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    Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 146. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 Inhalt: Abwicklung der Tagesordnung 10017 A Erklärung der Bundesregierung betr. Internationales Jahr der Frau 1975 Frau Dr. Focke, Bundesminister (BMJFG) 10017 B Frau Dr. Wex (CDU/CSU) . . . 10021 A Frau Eilers (Bielefeld) (SPD) . . 10026 A Christ (FDP) . . . . . . . . 10030 C Erklärung der Bundesregierung betr. die Lage der Nation in Verbindung mit Große Anfrage der Fraktion der CDU/CSU betr. Deutschlandpolitik — Drucksachen 7/2679, 7/2934 - in Verbindung mit Große Anfrage der Fraktionen der SPD, FDP betr. Deutschlandpolitik — Drucksachen 7/2568, 7/2933 — Schmidt, Bundeskanzler . . . . . 10034 A Dr. Carstens (Fehmarn) (CDU/CSU) . 10041 A Mattick (SPD) . . . . . . . . 10046 C Hoppe (FDP) 10051 C Dr. Marx (CDU/CSU) . . . . . 10080 A Schatz, Regierender Bürgermeister von Berlin 10087 A Franke, Bundesminister (BMB) . . 10090 B Baron von Wrangel (CDU/CSU) . . 10095 B Genscher, Bundesminister (AA) . 10097 B Ronneburger (FDP) 10100 B Dr. Kreutzmann (SPD) 10107 B Dr. Gradl (CDU/CSU) 10110 C Jahn (Marburg) (SPD) 10116 C Hösl (CDU/CSU) 10120 C von Hassel, Vizepräsident . . . 10122 C Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . 10139 A Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) . 10142 C Dr. Geßner (SPD) 10145 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 2. Februar 1971 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Französischen Republik über die deutsche Gerichtsbarkeit für die Verfolgung bestimmter Verbrechen — Drucksache 7/130 —, Bericht und Antrag des Auswärtigen Ausschusses — Drucksache 7/3169 — Zweite Beratung und Schlußabstimmung Dr. Schöfberger (SPD) 10123 D Dr. Jaeger (CDU/CSU) • 10125 C Dr. Bangemann (FDP) . . . . . 10129 C Erhard (Bad Schwalbach) (CDU/CSU) 10133 B Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident . . . . . . 10133 C Friedrich (SPD) 10136 C Dr. Vogel, Bundesminister (BMJ) . 10137 C II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 Fragestunde — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — Frage A 90 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) : Kosten für den Nachdruck von 275 000 Exemplaren der Zeitschrift „Dings-Bums" des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung Bölling, StSekr (BK) 10058 C, D, 10059 A, B, C, D, 10060 A, B, C Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) . . 10058 D, 10059 A Gansel (SPD) 10059 B Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) . 10059 C Reddemann (CDU/CSU) . . . . 10059 C Dr. Hupka (CDU/CSU) . . . . . 10059 D Dr. Czaja (CDU/CSU) . . . . . 10060 A Nordlohne (CDU/CSU) . . . . 10060 B Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . 10060 C Frage A 93 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1.75 — des Abg. Dr. Hupka (CDU/ CSU) : Praxis der polnischen Behörden bei der Erteilung der Aussiedlungserlaubnis Moersch, StMin (AA) . 10060 D, 10061 A, B Dr. Hupka (CDU/CSU) . . . . . . 10061 A Frage A 94 — Drucksache 7/3135 vom 24.1.75 — des Abg. Dr. Czaja (CDU/ CSU) : Sicherung des Zutrittsrechts der in den Oder-Neiße-Gebieten wohnhaften deutschen Staatsangehörigen zu den Gebäuden der diplomatischen und konsularischen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der Volksrepublik Polen Moersch, StMin (AA) . . . 10061 B, C, D Dr. Czaja (CDU/CSU) . . . . . 10061 B, C Frage A 95 — Drucksache 7/3155 vom 24.1.75 — des Abg. Dr. Czaja (CDU/ CSU) : Äußerungen des Staatsministers Moersch in der Fragestunde am 23. Januar 1975 betr. Übersiedlung von Deutschen aus Kasachstan in die Bundesrepublik und sowjetische Wohlwollenserklärung von 1958 zur Ausreise von als sowjetische Staatsbürger angesehenen Personen Moersch, StMin (AA) . 10061 D, 10062 B, C Dr. Czaja (CDU/CSU) . . . . . 10062 B, C Frage A 96 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1.75 — des Abg. Graf Stauffenberg (CDU/CSU) : Meldung des Bonner General-Anzeigers über die Meinung der Bundesregierung hinsichtlich einer unterschiedlichen Bewertung der bilateralen Beziehungen zu den Ländern der Dritten Welt nach der jeweiligen Regierungsform Moersch, StMin (AA) . 10062 D, 10063 A, B Graf Stauffenberg (CDU/CSU) . . . 10063 A Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . . 10063 B Fragen A 100 und 101 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Reddemann (CDU/CSU) : Ausdruck des „Erstaunens des Bundeskanzlers" über Reisen deutscher Politiker nach Peking durch den Staatssekretär des Bundeskanzlers gegenüber dem Botschafter der Volksrepublik China Moersch, StMin (AA) 10063 C, D, 10064 A, B Reddemann (CDU/CSU) 10063 D, 10064 A, B Frage A 37 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — der Abg. Frau Dr. Neumeister (CDU/CSU) : Stellungnahme der Bundesregierung zu der Auffassung namhafter Experten über die Dringlichkeit des Abschlusses der Vorarbeiten für ein deutsches Transplantationsgesetz Dr. de With, PStSekr (BMJ) . . . 10064 C, D, 10065 A Frau Dr. Neumeister (CDU/CSU) . . 10064 D Dr. Arndt (Hamburg) (SPD) . . . . 10065 A Frage A 38 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — der Abg. Frau Dr. Neumeister (CDU/CSU) : Negative Auswirkungen der Verzögerung einer deutschen Transplantationsgesetzgebung Dr. de With, PStSekr (BMJ) . . . . 10065 A Frage A 40 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Gansel (SPD) : Aktenvermerk im Bundesjustizministerium betreffend Zielkartei für atomare Waffen der Bundeswehr im Panzerschrank des Spiegel-Herausgebers Rudolf Augstein Dr. de With, PStSekr (BMJ) . . 10065 B, C, D Gansel (SPD) 10065 C Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 III Frage A 43 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) : Soforthilfen für Tageszeitungen Grüner, PStSekr (BMWi) . . . . 10066 A, B Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) . . 10066 B Frage A 44 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) : Hilfe der Bundesregierung für die „Neue Hannoversche Presse" Grüner, PStSekr (BMWi) . . . . 10066 C, D, 10067 A Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) . 10066 C, D Sauer (Salzgitter) (CDU/CSU) . . . 10066 D Frage A 45 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Höcherl (CDU/CSU) : Aussagen des Bundeswirtschaftsministers in dem Artikel „Keine Sorge um die Arbeitsplätze" über das Konjunkturprogramm vom 12. Dezember 1974 Grüner, PStSekr (BMWi) . . . 10067 A, B, C Höcherl (CDU/CSU) 10067 B Frage A 46 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Höcherl (CDU/CSU) : Auskunft über die Bewährung der landwirtschaftlichen Förderungsmaßnahmen Logemann, PStSekr (BML) . . , 10067 C, D, 10068 A Höcherl (CDU/CSU) . . 10067 D, 10068 A Gansel (SPD) 10068 B von Hassel, Vizepräsident . . . 10068 B Frage A 49 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Eigen (CDU/CSU) : Haltung der Bundesregierung zu der Äußerung der französischen Regierung zur Preisanhebung für die französische Landwirtschaft und zu möglichen zusätzlichen nationalen Maßnahmen Logemann, PStSekr (BML) . . . 10068 C, D, 10069 A Eigen (CDU/CSU) . . . 10068 D, 10069 A Susset (CDU/CSU) 10069 A Frage A 50 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Eigen (CDU/CSU) : Abstimmungsergebnis zum Problem des Grenzausgleichs für Agrarprodukte im Europäischen Parlament Logemann, PStSekr (BML) . 100 69 B, C, D Eigen (CDU/CSU) 10069 B, C von Hassel, Vizepräsident . . . 10069 C Dr. Früh (CDU/CSU) 10069 D Fragen A 51 und 52 — Drucksache 7/3135 vom 24.1.75 — des Abg. Dr. Enders (SPD) : Genehmigung von Kuren im Ausland durch Krankenkassen und Versicherungsanstalten; Ermöglichung solcher Kuren auch für Kriegsbeschädigte Buschfort, PStSekr (BMA) . 10070 A, B, C Dr. Enders (SPD) 10070 B Maucher (CDU/CSU) 10070 B Frage A 53 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Maucher (CDU/CSU) : Unterhaltsverpflichtung des geschiedenen Ehemanns nach einer zweiten Ehe angesichts einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts mit Bezug auf die Rentengewährung an Kriegerwitwen Buschfort, PStSekr (BMA) . . 10070 C, D, 10071 A Maucher (CDU/CSU) . . 10070 D, 10071 A Frage A 54 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Sauter (Epfendorf) (CDU/CSU) : Anerkennung des landwirtschaftlichen Betriebshelferdienstes als Einrichtung zum Ableisten des Wehrersatzdienstes Buschfort, PStSekr (BMA) . . . 10071 A, B Sauter (Epfendorf) (CDU/CSU) . . . 10071 B Frage A 55 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1.75 — des Abg. Horstmeier (CDU/ CSU) : Versicherungspflicht von arbeitslosen Nebenerwerbslandwirten in der Krankenversicherung der Landwirte Buschfort, PStSekr (BMA) . . .10071 C, D Horstmeier (CDU/CSU) . . . . 10071 C, D Frage A 56 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Thürk (CDU/CSU) : Gründe für die Verweigerung des Kindergeldes für im Inland wohnende und im Ausland arbeitende deutsche Grenzgänger trotz Steuerzahlung im Inland Buschfort, PStSekr (BMA) . 10072 A, B, C Thürk (CDU/CSU) . . . . . . 10072 A, B IV Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 Frage A 57 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Thürk (CDU/CSU) : Unterschied zwischen dem in Frankreich an deutsche Grenzgänger bezahlten Kindergeld und dem deutschen Kindergeld; Möglichkeiten für Ausgleichsregelungen Buschfort, PStSekr (BMA) 10072 C, 10073 A Thürk (CDU/CSU) . . . 10072 D, 10073 A Frage A 58 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Gansel (SPD) : Zahl der nach dem Anwerbestopp der Bundesregierung für ausländische Arbeitnehmer auf deutschen Schiffen angeheuerten ausländischen Arbeitnehmer; Konsequenzen für eine Novellierung der Arbeitserlaubnisverordnung Buschfort, PStSekr (BMA) 10073 B, C, D Gansel (SPD) . . . . . 10073 C, D Frage A 61 — Drucksache 7/3135 vom 24.1.75 — der Abg. Frau Lüdemann (FDP) : Aufhebung der Anrechnung des Kindergeldes auf das Pflegegeld für Pflegekinder entsprechend der Regelung in Nordrhein-Westfalen Zander, PStSekr (BMJFG) . 10074 A, B, C Frau Lüdemann (FDP) 10074 B, C Frage A 62 — Drucksache 7/3135 vom 24.1.75 — der Abg. Frau Lüdemann (FDP) : Einwirkungsmöglichkeiten der Bundesregierung zur Erreichung von einheitlichen, ausreichenden Pflegegeldsätzen für Pflegekinder Zander, PStSekr (BMJFG) . . . . 10074 C Fragen A 69, 70 und 71 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — der Abg. Freiherr von Fircks (CDU/CSU) und Sauter (Epfendorf) (CDU/CSU) : Änderung der Ortsendeschilder (Zeichen 311 Straßenverkehrs-Ordnung) ; Lösungsmöglichkeiten zum Abbau des „Schilderwaldes"; Änderung des Zeichens 311 StVO zum Zwecke besserer Orientierungsmöglichkeiten für Autofahrer Jung, PStSekr (BMV) . . . 10075 B, C, D, 10076 A, B, C, D Freiherr von Fircks (CDU/CSU) . . 10075 D, 10076 A Sauter (Epfendorf) (CDU/CSU) . . 10076 B, C Frage A 72 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Ey (CDU/CSU) : Abrechnung bei der Deutschen Bundesbahn für die Gestellung von Sicherheitsposten Jung, PStSekr (BMV) 10076 D Frage A 73 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1.75 — des Abg. Dr. Hupka (CDU/ CSU) : Bezeichnung polnischer Städte und Behandlung der DDR als ausländischer Staat in einem Prospekt der Deutschen Bundesbahn Jung, PStSekr (BMV) . . . . .10077 B, D, 10078 A, B, C Dr. Hupka (CDU/CSU) 10077 C, D, 10078 A Sauer (Salzgitter) (CDU/CSU) . . . 10078 A Freiherr von Fircks (CDU/CSU) . . 10078 B Frage A 74 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Josten (CDU/CSU) : Änderung der Bezeichnung der Autobahn A 14 Jung, PStSekr (BMV) . 10078 C, D, 10079 A Josten (CDU/CSU) . . . 10078 D, 10079 A Fragen A 77 und 78 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Schlaga (SPD) : Festlegung einer Höchstgrenze für Bremsgeräusche an LKW; Einwirkung auf Hersteller- und Reparaturfirmen sowie technische Überwachungsvereine Jung, PStSekr (BMV) 10079 B, D Schlaga (SPD) 10079 C Nächste Sitzung 10147 D Anlagen Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 10149* A Anlage 2 Antwort des PStSekr Logemann (BML) auf die Fragen A 3 und 4 — Drucksache 7/3089 vom 17. 1. 75 — des Abg. Büchner (Speyer) (SPD) : Anwendung der EG-Rohtabakmarktordnung auf deutschen Tabak; Einfuhr von Tabaken aus der EG, die über andere Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 V Ostblockländer in die DDR und von dort im Zuge des innerdeutschen Handels zollfrei in die Bundesrepublik Deutschland gelangen; Unterbindung solcher Handelspraktiken . . . . . 10149* C Anlage 3 Antwort des PStSekr Offergeld (BMF) auf die Frage A 8 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Penner (SPD) : Notwendigkeit einer Änderung der einschlägigen Rechtsvorschriften auf Grund der Karlsruher Münznachprägungen . 10150* A Anlage 4 Antwort des PStSekr Offergeld (BMF) auf die Fragen A 9 und 10 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — der Abg. Frau Funcke (FDP) : Umsatzsteuer-Rückzahlungsansprüche von Viehhändlern und Viehkommissionären; Akontozahlungen zur Verminderung der Zins- und Liquiditätsverluste 10150* B Anlage 5 Antwort des PStSekr Offergeld (BMF) auf die Frage A 11 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) : Begrenzung der Besteuerung von Grünflächen mit der Funktion einer „grünen Lunge" 10150* D Anlage 6 Antwort des PStSekr Offergeld (BMF) auf die Frage A 12 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Schmitz (Baesweiler) (CDU/CSU) : Neuerliche Nachteile für Deutsche im niederländischen und belgischen Grenzgebiet im Rahmen des Lohnsteuerrechts 10151 * A Anlage 7 Antwort des PStSekr Offergeld (BMF) auf die Frage A 14 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Althammer (CDU/CSU) : Höhe der Istausgaben zu Lasten des Rechnungsjahres 1974 auf Grund des am 6. Februar 1974 beschlossenen kulturpolitischen Sonderprogramms . . . 10151 * B Anlage 8 Antwort des PStSekr Dr. Glotz (BMBW) auf die Fragen A 20 und 21 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — der Abg. Frau Pack (CDU/CSU) : Überproportional hohe Zahl der Abschlüsse von Ausbildungsverträgen in Branchen, die von der Strukturkrise besonders betroffen sind; Zahl der Absolventen von Ausbildereignungsprüfungen bzw. Zahl der Ausbilder mit gleichwertigen Qualifikationen 10151* C Anlage 9 Antwort des PStSekr Dr. Schmude (BMI) auf die Fragen A 24 und 25 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Becker (Nienberge) (SPD) : Zahl der Beamten in den Eingangsämtern der verschiedenen Laufbahnen; prozentualer Anteil dieser Beamten an der Gesamtzahl der Beamten der jeweiligen Laufbahn . . . . . . . . . 10151* D Anlage 10 Antwort des PStSekr Dr. Schmude (BMI) auf die Fragen A 26 und 27 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Weber (Heidelberg) (CDU/CSU) : Haftung für Schäden bei Tumulten und öffentlichem Aufruhr; eventuelle Änderung des Reichstumultschadensgesetzes von 1924; Umfang der in den Jahren 1973 und 1974 durch Tumulte, öffentlichen Aufruhr, Demonstrationen usw. entstandenen Schäden; Träger der Schadensersatzleistungen 10152* A Anlage 11 Antwort des PStSekr Dr. Schmude (BMI) auf die Frage A 36 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Franz (CDU/ CSU) : Sowjetische Forderung, die Bundesfilmpreise während der Filmfestspiele in Berlin nicht durch den Bundesinnenminister verleihen zu lassen; Stellungnahme der Bundesregierung hierzu . . 10152* C Anlage 12 Antwort des PStSekr Dr. de With (BMJ) auf die Frage A 39 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) : Möglichkeiten einer Gewährung von Schmerzensgeld trotz Nichtverschulden des Täters zur Vermeidung von Strafverfahren auf dem Gebiet der Straßenverkehrsdelikte 10152* D VI Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 Anlage 13 Antwort des PStSekr Grüner (BMWi) auf die Fragen A 41 und 42 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Lenzer (CDU/CSU) : Vorstellungen der Bundesregierung über die langfristige Energieversorgung der Ballungszentren in der Bundesrepublik Deutschland; Möglichkeit einer dezentralen Fernwärmeversorgung in den Ballungszentren 10153* A Anlage 14 Antwort des PStSekr Zander (BMJFG) auf die Fragen A 47 und 48 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Immer (SPD) : Unterlaufen der Qualitätsbestimmungen beim Weinimport; Minderung der Wettbewerbschancen heimischer Winzer; Abbau diesbezüglicher Wettbewerbsverzerrungen im EG-Bereich . . 10154* C Anlage 15 Antwort des PStSekr Zander (BMJFG) auf die Fragen A 59 und 60 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Lambinus (SPD) : Stand der Bemühungen der Bundesregierung zum Schutz des Güte- und Warenzeichens des fränkischen „Bocksbeutels"; Schädlichkeit des Imports von portugiesischen Weinen in Bocksbeutelabfüllung für den fränkischen Weinbau 10154* D Anlage 16 Antwort des PStSekr Zander (BMJFG) auf die Frage A 63 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) : Möglichkeiten zur Aufklärung über die Auswirkungen von Arzneimitteln auf die Fahrtüchtigkeit der Verkehrsteilnehmer 10155* B Anlage 17 Antwort des PStSekr Zander (BMJFG) auf die Fragen A 64 und 65 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Jahn (Braunschweig) (CDU/CSU) : Folgen der in Japan nach dem Verzehr quecksilberhaltiger Fische auf getretenen Minimata-Krankheit; geplante Gesetzesmaßnahmen der Bundesregierung zum Schutz der Gesundheit; Harmonisierung der nationalen Rechtsvorschriften über den Quecksilbergehalt von Fischen innerhalb der EG 10155* D Anlage 18 Antwort des PStSekr Jung (BMV) auf die Frage A 66 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — der Abg. Frau Grützmann (SPD) : Umgestaltung von Gepäckwagen zum Transport von Behinderten . . . . . 10156* B Anlage 19 Antwort des PStSekr Jung (BMV) auf die Frage A 67 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — der Abg. Frau Grützmann (SPD) : Bundeseinheitliche Ausgestaltung der Führerscheine 10156* C Anlage 20 Antwort des PStSekr Jung (BMV) auf die Fragen A 75 und 76 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Büchner (Speyer) (SPD) : Zusätzliche Einnahmen der Deutschen Bundesbahn durch Vermietung der Außenflächen aller im Inland verkehrenden Personen- und Güterzüge als Werbeflächen; entsprechende Empfehlung der Bundesregierung 10156* C Anlage 21 Antwort des PStSekr Jung (BMV) auf die Frage A 79 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Lemmrich (CDU/ CSU) : Berufszugehörigkeit der Leiter der Abteilung Wasserstraßen bzw. Wasserbau des Bundesverkehrsministeriums und des Reichsverkehrsministeriums seit 1920 10156* D Anlage 22 Antwort des PStSekr Jung (BMV/BMP) auf die Frage A 80 — Drucksache 7/3135 vorn 24. 1. 75 — des Abg. Zebisch (SPD) : Ausbildungsplätze bei der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Bundespost im Bereich Niederbayerns und der Oberpfalz 10157* A Anlage 23 Antwort des PStSekr Jung (BMV) auf die Frage A 81 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) : Abbau des Teilstücks vom Bahnhof Philippsthal zur Zonengrenze der Bahnstrecke Gerstungen (DDR)—Heringen—Philippsthal—Vacha (DDR) . . . 10157* A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 VII Anlage 24 Antwort des PStSekr Jung (BMV/BMP) auf die Frage A 82 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Memmel (CDU/ CSU) : Veröffentlichung von Beilagen in Tageszeitungen trotz schwieriger Finanzlage bei Bundespost und Bundesbahn . . . 10157* B Anlage 25 Antwort des PStSekr Haack (BMBau) auf die Frage A 83 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Schneider (CDU/ CSU) : Termin für die Vorlage des Gesamtkonzepts zur Erhaltung und Modernisierung kulturhistorisch und städtebaulich wertvoller Gebäude 10157* C Anlage 26 Antwort des PStSekr Haack (BMBau) auf die Frage A 84 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Schneider (CDU/ CSU) : Konsequenzen aus der jüngsten Entscheidung des Bayerischen Obersten Landesgerichts betreffend Leerstehenlassen von Wohnungen 10157* D Anlage 27 Antwort des PStSekr Haack (BMBau) auf die Frage A 85 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Hauser (Krefeld) (CDU/CSU) : Vergabe von öffentlichen Aufträgen nach der VOB an Unternehmen mit Lehrlingsausbildung 10158* A Anlage 28 Antwort des PStSekr Haack (BMBau) auf die Frage A 86 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Evers (CDU/ CSU) : Verbesserungen für die Bewohner von Sozialwohnungen auf Grund von Vereinbarungen mit den Ländern zur Korrektur der Regelungen für die Wohnungsbauförderungen 10158* B Anlage 29 Antwort des PStSekr Haack (BMBau) auf die Fragen A 87 und 88 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Wernitz (SPD) : Umsetzung der Zweiten Verordnung zur Änderung berechnungsrechtlicher und mietpreisrechtlicher Vorschriften vom 19. Dezember 1974; Darstellung der Änderung berechnungs- und mietpreisrechtlicher Vorschriften im Rahmen der Informationsblätter „Die Bundesregierung informiert — Mietrecht" . 10158* D Anlage 30 Antwort des StSekr Bölling (BK) auf die Frage A 89 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Spranger (CDU/ CSU) : Veröffentlichung der Pressekampagne des Ostblocks gegen die Reise eines Parteivorsitzenden aus der Bundesrepublik Deutschland in die Volksrepublik China in den „Ostinformationen" . 10159* A Anlage 31 Antwort des StMin Moersch (AA) auf die Frage A 91 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — der Abg. Frau von Bothmer (SPD) : Wertmaßstäbe für die Förderung zeit- kritisch engagierter Kunst 10159* B Anlage 32 Antwort des StMin Moersch (AA) auf die Frage A 92 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Spranger (CDU/ CSU) : Pressekampagne des Ostblocks gegen die Reise eines Parteivorsitzenden aus der Bundesrepublik Deutschland in die Volksrepublik China 10159* C Anlage 33 Antwort des StMin Moersch (AA) auf die Frage A 102 — Drucksache 7/3135 vom 24. 1. 75 — des Abg. Dr. Dollinger (CDU/ CSU) : Aufforderung an den deutschen Botschafter in Athen zum Tätigwerden für die Vergabe eines bereits deutschen Firmen erteilten Großauftrags an die DDR 10159* D Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 10017 146. Sitzung Bonn, den 30. Januar 1975 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 10149* Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adams * 31. 1. Dr. Ahrens ** 31.1. Dr. Aigner * 30. 1. Alber ** 30. 1. Amrehn ** 30. 1. Dr. Beermann 31. 1. Behrendt * 31.1. Frau von Bothmer ** 17. 2. Burger 31. 1. Coppik 30. 1. Dr. Dollinger 17. 2. Dr. Enders ** 30. 1. Fellermaier * 31. 1. Flämig * 31. 1. Geldner 31. 1. Gerlach (Emsland) * 1. 2. Gerster 30. 1. Dr. Geßner ** 30. 1. Dr. Götz 31. 1. Haase (Fürth) ** 30. 1. Härzschel * 31. 1. Hansen 31. 1. Hauser (Sasbach) 31. 1. Heyen 31. 1. Dr. Holtz ** 30. 1. Dr. Jahn (Braunschweig) * 1. 2. Junghans 15. 2. Kater 31. 1. Katzer 31.1. Dr. Kempfler 31.1. Kiep 31. 1. Dr. Kreile 31. 1. Kroll-Schlüter 31.1. Lagershausen ** 30. 1. Dr. Graf Lambsdorff 16. 2. Lautenschlager * 31. 1. Lenzer ** 30. 1. Lücker * 31. 1. Mattick ** 30. 1. Memmel * 31. 1. Mischnick 31.1. Müller (Mülheim) * 31. 1. Dr. Müller (München) ** 30. 1. Mursch (Soltau-Harburg)* 30. 1. Niegel 31. 1. Offergeld ** 30. 1. Pieroth 31.1. Rawe 7. 2. Frau Dr. Rehlen 31. 1. Richter " 30. 1. Rosenthal 31. 1. Roser 31.1. Scheu 31. 1. Schirmer 31.1. *Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarats Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Schroeder (Detmold) 1. 2. Schulte (Unna) 21. 2. Dr. Schwencke ** 30. 1. Dr. Schwörer * 31. 1. Seefeld * 31.1. Seibert 31.1. Sieglerschmidt ** 31. 1. Springorum * 1. 2. Stahl (Kempen) 15. 2. Strauß 31.1. Stücklen 31.1. Suck 7. 2. Dr. Vohrer ** 30. 1. Walkhoff * 31. 1. Weber (Heidelberg) 31.1. Dr. Wörner 30. 1. Anlage 2 Antwort des Parl. Staatsekretärs Logemann auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Büchner (Speyer) (SPD) (Drucksache 7/3089 Fragen A 3 und 4) : Wird die Bundesregierung künftig verhindern, daß deutscher Tabak infolge von Nichtbeachtung der Bestimmungen der EGRohtabakmarktordnung zur Intervention gegeben werden muß, obwohl die Bedarfsdeckung durch einheimische Tabake nur 5% beträgt und 95 0/o des Bedarfs eingeführt wird? Ist der Bundesregierung bekannt, daß Tabake aus der EG über andere Ostblockländer in die DDR und von dort im Zuge des innerdeutschen Handels zollfrei in die Bundesrepublik Deutschland gelangen, und kann die Bundesregierung solche Handelspolitik unterbinden? Die Intervention, die erstmalig bei deutschen Tabaken der Ernte 1974 erfolgt, ist weniger auf eine Nichtbeachtung der Bestimmungen der Marktordnung als auf andere Ursachen zurückzuführen. Zwar hat die zweimalige Anhebung der Zielpreise, die im vergangenen Jahre ohne Erhöhung der Käuferprämie erfolgte, die Situation für deutsche Tabake sehr erschwert. Entscheidend ist jedoch, daß die Käufer von Rohtabak infolge bestehender Währungsdisparitäten auch aus EG-Mitgliedsländern Tabak günstiger importieren können als bisher und bei Tabakhandel und Verarbeitern erhebliche Bestände aus Ernten vorhergehender Jahre vorhanden sind. Die deutsche Delegation hat sich deshalb dafür eingesetzt, daß Lagerbestände der Ernten 1972 und 1973 mit Hilfe von Erstattungen, wie sie die Marktordnung vorsieht, in Drittländer ausgeführt werden können. Im Zusammenhang mit dem Vorwurf einer Nichtbeachtung der MO-Bestimmungen darf ich darauf aufmerksam machen, daß eine Erhöhung der Käuferprämie bei der Mehrheit der Mitgliedsländer deshalb auf Schwierigkeiten stößt, weil trotz des relativ kleinen Umfangs des Tabakbaues die Ausgaben vergleichsweise hoch sind. So werden mit steigender Tendenz allein für Prämien rund 140 Millionen RE, das sind über 500 Millionen DM, beansprucht. 10150* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 Die Bundesregierung ist bei den zur Zeit laufenden Preisverhandlungen im EG-Ministerrat bemüht, für die deutschen Tabake eine stärkere Anhebung der Prämie zu erreichen als sie der Kommissionsvorschlag vorsieht. Es ist der Bundesregierung nicht bekannt, daß in der Gemeinschaft erzeugter Rohtabak auf dem Umweg über den innerdeutschen Handel in die Bundesrepublik Deutschland gelangt. Nach dem Berliner Abkommen (Anlage 11 Ziff. 5) dürfen nur Waren, die in den Währungsgebieten der DM-Ost oder DM-West gewonnen oder hergestellt sind, geliefert oder bezogen werden. Ausnahmen bedürfen einer besonderen Vereinbarung; eine solche wurde für den Bezug von Rohtabak nicht getroffen. Vielmehr wurde in der Ausschreibung (Bekanntmachung Nr. 5000/75 (B) — Bundesanzeiger Nr. 193 vom 15. 10. 1974) ausdrücklich darauf hingewiesen, daß nur Rohtabak aus den Anbaugebieten der Währungsgebiete der DM-Ost zum Bezug zugelassen ist. Die Bundesregierung wird Ihre Anfrage zum Anlaß nehmen, auf eine verstärkte Prüfung der Bezüge von Rohtabak aus den Währungsgebieten der DM-Ost hinzuwirken. Sie wäre insoweit für konkrete Hinweise dankbar. