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    Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 146. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 Inhalt: Abwicklung der Tagesordnung 10017 A Erklärung der Bundesregierung betr. Internationales Jahr der Frau 1975 Frau Dr. Focke, Bundesminister (BMJFG) 10017 B Frau Dr. Wex (CDU/CSU) . . . 10021 A Frau Eilers (Bielefeld) (SPD) . . 10026 A Christ (FDP) . . . . . . . . 10030 C Erklärung der Bundesregierung betr. die Lage der Nation in Verbindung mit Große Anfrage der Fraktion der CDU/CSU betr. Deutschlandpolitik — Drucksachen 7/2679, 7/2934 - in Verbindung mit Große Anfrage der Fraktionen der SPD, FDP betr. Deutschlandpolitik — Drucksachen 7/2568, 7/2933 — Schmidt, Bundeskanzler . . . . . 10034 A Dr. Carstens (Fehmarn) (CDU/CSU) . 10041 A Mattick (SPD) . . . . . . . . 10046 C Hoppe (FDP) 10051 C Dr. Marx (CDU/CSU) . . . . . 10080 A Schatz, Regierender Bürgermeister von Berlin 10087 A Franke, Bundesminister (BMB) . . 10090 B Baron von Wrangel (CDU/CSU) . . 10095 B Genscher, Bundesminister (AA) . 10097 B Ronneburger (FDP) 10100 B Dr. Kreutzmann (SPD) 10107 B Dr. Gradl (CDU/CSU) 10110 C Jahn (Marburg) (SPD) 10116 C Hösl (CDU/CSU) 10120 C von Hassel, Vizepräsident . . . 10122 C Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . 10139 A Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) . 10142 C Dr. Geßner (SPD) 10145 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 2. Februar 1971 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Französischen Republik über die deutsche Gerichtsbarkeit für die Verfolgung bestimmter Verbrechen — Drucksache 7/130 —, Bericht und Antrag des Auswärtigen Ausschusses — Drucksache 7/3169 — Zweite Beratung und Schlußabstimmung Dr. Schöfberger (SPD) 10123 D Dr. Jaeger (CDU/CSU) • 10125 C Dr. Bangemann (FDP) . . . . . 10129 C Erhard (Bad Schwalbach) (CDU/CSU) 10133 B Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident . . . . . . 10133 C Friedrich (SPD) 10136 C Dr. Vogel, Bundesminister (BMJ) . 10137 C II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 Fragestunde — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — Frage A 90 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) : Kosten für den Nachdruck von 275 000 Exemplaren der Zeitschrift „Dings-Bums" des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung Bölling, StSekr (BK) 10058 C, D, 10059 A, B, C, D, 10060 A, B, C Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) . . 10058 D, 10059 A Gansel (SPD) 10059 B Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) . 10059 C Reddemann (CDU/CSU) . . . . 10059 C Dr. Hupka (CDU/CSU) . . . . . 10059 D Dr. Czaja (CDU/CSU) . . . . . 10060 A Nordlohne (CDU/CSU) . . . . 10060 B Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . 10060 C Frage A 93 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1.75 — des Abg. Dr. Hupka (CDU/ CSU) : Praxis der polnischen Behörden bei der Erteilung der Aussiedlungserlaubnis Moersch, StMin (AA) . 10060 D, 10061 A, B Dr. Hupka (CDU/CSU) . . . . . . 10061 A Frage A 94 — Drucksache 7/3135 vom 24.1.75 — des Abg. Dr. Czaja (CDU/ CSU) : Sicherung des Zutrittsrechts der in den Oder-Neiße-Gebieten wohnhaften deutschen Staatsangehörigen zu den Gebäuden der diplomatischen und konsularischen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der Volksrepublik Polen Moersch, StMin (AA) . . . 10061 B, C, D Dr. Czaja (CDU/CSU) . . . . . 10061 B, C Frage A 95 — Drucksache 7/3155 vom 24.1.75 — des Abg. Dr. Czaja (CDU/ CSU) : Äußerungen des Staatsministers Moersch in der Fragestunde am 23. Januar 1975 betr. Übersiedlung von Deutschen aus Kasachstan in die Bundesrepublik und sowjetische Wohlwollenserklärung von 1958 zur Ausreise von als sowjetische Staatsbürger angesehenen Personen Moersch, StMin (AA) . 10061 D, 10062 B, C Dr. Czaja (CDU/CSU) . . . . . 10062 B, C Frage A 96 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1.75 — des Abg. Graf Stauffenberg (CDU/CSU) : Meldung des Bonner General-Anzeigers über die Meinung der Bundesregierung hinsichtlich einer unterschiedlichen Bewertung der bilateralen Beziehungen zu den Ländern der Dritten Welt nach der jeweiligen Regierungsform Moersch, StMin (AA) . 10062 D, 10063 A, B Graf Stauffenberg (CDU/CSU) . . . 10063 A Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . . 10063 B Fragen A 100 und 101 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Reddemann (CDU/CSU) : Ausdruck des „Erstaunens des Bundeskanzlers" über Reisen deutscher Politiker nach Peking durch den Staatssekretär des Bundeskanzlers gegenüber dem Botschafter der Volksrepublik China Moersch, StMin (AA) 10063 C, D, 10064 A, B Reddemann (CDU/CSU) 10063 D, 10064 A, B Frage A 37 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — der Abg. Frau Dr. Neumeister (CDU/CSU) : Stellungnahme der Bundesregierung zu der Auffassung namhafter Experten über die Dringlichkeit des Abschlusses der Vorarbeiten für ein deutsches Transplantationsgesetz Dr. de With, PStSekr (BMJ) . . . 10064 C, D, 10065 A Frau Dr. Neumeister (CDU/CSU) . . 10064 D Dr. Arndt (Hamburg) (SPD) . . . . 10065 A Frage A 38 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — der Abg. Frau Dr. Neumeister (CDU/CSU) : Negative Auswirkungen der Verzögerung einer deutschen Transplantationsgesetzgebung Dr. de With, PStSekr (BMJ) . . . . 10065 A Frage A 40 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Gansel (SPD) : Aktenvermerk im Bundesjustizministerium betreffend Zielkartei für atomare Waffen der Bundeswehr im Panzerschrank des Spiegel-Herausgebers Rudolf Augstein Dr. de With, PStSekr (BMJ) . . 10065 B, C, D Gansel (SPD) 10065 C Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 III Frage A 43 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) : Soforthilfen für Tageszeitungen Grüner, PStSekr (BMWi) . . . . 10066 A, B Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) . . 10066 B Frage A 44 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) : Hilfe der Bundesregierung für die „Neue Hannoversche Presse" Grüner, PStSekr (BMWi) . . . . 10066 C, D, 10067 A Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) . 10066 C, D Sauer (Salzgitter) (CDU/CSU) . . . 10066 D Frage A 45 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Höcherl (CDU/CSU) : Aussagen des Bundeswirtschaftsministers in dem Artikel „Keine Sorge um die Arbeitsplätze" über das Konjunkturprogramm vom 12. Dezember 1974 Grüner, PStSekr (BMWi) . . . 10067 A, B, C Höcherl (CDU/CSU) 10067 B Frage A 46 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Höcherl (CDU/CSU) : Auskunft über die Bewährung der landwirtschaftlichen Förderungsmaßnahmen Logemann, PStSekr (BML) . . , 10067 C, D, 10068 A Höcherl (CDU/CSU) . . 10067 D, 10068 A Gansel (SPD) 10068 B von Hassel, Vizepräsident . . . 10068 B Frage A 49 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Eigen (CDU/CSU) : Haltung der Bundesregierung zu der Äußerung der französischen Regierung zur Preisanhebung für die französische Landwirtschaft und zu möglichen zusätzlichen nationalen Maßnahmen Logemann, PStSekr (BML) . . . 10068 C, D, 10069 A Eigen (CDU/CSU) . . . 10068 D, 10069 A Susset (CDU/CSU) 10069 A Frage A 50 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Eigen (CDU/CSU) : Abstimmungsergebnis zum Problem des Grenzausgleichs für Agrarprodukte im Europäischen Parlament Logemann, PStSekr (BML) . 100 69 B, C, D Eigen (CDU/CSU) 10069 B, C von Hassel, Vizepräsident . . . 10069 C Dr. Früh (CDU/CSU) 10069 D Fragen A 51 und 52 — Drucksache 7/3135 vom 24.1.75 — des Abg. Dr. Enders (SPD) : Genehmigung von Kuren im Ausland durch Krankenkassen und Versicherungsanstalten; Ermöglichung solcher Kuren auch für Kriegsbeschädigte Buschfort, PStSekr (BMA) . 10070 A, B, C Dr. Enders (SPD) 10070 B Maucher (CDU/CSU) 10070 B Frage A 53 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Maucher (CDU/CSU) : Unterhaltsverpflichtung des geschiedenen Ehemanns nach einer zweiten Ehe angesichts einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts mit Bezug auf die Rentengewährung an Kriegerwitwen Buschfort, PStSekr (BMA) . . 10070 C, D, 10071 A Maucher (CDU/CSU) . . 10070 D, 10071 A Frage A 54 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Sauter (Epfendorf) (CDU/CSU) : Anerkennung des landwirtschaftlichen Betriebshelferdienstes als Einrichtung zum Ableisten des Wehrersatzdienstes Buschfort, PStSekr (BMA) . . . 10071 A, B Sauter (Epfendorf) (CDU/CSU) . . . 10071 B Frage A 55 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1.75 — des Abg. Horstmeier (CDU/ CSU) : Versicherungspflicht von arbeitslosen Nebenerwerbslandwirten in der Krankenversicherung der Landwirte Buschfort, PStSekr (BMA) . . .10071 C, D Horstmeier (CDU/CSU) . . . . 10071 C, D Frage A 56 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Thürk (CDU/CSU) : Gründe für die Verweigerung des Kindergeldes für im Inland wohnende und im Ausland arbeitende deutsche Grenzgänger trotz Steuerzahlung im Inland Buschfort, PStSekr (BMA) . 10072 A, B, C Thürk (CDU/CSU) . . . . . . 10072 A, B IV Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 Frage A 57 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Thürk (CDU/CSU) : Unterschied zwischen dem in Frankreich an deutsche Grenzgänger bezahlten Kindergeld und dem deutschen Kindergeld; Möglichkeiten für Ausgleichsregelungen Buschfort, PStSekr (BMA) 10072 C, 10073 A Thürk (CDU/CSU) . . . 10072 D, 10073 A Frage A 58 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Gansel (SPD) : Zahl der nach dem Anwerbestopp der Bundesregierung für ausländische Arbeitnehmer auf deutschen Schiffen angeheuerten ausländischen Arbeitnehmer; Konsequenzen für eine Novellierung der Arbeitserlaubnisverordnung Buschfort, PStSekr (BMA) 10073 B, C, D Gansel (SPD) . . . . . 10073 C, D Frage A 61 — Drucksache 7/3135 vom 24.1.75 — der Abg. Frau Lüdemann (FDP) : Aufhebung der Anrechnung des Kindergeldes auf das Pflegegeld für Pflegekinder entsprechend der Regelung in Nordrhein-Westfalen Zander, PStSekr (BMJFG) . 10074 A, B, C Frau Lüdemann (FDP) 10074 B, C Frage A 62 — Drucksache 7/3135 vom 24.1.75 — der Abg. Frau Lüdemann (FDP) : Einwirkungsmöglichkeiten der Bundesregierung zur Erreichung von einheitlichen, ausreichenden Pflegegeldsätzen für Pflegekinder Zander, PStSekr (BMJFG) . . . . 10074 C Fragen A 69, 70 und 71 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — der Abg. Freiherr von Fircks (CDU/CSU) und Sauter (Epfendorf) (CDU/CSU) : Änderung der Ortsendeschilder (Zeichen 311 Straßenverkehrs-Ordnung) ; Lösungsmöglichkeiten zum Abbau des „Schilderwaldes"; Änderung des Zeichens 311 StVO zum Zwecke besserer Orientierungsmöglichkeiten für Autofahrer Jung, PStSekr (BMV) . . . 10075 B, C, D, 10076 A, B, C, D Freiherr von Fircks (CDU/CSU) . . 10075 D, 10076 A Sauter (Epfendorf) (CDU/CSU) . . 10076 B, C Frage A 72 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Ey (CDU/CSU) : Abrechnung bei der Deutschen Bundesbahn für die Gestellung von Sicherheitsposten Jung, PStSekr (BMV) 10076 D Frage A 73 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1.75 — des Abg. Dr. Hupka (CDU/ CSU) : Bezeichnung polnischer Städte und Behandlung der DDR als ausländischer Staat in einem Prospekt der Deutschen Bundesbahn Jung, PStSekr (BMV) . . . . .10077 B, D, 10078 A, B, C Dr. Hupka (CDU/CSU) 10077 C, D, 10078 A Sauer (Salzgitter) (CDU/CSU) . . . 10078 A Freiherr von Fircks (CDU/CSU) . . 10078 B Frage A 74 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Josten (CDU/CSU) : Änderung der Bezeichnung der Autobahn A 14 Jung, PStSekr (BMV) . 10078 C, D, 10079 A Josten (CDU/CSU) . . . 10078 D, 10079 A Fragen A 77 und 78 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Schlaga (SPD) : Festlegung einer Höchstgrenze für Bremsgeräusche an LKW; Einwirkung auf Hersteller- und Reparaturfirmen sowie technische Überwachungsvereine Jung, PStSekr (BMV) 10079 B, D Schlaga (SPD) 10079 C Nächste Sitzung 10147 D Anlagen Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 10149* A Anlage 2 Antwort des PStSekr Logemann (BML) auf die Fragen A 3 und 4 — Drucksache 7/3089 vom 17. 1. 75 — des Abg. Büchner (Speyer) (SPD) : Anwendung der EG-Rohtabakmarktordnung auf deutschen Tabak; Einfuhr von Tabaken aus der EG, die über andere Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 V Ostblockländer in die DDR und von dort im Zuge des innerdeutschen Handels zollfrei in die Bundesrepublik Deutschland gelangen; Unterbindung solcher Handelspraktiken . . . . . 10149* C Anlage 3 Antwort des PStSekr Offergeld (BMF) auf die Frage A 8 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Penner (SPD) : Notwendigkeit einer Änderung der einschlägigen Rechtsvorschriften auf Grund der Karlsruher Münznachprägungen . 10150* A Anlage 4 Antwort des PStSekr Offergeld (BMF) auf die Fragen A 9 und 10 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — der Abg. Frau Funcke (FDP) : Umsatzsteuer-Rückzahlungsansprüche von Viehhändlern und Viehkommissionären; Akontozahlungen zur Verminderung der Zins- und Liquiditätsverluste 10150* B Anlage 5 Antwort des PStSekr Offergeld (BMF) auf die Frage A 11 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) : Begrenzung der Besteuerung von Grünflächen mit der Funktion einer „grünen Lunge" 10150* D Anlage 6 Antwort des PStSekr Offergeld (BMF) auf die Frage A 12 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Schmitz (Baesweiler) (CDU/CSU) : Neuerliche Nachteile für Deutsche im niederländischen und belgischen Grenzgebiet im Rahmen des Lohnsteuerrechts 10151 * A Anlage 7 Antwort des PStSekr Offergeld (BMF) auf die Frage A 14 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Althammer (CDU/CSU) : Höhe der Istausgaben zu Lasten des Rechnungsjahres 1974 auf Grund des am 6. Februar 1974 beschlossenen kulturpolitischen Sonderprogramms . . . 10151 * B Anlage 8 Antwort des PStSekr Dr. Glotz (BMBW) auf die Fragen A 20 und 21 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — der Abg. Frau Pack (CDU/CSU) : Überproportional hohe Zahl der Abschlüsse von Ausbildungsverträgen in Branchen, die von der Strukturkrise besonders betroffen sind; Zahl der Absolventen von Ausbildereignungsprüfungen bzw. Zahl der Ausbilder mit gleichwertigen Qualifikationen 10151* C Anlage 9 Antwort des PStSekr Dr. Schmude (BMI) auf die Fragen A 24 und 25 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Becker (Nienberge) (SPD) : Zahl der Beamten in den Eingangsämtern der verschiedenen Laufbahnen; prozentualer Anteil dieser Beamten an der Gesamtzahl der Beamten der jeweiligen Laufbahn . . . . . . . . . 10151* D Anlage 10 Antwort des PStSekr Dr. Schmude (BMI) auf die Fragen A 26 und 27 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Weber (Heidelberg) (CDU/CSU) : Haftung für Schäden bei Tumulten und öffentlichem Aufruhr; eventuelle Änderung des Reichstumultschadensgesetzes von 1924; Umfang der in den Jahren 1973 und 1974 durch Tumulte, öffentlichen Aufruhr, Demonstrationen usw. entstandenen Schäden; Träger der Schadensersatzleistungen 10152* A Anlage 11 Antwort des PStSekr Dr. Schmude (BMI) auf die Frage A 36 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Franz (CDU/ CSU) : Sowjetische Forderung, die Bundesfilmpreise während der Filmfestspiele in Berlin nicht durch den Bundesinnenminister verleihen zu lassen; Stellungnahme der Bundesregierung hierzu . . 10152* C Anlage 12 Antwort des PStSekr Dr. de With (BMJ) auf die Frage A 39 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) : Möglichkeiten einer Gewährung von Schmerzensgeld trotz Nichtverschulden des Täters zur Vermeidung von Strafverfahren auf dem Gebiet der Straßenverkehrsdelikte 10152* D VI Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 Anlage 13 Antwort des PStSekr Grüner (BMWi) auf die Fragen A 41 und 42 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Lenzer (CDU/CSU) : Vorstellungen der Bundesregierung über die langfristige Energieversorgung der Ballungszentren in der Bundesrepublik Deutschland; Möglichkeit einer dezentralen Fernwärmeversorgung in den Ballungszentren 10153* A Anlage 14 Antwort des PStSekr Zander (BMJFG) auf die Fragen A 47 und 48 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Immer (SPD) : Unterlaufen der Qualitätsbestimmungen beim Weinimport; Minderung der Wettbewerbschancen heimischer Winzer; Abbau diesbezüglicher Wettbewerbsverzerrungen im EG-Bereich . . 10154* C Anlage 15 Antwort des PStSekr Zander (BMJFG) auf die Fragen A 59 und 60 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Lambinus (SPD) : Stand der Bemühungen der Bundesregierung zum Schutz des Güte- und Warenzeichens des fränkischen „Bocksbeutels"; Schädlichkeit des Imports von portugiesischen Weinen in Bocksbeutelabfüllung für den fränkischen Weinbau 10154* D Anlage 16 Antwort des PStSekr Zander (BMJFG) auf die Frage A 63 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) : Möglichkeiten zur Aufklärung über die Auswirkungen von Arzneimitteln auf die Fahrtüchtigkeit der Verkehrsteilnehmer 10155* B Anlage 17 Antwort des PStSekr Zander (BMJFG) auf die Fragen A 64 und 65 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Jahn (Braunschweig) (CDU/CSU) : Folgen der in Japan nach dem Verzehr quecksilberhaltiger Fische auf getretenen Minimata-Krankheit; geplante Gesetzesmaßnahmen der Bundesregierung zum Schutz der Gesundheit; Harmonisierung der nationalen Rechtsvorschriften über den Quecksilbergehalt von Fischen innerhalb der EG 10155* D Anlage 18 Antwort des PStSekr Jung (BMV) auf die Frage A 66 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — der Abg. Frau Grützmann (SPD) : Umgestaltung von Gepäckwagen zum Transport von Behinderten . . . . . 10156* B Anlage 19 Antwort des PStSekr Jung (BMV) auf die Frage A 67 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — der Abg. Frau Grützmann (SPD) : Bundeseinheitliche Ausgestaltung der Führerscheine 10156* C Anlage 20 Antwort des PStSekr Jung (BMV) auf die Fragen A 75 und 76 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Büchner (Speyer) (SPD) : Zusätzliche Einnahmen der Deutschen Bundesbahn durch Vermietung der Außenflächen aller im Inland verkehrenden Personen- und Güterzüge als Werbeflächen; entsprechende Empfehlung der Bundesregierung 10156* C Anlage 21 Antwort des PStSekr Jung (BMV) auf die Frage A 79 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Lemmrich (CDU/ CSU) : Berufszugehörigkeit der Leiter der Abteilung Wasserstraßen bzw. Wasserbau des Bundesverkehrsministeriums und des Reichsverkehrsministeriums seit 1920 10156* D Anlage 22 Antwort des PStSekr Jung (BMV/BMP) auf die Frage A 80 — Drucksache 7/3135 vorn 24. 1. 75 — des Abg. Zebisch (SPD) : Ausbildungsplätze bei der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Bundespost im Bereich Niederbayerns und der Oberpfalz 10157* A Anlage 23 Antwort des PStSekr Jung (BMV) auf die Frage A 81 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) : Abbau des Teilstücks vom Bahnhof Philippsthal zur Zonengrenze der Bahnstrecke Gerstungen (DDR)—Heringen—Philippsthal—Vacha (DDR) . . . 10157* A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 VII Anlage 24 Antwort des PStSekr Jung (BMV/BMP) auf die Frage A 82 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Memmel (CDU/ CSU) : Veröffentlichung von Beilagen in Tageszeitungen trotz schwieriger Finanzlage bei Bundespost und Bundesbahn . . . 