — des Abg. Horstmeier (CDU/ CSU) : Versicherungspflicht von arbeitslosen Nebenerwerbslandwirten in der Krankenversicherung der Landwirte Buschfort, PStSekr (BMA) . . .10071 C, D Horstmeier (CDU/CSU) . . . . 10071 C, D Frage A 56 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Thürk (CDU/CSU) : Gründe für die Verweigerung des Kindergeldes für im Inland wohnende und im Ausland arbeitende deutsche Grenzgänger trotz Steuerzahlung im Inland Buschfort, PStSekr (BMA) . 10072 A, B, C Thürk (CDU/CSU) . . . . . . 10072 A, B IV Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 Frage A 57 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Thürk (CDU/CSU) : Unterschied zwischen dem in Frankreich an deutsche Grenzgänger bezahlten Kindergeld und dem deutschen Kindergeld; Möglichkeiten für Ausgleichsregelungen Buschfort, PStSekr (BMA) 10072 C, 10073 A Thürk (CDU/CSU) . . . 10072 D, 10073 A Frage A 58 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Gansel (SPD) : Zahl der nach dem Anwerbestopp der Bundesregierung für ausländische Arbeitnehmer auf deutschen Schiffen angeheuerten ausländischen Arbeitnehmer; Konsequenzen für eine Novellierung der Arbeitserlaubnisverordnung Buschfort, PStSekr (BMA) 10073 B, C, D Gansel (SPD) . . . . . 10073 C, D Frage A 61 — Drucksache 7/3135 vom 24.1.75 — der Abg. Frau Lüdemann (FDP) : Aufhebung der Anrechnung des Kindergeldes auf das Pflegegeld für Pflegekinder entsprechend der Regelung in Nordrhein-Westfalen Zander, PStSekr (BMJFG) . 10074 A, B, C Frau Lüdemann (FDP) 10074 B, C Frage A 62 — Drucksache 7/3135 vom 24.1.75 — der Abg. Frau Lüdemann (FDP) : Einwirkungsmöglichkeiten der Bundesregierung zur Erreichung von einheitlichen, ausreichenden Pflegegeldsätzen für Pflegekinder Zander, PStSekr (BMJFG) . . . . 10074 C Fragen A 69, 70 und 71 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — der Abg. Freiherr von Fircks (CDU/CSU) und Sauter (Epfendorf) (CDU/CSU) : Änderung der Ortsendeschilder (Zeichen 311 Straßenverkehrs-Ordnung) ; Lösungsmöglichkeiten zum Abbau des „Schilderwaldes"; Änderung des Zeichens 311 StVO zum Zwecke besserer Orientierungsmöglichkeiten für Autofahrer Jung, PStSekr (BMV) . . . 10075 B, C, D, 10076 A, B, C, D Freiherr von Fircks (CDU/CSU) . . 10075 D, 10076 A Sauter (Epfendorf) (CDU/CSU) . . 10076 B, C Frage A 72 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Ey (CDU/CSU) : Abrechnung bei der Deutschen Bundesbahn für die Gestellung von Sicherheitsposten Jung, PStSekr (BMV) 10076 D Frage A 73 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1.75 — des Abg. Dr. Hupka (CDU/ CSU) : Bezeichnung polnischer Städte und Behandlung der DDR als ausländischer Staat in einem Prospekt der Deutschen Bundesbahn Jung, PStSekr (BMV) . . . . .10077 B, D, 10078 A, B, C Dr. Hupka (CDU/CSU) 10077 C, D, 10078 A Sauer (Salzgitter) (CDU/CSU) . . . 10078 A Freiherr von Fircks (CDU/CSU) . . 10078 B Frage A 74 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Josten (CDU/CSU) : Änderung der Bezeichnung der Autobahn A 14 Jung, PStSekr (BMV) . 10078 C, D, 10079 A Josten (CDU/CSU) . . . 10078 D, 10079 A Fragen A 77 und 78 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Schlaga (SPD) : Festlegung einer Höchstgrenze für Bremsgeräusche an LKW; Einwirkung auf Hersteller- und Reparaturfirmen sowie technische Überwachungsvereine Jung, PStSekr (BMV) 10079 B, D Schlaga (SPD) 10079 C Nächste Sitzung 10147 D Anlagen Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 10149* A Anlage 2 Antwort des PStSekr Logemann (BML) auf die Fragen A 3 und 4 — Drucksache 7/3089 vom 17. 1. 75 — des Abg. Büchner (Speyer) (SPD) : Anwendung der EG-Rohtabakmarktordnung auf deutschen Tabak; Einfuhr von Tabaken aus der EG, die über andere Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 V Ostblockländer in die DDR und von dort im Zuge des innerdeutschen Handels zollfrei in die Bundesrepublik Deutschland gelangen; Unterbindung solcher Handelspraktiken . . . . . 10149* C Anlage 3 Antwort des PStSekr Offergeld (BMF) auf die Frage A 8 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Penner (SPD) : Notwendigkeit einer Änderung der einschlägigen Rechtsvorschriften auf Grund der Karlsruher Münznachprägungen . 10150* A Anlage 4 Antwort des PStSekr Offergeld (BMF) auf die Fragen A 9 und 10 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — der Abg. Frau Funcke (FDP) : Umsatzsteuer-Rückzahlungsansprüche von Viehhändlern und Viehkommissionären; Akontozahlungen zur Verminderung der Zins- und Liquiditätsverluste 10150* B Anlage 5 Antwort des PStSekr Offergeld (BMF) auf die Frage A 11 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) : Begrenzung der Besteuerung von Grünflächen mit der Funktion einer „grünen Lunge" 10150* D Anlage 6 Antwort des PStSekr Offergeld (BMF) auf die Frage A 12 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Schmitz (Baesweiler) (CDU/CSU) : Neuerliche Nachteile für Deutsche im niederländischen und belgischen Grenzgebiet im Rahmen des Lohnsteuerrechts 10151 * A Anlage 7 Antwort des PStSekr Offergeld (BMF) auf die Frage A 14 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Althammer (CDU/CSU) : Höhe der Istausgaben zu Lasten des Rechnungsjahres 1974 auf Grund des am 6. Februar 1974 beschlossenen kulturpolitischen Sonderprogramms . . . 10151 * B Anlage 8 Antwort des PStSekr Dr. Glotz (BMBW) auf die Fragen A 20 und 21 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — der Abg. Frau Pack (CDU/CSU) : Überproportional hohe Zahl der Abschlüsse von Ausbildungsverträgen in Branchen, die von der Strukturkrise besonders betroffen sind; Zahl der Absolventen von Ausbildereignungsprüfungen bzw. Zahl der Ausbilder mit gleichwertigen Qualifikationen 10151* C Anlage 9 Antwort des PStSekr Dr. Schmude (BMI) auf die Fragen A 24 und 25 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Becker (Nienberge) (SPD) : Zahl der Beamten in den Eingangsämtern der verschiedenen Laufbahnen; prozentualer Anteil dieser Beamten an der Gesamtzahl der Beamten der jeweiligen Laufbahn . . . . . . . . . 10151* D Anlage 10 Antwort des PStSekr Dr. Schmude (BMI) auf die Fragen A 26 und 27 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Weber (Heidelberg) (CDU/CSU) : Haftung für Schäden bei Tumulten und öffentlichem Aufruhr; eventuelle Änderung des Reichstumultschadensgesetzes von 1924; Umfang der in den Jahren 1973 und 1974 durch Tumulte, öffentlichen Aufruhr, Demonstrationen usw. entstandenen Schäden; Träger der Schadensersatzleistungen 10152* A Anlage 11 Antwort des PStSekr Dr. Schmude (BMI) auf die Frage A 36 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Franz (CDU/ CSU) : Sowjetische Forderung, die Bundesfilmpreise während der Filmfestspiele in Berlin nicht durch den Bundesinnenminister verleihen zu lassen; Stellungnahme der Bundesregierung hierzu . . 10152* C Anlage 12 Antwort des PStSekr Dr. de With (BMJ) auf die Frage A 39 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) : Möglichkeiten einer Gewährung von Schmerzensgeld trotz Nichtverschulden des Täters zur Vermeidung von Strafverfahren auf dem Gebiet der Straßenverkehrsdelikte 10152* D VI Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 Anlage 13 Antwort des PStSekr Grüner (BMWi) auf die Fragen A 41 und 42 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Lenzer (CDU/CSU) : Vorstellungen der Bundesregierung über die langfristige Energieversorgung der Ballungszentren in der Bundesrepublik Deutschland; Möglichkeit einer dezentralen Fernwärmeversorgung in den Ballungszentren 10153* A Anlage 14 Antwort des PStSekr Zander (BMJFG) auf die Fragen A 47 und 48 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Immer (SPD) : Unterlaufen der Qualitätsbestimmungen beim Weinimport; Minderung der Wettbewerbschancen heimischer Winzer; Abbau diesbezüglicher Wettbewerbsverzerrungen im EG-Bereich . . 10154* C Anlage 15 Antwort des PStSekr Zander (BMJFG) auf die Fragen A 59 und 60 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Lambinus (SPD) : Stand der Bemühungen der Bundesregierung zum Schutz des Güte- und Warenzeichens des fränkischen „Bocksbeutels"; Schädlichkeit des Imports von portugiesischen Weinen in Bocksbeutelabfüllung für den fränkischen Weinbau 10154* D Anlage 16 Antwort des PStSekr Zander (BMJFG) auf die Frage A 63 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) : Möglichkeiten zur Aufklärung über die Auswirkungen von Arzneimitteln auf die Fahrtüchtigkeit der Verkehrsteilnehmer 10155* B Anlage 17 Antwort des PStSekr Zander (BMJFG) auf die Fragen A 64 und 65 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Jahn (Braunschweig) (CDU/CSU) : Folgen der in Japan nach dem Verzehr quecksilberhaltiger Fische auf getretenen Minimata-Krankheit; geplante Gesetzesmaßnahmen der Bundesregierung zum Schutz der Gesundheit; Harmonisierung der nationalen Rechtsvorschriften über den Quecksilbergehalt von Fischen innerhalb der EG 10155* D Anlage 18 Antwort des PStSekr Jung (BMV) auf die Frage A 66 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — der Abg. Frau Grützmann (SPD) : Umgestaltung von Gepäckwagen zum Transport von Behinderten . . . . . 10156* B Anlage 19 Antwort des PStSekr Jung (BMV) auf die Frage A 67 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — der Abg. Frau Grützmann (SPD) : Bundeseinheitliche Ausgestaltung der Führerscheine 10156* C Anlage 20 Antwort des PStSekr Jung (BMV) auf die Fragen A 75 und 76 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Büchner (Speyer) (SPD) : Zusätzliche Einnahmen der Deutschen Bundesbahn durch Vermietung der Außenflächen aller im Inland verkehrenden Personen- und Güterzüge als Werbeflächen; entsprechende Empfehlung der Bundesregierung 10156* C Anlage 21 Antwort des PStSekr Jung (BMV) auf die Frage A 79 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Lemmrich (CDU/ CSU) : Berufszugehörigkeit der Leiter der Abteilung Wasserstraßen bzw. Wasserbau des Bundesverkehrsministeriums und des Reichsverkehrsministeriums seit 1920 10156* D Anlage 22 Antwort des PStSekr Jung (BMV/BMP) auf die Frage A 80 — Drucksache 7/3135 vorn 24. 1. 75 — des Abg. Zebisch (SPD) : Ausbildungsplätze bei der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Bundespost im Bereich Niederbayerns und der Oberpfalz 10157* A Anlage 23 Antwort des PStSekr Jung (BMV) auf die Frage A 81 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) : Abbau des Teilstücks vom Bahnhof Philippsthal zur Zonengrenze der Bahnstrecke Gerstungen (DDR)—Heringen—Philippsthal—Vacha (DDR) . . . 10157* A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 VII Anlage 24 Antwort des PStSekr Jung (BMV/BMP) auf die Frage A 82 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Memmel (CDU/ CSU) : Veröffentlichung von Beilagen in Tageszeitungen trotz schwieriger Finanzlage bei Bundespost und Bundesbahn . . . 10157* B Anlage 25 Antwort des PStSekr Haack (BMBau) auf die Frage A 83 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Schneider (CDU/ CSU) : Termin für die Vorlage des Gesamtkonzepts zur Erhaltung und Modernisierung kulturhistorisch und städtebaulich wertvoller Gebäude 10157* C Anlage 26 Antwort des PStSekr Haack (BMBau) auf die Frage A 84 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Schneider (CDU/ CSU) : Konsequenzen aus der jüngsten Entscheidung des Bayerischen Obersten Landesgerichts betreffend Leerstehenlassen von Wohnungen 10157* D Anlage 27 Antwort des PStSekr Haack (BMBau) auf die Frage A 85 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Hauser (Krefeld) (CDU/CSU) : Vergabe von öffentlichen Aufträgen nach der VOB an Unternehmen mit Lehrlingsausbildung 10158* A Anlage 28 Antwort des PStSekr Haack (BMBau) auf die Frage A 86 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Evers (CDU/ CSU) : Verbesserungen für die Bewohner von Sozialwohnungen auf Grund von Vereinbarungen mit den Ländern zur Korrektur der Regelungen für die Wohnungsbauförderungen 10158* B Anlage 29 Antwort des PStSekr Haack (BMBau) auf die Fragen A 87 und 88 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Wernitz (SPD) : Umsetzung der Zweiten Verordnung zur Änderung berechnungsrechtlicher und mietpreisrechtlicher Vorschriften vom 19. Dezember 1974; Darstellung der Änderung berechnungs- und mietpreisrechtlicher Vorschriften im Rahmen der Informationsblätter „Die Bundesregierung informiert — Mietrecht" . 10158* D Anlage 30 Antwort des StSekr Bölling (BK) auf die Frage A 89 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Spranger (CDU/ CSU) : Veröffentlichung der Pressekampagne des Ostblocks gegen die Reise eines Parteivorsitzenden aus der Bundesrepublik Deutschland in die Volksrepublik China in den „Ostinformationen" . 10159* A Anlage 31 Antwort des StMin Moersch (AA) auf die Frage A 91 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — der Abg. Frau von Bothmer (SPD) : Wertmaßstäbe für die Förderung zeit- kritisch engagierter Kunst 10159* B Anlage 32 Antwort des StMin Moersch (AA) auf die Frage A 92 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Spranger (CDU/ CSU) : Pressekampagne des Ostblocks gegen die Reise eines Parteivorsitzenden aus der Bundesrepublik Deutschland in die Volksrepublik China 10159* C Anlage 33 Antwort des StMin Moersch (AA) auf die Frage A 102 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Dollinger (CDU/ CSU) : Aufforderung an den deutschen Botschafter in Athen zum Tätigwerden für die Vergabe eines bereits deutschen Firmen erteilten Großauftrags an die DDR 10159* D Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 10017 146. Sitzung Bonn, den 30. Januar 1975 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 10149* Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adams * 31. 1. Dr. Ahrens ** 31.1. Dr. Aigner * 30. 1. Alber ** 30. 1. Amrehn ** 30. 1. Dr. Beermann 31. 1. Behrendt * 31.1. Frau von Bothmer ** 17. 2. Burger 31. 1. Coppik 30. 1. Dr. Dollinger 17. 2. Dr. Enders ** 30. 1. Fellermaier * 31. 1. Flämig * 31. 1. Geldner 31. 1. Gerlach (Emsland) * 1. 2. Gerster 30. 1. Dr. Geßner ** 30. 1. Dr. Götz 31. 1. Haase (Fürth) ** 30. 1. Härzschel * 31. 1. Hansen 31. 1. Hauser (Sasbach) 31. 1. Heyen 31. 1. Dr. Holtz ** 30. 1. Dr. Jahn (Braunschweig) * 1. 2. Junghans 15. 2. Kater 31. 1. Katzer 31.1. Dr. Kempfler 31.1. Kiep 31. 1. Dr. Kreile 31. 1. Kroll-Schlüter 31.1. Lagershausen ** 30. 1. Dr. Graf Lambsdorff 16. 2. Lautenschlager * 31. 1. Lenzer ** 30. 1. Lücker * 31. 1. Mattick ** 30. 1. Memmel * 31. 1. Mischnick 31.1. Müller (Mülheim) * 31. 1. Dr. Müller (München) ** 30. 1. Mursch (Soltau-Harburg)* 30. 1. Niegel 31. 1. Offergeld ** 30. 1. Pieroth 31.1. Rawe 7. 2. Frau Dr. Rehlen 31. 1. Richter " 30. 1. Rosenthal 31. 1. Roser 31.1. Scheu 31. 1. Schirmer 31.1. *Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarats Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Schroeder (Detmold) 1. 2. Schulte (Unna) 21. 2. Dr. Schwencke ** 30. 1. Dr. Schwörer * 31. 1. Seefeld * 31.1. Seibert 31.1. Sieglerschmidt ** 31. 1. Springorum * 1. 2. Stahl (Kempen) 15. 2. Strauß 31.1. Stücklen 31.1. Suck 7. 2. Dr. Vohrer ** 30. 1. Walkhoff * 31. 1. Weber (Heidelberg) 31.1. Dr. Wörner 30. 1. Anlage 2 Antwort des Parl. Staatsekretärs Logemann auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Büchner (Speyer) (SPD) (Drucksache 7/3089 Fragen A 3 und 4) : Wird die Bundesregierung künftig verhindern, daß deutscher Tabak infolge von Nichtbeachtung der Bestimmungen der EGRohtabakmarktordnung zur Intervention gegeben werden muß, obwohl die Bedarfsdeckung durch einheimische Tabake nur 5% beträgt und 95 0/o des Bedarfs eingeführt wird? Ist der Bundesregierung bekannt, daß Tabake aus der EG über andere Ostblockländer in die DDR und von dort im Zuge des innerdeutschen Handels zollfrei in die Bundesrepublik Deutschland gelangen, und kann die Bundesregierung solche Handelspolitik unterbinden? Die Intervention, die erstmalig bei deutschen Tabaken der Ernte 1974 erfolgt, ist weniger auf eine Nichtbeachtung der Bestimmungen der Marktordnung als auf andere Ursachen zurückzuführen. Zwar hat die zweimalige Anhebung der Zielpreise, die im vergangenen Jahre ohne Erhöhung der Käuferprämie erfolgte, die Situation für deutsche Tabake sehr erschwert. Entscheidend ist jedoch, daß die Käufer von Rohtabak infolge bestehender Währungsdisparitäten auch aus EG-Mitgliedsländern Tabak günstiger importieren können als bisher und bei Tabakhandel und Verarbeitern erhebliche Bestände aus Ernten vorhergehender Jahre vorhanden sind. Die deutsche Delegation hat sich deshalb dafür eingesetzt, daß Lagerbestände der Ernten 1972 und 1973 mit Hilfe von Erstattungen, wie sie die Marktordnung vorsieht, in Drittländer ausgeführt werden können. Im Zusammenhang mit dem Vorwurf einer Nichtbeachtung der MO-Bestimmungen darf ich darauf aufmerksam machen, daß eine Erhöhung der Käuferprämie bei der Mehrheit der Mitgliedsländer deshalb auf Schwierigkeiten stößt, weil trotz des relativ kleinen Umfangs des Tabakbaues die Ausgaben vergleichsweise hoch sind. So werden mit steigender Tendenz allein für Prämien rund 140 Millionen RE, das sind über 500 Millionen DM, beansprucht. 