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Offergeld auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Penner (SPD) (Drucksache 7/3135 Frage A 8) : Hält die Bundesregierung auf Grund der Karlsruher Münznachprägungen aus jüngster Zeit eine Änderung der einschlägigen Rechtsvorschriften für notwendig? Ihre Frage läßt sich im Augenblick noch nicht beantworten, weil zunächst das Ergebnis der von der Staatsanwaltschaft Karlsruhe eingeleiteten Ermittlungen abgewartet werden muß. Sobald dieses Ergebnis vorliegt, wird die Bundesregierung selbstverständlich zusammen mit den in Betracht kommenden Länderfinanzministerien, denen die Münzämter unterstehen, prüfen, welche Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitsvorschriften getroffen werden können. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Offergeld auf die Mündlichen Fragen der Abgeordneten Frau Funcke (FDP) (Drucksache 7/3135 Fragen A 9 und 10) : Weiß die Bundesregierung, daß Viehhändler und Viehkommissionäre, die durch die Anhebung der Umsatzsteuer auf Erzeugnisse aus der Landwirtschaft auf 9 % gegenüber der eigenen Umsatzsteuerbelastung von 5,5 % regelmäßig einen hohen Rückzahlungsanspruch gegenüber dem Finanzamt haben, durchschnittlich 6 bis 8 Wochen auf die Erstattung warten müssen und daher einen ständigen Zins- und Liquiditätsverlust haben? Ist die Bundesregierung bereit, dafür zu sorgen, daß bei regelmäßigen Überzahlungen in diesen und ähnlichen Fällen vorzeitige Akontozahlungen seitens der Finanzämter an die Steuergläubiger geleistet werden? Zu Frage A 9: Die Bundesregierung kennt die Probleme, die mit der Erstattung von Vorsteuerüberschüssen durch die Finanzämter an die Vieh- und Fleischhändler verbunden sind. Die Bearbeitungsdauer der Erstattungsfälle hängt wesentlich von der Personallage und dem Stand der Automation in der Finanzverwaltung des jeweiligen Landes ab. Zu Frage A 10: Die Bundesregierung kann in Übereinstimmung mit den Ländern Abschlagszahlungen auf regelmäßige Vorsteuerüberschüsse an Vieh- und Fleischhändler oder andere Unternehmer aus Rechts- und Verwaltungsgründen nicht befürworten. Eine solche Regelung müßte wegen der vergleichbaren Situation auch für Exporteure gelten. Dadurch würden die Abschlagszahlungen aber einen solchen Umfang annehmen, daß damit die Gefahr erheblicher Steuerausfälle verbunden wäre; denn die Abschlagszahlungen müßten vor Entstehung der Erstattungsansprüche und vor Prüfung der Anspruchsberechtigung durch die Finanzämter geleistet werden. Das Erstattungsverfahren wird beschleunigt, wenn die Umsatzsteuervoranmeldungen unmittelbar nach Ablauf des Kalendermonats beim Finanzamt abgegeben werden. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Offergeld auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 11): Ist die Bundesregierung im Rahmen ihrer Zuständigkeit bereit, dafür Sorge zu tragen, daß die Besteuerung von Grünflächen, die baumbestanden sind, als grüne Lunge für benachbarte Hochhauskomplexe dienen und/oder an einer verkehrsreichen Straße liegen, in einem angemessenen Rahmen bleibt, um die umweltschützende Funktion dieser Grundstücke zu erhalten? Ihrem Anliegen tragen die seit dem 1. Januar 1974 geltenden Einheitswerte 1964 bereits Rechnung. Nach § 82 Abs. 2 Nr. 1 des Bewertungsgesetzes wird bei der Ermittlung des Grundstückswerts für Hochhäuser auf Zuschläge wegen übergroßer Flächen verzichtet. Die zu einem Hochhaus gehörende Grünfläche wird daher im Ergebnis bei allen einheitswertabhängigen Steuern, also bei der Grundsteuer, der Vermögensteuer und der Erbschaftsteuer, steuerlich nicht besonders erfaßt. Soweit ein selbständiges Grundstück im Bebauungsplan als Grünfläche ausgewiesen ist, führt die fehlende Bebauungsmöglichkeit zu sehr niedrigen Einheitswerten und damit zu einer geringeren Steuerbelastung. Im übrigen kann für öffentliche Grünflächen nach § 32 des Grundsteuergesetzes auch ein Erlaß der Grundsteuer in Frage kommen. Voraussetzung ist allerdings die Widmung des Grundstücks für diese Zwecke durch den Eigentümer. Unter ähnlichen Voraussetzungen können solche Grünflächen auch von der Vermögensteuer und der Erbschaftsteuer befreit werden. Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 10151* Für selbständige Grünflächen, die im Bebauungsplan als Bauland ausgewiesen sind, sehen die Steuergesetze dagegen keine Erleichterungen vor, weil solche Flächen nach der Bauleitplanung gerade der Bebauung zugeführt werden sollen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Offergeld auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Schmitz (Baesweiler) (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 12) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß seit der Einführung der Steuerreform (1. Januar 1975) die deutschen Bewohner im niederländischen und belgischen Grenzgebiet, die bisher schon eine Steuerklasse schlechter eingestuft wurden und kein Recht auf Lohnsteuer-Jahresausgleich, Bausparvertrag etc. hatten, jetzt noch zusätzlich keine Eintragungsmöglichkeiten eines Steuerfreibetrages haben, und wenn ja, wie gedenkt die Bundesregierung hier eine gerechte Lösung zu finden? Der Personenkreis, den Sie ansprechen, gehört zu den beschränkt steuerpflichtigen Arbeitnehmern. Entgegen Ihrer Auffassung können beschränkt steuerpflichtige Arbeitnehmer sich nach wie vor einen Freibetrag eintragen lassen. Der Eintrag erfolgt auf der besonderen Bescheinigung, die bei beschränkt steuerpflichtigen Arbeitnehmern an Stelle der Lohnsteuerkarte vom Finanzamt ausgestellt wird. Die Antragsgrenze von 1 800 DM gilt in diesen Fällen nicht. Eine Einschränkung liegt lediglich darin, daß — ebenso wie bei unbeschränkt steuerpflichtigen Arbeitnehmern — Vorsorgeaufwendungen nicht eingetragen werden können. Sie sind bei beschränkt steuerpflichtigen Arbeitnehmern für den Steuerabzug mit der in den Lohnsteuertabellen bereits berücksichtigten Vorsorgepauschale abgegolten. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Offergeld auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Althammer (CDU/ CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 14) : Wie hoch sind die Istausgaben, die zu Lasten des Rechnungsjahrs 1974 auf Grund des von der Bundesregierung am 6. Februar 1974 beschlossenen konjunkturpolitischen Sonderprogramms (Teil A und B) abgeflossen sind? Nach dem vorläufigen Ist-Ergebnis waren am 31. Dezember 1974 von den Bundesmitteln für das „Einmalige Sonderprogramm für Gebiete mit speziellen Strukturproblemen" 470,83 Millionen DM abgeflossen; das sind 78,5 vH der aus dem Bundeshaushalt aufzubringenden 600 Millionen DM. Davon entfallen auf den Teil A (kommunale Infrastrukturprojekte) 245,92 Millionen DM und auf den Teil B (unmittelbare Bundesinvestitionen) 224,91 Millionen DM. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatsekretärs Dr. Glotz auf die Mündlichen Fragen der Abgeordneten Frau Pack (CDU/ CSU) (Drucksache 7/3135 Fragen A 20 und 21): Gibt es aus jüngster Zeit Hinweise auf überproportional hohe Abschlüsse von Ausbildungsverträgen in Branchen, die von der gegenwärtigen Strukturkrise besonders betroffen sind? Wie viele Ausbilder haben derzeit die Ausbildereignungsprüfung abgelegt oder sind im Besitz gleichwertiger Qualifikationen? Zu Frage A 20: Neuere und genauere Angaben über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge, insbesondere nach Wirtschaftsbereichen, liegen nicht vor. Aufgrund der abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse in den einzelnen Berufsgruppen in den vergangenen Jahren kann man jedoch darauf schließen, daß die Ausbildungsverhältnisse mit am stärksten in den vom Strukturwandel betroffenen Bereichen z. B. Landwirtschaft, Textil und Bekleidung, Lederverarbeitung und Einzelhandel zurückgegangen sind. Zu Frage A 21: Ich gehe davon aus, daß sich die Frage auf die Ausbildereignungsprüfung nach der Ausbildereignungsverordnung (AEVO) vom 20. April 1972 mit. der Novellierung vom 25. Juli 1974 bezieht und nicht auf andere Prüfungen, wie die handwerkliche Meisterprüfung, die eine Ausbilderqualifizierung mit einschließt. Zur Zeit liegen mir folgende Zahlen vor: Bis zum Ende des Jahres 1973 haben knapp 60 000 Ausbilder die Prüfung abgelegt oder sind im Besitz gleichwertiger Qualifikationen (Prüfung nach AEVO: 9 643; Befreiung wegen anderer pädagogischer Prüfung: 4 292; Befreiung wegen langjähriger erfolgreicher Ausbildertätigkeit: 44 298). Für 1974 liegen erst die Ergebnisse aus 17 von 73 Bezirken der zuständigen Stellen (IHK) vor. Danach haben in diesen 17 Bezirken bereits über 20 000 die Prüfung abgelegt oder sind im Besitz gleichwertiger Qualifikationen (Prüfung nach AEVO: 6 312; Befreiung wegen anderer pädagogischer Prüfung: 1 378; Befreiung wegen langjähriger erfolgreicher Ausbildertätigkeit: 12 583). Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schmude auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Becker (Nienberge) (SPD) (Drucksache 7/3135 Fragen A 24 und 25) : Wie viele Beamte in Bund, Ländern und Gemeinden sind derzeit noch in den Eingangsämtern der verschiedenen Laufbahnen A 2, A 5, A 9 und A 13 beschäftigt? Wie hoch ist der jeweilige prozentuale Anteil der Beamten in diesen Gruppen bezogen auf die Gesamtlaufbahn? Die Beantwortung Ihrer Fragen setzt noch eine genauere Erfassung und Bewertung des mir zur Zeit zugänglichen Materials über die im Eingangsamt 10152* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 ihrer jeweiligen Laufbahn befindlichen Beamten und Richter voraus. Die verfügbaren statistischen Unterlagen unterscheiden zwar nach Besoldungsgruppen, aber im Bereich der Länder bei Verzahnungsämtern nur teilweise nach Spitzenämtern und Eingangsämtern. Eine Bereinigung halte ich für erforderlich. Dies war in der gegebenen kurzen Zeit leider nicht möglich. Ich wäre daher dankbar, wenn ich Ihnen die notwendigen Angaben sobald wie möglich gesondert machen dürfte. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schmude auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Weber (Heidelberg) (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Fragen A 26 und 27) : Wer haftet für Schäden, die einem Bürger unverschuldet bei Tumulten und öffentlichem Aufruhr entstehen, und gedenkt die Bundesregierung, insbesondere das Reichstumultschadensgesetz von 1924 zu revidieren? In welchem Umfang sind in den Jahren 1973 und 1974 durch Tumulte, öffentlichen Aufruhr, Demonstrationen u. ä. Schäden entstanden, und wer hat diese Schäden ersetzt? 1. Das als Landesrecht fortgeltende Tumultschadengesetz in der Fassung vom 29. März 1924 (RGBI I S. 381) regelt die Haftung für Sachschäden an beweglichem und und unbeweglichem Eigentum, die „im Zusammenhang mit inneren Unruhen durch offene Gewalt oder durch ihre Abwehr unmittelbar verursacht" worden sind. Zum Ersatz verpflichtete Körperschaft ist das Land, in dem der Schaden entstanden ist. Das Kriegspersonenschädengesetz in der Fassung vom 22. September 1927 (RGB1 I S. 515, 533) regelt entsprechend die Haftung für Schäden an Leib und Leben; die Weitergeltung dieses Gesetzes als Landesrecht ist jedoch umstritten. Die Bundesregierung sieht es als dringend notwendig an, den Ausgleich für Körper- und Sachschäden aus Demonstrations-, Tumult- und Terrorhandlungen insgesamt auf eine neue Grundlage zu stellen. Ein großer Teil der Geschädigten wird von dem Entwurf eines Gesetzes über die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten erfaßt, der gegenwärtig in den Ausschüssen des Deutschen Bundestages beraten wird und noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden soll. Der Entwurf sieht eine Entschädigung für Personen- und Sachschäden vor. Darüber hinaus hat die unabhängige Kommission zur Reform des Staatshaftungsrechts in ihrem der Bundesregierung im Oktober 1973 übergebenen Bericht vorgeschlagen, das Tumultschädenrecht im Rahmen des Staatshaftungsrechts bundeseinheitlich neu zu regeln und dem Bund dafür eine entsprechende Gesetzgebungskompetenz zu übertragen. Der Vorschlag wird gegenwärtig innerhalb der Bundesregierung und mit den Ländern erörtert. 2. Gesonderte Zahlen für die Jahre 1973 und 1974 liegen nicht vor. Eine im Februar 1974 bei den Ländern gehaltete Umfrage hinsichtlich der Zeit von 1950 bis (Februar) 1974 hat folgendes Ergebnis gebracht: a) Seit 1950 sind ca. 633 Tumultschadensfälle oder Fälle anderer Schäden im Zusammenhang mit unfriedlich verlaufenen Demonstrationen und ähnlichen erheblichen Störungen der öffentlichen Sicherheit durch Gewaltanwendung oder deren Abwehr bekannt geworden. Dabei handelt es sich ganz überwiegend um Sachschäden. b) Seit 1950 sind in 162 Fällen von Geschädigten Ersatzansprüche gegen die öffentliche Hand wegen derartiger Schäden gestellt worden. c) Seit 1950 ist in 20 Fällen eine Entschädigung nach dem Tumultschadenrecht oder aus Billigkeitsgründen ohne Anerkennung einer Rechtspflicht gezahlt worden. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schmude auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Franz (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 36) : Trifft die Meldung der „Welt" vom 20. Januar 1975 zu, die Sowjetunion habe aus Anlaß ihrer in Aussicht gestellten Teilnahme an der diesjährigen Berlinale gefordert, die Bundesfilmpreise nicht mehr durch den Bundesinnenminister während der Filmfestspiele in Berlin zu verleihen, und hat die Bundesregierung — bejahendenfalls — dies als Einmischung in innere deutsche Angelegenheiten zurückgewiesen? Den ersten Teil Ihrer Frage beantworte ich mit „nein" ; damit entfällt die Antwort auf den zweiten Teil Ihrer Frage. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. de With auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) (Drucksache 7/3135 Frage A 39) : Ist die Bundesregierung bereit zu prüfen, ob zur Vermeidung zahlreicher Strafverfahren vor allem auf dem Gebiet der Straßenverkehrsdelikte von dem Verletzten Schmerzensgeld künftig auch dann verlangt werden kann, wenn den Täter kein Verschulden trifft? Im Unterschied zu der verschuldensabhängigen Haftung aus unerlaubter Handlung, die Ersatz des vollen Schadens gewährt, ist die Gefährdungshaftung insbesondere auch im Straßenverkehrsrecht insofern eingeschränkt, als Ersatz nur bis zu einer bestimmten Haftungshöchstgrenze geleistet wird und ein Ersatz des immateriellen Schadens nicht vorgesehen ist. Die geltende Regelung berücksichtigt also einmal die Interessen des Geschädigten, indem sie auch ohne Nachweis des Verschuldens einen Anspruch auf Schadensersatz zuerkennt, trägt aber andererseits den Belangen des Schädigers Rechnung, zu dessen Gunsten in Fällen, in denen der Anspruch lediglich aus dem Gesichtspunkt der Gefährdungshaftung geltend gemacht werden kann, gewisse Haftungsbeschränkungen eingreifen. Gleichwohl ist verschiedentlich auch für die Gefährdungshaftung ein Schmerzensgeld gefordert worden. Ein entsprechender Vorschlag war bereits Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 10153* im Referentenentwurf eines Gesetzes zur Änderung und Ergänzung schadensersatzrechtlicher Vorschriften von 1967 enthalten. Die hierzu eingegangenen Stellungnahmen waren unterschiedlich, wobei von den Gegnern einer solchen Lösung u. a. auch auf die damit verbundenen Kosten, insbesondere hinsichtlich der Versicherungsprämien, hingewiesen wurde. Gegenwärtig wird ein Entwurf zur Änderung schadensersatzrechtlicher Vorschriften vorbereitet, der sich u. a. mit einer Anhebung der Haftungshöchstgrenzen bei der Gefährdungshaftung befaßt. In diesem Zusammenhang soll auch die Frage zur Diskussion gestellt werden, ob künftig Schmerzensgeld bei der Gefährdungshaftung vorgesehen werden soll. Ich bin allerdings nicht der Meinung, daß eine solche Ausdehnung der Schmerzensgeldregelung geeignet wäre, eine Verminderung von Strafverfahren, insbesondere auf dem Gebiet des Straßenverkehrs, zu bewirken. Die Staatsanwaltschaft bliebe auf jeden Fall verpflichtet, bei Verdacht einer strafbaren Handlung ein Ermittlungsverfahren einzuleiten. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Lenzer (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Fragen A 41 und 42) : Welche Vorstellungen hat die Bundesregierung über die langfristige Energieversorgung der Ballungszentren in der Bundesrepublik Deutschland sowohl unter dem Aspekt der Energiesicherheit als auch des Umweltschutzes, und gedenkt sie, in diesem Zusammenhang durch Förderungsmaßnahmen anhand eines Prototyp-Ballungszentrums eine musterhafte Energieversorgung der Zukunft zu demonstrieren? Wie beurteilt die Bundesregierung die Möglichkeit des Aufbaus einer dezentralen Fernwärmeversorgung in den Ballungszentren zur Versorgung einzelner Stadtteile, zuerst auf der Basis Kohle und später durch andere Energiequellen? Zu Frage A 41: Wie Ihnen sicher bekannt sein dürfte, hat Ihr Fraktionskollege, Herr Abgeordneter Pfeffermann, diese Frage im Juli 1974 schon einmal gestellt. In der Zwischenzeit hat die Bundesregierung der Lösung des Zielkonfliktes zwischen einer langfristigen Energieversorgung und den Erfordernissen des Umweltschutzes in den Ballungszentren der Bundesrepublik weiterhin ihre volle Aufmerksamkeit gewidmet. Zur Lösung dieses Problems, insbesondere der frühzeitigen Koordinierung von Energieversorgung und Umweltschutz hatte die Bundesregierung seinerzeit darauf hingewiesen, daß sie die nachstehend aufgeführten Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen fördere. Der jeweilige Stand dieser Maßnahmen ist folgender: 1. Energieerzeugung und Umweltschutz — Entwicklung von Verfahren zur Entschwefelung der Brennstoffe und Reinigung der Abgase Die Bundesregierung hat auf der Basis des BImschG bereits eine Reihe von Vorschriften erlassen, die auf den Einsatz von Abgasentschwefelanlagen und die Verwendung von entschwefeltem Brennstoff abzielen, z. B. 3. DVO zum BlmschG und TA-Luft. Die hierfür erforderlichen Verfahren sind Stand der Technik im Sinne von § 3 Abs. 6 BImschG. Diese Vorschriften werden zusammen — mit weiteren in Vorbereitung befindlichen Vorhaben — dazu beitragen, daß die Belastung der Luft mit Schwefeldioxyd auf längere Sicht wesentlich zurückgehen wird. — Entwicklung von Verfahren zur Vergasung fossiler Brennstoffe Auf der Grundlage des Rahmenprogramms Energieforschung 1974-1977 und der konjunkturpolitischen Maßnahmen der Bundesregierung werden u. a. für das Projekt einer Kohlevergasungsanlage in Dorsten entsprechende finanzielle Mittel bereitgestellt. Außerdem unterstützt die Bundesregierung in enger Abstimmung mit der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen die Weiterentwicklung der Kohledruckvergasung in Verbindung mit dem Gas/Dampf-Turbinen-Prozeß. — Verstärkter Einsatz von Heizkraftwerken und. Blockheizanlagen zur Wärmeversorgung Im Rahmen des Gesetzes zur Förderung von Investitionen und Beschäftigung sowie des Investitionszulagengesetzes in der Fassung vom 30. Dezember 1974 werden u. a. für energiesparende Heizkraftwerke und Fernwärmenetze Investitionszulagen gewährt. Auch das 3. Verstromungsgesetz fördert den Bau von Heizkraftwerken auf Steinkohlebasis. — Förderung der Hochtemperaturreaktoren als weiterer Beitrag für die Wärmeversorgung Neben dem im Bau befindlichen THTR-Prototyp in Schmehausen plant die VEW am gleichen Standort die Errichtung eines großen HTR mit einer Leistung von über 1 000 MW zur Stromerzeugung, der aber auch der Wärmeversorgung von Teilen des Ruhrgebiets dienen könnte. 2. Energietransport und -verteilung in Ballungszentren — Förderung der Entwicklung auf dem Gebiet der Hochspannungs-Gleichstromübertragung (HGÜ) zur Erreichung einer höheren Energiedichte bei gleicher Trasse — Förderung der Entwicklung intensiv gekühlter Kabel Bei diesen Vorhaben liegt keine grundlegende Veränderung seit Sommer 1974 vor, da es sich um langfristige Entwicklungen handelt. 3. Energieanwendung zur Erleichterung der Energieversorgung in Ballungsgebieten — Förderung der Bemühungen zum Ausbau einer integrierten Energieversorgung in Rich- 10154 * Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 tung der Idealvorstellung: Im Kerngebiet größerer Städte Ausbau der Fernwärme, im umliegenden Ring Ausbau der Gasversorgung und in den dünner besiedelten Außenbezirken Elektroheizung. Für die weniger dicht besiedelten Gebiete wird zur Zeit auch geprüft, welchen Beitrag die Sonnenenergie zur Versorgung dieser Gebiete langfristig leisten kann. — Maßnahmen zur Verbesserung der Wärmeisolierung von Gebäuden Für Neubauten bereitet die Bundesregierung ein Gesetz vor, das die Rechtsgrundlagen für die verbindliche Einführung eines höheren Wärmeschutzes schafft. Für bestehende Gebäude können nach Richtlinien des BMBau vom 20. Dezember 1974 unter bestimmten Voraussetzungen finanzielle Hilfen für die Verbesserung der Wärmedämmung in Anspruch genommen werden. - Untersuchung über die Versorgung mit Fern- wärme aus Kernkraftwerken (Modellstudie des BMFT für vier Ballungsräume) Ergebnisse werden für Anfang 1976 erwartet. — Aufbau einer Fernwärmesammelschiene an der Ruhr und im Saargebiet auf konventioneller Energiebasis Im Rahmen der konjunkturpolitischen Maßnahmen der Bundesregierung wurden zwei Entwicklungsprojekte gefördert. Es handelt sich um die Fernwärmeschiene Ruhr und um ein ähnliches Projekt an der Saar. Die Bundesregierung hat zur schnelleren Verwirklichung einer langfristig gesicherten Energieversorgung und einer lebenswerten Umwelt in den Ballungszentren alle Möglichkeiten ausgeschöpft, die im Rahmen des Gesetzes zur Förderung von Investitionen und Beschäftigung, des Konjunkturprogramms und des 3. Verstromungsgesetzes gegeben sind .Sie verkennt dabei nicht, daß dieser Zielkonflikt nur langfristig gelöst werden kann. Zu Frage A 42: In der ersten Fortschreibung des Energieprogramms hat die Bundesregierung der Ausbreitung der Fernwärme besondere Bedeutung beigemessen, da sie in Verbindung mit Heizkraftwerken nicht nur eine erhebliche Energieeinsparung mit sich bringt, sondern auch in besonderem Maße umweltschonend ist. Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß der kapitalintensive Aufbau einer Fernwärmeversorgung in den Ballungszentren schrittweise über die Bildung einzelner Fernwärmeinseln (Versorgung der Industrie und der Haushalte mit Kraft und Wärme aus Heizkraftwerken) erfolgen sollte, die später zum größeren Netz zusammenwachsen können. Die Erzeugung der Fernwärme sollte bevorzugt auf der Energiebasis der heimischen Kohle erfolgen. Beim Zusammenschluß der bestehenden Fernwärmenetze ist zu einem späteren Zeitpunkt die Erzeugung auf der kostengünstigeren Kernenergiebasis anzustreben. Wachsende Fernwärmenetze können bei der derzeitigen Kostenlage, wenn sie in der Größenordnung von 1 000 Gcal/h gekommen sind, später aus Kernkraftwerken (soweit möglich aus HTR-Blöcken) mit wesentlich niedrigeren Energiekosten gespeist werden. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Immer (SPD) (Drucksache 7/3135 Fragen A 47 und 48) : Gibt es Anzeichen dafür, daß im Rahmen des Weinimports großer Konsumweinhersteller, insbesondere im Raum Mosel/Saar, die Qualitätsbestimmungen unterlaufen und damit die Wettbewerbschancen der heimischen Winzer vermindert werden? Was wird von der Bundesregierung unternommen, damit die Wettbewerbsverzerrungen im Bereich der Weinherstellung innerhalb der EG mit Bezug auf Qualitätsbestimmungen und -kontrolle abgebaut werden? Zu Frage A 47: Der Bundesregierung sind derartige Anzeichen nicht bekanntgeworden. Sie ist im übrigen der Auffassung, daß die bestehenden Rechtsvorschriften eine ausreichende Handhabe bieten, Manipulationen beim Weinimport zu begegnen. Die Bundesregierung ist weiterhin überzeugt, daß die Bundesländer, die das Weinrecht nach Artikel 87 des Grundgesetzes als eigene Angelegenheit vollziehen, von diesen rechtlichen Möglichkeiten jeden Gebrauch machen werden. Zu Frage A 48: Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß von Wettbewerbsverzerrungen in dieser Allgemeinheit nicht gesprochen werden kann. Sie wird sich — wie schon bisher — gemeinsam mit den Bundesländern darum bemühen, daß die bestehenden Kontrollmöglichkeiten optimal genutzt und auf diese Weise Manipulationen verhindert werden, die wettbewerbsverfälschende Wirkung haben könnten. Sie wird sich auch bei den jetzt in Brüssel anstehenden Beratungen einer Verordnung zur Änderung der Grundverordnung Nr. 816/70 zur EWG-Weinmarktorganisation für eine Verstärkung der Überwachung insbesondere durch Verbesserungen in der Zusammenarbeit der Weinkontrollorgane der Mitgliedstaaten einsetzen. Anlage 15 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Lambinus (SPD) (Drucksache 7/3135 Fragen A 59 und 60) : Wie ist der Stand der Bemühungen der Bundesregierung zum Schutz des Güte- und Warenzeichens des fränkischen „Bocksbeutels" vor Nachahmungen, und teilt die Bundesregierung meine Meinung, daß der „Bocksbeutel" ein schutzwürdiges Gate- und Warenzeichen des fränkischen Weinbaues ist? Teilt die Bundesregierung meine Meinung, daß der Import von portugiesischen Weinen in Bocksbeutelabfüllung ein großer Schaden für den fränkischen Weinbau ist? Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 10155* Zu Frage A 59: Bei der Bocksbeutelflasche handelt es sich rechtlich weder um ein Güte- noch um ein Warenzeichen. Ihr kommt aber — wie der Bundesgerichtshof in seinem Urteil vom 12. März 1971 festgestellt hat — für deutschen Wein die Bedeutung einer mittelbaren geographischen Herkunftsangabe für Frankenwein sowie für bestimmte badische Weine zu. Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß die Bocksbeutelflasche als mittelbare geographische Herkunftsangabe für die genannten Weine geschützt werden muß. Sie hat daher bei den Beratungen einer EG-Verordnung über die Bezeichnung und Aufmachung der Weine und der Traubenmoste gegen den nachhaltigen Widerstand anderer Delegationen die Aufnahme einer Ermächtigung in Artikel 40 Abs. 2 Buchstabe b der EWG-Verordnung Nr. 2133/74 vom 8. August 1974 durchgesetzt, bestimmte Behältnisse bestimmten Erzeugnissen vorzubehalten. Sie wird sich bei den Beratungen der hierzu notwendigen Durchführungsverordnung wiederum mit Nachdruck für Vorschriften einsetzen, die den für Frankenweine berechtigten Schutz der Bocksbeutelflasche sicherstellen. Es kann jedoch nicht erwartet werden, daß innerhalb der Europäischen Gemeinschaft ein absoluter Schutz der Bocksbeutelflasche für Frankenwein erreicht werden kann, das heißt ein Verwendungsverbot auch für solche ausländischen Weine, die diese oder eine ähnliche Flaschenform seit Jahrzehnten berechtigterweise verwenden. Das Verlangen, einen so erworbenen Besitzstand anzuerkennen, würde die Bundesregierung nicht ablehnen können, ohne damit gleichzeitig den angestrebten Schutz der Bocksbeutelflasche für den Frankenwein zu gefährden. Sie wird sich jedoch dafür einsetzen, daß die Benutzung dieser Flaschen — z. B. durch Aufstellung einer Liste — ausschließlich auf die Weine beschränkt wird, zu deren Abfüllung sie traditionell verwendet wird. Die Bundesregierung wird weiterhin auf Schaffung von Kennzeichnungsvorschriften dringen, die eine Täuschung des Verbrauchers über die Herkunft der einzelnen in gleiche Flaschenformen abgefüllte Erzeugnisse ausschließen. Zu Frage A 60: Die Bundesregierung teilt diese Auffassung nicht. Sie stellt vielmehr mit Befriedigung fest, daß obwohl seit 1950 portugiesischer Roséwein in bocksbeutelähnlichen Flaschen in die Bundesrepublik eingeführt wird — der Frankenwein bisher ohne Schwierigkeiten abgesetzt werden konnte. Die Bundesregierung rechnet damit, daß dies auch in Zukunft so bleiben wird. Anlage 16 Antwort des Parl. Staatsekretärs Zander auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) (Drucksache 7/3135 Frage A 63) : Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, die Aufklärung über die Auswirkungen von Arzneimitteln auf die Fahrtüchtigkeit der Verkehrsteilnehmer zu verstärken (ADAC-Broschüre Arzneimittel und Straßenverkehr), und sieht sie die in den Niederlanden praktizierten Aufklärungsmaßnahmen als ein Beispiel für ähnliche oder andere Maßnahmen in der Bundesrepublik Deutschland an? Ihre Frage beantworte ich im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Verkehr wie folgt: Die Aufklärung über die Auswirkungen von Arzneimitteln auf die Fahrtüchtigkeit ist außerordentlich problematisch. Abgesehen davon, daß es eine begrenzte Anzahl von Medikamenten gibt, deren eindeutig nachteilige Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit bekannt ist, bestehen Schwierigkeiten bei einer unübersehbaren Zahl von Arzneimitteln, in denen wirksame Bestandteile kombiniert sind, die nach Art und Dosierung für sich allein keine oder keine nennenswerte Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit haben, in der Kombination untereinander aber die Fahrtüchtigkeit deutlich einschränken. Weiterhin ist der gleichzeitige Genuß auch kleiner Mengen von Alkohol und die sehr unterschiedliche individuelle Reaktionsweise des Einzelnen zu berücksichtigen. Aus diesen Gründen ist eine an einzelnen Stoffen ausgerichtete Aufklärung von medizinischen Laien kaum durchführbar. Vielmehr müßte eine wirksame Aufklärung den Bürger allgemein auf den grundsätzlich gefährlichen Zusammenhang zwischen Arzneimitteleinnahme und Fahrtüchtigkeit hinweisen. Die Bundesregierung wird im Rahmen ihrer Verkehrsaufklärung dem Einfluß von Arzneimitteln auf die Fahrtüchtigkeit verstärkte Aufmerksamkeit widmen. Dabei wird der Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit mit der Bundesärztekammer prüfen, ob sich ein Plakataushang in ärztlichen Wartezimmern in Praxen oder Krankenhäusern empfiehlt, in dem auf den grundsätzlich möglichen Zusammenhang von Arzneimitteln und Fahrtüchtigkeit hingewiesen wird. Entscheidend kann aber nur die Belehrung des einzelnen Patienten durch seinen Arzt sein. Im übrigen sieht der dem Bundestag bereits vorliegende Entwurf eines Gesetzes zur Neuordnung des Arzneimittelrechts vor, daß die Zulassungsbehörde bei der Zulassung eines Arzneimittels im Wege der Auflage einen Warnhinweis anordnen kann, wenn dieses die Reaktionsfähigkeit im Straßenverkehr beeinträchtigt. Dieser Warnhinweis muß je nach Lage des Falles auf dem Behältnis, auf der äußeren Umhüllung oder in der Gebrauchsinformation stehen (Art. 1 § 10 Abs. 2, § 11 Abs. 2, § 27 Abs. 2 Nr. 1-3). Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Jahn (Braunschweig) (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Fragen A 64 und 65) : Sind der Bundesregierung die schwerwiegenden Folgen der Minimata-Krankheit in Japan, die auf Grund des Verzehrs quecksilberhaltiger Fische Schädigungen des Zentralnervensystems, Erblindung und mutagene Belastungen bringen, bekannt, und wenn ja, was gedenkt sie zu tun, um durch gesetzliche Maßnahmen und Kontrollen die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen? 10156* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 Ist die Bundesregierung für die Harmonisierung der nationalen Rechtsvorschriften über den Quecksilbergehalt von Fischen im Rahmen der EG, und sind bereits entsprechende Schritte unternommen worden? Der Bundesregierung sind Ursache und Verlauf der sogenannten Minimata-Krankheit, die nach Verzehr stark quecksilberhaltiger Fische in Japan aufgetreten ist, bekannt. Diese Vergiftungsfälle sind als Beispiel zur Charakterisierung der Umweltbelastung mit Quecksilber im Beitrag der Projektgruppe „Umweltchemikalien und Biozide" zum Umweltprogramm der Bundesregierung besonders herangezogen worden. Ich beziehe mich insoweit auf die Ausführungen in der Bundestagsdrucksache VI/2710. Nach den vorliegenden Untersuchungsbefunden sind Quecksilbergehalte, wie sie in Japan zum Auftreten der Minimata-Krankheit geführt haben, bei den in der Bundesrepublik Deutschland im Verkehr befindlichen Fischen und anderen Seetieren in keinem Falle festzustellen gewesen. Zum Schutz der Bevölkerung vor möglichen Gesundheitsgefahren verkündet die Bundesregierung in Kürze die Verordnung über Höchstmengen an Quecksilber in Fischen, Krusten-, Schalen- und Weichtieren, in der die Voraussetzungen für eine einheitliche und koordinierte Überwachung dieser Lebensmittel geschaffen werden. Von der Bundesregierung sind auch schon Schritte zur Harmonisierung der nationalen Rechtsvorschriften über den Quecksilbergehalt von Fischen im Bereich der Europäischen Gemeinschaft eingeleitet worden. Sachverständigengespräche, durch die eine innergemeinschaftliche Regelung vorbereitet werden soll, werden auf Vorschlag der Kommission demnächst durchgeführt. Die Bundesregierung würde einen einheitlichen Beurteilungsmaßstab sehr begrüßen. Anlage 18 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung auf die Mündliche Frage der Abgeordneten Frau Grützmann (SPD) (Drucksache 7/3135 Frage A 66) : Sieht die Bundesregierung durch die Umgestaltung der Gepäckwagen eine Möglichkeit, den Transport von Behinderten menschenwürdig zu gestalten, und wann ist mit der Inbetriebnahme der Wagen zu rechnen? Der Vorstand der Deutschen Bundesbahn hat — wie dieser mir mitteilt — im August 1974 den Auftrag erteilt, die Benutzung aller Anlagen und Einrichtungen für den Personenverkehr durch Körperbehinderte in einer besonderen Arbeitsgruppe zu untersuchen. Diese Gruppe hat die Aufgabe, zu prüfen und vorzuschlagen, wie bereits bestehende Einrichtungen verbessert werden können und welche neuen Maßnahmen getroffen werden müßten, um Körperbehinderten und älteren Mitbürgern die Inanspruchnahme des gesamten DB-Leistungsangebots zu ermöglichen. Dabei wird auch Ihre Frage wegen der Beförderung von Rollstuhlfahrern in Zügen der Deutschen Bundesbahn im Benehmen mit den Verbänden untersucht. Die Vorschläge und die damit verbundene Kostenbelastung werden voraussichtlich erst Mitte dieses Jahres bekannt sein. Anlage 19 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung auf die Mündliche Frage der Abgeordneten Frau Grützmann (SPD) (Drucksache 7/3135 Frage A 63) : Welches sind die Gründe, die eine bundeseinheitliche Ausgestaltung der Führerscheine verhindern, und sieht die Bundesregierung hier eine Möglichkeit, zu einer effizienteren Regelung zu kommen? Die in der Bundesrepublik Deutschland ausgestellten Führerscheine müssen alle dem nach § 10 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) vorgeschriebenen Muster entsprechen. Abweichungen von diesem Muster sind nicht zulässig. Anlage 20 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Büchner (Speyer) (SPD) (Drucksache 7/3135 Fragen A 75 und 76) : Welche zusätzlichen Einnahmen könnte die Deutsche Bundesbahn jährlich erzielen, wenn sie die Außenflächen aller im Inland verkehrenden Personen- und Güterzüge als Werbeflächen vermieten würde? Wird die Bundesregierung der Deutschen Bundesbahn die Vermietung der Wagenaußenflächen zu Werbezwecken empfehlen, um die Einnahme der Deutschen Bundesbahn zu steigern und das Defizit zu verringern? Zu Frage A 75: Diese Frage kann nicht beantwortet werden, weil Versuche in der Vergangenheit, alle Außenflächen von Reisezug- und Güterwagen für Wirtschaftswerbung zu nutzen, von der Deutschen Bundesbahn nach einer Erprobungszeit wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt wurden. Zu Frage A 76: Die Deutsche Bundesbahn ist in der Vermietung von Außenflächen an Eisenbahnfahrzeugen frei. Sie ist vom Bundesminister für Verkehr lediglich gebeten worden, die Alkoholreklame an den Außenflächen ihrer Omnibusse einzuschränken. Anlage 21 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Lemmrich (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 79): Welchen Berufen haben die Leiter der Abteilung Wasserstraßen bzw. Wasserbau des Bundesverkehrsministeriums und des Reichsverkehrsministeriums seit 1920 angehört? Die bisherigen Leiter der Abteilungen Wasserbau bzw. Wasserstraßen gehörten dem höheren bautechnischen Verwaltungsdienst — Fachrichtung „Bauingenieurwesen" — an. Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 10157* Anlage 22 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Zebisch (SPD) (Drucksache 7/3135 Frage A 80) : Ist die Bundesregierung bereit, die Zahl der Ausbildungsplätze bei der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Bundespost in den Einrichtungen dieser Bundessondervermögen im Bereich Niederbayerns und der Oberpfalz spürbar zu erhöhen? Bei der Deutschen Bundesbahn wie bei der Deutschen Bundespost reichen die vorhandenen Ausbildungskapazitäten aus, den voraussichtlichen Bedarf an Nachwuchskräften aus Ausbildungsberufen nach dem Berufsbildungsgesetz auszubilden. Beide Betriebsverwaltungen beabsichtigen daher nicht, ihre Ausbildungskapazitäten in den von Ihnen angesprochenen Räumen spürbar zu erhöhen. Anlage 23 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Böhm (Melsungen) (CDU/ CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 81) : Warum hat die Deutsche Bundesbahn in diesen Tagen das Teilstück vom Bahnhof Philippsthal zur Zonengrenze der Bahnstrecke Gerstungen (DDR)—Heringen—Philippsthal—Vacha (DDR) abgebaut, und sind dem Absprachen mit der DDR bzw. Gespräche über eine mögliche Wiederaufnahme des Zugverkehrs an dieser Stelle vorangegangen? Wie mir die Deutsche Bundesbahn (DB) mitteilt, hat sie im Zusammenhang mit einer notwendigen Weichenauswechslung Gleisvereinfachungen vorgenommen, die aus wirtschaftlichen Gründen den Rückbau des 750 m langen Gleises bis zur Zonengrenze erforderlich machten. Gespräche mit der DDR über neue Grenzübergänge sind bisher an der Haltung der DDR gescheitert, die nur bei entsprechendem Verkehrsaufkommen zur Öffnung neuer Grenzübergänge bereit ist. Da in unmittelbarer Nähe der Übergang Gerstungen (DR)—Obersuhl (DB) noch aufnahmefähig ist, lehnt die DDR eine Wiederaufnahme des Grenzübergangs Philippsthal (DB)Vacha (DR) ab. Anlage 24 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Memmel (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 82) : Hat die Bundesregierung die Absicht — trotz der schwierigen Finanzlage bei der Deutschen Bundespost und Bundeshahn —, weiterhin mit großem Kostenaufwand Beilagen in Tageszeitungen zu veröffentlichen, wie dies mit der Broschüre „Weltweite Kommunikation — Deutsche Bundespost" geschehen ist? Die Deutsche Bundespost und die Deutsche Bundesbahn gestalten nur selten Beilagen in Tageszeitungen. Beilagen dieser Art werden auch künftig nur in Betracht gezogen, wenn Informationswert und Kostenaufwand in einem angemessenen Verhältnis stehen. Ziel der Beilage — „Weltweite Kommunikation — Deutsche Bundespost" --- war es, meinungsaktive Zeitungsleser über wichtige und aktuelle Fragen des Post- und Fernmeldewesens zu informieren. Die Post muß — wie jedes andere Unternehmen auch — ihren Kunden immer wieder sagen, welche Dienstleistungen sie anzubieten hat und wie diese Dienstleistungen funktionieren. Nur so werden die öffentlichen Einrichtungen transparent, wie es für eine Demokratie selbstverständlich ist. Anlage 25 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Haack auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Schneider (CDU/ CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 83) : Bis wann sieht sich die Bundesregierung in der Lage, das mit Entschließung des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau vom 9. Oktober 1974 erbetene Gesamtkonzept zur Erhaltung und Modernisierung kulturhistorisch und städtebaulich wertvoller Gebäude vorzulegen, und durch welche konkreten Maßnahmen gedenkt sie, den Denkmalschutz zu unterstützen? Die Arbeiten an einem Gesamtkonzept zur Erhaltung und Erneuerung kulturhistorisch oder aus anderen städtebaulichen Gründen wertvoller alter Bausubstanz sind entsprechend der Entschließung des 15. Bundestagsausschusses in Lübeck in Kontakt mit der Arbeitsgemeinschaft der Städte Bamberg—Lübeck—Regensburg aufgenommen worden. Die bisher erarbeiteten Ergebnisse bedürfen jedoch noch weiterer Abstimmung u. a. mit den Bundesressorts und den Ländern. Der erste Anknüpfungspunkt für konkrete Maßnahmen wird die jetzt im 15. Bundestagsausschuß beratene Novelle zum Bundesbaugesetz sein. Es sollte versucht werden, durch Vorschriften im Rahmen des Städtebaurechts die Belange der Erhaltung städtebaulich wertvoller alter Bausubstanz wirksam zu unterstützen. Anlage 26 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Haack auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Schneider (CDU/ CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 84) : Welche Konsequenzen ergeben sich für die Bundesregierung aus der jüngsten Entscheidung des Bayerischen Obersten Landesgerichts, wonach das Leerstehenlassen von Wohnungen keine Zweckentfremdung darstellt, hinsichtlich des Zweckentfremdungsverbots nach Artikel 6 des Gesetzes vom 4. November 1971? Die Bundesregierung erwägt — nicht erst seit der Entscheidung des Bayerischen Obersten Landesgerichtes — im Rahmen der Arbeiten am Entwurf eines Wohnungsmodernisierungsgesetzes den auch aus anderen Gründen für reformbedürftig gehaltenen Artikel 6 des Gesetzes vom 4. November 1971 zu konkretisieren, um den Willen des Gesetzgebers eindeutig zum Ausdruck zu bringen. 10158* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 Anlage 27 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Haack auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Hauser (Krefeld) (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 85): Ist die Bundesregierung auf Grund der besorgniserregenden Jugendarbeitslosigkeit bereit, bei allen öffentlichen Aufträgen, die nach der Verdingungsordnung für Bauleistungen (VOB) vergeben werden, bevorzugt solche Unternehmen zu berucksichtigen, die in ihrem Betrieb Lehrlinge ausbilden? Bei der Vergabe von Bauaufträgen nach den Allgemeinen Bestimmungen für die Vergabe von Bauleistungen (VOB/A) ist die Bevorzugung von Unternehmen, die in ihrem Betrieb Lehrlinge ausbilden, nicht möglich. Die VOB verlangt, daß allen Bewerbern die gleichen Wettbewerbschancen eingeräumt werden. Nach § 8 Nr. 1 VOB/A (Fassung 1973) sind alle Bewerber gleich zu behandeln. Der Zuschlag muß auf das annehmbarste Angebot erteilt werden, wobei nur leistungsbezogene Kriterien, insbesondere wirtschaftliche und technische Gesichtspunkte berücksichtigt werden können. Die früher bestehende Möglichkeit, unter Handwerkern bei annähernd gleichwertigen Angeboten Meister und Lehrberechtigte zu bevorzugen, wenn sie Lehrlinge im eigenen Betrieb ausbilden, konnte in die Neufassung der VOB nicht übernommen werden, da dies ein Verstoß gegen die EWG-Richtlinie über die Liberalisierung öffentlicher Bauaufträge (Bau-Liberalisierungsrichtlinie — 71/304 EWG — ABl - d - EG Nr. L 185/1 — 185/3 v. 16. 8. 1971) wäre. Anlage 28 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Haack auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Evers (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 86) : Mit welchen Bundesländern konnten bisher Korrekturen der Regelungen für die Wohnungsbauförderungen vereinbart werden (Antwort auf die Fragen 61 und 62 am 11./12. Dezember 1974), und welche konkreten Verbesserungen für die Bewohner von Sozialwohnungen bringen diese vereinbarten Regelungen ab wann mit sich? Wie seinerzeit von mir ausgeführt, verhandelt die Bundesregierung bereits seit geraumer Zeit mit den für die Wohnungsbauförderung zuständigen Ressorts der Länder über eine Begrenzung des subventionstechnisch bedingten Mietanstiegs. Diese Verhandlungen haben zwar noch zu keiner allgemein verbindlichen Regelung geführt; in einzelnen Ländern ist es aber im Zusammenhang mit den Verhandlungen bereits zu einer Korrektur der entsprechenden Regelungen für die Neubauförderung gekommen. Ich will hier nur folgende Beispiele nennen: 1. Das Land Bayern hat im Wohnungsbauprogramm 1975 die bisherige Koppelung des Abbaues der Miet- und Lastenverbilligung mit regional differenzierten zinsverbilligten Darlehen beseitigt. Durch diese Koppelung war beispielsweise für die Sozialwohnungen in München ein weit überdurchschnittlicher, nicht mehr als tragbar anzusehender Mietanstieg vorprogrammiert. Der neue bayerische Förderungserlaß sieht nunmehr eine landeseinheitliche Regelung vor, welche die Nachteile der bisherigen Regelung vermeidet. Diese Verbesserung kommt den künftigen Bewohnern der ab 1975 in München und anderen Großstädten des Landes geförderten Sozialwohnungen zugute. 2. Das Land Nordrhein-Westfalen hat bereits 1973 in seinen Förderungsbestimmungen (Nr. 69 a der Wohnungsbau-Finanzierungsbestimmungen) eine Regelung getroffen, welche die Bauherren von Mietwohnungen des sozialen Wohnungsbaues im wesentlichen an ihre für die Bewilligung der öffentlichen Mittel gemachten Kostenangaben bindet. Dadurch wurde für die ab 1973 geförderten Sozialwohnungen der Spielraum für die Überschreitung der sogenannten Bewilligungsmieten durch die bei Bezug der Wohnungen tatsächlich geforderten Mieten stark beengt. 3. Das Land Nordrhein-Westfalen hat außerdem durch Runderlaß des Innenministers vom 15. Februar 1974 Bestimmungen über einen Härteausgleich bei Mieterhöhungen durch Wegfall von Aufwendungsbeihilfen oder infolge von Zinserhöhungen für Kapitalmarktmittel getroffen. Diese Sondermaßnahme des Landes Nordrhein-Westfalen ermöglicht es, bei den Sozialwohnungen früherer Förderungsjahrgänge, deren Miete über die derzeit geltenden Mietobergrenzen des sozialen Wohnungsbaues hinaus gestiegen sind, gezielte Mietsenkungen zu erreichen. Anlage 29 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Haack auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Wernitz (SPD) (Drucksache 7/3135 Fragen A 87 und 88) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß die Umsetzung der Zweiten Verordnung zur Änderung berechnungsrechtlicher und mietpreisrechtlicher Vorschriften vom 19. Dezember 1974 in den letzten Wochen in mehreren Fällen angewandt wurde, ohne daß dabei die einzelnen Bestimmungen vollständig bekannt und zutreffend angewandt wurden? Ist die Bundesregierung bereit, im Rahmen der Informationsblätter „Die Bundesregierung informiert — Mietrecht" auch die wesentlichen Bestimmungen der Zweiten Verordnung zur Änderung berechnungsrechtlicher und mietpreisrechtlicher Vorschriften darzustellen? Zu Frage A 87: Der Bundesregierung ist bisher nicht bekannt, daß die Verordnung vor der Verkündung und unzutreffend angewandt worden ist. Zu Frage A 88: Es wird bereits geprüft, wie die Zweite Verordnung zur Änderung berechnungsrechtlicher und mietpreisrechtlicher Vorschriften am zweckmäßigsten in dem von Ihnen genannten Informationsblatt berücksichtigt werden kann. Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. Januar 1975 10159* Anlage 30 Antwort des Staatssekretärs Bölling auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Spranger (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 89) : Auf Grund welcher Erwägungen hat die Bundesregierung in den „Ostinformationen" die Pressekampagne des Ostblocks gegen die Reise eines Parteivorsitzenden aus der Bundesrepublik Deutschland in die Volksrepublik China veröffentlicht? Ihre Anfrage, Herr Abgeordneter, läßt mich vermuten, daß Sie die Aufgabe der „Ost-Informationen" verkennen. Dieser nur zur dienstlichen Verwendung bestimmte Dienst hat seit 1952 unverändert den Zweck, Nachrichtenmaterial nach den Originalfassungen zu zitieren bzw. zusammenzufassen. Dies entspricht der im Bundeshaushaltsplan und in § 81 der Gemeinsamen Geschäftsordnung der Bundesministerien definierten Aufgabe des Presse- und Informationsamtes, „den Bundespräsidenten und die Bundesregierung auf dem gesamten Nachrichtensektor laufend zu unterrichten". Dazu gehört es, daß die „Ost-Informationen" objektiv, genau und möglichst vollständig über Verlautbarungen des Rundfunks, der Nachrichtenagenturen und der Presse des Ostens berichten. Es steht außer Frage, daß gerade das publizistische Echo des Ostens auf die Reise des Vorsitzenden der CSU und Bundestagsabgeordneten Dr. Strauß von verhältnismäßig hoher informationspolitischer Bedeutung ist, nicht zuletzt auch für Herrn Strauß selbst. Eine Verkürzung dieses Echos in den „Ost-Informationen" wäre nicht statthaft gewesen. Anlage 31 Antwort des Staatsministers Moersch auf die Mündliche Frage der Abgeordneten Frau von Bothmer (SPD) (Drucksache 7/3135 Frage A 91): Wird die Bundesregierung auch in Zukunft zeitkritisch engagierte Kunst ohne Rücksicht auf parteipolitische Interessen entsprechend den Leitsätzen für Auswärtige Kulturpolitik fördern, und nach welchen Wertmaßstäben geschieht das? Die Bundesregierung wird auch in Zukunft zeitkritische Kunst fördern. Sie wird jedoch nicht mit öffentlichen Mitteln dazu beitragen, parteipolitische Auseinandersetzungen ins Ausland zu verlegen. Die Bundesregierung hält sich für die Festlegung von Wertmaßstäben im Bereich der Bildenden Kunst nicht für zuständig. Sie wird daher künftig, wie bisher, die entsprechenden Entscheidungen den für zuständig erklärten Gremien überlassen. Doch müssen wir uns darüber im klaren sein, daß auch dieses Verfahren das Problem der gesellschaftlichen Bewertung geistiger Leistung nur annähernd löst. Sobald wir die üblichen und groben Maßstäbe der Vorbildung, der Diplome oder des wirtschaftlichen Erfolges verlassen, sehen wir uns einer unüberwindlichen Schwierigkeit gegenüber; diese Schwierigkeit besteht nicht nur in der Wahl der Definition dessen was Kunst ist, sondern in der unlösbaren Aufgabe über Qualität, über das bessere Kunstwerk zu entscheiden. Anlage 32 Antwort des Staatsministers Moersch auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Spranger (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 92) : Welche diplomatischen Schritte hat die Bundesregierung im Hinblick auf die Pressekampagne des Ostblocks gegen die Reise eines Parteivorsitzenden aus der Bundesrepublik Deutschland in die Volksrepublik China unternommen? Die Bundesregierung hat keine diplomatischen Schritte unternommen. Sie folgt damit dem Grundsatz, nicht zu ausländischen Pressepolemiken Stellung zu nehmen, gleich, wen sie betreffen, ob Regierung oder Opposition. Ich konnte das hier schon mehrfach darlegen und verweise insbesondere auf die Antworten, die ich am 21. März 1974 dem Abgeordneten Dr. Waigel und am 7. November 1974 dem Abgeordneten Jäger (Wangen) gegeben habe. Anlage 33 Antwort des Staatsministers Moersch auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Dollinger (CDU/CSU) (Drucksache 7/3135 Frage A 102) : Trifft die Meldung des Münchner Merkur vom 16. Januar 1975 zu, der deutsche Botschafter in Athen sei aufgefordert worden, bei der griechischen Regierung darauf hinzuwirken, einen vor fast zwei Jahren an deutsche Firmen vergebenen Großauftrag unter Verletzung eines am 26. April 1973 unterzeichneten Protokolls der „DDR" auf deren technisch wie preislich schlechteres Angebot hin zuzuschanzen, und was hat — bejahendenfalls — die Bundesregierung bzw. die deutsche Botschaft in Athen daraufhin und im einzelnen unternommen? Die Meldung des „Münchner Merkur" vom 16. Januar 1975 trifft nicht zu. Der Deutsche Botschafter in Athen ist nicht aufgefordert worden, in dem in der Meldung behaupteten Sinne auf die griechische Regierung einzuwirken.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Katharina Focke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die Bundesregierung begrüßt, daß das Jahr 1975 von den Vereinten Nationen unter dem Motto „Gleichheit, Entwicklung, Frieden" zum „Internationalen Jahr der Frau" erklärt worden ist. Wir begrüßen es deshalb, weil es für uns eine Chance ist, über die Situation der Frauen in der Welt, aber auch bei uns in der Bundesrepublik Deutschland erneut nachzudenken. Denn nicht nur uns in der Politik geht es doch oft so, daß wir um Probleme und Schwierigkeiten zwar wissen, aber ab und zu erneut eines Anstoßes bedürfen, um eine nochmalige Kraftanstrengung zu unternehmen.
    Betrachten wir uns die Situation von Millionen Frauen in der Welt, Frauen, die wesentlich, oft sogar allein den Lebensunterhalt für eine zahlreiche Familie bestreiten müssen, Frauen, die am Rande der Erschöpfung und Entbehrung Jahr für Jahr ein Kind auf die Welt bringen, Frauen, die selbst weder lesen noch schreiben können, aber für die Erziehung der Kinder weitgehend allein verantwortlich sind, Frauen, die aus eigener Kraft ihre Lebensverhältnisse nicht ändern können.
    Helvi Sipilä, die stellvertretende Generalsekretärin der Vereinten Nationen und zuständig für das „Internationale Jahr der Frau", hat uns in ihrer Eröffnungsrede eindrucksvoll vor Augen geführt, welche Schlüsselstellung die Frau bei der Lösung der dringendsten Probleme der Dritten Welt einnimmt, nämlich bei der Bevölkerungs- und Ernährungsfrage. Sie hat den Erfolg unserer gesamten Entwicklungsbemühungen in Frage gestellt, wenn es nicht gelingt, in den Entwicklungsländern eine Mitwirkung der Frauen an der Lösung dieser Probleme zu erreichen.
    Für die Bundesregierung ist es ein Gebot der internationalen Solidarität, den Vereinten Nationen bei ihren Bemühungen zur Seite zu stehen. Wir tun das nicht nur dadurch, daß wir Mittel zur Unterstützung der weltweiten Aktivitäten der Vereinten Nationen bereitstellen, wir tun das auch dadurch, daß wir im Rahmen unserer eigenen Entwicklungspolitik verstärkt auf eine Verbesserung der Situation der Frauen achten. So wurden in den letzten Jahren Projekte gefördert für die praxisbezogene Ausbildung von Frauen in sozialen und handwerklichen Berufen, für Mutter-und-Kind-Beratungsdienste, für den Bau von Sozialzentren, für die Schulung von Frauen im Hinblick auf ihre Mitgliedschaft in Kooperativen, Genossenschaften, Selbsthilfeaktionen.
    Beispielhaft und außerordentlich erfolgreich ist ein Projekt, das von der Bundesregierung gemeinsam mit ECA, FAO und den Niederlanden in West-und Zentralafrika durchgeführt wird. Einheimische Kräfte unterrichten die Frauen in Hauswirtschaft, Landwirtschaft, Gewerbeführung, Ernährung und Hygiene. Die Unterrichtung ist den lokalen Gegebenheiten angepaßt und hat ganz konkret und sichtbar zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Frauen dort geführt.
    Sicherlich ist die Lage bei uns bei weitem nicht mit den Zuständen zu vergleichen, die in manchen Teilen der Welt noch herrschen, aber auch bei uns muß noch vieles in Ordnung gebracht werden,