10157* B Anlage 25 Antwort des PStSekr Haack (BMBau) auf die Frage A 83 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Schneider (CDU/ CSU) : Termin für die Vorlage des Gesamtkonzepts zur Erhaltung und Modernisierung kulturhistorisch und städtebaulich wertvoller Gebäude 10157* C Anlage 26 Antwort des PStSekr Haack (BMBau) auf die Frage A 84 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Schneider (CDU/ CSU) : Konsequenzen aus der jüngsten Entscheidung des Bayerischen Obersten Landesgerichts betreffend Leerstehenlassen von Wohnungen 10157* D Anlage 27 Antwort des PStSekr Haack (BMBau) auf die Frage A 85 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Hauser (Krefeld) (CDU/CSU) : Vergabe von öffentlichen Aufträgen nach der VOB an Unternehmen mit Lehrlingsausbildung 10158* A Anlage 28 Antwort des PStSekr Haack (BMBau) auf die Frage A 86 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Evers (CDU/ CSU) : Verbesserungen für die Bewohner von Sozialwohnungen auf Grund von Vereinbarungen mit den Ländern zur Korrektur der Regelungen für die Wohnungsbauförderungen 10158* B Anlage 29 Antwort des PStSekr Haack (BMBau) auf die Fragen A 87 und 88 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Wernitz (SPD) : Umsetzung der Zweiten Verordnung zur Änderung berechnungsrechtlicher und mietpreisrechtlicher Vorschriften vom 19. Dezember 1974; Darstellung der Änderung berechnungs- und mietpreisrechtlicher Vorschriften im Rahmen der Informationsblätter „Die Bundesregierung informiert — Mietrecht" . 10158* D Anlage 30 Antwort des StSekr Bölling (BK) auf die Frage A 89 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Spranger (CDU/ CSU) : Veröffentlichung der Pressekampagne des Ostblocks gegen die Reise eines Parteivorsitzenden aus der Bundesrepublik Deutschland in die Volksrepublik China in den „Ostinformationen" . 10159* A Anlage 31 Antwort des StMin Moersch (AA) auf die Frage A 91 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — der Abg. Frau von Bothmer (SPD) : Wertmaßstäbe für die Förderung zeit- kritisch engagierter Kunst 10159* B Anlage 32 Antwort des StMin Moersch (AA) auf die Frage A 92 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Spranger (CDU/ CSU) : Pressekampagne des Ostblocks gegen die Reise eines Parteivorsitzenden aus der Bundesrepublik Deutschland in die Volksrepublik China 10159* C Anlage 33 Antwort des StMin Moersch (AA) auf die Frage A 102 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Dollinger (CDU/ CSU) : Aufforderung an den deutschen Botschafter in Athen zum Tätigwerden für die Vergabe eines bereits deutschen Firmen erteilten Großauftrags an die DDR 10159* D Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 10017 146. Sitzung Bonn, den 30. Januar 1975 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 10149* Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adams * 31. 1. Dr. Ahrens ** 31.1. Dr. Aigner * 30. 1. Alber ** 30. 1. Amrehn ** 30. 1. Dr. Beermann 31. 1. Behrendt * 31.1. Frau von Bothmer ** 17. 2. Burger 31. 1. Coppik 30. 1. Dr. Dollinger 17. 2. Dr. Enders ** 30. 1. Fellermaier * 31. 1. Flämig * 31. 1. Geldner 31. 1. Gerlach (Emsland) * 1. 2. Gerster 30. 1. Dr. Geßner ** 30. 1. Dr. Götz 31. 1. Haase (Fürth) ** 30. 1. Härzschel * 31. 1. Hansen 31. 1. Hauser (Sasbach) 31. 1. Heyen 31. 1. Dr. Holtz ** 30. 1. Dr. Jahn (Braunschweig) * 1. 2. Junghans 15. 2. Kater 31. 1. Katzer 31.1. Dr. Kempfler 31.1. Kiep 31. 1. Dr. Kreile 31. 1. Kroll-Schlüter 31.1. Lagershausen ** 30. 1. Dr. Graf Lambsdorff 16. 2. Lautenschlager * 31. 1. Lenzer ** 30. 1. Lücker * 31. 1. Mattick ** 30. 1. Memmel * 31. 1. Mischnick 31.1. Müller (Mülheim) * 31. 1. Dr. Müller (München) ** 30. 1. Mursch (Soltau-Harburg)* 30. 1. Niegel 31. 1. Offergeld ** 30. 1. Pieroth 31.1. Rawe 7. 2. Frau Dr. Rehlen 31. 1. Richter " 30. 1. Rosenthal 31. 1. Roser 31.1. Scheu 31. 1. Schirmer 31.1. *Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarats Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Schroeder (Detmold) 1. 2. Schulte (Unna) 21. 2. Dr. Schwencke ** 30. 1. Dr. Schwörer * 31. 1. Seefeld * 31.1. Seibert 31.1. Sieglerschmidt ** 31. 1. Springorum * 1. 2. Stahl (Kempen) 15. 2. Strauß 31.1. Stücklen 31.1. Suck 7. 2. Dr. Vohrer ** 30. 1. Walkhoff * 31. 1. Weber (Heidelberg) 31.1. Dr. Wörner 30. 1. Anlage 2 Antwort des Parl. Staatsekretärs Logemann auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Büchner (Speyer) (SPD) (Drucksache 7/3089 Fragen A 3 und 4) : Wird die Bundesregierung künftig verhindern, daß deutscher Tabak infolge von Nichtbeachtung der Bestimmungen der EGRohtabakmarktordnung zur Intervention gegeben werden muß, obwohl die Bedarfsdeckung durch einheimische Tabake nur 5% beträgt und 95 0/o des Bedarfs eingeführt wird? Ist der Bundesregierung bekannt, daß Tabake aus der EG über andere Ostblockländer in die DDR und von dort im Zuge des innerdeutschen Handels zollfrei in die Bundesrepublik Deutschland gelangen, und kann die Bundesregierung solche Handelspolitik unterbinden? Die Intervention, die erstmalig bei deutschen Tabaken der Ernte 1974 erfolgt, ist weniger auf eine Nichtbeachtung der Bestimmungen der Marktordnung als auf andere Ursachen zurückzuführen. Zwar hat die zweimalige Anhebung der Zielpreise, die im vergangenen Jahre ohne Erhöhung der Käuferprämie erfolgte, die Situation für deutsche Tabake sehr erschwert. Entscheidend ist jedoch, daß die Käufer von Rohtabak infolge bestehender Währungsdisparitäten auch aus EG-Mitgliedsländern Tabak günstiger importieren können als bisher und bei Tabakhandel und Verarbeitern erhebliche Bestände aus Ernten vorhergehender Jahre vorhanden sind. Die deutsche Delegation hat sich deshalb dafür eingesetzt, daß Lagerbestände der Ernten 1972 und 1973 mit Hilfe von Erstattungen, wie sie die Marktordnung vorsieht, in Drittländer ausgeführt werden können. Im Zusammenhang mit dem Vorwurf einer Nichtbeachtung der MO-Bestimmungen darf ich darauf aufmerksam machen, daß eine Erhöhung der Käuferprämie bei der Mehrheit der Mitgliedsländer deshalb auf Schwierigkeiten stößt, weil trotz des relativ kleinen Umfangs des Tabakbaues die Ausgaben vergleichsweise hoch sind. So werden mit steigender Tendenz allein für Prämien rund 140 Millionen RE, das sind über 500 Millionen DM, beansprucht. 10150* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 Die Bundesregierung ist bei den zur Zeit laufenden Preisverhandlungen im EG-Ministerrat bemüht, für die deutschen Tabake eine stärkere Anhebung der Prämie zu erreichen als sie der Kommissionsvorschlag vorsieht. Es ist der Bundesregierung nicht bekannt, daß in der Gemeinschaft erzeugter Rohtabak auf dem Umweg über den innerdeutschen Handel in die Bundesrepublik Deutschland gelangt. Nach dem Berliner Abkommen (Anlage 11 Ziff. 5) dürfen nur Waren, die in den Währungsgebieten der DM-Ost oder DM-West gewonnen oder hergestellt sind, geliefert oder bezogen werden. Ausnahmen bedürfen einer besonderen Vereinbarung; eine solche wurde für den Bezug von Rohtabak nicht getroffen. Vielmehr wurde in der Ausschreibung (Bekanntmachung Nr. 5000/75 (B) — Bundesanzeiger Nr. 193 vom 15. 10. 1974) ausdrücklich darauf hingewiesen, daß nur Rohtabak aus den Anbaugebieten der Währungsgebiete der DM-Ost zum Bezug zugelassen ist. Die Bundesregierung wird Ihre Anfrage zum Anlaß nehmen, auf eine verstärkte Prüfung der Bezüge von Rohtabak aus den Währungsgebieten der DM-Ost hinzuwirken. Sie wäre insoweit für konkrete Hinweise dankbar. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Offergeld auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Penner (SPD) (Drucksache 7/3135 Frage A 8) : Hält die Bundesregierung auf Grund der Karlsruher Münznachprägungen aus jüngster Zeit eine Änderung der einschlägigen Rechtsvorschriften für notwendig? Ihre Frage läßt sich im Augenblick noch nicht beantworten, weil zunächst das Ergebnis der von der Staatsanwaltschaft Karlsruhe eingeleiteten Ermittlungen abgewartet werden muß. Sobald dieses Ergebnis vorliegt, wird die Bundesregierung selbstverständlich zusammen mit den in Betracht kommenden Länderfinanzministerien, denen die Münzämter unterstehen, prüfen, welche Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitsvorschriften getroffen werden können. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Offergeld auf die Mündlichen Fragen der Abgeordneten Frau Funcke (FDP) (Drucksache 7/3135 Fragen A 9 und 10) : Weiß die Bundesregierung, daß Viehhändler und Viehkommissionäre, die durch die Anhebung der Umsatzsteuer auf Erzeugnisse aus der Landwirtschaft auf 9 % gegenüber der eigenen Umsatzsteuerbelastung von 5,5 % regelmäßig einen hohen Rückzahlungsanspruch gegenüber dem Finanzamt haben, durchschnittlich 6 bis 8 Wochen auf die Erstattung warten müssen und daher einen ständigen Zins- und Liquiditätsverlust haben? Ist die Bundesregierung bereit, dafür zu sorgen, daß bei regelmäßigen Überzahlungen in diesen und ähnlichen Fällen vorzeitige Akontozahlungen seitens der Finanzämter an die Steuergläubiger geleistet werden? Zu Frage A 9: Die Bundesregierung kennt die Probleme, die mit der Erstattung von Vorsteuerüberschüssen durch die Finanzämter an die Vieh- und Fleischhändler verbunden sind. Die Bearbeitungsdauer der Erstattungsfälle hängt wesentlich von der Personallage und dem Stand der Automation in der Finanzverwaltung des jeweiligen Landes ab. Zu Frage A 10: Die Bundesregierung kann in Übereinstimmung mit den Ländern Abschlagszahlungen auf regelmäßige Vorsteuerüberschüsse an Vieh- und Fleischhändler oder andere Unternehmer aus Rechts- und Verwaltungsgründen nicht befürworten. Eine solche Regelung müßte wegen der vergleichbaren Situation auch für Exporteure gelten. Dadurch würden die Abschlagszahlungen aber einen solchen Umfang annehmen, daß damit die Gefahr erheblicher Steuerausfälle verbunden wäre; denn die Abschlagszahlungen müßten vor Entstehung der Erstattungsansprüche und vor Prüfung der Anspruchsberechtigung durch die Finanzämter geleistet werden. Das Erstattungsverfahren wird beschleunigt, wenn die Umsatzsteuervoranmeldungen unmittelbar nach Ablauf des Kalendermonats beim Finanzamt abgegeben werden. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Offergeld auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 11): Ist die Bundesregierung im Rahmen ihrer Zuständigkeit bereit, dafür Sorge zu tragen, daß die Besteuerung von Grünflächen, die baumbestanden sind, als grüne Lunge für benachbarte Hochhauskomplexe dienen und/oder an einer verkehrsreichen Straße liegen, in einem angemessenen Rahmen bleibt, um die umweltschützende Funktion dieser Grundstücke zu erhalten? Ihrem Anliegen tragen die seit dem 1. Januar 1974 geltenden Einheitswerte 1964 bereits Rechnung. Nach § 82 Abs. 2 Nr. 1 des Bewertungsgesetzes wird bei der Ermittlung des Grundstückswerts für Hochhäuser auf Zuschläge wegen übergroßer Flächen verzichtet. Die zu einem Hochhaus gehörende Grünfläche wird daher im Ergebnis bei allen einheitswertabhängigen Steuern, also bei der Grundsteuer, der Vermögensteuer und der Erbschaftsteuer, steuerlich nicht besonders erfaßt. Soweit ein selbständiges Grundstück im Bebauungsplan als Grünfläche ausgewiesen ist, führt die fehlende Bebauungsmöglichkeit zu sehr niedrigen Einheitswerten und damit zu einer geringeren Steuerbelastung. Im übrigen kann für öffentliche Grünflächen nach § 32 des Grundsteuergesetzes auch ein Erlaß der Grundsteuer in Frage kommen. Voraussetzung ist allerdings die Widmung des Grundstücks für diese Zwecke durch den Eigentümer. Unter ähnlichen Voraussetzungen können solche Grünflächen auch von der Vermögensteuer und der Erbschaftsteuer befreit werden. Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 10151* Für selbständige Grünflächen, die im Bebauungsplan als Bauland ausgewiesen sind, sehen die Steuergesetze dagegen keine Erleichterungen vor, weil solche Flächen nach der Bauleitplanung gerade der Bebauung zugeführt werden sollen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Offergeld auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Schmitz (Baesweiler) (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 12) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß seit der Einführung der Steuerreform (1. Januar 1975) die deutschen Bewohner im niederländischen und belgischen Grenzgebiet, die bisher schon eine Steuerklasse schlechter eingestuft wurden und kein Recht auf Lohnsteuer-Jahresausgleich, Bausparvertrag etc. hatten, jetzt noch zusätzlich keine Eintragungsmöglichkeiten eines Steuerfreibetrages haben, und wenn ja, wie gedenkt die Bundesregierung hier eine gerechte Lösung zu finden? Der Personenkreis, den Sie ansprechen, gehört zu den beschränkt steuerpflichtigen Arbeitnehmern. Entgegen Ihrer Auffassung können beschränkt steuerpflichtige Arbeitnehmer sich nach wie vor einen Freibetrag eintragen lassen. Der Eintrag erfolgt auf der besonderen Bescheinigung, die bei beschränkt steuerpflichtigen Arbeitnehmern an Stelle der Lohnsteuerkarte vom Finanzamt ausgestellt wird. Die Antragsgrenze von 1 800 DM gilt in diesen Fällen nicht. Eine Einschränkung liegt lediglich darin, daß — ebenso wie bei unbeschränkt steuerpflichtigen Arbeitnehmern — Vorsorgeaufwendungen nicht eingetragen werden können. Sie sind bei beschränkt steuerpflichtigen Arbeitnehmern für den Steuerabzug mit der in den Lohnsteuertabellen bereits berücksichtigten Vorsorgepauschale abgegolten. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Offergeld auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Althammer (CDU/ CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 14) : Wie hoch sind die Istausgaben, die zu Lasten des Rechnungsjahrs 1974 auf Grund des von der Bundesregierung am 6. Februar 1974 beschlossenen konjunkturpolitischen Sonderprogramms (Teil A und B) abgeflossen sind? Nach dem vorläufigen Ist-Ergebnis waren am 31. Dezember 1974 von den Bundesmitteln für das „Einmalige Sonderprogramm für Gebiete mit speziellen Strukturproblemen" 470,83 Millionen DM abgeflossen; das sind 78,5 vH der aus dem Bundeshaushalt aufzubringenden 600 Millionen DM. Davon entfallen auf den Teil A (kommunale Infrastrukturprojekte) 245,92 Millionen DM und auf den Teil B (unmittelbare Bundesinvestitionen) 224,91 Millionen DM. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatsekretärs Dr. Glotz auf die Mündlichen Fragen der Abgeordneten Frau Pack (CDU/ CSU) (Drucksache 7/3135 Fragen A 20 und 21): Gibt es aus jüngster Zeit Hinweise auf überproportional hohe Abschlüsse von Ausbildungsverträgen in Branchen, die von der gegenwärtigen Strukturkrise besonders betroffen sind? Wie viele Ausbilder haben derzeit die Ausbildereignungsprüfung abgelegt oder sind im Besitz gleichwertiger Qualifikationen? Zu Frage A 20: Neuere und genauere Angaben über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge, insbesondere nach Wirtschaftsbereichen, liegen nicht vor. Aufgrund der abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse in den einzelnen Berufsgruppen in den vergangenen Jahren kann man jedoch darauf schließen, daß die Ausbildungsverhältnisse mit am stärksten in den vom Strukturwandel betroffenen Bereichen z. B. Landwirtschaft, Textil und Bekleidung, Lederverarbeitung und Einzelhandel zurückgegangen sind. Zu Frage A 21: Ich gehe davon aus, daß sich die Frage auf die Ausbildereignungsprüfung nach der Ausbildereignungsverordnung (AEVO) vom 20. April 1972 mit. der Novellierung vom 25. Juli 1974 bezieht und nicht auf andere Prüfungen, wie die handwerkliche Meisterprüfung, die eine Ausbilderqualifizierung mit einschließt. Zur Zeit liegen mir folgende Zahlen vor: Bis zum Ende des Jahres 1973 haben knapp 60 000 Ausbilder die Prüfung abgelegt oder sind im Besitz gleichwertiger Qualifikationen (Prüfung nach AEVO: 9 643; Befreiung wegen anderer pädagogischer Prüfung: 4 292; Befreiung wegen langjähriger erfolgreicher Ausbildertätigkeit: 44 298). Für 1974 liegen erst die Ergebnisse aus 17 von 73 Bezirken der zuständigen Stellen (IHK) vor. Danach haben in diesen 17 Bezirken bereits über 20 000 die Prüfung abgelegt oder sind im Besitz gleichwertiger Qualifikationen (Prüfung nach AEVO: 6 312; Befreiung wegen anderer pädagogischer Prüfung: 1 378; Befreiung wegen langjähriger erfolgreicher Ausbildertätigkeit: 12 583). Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schmude auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Becker (Nienberge) (SPD) (Drucksache 7/3135 Fragen A 24 und 25) : Wie viele Beamte in Bund, Ländern und Gemeinden sind derzeit noch in den Eingangsämtern der verschiedenen Laufbahnen A 2, A 5, A 9 und A 13 beschäftigt? Wie hoch ist der jeweilige prozentuale Anteil der Beamten in diesen Gruppen bezogen auf die Gesamtlaufbahn? Die Beantwortung Ihrer Fragen setzt noch eine genauere Erfassung und Bewertung des mir zur Zeit zugänglichen Materials über die im Eingangsamt 10152* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 ihrer jeweiligen Laufbahn befindlichen Beamten und Richter voraus. Die verfügbaren statistischen Unterlagen unterscheiden zwar nach Besoldungsgruppen, aber im Bereich der Länder bei Verzahnungsämtern nur teilweise nach Spitzenämtern und Eingangsämtern. Eine Bereinigung halte ich für erforderlich. Dies war in der gegebenen kurzen Zeit leider nicht möglich. Ich wäre daher dankbar, wenn ich Ihnen die notwendigen Angaben sobald wie möglich gesondert machen dürfte. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schmude auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Weber (Heidelberg) (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Fragen A 26 und 27) : Wer haftet für Schäden, die einem Bürger unverschuldet bei Tumulten und öffentlichem Aufruhr entstehen, und gedenkt die Bundesregierung, insbesondere das Reichstumultschadensgesetz von 1924 zu revidieren? In welchem Umfang sind in den Jahren 1973 und 1974 durch Tumulte, öffentlichen Aufruhr, Demonstrationen u. ä. Schäden entstanden, und wer hat diese Schäden ersetzt? 1. Das als Landesrecht fortgeltende Tumultschadengesetz in der Fassung vom 29. März 1924 (RGBI I S. 381) regelt die Haftung für Sachschäden an beweglichem und und unbeweglichem Eigentum, die „im Zusammenhang mit inneren Unruhen durch offene Gewalt oder durch ihre Abwehr unmittelbar verursacht" worden sind. Zum Ersatz verpflichtete Körperschaft ist das Land, in dem der Schaden entstanden ist. Das Kriegspersonenschädengesetz in der Fassung vom 22. September 1927 (RGB1 I S. 515, 533) regelt entsprechend die Haftung für Schäden an Leib und Leben; die Weitergeltung dieses Gesetzes als Landesrecht ist jedoch umstritten. Die Bundesregierung sieht es als dringend notwendig an, den Ausgleich für Körper- und Sachschäden aus Demonstrations-, Tumult- und Terrorhandlungen insgesamt auf eine neue Grundlage zu stellen. Ein großer Teil der Geschädigten wird von dem Entwurf eines Gesetzes über die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten erfaßt, der gegenwärtig in den Ausschüssen des Deutschen Bundestages beraten wird und noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden soll. Der Entwurf sieht eine Entschädigung für Personen- und Sachschäden vor. Darüber hinaus hat die unabhängige Kommission zur Reform des Staatshaftungsrechts in ihrem der Bundesregierung im Oktober 1973 übergebenen Bericht vorgeschlagen, das Tumultschädenrecht im Rahmen des Staatshaftungsrechts bundeseinheitlich neu zu regeln und dem Bund dafür eine entsprechende Gesetzgebungskompetenz zu übertragen. Der Vorschlag wird gegenwärtig innerhalb der Bundesregierung und mit den Ländern erörtert. 