10150* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 Die Bundesregierung ist bei den zur Zeit laufenden Preisverhandlungen im EG-Ministerrat bemüht, für die deutschen Tabake eine stärkere Anhebung der Prämie zu erreichen als sie der Kommissionsvorschlag vorsieht. Es ist der Bundesregierung nicht bekannt, daß in der Gemeinschaft erzeugter Rohtabak auf dem Umweg über den innerdeutschen Handel in die Bundesrepublik Deutschland gelangt. Nach dem Berliner Abkommen (Anlage 11 Ziff. 5) dürfen nur Waren, die in den Währungsgebieten der DM-Ost oder DM-West gewonnen oder hergestellt sind, geliefert oder bezogen werden. Ausnahmen bedürfen einer besonderen Vereinbarung; eine solche wurde für den Bezug von Rohtabak nicht getroffen. Vielmehr wurde in der Ausschreibung (Bekanntmachung Nr. 5000/75 (B) — Bundesanzeiger Nr. 193 vom 15. 10. 1974) ausdrücklich darauf hingewiesen, daß nur Rohtabak aus den Anbaugebieten der Währungsgebiete der DM-Ost zum Bezug zugelassen ist. Die Bundesregierung wird Ihre Anfrage zum Anlaß nehmen, auf eine verstärkte Prüfung der Bezüge von Rohtabak aus den Währungsgebieten der DM-Ost hinzuwirken. Sie wäre insoweit für konkrete Hinweise dankbar. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Offergeld auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Penner (SPD) (Drucksache 7/3135 Frage A 8) : Hält die Bundesregierung auf Grund der Karlsruher Münznachprägungen aus jüngster Zeit eine Änderung der einschlägigen Rechtsvorschriften für notwendig? Ihre Frage läßt sich im Augenblick noch nicht beantworten, weil zunächst das Ergebnis der von der Staatsanwaltschaft Karlsruhe eingeleiteten Ermittlungen abgewartet werden muß. Sobald dieses Ergebnis vorliegt, wird die Bundesregierung selbstverständlich zusammen mit den in Betracht kommenden Länderfinanzministerien, denen die Münzämter unterstehen, prüfen, welche Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitsvorschriften getroffen werden können. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Offergeld auf die Mündlichen Fragen der Abgeordneten Frau Funcke (FDP) (Drucksache 7/3135 Fragen A 9 und 10) : Weiß die Bundesregierung, daß Viehhändler und Viehkommissionäre, die durch die Anhebung der Umsatzsteuer auf Erzeugnisse aus der Landwirtschaft auf 9 % gegenüber der eigenen Umsatzsteuerbelastung von 5,5 % regelmäßig einen hohen Rückzahlungsanspruch gegenüber dem Finanzamt haben, durchschnittlich 6 bis 8 Wochen auf die Erstattung warten müssen und daher einen ständigen Zins- und Liquiditätsverlust haben? Ist die Bundesregierung bereit, dafür zu sorgen, daß bei regelmäßigen Überzahlungen in diesen und ähnlichen Fällen vorzeitige Akontozahlungen seitens der Finanzämter an die Steuergläubiger geleistet werden? Zu Frage A 9: Die Bundesregierung kennt die Probleme, die mit der Erstattung von Vorsteuerüberschüssen durch die Finanzämter an die Vieh- und Fleischhändler verbunden sind. Die Bearbeitungsdauer der Erstattungsfälle hängt wesentlich von der Personallage und dem Stand der Automation in der Finanzverwaltung des jeweiligen Landes ab. Zu Frage A 10: Die Bundesregierung kann in Übereinstimmung mit den Ländern Abschlagszahlungen auf regelmäßige Vorsteuerüberschüsse an Vieh- und Fleischhändler oder andere Unternehmer aus Rechts- und Verwaltungsgründen nicht befürworten. Eine solche Regelung müßte wegen der vergleichbaren Situation auch für Exporteure gelten. Dadurch würden die Abschlagszahlungen aber einen solchen Umfang annehmen, daß damit die Gefahr erheblicher Steuerausfälle verbunden wäre; denn die Abschlagszahlungen müßten vor Entstehung der Erstattungsansprüche und vor Prüfung der Anspruchsberechtigung durch die Finanzämter geleistet werden. Das Erstattungsverfahren wird beschleunigt, wenn die Umsatzsteuervoranmeldungen unmittelbar nach Ablauf des Kalendermonats beim Finanzamt abgegeben werden. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Offergeld auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 11): Ist die Bundesregierung im Rahmen ihrer Zuständigkeit bereit, dafür Sorge zu tragen, daß die Besteuerung von Grünflächen, die baumbestanden sind, als grüne Lunge für benachbarte Hochhauskomplexe dienen und/oder an einer verkehrsreichen Straße liegen, in einem angemessenen Rahmen bleibt, um die umweltschützende Funktion dieser Grundstücke zu erhalten? Ihrem Anliegen tragen die seit dem 1. Januar 1974 geltenden Einheitswerte 1964 bereits Rechnung. Nach § 82 Abs. 2 Nr. 1 des Bewertungsgesetzes wird bei der Ermittlung des Grundstückswerts für Hochhäuser auf Zuschläge wegen übergroßer Flächen verzichtet. Die zu einem Hochhaus gehörende Grünfläche wird daher im Ergebnis bei allen einheitswertabhängigen Steuern, also bei der Grundsteuer, der Vermögensteuer und der Erbschaftsteuer, steuerlich nicht besonders erfaßt. Soweit ein selbständiges Grundstück im Bebauungsplan als Grünfläche ausgewiesen ist, führt die fehlende Bebauungsmöglichkeit zu sehr niedrigen Einheitswerten und damit zu einer geringeren Steuerbelastung. Im übrigen kann für öffentliche Grünflächen nach § 32 des Grundsteuergesetzes auch ein Erlaß der Grundsteuer in Frage kommen. Voraussetzung ist allerdings die Widmung des Grundstücks für diese Zwecke durch den Eigentümer. Unter ähnlichen Voraussetzungen können solche Grünflächen auch von der Vermögensteuer und der Erbschaftsteuer befreit werden. Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 10151* Für selbständige Grünflächen, die im Bebauungsplan als Bauland ausgewiesen sind, sehen die Steuergesetze dagegen keine Erleichterungen vor, weil solche Flächen nach der Bauleitplanung gerade der Bebauung zugeführt werden sollen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Offergeld auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Schmitz (Baesweiler) (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 12) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß seit der Einführung der Steuerreform (1. Januar 1975) die deutschen Bewohner im niederländischen und belgischen Grenzgebiet, die bisher schon eine Steuerklasse schlechter eingestuft wurden und kein Recht auf Lohnsteuer-Jahresausgleich, Bausparvertrag etc. hatten, jetzt noch zusätzlich keine Eintragungsmöglichkeiten eines Steuerfreibetrages haben, und wenn ja, wie gedenkt die Bundesregierung hier eine gerechte Lösung zu finden? Der Personenkreis, den Sie ansprechen, gehört zu den beschränkt steuerpflichtigen Arbeitnehmern. Entgegen Ihrer Auffassung können beschränkt steuerpflichtige Arbeitnehmer sich nach wie vor einen Freibetrag eintragen lassen. Der Eintrag erfolgt auf der besonderen Bescheinigung, die bei beschränkt steuerpflichtigen Arbeitnehmern an Stelle der Lohnsteuerkarte vom Finanzamt ausgestellt wird. Die Antragsgrenze von 1 800 DM gilt in diesen Fällen nicht. Eine Einschränkung liegt lediglich darin, daß — ebenso wie bei unbeschränkt steuerpflichtigen Arbeitnehmern — Vorsorgeaufwendungen nicht eingetragen werden können. Sie sind bei beschränkt steuerpflichtigen Arbeitnehmern für den Steuerabzug mit der in den Lohnsteuertabellen bereits berücksichtigten Vorsorgepauschale abgegolten. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Offergeld auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Althammer (CDU/ CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 14) : Wie hoch sind die Istausgaben, die zu Lasten des Rechnungsjahrs 1974 auf Grund des von der Bundesregierung am 6. Februar 1974 beschlossenen konjunkturpolitischen Sonderprogramms (Teil A und B) abgeflossen sind? Nach dem vorläufigen Ist-Ergebnis waren am 31. Dezember 1974 von den Bundesmitteln für das „Einmalige Sonderprogramm für Gebiete mit speziellen Strukturproblemen" 470,83 Millionen DM abgeflossen; das sind 78,5 vH der aus dem Bundeshaushalt aufzubringenden 600 Millionen DM. Davon entfallen auf den Teil A (kommunale Infrastrukturprojekte) 245,92 Millionen DM und auf den Teil B (unmittelbare Bundesinvestitionen) 224,91 Millionen DM. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatsekretärs Dr. Glotz auf die Mündlichen Fragen der Abgeordneten Frau Pack (CDU/ CSU) (Drucksache 7/3135 Fragen A 20 und 21): Gibt es aus jüngster Zeit Hinweise auf überproportional hohe Abschlüsse von Ausbildungsverträgen in Branchen, die von der gegenwärtigen Strukturkrise besonders betroffen sind? Wie viele Ausbilder haben derzeit die Ausbildereignungsprüfung abgelegt oder sind im Besitz gleichwertiger Qualifikationen? Zu Frage A 20: Neuere und genauere Angaben über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge, insbesondere nach Wirtschaftsbereichen, liegen nicht vor. Aufgrund der abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse in den einzelnen Berufsgruppen in den vergangenen Jahren kann man jedoch darauf schließen, daß die Ausbildungsverhältnisse mit am stärksten in den vom Strukturwandel betroffenen Bereichen z. B. Landwirtschaft, Textil und Bekleidung, Lederverarbeitung und Einzelhandel zurückgegangen sind. Zu Frage A 21: Ich gehe davon aus, daß sich die Frage auf die Ausbildereignungsprüfung nach der Ausbildereignungsverordnung (AEVO) vom 20. April 1972 mit. der Novellierung vom 25. Juli 1974 bezieht und nicht auf andere Prüfungen, wie die handwerkliche Meisterprüfung, die eine Ausbilderqualifizierung mit einschließt. Zur Zeit liegen mir folgende Zahlen vor: Bis zum Ende des Jahres 1973 haben knapp 60 000 Ausbilder die Prüfung abgelegt oder sind im Besitz gleichwertiger Qualifikationen (Prüfung nach AEVO: 9 643; Befreiung wegen anderer pädagogischer Prüfung: 4 292; Befreiung wegen langjähriger erfolgreicher Ausbildertätigkeit: 44 298). Für 1974 liegen erst die Ergebnisse aus 17 von 73 Bezirken der zuständigen Stellen (IHK) vor. Danach haben in diesen 17 Bezirken bereits über 20 000 die Prüfung abgelegt oder sind im Besitz gleichwertiger Qualifikationen (Prüfung nach AEVO: 6 312; Befreiung wegen anderer pädagogischer Prüfung: 1 378; Befreiung wegen langjähriger erfolgreicher Ausbildertätigkeit: 12 583). Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schmude auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Becker (Nienberge) (SPD) (Drucksache 7/3135 Fragen A 24 und 25) : Wie viele Beamte in Bund, Ländern und Gemeinden sind derzeit noch in den Eingangsämtern der verschiedenen Laufbahnen A 2, A 5, A 9 und A 13 beschäftigt? Wie hoch ist der jeweilige prozentuale Anteil der Beamten in diesen Gruppen bezogen auf die Gesamtlaufbahn? Die Beantwortung Ihrer Fragen setzt noch eine genauere Erfassung und Bewertung des mir zur Zeit zugänglichen Materials über die im Eingangsamt 10152* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 ihrer jeweiligen Laufbahn befindlichen Beamten und Richter voraus. Die verfügbaren statistischen Unterlagen unterscheiden zwar nach Besoldungsgruppen, aber im Bereich der Länder bei Verzahnungsämtern nur teilweise nach Spitzenämtern und Eingangsämtern. Eine Bereinigung halte ich für erforderlich. Dies war in der gegebenen kurzen Zeit leider nicht möglich. Ich wäre daher dankbar, wenn ich Ihnen die notwendigen Angaben sobald wie möglich gesondert machen dürfte. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schmude auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Weber (Heidelberg) (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Fragen A 26 und 27) : Wer haftet für Schäden, die einem Bürger unverschuldet bei Tumulten und öffentlichem Aufruhr entstehen, und gedenkt die Bundesregierung, insbesondere das Reichstumultschadensgesetz von 1924 zu revidieren? In welchem Umfang sind in den Jahren 1973 und 1974 durch Tumulte, öffentlichen Aufruhr, Demonstrationen u. ä. Schäden entstanden, und wer hat diese Schäden ersetzt? 1. Das als Landesrecht fortgeltende Tumultschadengesetz in der Fassung vom 29. März 1924 (RGBI I S. 381) regelt die Haftung für Sachschäden an beweglichem und und unbeweglichem Eigentum, die „im Zusammenhang mit inneren Unruhen durch offene Gewalt oder durch ihre Abwehr unmittelbar verursacht" worden sind. Zum Ersatz verpflichtete Körperschaft ist das Land, in dem der Schaden entstanden ist. Das Kriegspersonenschädengesetz in der Fassung vom 22. September 1927 (RGB1 I S. 515, 533) regelt entsprechend die Haftung für Schäden an Leib und Leben; die Weitergeltung dieses Gesetzes als Landesrecht ist jedoch umstritten. Die Bundesregierung sieht es als dringend notwendig an, den Ausgleich für Körper- und Sachschäden aus Demonstrations-, Tumult- und Terrorhandlungen insgesamt auf eine neue Grundlage zu stellen. Ein großer Teil der Geschädigten wird von dem Entwurf eines Gesetzes über die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten erfaßt, der gegenwärtig in den Ausschüssen des Deutschen Bundestages beraten wird und noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden soll. Der Entwurf sieht eine Entschädigung für Personen- und Sachschäden vor. Darüber hinaus hat die unabhängige Kommission zur Reform des Staatshaftungsrechts in ihrem der Bundesregierung im Oktober 1973 übergebenen Bericht vorgeschlagen, das Tumultschädenrecht im Rahmen des Staatshaftungsrechts bundeseinheitlich neu zu regeln und dem Bund dafür eine entsprechende Gesetzgebungskompetenz zu übertragen. Der Vorschlag wird gegenwärtig innerhalb der Bundesregierung und mit den Ländern erörtert. 2. Gesonderte Zahlen für die Jahre 1973 und 1974 liegen nicht vor. Eine im Februar 1974 bei den Ländern gehaltete Umfrage hinsichtlich der Zeit von 1950 bis (Februar) 1974 hat folgendes Ergebnis gebracht: a) Seit 1950 sind ca. 633 Tumultschadensfälle oder Fälle anderer Schäden im Zusammenhang mit unfriedlich verlaufenen Demonstrationen und ähnlichen erheblichen Störungen der öffentlichen Sicherheit durch Gewaltanwendung oder deren Abwehr bekannt geworden. Dabei handelt es sich ganz überwiegend um Sachschäden. b) Seit 1950 sind in 162 Fällen von Geschädigten Ersatzansprüche gegen die öffentliche Hand wegen derartiger Schäden gestellt worden. c) Seit 1950 ist in 20 Fällen eine Entschädigung nach dem Tumultschadenrecht oder aus Billigkeitsgründen ohne Anerkennung einer Rechtspflicht gezahlt worden. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schmude auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Franz (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 36) : Trifft die Meldung der „Welt" vom 20. Januar 1975 zu, die Sowjetunion habe aus Anlaß ihrer in Aussicht gestellten Teilnahme an der diesjährigen Berlinale gefordert, die Bundesfilmpreise nicht mehr durch den Bundesinnenminister während der Filmfestspiele in Berlin zu verleihen, und hat die Bundesregierung — bejahendenfalls — dies als Einmischung in innere deutsche Angelegenheiten zurückgewiesen? Den ersten Teil Ihrer Frage beantworte ich mit „nein" ; damit entfällt die Antwort auf den zweiten Teil Ihrer Frage. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. de With auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) (Drucksache 7/3135 Frage A 39) : Ist die Bundesregierung bereit zu prüfen, ob zur Vermeidung zahlreicher Strafverfahren vor allem auf dem Gebiet der Straßenverkehrsdelikte von dem Verletzten Schmerzensgeld künftig auch dann verlangt werden kann, wenn den Täter kein Verschulden trifft? Im Unterschied zu der verschuldensabhängigen Haftung aus unerlaubter Handlung, die Ersatz des vollen Schadens gewährt, ist die Gefährdungshaftung insbesondere auch im Straßenverkehrsrecht insofern eingeschränkt, als Ersatz nur bis zu einer bestimmten Haftungshöchstgrenze geleistet wird und ein Ersatz des immateriellen Schadens nicht vorgesehen ist. Die geltende Regelung berücksichtigt also einmal die Interessen des Geschädigten, indem sie auch ohne Nachweis des Verschuldens einen Anspruch auf Schadensersatz zuerkennt, trägt aber andererseits den Belangen des Schädigers Rechnung, zu dessen Gunsten in Fällen, in denen der Anspruch lediglich aus dem Gesichtspunkt der Gefährdungshaftung geltend gemacht werden kann, gewisse Haftungsbeschränkungen eingreifen. Gleichwohl ist verschiedentlich auch für die Gefährdungshaftung ein Schmerzensgeld gefordert worden. Ein entsprechender Vorschlag war bereits Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 10153* im Referentenentwurf eines Gesetzes zur Änderung und Ergänzung schadensersatzrechtlicher Vorschriften von 1967 enthalten. Die hierzu eingegangenen Stellungnahmen waren unterschiedlich, wobei von den Gegnern einer solchen Lösung u. a. auch auf die damit verbundenen Kosten, insbesondere hinsichtlich der Versicherungsprämien, hingewiesen wurde. Gegenwärtig wird ein Entwurf zur Änderung schadensersatzrechtlicher Vorschriften vorbereitet, der sich u. a. mit einer Anhebung der Haftungshöchstgrenzen bei der Gefährdungshaftung befaßt. In diesem Zusammenhang soll auch die Frage zur Diskussion gestellt werden, ob künftig Schmerzensgeld bei der Gefährdungshaftung vorgesehen werden soll. Ich bin allerdings nicht der Meinung, daß eine solche Ausdehnung der Schmerzensgeldregelung geeignet wäre, eine Verminderung von Strafverfahren, insbesondere auf dem Gebiet des Straßenverkehrs, zu bewirken. Die Staatsanwaltschaft bliebe auf jeden Fall verpflichtet, bei Verdacht einer strafbaren Handlung ein Ermittlungsverfahren einzuleiten. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Lenzer (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Fragen A 41 und 42) : Welche Vorstellungen hat die Bundesregierung über die langfristige Energieversorgung der Ballungszentren in der Bundesrepublik Deutschland sowohl unter dem Aspekt der Energiesicherheit als auch des Umweltschutzes, und gedenkt sie, in diesem Zusammenhang durch Förderungsmaßnahmen anhand eines Prototyp-Ballungszentrums eine musterhafte Energieversorgung der Zukunft zu demonstrieren? Wie beurteilt die Bundesregierung die Möglichkeit des Aufbaus einer dezentralen Fernwärmeversorgung in den Ballungszentren zur Versorgung einzelner Stadtteile, zuerst auf der Basis Kohle und später durch andere Energiequellen? Zu Frage A 41: Wie Ihnen sicher bekannt sein dürfte, hat Ihr Fraktionskollege, Herr Abgeordneter Pfeffermann, diese Frage im Juli 1974 schon einmal gestellt. In der Zwischenzeit hat die Bundesregierung der Lösung des Zielkonfliktes zwischen einer langfristigen Energieversorgung und den Erfordernissen des Umweltschutzes in den Ballungszentren der Bundesrepublik weiterhin ihre volle Aufmerksamkeit gewidmet. Zur Lösung dieses Problems, insbesondere der frühzeitigen Koordinierung von Energieversorgung und Umweltschutz hatte die Bundesregierung seinerzeit darauf hingewiesen, daß sie die nachstehend aufgeführten Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen fördere. Der jeweilige Stand dieser Maßnahmen ist folgender: 1. Energieerzeugung und Umweltschutz — Entwicklung von Verfahren zur Entschwefelung der Brennstoffe und Reinigung der Abgase Die Bundesregierung hat auf der Basis des BImschG bereits eine Reihe von Vorschriften erlassen, die auf den Einsatz von Abgasentschwefelanlagen und die Verwendung von entschwefeltem Brennstoff abzielen, z. B. 3. DVO zum BlmschG und TA-Luft. Die hierfür erforderlichen Verfahren sind Stand der Technik im Sinne von § 3 Abs. 6 BImschG. Diese Vorschriften werden zusammen — mit weiteren in Vorbereitung befindlichen Vorhaben — dazu beitragen, daß die Belastung der Luft mit Schwefeldioxyd auf längere Sicht wesentlich zurückgehen wird. — Entwicklung von Verfahren zur Vergasung fossiler Brennstoffe Auf der Grundlage des Rahmenprogramms Energieforschung 1974-1977 und der konjunkturpolitischen Maßnahmen der Bundesregierung werden u. a. für das Projekt einer Kohlevergasungsanlage in Dorsten entsprechende finanzielle Mittel bereitgestellt. Außerdem unterstützt die Bundesregierung in enger Abstimmung mit der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen die Weiterentwicklung der Kohledruckvergasung in Verbindung mit dem Gas/Dampf-Turbinen-Prozeß. — Verstärkter Einsatz von Heizkraftwerken und. Blockheizanlagen zur Wärmeversorgung Im Rahmen des Gesetzes zur Förderung von Investitionen und Beschäftigung sowie des Investitionszulagengesetzes in der Fassung vom 30. Dezember 1974 werden u. a. für energiesparende Heizkraftwerke und Fernwärmenetze Investitionszulagen gewährt. Auch das 3. Verstromungsgesetz fördert den Bau von Heizkraftwerken auf Steinkohlebasis. — Förderung der Hochtemperaturreaktoren als weiterer Beitrag für die Wärmeversorgung Neben dem im Bau befindlichen THTR-Prototyp in Schmehausen plant die VEW am gleichen Standort die Errichtung eines großen HTR mit einer Leistung von über 1 000 MW zur Stromerzeugung, der aber auch der Wärmeversorgung von Teilen des Ruhrgebiets dienen könnte. 2. Energietransport und -verteilung in Ballungszentren — Förderung der Entwicklung auf dem Gebiet der Hochspannungs-Gleichstromübertragung (HGÜ) zur Erreichung einer höheren Energiedichte bei gleicher Trasse — Förderung der Entwicklung intensiv gekühlter Kabel Bei diesen Vorhaben liegt keine grundlegende Veränderung seit Sommer 1974 vor, da es sich um langfristige Entwicklungen handelt. 3. Energieanwendung zur Erleichterung der Energieversorgung in Ballungsgebieten — Förderung der Bemühungen zum Ausbau einer integrierten Energieversorgung in Rich- 10154 * Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 tung der Idealvorstellung: Im Kerngebiet größerer Städte Ausbau der Fernwärme, im umliegenden Ring Ausbau der Gasversorgung und in den dünner besiedelten Außenbezirken Elektroheizung. Für die weniger dicht besiedelten Gebiete wird zur Zeit auch geprüft, welchen Beitrag die Sonnenenergie zur Versorgung dieser Gebiete langfristig leisten kann. — Maßnahmen zur Verbesserung der Wärmeisolierung von Gebäuden Für Neubauten bereitet die Bundesregierung ein Gesetz vor, das die Rechtsgrundlagen für die verbindliche Einführung eines höheren Wärmeschutzes schafft. Für bestehende Gebäude können nach Richtlinien des BMBau vom 20. Dezember 1974 unter bestimmten Voraussetzungen finanzielle Hilfen für die Verbesserung der Wärmedämmung in Anspruch genommen werden. - Untersuchung über die Versorgung mit Fern- wärme aus Kernkraftwerken (Modellstudie des BMFT für vier Ballungsräume) Ergebnisse werden für Anfang 1976 erwartet. — Aufbau einer Fernwärmesammelschiene an der Ruhr und im Saargebiet auf konventioneller Energiebasis Im Rahmen der konjunkturpolitischen Maßnahmen der Bundesregierung wurden zwei Entwicklungsprojekte gefördert. Es handelt sich um die Fernwärmeschiene Ruhr und um ein ähnliches Projekt an der Saar. Die Bundesregierung hat zur schnelleren Verwirklichung einer langfristig gesicherten Energieversorgung und einer lebenswerten Umwelt in den Ballungszentren alle Möglichkeiten ausgeschöpft, die im Rahmen des Gesetzes zur Förderung von Investitionen und Beschäftigung, des Konjunkturprogramms und des 3. Verstromungsgesetzes gegeben sind .Sie verkennt dabei nicht, daß dieser Zielkonflikt nur langfristig gelöst werden kann. Zu Frage A 42: In der ersten Fortschreibung des Energieprogramms hat die Bundesregierung der Ausbreitung der Fernwärme besondere Bedeutung beigemessen, da sie in Verbindung mit Heizkraftwerken nicht nur eine erhebliche Energieeinsparung mit sich bringt, sondern auch in besonderem Maße umweltschonend ist. Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß der kapitalintensive Aufbau einer Fernwärmeversorgung in den Ballungszentren schrittweise über die Bildung einzelner Fernwärmeinseln (Versorgung der Industrie und der Haushalte mit Kraft und Wärme aus Heizkraftwerken) erfolgen sollte, die später zum größeren Netz zusammenwachsen können. Die Erzeugung der Fernwärme sollte bevorzugt auf der Energiebasis der heimischen Kohle erfolgen. Beim Zusammenschluß der bestehenden Fernwärmenetze ist zu einem späteren Zeitpunkt die Erzeugung auf der kostengünstigeren Kernenergiebasis anzustreben. Wachsende Fernwärmenetze können bei der derzeitigen Kostenlage, wenn sie in der Größenordnung von 1 000 Gcal/h gekommen sind, später aus Kernkraftwerken (soweit möglich aus HTR-Blöcken) mit wesentlich niedrigeren Energiekosten gespeist werden. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Immer (SPD) (Drucksache 7/3135 Fragen A 47 und 48) : Gibt es Anzeichen dafür, daß im Rahmen des Weinimports großer Konsumweinhersteller, insbesondere im Raum Mosel/Saar, die Qualitätsbestimmungen unterlaufen und damit die Wettbewerbschancen der heimischen Winzer vermindert werden? Was wird von der Bundesregierung unternommen, damit die Wettbewerbsverzerrungen im Bereich der Weinherstellung innerhalb der EG mit Bezug auf Qualitätsbestimmungen und -kontrolle abgebaut werden? Zu Frage A 47: Der Bundesregierung sind derartige Anzeichen nicht bekanntgeworden. Sie ist im übrigen der Auffassung, daß die bestehenden Rechtsvorschriften eine ausreichende Handhabe bieten, Manipulationen beim Weinimport zu begegnen. Die Bundesregierung ist weiterhin überzeugt, daß die Bundesländer, die das Weinrecht nach Artikel 87 des Grundgesetzes als eigene Angelegenheit vollziehen, von diesen rechtlichen Möglichkeiten jeden Gebrauch machen werden. Zu Frage A 48: Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß von Wettbewerbsverzerrungen in dieser Allgemeinheit nicht gesprochen werden kann. Sie wird sich — wie schon bisher — gemeinsam mit den Bundesländern darum bemühen, daß die bestehenden Kontrollmöglichkeiten optimal genutzt und auf diese Weise Manipulationen verhindert werden, die wettbewerbsverfälschende Wirkung haben könnten. Sie wird sich auch bei den jetzt in Brüssel anstehenden Beratungen einer Verordnung zur Änderung der Grundverordnung Nr. 816/70 zur EWG-Weinmarktorganisation für eine Verstärkung der Überwachung insbesondere durch Verbesserungen in der Zusammenarbeit der Weinkontrollorgane der Mitgliedstaaten einsetzen. Anlage 15 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Lambinus (SPD) (Drucksache 7/3135 Fragen A 59 und 60) : Wie ist der Stand der Bemühungen der Bundesregierung zum Schutz des Güte- und Warenzeichens des fränkischen „Bocksbeutels" vor Nachahmungen, und teilt die Bundesregierung meine Meinung, daß der „Bocksbeutel" ein schutzwürdiges Gate- und Warenzeichen des fränkischen Weinbaues ist? Teilt die Bundesregierung meine Meinung, daß der Import von portugiesischen Weinen in Bocksbeutelabfüllung ein großer Schaden für den fränkischen Weinbau ist? Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 10155* Zu Frage A 59: Bei der Bocksbeutelflasche handelt es sich rechtlich weder um ein Güte- noch um ein Warenzeichen. Ihr kommt aber — wie der Bundesgerichtshof in seinem Urteil vom 12. März 1971 festgestellt hat — für deutschen Wein die Bedeutung einer mittelbaren geographischen Herkunftsangabe für Frankenwein sowie für bestimmte badische Weine zu. Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß die Bocksbeutelflasche als mittelbare geographische Herkunftsangabe für die genannten Weine geschützt werden muß. Sie hat daher bei den Beratungen einer EG-Verordnung über die Bezeichnung und Aufmachung der Weine und der Traubenmoste gegen den nachhaltigen Widerstand anderer Delegationen die Aufnahme einer Ermächtigung in Artikel 40 Abs. 2 Buchstabe b der EWG-Verordnung Nr. 2133/74 vom 8. August 1974 durchgesetzt, bestimmte Behältnisse bestimmten Erzeugnissen vorzubehalten. Sie wird sich bei den Beratungen der hierzu notwendigen Durchführungsverordnung wiederum mit Nachdruck für Vorschriften einsetzen, die den für Frankenweine berechtigten Schutz der Bocksbeutelflasche sicherstellen. Es kann jedoch nicht erwartet werden, daß innerhalb der Europäischen Gemeinschaft ein absoluter Schutz der Bocksbeutelflasche für Frankenwein erreicht werden kann, das heißt ein Verwendungsverbot auch für solche ausländischen Weine, die diese oder eine ähnliche Flaschenform seit Jahrzehnten berechtigterweise verwenden. Das Verlangen, einen so erworbenen Besitzstand anzuerkennen, würde die Bundesregierung nicht ablehnen können, ohne damit gleichzeitig den angestrebten Schutz der Bocksbeutelflasche für den Frankenwein zu gefährden. Sie wird sich jedoch dafür einsetzen, daß die Benutzung dieser Flaschen — z. B. durch Aufstellung einer Liste — ausschließlich auf die Weine beschränkt wird, zu deren Abfüllung sie traditionell verwendet wird. Die Bundesregierung wird weiterhin auf Schaffung von Kennzeichnungsvorschriften dringen, die eine Täuschung des Verbrauchers über die Herkunft der einzelnen in gleiche Flaschenformen abgefüllte Erzeugnisse ausschließen. Zu Frage A 60: Die Bundesregierung teilt diese Auffassung nicht. Sie stellt vielmehr mit Befriedigung fest, daß obwohl seit 1950 portugiesischer Roséwein in bocksbeutelähnlichen Flaschen in die Bundesrepublik eingeführt wird — der Frankenwein bisher ohne Schwierigkeiten abgesetzt werden konnte. Die Bundesregierung rechnet damit, daß dies auch in Zukunft so bleiben wird. Anlage 16 Antwort des Parl. Staatsekretärs Zander auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) (Drucksache 7/3135 Frage A 63) : Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, die Aufklärung über die Auswirkungen von Arzneimitteln auf die Fahrtüchtigkeit der Verkehrsteilnehmer zu verstärken (ADAC-Broschüre Arzneimittel und Straßenverkehr), und sieht sie die in den Niederlanden praktizierten Aufklärungsmaßnahmen als ein Beispiel für ähnliche oder andere Maßnahmen in der Bundesrepublik Deutschland an? Ihre Frage beantworte ich im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Verkehr wie folgt: Die Aufklärung über die Auswirkungen von Arzneimitteln auf die Fahrtüchtigkeit ist außerordentlich problematisch. Abgesehen davon, daß es eine begrenzte Anzahl von Medikamenten gibt, deren eindeutig nachteilige Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit bekannt ist, bestehen Schwierigkeiten bei einer unübersehbaren Zahl von Arzneimitteln, in denen wirksame Bestandteile kombiniert sind, die nach Art und Dosierung für sich allein keine oder keine nennenswerte Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit haben, in der Kombination untereinander aber die Fahrtüchtigkeit deutlich einschränken. Weiterhin ist der gleichzeitige Genuß auch kleiner Mengen von Alkohol und die sehr unterschiedliche individuelle Reaktionsweise des Einzelnen zu berücksichtigen. Aus diesen Gründen ist eine an einzelnen Stoffen ausgerichtete Aufklärung von medizinischen Laien kaum durchführbar. Vielmehr müßte eine wirksame Aufklärung den Bürger allgemein auf den grundsätzlich gefährlichen Zusammenhang zwischen Arzneimitteleinnahme und Fahrtüchtigkeit hinweisen. Die Bundesregierung wird im Rahmen ihrer Verkehrsaufklärung dem Einfluß von Arzneimitteln auf die Fahrtüchtigkeit verstärkte Aufmerksamkeit widmen. Dabei wird der Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit mit der Bundesärztekammer prüfen, ob sich ein Plakataushang in ärztlichen Wartezimmern in Praxen oder Krankenhäusern empfiehlt, in dem auf den grundsätzlich möglichen Zusammenhang von Arzneimitteln und Fahrtüchtigkeit hingewiesen wird. Entscheidend kann aber nur die Belehrung des einzelnen Patienten durch seinen Arzt sein. Im übrigen sieht der dem Bundestag bereits vorliegende Entwurf eines Gesetzes zur Neuordnung des Arzneimittelrechts vor, daß die Zulassungsbehörde bei der Zulassung eines Arzneimittels im Wege der Auflage einen Warnhinweis anordnen kann, wenn dieses die Reaktionsfähigkeit im Straßenverkehr beeinträchtigt. Dieser Warnhinweis muß je nach Lage des Falles auf dem Behältnis, auf der äußeren Umhüllung oder in der Gebrauchsinformation stehen (Art. 1 § 10 Abs. 2, § 11 Abs. 2, § 27 Abs. 2 Nr. 1-3). Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Jahn (Braunschweig) (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Fragen A 64 und 65) : Sind der Bundesregierung die schwerwiegenden Folgen der Minimata-Krankheit in Japan, die auf Grund des Verzehrs quecksilberhaltiger Fische Schädigungen des Zentralnervensystems, Erblindung und mutagene Belastungen bringen, bekannt, und wenn ja, was gedenkt sie zu tun, um durch gesetzliche Maßnahmen und Kontrollen die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen? 10156* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 Ist die Bundesregierung für die Harmonisierung der nationalen Rechtsvorschriften über den Quecksilbergehalt von Fischen im Rahmen der EG, und sind bereits entsprechende Schritte unternommen worden? Der Bundesregierung sind Ursache und Verlauf der sogenannten Minimata-Krankheit, die nach Verzehr stark quecksilberhaltiger Fische in Japan aufgetreten ist, bekannt. Diese Vergiftungsfälle sind als Beispiel zur Charakterisierung der Umweltbelastung mit Quecksilber im Beitrag der Projektgruppe „Umweltchemikalien und Biozide" zum Umweltprogramm der Bundesregierung besonders herangezogen worden. Ich beziehe mich insoweit auf die Ausführungen in der Bundestagsdrucksache VI/2710. Nach den vorliegenden Untersuchungsbefunden sind Quecksilbergehalte, wie sie in Japan zum Auftreten der Minimata-Krankheit geführt haben, bei den in der Bundesrepublik Deutschland im Verkehr befindlichen Fischen und anderen Seetieren in keinem Falle festzustellen gewesen. Zum Schutz der Bevölkerung vor möglichen Gesundheitsgefahren verkündet die Bundesregierung in Kürze die Verordnung über Höchstmengen an Quecksilber in Fischen, Krusten-, Schalen- und Weichtieren, in der die Voraussetzungen für eine einheitliche und koordinierte Überwachung dieser Lebensmittel geschaffen werden. Von der Bundesregierung sind auch schon Schritte zur Harmonisierung der nationalen Rechtsvorschriften über den Quecksilbergehalt von Fischen im Bereich der Europäischen Gemeinschaft eingeleitet worden. Sachverständigengespräche, durch die eine innergemeinschaftliche Regelung vorbereitet werden soll, werden auf Vorschlag der Kommission demnächst durchgeführt. Die Bundesregierung würde einen einheitlichen Beurteilungsmaßstab sehr begrüßen. Anlage 18 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung auf die Mündliche Frage der Abgeordneten Frau Grützmann (SPD) (Drucksache 7/3135 Frage A 66) : Sieht die Bundesregierung durch die Umgestaltung der Gepäckwagen eine Möglichkeit, den Transport von Behinderten menschenwürdig zu gestalten, und wann ist mit der Inbetriebnahme der Wagen zu rechnen? Der Vorstand der Deutschen Bundesbahn hat — wie dieser mir mitteilt — im August 1974 den Auftrag erteilt, die Benutzung aller Anlagen und Einrichtungen für den Personenverkehr durch Körperbehinderte in einer besonderen Arbeitsgruppe zu untersuchen. Diese Gruppe hat die Aufgabe, zu prüfen und vorzuschlagen, wie bereits bestehende Einrichtungen verbessert werden können und welche neuen Maßnahmen getroffen werden müßten, um Körperbehinderten und älteren Mitbürgern die Inanspruchnahme des gesamten DB-Leistungsangebots zu ermöglichen. Dabei wird auch Ihre Frage wegen der Beförderung von Rollstuhlfahrern in Zügen der Deutschen Bundesbahn im Benehmen mit den Verbänden untersucht. Die Vorschläge und die damit verbundene Kostenbelastung werden voraussichtlich erst Mitte dieses Jahres bekannt sein. Anlage 19 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung auf die Mündliche Frage der Abgeordneten Frau Grützmann (SPD) (Drucksache 7/3135 Frage A 63) : Welches sind die Gründe, die eine bundeseinheitliche Ausgestaltung der Führerscheine verhindern, und sieht die Bundesregierung hier eine Möglichkeit, zu einer effizienteren Regelung zu kommen? Die in der Bundesrepublik Deutschland ausgestellten Führerscheine müssen alle dem nach § 10 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) vorgeschriebenen Muster entsprechen. Abweichungen von diesem Muster sind nicht zulässig. Anlage 20 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Büchner (Speyer) (SPD) (Drucksache 7/3135 Fragen A 75 und 76) : Welche zusätzlichen Einnahmen könnte die Deutsche Bundesbahn jährlich erzielen, wenn sie die Außenflächen aller im Inland verkehrenden Personen- und Güterzüge als Werbeflächen vermieten würde? Wird die Bundesregierung der Deutschen Bundesbahn die Vermietung der Wagenaußenflächen zu Werbezwecken empfehlen, um die Einnahme der Deutschen Bundesbahn zu steigern und das Defizit zu verringern? Zu Frage A 75: Diese Frage kann nicht beantwortet werden, weil Versuche in der Vergangenheit, alle Außenflächen von Reisezug- und Güterwagen für Wirtschaftswerbung zu nutzen, von der Deutschen Bundesbahn nach einer Erprobungszeit wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt wurden. Zu Frage A 76: Die Deutsche Bundesbahn ist in der Vermietung von Außenflächen an Eisenbahnfahrzeugen frei. Sie ist vom Bundesminister für Verkehr lediglich gebeten worden, die Alkoholreklame an den Außenflächen ihrer Omnibusse einzuschränken. Anlage 21 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Lemmrich (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 79): Welchen Berufen haben die Leiter der Abteilung Wasserstraßen bzw. Wasserbau des Bundesverkehrsministeriums und des Reichsverkehrsministeriums seit 1920 angehört? Die bisherigen Leiter der Abteilungen Wasserbau bzw. Wasserstraßen gehörten dem höheren bautechnischen Verwaltungsdienst — Fachrichtung „Bauingenieurwesen" — an. Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 10157* Anlage 22 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Zebisch (SPD) (Drucksache 7/3135 Frage A 80) : Ist die Bundesregierung bereit, die Zahl der Ausbildungsplätze bei der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Bundespost in den Einrichtungen dieser Bundessondervermögen im Bereich Niederbayerns und der Oberpfalz spürbar zu erhöhen? Bei der Deutschen Bundesbahn wie bei der Deutschen Bundespost reichen die vorhandenen Ausbildungskapazitäten aus, den voraussichtlichen Bedarf an Nachwuchskräften aus Ausbildungsberufen nach dem Berufsbildungsgesetz auszubilden. Beide Betriebsverwaltungen beabsichtigen daher nicht, ihre Ausbildungskapazitäten in den von Ihnen angesprochenen Räumen spürbar zu erhöhen. Anlage 23 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Böhm (Melsungen) (CDU/ CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 81) : Warum hat die Deutsche Bundesbahn in diesen Tagen das Teilstück vom Bahnhof Philippsthal zur Zonengrenze der Bahnstrecke Gerstungen (DDR)—Heringen—Philippsthal—Vacha (DDR) abgebaut, und sind dem Absprachen mit der DDR bzw. Gespräche über eine mögliche Wiederaufnahme des Zugverkehrs an dieser Stelle vorangegangen? Wie mir die Deutsche Bundesbahn (DB) mitteilt, hat sie im Zusammenhang mit einer notwendigen Weichenauswechslung Gleisvereinfachungen vorgenommen, die aus wirtschaftlichen Gründen den Rückbau des 750 m langen Gleises bis zur Zonengrenze erforderlich machten. Gespräche mit der DDR über neue Grenzübergänge sind bisher an der Haltung der DDR gescheitert, die nur bei entsprechendem Verkehrsaufkommen zur Öffnung neuer Grenzübergänge bereit ist. Da in unmittelbarer Nähe der Übergang Gerstungen (DR)—Obersuhl (DB) noch aufnahmefähig ist, lehnt die DDR eine Wiederaufnahme des Grenzübergangs Philippsthal (DB)Vacha (DR) ab. Anlage 24 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Memmel (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 82) : Hat die Bundesregierung die Absicht — trotz der schwierigen Finanzlage bei der Deutschen Bundespost und Bundeshahn —, weiterhin mit großem Kostenaufwand Beilagen in Tageszeitungen zu veröffentlichen, wie dies mit der Broschüre „Weltweite Kommunikation — Deutsche Bundespost" geschehen ist? Die Deutsche Bundespost und die Deutsche Bundesbahn gestalten nur selten Beilagen in Tageszeitungen. Beilagen dieser Art werden auch künftig nur in Betracht gezogen, wenn Informationswert und Kostenaufwand in einem angemessenen Verhältnis stehen. Ziel der Beilage — „Weltweite Kommunikation — Deutsche Bundespost" --- war es, meinungsaktive Zeitungsleser über wichtige und aktuelle Fragen des Post- und Fernmeldewesens zu informieren. Die Post muß — wie jedes andere Unternehmen auch — ihren Kunden immer wieder sagen, welche Dienstleistungen sie anzubieten hat und wie diese Dienstleistungen funktionieren. Nur so werden die öffentlichen Einrichtungen transparent, wie es für eine Demokratie selbstverständlich ist. Anlage 25 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Haack auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Schneider (CDU/ CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 83) : Bis wann sieht sich die Bundesregierung in der Lage, das mit Entschließung des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau vom 9. Oktober 1974 erbetene Gesamtkonzept zur Erhaltung und Modernisierung kulturhistorisch und städtebaulich wertvoller Gebäude vorzulegen, und durch welche konkreten Maßnahmen gedenkt sie, den Denkmalschutz zu unterstützen? Die Arbeiten an einem Gesamtkonzept zur Erhaltung und Erneuerung kulturhistorisch oder aus anderen städtebaulichen Gründen wertvoller alter Bausubstanz sind entsprechend der Entschließung des 15. Bundestagsausschusses in Lübeck in Kontakt mit der Arbeitsgemeinschaft der Städte Bamberg—Lübeck—Regensburg aufgenommen worden. Die bisher erarbeiteten Ergebnisse bedürfen jedoch noch weiterer Abstimmung u. a. mit den Bundesressorts und den Ländern. Der erste Anknüpfungspunkt für konkrete Maßnahmen wird die jetzt im 15. Bundestagsausschuß beratene Novelle zum Bundesbaugesetz sein. Es sollte versucht werden, durch Vorschriften im Rahmen des Städtebaurechts die Belange der Erhaltung städtebaulich wertvoller alter Bausubstanz wirksam zu unterstützen. Anlage 26 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Haack auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Schneider (CDU/ CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 84) : Welche Konsequenzen ergeben sich für die Bundesregierung aus der jüngsten Entscheidung des Bayerischen Obersten Landesgerichts, wonach das Leerstehenlassen von Wohnungen keine Zweckentfremdung darstellt, hinsichtlich des Zweckentfremdungsverbots nach Artikel 6 des Gesetzes vom 4. November 1971? Die Bundesregierung erwägt — nicht erst seit der Entscheidung des Bayerischen Obersten Landesgerichtes — im Rahmen der Arbeiten am Entwurf eines Wohnungsmodernisierungsgesetzes den auch aus anderen Gründen für reformbedürftig gehaltenen Artikel 6 des Gesetzes vom 4. November 1971 zu konkretisieren, um den Willen des Gesetzgebers eindeutig zum Ausdruck zu bringen. 10158* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 Anlage 27 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Haack auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Hauser (Krefeld) (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 85): Ist die Bundesregierung auf Grund der besorgniserregenden Jugendarbeitslosigkeit bereit, bei allen öffentlichen Aufträgen, die nach der Verdingungsordnung für Bauleistungen (VOB) vergeben werden, bevorzugt solche Unternehmen zu berucksichtigen, die in ihrem Betrieb Lehrlinge ausbilden? Bei der Vergabe von Bauaufträgen nach den Allgemeinen Bestimmungen für die Vergabe von Bauleistungen (VOB/A) ist die Bevorzugung von Unternehmen, die in ihrem Betrieb Lehrlinge ausbilden, nicht möglich. Die VOB verlangt, daß allen Bewerbern die gleichen Wettbewerbschancen eingeräumt werden. Nach § 8 Nr. 1 VOB/A (Fassung 1973) sind alle Bewerber gleich zu behandeln. Der Zuschlag muß auf das annehmbarste Angebot erteilt werden, wobei nur leistungsbezogene Kriterien, insbesondere wirtschaftliche und technische Gesichtspunkte berücksichtigt werden können. Die früher bestehende Möglichkeit, unter Handwerkern bei annähernd gleichwertigen Angeboten Meister und Lehrberechtigte zu bevorzugen, wenn sie Lehrlinge im eigenen Betrieb ausbilden, konnte in die Neufassung der VOB nicht übernommen werden, da dies ein Verstoß gegen die EWG-Richtlinie über die Liberalisierung öffentlicher Bauaufträge (Bau-Liberalisierungsrichtlinie — 71/304 EWG — ABl - d - EG Nr. L 185/1 — 185/3 v. 16. 8. 1971) wäre. Anlage 28 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Haack auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Evers (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 86) : Mit welchen Bundesländern konnten bisher Korrekturen der Regelungen für die Wohnungsbauförderungen vereinbart werden (Antwort auf die Fragen 61 und 62 am 11./12. Dezember 1974), und welche konkreten Verbesserungen für die Bewohner von Sozialwohnungen bringen diese vereinbarten Regelungen ab wann mit sich? Wie seinerzeit von mir ausgeführt, verhandelt die Bundesregierung bereits seit geraumer Zeit mit den für die Wohnungsbauförderung zuständigen Ressorts der Länder über eine Begrenzung des subventionstechnisch bedingten Mietanstiegs. Diese Verhandlungen haben zwar noch zu keiner allgemein verbindlichen Regelung geführt; in einzelnen Ländern ist es aber im Zusammenhang mit den Verhandlungen bereits zu einer Korrektur der entsprechenden Regelungen für die Neubauförderung gekommen. Ich will hier nur folgende Beispiele nennen: 1. Das Land Bayern hat im Wohnungsbauprogramm 1975 die bisherige Koppelung des Abbaues der Miet- und Lastenverbilligung mit regional differenzierten zinsverbilligten Darlehen beseitigt. Durch diese Koppelung war beispielsweise für die Sozialwohnungen in München ein weit überdurchschnittlicher, nicht mehr als tragbar anzusehender Mietanstieg vorprogrammiert. Der neue bayerische Förderungserlaß sieht nunmehr eine landeseinheitliche Regelung vor, welche die Nachteile der bisherigen Regelung vermeidet. Diese Verbesserung kommt den künftigen Bewohnern der ab 1975 in München und anderen Großstädten des Landes geförderten Sozialwohnungen zugute. 2. Das Land Nordrhein-Westfalen hat bereits 1973 in seinen Förderungsbestimmungen (Nr. 69 a der Wohnungsbau-Finanzierungsbestimmungen) eine Regelung getroffen, welche die Bauherren von Mietwohnungen des sozialen Wohnungsbaues im wesentlichen an ihre für die Bewilligung der öffentlichen Mittel gemachten Kostenangaben bindet. Dadurch wurde für die ab 1973 geförderten Sozialwohnungen der Spielraum für die Überschreitung der sogenannten Bewilligungsmieten durch die bei Bezug der Wohnungen tatsächlich geforderten Mieten stark beengt. 3. Das Land Nordrhein-Westfalen hat außerdem durch Runderlaß des Innenministers vom 15. Februar 1974 Bestimmungen über einen Härteausgleich bei Mieterhöhungen durch Wegfall von Aufwendungsbeihilfen oder infolge von Zinserhöhungen für Kapitalmarktmittel getroffen. Diese Sondermaßnahme des Landes Nordrhein-Westfalen ermöglicht es, bei den Sozialwohnungen früherer Förderungsjahrgänge, deren Miete über die derzeit geltenden Mietobergrenzen des sozialen Wohnungsbaues hinaus gestiegen sind, gezielte Mietsenkungen zu erreichen. Anlage 29 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Haack auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Wernitz (SPD) (Drucksache 7/3135 Fragen A 87 und 88) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß die Umsetzung der Zweiten Verordnung zur Änderung berechnungsrechtlicher und mietpreisrechtlicher Vorschriften vom 19. Dezember 1974 in den letzten Wochen in mehreren Fällen angewandt wurde, ohne daß dabei die einzelnen Bestimmungen vollständig bekannt und zutreffend angewandt wurden? Ist die Bundesregierung bereit, im Rahmen der Informationsblätter „Die Bundesregierung informiert — Mietrecht" auch die wesentlichen Bestimmungen der Zweiten Verordnung zur Änderung berechnungsrechtlicher und mietpreisrechtlicher Vorschriften darzustellen? Zu Frage A 87: Der Bundesregierung ist bisher nicht bekannt, daß die Verordnung vor der Verkündung und unzutreffend angewandt worden ist. Zu Frage A 88: Es wird bereits geprüft, wie die Zweite Verordnung zur Änderung berechnungsrechtlicher und mietpreisrechtlicher Vorschriften am zweckmäßigsten in dem von Ihnen genannten Informationsblatt berücksichtigt werden kann. Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 10159* Anlage 30 Antwort des Staatssekretärs Bölling auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Spranger (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 89) : Auf Grund welcher Erwägungen hat die Bundesregierung in den „Ostinformationen" die Pressekampagne des Ostblocks gegen die Reise eines Parteivorsitzenden aus der Bundesrepublik Deutschland in die Volksrepublik China veröffentlicht? Ihre Anfrage, Herr Abgeordneter, läßt mich vermuten, daß Sie die Aufgabe der „Ost-Informationen" verkennen. Dieser nur zur dienstlichen Verwendung bestimmte Dienst hat seit 1952 unverändert den Zweck, Nachrichtenmaterial nach den Originalfassungen zu zitieren bzw. zusammenzufassen. Dies entspricht der im Bundeshaushaltsplan und in § 81 der Gemeinsamen Geschäftsordnung der Bundesministerien definierten Aufgabe des Presse- und Informationsamtes, „den Bundespräsidenten und die Bundesregierung auf dem gesamten Nachrichtensektor laufend zu unterrichten". Dazu gehört es, daß die „Ost-Informationen" objektiv, genau und möglichst vollständig über Verlautbarungen des Rundfunks, der Nachrichtenagenturen und der Presse des Ostens berichten. Es steht außer Frage, daß gerade das publizistische Echo des Ostens auf die Reise des Vorsitzenden der CSU und Bundestagsabgeordneten Dr. Strauß von verhältnismäßig hoher informationspolitischer Bedeutung ist, nicht zuletzt auch für Herrn Strauß selbst. Eine Verkürzung dieses Echos in den „Ost-Informationen" wäre nicht statthaft gewesen. Anlage 31 Antwort des Staatsministers Moersch auf die Mündliche Frage der Abgeordneten Frau von Bothmer (SPD) (Drucksache 7/3135 Frage A 91): Wird die Bundesregierung auch in Zukunft zeitkritisch engagierte Kunst ohne Rücksicht auf parteipolitische Interessen entsprechend den Leitsätzen für Auswärtige Kulturpolitik fördern, und nach welchen Wertmaßstäben geschieht das? Die Bundesregierung wird auch in Zukunft zeitkritische Kunst fördern. Sie wird jedoch nicht mit öffentlichen Mitteln dazu beitragen, parteipolitische Auseinandersetzungen ins Ausland zu verlegen. Die Bundesregierung hält sich für die Festlegung von Wertmaßstäben im Bereich der Bildenden Kunst nicht für zuständig. Sie wird daher künftig, wie bisher, die entsprechenden Entscheidungen den für zuständig erklärten Gremien überlassen. Doch müssen wir uns darüber im klaren sein, daß auch dieses Verfahren das Problem der gesellschaftlichen Bewertung geistiger Leistung nur annähernd löst. Sobald wir die üblichen und groben Maßstäbe der Vorbildung, der Diplome oder des wirtschaftlichen Erfolges verlassen, sehen wir uns einer unüberwindlichen Schwierigkeit gegenüber; diese Schwierigkeit besteht nicht nur in der Wahl der Definition dessen was Kunst ist, sondern in der unlösbaren Aufgabe über Qualität, über das bessere Kunstwerk zu entscheiden. Anlage 32 Antwort des Staatsministers Moersch auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Spranger (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 92) : Welche diplomatischen Schritte hat die Bundesregierung im Hinblick auf die Pressekampagne des Ostblocks gegen die Reise eines Parteivorsitzenden aus der Bundesrepublik Deutschland in die Volksrepublik China unternommen? Die Bundesregierung hat keine diplomatischen Schritte unternommen. Sie folgt damit dem Grundsatz, nicht zu ausländischen Pressepolemiken Stellung zu nehmen, gleich, wen sie betreffen, ob Regierung oder Opposition. Ich konnte das hier schon mehrfach darlegen und verweise insbesondere auf die Antworten, die ich am 21. März 1974 dem Abgeordneten Dr. Waigel und am 7. November 1974 dem Abgeordneten Jäger (Wangen) gegeben habe. Anlage 33 Antwort des Staatsministers Moersch auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Dollinger (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 102) : Trifft die Meldung des Münchner Merkur vom 16. Januar 1975 zu, der deutsche Botschafter in Athen sei aufgefordert worden, bei der griechischen Regierung darauf hinzuwirken, einen vor fast zwei Jahren an deutsche Firmen vergebenen Großauftrag unter Verletzung eines am 26. April 1973 unterzeichneten Protokolls der „DDR" auf deren technisch wie preislich schlechteres Angebot hin zuzuschanzen, und was hat — bejahendenfalls — die Bundesregierung bzw. die deutsche Botschaft in Athen daraufhin und im einzelnen unternommen? Die Meldung des „Münchner Merkur" vom 16. Januar 1975 trifft nicht zu. Der Deutsche Botschafter in Athen ist nicht aufgefordert worden, in dem in der Meldung behaupteten Sinne auf die griechische Regierung einzuwirken.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Werner Marx