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    so zum Beispiel auf dem Gebiet des Rechts, am Arbeitsplatz, in der sozialen Sicherung, innerhalb der Familie, der Gesellschaft, der Politik.



    Bundesminister Frau Dr. Focke
    Die Bundesregierungen der sozialliberalen Koalition haben seit 1969 vorrangig daran gearbeitet, die noch bestehenden rechtlichen Benachteiligungen der Frauen abzubauen. Wenn in diesem Jahr — wie ich hoffe — von diesem Hohen Hause die Reform des Ehe- und Familienrechts verabschiedet wird, ist ein wichtiges Kapitel abgeschlossen.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Wir haben die politische Konsequenz aus Art. 3 des Grundgesetzes gezogen: Sache des Staates ist es nicht, die Aufgaben innerhalb der Familie aufzuteilen und den Familienmitgliedern gewisse Rollen vorzuschreiben. Jeder Bürger, gleich ob Mann oder Frau, muß das Recht haben, in Absprache mit seinem Partner frei zu entscheiden, welche der gemeinsamen Aufgaben er übernehmen will und wie diese Aufgaben zu beider Zufriedenheit verteilt werden können: die Aufgaben des Geldverdienens, der Kindererziehung, der Haushaltsführung.
    Und, meine Damen und Herren, die Statistik beweist, daß die Wirklichkeit bereits vor Jahren die Rollenzuweisung des Familienrechts außer Kraft gesetzt hat. Heute sind bei uns von knapp 28 Millionen Erwerbstätigen fast 10 Millionen, das heißt 36%, Frauen; davon sind 7 Millionen verheiratet, 6 Millionen haben Kinder. Wir wollen — wie Willy Brandt es einmal formuliert hat — den mündigen Bürger, das heißt: auch die mündige Bürgerin; und das bedeutet auch: Wahlfreiheit hinsichtlich der Lebensgestaltung.