2. Gesonderte Zahlen für die Jahre 1973 und 1974 liegen nicht vor. Eine im Februar 1974 bei den Ländern gehaltete Umfrage hinsichtlich der Zeit von 1950 bis (Februar) 1974 hat folgendes Ergebnis gebracht: a) Seit 1950 sind ca. 633 Tumultschadensfälle oder Fälle anderer Schäden im Zusammenhang mit unfriedlich verlaufenen Demonstrationen und ähnlichen erheblichen Störungen der öffentlichen Sicherheit durch Gewaltanwendung oder deren Abwehr bekannt geworden. Dabei handelt es sich ganz überwiegend um Sachschäden. b) Seit 1950 sind in 162 Fällen von Geschädigten Ersatzansprüche gegen die öffentliche Hand wegen derartiger Schäden gestellt worden. c) Seit 1950 ist in 20 Fällen eine Entschädigung nach dem Tumultschadenrecht oder aus Billigkeitsgründen ohne Anerkennung einer Rechtspflicht gezahlt worden. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schmude auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Franz (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 36) : Trifft die Meldung der „Welt" vom 20. Januar 1975 zu, die Sowjetunion habe aus Anlaß ihrer in Aussicht gestellten Teilnahme an der diesjährigen Berlinale gefordert, die Bundesfilmpreise nicht mehr durch den Bundesinnenminister während der Filmfestspiele in Berlin zu verleihen, und hat die Bundesregierung — bejahendenfalls — dies als Einmischung in innere deutsche Angelegenheiten zurückgewiesen? Den ersten Teil Ihrer Frage beantworte ich mit „nein" ; damit entfällt die Antwort auf den zweiten Teil Ihrer Frage. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. de With auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) (Drucksache 7/3135 Frage A 39) : Ist die Bundesregierung bereit zu prüfen, ob zur Vermeidung zahlreicher Strafverfahren vor allem auf dem Gebiet der Straßenverkehrsdelikte von dem Verletzten Schmerzensgeld künftig auch dann verlangt werden kann, wenn den Täter kein Verschulden trifft? Im Unterschied zu der verschuldensabhängigen Haftung aus unerlaubter Handlung, die Ersatz des vollen Schadens gewährt, ist die Gefährdungshaftung insbesondere auch im Straßenverkehrsrecht insofern eingeschränkt, als Ersatz nur bis zu einer bestimmten Haftungshöchstgrenze geleistet wird und ein Ersatz des immateriellen Schadens nicht vorgesehen ist. Die geltende Regelung berücksichtigt also einmal die Interessen des Geschädigten, indem sie auch ohne Nachweis des Verschuldens einen Anspruch auf Schadensersatz zuerkennt, trägt aber andererseits den Belangen des Schädigers Rechnung, zu dessen Gunsten in Fällen, in denen der Anspruch lediglich aus dem Gesichtspunkt der Gefährdungshaftung geltend gemacht werden kann, gewisse Haftungsbeschränkungen eingreifen. Gleichwohl ist verschiedentlich auch für die Gefährdungshaftung ein Schmerzensgeld gefordert worden. Ein entsprechender Vorschlag war bereits Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 10153* im Referentenentwurf eines Gesetzes zur Änderung und Ergänzung schadensersatzrechtlicher Vorschriften von 1967 enthalten. Die hierzu eingegangenen Stellungnahmen waren unterschiedlich, wobei von den Gegnern einer solchen Lösung u. a. auch auf die damit verbundenen Kosten, insbesondere hinsichtlich der Versicherungsprämien, hingewiesen wurde. Gegenwärtig wird ein Entwurf zur Änderung schadensersatzrechtlicher Vorschriften vorbereitet, der sich u. a. mit einer Anhebung der Haftungshöchstgrenzen bei der Gefährdungshaftung befaßt. In diesem Zusammenhang soll auch die Frage zur Diskussion gestellt werden, ob künftig Schmerzensgeld bei der Gefährdungshaftung vorgesehen werden soll. Ich bin allerdings nicht der Meinung, daß eine solche Ausdehnung der Schmerzensgeldregelung geeignet wäre, eine Verminderung von Strafverfahren, insbesondere auf dem Gebiet des Straßenverkehrs, zu bewirken. Die Staatsanwaltschaft bliebe auf jeden Fall verpflichtet, bei Verdacht einer strafbaren Handlung ein Ermittlungsverfahren einzuleiten. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Lenzer (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Fragen A 41 und 42) : Welche Vorstellungen hat die Bundesregierung über die langfristige Energieversorgung der Ballungszentren in der Bundesrepublik Deutschland sowohl unter dem Aspekt der Energiesicherheit als auch des Umweltschutzes, und gedenkt sie, in diesem Zusammenhang durch Förderungsmaßnahmen anhand eines Prototyp-Ballungszentrums eine musterhafte Energieversorgung der Zukunft zu demonstrieren? Wie beurteilt die Bundesregierung die Möglichkeit des Aufbaus einer dezentralen Fernwärmeversorgung in den Ballungszentren zur Versorgung einzelner Stadtteile, zuerst auf der Basis Kohle und später durch andere Energiequellen? Zu Frage A 41: Wie Ihnen sicher bekannt sein dürfte, hat Ihr Fraktionskollege, Herr Abgeordneter Pfeffermann, diese Frage im Juli 1974 schon einmal gestellt. In der Zwischenzeit hat die Bundesregierung der Lösung des Zielkonfliktes zwischen einer langfristigen Energieversorgung und den Erfordernissen des Umweltschutzes in den Ballungszentren der Bundesrepublik weiterhin ihre volle Aufmerksamkeit gewidmet. Zur Lösung dieses Problems, insbesondere der frühzeitigen Koordinierung von Energieversorgung und Umweltschutz hatte die Bundesregierung seinerzeit darauf hingewiesen, daß sie die nachstehend aufgeführten Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen fördere. Der jeweilige Stand dieser Maßnahmen ist folgender: 1. Energieerzeugung und Umweltschutz — Entwicklung von Verfahren zur Entschwefelung der Brennstoffe und Reinigung der Abgase Die Bundesregierung hat auf der Basis des BImschG bereits eine Reihe von Vorschriften erlassen, die auf den Einsatz von Abgasentschwefelanlagen und die Verwendung von entschwefeltem Brennstoff abzielen, z. B. 3. DVO zum BlmschG und TA-Luft. Die hierfür erforderlichen Verfahren sind Stand der Technik im Sinne von § 3 Abs. 6 BImschG. Diese Vorschriften werden zusammen — mit weiteren in Vorbereitung befindlichen Vorhaben — dazu beitragen, daß die Belastung der Luft mit Schwefeldioxyd auf längere Sicht wesentlich zurückgehen wird. — Entwicklung von Verfahren zur Vergasung fossiler Brennstoffe Auf der Grundlage des Rahmenprogramms Energieforschung 1974-1977 und der konjunkturpolitischen Maßnahmen der Bundesregierung werden u. a. für das Projekt einer Kohlevergasungsanlage in Dorsten entsprechende finanzielle Mittel bereitgestellt. Außerdem unterstützt die Bundesregierung in enger Abstimmung mit der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen die Weiterentwicklung der Kohledruckvergasung in Verbindung mit dem Gas/Dampf-Turbinen-Prozeß. — Verstärkter Einsatz von Heizkraftwerken und. Blockheizanlagen zur Wärmeversorgung Im Rahmen des Gesetzes zur Förderung von Investitionen und Beschäftigung sowie des Investitionszulagengesetzes in der Fassung vom 30. Dezember 1974 werden u. a. für energiesparende Heizkraftwerke und Fernwärmenetze Investitionszulagen gewährt. Auch das 3. Verstromungsgesetz fördert den Bau von Heizkraftwerken auf Steinkohlebasis. — Förderung der Hochtemperaturreaktoren als weiterer Beitrag für die Wärmeversorgung Neben dem im Bau befindlichen THTR-Prototyp in Schmehausen plant die VEW am gleichen Standort die Errichtung eines großen HTR mit einer Leistung von über 1 000 MW zur Stromerzeugung, der aber auch der Wärmeversorgung von Teilen des Ruhrgebiets dienen könnte. 2. Energietransport und -verteilung in Ballungszentren — Förderung der Entwicklung auf dem Gebiet der Hochspannungs-Gleichstromübertragung (HGÜ) zur Erreichung einer höheren Energiedichte bei gleicher Trasse — Förderung der Entwicklung intensiv gekühlter Kabel Bei diesen Vorhaben liegt keine grundlegende Veränderung seit Sommer 1974 vor, da es sich um langfristige Entwicklungen handelt. 3. Energieanwendung zur Erleichterung der Energieversorgung in Ballungsgebieten — Förderung der Bemühungen zum Ausbau einer integrierten Energieversorgung in Rich- 10154 * Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 tung der Idealvorstellung: Im Kerngebiet größerer Städte Ausbau der Fernwärme, im umliegenden Ring Ausbau der Gasversorgung und in den dünner besiedelten Außenbezirken Elektroheizung. Für die weniger dicht besiedelten Gebiete wird zur Zeit auch geprüft, welchen Beitrag die Sonnenenergie zur Versorgung dieser Gebiete langfristig leisten kann. — Maßnahmen zur Verbesserung der Wärmeisolierung von Gebäuden Für Neubauten bereitet die Bundesregierung ein Gesetz vor, das die Rechtsgrundlagen für die verbindliche Einführung eines höheren Wärmeschutzes schafft. Für bestehende Gebäude können nach Richtlinien des BMBau vom 20. Dezember 1974 unter bestimmten Voraussetzungen finanzielle Hilfen für die Verbesserung der Wärmedämmung in Anspruch genommen werden. - Untersuchung über die Versorgung mit Fern- wärme aus Kernkraftwerken (Modellstudie des BMFT für vier Ballungsräume) Ergebnisse werden für Anfang 1976 erwartet. — Aufbau einer Fernwärmesammelschiene an der Ruhr und im Saargebiet auf konventioneller Energiebasis Im Rahmen der konjunkturpolitischen Maßnahmen der Bundesregierung wurden zwei Entwicklungsprojekte gefördert. Es handelt sich um die Fernwärmeschiene Ruhr und um ein ähnliches Projekt an der Saar. Die Bundesregierung hat zur schnelleren Verwirklichung einer langfristig gesicherten Energieversorgung und einer lebenswerten Umwelt in den Ballungszentren alle Möglichkeiten ausgeschöpft, die im Rahmen des Gesetzes zur Förderung von Investitionen und Beschäftigung, des Konjunkturprogramms und des 3. Verstromungsgesetzes gegeben sind .Sie verkennt dabei nicht, daß dieser Zielkonflikt nur langfristig gelöst werden kann. Zu Frage A 42: In der ersten Fortschreibung des Energieprogramms hat die Bundesregierung der Ausbreitung der Fernwärme besondere Bedeutung beigemessen, da sie in Verbindung mit Heizkraftwerken nicht nur eine erhebliche Energieeinsparung mit sich bringt, sondern auch in besonderem Maße umweltschonend ist. Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß der kapitalintensive Aufbau einer Fernwärmeversorgung in den Ballungszentren schrittweise über die Bildung einzelner Fernwärmeinseln (Versorgung der Industrie und der Haushalte mit Kraft und Wärme aus Heizkraftwerken) erfolgen sollte, die später zum größeren Netz zusammenwachsen können. Die Erzeugung der Fernwärme sollte bevorzugt auf der Energiebasis der heimischen Kohle erfolgen. Beim Zusammenschluß der bestehenden Fernwärmenetze ist zu einem späteren Zeitpunkt die Erzeugung auf der kostengünstigeren Kernenergiebasis anzustreben. Wachsende Fernwärmenetze können bei der derzeitigen Kostenlage, wenn sie in der Größenordnung von 1 000 Gcal/h gekommen sind, später aus Kernkraftwerken (soweit möglich aus HTR-Blöcken) mit wesentlich niedrigeren Energiekosten gespeist werden. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Immer (SPD) (Drucksache 7/3135 Fragen A 47 und 48) : Gibt es Anzeichen dafür, daß im Rahmen des Weinimports großer Konsumweinhersteller, insbesondere im Raum Mosel/Saar, die Qualitätsbestimmungen unterlaufen und damit die Wettbewerbschancen der heimischen Winzer vermindert werden? Was wird von der Bundesregierung unternommen, damit die Wettbewerbsverzerrungen im Bereich der Weinherstellung innerhalb der EG mit Bezug auf Qualitätsbestimmungen und -kontrolle abgebaut werden? Zu Frage A 47: Der Bundesregierung sind derartige Anzeichen nicht bekanntgeworden. Sie ist im übrigen der Auffassung, daß die bestehenden Rechtsvorschriften eine ausreichende Handhabe bieten, Manipulationen beim Weinimport zu begegnen. Die Bundesregierung ist weiterhin überzeugt, daß die Bundesländer, die das Weinrecht nach Artikel 87 des Grundgesetzes als eigene Angelegenheit vollziehen, von diesen rechtlichen Möglichkeiten jeden Gebrauch machen werden. Zu Frage A 48: Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß von Wettbewerbsverzerrungen in dieser Allgemeinheit nicht gesprochen werden kann. Sie wird sich — wie schon bisher — gemeinsam mit den Bundesländern darum bemühen, daß die bestehenden Kontrollmöglichkeiten optimal genutzt und auf diese Weise Manipulationen verhindert werden, die wettbewerbsverfälschende Wirkung haben könnten. Sie wird sich auch bei den jetzt in Brüssel anstehenden Beratungen einer Verordnung zur Änderung der Grundverordnung Nr. 816/70 zur EWG-Weinmarktorganisation für eine Verstärkung der Überwachung insbesondere durch Verbesserungen in der Zusammenarbeit der Weinkontrollorgane der Mitgliedstaaten einsetzen. Anlage 15 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Lambinus (SPD) (Drucksache 7/3135 Fragen A 59 und 60) : Wie ist der Stand der Bemühungen der Bundesregierung zum Schutz des Güte- und Warenzeichens des fränkischen „Bocksbeutels" vor Nachahmungen, und teilt die Bundesregierung meine Meinung, daß der „Bocksbeutel" ein schutzwürdiges Gate- und Warenzeichen des fränkischen Weinbaues ist? Teilt die Bundesregierung meine Meinung, daß der Import von portugiesischen Weinen in Bocksbeutelabfüllung ein großer Schaden für den fränkischen Weinbau ist? Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 10155* Zu Frage A 59: Bei der Bocksbeutelflasche handelt es sich rechtlich weder um ein Güte- noch um ein Warenzeichen. Ihr kommt aber — wie der Bundesgerichtshof in seinem Urteil vom 12. März 1971 festgestellt hat — für deutschen Wein die Bedeutung einer mittelbaren geographischen Herkunftsangabe für Frankenwein sowie für bestimmte badische Weine zu. Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß die Bocksbeutelflasche als mittelbare geographische Herkunftsangabe für die genannten Weine geschützt werden muß. Sie hat daher bei den Beratungen einer EG-Verordnung über die Bezeichnung und Aufmachung der Weine und der Traubenmoste gegen den nachhaltigen Widerstand anderer Delegationen die Aufnahme einer Ermächtigung in Artikel 40 Abs. 2 Buchstabe b der EWG-Verordnung Nr. 2133/74 vom 8. August 1974 durchgesetzt, bestimmte Behältnisse bestimmten Erzeugnissen vorzubehalten. Sie wird sich bei den Beratungen der hierzu notwendigen Durchführungsverordnung wiederum mit Nachdruck für Vorschriften einsetzen, die den für Frankenweine berechtigten Schutz der Bocksbeutelflasche sicherstellen. Es kann jedoch nicht erwartet werden, daß innerhalb der Europäischen Gemeinschaft ein absoluter Schutz der Bocksbeutelflasche für Frankenwein erreicht werden kann, das heißt ein Verwendungsverbot auch für solche ausländischen Weine, die diese oder eine ähnliche Flaschenform seit Jahrzehnten berechtigterweise verwenden. Das Verlangen, einen so erworbenen Besitzstand anzuerkennen, würde die Bundesregierung nicht ablehnen können, ohne damit gleichzeitig den angestrebten Schutz der Bocksbeutelflasche für den Frankenwein zu gefährden. Sie wird sich jedoch dafür einsetzen, daß die Benutzung dieser Flaschen — z. B. durch Aufstellung einer Liste — ausschließlich auf die Weine beschränkt wird, zu deren Abfüllung sie traditionell verwendet wird. Die Bundesregierung wird weiterhin auf Schaffung von Kennzeichnungsvorschriften dringen, die eine Täuschung des Verbrauchers über die Herkunft der einzelnen in gleiche Flaschenformen abgefüllte Erzeugnisse ausschließen. Zu Frage A 60: Die Bundesregierung teilt diese Auffassung nicht. Sie stellt vielmehr mit Befriedigung fest, daß obwohl seit 1950 portugiesischer Roséwein in bocksbeutelähnlichen Flaschen in die Bundesrepublik eingeführt wird — der Frankenwein bisher ohne Schwierigkeiten abgesetzt werden konnte. Die Bundesregierung rechnet damit, daß dies auch in Zukunft so bleiben wird. Anlage 16 Antwort des Parl. Staatsekretärs Zander auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) (Drucksache 7/3135 Frage A 63) : Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, die Aufklärung über die Auswirkungen von Arzneimitteln auf die Fahrtüchtigkeit der Verkehrsteilnehmer zu verstärken (ADAC-Broschüre Arzneimittel und Straßenverkehr), und sieht sie die in den Niederlanden praktizierten Aufklärungsmaßnahmen als ein Beispiel für ähnliche oder andere Maßnahmen in der Bundesrepublik Deutschland an? Ihre Frage beantworte ich im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Verkehr wie folgt: Die Aufklärung über die Auswirkungen von Arzneimitteln auf die Fahrtüchtigkeit ist außerordentlich problematisch. Abgesehen davon, daß es eine begrenzte Anzahl von Medikamenten gibt, deren eindeutig nachteilige Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit bekannt ist, bestehen Schwierigkeiten bei einer unübersehbaren Zahl von Arzneimitteln, in denen wirksame Bestandteile kombiniert sind, die nach Art und Dosierung für sich allein keine oder keine nennenswerte Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit haben, in der Kombination untereinander aber die Fahrtüchtigkeit deutlich einschränken. Weiterhin ist der gleichzeitige Genuß auch kleiner Mengen von Alkohol und die sehr unterschiedliche individuelle Reaktionsweise des Einzelnen zu berücksichtigen. Aus diesen Gründen ist eine an einzelnen Stoffen ausgerichtete Aufklärung von medizinischen Laien kaum durchführbar. Vielmehr müßte eine wirksame Aufklärung den Bürger allgemein auf den grundsätzlich gefährlichen Zusammenhang zwischen Arzneimitteleinnahme und Fahrtüchtigkeit hinweisen. Die Bundesregierung wird im Rahmen ihrer Verkehrsaufklärung dem Einfluß von Arzneimitteln auf die Fahrtüchtigkeit verstärkte Aufmerksamkeit widmen. Dabei wird der Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit mit der Bundesärztekammer prüfen, ob sich ein Plakataushang in ärztlichen Wartezimmern in Praxen oder Krankenhäusern empfiehlt, in dem auf den grundsätzlich möglichen Zusammenhang von Arzneimitteln und Fahrtüchtigkeit hingewiesen wird. Entscheidend kann aber nur die Belehrung des einzelnen Patienten durch seinen Arzt sein. Im übrigen sieht der dem Bundestag bereits vorliegende Entwurf eines Gesetzes zur Neuordnung des Arzneimittelrechts vor, daß die Zulassungsbehörde bei der Zulassung eines Arzneimittels im Wege der Auflage einen Warnhinweis anordnen kann, wenn dieses die Reaktionsfähigkeit im Straßenverkehr beeinträchtigt. Dieser Warnhinweis muß je nach Lage des Falles auf dem Behältnis, auf der äußeren Umhüllung oder in der Gebrauchsinformation stehen (Art. 1 § 10 Abs. 2, § 11 Abs. 2, § 27 Abs. 2 Nr. 1-3). Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Jahn (Braunschweig) (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Fragen A 64 und 65) : Sind der Bundesregierung die schwerwiegenden Folgen der Minimata-Krankheit in Japan, die auf Grund des Verzehrs quecksilberhaltiger Fische Schädigungen des Zentralnervensystems, Erblindung und mutagene Belastungen bringen, bekannt, und wenn ja, was gedenkt sie zu tun, um durch gesetzliche Maßnahmen und Kontrollen die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen? 10156* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 Ist die Bundesregierung für die Harmonisierung der nationalen Rechtsvorschriften über den Quecksilbergehalt von Fischen im Rahmen der EG, und sind bereits entsprechende Schritte unternommen worden? Der Bundesregierung sind Ursache und Verlauf der sogenannten Minimata-Krankheit, die nach Verzehr stark quecksilberhaltiger Fische in Japan aufgetreten ist, bekannt. Diese Vergiftungsfälle sind als Beispiel zur Charakterisierung der Umweltbelastung mit Quecksilber im Beitrag der Projektgruppe „Umweltchemikalien und Biozide" zum Umweltprogramm der Bundesregierung besonders herangezogen worden. Ich beziehe mich insoweit auf die Ausführungen in der Bundestagsdrucksache VI/2710. Nach den vorliegenden Untersuchungsbefunden sind Quecksilbergehalte, wie sie in Japan zum Auftreten der Minimata-Krankheit geführt haben, bei den in der Bundesrepublik Deutschland im Verkehr befindlichen Fischen und anderen Seetieren in keinem Falle festzustellen gewesen. Zum Schutz der Bevölkerung vor möglichen Gesundheitsgefahren verkündet die Bundesregierung in Kürze die Verordnung über Höchstmengen an Quecksilber in Fischen, Krusten-, Schalen- und Weichtieren, in der die Voraussetzungen für eine einheitliche und koordinierte Überwachung dieser Lebensmittel geschaffen werden. Von der Bundesregierung sind auch schon Schritte zur Harmonisierung der nationalen Rechtsvorschriften über den Quecksilbergehalt von Fischen im Bereich der Europäischen Gemeinschaft eingeleitet worden. Sachverständigengespräche, durch die eine innergemeinschaftliche Regelung vorbereitet werden soll, werden auf Vorschlag der Kommission demnächst durchgeführt. Die Bundesregierung würde einen einheitlichen Beurteilungsmaßstab sehr begrüßen. Anlage 18 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung auf die Mündliche Frage der Abgeordneten Frau Grützmann (SPD) (Drucksache 7/3135 Frage A 66) : Sieht die Bundesregierung durch die Umgestaltung der Gepäckwagen eine Möglichkeit, den Transport von Behinderten menschenwürdig zu gestalten, und wann ist mit der Inbetriebnahme der Wagen zu rechnen? Der Vorstand der Deutschen Bundesbahn hat — wie dieser mir mitteilt — im August 1974 den Auftrag erteilt, die Benutzung aller Anlagen und Einrichtungen für den Personenverkehr durch Körperbehinderte in einer besonderen Arbeitsgruppe zu untersuchen. Diese Gruppe hat die Aufgabe, zu prüfen und vorzuschlagen, wie bereits bestehende Einrichtungen verbessert werden können und welche neuen Maßnahmen getroffen werden müßten, um Körperbehinderten und älteren Mitbürgern die Inanspruchnahme des gesamten DB-Leistungsangebots zu ermöglichen. Dabei wird auch Ihre Frage wegen der Beförderung von Rollstuhlfahrern in Zügen der Deutschen Bundesbahn im Benehmen mit den Verbänden untersucht. Die Vorschläge und die damit verbundene Kostenbelastung werden voraussichtlich erst Mitte dieses Jahres bekannt sein. Anlage 19 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung auf die Mündliche Frage der Abgeordneten Frau Grützmann (SPD) (Drucksache 7/3135 Frage A 63) : Welches sind die Gründe, die eine bundeseinheitliche Ausgestaltung der Führerscheine verhindern, und sieht die Bundesregierung hier eine Möglichkeit, zu einer effizienteren Regelung zu kommen? Die in der Bundesrepublik Deutschland ausgestellten Führerscheine müssen alle dem nach § 10 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) vorgeschriebenen Muster entsprechen. Abweichungen von diesem Muster sind nicht zulässig. Anlage 20 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Büchner (Speyer) (SPD) (Drucksache 7/3135 Fragen A 75 und 76) : Welche zusätzlichen Einnahmen könnte die Deutsche Bundesbahn jährlich erzielen, wenn sie die Außenflächen aller im Inland verkehrenden Personen- und Güterzüge als Werbeflächen vermieten würde? Wird die Bundesregierung der Deutschen Bundesbahn die Vermietung der Wagenaußenflächen zu Werbezwecken empfehlen, um die Einnahme der Deutschen Bundesbahn zu steigern und das Defizit zu verringern? Zu Frage A 75: Diese Frage kann nicht beantwortet werden, weil Versuche in der Vergangenheit, alle Außenflächen von Reisezug- und Güterwagen für Wirtschaftswerbung zu nutzen, von der Deutschen Bundesbahn nach einer Erprobungszeit wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt wurden. Zu Frage A 76: Die Deutsche Bundesbahn ist in der Vermietung von Außenflächen an Eisenbahnfahrzeugen frei. Sie ist vom Bundesminister für Verkehr lediglich gebeten worden, die Alkoholreklame an den Außenflächen ihrer Omnibusse einzuschränken. Anlage 21 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Lemmrich (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 79): Welchen Berufen haben die Leiter der Abteilung Wasserstraßen bzw. Wasserbau des Bundesverkehrsministeriums und des Reichsverkehrsministeriums seit 1920 angehört? Die bisherigen Leiter der Abteilungen Wasserbau bzw. Wasserstraßen gehörten dem höheren bautechnischen Verwaltungsdienst — Fachrichtung „Bauingenieurwesen" — an. Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 10157* Anlage 22 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Zebisch (SPD) (Drucksache 7/3135 Frage A 80) : Ist die Bundesregierung bereit, die Zahl der Ausbildungsplätze bei der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Bundespost in den Einrichtungen dieser Bundessondervermögen im Bereich Niederbayerns und der Oberpfalz spürbar zu erhöhen? Bei der Deutschen Bundesbahn wie bei der Deutschen Bundespost reichen die vorhandenen Ausbildungskapazitäten aus, den voraussichtlichen Bedarf an Nachwuchskräften aus Ausbildungsberufen nach dem Berufsbildungsgesetz auszubilden. Beide Betriebsverwaltungen beabsichtigen daher nicht, ihre Ausbildungskapazitäten in den von Ihnen angesprochenen Räumen spürbar zu erhöhen. Anlage 23 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Böhm (Melsungen) (CDU/ CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 81) : Warum hat die Deutsche Bundesbahn in diesen Tagen das Teilstück vom Bahnhof Philippsthal zur Zonengrenze der Bahnstrecke Gerstungen (DDR)—Heringen—Philippsthal—Vacha (DDR) abgebaut, und sind dem Absprachen mit der DDR bzw. Gespräche über eine mögliche Wiederaufnahme des Zugverkehrs an dieser Stelle vorangegangen? Wie mir die Deutsche Bundesbahn (DB) mitteilt, hat sie im Zusammenhang mit einer notwendigen Weichenauswechslung Gleisvereinfachungen vorgenommen, die aus wirtschaftlichen Gründen den Rückbau des 750 m langen Gleises bis zur Zonengrenze erforderlich machten. Gespräche mit der DDR über neue Grenzübergänge sind bisher an der Haltung der DDR gescheitert, die nur bei entsprechendem Verkehrsaufkommen zur Öffnung neuer Grenzübergänge bereit ist. Da in unmittelbarer Nähe der Übergang Gerstungen (DR)—Obersuhl (DB) noch aufnahmefähig ist, lehnt die DDR eine Wiederaufnahme des Grenzübergangs Philippsthal (DB)Vacha (DR) ab. Anlage 24 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Memmel (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 82) : Hat die Bundesregierung die Absicht — trotz der schwierigen Finanzlage bei der Deutschen Bundespost und Bundeshahn —, weiterhin mit großem Kostenaufwand Beilagen in Tageszeitungen zu veröffentlichen, wie dies mit der Broschüre „Weltweite Kommunikation — Deutsche Bundespost" geschehen ist? Die Deutsche Bundespost und die Deutsche Bundesbahn gestalten nur selten Beilagen in Tageszeitungen. Beilagen dieser Art werden auch künftig nur in Betracht gezogen, wenn Informationswert und Kostenaufwand in einem angemessenen Verhältnis stehen. Ziel der Beilage — „Weltweite Kommunikation — Deutsche Bundespost" --- war es, meinungsaktive Zeitungsleser über wichtige und aktuelle Fragen des Post- und Fernmeldewesens zu informieren. Die Post muß — wie jedes andere Unternehmen auch — ihren Kunden immer wieder sagen, welche Dienstleistungen sie anzubieten hat und wie diese Dienstleistungen funktionieren. Nur so werden die öffentlichen Einrichtungen transparent, wie es für eine Demokratie selbstverständlich ist. Anlage 25 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Haack auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Schneider (CDU/ CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 83) : Bis wann sieht sich die Bundesregierung in der Lage, das mit Entschließung des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau vom 9. Oktober 1974 erbetene Gesamtkonzept zur Erhaltung und Modernisierung kulturhistorisch und städtebaulich wertvoller Gebäude vorzulegen, und durch welche konkreten Maßnahmen gedenkt sie, den Denkmalschutz zu unterstützen? Die Arbeiten an einem Gesamtkonzept zur Erhaltung und Erneuerung kulturhistorisch oder aus anderen städtebaulichen Gründen wertvoller alter Bausubstanz sind entsprechend der Entschließung des 15. Bundestagsausschusses in Lübeck in Kontakt mit der Arbeitsgemeinschaft der Städte Bamberg—Lübeck—Regensburg aufgenommen worden. Die bisher erarbeiteten Ergebnisse bedürfen jedoch noch weiterer Abstimmung u. a. mit den Bundesressorts und den Ländern. Der erste Anknüpfungspunkt für konkrete Maßnahmen wird die jetzt im 15. Bundestagsausschuß beratene Novelle zum Bundesbaugesetz sein. Es sollte versucht werden, durch Vorschriften im Rahmen des Städtebaurechts die Belange der Erhaltung städtebaulich wertvoller alter Bausubstanz wirksam zu unterstützen. Anlage 26 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Haack auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Schneider (CDU/ CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 84) : Welche Konsequenzen ergeben sich für die Bundesregierung aus der jüngsten Entscheidung des Bayerischen Obersten Landesgerichts, wonach das Leerstehenlassen von Wohnungen keine Zweckentfremdung darstellt, hinsichtlich des Zweckentfremdungsverbots nach Artikel 6 des Gesetzes vom 4. November 1971? Die Bundesregierung erwägt — nicht erst seit der Entscheidung des Bayerischen Obersten Landesgerichtes — im Rahmen der Arbeiten am Entwurf eines Wohnungsmodernisierungsgesetzes den auch aus anderen Gründen für reformbedürftig gehaltenen Artikel 6 des Gesetzes vom 4. November 1971 zu konkretisieren, um den Willen des Gesetzgebers eindeutig zum Ausdruck zu bringen. 10158* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 Anlage 27 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Haack auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Hauser (Krefeld) (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 85): Ist die Bundesregierung auf Grund der besorgniserregenden Jugendarbeitslosigkeit bereit, bei allen öffentlichen Aufträgen, die nach der Verdingungsordnung für Bauleistungen (VOB) vergeben werden, bevorzugt solche Unternehmen zu berucksichtigen, die in ihrem Betrieb Lehrlinge ausbilden? Bei der Vergabe von Bauaufträgen nach den Allgemeinen Bestimmungen für die Vergabe von Bauleistungen (VOB/A) ist die Bevorzugung von Unternehmen, die in ihrem Betrieb Lehrlinge ausbilden, nicht möglich. Die VOB verlangt, daß allen Bewerbern die gleichen Wettbewerbschancen eingeräumt werden. Nach § 8 Nr. 1 VOB/A (Fassung 1973) sind alle Bewerber gleich zu behandeln. Der Zuschlag muß auf das annehmbarste Angebot erteilt werden, wobei nur leistungsbezogene Kriterien, insbesondere wirtschaftliche und technische Gesichtspunkte berücksichtigt werden können. Die früher bestehende Möglichkeit, unter Handwerkern bei annähernd gleichwertigen Angeboten Meister und Lehrberechtigte zu bevorzugen, wenn sie Lehrlinge im eigenen Betrieb ausbilden, konnte in die Neufassung der VOB nicht übernommen werden, da dies ein Verstoß gegen die EWG-Richtlinie über die Liberalisierung öffentlicher Bauaufträge (Bau-Liberalisierungsrichtlinie — 71/304 EWG — ABl - d - EG Nr. L 185/1 — 185/3 v. 16. 8. 1971) wäre. Anlage 28 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Haack auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Evers (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 86) : Mit welchen Bundesländern konnten bisher Korrekturen der Regelungen für die Wohnungsbauförderungen vereinbart werden (Antwort auf die Fragen 61 und 62 am 11./12. Dezember 1974), und welche konkreten Verbesserungen für die Bewohner von Sozialwohnungen bringen diese vereinbarten Regelungen ab wann mit sich? Wie seinerzeit von mir ausgeführt, verhandelt die Bundesregierung bereits seit geraumer Zeit mit den für die Wohnungsbauförderung zuständigen Ressorts der Länder über eine Begrenzung des subventionstechnisch bedingten Mietanstiegs. Diese Verhandlungen haben zwar noch zu keiner allgemein verbindlichen Regelung geführt; in einzelnen Ländern ist es aber im Zusammenhang mit den Verhandlungen bereits zu einer Korrektur der entsprechenden Regelungen für die Neubauförderung gekommen. Ich will hier nur folgende Beispiele nennen: 1. Das Land Bayern hat im Wohnungsbauprogramm 1975 die bisherige Koppelung des Abbaues der Miet- und Lastenverbilligung mit regional differenzierten zinsverbilligten Darlehen beseitigt. Durch diese Koppelung war beispielsweise für die Sozialwohnungen in München ein weit überdurchschnittlicher, nicht mehr als tragbar anzusehender Mietanstieg vorprogrammiert. Der neue bayerische Förderungserlaß sieht nunmehr eine landeseinheitliche Regelung vor, welche die Nachteile der bisherigen Regelung vermeidet. Diese Verbesserung kommt den künftigen Bewohnern der ab 1975 in München und anderen Großstädten des Landes geförderten Sozialwohnungen zugute. 2. Das Land Nordrhein-Westfalen hat bereits 1973 in seinen Förderungsbestimmungen (Nr. 69 a der Wohnungsbau-Finanzierungsbestimmungen) eine Regelung getroffen, welche die Bauherren von Mietwohnungen des sozialen Wohnungsbaues im wesentlichen an ihre für die Bewilligung der öffentlichen Mittel gemachten Kostenangaben bindet. Dadurch wurde für die ab 1973 geförderten Sozialwohnungen der Spielraum für die Überschreitung der sogenannten Bewilligungsmieten durch die bei Bezug der Wohnungen tatsächlich geforderten Mieten stark beengt. 3. Das Land Nordrhein-Westfalen hat außerdem durch Runderlaß des Innenministers vom 15. Februar 1974 Bestimmungen über einen Härteausgleich bei Mieterhöhungen durch Wegfall von Aufwendungsbeihilfen oder infolge von Zinserhöhungen für Kapitalmarktmittel getroffen. Diese Sondermaßnahme des Landes Nordrhein-Westfalen ermöglicht es, bei den Sozialwohnungen früherer Förderungsjahrgänge, deren Miete über die derzeit geltenden Mietobergrenzen des sozialen Wohnungsbaues hinaus gestiegen sind, gezielte Mietsenkungen zu erreichen. Anlage 29 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Haack auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Wernitz (SPD) (Drucksache 7/3135 Fragen A 87 und 88) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß die Umsetzung der Zweiten Verordnung zur Änderung berechnungsrechtlicher und mietpreisrechtlicher Vorschriften vom 19. Dezember 1974 in den letzten Wochen in mehreren Fällen angewandt wurde, ohne daß dabei die einzelnen Bestimmungen vollständig bekannt und zutreffend angewandt wurden? Ist die Bundesregierung bereit, im Rahmen der Informationsblätter „Die Bundesregierung informiert — Mietrecht" auch die wesentlichen Bestimmungen der Zweiten Verordnung zur Änderung berechnungsrechtlicher und mietpreisrechtlicher Vorschriften darzustellen? Zu Frage A 87: Der Bundesregierung ist bisher nicht bekannt, daß die Verordnung vor der Verkündung und unzutreffend angewandt worden ist. Zu Frage A 88: Es wird bereits geprüft, wie die Zweite Verordnung zur Änderung berechnungsrechtlicher und mietpreisrechtlicher Vorschriften am zweckmäßigsten in dem von Ihnen genannten Informationsblatt berücksichtigt werden kann. Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 10159* Anlage 30 Antwort des Staatssekretärs Bölling auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Spranger (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 89) : Auf Grund welcher Erwägungen hat die Bundesregierung in den „Ostinformationen" die Pressekampagne des Ostblocks gegen die Reise eines Parteivorsitzenden aus der Bundesrepublik Deutschland in die Volksrepublik China veröffentlicht? Ihre Anfrage, Herr Abgeordneter, läßt mich vermuten, daß Sie die Aufgabe der „Ost-Informationen" verkennen. Dieser nur zur dienstlichen Verwendung bestimmte Dienst hat seit 1952 unverändert den Zweck, Nachrichtenmaterial nach den Originalfassungen zu zitieren bzw. zusammenzufassen. Dies entspricht der im Bundeshaushaltsplan und in § 81 der Gemeinsamen Geschäftsordnung der Bundesministerien definierten Aufgabe des Presse- und Informationsamtes, „den Bundespräsidenten und die Bundesregierung auf dem gesamten Nachrichtensektor laufend zu unterrichten". Dazu gehört es, daß die „Ost-Informationen" objektiv, genau und möglichst vollständig über Verlautbarungen des Rundfunks, der Nachrichtenagenturen und der Presse des Ostens berichten. Es steht außer Frage, daß gerade das publizistische Echo des Ostens auf die Reise des Vorsitzenden der CSU und Bundestagsabgeordneten Dr. Strauß von verhältnismäßig hoher informationspolitischer Bedeutung ist, nicht zuletzt auch für Herrn Strauß selbst. Eine Verkürzung dieses Echos in den „Ost-Informationen" wäre nicht statthaft gewesen. Anlage 31 Antwort des Staatsministers Moersch auf die Mündliche Frage der Abgeordneten Frau von Bothmer (SPD) (Drucksache 7/3135 Frage A 91): Wird die Bundesregierung auch in Zukunft zeitkritisch engagierte Kunst ohne Rücksicht auf parteipolitische Interessen entsprechend den Leitsätzen für Auswärtige Kulturpolitik fördern, und nach welchen Wertmaßstäben geschieht das? Die Bundesregierung wird auch in Zukunft zeitkritische Kunst fördern. Sie wird jedoch nicht mit öffentlichen Mitteln dazu beitragen, parteipolitische Auseinandersetzungen ins Ausland zu verlegen. Die Bundesregierung hält sich für die Festlegung von Wertmaßstäben im Bereich der Bildenden Kunst nicht für zuständig. Sie wird daher künftig, wie bisher, die entsprechenden Entscheidungen den für zuständig erklärten Gremien überlassen. Doch müssen wir uns darüber im klaren sein, daß auch dieses Verfahren das Problem der gesellschaftlichen Bewertung geistiger Leistung nur annähernd löst. Sobald wir die üblichen und groben Maßstäbe der Vorbildung, der Diplome oder des wirtschaftlichen Erfolges verlassen, sehen wir uns einer unüberwindlichen Schwierigkeit gegenüber; diese Schwierigkeit besteht nicht nur in der Wahl der Definition dessen was Kunst ist, sondern in der unlösbaren Aufgabe über Qualität, über das bessere Kunstwerk zu entscheiden. Anlage 32 Antwort des Staatsministers Moersch auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Spranger (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 92) : Welche diplomatischen Schritte hat die Bundesregierung im Hinblick auf die Pressekampagne des Ostblocks gegen die Reise eines Parteivorsitzenden aus der Bundesrepublik Deutschland in die Volksrepublik China unternommen? Die Bundesregierung hat keine diplomatischen Schritte unternommen. Sie folgt damit dem Grundsatz, nicht zu ausländischen Pressepolemiken Stellung zu nehmen, gleich, wen sie betreffen, ob Regierung oder Opposition. Ich konnte das hier schon mehrfach darlegen und verweise insbesondere auf die Antworten, die ich am 21. März 1974 dem Abgeordneten Dr. Waigel und am 7. November 1974 dem Abgeordneten Jäger (Wangen) gegeben habe. Anlage 33 Antwort des Staatsministers Moersch auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Dollinger (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 102) : Trifft die Meldung des Münchner Merkur vom 16. Januar 1975 zu, der deutsche Botschafter in Athen sei aufgefordert worden, bei der griechischen Regierung darauf hinzuwirken, einen vor fast zwei Jahren an deutsche Firmen vergebenen Großauftrag unter Verletzung eines am 26. April 1973 unterzeichneten Protokolls der „DDR" auf deren technisch wie preislich schlechteres Angebot hin zuzuschanzen, und was hat — bejahendenfalls — die Bundesregierung bzw. die deutsche Botschaft in Athen daraufhin und im einzelnen unternommen? Die Meldung des „Münchner Merkur" vom 16. Januar 1975 trifft nicht zu. Der Deutsche Botschafter in Athen ist nicht aufgefordert worden, in dem in der Meldung behaupteten Sinne auf die griechische Regierung einzuwirken.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Werner Marx


