Rede:
ID0712713300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 127. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 6. November 1974 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Dr. Czaja 8509 A Überweisung von Vorlagen an Ausschüsse 8509 A Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung . . 8509 C Fragestunde — Drucksache 7/2720 vom 31. 10. 74 — Fragen A 3 und 4 — Drucksache 7/2720 vom 31. 10. 74 — der Abg. Frau Dr. Neumeister (CDU/CSU) : Zulassungsbedingungen für das Medizinstudium; Änderung des gegenwärtigen Systems Dr. Glotz, PStSekr (BMBW) . . . 8510 B, D, 8511 A, B, C Frau Dr. Neumeister (CDU/CSU) . 8511 A, B Freiherr von Fircks (CDU/CSU) . . 8511 C Frage A 5 — Drucksache 7/2720 vom 31. 10. 74 — des Abg. Windelen (CDU/ CSU) : Von deutscher Seite amtlich ermittelte Zahl der Vertreibungstoten; Übergabe entgegenstehender polnischer Veröffentlichungen an Journalisten in Warschau Dr. Schmude, PStSekr (BMI) . . . . 8511 D, 8512 A, B, C, D Windelen (CDU/CSU) 8512 A, B Dr. Hupka (CDU/CSU) 8512 B Dr. Czaja (CDU/CSU) 8512 C Frage A 12 — Drucksache 7/2720 vom 31. 10. 74 — des Abg. Windelen (CDU/ CSU) : Dokumentation der Vertreibungsverbrechen; Verweigerung der Einsichtnahme gegenüber einem amerikanischen Wissenschaftler durch das Bundesarchiv Dr. Schmude, PStSekr (BMI) 8513 A, B, C, D, 8514 A, B, C Windelen (CDU/CSU) 8513 B Dr. Hupka (CDU/CSU) 8513 D Freiherr von Fircks (CDU/CSU) . 8514 A Dr. Czaja (CDU/CSU) 8514 A, B Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) . 8514 C Ey (CDU/CSU) 8514 C II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 127. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. November 1974 Frage A 13 — Drucksache 7/2720 vom 31. 10. 74 — des Abg. Freiherr von Fircks (CDU/CSU) : Pressemeldungen betreffend Infiltration westlicher polnischer Zentren durch polnische, von kommunistischen Staatsfunktionären ausgebildete Geistliche Dr. Schmude, PStSekr (BMI) 8514 D, 8515 A Freiherr von Fircks (CDU/CSU) . . 8515 A Fragen A 15 und 16 — Drucksache 7/2720 vom 31. 10. 74 — des Abg. Gerster (Mainz) (CDU/CSU) : Vorlage eines Gesetzentwurfs über die Gesamtneugliederung des Bundesgebiets noch vor der Durchführung der Volksentscheide in Rheinland-Pfalz und Niedersachsen Dr. Schmude, PStSekr (BMI) . . . 8515 B, D, 8516 A, B, C Gerster (Mainz) (CDU/CSU) . . 8515 C, D, 8516 A, B Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . . . 8516 C Frage A 17 — Drucksache 7/2720 vom 31. 10. 74 — des Abg. Dr. Hupka (CDU/ CSU) : Auftrag der Stiftung Preußischer Kulturbesitz; Inhalt der Formulierung „gesamtstaatliche Selbstdarstellung" Dr. Schmude, PStSekr (BMI) . . . . 8516 D, 8517 A, B, C, D Dr. Hupka (CDU/CSU) . . 8516 D, 8517 A Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) . . . 8517 B Freiherr von Fircks (CDU/CSU) . . 8517 C Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . . . 8517 D Frage A 18 — Drucksache 7/2720 vom 31. 10. 74 — des Abg. Josten (CDU/CSU) : Dokumentation „Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkriegs"; eventuelle Notwendigkeit einer speziellen Dokumentation der an Kriegsgefangenen in Ost und West begangenen Verbrechen Dr. Schmude, PStSekr (BMI) . . 8518 A, C, D Josten (CDU/CSU) . . . . . . 8518 C, D Dr. Czaja (CDU/CSU) 8518 D Fragen A 19 und 20 — Drucksache 7/2720 vom 31. 10. 74 — der Abg. Frau Däubler-Gmelin (SPD) : Unterschiedliche Praxis bei der Erteilung von Fremdenpässen an südvietnamesische Studenten; Differenzierungen auch bei gleichartigen Fällen Dr. Schmude, PStSekr (BMI) . . . 8519 B, C Frau Däubler-Gmelin (SPD) . . . . 8519 C Frage A 21 — Drucksache 7/2720 vom 31. 10. 