    (Dr. Jenninger [CDU/CSU] : Und in Fragen der Steuerreform!)

    Dem gewandelten Verständnis von der Ehe als einer Lebensgemeinschaft zwischen gleichberechtigten Partnern entspricht auch die beabsichtigte Neuregelung des Namensrechts. Nach geltendem Recht ist gemeinsamer Familienname der Name des Mannes. Die Bundesregierung sieht darin eine Benachteiligung der Frau im persönlichkeitsrechtlichen Bereich. Nach unseren Vorstellungen sollen in Zukunft die Ehegatten bei der Eheschließung ihren gemeinsamen Familiennamen selbst bestimmen können.
    Diese beiden oben genannten Rechtsänderungen sind noch fehlende Glieder in der Kette rechtlicher Reformen zugunsten der Frau, nachdem seit dem 1. Januar dieses Jahres endlich auch das Staatsangehörigkeitsrecht geändert worden ist. Die Kinder von deutschen Frauen, die mit Ausländern verheiratet sind, erhalten nun automatisch die deutsche Staatsangehörigkeit.
    Zu den rechtlichen Problemen, für deren Lösung sich die sozialliberale Koalition mit Nachdruck eingesetzt hat, gehört auch die Reform des § 218. Ohne dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vorzugreifen oder mich auf Spekulationen einzulassen, läßt sich sagen, daß sich die rechtliche und tatsächliche Lage der Frauen heute schon verbessert hat.
    Ebensolche Bedeutung wie der Änderung des Strafrechtsparagraphen messen wir dem bei, was in Zusammenhang damit geleistet und vorbereitet wurde und was nach dem Willen der sozialliberalen Koalition bereits voll in Kraft getreten wäre: die flankierenden sozialpolitischen Maßnahmen. Durch Aufklärung und Beratung in Fragen der Familienplanung und mit der Rezeptierung der Pille als Pflichtleistung der Krankenkassen wollen wir die Voraussetzungen dafür schaffen, daß sich die Frage eines Schwangerschaftsabbruchs gar nicht erst stellt. Ich hoffe, daß der Verabschiedung dieses Gesetzes nach dem Urteilsspruch nichts mehr im Wege steht.
    Manchmal wird so getan, als solle dieses Jahr der Frau die Regierung dazu bringen, endlich etwas für die Frauen zu tun. Als ersten Anstoß dazu brauchen wir dieses Jahr wahrlich nicht. Bei der Bilanz dessen, was für Frauen bereits geschehen ist, darf allerdings auch eines nicht übersehen werden: Alles, was die Regierungen der sozialliberalen Koalition in den letzten Jahren für die Bürger erreicht haben, haben sie selbstverständlich auch für die Frauen erreicht. Oder wer will bezweifeln, daß Friedenssicherung, Preisstabilität und besserer Gesundheitsschutz nicht auch den Frauen zugute gekommen sind?