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Deutschlandpolitische Debatten haben in diesem Hause immer schon eine besondere Bedeutung gehabt. Diese Bedeutung hat sich zu früheren Zeiten an einem gefüllten Plenarsaal gezeigt. Das kann und konnte auch gar nicht anders sein; denn der Bundestag hat immer im Wissen um die außerordentlichen Schwierigkeiten und um die Kompliziertheit jener Probleme, die uns als geteiltes Land unmittelbar betreffen, seine Verhandlungen geführt.
    Wir wissen, daß die tragische und dramatische Entwicklung der deutschen Frage eine Folge des Krieges ist; daß sie darüber hinaus aber dem Willen der sowjetischen Politik entspringt, welche einem Teil unseres gespaltenen Landes eine Herrschaft aufgezwungen hat, die zwar ihrem Bild, ihren Machtbedürfnissen, niemals aber dem Willen der dortigen Menschen entsprach, die wir — ich sage das auch im Hinblick auf das, was der Kollege Mattick vorhin so etwas zynisch bemerkte — auch und im buchstäblichen Sinne als unsere Brüder und Schwestern empfinden.
    Denn: Deutsches Schicksal im getrennten Land zu behandeln war eine der wichtigsten Aufgaben des frei gewählten deutschen Parlaments. Lange Zeit sind wir — gemeinsam — davon ausgegangen, daß es, weil wir aus freien, allgemeinen und geheimen Wahlen, aus nicht manipulierten Wahlen, aus Wahlen, die nicht fremdem Willen unterworfen waren, hervorgegangen sind, unsere Aufgabe sei, in einem übertragenen und tieferen Sinne auch für jene Menschen im anderen Teil des Landes zu wägen, zu sprechen, Verantwortung zu fühlen, denen die freie Mitwirkung versagt ist.
    Natürlich — ich sage das als Bemerkung zu der einleitenden Rede des Bundeskanzlers — verschließen wir unsere Augen nicht vor der Wirklichkeit. Natürlich sehen wir — es hätte seiner Aufforderung gar nicht bedurft — nicht über die Wirklichkeit hinweg. Und natürlich wissen wir, daß mittlerweile Verträge geschlossen wurden, die vieles tiefgreifend verändern und die uns neue Pflichten auferlegen. Aber diese Verträge — und ich füge hinzu: die wir zwar kritisiert haben und kritisieren, die wir aber als geltend und rechtswirksam zustande gekommen betrachten — haben unsere klare Auffassung nicht um ein Jota geändert: daß nämlich drüben, jenseits dieser schlimmen Linie, an der mit Maschinen-
    pistolen das Recht der Menschen auf Freiheit und Selbstbestimmung gebrochen wird, Deutsche leben, die ein unlösbarer Teil unseres deutschen Volkes sind, deutsche Staatsbürger, Angehörige der einen deutschen Nation.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Vielleicht könnte man auf Grund einiger Bemerkungen in der Rede des Bundeskanzlers schon etwas weiter gehen. Aber ich will mich im Hinblick darauf beschränken und sagen: Zumindest für meine Freunde kann ich deutlich machen, daß niemand von uns die DDR als fremdes Land, als Ausland betrachtet; daß niemand von uns die Menschen drüben, sei es aus Verzagtheit oder aus Resignation, vergißt; übrigens auch jene nicht, die hinter Oder und Neiße leben.
    Wenn wir heute — diese Abschweifung sei mir bitte erlaubt — in den Zeitungen lesen, daß in der Tschechoslowakei immer noch über 380 Kinder warten, zu ihren Eltern zu dürfen, dann denke ich daran, daß wir doch einen Vertrag mit der Tschechoslowakei abgeschlossen haben, in dem versichert wird, man werde Anträge auf Familienzusammenführung „wohlwollend" prüfen. Wir warten darauf, daß das nicht nur eine Formel bleibt, sondern gelebte Wirklichkeit wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir können uns nicht der geschichtlichen Pflicht ledig betrachten, einer Pflicht, die uns zwingt, als Deutsche zu fühlen, zu denken und zu handeln. Deswegen übernehme ich von einem bedeutenden französischen Historiker und Philosophen, nämlich von Hippolyte Taine, einen Ausdruck, den er für sein Vaterland gebrauchte: Frankreich ist dort, wo man sich als Franzose fühlt. Ich sage also für uns: Deutschland ist dort, wo man sich als Deutscher fühlt. Ich setze hinzu — und zwar aus sehr aktuellem Anlaß —: als Deutscher, nicht, wie manche sagen, als „Bürger der BRD" oder als „Bürger der DDR" ; sondern als Deutscher.
    Ich sagte, daß wir hier oft und mit besonderer Ausführlichkeit — mitunter leidenschaftlich -- über unser Land und sein Schicksal, über seine Wege und unsere Vorstellungen zur Lösung seiner Probleme gesprochen und miteinander gestritten haben. Ich hoffe, daß es uns bei aller Kontroverse, die natürlich in der Sache noch drin ist, heute gelingt, auch an jene vielen Hunderttausende zu denken, die uns, solange es ihnen noch möglich ist, drüben zusehen und zuhören, und denen wir auch durch die Art, wie wir unsere und ihre, unsere gemeinsamen Anliegen, Fragen und Nöte hier behandeln, die Vorzüge von freier Rede und Gegenrede, von parlamentarischer Demokratie darstellen.
    Nur, meine Damen und Herren, wer die Diskussion der letzten Wochen verfolgt hat, wird finden, daß — ich sage es einmal so — trotz mancher Fanfare, die aus dem Regierungslager zu hören war, trotz manchem Rückfall in eine gleißende Formelwelt der Erfolgshoffnungen und Illusionen früherer Jahre doch — das hat die Rede des Bundeskanzlers für den, der genau zuhörte, wohl auch deutlich gemacht — ein erhebliches Stück mehr Nüchternheit —