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Kollege Friedrich, ich glaube, daß es erstens zu begrüßen ist, wenn wir endlich einmal mit einem größeren Ernst, als das bisher z. B. von Ihrer Seite geschehen ist, an das Urteil des Bundesverfassungsgerichts herangehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Zweitens möchte ich Ihnen sagen, ich denke gar nicht daran, das Urteil etwas weiter auszulegen. Was ich im Augenblick tue, ist, daß ich noch einmal in aller Deutlichkeit klarmache, wozu leichtfertige Verhandlungen, Verhandlungen unter Zeitdruck Sie und die
    von Ihnen getragene Regierung — und damit uns alle — leider geführt haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, in einer Debatte hier in diesem Hause — es war exakt am 15. Februar 1973 — über diesen Protokollvermerk sagte der Verhandlungs- und Formulierungsmeister Egon Bahr — ich zitiere —

    (Reddemann [CDU/CSU] : Meister in Anführungszeichen!)

    — das war alles in Anführungszeichen, Herr Kollege Reddemann; auch das, was ich jetzt zitiere —:
    Das Ergebnis ist, daß der Vertrag Fragen der Staatsbürgerschaft nicht berührt, es also bei unserem Recht bleibt.
    Herr Kollege Friedrich, ich bitte, das nachzulesen. Herr Kollege Mertes wollte das damals genau wissen. Er unterbrach Herrn Bahr mit der Frage — ich zitiere Alois Mertes —:
    Ist Ihre Aussage über die Protokollerklärung der Bundesrepublik Deutschland betreffend Staatsangehörigkeitsfragen so zu verstehen, daß es eine Änderung des deutschen Rechts in dieser Frage nicht gibt und nicht geben wird?
    Herr Bahr hat geantwortet, wir hätten keine Verpflichtung übernommen. Und Herr Mertes fragt noch einmal:
    Es geht nicht darum, ob es eine Verpflichtung gibt, sondern darum, ob Sie hier die Aussage getroffen haben, daß es eine Änderung des deutschen Staatsangehörigkeitsrechts nicht gibt und nicht geben wird.
    Egon Bahr antwortete für die Bundesregierung — ich zitiere „Ich habe diese Aussage genauso getroffen." Meine Damen und Herren, das, was damals hier gesagt worden ist und was wir jetzt erleben, steht wirklich in einem schreienden Widerspruch zueinander.
    Ich darf bitte noch den ehemaligen Außenminister, Herrn Scheel, zitieren, der hier am 10. Mai 1973 — ich möchte sagen: ahnungsvoll und verschwommen zugleich — erklärte:
    Wir werden daher die Wirkungen des Vertrages erst später sicher beurteilen können.
    Und er fügte hinzu:
    Natürlich sehen auch wir die Gefahr, daß die Regelung der Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten in der Welt draußen den Eindruck hervorrufen könnte, die deutsche Frage sei jetzt gelöst. Deshalb
    — sagt der damalige Außenminister —
    haben wir nicht nur in Ost-Berlin und in Moskau, sondern auch bei den Regierungen in aller Welt keinerlei Zweifel an unserer Auffassung zur nationalen Frage erlaubt.
    Was bedeutet das Wort „erlaubt"?