    (Seiters [CDU/CSU] : Teuerung!)

    Darüber hinaus aber haben wir durch gezielte Maßnahmen die Situation der Frauen wesentlich verbessert. Ich erinnere nur an die Öffnung der Rentenversicherung für die Hausfrauen; die Rente nach Mindesteinkommen — zu 80 % kommt dieses Gesetz den Frauen zugute —; die Leistungsverbesserungen in der Kriegsopferversorgung, insbesondere für die Witwen; die Gleichstellung der Mutter eines nichtehelichen Kindes; die Freistellung von der Arbeit zur Pflege eines erkrankten Kindes; die Stellung einer Haushaltshilfe, wenn die Mutter ins Krankenhaus oder zur Kur muß; die Modernisierung des Heimarbeitergesetzes; die Übernahme der Rentenversicherungsleistungen für Pflegepersonen; den Beitrag der Bundesregierung zur besseren Familienplanung und -beratung durch Modellberatungsstellen und Aufklärungsbroschüren.
    Diesen und anderen Schritten zur Verbesserung der Situation der Frau wollen wir nun weitere in Richtung auf eine bessere soziale Sicherung hinzufügen. Ziel ist eine eigenständige soziale Sicherung für alle Frauen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Wir können das allerdings nicht von heute auf morgen schaffen; denn wir können uns immer nur im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten bewegen. Aber wir wollen eine Lösung finden, die die Tätigkeit der Frau in der Familie anerkennt und ihre Leistungen bei der Pflege und Erziehung der Kinder berücksichtigt.
    Jetzt sind wir zunächst auf dem Wege, die soziale Sicherung der Frau im Falle der Scheidung dadurch zu verbessern, daß sie einen Versorgungsausgleich aus den Rentenansprüchen des Mannes erhält. An der Haltung der Opposition gegenüber dem Versorgungsausgleich wird sich erweisen, wie ernst es ihr mit einer Verbesserung der Alterssicherung der nicht erwerbstätigen Ehefrauen ist.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Seiters [CDU/CSU] : Keine parteipolitische Wahlrede halten!)




    Bundesminister Frau Dr. Focke
    Die Bundesregierung hofft, daß die vorliegenden Gesetzentwürfe zügig beraten und verabschiedet werden.
    Aber alle Gesetze, Maßnahmen und Angebote nützen nichts, wenn die Frauen sie nicht kennen und deshalb keinen Gebrauch davon machen. Deshalb wird die Bundesregierung das Jahr der Frau dazu nutzen, die Frauen verstärkt über ihre Rechte und Möglichkeiten aufzuklären und die Männer aufzufordern, ihr Verhalten und ihre Einstellung gegenüber Frauen in der Familie, in der Arbeitswelt und in der Politik neu zu überdenken.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Die Bundesregierung wird weiter bemüht bleiben, zur vollen Verwirklichung des Grundsatzes des gleichen Entgelts für Männer und Frauen bei gleicher Arbeit ihren Beitrag zu leisten. Wenn immer noch unterschiedliche Entlohnungsmaßstäbe angewendet werden — je nachdem, ob eine Arbeit von einem Mann oder von einer Frau erbracht wird —, dann dürfen wir derartige Benachteiligungen nicht als naturgegeben hinnehmen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Frauen werden gegenüber Männern benachteiligt bei der Eingruppierung, bei der Gewährung übertariflicher Zulagen, bei der Zuordnung des Arbeitsplatzes zu den entsprechenden Lohngruppen, bei der Zuweisung von Tätigkeiten.
    Im Bereich der Tariflöhne stellt sich das Problem vor allem bei den sogenannten Leichtlohngruppen. Die Bundesregierung weiß, daß das Problem der
    Leichtlohngruppen wirksam und endgültig nur im Rahmen der Tarifautonomie von den Tarifpartnern selbst gelöst werden kann. Hierzu sind beachtliche Teilerfolge erkennbar. Gewerkschaften und Arbeitgeber sollten dieses Jahr nutzen, um mit Nachdruck an einer Lösung dieses Problems zu arbeiten. Aber auch die Belegschaften selbst können etwas beitragen: Sie können mehr Frauen in die Betriebsräte schicken, Frauen die sich verstärkt für die Rechte und Ansprüche ihrer Kolleginnen einsetzen.
    Die Bundesregierung kann in diesem Zusammenhang helfen, wissenschaftlich fundierte Maßstäbe für die Arbeitsbewertung zu finden. Dabei ist zu prüfen, ob die bisher in der Tarifpraxis verwendeten Kriterien „körperlich schwere" und „körperlich leichte Arbeit" für eine gerechte Lohnfindung heute noch ausreichen, oder ob nicht auch andere Kriterien, wie insbesondere die nervlichen Belastungen der Arbeit mehr als bisher zu berücksichtigen sind.
    Wir haben ein Gutachten über die arbeitswissenschaftliche Beurteilung der Belastung und Beanspruchung an unterschiedlichen industriellen Arbeitsplätzen in Auftrag gegeben. Von diesem Gutachten, das in diesem Frühjahr vorgelegt wird, erwarten wir Erkenntnisse, die die Tarifparteien in die Lage versetzen, für vergleichbare Arbeiten von Männern und Frauen eine den Anforderungen entsprechende gerechte Entlohnung zu finden.
    Die Bundesregierung geht davon aus, daß dann daraus auch die Konsequenzen gezogen werden. Andernfalls muß geprüft werden, wie dem Gleichberechtigungsgrundsatz bei der Arbeitsbewertung und -entlohnung gesetzlicher Schutz zuteil werden kann.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Ich sagte vorhin, daß die Bundesregierung den Frauen nicht vorschreiben will, ob sie berufstätig sein oder sich den Kindern widmen sollen. Ich möchte an die Adresse der verheirateten berufstätigen Frauen gerichtet hinzufügen, daß aus den ersten Gehaltsabrechnungen nach der Steuerreform nicht der voreilige Schluß gezogen werden sollte, die Bundesregierung benachteilige die berufstätige Frau.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Lachen bei der CDU/CSU)