    Dr. Marx
    Nüchternheit in der Beurteilung der Gegenwart und der mutmaßlichen Entwicklung — eingekehrt ist. Wir erleben also in den deutschlandpolitischen Dingen einen Prozeß, vergleichbar jenem in der Außenpolitik, denn zu hart hat die Wirklichkeit viele Hoffnungen und frohgemute Vorstellungen korrigiert, zu rauh bläst mancher Wind aus Ost-Berlin und Moskau, zu viele Dokumente flattern z. B. Ihnen, Herr Kollege Franke, als dem zuständigen innerdeutschen Minister auf den Tisch,

    (Reddemann [CDU/CSU] : Zuständig?)

    Dokumente, in denen ganz ungeschminkt die Grausamkeit der deutschen Wirklichkeit, die permanente Verachtung der Menschenrechte, die herzlose und ideologisch konsequente Knebelung der Freiheitsrechte von — immer noch, muß man sagen — Eltern, Kindern, Ehegatten und Freunden, die zueinander wollen, zum Ausdruck kommt. Jedesmal, Herr Bundesminister, wird Ihnen dies neu vor Augen geführt.
    Wer aber immerfort in einer solchen Weise mit den Tatsachen konfrontiert ist, der kann meiner Überzeugung nach nur noch mühsam die bisherige regierungsamtliche Propaganda aufrechterhalten.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Wer statt Verständigung Abgrenzung erfährt, wer statt konkreter Antwort auf seinen, ich sage einmal, ehrlichen Versuch der Versöhnung Honeckers unerbittliche Klassenkampfparolen hört, die Zurückweisungen der SED erfährt, in deren Augen ja Versöhnung so etwas wie Schwäche oder Verrat ist, wer die Minen, die das Hochwasser herüber-schwemmt, als unmittelbare und zusätzliche Gefahr für Bauern und Besucher mitten in Deutschland begreift, wer die Todesfallen, die Länge der Stacheldraht- und Hundelaufanlagen, die Tiefe des Grenzstreifens, die Anzahl der Wachtürme und der Bunker, wer dies alles immerfort zählen und registrieren muß, der sollte bei der Diskussion über die Lage der Nation mit gedämpfterer Stimme als bisher reden; er sollte Erfolg und Mißerfolg mit Augenmaß wägen und sich, wenn er es kann, frei von Propaganda, Rechenschaft geben über die Tatsache, daß, abgesehen von gestiegenen Besucherzahlen — und ich wiederhole, was wir immer gesagt haben: die wir begrüßen —, Abgrenzungspolitik und ihre schlimmen Auswirkungen noch immer die Wirklichkeit in Deutschland sind.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU] : Leider wahr!)