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU] : Was haben Sie Herrn Kreisky erlaubt?)




    Dr. Marx
    Auch hier sage ich auf dem Hintergrund dessen, was wir jetzt erleben: Wir, die CDU/CSU, hatten an der Weisheit und an der Seriosität dieser Art von Politik immer gezweifelt. Deshalb fühlen wir bei dem Ringen des Außenministers um Verständnis in der schwierigen Lage, in der sich die Bundesrepublik Deutschland befindet, bei seinem Ringen um die Erhaltung und Fortbildung des einheitlichen Staatsbürgerrechts für alle Deutschen Sympathie. Er handelt dabei unserer Auffassung nach pflichtgemäß, und wir sind weit davon entfernt, ihm in den Arm zu fallen. Aber wir müssen, Herr Kollege Genscher, Ihnen selbst zugleich sagen, daß Sie damals, als diese unseriösen Beschlüsse gefaßt und diese merkwürdigen Konstruktionen beschlossen worden sind, als ein Mitglied der Regierung Brandt/Scheel Ihren Teil der Verantwortung durch Ihre Zustimmung auf sich genommen haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wenn Sie, meine Damen und Herren, die Rede des Vorgängers unseres gegenwärtigen Außenministers noch einmal durchlesen, die er am 10. Mai 1973 hier gehalten hat, dann werden Sie feststellen, daß er sich selbst eine Frage stellt, die lautet:
    Wahrt der Vertrag unsere unverzichtbaren Interessen und Rechtspositionen in der nationalen Frage?
    Und er beantwortet sie mit dem Satz: „Die Bundesregierung bejaht diese Fragen."
    Herr Kollege Franke — ich nehme an, daß Sie nachher hier sprechen werden —,