    Nach wie vor gilt: Männer und Frauen werden steuerlich gleichbehandelt. Ledige berufstätige Frauen erhalten die gleiche Entlastung wie ihre männlichen Kollegen.
    Richtig ist ebenso, daß die Steuerreform für die überwiegende Mehrzahl unserer Bürger ganz erhebliche Entlastungen bringt,

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Lachen bei der CDU/CSU)

    nicht zuletzt durch das Kindergeld. Dies gilt auch dann, wenn beide Ehegatten berufstätig sind und ihr gemeinsames Familieneinkommen zu den unteren und mittleren Einkommensgruppen gehört.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Allerdings — und das ist wohl auch der Grund, weshalb berufstätige Ehefrauen meinen, jetzt mehr belastet zu sein, wenn sie in Steuerklasse V monatlich mehr Lohnsteuer abführen als früher — sind die Steuerklassen für Ehegatten neu geregelt worden. Früher haben sich beiderseits verdienende Ehegatten oft darüber beklagt, daß sie noch eine Einkommensteuererklärung abzugeben und eine Nachzahlung zu leisten hätten. Um das zu vermeiden, wurden die Steuerklassen in der Weise neu geschnitten, daß der monatliche Lohnsteuerabzug in manchen Fällen höher ist als bisher, dafür aber die Einkommensteuervorauszahlungen und die Nachzahlungen weitgehend entfallen.

    (Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU] : Jetzt zahlen sie das Anderthalbfache!)

    Beiderseits verdienende Ehegatten werden spätestens beim Lohnsteuerjahresausgleich oder bei der Veranlagung feststellen, daß auch sie entlastet werden, wenn sie den unteren und mittleren Einkommensgruppen angehören.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU] : Billiger Kredit für den Staat!)

    Allerdings kommt es auf das Familieneinkommen an, auf das, was Mann und Frau zusammen verdienen, und was sie zusammen an Steuern abgezogen bekommen.
    Der Ehemann hat, wenn die Ehefrau in Steuerklasse V besteuert wird, die Steuerklasse III. Und in dieser Steuerklasse zahlt er weniger als früher. Berufstätige Eheleute müssen also miteinander aufrech-



    Bundesminister Frau Dr. Focke
    nen. Dort, wo beide Eheleute in Steuerklasse IV eingestuft sind und sich höhere Belastungen ergeben, empfiehlt es sich, die Wahl der Steuerklasse zu überprüfen.

    (Seiters [CDU/CSU] : Eine Denaturierung der Regierungserklärung!)

    Wenn beiderseits verdienende Ehegatten jetzt dadurch Zahlungsschwierigkeiten haben, daß monatlich höhere Steuerabzüge mit Steuernachzahlungen für die Jahre 1973 und 1974 zusammentreffen, werden die Finanzämter nicht kleinlich verfahren. Der Bundesfinanzminister wird die Bundesländer bitten, in solchen Fällen Steuerstundung einzuräumen.

    (Dr. Stark [Nürtingen] [CDU] : Das Jahr der Frau beginnt aber schlecht!)

    Die schlechtere Bezahlung, meine Damen und Herren, und die geringeren Aufstiegschancen der Frauen werden oft begründet mit dem Hinweis „Mädchen heiraten ja doch" oder „Frauen verdienen doch nur etwas hinzu". Diese Einstellung wird weder der Wirklichkeit noch den Erwartungen der Frauen gerecht. Es gibt Familien, deren wirtschaftliche Situation die Mitarbeit der Frau verlangt, und es gibt Familien, bei denen die alleinstehende, verwitwete oder geschiedene Frau für das Familieneinkommen weitgehend allein aufkommen muß.
    Die Koalition hat sich stets für eine fundierte Schul- und Berufsausbildung der Frauen eingesetzt, denn sie ist die Voraussetzung für eine echte Wahlmöglichkeit zwischen Familie, Beruf oder einer Kombination von beidem. Wir gehen nicht davon aus, wie so oft behauptet wird, daß jede Frau berufstäig sein soll. Dazu schätzen wir ihre Leistungen bei der Pflege und Erziehung der Kinder — vor allem in den ersten Lebensjahren — viel zu hoch ein. Aber wir wollen, daß die Frauen die Möglichkeit haben, einen Beruf auszuüben oder wieder in einen Beruf zurückzukehren, und zwar in einen Beruf, der ihnen mehr bietet als nur die Chance, Geld zu verdienen.
    Wer diese Einstellung vertritt, muß daraus auch die Konsequenzen ziehen: Frauen sind gleichberechtigte Partner am Arbeitsplatz mit dem gleichen Recht auf Arbeit. Sie sind nicht die Reservearmee des Arbeitsmarktes.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Nun hat uns die Arbeitsmarktstatistik der letzten Wochen kraß vor Augen geführt, daß die Frauen einen überproportional hohen Anteil an der Arbeitslosigkeit haben. Eine Untersuchung der Bundesanstalt für Arbeit belegt jedoch, daß Frauen nicht von Natur aus eher ihren Arbeitsplatz verlieren, sondern auf Grund ihrer Berufsausbildung und der Arbeitszeitwünsche. Über 60 % der arbeitslosen Frauen haben keinen Berufsabschluß, und mehr als ein Drittel der arbeitslosen Frauen sucht eine Teilzeitbeschäftigung, und zwar fast ausschließlich für den Vormittag. Langfristig lassen sich diese Probleme nur durch ein höheres Ausbildungsniveau und eine gerechtere Aufgabenteilung zwischen den Ehepartnern beheben.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Die Koalition von SPD und FDP hat seit 1971 dazu einen wesentlichen Beitrag geleistet. Das Bundesausbildungsförderungsgesetz ermöglicht, daß auch Mädchen in zunehmendem Maße eine qualifizierte Ausbildung erhalten und daß ihnen nicht aus finanziellen Gründen die Chance einer besseren Berufsausbildung verbaut wird. Für die Ausbildungsförderung stehen im Bundeshaushalt über 2 Milliarden DM zur Verfügung.
    Alarmierend ist die Situation bei der beruflichen Bildung. Jedes fünfte Mädchen in unserem Land erhält keine Ausbildung. Bei den Jungen — auch das ist schlimm genug — ist es immerhin nur jeder fünfzehnte. In Zusammenarbeit von Staat, Wirtschaft und Gewerkschaften muß es gelingen, daß mehr Mädchen als bisher einen Ausbildungsvertrag abschließen. Der Bund hat bis zum Ende vergangenen Jahres für 78 Berufe neue Ausbildungsordnungen geschaffen, die zum Teil durch eine Gliederung in einzelne Ausbildungsstufen den Ausbildungswünschen der Frauen besonders gerecht werden.
    Die Reform der beruflichen Bildung, die wir in diesem Frühjahr mit dem Entwurf für ein neues Berufsbildungsgesetz einleiten, wird weiter dazu beitragen, die Ausbildungssituation gerade auch der Mädchen zu verbessern. Wir wollen überbetriebliche Ausbildungsstätten verstärkt ausbauen. Modellvorhaben wenden sich mit einem besonderen Ausbildungsangebot an Jugendliche ohne Ausbildungsvertrag. Beide Vorhaben verbessern die Situation derjenigen Jugendlichen, die bisher die schlechtesten Startmöglichkeiten für einen qualifizierten Beruf haben. Darüber hinaus geben der Ausbau und die Neuordnung der beruflichen Weiterbildung gerade auch Frauen — auch wenn sie keine berufliche Erstausbildung haben — Gelegenheit zu einer staatlich anerkannten Berufsqualifikation.
    Meine Damen und Herren, das Jahr der Frau kann kein Jahr sein, in dem es einzig um die Frage geht: was kann die Bundesregierung, was kann der Gesetzgeber, oder auch: was können gesellschaftliche Gruppen für die Frauen tun? Meiner Meinung nach geht es wesentlich darum, daß die Frauen selbst sich ihrer politischen Macht, ihrer Handlungsmöglichkeiten und ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewußt werden. Insbesondere die politischen Parteien und die Gewerkschaften müssen verstärkt dazu beitragen, daß eine solche Mobilisierung in Gang kommt.
    Eine Politik, die dem weiteren Ausbau des Sozialstaates verpflichtet ist, muß die Voraussetzungen und die Grundlagen für eine freie und gleiche Entfaltung und Lebensgestaltung aller Bürger schaffen und immer wieder neu sichern. Sie kann und muß Impulse zur Veränderung gesellschaftlichen Bewußtseins geben und ein allgemeines Reformklima schaffen, daß sich durch sichtbare soziale Fortschritte immer wieder erneuert. Sie kann aber nicht ein „richtiges" Bewußtsein z. B. über die Rolle der Frauen in unserer Gesellschaft per Gesetz verordnen.
    Nutzen wir das „Jahr der Frau" dazu, in gesellschaftlichen Bereichen und in den Einstellungen



    Bundesminister Frau Dr. Focke
    und Verhaltensweisen der Menschen die notwendigen Veränderungen herbeizuführen, damit über die formalen Rechte hinaus eine soziale Gleichberechtigung im umfassenden Sinn der Wirklichkeit näherkommt.

    (Beifall bei der SPD, der FDP und Abgeordneten der CDU/CSU)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Ich danke der Frau Bundesminister und eröffne die Aussprache. Das Wort hat die Frau Abgeordnete Dr. Wex.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Helga Wex


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die Vereinten Nationen haben das Jahr 1975 zum Internationalen Jahr der Frau erklärt. Aber ob das Jahr 1975 wirklich ein Jahr der Frau wird, ist damit noch gar nicht entschieden, kann auch nicht durch Beschluß der UNO entschieden werden, sondern hängt davon ab, ob alle Verantwortlichen an ihrem Platz und mit ihren Möglichkeiten den Willen der Vereinten Nationen Wirklichkeit werden lassen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es gibt nämlich keine Probleme der Frau, die nicht auch zugleich Probleme der jeweiligen Gesellschaft wären.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Diese thematische Einheit sollte bei allen Aktionen und Handlungen im Vordergrund stehen. Und auch die noch bestehenden Benachteiligungen vieler Frauen in der Bundesrepublik können nur gemeinsam beseitigt werden. Denn es geht doch nicht darum, eine isolierte Politik für die Frauen zu betreiben und sie sozusagen in einen „Schonraum" zu verbannen oder sie auf angeheizte Kampfplätze abzuschieben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es geht darum, die äußeren Bedingungen dafür zu schaffen, daß Frauen ihre vielfältigen Fähigkeiten nutzen können.

    (Dr. Carstens [Fehmarn] [CDU/CSU] : Sehr gut!)

    Diesem Jahre wäre sicher nicht gedient, wenn es Anlaß dazu wäre, neue Barrieren — etwa zwischen berufstätigen Frauen und Hausfrauen — aufzurichten, oder wenn es dazu diente, den welterhaltenden Unterschied der Geschlechter auf einen Gegensatz zwischen Mann und Frau einzuengen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Nichts hat doch, meine Damen und Herren, der Gleichberechtigung mehr geschadet als die Tatsache, daß die Frauen freiwillig oder unfreiwillig männliche Verhaltensweisen zu imitieren versuchten. Mit einer Emanzipationsbewegung, die sich letztlich an den Maßstäben einer von Männern bestimmten Welt orientiert, wäre den Frauen international und in diesem Lande überhaupt nicht gedient.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Emanzipation ist im Kern eine gute Sache. Aber
    was ist denn bei dem übertriebenen Emanzipationsgehabe herausgekommen? Die Frauen sind doch
    selber ganz unsicher geworden. Sie können ja dieses Wort zum Teil schon gar nicht mehr hören.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Und, meine Damen, letztlich kommt dann noch ein Erbarmen für die Männer dabei heraus,

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    das die Männer beleidigt und die Frauen nicht glücklich macht.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und vereinzelt bei der SPD)

    Bisher ist in der Debatte über das Internationale Jahr der Frau der internationale Aspekt viel zu kurz gekommen, obwohl er objektiv, das lassen wir uns doch gestehen, der wichtigere ist. Es geht doch zu allererst einmal um die Frauen in den Ländern, in denen sie noch so gut wie keine Rechte, dafür aber um so mehr Pflichten haben: Die Frau als Dienerin des Mannes, der über ihr Schicksal vollkommen bestimmt. Hier kann man doch die Probleme mit Händen greifen! 28% der erwachsenen Frauen in Lateinamerika sind Analphabeten, 57% der Frauen in Asien und mehr als 80 % der Frauen in Afrika. Vor diesem Hintergrund nehmen sich unsere Probleme, so ernst und dringend sie auch sind, doch sehr viel weniger dramatisch aus.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Was tut die Bundesregierung, um im Rahmen der Entwicklungshilfe an diesem internationalen Notstand etwas zu ändern? Wo ist die Initiative der Bundesregierung, die ihren Beitrag zur Behebung dieser speziellen Notstände beschreibt? Wir sollten das Jahr der Frau zum Anlaß nehmen, uns auch diesen Problemen verstärkt zu widmen.
    Für uns in der Bundesrepublik Deutschland könnte dieses Jahr auch zu einem Jahr der steigenden Arbeitslosigkeit werden mit all den Problemen, von denen wiederum die Frauen besonders hart und empfindlich betroffen werden. Nicht nur, daß Entlassungen zuerst die treffen, die an unqualifizierten Arbeitsplätzen beschäftigt sind — und das sind eben überdurchschnittlich viele Frauen —, auch die psychischen Belastungen einer Familie, in die die Arbeitslosigkeit mit all ihren Folgen eingefallen ist, fordert von den Frauen wieder einmal ein besonderes Maß an Umsicht und Integrationsfähigkeit.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Nach den Arbeitslosenzahlen vom Dezember 1974 sind 381 000 Frauen und 564 900 Männer arbeitslos gewesen. Bei einem Anteil von Frauen an den Arbeitnehmerzahlen von 34 % betrug ihr Anteil an den Arbeitslosenzahlen 41 %. Das ist die ganz aktuelle Situation in der Bundesrepublik zu Beginn dieses Jahres der Frau!

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich stimme mit den Ausführungen von Frau Focke überein, daß dieses Problem ein Bildungsproblem ist und langfristig gelöst werden muß. Doch sollten wir die Arbeitslosigkeit der Frauen dazu nutzen, den in unqualifizierten Anstellungen beschäftigten durch besondere Ausbildungsprogramme die Mög-



    Frau Dr. Wex
    lichkeit zu einer Qualifikation zu eröffnen. Und dazu gehört eben mehr als ein Hinweis auf die Reform der beruflichen Bildung, die durch den Streit innerhalb der Koalition bisher ja blockiert ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir diskutieren in diesem Hause seit Jahren darüber, wie die Situation der Frauen in unserer Gesellschaft verbessert werden kann. Dieser Komplex unseres gesellschaftlichen Bereichs hat sich in den letzten Jahren in einem Maße zugespitzt, der nach Lösung auf der Basis eines tragfähigen Konzepts verlangt. Die Frauen in unserem Lande sind ja bereit, ihren Teil der Aufgaben an der Weiterentwicklung unserer Gesellschaft zu leisten, und sie tun es ja auch.
    Der Bundesregierung allerdings mache ich den Vorwurf, daß es ihr bislang nicht gelungen ist, ein solches Gesamtkonzept, das die verschiedensten Aufgabenbereiche der Frau umfaßt, zu erarbeiten, geschweige denn zu realisieren. Die noch ungelösten Probleme der Frau — Mehrfachbelastung in Haushalt und Beruf, die Benachteiligung im Berufsleben, z. B. das Problem der Leichtlohngruppen, die gewachsenen Aufgaben innerhalb der Familie, die Situation der alleinstehenden Frau und der alten Frau
    — werden von der Bundesregierung eben nicht in einem Gesamtzusammenhang behandelt und gesehen, wie es nötig wäre.