    Weil ich, Herr Kollege Franke, gerade von den vielen Dokumenten des Unrechts in einem zerrissenen Land spreche, will ich an dieser Stelle doch einmal auf all die Briefe hinweisen, die Ihnen zugeschickt werden, Briefe, in denen die Menschen mitunter ganz verzweifelt um Hilfe bitten. Herr Kollege Franke, ich weiß, daß Ihr Haus vielen, die an die Versprechungen und an viele überbordende Zukunftserwartungen geglaubt hatten, negative Bescheide schickt und schicken muß. Mancher dieser Briefe liegt auch uns vor, wo die einzelnen geglaubt hatten, daß nun tatsächlich Normalisierung in Deutschland beginne, Handel und Wandel, größere Freizügigkeit, Rücksichtnahme, Verständnis füreinander, vielleicht sogar Verständigung. Manche hatten gedacht, nach den Verträgen, vor allem nach dem Grundvertrag, werde in Deutschland die Eiskruste, von der Willy Brandt am Tage der Unterzeichnung des Grundvertrages so bildhaft und doch so falsch gesprochen hatte, tatsächlich aufgebrochen. Sie hatten gehofft, daß nach all den Leistungen, die die westliche Seite erbracht hat, die östliche nun endlich den Forderungen der Menschlichkeit Raum gebe. Sie hatten gehofft, daß es nicht reiner Zynismus sei, wenn die DDR der Konvention über die Menschenrechte beitritt, und daß jetzt so, wie Egon Bahr das immerfort geglaubt, gedacht und hier gesagt hatte, die DDR ihre psychologisch begründeten Hemmungen endlich ablege und als Mitglied der Vereinten Nationen, aufgenommen in die Familie der Völker, sich an deren feierlich beschworene Pflichten halten werde.
    Viele dieser Briefe sind Dokumente der Enttäuschung, und man muß sagen: mitunter des Zorns. Wir verstehen diese Gefühle, wir teilen sie. Niemand muß sich wundern, wenn heute die Verbitterung bei vielen so groß ist, weil sie gestern noch an erzeugte Hoffnungen glaubten. Ich möchte mich gern an die Regierung und an die, die sie hier tragen, wenden und Ihnen sagen, Sie sollten alle daraus lernen und in Ihren Darstellungen dessen, was ist, und dessen, was realisierbar sein kann, endlich das Bramarbasieren lassen.
    Meine Damen und Herren, seit geraumer Zeit hat sich in amtlichen Verlautbarungen über deutschlandpolitische Fragen der Schwung gelegt; die weit aus- I holende Geste wurde knapper. Man merkt das sogar, wenn man sich die Antworten der Bundesregierung auf die beiden Großen Anfragen genau ansieht, wobei — ich bitte die Kollegen der Koalition um Vergebung, wenn ich das sage — ich bei der Lektüre der Großen Anfrage von SPD und FDP den Eindruck habe, daß es sich dort weit mehr um ein weit geöffnetes Weihrauchfaß