    (Reddemann [CDU/CSU] : Lesen werden!)

    ich würde Sie bitten, uns doch über das hinaus, was Sie vorbereitet haben, zu erklären, was Ihre Formulierung von dem gleichen 10. Mai 1973 bedeutet, wo Sie wörtlich sagten — ich zitiere —:
    Von besonderer Bedeutung ist der Umstand, daß ausdrücklich die Dinge ausgeklammert sind, die unter den gegebenen Verhältnissen nicht gelöst werden können: also die gegensätzlichen politischen Grundauffassungen, die gegensätzlichen Standpunkte ..., vor allem zu den Staatsangehörigkeits- und Vermögensfragen.
    Jetzt kommt der entscheidende Satz!
    Diese Ausklammerung ist für die — ich möchte sagen — Funktionstüchtigkeit des Vertrags bedeutsam.
    Herr Kollege Franke, das kann ich fünfmal lesen. Es versteht niemand, wieso gerade diese Ausklammerung, deren Wirkung wir jetzt erleben, für die Funktionsfähigkeit des Grundvertrages bedeutsam wäre. Dunkel ist der Sinn dieser Rede. Vielleicht kann uns dies aufgehellt werden.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU] : Regierungslogik!)

    Meine Damen und Herren! Die Bundesregierung hat sich angewöhnt, bei vielen Erläuterungen zu abgeschlossenen Verträgen zu erklären, daß dadurch frühere Abkommen, Verträge und Vereinbarungen nicht berührt würden. Wir folgen ihr in dieser Feststellung und weisen dabei ausdrücklich darauf hin,
    daß natürlich Konsularverträge, die mit der DDR abgeschlossen werden mögen, weder die Staatsangehörigkeit aller Deutschen berühren noch sie zerstören können, noch daß damit Verträge, welche die Bundesrepublik Deutschland mit diesen dritten Staaten zu früherer Zeit abgeschlossen hat, berührt oder in ihrem Grundverständnis geändert werden.
    Wir werden wohl in Kürze im Auswärtigen Ausschuß dieses Thema, wie ich hoffe, ausführlich weiterbehandeln. Ich möchte daher der Bundesregierung zur dortigen Behandlung gleich eine Frage mitgeben. Es handelt sich um folgende Frage — ich bitte genau zuzuhören, weil sie sehr begründet ist —: Gibt es Verträge mit anderen Staaten ich meine zum Beispiel auch Verträge, die finanzwirksame Leistungen der Bundesrepublik Deutschland enthalten —, die ausdrücklich, oder weil man dies als selbstverständlich annimmt, auf der Grundlage des Art. 116 des Grundgesetzes abgeschlossen worden sind?
    Eine weitere Frage: Welche Sorge hat die Bundesregierung dafür getragen, daß die Verpflichtungen, die sich aus dem Deutschlandvertrag von 1954 ergeben, von jenen verbündeten Staaten voll berücksichtigt werden, die mit der DDR Konsularverträge abschließen wollen?
    Ich möchte zum Schluß feststellen, daß es uns natürlich nicht nur auf die Einhaltung völkerrechtlich gültiger Verträge ankommt, sondern daß wir vor allem wünschen, es werde sich künftig in keinem Land, in keinem westlichen, in keinem neutralen und in keinem Land der Dritten Welt etwa an der Behandlung jener Deutschen ändern, welche zu einer diplomatischen Mission der Bundesrepublik Deutschland gelangen, um dort einen Paß als deutsche Staatsbürger zu holen, der ihnen die freie Einreise in den westlichen Teil unseres gespaltenen Landes erlaubt. Es gehört zu der vom Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil zum Grundvertrag festgelegten Schutzpflicht jeder freien deutschen Regierung, jedem Deutschen dann, wenn er es will, wenn er in den Geltungsbereich des Grundgesetzes gelangt, zu helfen.
    Der Herr Bundeskanzler hat sich heute vormittag nach einem Hinweis auf gewisse Entwicklungen der deutschen Geschichte, so wie er sie in diesem Augenblick wohl darstellen wollte, für seine Person überzeugt gezeigt — ich zitiere —, daß die Nation sich auch in Zukunft als ein starkes Element erweisen werde.
    Herr Bundeskanzler! Ich selbst wollte meine Rede nahezu mit den gleichen Worten enden und stelle also fest, daß wir in dieser Auffassung von gleichen Überlegungen ausgehen. Ich füge aber ebenso, wie Sie es getan haben, hinzu, daß wir das Unsere dazu beitragen müssen. Darum aber, was spezifisch das Unsere ist, unsere Leistung, und was sie künftig sein kann, darüber wird die Diskussion unter uns natürlich weitergehen müssen.
    Ich halte diese Diskussion, wenn sie in entsprechenden Formen — auch bei aller Notwendigkeit der kontroversen Auseinandersetzung — geführt wird, für fruchtbar und für wichtig für uns alle. Daß wir



    Dr. Marx
    dabei ganz selbstverständlich die Aufgabe einer starken Opposition wahrnehmen und mit kritischer Sonde untersuchen, was die Regierung denkt, sagt und tut, dies ist unser Recht und unsere Pflicht. Aus diesem Selbstverständnis heraus und auf der Grundlage dessen, was der Vorsitzende unserer Fraktion heute vormittag gesagt hat und was ich selbst hier vorgetragen habe, wollen wir diese Debatte um unser Land und um seine Menschen fortsetzen. Es besteht dafür nach wie vor — man könnte sogar sagen: heute mehr als früher — aller Anlaß. Ich bedanke mich.

    (Beifall bei der CDU/CSU)



Rede von Dr. Hermann Schmitt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Meine Damen und Herren, das Wort hat der Herr Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Schütz.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Über Berlin wird zu Recht gesprochen, wenn es um die Lage der Nation geht. Deshalb will ich noch einmal feststellen: Die Beziehungen der Bundesrepubilk Deutschland zur Sowjetunion können nicht besser sein, als es die Lage in und um Berlin ist. Dieses Wort von Willy Brandt, ausdrücklich aufgenommen von unserem Bundeskanzler, bleibt gültig, und es gilt wohl selbstverständlich in besonderem Maße für das Verhältnis zwischen den beiden Staaten in Deutschland.
    Die Gefahr, als Relikt des kalten Krieges hinter den Entwicklungen zurückzubleiben, hat Berlin, wie wir alle wissen, schon mit dem Viermächteabkommen hinter sich gelassen. Das war entscheidend für uns. Nun aber ist auch deutlich geworden, daß das kein einmaliger Akt war, kein einmaliger Vorgang, der uns nur auf eine neue Stufe gehoben hätte, auf der wir nun wiederum stehen bleiben müßten. Wir sind vielmehr am Fortgang der Entwicklungen zwischen Ost und West auf den verschiedenen Ebenen und am Fortgang der Entwicklung in der Europäischen Gemeinschaft und des Westens insgesamt voll und aktiv beteiligt. Wir sind also hineingenommen in die bilateralen und die multilateralen Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland.
    Damit sage ich keinesfalls, daß 1974 ein Jahr ohne Schwierigkeiten gewesen wäre. Aber gerade an diesen Schwierigkeiten hat sich erwiesen, daß das Viermächteabkommen mit Schwierigkeiten fertig werden kann und auch fertig wird. Den Ausbrüchen aus dem Vereinbarten und den Verstößen gegen es sind jetzt
    und das in einer solchen Debatte festzuhalten ist wichtig — deutlich Grenzen gesetzt. Die Gräben zwischen Ost und West und zwischen den beiden Staaten in Deutschland und in Berlin sind trotz allem, was nach wie vor unvermindert zu beklagen und anzuklagen ist, nicht tiefer geworden. Vor allem aber: Man kann sich jetzt, zumindest partiell — und das ist auch wichtig — verständigen.
    Ich will also in diesem Rahmen ein paar Bemerkungen über die Schwierigkeiten machen, mit denen wir es zu tun hatten, und auch über die Lage jetzt und über die Aussichten und die Erwartungen in Berlin. Die größten Schwierigkeiten brachte — erinnern wir uns — der Verstoß der DDR-Regierung gegen die Geschäftsgrundlage der Vereinbarung zwischen dem Senat und der Regierung der DDR über den Reise- und Besucherverkehr durch die Verdoppelung des Mindestumtausches bei Besuchen in Ost-Berlin und bei der Reise in die DDR. Insbesondere die Einbeziehung der Rentner in den Zwangsumtausch war sozial unerträglich. Diese Maßnahmen haben damals zu einem Rückgang der Besucherzahlen um fast 40 % geführt.
    Wir haben — erinnern wir uns — von Anbeginn auf die Rückkehr zur Geschäftsgrundlage dieser Vereinbarung über Reise- und Besucherverkehr bestanden. Das zu tun war selbstverständlich im Interesse der Bürger unserer Stadt; denn es kann nicht der Sinn von Vereinbarungen sein, die mühevoll errungenen Erleichterungen im Verlauf des Vollzugs dann wieder schmälern zu lassen. Wir waren unnachgiebig aber auch, weil klar war, daß dieses vereinbarungswidrige Verhalten der DDR das Viermächteabkommen als Ganzes mit betraf, daß es weitere vernünftige Entwicklungen zwischen den beiden Teilen Berlins und den beiden deutschen Staaten sehr erschweren und angestrebte Abmachungen von vornherein der Unglaubwürdigkeit aussetzen würde.
    Das haben wir — ich möchte das einmal klar unterstreichen — durch unsere eindeutige Haltung verhindert. Erstens. Mit der Rückkehr zur Geschäftsgrundlage der Reise- und Besuchsregelung ist den Berlinern geholfen worden, vor allem den älteren Berlinern, besonders den sozial Schwachen unter ihnen. Zweitens. Mit der Rückkehr zu dieser Geschäftsgrundlage ist dem Sinn und dem Geist des Viermächteabkommens entsprochen. Drittens. Mit der Rückkehr zu dieser Geschäftsgrundlage ist der Weg frei geworden für neue Vereinbarungen, für neue Schritte zu mehr Normalität.
    Zahlen zum Reise- und Besucherverkehr liegen Ihnen vor, und der Herr Bundeskanzler hat ja in seiner Erklärung auch davon gesprochen. Wir können jetzt sagen, bis auf die Erhöhung der Mindestumtauschsätze um 1,50 DM bzw. 3 DM ist mit dem 20. Dezember 1974 der Zustand vor dem 15. November 1973 wieder hergestellt. Und das heißt, die Führung der DDR ist jetzt nach einem Jahr des vertragswidrigen Verhaltens im wesentlichen wieder zur Geschäftsgrundlage zurückgekehrt. Dies ist, wie ich meine, ein Erfolg insofern, als wir damit allen bewiesen haben, daß es möglich ist, im Rahmen des Abkommens und gestützt auf das Abkommen selbst Vertragsverletzungen zu überwinden. So etwas dauert manchmal lange, aber es lohnt sich also, hartnäckig und fest zu bleiben.
    Es ist aber auch, meine Damen und Herren, ein Erfolg insofern, als damit der Weg frei wurde für neue Vereinbarungen, für neue Schritte zu mehr Normalität, Schritte, die man — ich sage das ganz deutlich -- auch zukünftig nur gehen kann, wenn sich alle an das halten, was einmal vereinbart worden ist.
    Der andere Teil des Viermächteabkommens, auf den die Berliner ganz unmittelbar reagieren, weil



    Regierender Bürgermeister Schütz
    sie unmittelbar betroffen sind, ist das Transitabkommen. Wir haben bekanntlich im vergangenen Jahr drei behindernde Aktionen der DDR auf den Zugangsstraßen von und nach Berlin gehabt. Wir haben in allen drei Fällen die Rechtswidrigkeit dieser Aktionen gegenüber der DDR geltend gemacht, und diese Eingriffe wurden dann auch kurzfristig eingestellt. Bei diesen Verstößen auf den Transitwegen ist deutlich geworden, daß die Führung der DDR offenbar meint, sie habe noch immer ein Störpotential. Aber dabei ist auch klar geworden, daß jetzt erstmals auch die Grenzen für DDR-Maßnahmen deutlich sind. Im Gegensatz zu früher gibt es erst jetzt seit dem Abkommen verbindliche Maßstäbe für das Verhalten der DDR auf den Transitwegen; und die DDR muß sich für ihr Verhalten dort verantworten.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Vor wem denn?)