    (Frau Dr. Lepsius [SPD] : Frau Wex, glauben Sie das wirklich selbst, was Sie da sagen?)

    — Sicher glaube ich das, sonst würde ich das gar nicht so entschieden vortragen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Weitere Zurufe der Abg. Frau Dr. Lepsius)

    — Frau Lepsius, melden Sie sich zu Wort, dann will ich Ihnen gerne antworten.
    Die Bundesregierung versucht vielmehr, durch Einzelmaßnahmen -- und, Frau Lepsius, dann werden Sie gleich hören, warum ich auf ein Gesamtkonzept eingehe —, die Bundesregierung versucht vielmehr, durch Einzelmaßnahmen — ich erinnere z. B. an das Projekt Tagesmütter — Mängel zu beseitigen, ohne diese Einzelmaßnahmen in ein Konzekt einzupassen. So wird aus der Notwendigkeit, Mängel zu beseitigen, nur eine bedauernswerte Mängelverlagerung. Es fehlt nämlich an Kraft, Prioritäten zu setzen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Dieser — fast möchte man sagen — programmierten Konzeptlosigkeit stellt die CDU/CSU ihr Modell der verantworteten Wahlfreiheit gegenüber. Sie orientiert sich dabei an drei Prinzipien:
    Das Prinzip der Entscheidungsfreiheit — — (Zuruf der Abg. Frau Dr. Lepsius)

    — Ich komme gleich auf Ihren Lernprozeß. — Das Prinzip der Entscheidungsfreiheit einschließlich der materiellen Entscheidungsmöglichkeit von Mann und Frau, ihr Selbstverständnis und ihre Rolle in Gesellschaft und Ehe jeweils frei zu finden und zu gestalten. Das bedeutet die Möglichkeit der freien
    Persönlichkeitsentfaltung für Mann und Frau und eine Absage an jede Form von ideologischen Leitbildern.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Hier hat die Regierungserklärung von Frau Focke gezeigt, daß die Bundesregierung versucht, einen Lernprozeß durchzumachen und sich dieser These unter dem Eindruck unserer Argumente anzuschließen. Von den Wahlergebnissen will ich in diesem Zusammenhang nicht reden.

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    Es bleibt nur abzuwarten, ob ihre Partei nicht weiterhin in ihren Organisationen und durch ihre Vertreter ganz andere Aussagen macht.
    Das Prinzip der anerkannten und gemeinsam wahrgenommenen Verantwortung von Mann und Frau für Gestaltung und Ordnung in Ehe und Familie und damit für die Gesellschaft bedeutet die Einbindung in eine soziale Verpflichtung, die mit den größeren Freiheitsmöglichkeiten doch immer Hand in Hand gehen muß.
    Das dritte Prinzip bezieht sich auf die gemeinsame Übernahme der Erziehungsfunktion gegenüber den Kindern.
    Wir messen der Wahlfreiheit der Frau eine besondere Bedeutung zu. Ihre Selbstverwirklichung im Beruf ist ihr selbstverständliches Recht. Aber Berufstätigkeit allein ist noch keine Gleichberechtigung, und Tätigkeit in Haus und Familie ist nicht etwa gleichbedeutend mit Rückständigkeit.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Hausfrauentätigkeit ist für uns Berufstätigkeit und ist für uns nicht nur verbal Berufstätigkeit, sondern wir haben Angebote gemacht, daraus auch die Konsequenzen zu ziehen. Beruf und Familie zu verbinden, erfordert von uns Initiative und Ideen. Und das muß nicht immer nur Geld kosten, meine Damen und Herren.

    (Hört! Hört! bei der SPD)

    Aber es kostet etwas, was oft noch viel schwieriger zu erreichen ist als Geld, es kostet nämlich Umdenken. Eine Unterscheidung etwa zwischen Frauen nach ihren Funktionen in „Nur-Hausfrauen" und berufstätige Frauen schafft ein Klima, in dem die Partnerschaft — auch die partnerschaftliche Familie — nicht aufgebaut werden kann.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Während die Bundesregierung und die Koalitionsparteien einen wesentlichen Schritt zur Befreiung der Frau in der Entlastung der Frau von den Aufgaben in Familie und Erziehung sehen, wollen wir Mann und Frau in die Lage versetzen, diesen Aufgaben in dem gesellschaftspolitisch notwendigen Umfang gerecht zu werden. Das war unser Beweggrund, der uns veranlaßte, im vergangenen Jahr den Gesetzentwurf zur Gewährung von Erziehungsgeld in diesem Hause einzubringen, das besonders auch den alleinstehenden Müttern und weniger verdienenden Ehepaaren zugute käme.

    (Frau Dr. Lepsius [SPD] : 12 Milliarden kostet das!)




    Frau Dr. Wex
    Das ist keine Zu-Hause-Bleibens-Prämie, sondern das ist verbunden mit einer zusätzlichen Übernahme von Verantwortung. Mehr Freiheit bedeutet für uns eben immer gleich auch mehr Verantwortung. Das gilt auch für diesen Bereich. Es ist eine Illusion, zu glauben, Freiheit ohne Verantwortung schaffen zu können. Freiheit ist konkret und für den einzelnen nur erfahrbar in einem Zuwachs an Gerechtigkeit und Verantwortung für sein persönliches Leben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Nach Meinung von Frau Focke soll die von der Bundesregierung angestrebte Neuordnung des Ehe- und Familienrechts als ein wesentlicher Beitrag zur Gleichberechtigung angesehen werden. Ich möchte sagen — obwohl wir uns grundsätzlich in der Ablösung des Verschuldungsprinzips durch das Zerrüttungsprinzip einig sind —: Dies ist ein Gesetzentwurf, der, würde er Gesetz, sich für die Schwächeren — und das sind nach Lage der Dinge heute in der Regel immer noch die Frauen — katastrophal auswirken würde.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Frau Dr. Lepsius [SPD] : Alles Unfug! — Frau Dr. Timm [SPD] : Das ist doch nicht wahr!)

    Es schüfe für die Frauen nicht mehr Freiheit, sondern weniger Freiheit. Ich will hier gar nicht auf Einzelheiten eingehen.

    (Zuruf von der SPD: Eben, das können Sie nämlich nicht!)

    Aber wir werden unsere ganze Überzeugungskraft dafür einsetzen, daß es keine Verstoßungsscheidungen gibt, daß eine materielle Härteklausel den schwächeren Teil der Partner schützt und daß das Prinzip der Ehe auf Lebenszeit auch in das Gesetz hineingeschrieben wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Frau Dr. Lepsius [SPD] : Abgestandenes Zeug!)

    Die Bundesregierung und die sie tragenden Parteien sollten endlich einsehen, daß solche Elementargesetze auf breiten Konsensus angelegt und auf solchen breiten Konsensus angewiesen sind,

    (Dr. Carstens [Fehmarn] [CDU/CSU] : Sehr gut!)

    wenn sie einen Zuwachs an Gerechtigkeit bringen sollen.

    (Zuruf von der SPD: Im Jahre 2000 sind Sie so weit!)

    Sie dürfen eben nicht auf Konfrontation und auf Konflikt angelegt sein, wie es auch in diesem Gesetz von seiten der Koalition wieder praktiziert wird. Aber das ist eben ein Teil der Strategie, die auf Konfliktbeschaffung beruht. Ein roter Faden zieht sich zu den Rahmenrichtlinien, die ja nicht deswegen marxistisch sind, weil etwas von Marx darin steht,

    (Frau Dr. Lepsius [SPD]: Ihre Doppelstrategie!)

    sondern weil sie auch die Erziehung auf Konflikte hin orientieren.

    (Sehr richtig! und Beifall bei der CDU/CSU)

    So schwierig die Fragen der Erziehung sind — und keiner von uns sollte meinen, daß er etwa mit herkömmlichen Vorstellungen und Erziehungsauskünften auskommt in einer Zeit, wo die Menschheit in der Lage ist, sich selber in die Luft zu sprengen —: Keine Frage ist, daß Neuorientierung da dringend nötig wird. Eines aber ist entscheidend: Unser Erziehungsziel kann nicht das Einüben von Konflikten sein, sondern allein und immer wieder das Einüben von Toleranz.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Beim Ehe- und Familienrecht ist zu fragen, ob so im Ernst ein Fortschritt der Gleichberechtigung der Frau aussehen kann oder ob die Bundesregierung nicht auf dem besten Wege ist, den wirklichen Fortschritt zu verbauen. Vorgesehen ist ein Versorgungsausgleich für die geschiedene Frau. Die Schaffung einer eigenständigen sozialen Sicherung für die nicht berufstätige Frau aber nur für den Fall, daß sie geschieden wird, ist außerordentlich problematisch. Es würde in Zukunft eine Ungleichbehandlung der eigenständigen sozialen Sicherung der Frau eintreten. Es ist in der Tat zu fragen, ob es mit dem Grundgesetz, insbesondere mit dem darin verankerten besonderen Schutz von Ehe und Familie, vereinbar ist, daß die nicht erwerbstätige geschiedene Frau in den Schutz der eigenständigen sozialen Sicherung kommt, die Hausfrau in einer weiterbestehenden Ehe hingegen nicht.
    Dazu wird das Problem der Minirenten aufgeworfen. Die Halbierung der Ansprüche kann bei Scheidung zu Minirenten führen, die für beide Ehepartner nicht das Existenzminimum decken können. Die Folge wäre der Gang zum Sozialamt und praktisch eine Sozialisierung der Scheidungsfolgen. Eine Beitragsnachentrichtung, um für die Frau einen eigenen Rentenanspruch im nachhinein zu begründen, ist wegen der dann notwendigen finanziellen Mittel kein ernsthafter Ausweg. Hier sehe ich ein ganz großes Problem, über das sich die Fraktionen in diesem Hause noch einmal ausführlich mit der Bundesregierung unterhalten sollten.
    Es kann doch nicht das Ziel sein, die Sozialhilfeempfänger noch um etliche zu vermehren; denn wenn wir die Situation der älteren alleinlebenden Frau in der Bundesrepublik betrachten, sehen wir doch, daß sie bereits jetzt mehr als ernst ist. In der Bundesrepublik leben 7,4 Millionen Frauen über 60 Jahre, und davon sind 3,6 Millionen verwitwet. Ihre Altersversorgung reicht nicht aus, um ihnen ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben zu sichern.
    So mußten Witwen im Jahre 1974 mit durchschnittlichen Renten auskommen, die in der Arbeiterrentenversicherung bei 391 DM monatlich, in der Angestelltenversicherung bei 560 DM monatlich lagen. Dabei sind diese Durchschnittszahlen sogar noch geeignet, die tatsächliche Lage eines Großteils der Witwen zu verdecken; denn viele Witwen erhielten nur Renten in Höhe von 450 DM und weniger. Bei einer Verwirklichung der Vorschläge der Bundesregierung würde die dringend notwendige Gesamtneuregelung der sozialen Sicherung der



    Frau Dr. Wex
    Frau in wesentlichen Fragen in eine Richtung präjudiziert, die zu sozialpolitisch unerwünschten Folgen führen könnte.

    (Frau Dr. Lepsius [SPD] : Sie verstehen es nicht! — Gegenrufe des Abg. Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU] : Eine giftige Kollegin!)

    Es ist dringend erforderlich, die Reform der sozialen Sicherung der Frau im Falle der Scheidung in ein Gesamtkonzept der sozialen Sicherung der Frau einzupassen. Dieses Konzept muß der gewandelten Stellung der Frau in der Gesellschaft und den Intentionen des Grundgesetzes Rechnung tragen. Unsere Überlegungen zur Partnerrente sollten hier den Ansatzpunkt bieten.
    Meine Damen und Herren, wir haben es hier mit einer grundsätzlichen Auseinandersetzung zu tun, der wir uns auch im Jahr der Frau zu stellen haben. Im Spannungsfeld der Art. 2, 3 und 6 des Grundgesetzes mit den Prinzipien Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, Gleichberechtigung von Mann und Frau, Schutz von Ehe und Familie, Anspruch und Schutz der Mutter betont die Bundesregierung einseitig das Prinzip auf freie Entfaltung der Einzelpersönlichkeit.

    (Frau Dr. Lepsius [SPD] : Das ist Unsinn, was Sie sagen!)

    Eine Politik im Interesse aller Frauen bedeutet jedoch, diese Prinzipien in einer gegenseitigen Abhängigkeit zu sehen. Die politischen Initiativen der Bundesregierung — die Vorlage des Ehe- und Familienrechts und das Gesetz zur elterlichen Sorge —betonen jedenfalls immer in ihren Entwürfen einseitig einen Freiheitsbegriff, der in letzter Konsequenz zum Recht des Stärkeren über den Schwächeren werden muß. Das so oft zitierte Recht des Schwächeren wird abgebaut und in ein Recht des Stärkeren umgewandelt. Durch diese Gesetze künstlich geschaffene Gegensätze z. B. zwischen Eltern und Kindern dienen weitgehend einer Problematisierung empfindlicher Lebensbereiche, die sich gegen solche Eingriffe am wenigsten wehren können.

    (Frau Dr. Lepsius [SPD] : Fragen Sie mal die Jugendämter!)

    Frau Focke hat vorhin auch die Reform des § 218 angesprochen. Ich stimme mit ihr darin überein, daß es uns nicht erlaubt ist, vor dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts eine emotional geladene Diskussion zu führen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    In diesem Zusammenhang weise ich aber den Ausspruch von Frau Funcke, die Frauen würden eine Ablehnung der Fristenlösung nicht respektieren, als eine Mißachtung des obersten Gerichts, und ihre Anmaßung, für alle Frauen der Bundesrepublik zu sprechen, mit Entschiedenheit zurück.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU — Frau Dr. Lepsius [SPD] : Und Herr Spranger?!)

    Der Eindruck, daß die Bundesregierung die Probleme der Frau sehr verkürzt und oft zum Nachteil der Frau behandelt, wird unterstrichen durch eine frauenfremde Politik in den einzelnen Bundesländern und innerhalb der SPD.

    (Zuruf von der SPD: In den CDU-regierten Bundesländern! — Lachen bei der CDU/ CSU)

    Beide Bereiche gehören ja dazu, wenn wir über die gesellschaftspolitische Zielrichtung der Bundesregierung sprechen. Von den Rahmenrichtlinien und Lehrplänen in Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bis hin zu den Diskussionen in der SPD zieht sich wie ein roter Faden die Abwertung der Familie,

    (Widerspruch bei der SPD — Gegenrufe von der CDU/CSU)

    eines doch ganz wichtigen Lebensbereiches von Frau und Mann.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    In den Unterlagen der Familienpolitischen Konferenz der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen wird deutlich, welche Strömungen die Politik der Bundesregierung mitbestimmen. Danach sind die von den Sozialdemokraten initiierten Reformen darauf angelegt, die Stellung des einzelnen Familienmitglieds zu stärken und damit „von der Institution Familie zu emanzipieren".

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Im Klartext heißt dies doch nichts anderes als: die Institution Familie überhaupt in Frage stellen. Aber Emanzipation von der Familie bedeutet doch, die Familie mit Gruppierungen gleichzusetzen, die die Selbstverwirklichung verhindern. Es ist daher, fast möchte man sagen, nicht verwunderlich, daß eine positive Aussage zur ehelichen Gemeinschaft auf Lebenszeit fehlt.

    (Frau Dr. Lepsius [SPD] : Das ist doch selbstverständlich!)

    Sie gehört nach Aussagen der SPD zu den überlieferten Leitbildern, die „fast automatisch eine Position der Herrschaft des Mannes und Vaters gegenüber Frau und Kindern entstehen läßt".

    (Zurufe von der CDU/CSU — Dr. Carstens [Fehmarn] [CDU/CSU] : Es ist unglaublich!)

    „Die lebenslange Gemeinschaft wird somit zu einem Mechanismus von Herrschaft und Unterdrückung." Es war sicherlich — —