    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)

    denn um eine parlamentarisch kontrollierende Anfrage gehandelt hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    In jüngster Zeit sind manche Verlautbarungen der Bundesregierung — ich vermute, es ist so gemeint — offenbar zur Dämpfung jener Hoffnungen gedacht, die man früher hegte. Es ist plötzlich sogar schick, sich gegen Illusionen zu wenden.
    Die weltpolitische Entwicklung läuft, Herr Kollege Wehner, glaube ich, nicht nach jenem Fahrplan, von dem Sie hier gesprochen hatten, was Sie damals mit der Mahnung verbunden haben, wir sollten nicht durch allzu kritisches und langes Prüfen diesen Fahrplan durcheinanderbringen. Ich glaube, man wird sagen müssen, die Ostpolitik ist durch die konsequente sowjetische Westpolitik entzaubert worden. Die Dinge gehen jetzt langsamer, und manches stockt.
    Nachdem die DDR — und ich betone das — die meisten und wichtigsten Ziele erreicht hat, zeigt sie sich nur härter. Nachdem sie die vorhergehende



    Dr. Marx
    und die gegenwärtige Bundesregierung — Herr Bundeskanzler, ich formuliere das jetzt ausdrücklich so — auf Möglichkeiten der Erpreßbarkeit getestet hat, nimmt sie Gewährtes — und das ist im Grunde genommen ja wenig genug — zurück und verlangt, wenn sie es wiedergewährt, wie z. B. beim Zwangszoll für Einreisende im Zusammenhang mit dem Swing, einen neuen Preis.
    Man wird also sagen müssen, viel Wasser ist auf diese Weise in den Wein der Verständigung geschüttet worden. Die harten Fakten lassen sich nicht länger ignorieren, und daher mehren sich — ich wiederhole es — die Behauptungen, man habe sich zu keiner Zeit Illusionen hingegeben. Aber, meine Damen und Herren, so leicht kann man natürlich nicht den Inhalt vieler Erklärungen der letzten Jahre vergessen machen, und ich sage: auch vieles nicht, was ich mit Bitterkeit als schamlose Wahlpropaganda bezeichnen muß, wo vor den Wahlen ganz andere Dinge angekündigt waren, als man hinterher in der Lage — und ich sage: mitunter auch willens — war, zu tun.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, es gibt eine Legion von Zitaten aus Flugblättern und von Plakaten, aus Reden und Interviews. Ich will hier nur ein einziges Zitat vortragen, weil es meiner Auffassung nach besonders bildhaft den Charakter der damaligen — heute abgestrittenen — Illusionen und Gaukeleien darstellt. Herr Egon Bahr wurde im Norddeutschen Rundfunk am 30. Dezember 1972 gefragt — ich zitiere —:
    Sie werden gelegentlich als Architekt dieser Vertragspolitik bezeichnet. Um bei diesem Bild zu bleiben: Ist das Gebäude jetzt mit der Unterzeichnung des Grundvertrages fertiggestellt?
    Herr Bahr antwortete — ich zitiere wieder —:
    In den Grundsätzen ja. Das Fundament ist da, die Tragpfeiler sind da, die Mauern sind vorhanden, und auch das Dach ist fertig. Mehr als ein Richtfest kann gefeiert werden; denn das Dach ist, glaube ich, auch ziemlich wasserdicht, selbst wenn starker Regen kommen sollte, was ich nicht hoffe.
    Und Bahr fügte hinzu:
    Was jetzt kommt, ist die Innenausstattung: das Verlegen der elektrischen Leitungen, das Einsetzen der Türen, so daß sie nicht quietschen. Die Dielen sollen nicht knarren. Und dann die wohnliche Ausstattung.
    Der Reporter fragte ihn dann: „Wie lange wird das noch dauern?" Bahn antwortete:
    Das hängt im übertragenen Sinne von den Handwerkern ab. Ich hoffe, daß es nicht zu lange dauern wird.

    (Dr. Abelein [CDU/CSU]: Das Haus ist bereits eine Ruine!)

    Er fügte hinzu:
    Aber im Ernst: Es mag ein, zwei Jahre dauern, bis das wohnlich wird.
    Meine Damen und Herren, Sie sehen, welch trefflicher Handwerker der Kollege Bahr ist. Darf ich bitte sagen: Dieses Haus ist Pfusch!

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Heute nun, nachdem sich an vielen Stellen Unebenheiten, Unklarheiten, fehlerhafte Formulierungen und die Hast des Aushandelns der Verträge zeigt, da unterschiedliches Verständnis und unterschiedliche Auffassungen ihre gefährliche Wirkung deutlich machen, wird da und dort — und darauf möchte ich jetzt eingehen — von Gemeinsamkeit in der Deutschlandpolitik gesprochen, von Gemeinsamkeit, die jetzt nötig sei. Alle Parteien, so sagt man, sollten in dieser wichtigen Frage zusammenstehen. Wenn ich recht verstanden habe, Herr Bundeskanzler, haben Sie heute morgen — für mich eindrucksvoll, wie ich zugebe; aber über die Sache müssen wir dann reden — von einer gemeinsamen Politik gesprochen, die Sie für nötig hielten; Sie sagten: eine gemeinsame Politik für die Nation. Aber, meine Damen und Herren, so neu ist die Erkenntnis doch nicht, daß man in schwierigen Zeiten bei nationalen Fragen Gemeinsamkeit finden sollte, weil sie besser sei als schroffe Konfrontation. Das haben wir früher in diesem Hause alle zusammen praktiziert. Warum also jetzt, nachdem es für die Regierung immer schwieriger wird, nachdem sie mit dem Grundvertrag auf Grund gelaufen ist, mehr Gemeinsamkeit? Diese Frage stellt sich, und ich will versuchen, sie zu beantworten.
    Herr Bundeskanzler, die CDU/CSU hat zu all den schwierigen Zeiten, die es natürlich in diesem Hause immer gab — und wer wäre ein besserer Zeuge dafür, Herr Wehner, als Sie selbst, der Sie lange Jahre Vorsitzender des Gesamtdeutschen Ausschusses waren —, stets darauf geachtet, daß die Grundlagen, die Zielvorstellungen der Deutschlandpolitik von allen demokratischen Kräften gemeinsam getragen werden. Die gemeinsamen Resolutionen, die wir hier in diesem Hause gemeinsam erarbeitet, miteinander diskutiert und miteinander verabschiedet haben, sind wichtige Zeugnisse unseres politischen Willens und unserer Fähigkeit, trotz Nuancen, trotz manchem Streit deutsche Probleme einvernehmlich zu behandeln.
    1969 aber, meine Damen und Herren, ist dies alles, wie ich noch einmal sagen muß, ohne Not und zum Schaden unseres Landes von der neuen, linken Regierung abgebrochen worden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Damals hat man hier diesen Kurswechsel begründet, uns diffamiert und sich — ich sage es noch einmal — unter Beschimpfungen der Opposition, die wir nicht vergessen haben, von den früheren gemeinsamen Handlungen abgesetzt.
    Sie haben im Rückblick auf die Zeit von 1949 bis 1969 die geschichtlichen Tatsachen zu oft verbogen, und Sie, Herr Bundeskanzler, haben auch heute erneut an der Konstruktion einer Legende gearbeitet, wonach die Brandt/Scheel-Regierung sozusagen als Nothelfer unser Land vor einer drohenden Iso-



    Dr. Marx
    lierung gerettet hätte. Der Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU hat darauf geantwortet.
    Um es deutlich zu sagen: Gemeinsamkeit kann nicht auf Unwahrhaftigkeit, auf Lebens- und Geschichtslügen begründet werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es müßte sich also schon erheblich mehr in der Vorstellungswelt Ihrer Seite verändern, sowohl in der Form als auch im Inhalt.
    Gemeinsamkeit — ich wiederhole meine Bemerkung, die der Bundeskanzler heute morgen zitiert hat — kann man nicht herstellen, um Gegensätze zu verdecken. Aber diese Gegensätze sind — vielleicht an der einen oder anderen Stelle weniger —, wenn man sich nicht betrügt und genau hinsieht, noch immer vorhanden, und sie sind auch noch groß. Das macht die in der Diktion gegenüber früheren Erklärungen — ich denke etwa an die pathetischen Vorstellungen Ihres Vorgängers, Herr Bundeskanzler — gemäßigte Rede, die Sie heute hielten, auch noch klar.
    Mit für uns ganz und gar unakzeptablen Vorstellungen, Herr Kollege Mattick — verzeihen Sie, wenn ich sage: mit grotesken Behauptungen —, haben Sie heute mittag ein Bild der Ost- und Deutschlandpolitik entworfen, wodurch Sie selbst die vielleicht im Ansatz gewollte Gemeinsamkeit bereits verdorben haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Man kann nicht schizophren handeln, indem man auf der einen Seite immer noch an der durch die Wirklichkeit ständig korrigierten Deutschlandpolitik in diesen früher geprägten Formulierungen festhält, zugleich die CDU/CSU und ihre verantwortlichen Handlungen hart attackiert, und auf der anderen Seite dieselbe CDU zur Gemeinsamkeit aufruft. Das sind Handlungen, die nicht zueinander passen. Da muß man sich etwas anderes überlegen, wie man die Opposition in diesem Hause gewinnen kann. Dazu möchte ich gern noch einige Bemerkungen machen:
    Wir können uns ganz unmöglich falschen Lagebeurteilungen und verhängnisvoll falschen Einschätzungen von Charakter und Absichten der anderen Seite anschließen. Ich möchte hinzufügen: Je realistischer die Regierung und die sie tragenden Fraktionen werden — wenn ich „realistisch" sage, meine ich nicht die alte Formel, man müsse Realitäten anerkennen, sondern ich meine damit, man müßte in die Wirklichkeit hineinsehen und sie richtig begreifen—desto größer kann die Möglichkeit einer tragfähigen Basis für gemeinsames Handeln sein. Aber diese Basis ist heute nicht vorhanden.
    Gemeinsamkeit für künftige Politik würde bedeuten: Verständigung in den entscheidenden Einschätzungen und den eigenen Aktionen, rechtzeitige rückhaltlos offene und gründliche Information und sorgsames Umgehen mit politischen Vereinbarungen. Was wir aber da in den letzten Jahren immer wieder hörten, etwa auch im Zusammenhang mit den von uns früher mit viel Mühe gemeinsam formulierten Erklärungen zur Deutschlandpolitik, daß man sagt „Das alles ist vorbei, das alles gilt nicht mehr!", steigert nicht
    unseren Willen zur Gemeinsamkeit, steigert nicht unsere Hoffnung, daß es eine solche Gemeinsamkeit — deren Vernünftigkeit niemand abstreitet — geben könnte.
    Indem ich dies sage und mich nun der plötzlich aufbrechenden Diskussion um Konsularverträge, welche die DDR mit anderen Ländern abzuschließen sich anschickt, zuwende, finde ich, Herr Bundeskanzler — das Wort ist oft so gebraucht worden —, daß die Stunde der Wahrheit für die Deutschlandpolitik angebrochen ist. Leider ist es nicht, wie man versprochen hatte, gelungen, die Lage im gespaltenen Land zu entkrampfen. Die Gräben zwischen beiden Teilen Deutschlands sind nicht eingeebnet, sie sind an vielen Stellen sogar tiefer geworden. Man hat gesagt: Die Verträge sollten in Deutschland zum geregelten Nebeneinander und von diesem Nebeneinander zum Miteinander führen. Was daraus geworden ist, kann jedermann erkennen.
    Meine Damen und Herren, mancher Lärm, auch in der Presse, über künftige Konsularverträge, welche die DDR mit anderen Staaten abschließt, ist für mich nur ganz schwer zu verstehen; denn ich habe den Eindruck, daß man heute so tut, als sei man überrascht, wenn andere in einer Weise handeln, die angeblich niemand vorhergesehen hat. Dem deutschen Volk war immer gesagt worden, daß durch die Ostverträge und den innerdeutschen Grundvertrag unser außenpolitischer Spielraum erheblich erweitert wird. Herr Bundeskanzler, Sie haben heute morgen eine ähnliche Formulierung gebraucht.
    Ich würde einfach wünschen, auch im Angesicht der Auseinandersetzungen, die es in den letzten Wochen zu diesem Thema leider gab, daß Sie diese Ihre These noch einmal überprüfen. Man hat uns immer gesagt, durch besonders sorgfältige diplomatische Unterrichtungen habe man die anderen Staaten gebeten, in ihrem Handeln auf die besondere Lage in Deutschland Rücksicht zu nehmen. Nun zeigt sich die Hohlheit einer solchen Politik. Ich muß leider sagen, daß die Auseinandersetzungen, die hin und wieder, meistens publizistisch, mit dritten Staaten geführt werden, die durch den Grundvertrag veranlaßte Schwäche der außenpolitischen Position bloßstellen. Mir scheint, daß zu spät und am falschen Platz versucht wird, etwas festzuhalten, was in der Konsequenz dieser schlecht durchdachten Deutschland-Politik längst der Bundesregierung durch ihre linken Hände geronnen ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU)



Rede von Dr. Hermann Schmitt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Abgeordneter, Sie gestatten eine Zwischenfrage des Herrn Kollegen Friedrich?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bruno Friedrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Kollege Marx, da Sie sich doch sonst immer auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Grundlagenvertrag berufen,

    (Reddemann [CDU/CSU] : Tut Ihr das nicht?)

    wieso verschweigen Sie hier, daß dort ausdrücklich vermerkt ist, daß sich die Frage der Staatsbürgerschaft ausdrücklich auf den Geltungsbereich des Grundgesetzes bezieht?