    Ich möchte allerdings deutlich machen, wie ernst wir alle Störungen dieser Art nehmen müssen, seien sie noch so lokalisiert und seien sie noch so zeitlich begrenzt. Wir sind deshalb dankbar, daß die Bundesregierung in der Transitkommission jeden rechtswidrigen Vorfall mit einer Eindringlichkeit behandeln läßt. Und ich danke unseren drei westlichen Schutzmächten dafür, daß sie in jedem einzelnen Fall klar und unmißverständlich ihren und damit unseren Rechtsstandpunkt klargestellt haben.
    Im übrigen darf über diese Vorkommnisse hinweg, meine Damen und Herren, nicht vergessen werden, daß der Transitverkehr sonst abkommensgemäß verläuft.
    Die dritte grundlegende Regelung aus dem Viermächteabkommen sind die Bindungen Berlins an den Bund, von denen es heißt, daß sie aufrechterhalten und daß sie entwickelt werden. Beides ist geschehen, und zwar so, daß Berlin Grund hat, zufrieden zu sein.

    (Wohlrabe [CDU/CSU] : Na, na!)

    Ich möchte dabei gar nicht den Akzent allein auf das Beispiel der Errichtung des Umweltbundesamtes legen. Natürlich sind uns neue Institutionen in Berlin recht; sie geben der Stadt mehr Gewicht. Aber ich möchte bei dieser Gelegenheit zum Ausdruck bringen, daß wir im verläßlichen Verhältnis des Bundes zu Berlin — im Aufrechterhalten also und in der kontinuierlichen Weiterführung des Geschaffenen, im Entwickeln also — die Basis, die Grundlage unserer Lebensfähigkeit sehen. Die umfassende Verbundenheit Berlins mit dem Bund, bei den bekannten Einschränkungen, die die Schutzmächte uns mit unserem Willen und zu Recht auferlegen, und das umfassende Engagement des Bundes in Berlin ist tausendfach bewiesen und hat sich tausendfach bewährt.

    (Beifall bei der SPD und FDP)

    Von größter Wichtigkeit ist für uns, daß die Bundesregierung in internationalen Verträgen, und damit auch in den Verträgen mit osteuropäischen Staaten, Berlin voll einbezieht. Das ist jetzt inzwischen auf vielen Gebieten geregelt; das ist in den etwa 20 Verträgen mit osteuropäischen Staaten geschehen, die nach dem Inkrafttreten des Viermächteabkommens abgeschlossen worden sind. Wir haben Grund zu der Annahme, daß die Einbeziehung auch in die vier Bereiche gelingt, über deren Regelung noch mit der Sowjetunion verhandelt wird und unter denen die Rechtshilfe und die technisch-wissenschaftliche Zusammenarbeit besonders bedeutend sind. Aber wo es bisher noch nicht zufriedenstellend geregelt werden konnte, da muß jeder wissen — und das weiß auch jeder in Ost und in West —: wir werden weiterhin dafür sorgen, daß unsere Interessen berücksichtigt bleiben.
    Man muß sich allerdings erinnern, daß das früher nicht immer so war. Frühere Bundesregierungen haben Berlin oft nicht in Verträge mit osteuropäischen Staaten einordnen können,

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    und sie haben diese Verträge dann früher doch unterzeichnet. Diese Periode ist jetzt überwunden, und wir können jetzt in Berlin davon ausgehen: die Bundesrepublik Deutschland wird Abkommen und Verträge, mit welchem Staat auch immer, nur abschließen, wenn die Stadt und ihre Notwendigkeiten voll und uneingeschränkt berücksichtigt sind.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Deshalb, meine Damen und Herren, begrüßen wir es, daß der Bundeskanzler bei seinen Gesprächen in Moskau so unmißverständlich darauf bestanden hat, daß Berlin in den Geltungsbereich der unterschriftsreifen und der noch ausstehenden Abkommen einwandfrei einbezogen sein wird.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Deswegen stehen sie ja noch aus!)

    Die Vertretung Berlins durch den Bund nach außen funktioniert also, aber es gibt auch da und dort noch Schwierigkeiten.

    (Dr. Abelein [CDU/CSU] : Das kann man wohl sagen!)

    So hoffen wir, daß die Aktionen der Sowjetunion und der DDR gegen die Vertretung Berlins durch die Bundesrepublik bei der UNO bald beendet sein werden. Diese Hoffnung gilt auch für die möglichen Einwendungen der Sowjetunion gegen die Integration Berlins in die Europäischen Gemeinschaften. Die Einbeziehung Berlins in die europäischen Verträge ist so alt wie die Europäische Gemeinschaft selbst, und sie ist so selbstverständlich wie für irgendeinen Teil der Europäischen Gemeinschaft. Die Gemeinschaft hat das vor zwei Wochen unübersehbar deutlich ausgedrückt, als sie beschloß, das Europäische Zentrum für Berufsbildung in unserer Stadt anzusiedeln. Berlin ist damit die erste Stadt in Deutschland, in der eine europäische Institution dieser Art angesiedelt wird. Darauf sind wir in Berlin stolz, darüber können sich alle freuen, und ich danke denen, die diese Entscheidung herbeigeführt haben.

    (Beifall bei der SPD, der FDP und bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Jede Polemik gegen die Errichtung dieser Institution
    in Berlin ist, wie ich meine, unbegründet. Ich er-



    Regierender Bürgermeister Schütz
    innere daran, daß auch für die Sowjetunion die Zugehörigkeit Berlins zur Europäischen Gemeinschaft über den weitaus längsten Zeitraum ganz selbstverständlich war.
    In diesem Zusammenhang, meine Damen und Herren, fordere ich wiederum, daß die osteuropäischen Staaten endgültig davon absehen, Berlin bei Veranstaltungen, auf denen es gemeinsam mit der Bundesrepublik Deutschland auftritt, in irgendeiner Weise separieren zu wollen.

    (Beifall bei der SPD)

    Die Zusammengehörigkeit Berlins mit dem Bund auch in dieser Beziehung ist im Viermächteabkommen festgelegt. Es ist nicht auszuschließen, daß auch in diesem Jahr in dieser oder jener Beziehung Schwierigkeiten auftreten werden. Wir gehen nach wie vor davon aus, daß weder die Führung der DDR noch ihre Verbündeten uns in Berlin mit Zeichen großer Liebe überschütten werden. Aber wie alle Verträge und insbesondere das Viermächteabkommen und der Grundlagenvertrag sich als kräftig erwiesen haben, mit kleineren und größeren Verstößen und Schwierigkeiten fertig zu werden und sie zu überwinden, so werden sie das auch in Zukunft tun.
    Darf ich, Herr Präsident, kurz etwas zur wirtschaftlichen Lage der Stadt sagen. Sie war im ganzen zufriedenstellend, wenn man an die schwierige Ausgangssituation denkt und daran, mit welchen Entwicklungen wir es anderswo zu tun haben. Dabei bilden ohne Zweifel der überdurchschnittliche Produktivitätsstand der Berliner Industrie ebenso wie die Berlinförderung des Bundes die Grundlagen, auf denen die Leistungsfähigkeit der Berliner Wirtschaft durch private Initiative, aber in enger Zusammenarbeit mit den staatlichen Stellen weiter ausgebaut wird. Auf diesen Grundlagen ist es bisher schon gelungen, die Standortnachteile der Berliner Industrie zu überwinden und die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt der Entwicklung im Bundesgebiet anzugleichen.
    Zur weiteren Entwicklung der Wirtschaft verweise ich auf das Ergebnis der Wirtschaftskonferenz, über die der Bundeskanzler vorhin schon gesprochen und die im Dezember in Berlin stattgefunden hat. Sie ist ein neues Beispiel dafür, daß diese Bundesregierung wie auch ihre Vorgänger ihre Verantwortung für unsere Stadt ernst nimmt. Ich sage dafür an dieser Stelle meinen und unseren ausdrücklichen Dank.
    Auch und gerade im Blick auf die Wirtschaftskonferenz des Herrn Bundeskanzlers will ich hier deutlich machen: Unser Dank bezieht sich nicht nur auf die wirtschaftlichen Hilfen, er bezieht sich genauso auf die feste und klare Haltung, mit der die Bundesregierung die Interessen Berlins im innerdeutschen Rahmen ebenso wie international vertreten hat. Ich mache damit nicht in Optimismus, der sich für uns in Berlin schon auf Grund der Erfahrungen aus mehr als 25 Jahren in Grenzen hält. Aber wieviel Dynamik in dieser Politik steckt und welche Entwicklungen sie ermöglicht und freisetzt, ist, wie ich meine, an den Vorschlägen erkennbar, die die
    DDR am 9. Dezember, gestützt auf die Kontakte mit der Bundesregierung, vorgelegt hat und von denen der Bundeskanzler hier schon gesprochen hat.
    Die von der DDR angebotenen Verhandlungen über die Verbesserung der Transitwege und über andere für Berlin interessante Fragen sind im Augenblick Gegenstand intensiver Beratungen zwischen der Bundesregierung und dem Senat von Berlin. Eine auch nur teilweise Verwirklichung der Vorschläge würde den Menschen und der Wirtschaft in dieser Stadt zugute kommen und würde darüber hinaus in einer sehr praktischen Weise die Bindungen Berlins an den Bund stärken. Unter anderem sind bedeutende Verbesserungen auf dem Schienenwege vorgesehen; und die Öffnung des Teltow-Kanals von Westen her würde eine ganz entscheidende Verbesserung für den Schiffsverkehr von und nach Berlin bedeuten.
    Von hoher Attraktivität und jedem in seiner Bedeutung unmittelbar einleuchtend ist das Projekt einer Autobahn von Berlin in den norddeutschen Raum. Meine Damen und Herren, das kostet viel Geld, und Geld ist knapp. Das ist uns in Berlin so klar, wie es der Bundesregierung klar ist. Wir haben für alle finanziellen Überlegungen und Erwägungen volles Verständnis. Aber fraglos wäre beispielsweise diese Autobahn — für welchen Verlauf immer man sich auch entschiede — für Berlin von kaum zu überschätzender Bedeutung. Zusammen mit einer grundlegenden Verbesserung des Bauzustandes der Autobahn Berlin—Helmstedt und anderen bedeutenden Verbesserungen auf den Schienenwegen würden unmittelbar einleuchtende Verbesserungen für die Menschen und die Wirtschaft Berlins eintreten, einmal praktisch: das Bundesgebiet rückte uns näher, und wir ruckten näher an den Bund — wir haben davon gesprochen, daß es sich etwa um eine Stunde handeln würde —, und dann: kaum etwas könnte unsere Zugehörigkeit zur Bundesrepublik Deutschland augenfälliger unterstreichen als der Ausbau der Verkehrsverbindungen von und nach Berlin.

    (Frau Berger [Berlin] [CDU/CSU] : Da sind wir uns doch einig! Wir wollen nur nicht doppelt zahlen!)

    Wir in Berlin hoffen, daß die Verhandlungen mit der DDR-Führung über dieses und die anderen Projekte erfolgreich verlaufen werden. Dabei begrüßen wir es übrigens besonders, daß eine einheitliche Verhandlungsführung auf unserer Seite beschlossen worden ist und daß mit ihr der Leiter der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in Ost-Berlin beauftragt wurde. Auch dadurch wird daran erinnert, daß die Bundesrepublik für uns nicht ein Staat ist, zu dem Berlin, wie es der Erste Sekretär der SED kürzlich meinte, vielseitige Beziehungen wie zu anderen Staaten aufnehmen und entwickeln kann, sondern daß wir zu diesem Staat, daß wir in Berlin zu dieser Bundesrepublik Deutschland gehören.
    Es kommt nun darauf an, aus Vorschlägen und Überlegungen Tatsachen zu machen. In Zusammenarbeit mit der Bundesregierung werden wir daran gehen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die in der



    Regierender Bürgermeister Schütz
    Vorschlagsliste der DDR enthalten sind. Dabei wird klargestellt: Das Geld, das unsere Seite dabei bezahlen wird, darf nur verwendet werden, um unser e Verkehrsbedürfnisse zu befriedigen. Oder umgekehrt: Keine D-Mark darf darüber hinaus etwa der DDR zur Befriedigung ihrer eigenen Wünsche oder ihrer eigenen Verkehrsbedürfnisse zukommen.

    (Dr. Carstens [Fehmarn] [CDU/CSU] : Na, na! Da haben Sie aber goldene Worte gesprochen! — Weitere Zurufe von der CDU/ CSU)

    Dies bedeutet, daß wir uns nicht mehr nur damit auseinandersetzen, wie Bestehendes zu festigen und zu erhalten ist; wir gehen wirkliche Schritte nach vorn, unsere Stadt ist also politisch vorangekommen.
    Ich möchte deshalb zusammenfassen: Die politische Entwicklung in Berlin ist überwiegend befriedigend. Unsere Annahme, daß Berlin auch in diesem Jahr und weiterhin zufriedenstellend vorankommt, ist begründet. Wir danken den gesetzgebenden Körperschaften der Bundesrepublik, wir danken der Bundesregierung, die dies durch ihre klare Haltung und durch die Unterstützung unserer Position möglich gemacht hat, und wir in Berlin danken unseren westlichen Schutzmächten; ihre Garantien bleiben die Grundlage unserer Lebensfähigkeit, und diese Garantien bleiben und sind die Grundlage unserer Freiheit.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)