74 — des Abg. Lagershausen (CDU/CSU) : Rechtsgrundlage für die Arbeit der Grenzkommission Dr. Schmude, PStSekr (BMI) . . . . 8519 D, 8520 A, B, C, D, 8521 A, B Lagershausen (CDU/CSU) 8519 D, 8520 A Dr. Abelein (CDU/CSU) 8520 B Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . . 8520 C Dr. Mertes (Gerolstein) (CDU/CSU) 8520 D Dr. Czaja (CDU/CSU) 8520 D Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) . . 8521 A Frage A 22 — Drucksache 7/2720 vom 31. 10. 74 — des Abg. Lagershausen (CDU/CSU) : Gegenstand der Verhandlungen der Grenzkommission Dr. Schmude, PStSekr (BMI) . . . 8521 B, D, 8522 A, B, C, D, 8523 A, B Lagershausen (CDU/CSU) . . . . 8521 C Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) . . . 8521 D Dr. Kunz (Weiden) (CDU/CSU) . . . 8522 B Dr. Czaja (CDU/CSU) 8522 B Dr. Mertes (Gerolstein) (CDU/CSU) . 8522 D Dr. Abelein (CDU/CSU) . . . . . 8522 D Dr. I-Iupka (CDU/CSU) 8523 A Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . . . 8523 B Frage A 23 — Drucksache 7/2720 vom 31. 10. 74 — des Abg. Dr. Abelein (CDU/ CSU) : Berichte betreffend Bereitschaft der Bundesregierung, der DDR die Hoheitsgewalt und das Hoheitsrecht auf der Hälfte der Elbe (Strommitte) einzuräumen Dr. Schmude, PStSekr (BMI) 8523 C, 8524 B Dr. Abelein (CDU/CSU) . . . . 8524 A, B Frage A 24 — Drucksache 7/2720 vom 31. 10. 74 — des Abg. Dr. Abelein (CDU/ CSU) : Rechtmäßigkeit der bisher durch die Bundesrepublik Deutschland gehandhabten Rechtsauffassung an der Zonen- Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 127. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. November 1974 III grenze im Bereich der Elbe zwischen Schnackenburg und Lauenburg Dr. Schmude, PStSekr (BMI) . . . 8524 C, D, 8525 A, B, C Dr. Abelein (CDU/CSU) . . . . 8524 C, D Dr. Mertes (Gerolstein) (CDU/CSU) 8525 A Kunz (Berlin) (CDU/CSU) 8525 A Dr. Czaja (CDU/CSU) 8525 B Frage A 25 — Drucksache 7/2720 vom 31. 10. 74 — des Abg. Dr. Czaja (CDU/ CSU) : Politische Propaganda der Ostblockstaaten in bezug auf Verbrechen der Deutschen; damit beabsichtigte Rechtfertigung ihrer Landnahmen und der Massenvertreibung Deutscher Dr. Schmude, PStSekr (BMI) . . . . 8525 C, 8526 A, B Dr. Czaja (CDU/CSU) 8526 A, B Frage A 26 — Drucksache 7/2720 vom 31. 10. 74 — des Abg. Dr. Franz (CDU/ CSU) : Bestimmungen des Ordensgesetzes betreffend das Tragen ungenehmigt angenommener Orden; Übertretung dieser Bestimmungen durch den früheren KPD-Vorsitzenden Dr. Schmude, PStSekr (BMI) . . . 8526 D Fragen A 28 und 29 — Drucksache 7/2720 vom 31. 10. 74 — des Abg. Thürk (CDU/ CSU) : Auswirkungen des neuen Kindergeldgesetzes für getrennt lebende oder geschiedene Ehegatten und für Bezieher von Erwerbsunfähigkeitsrente, von Berufsunfähigkeitsrente und von Altersruhegeld Haehser, PStSekr (BMF) . . 8527 A, C, D, 8528 B Thürk (CDU/CSU) . . 8527 B, C, 8528 B Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Schmidt, Bundeskanzler . 8528 C, 8555 A Dr. Carstens (Fehmarn) (CDU/CSU) 8530 D Wehner (SPD) 8533 D Ronneburger (FDP) 8541 A Genscher, Bundesminister (AA) . 8544 C Dr. Jaeger (CDU/CSU) 8546 A Friedrich (SPD) 8548 A Dr. Bangemann (FDP) . . 8549 B, 8553 B Dr. Mertes (Gerolstein) (CDU/CSU) . 8552 D Dr. Wörner (CDU/CSU) 8554 B Mischnick (FDP) 8554 C Dr. Czaja (CDU/CSU) 8554 D Nächste Sitzung 8555 D Anlage Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 8557* A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 127. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. November 1974 8509 127. Sitzung Bonn, den 6. November 1974 Stenographischer Bericht Beginn: 12.30 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adams * 8. 11. Alber ** 8. 11. Dr. Artzinger * 8. 11. Dr. Barzel 8. 11. Behrendt * 8. 11. Frau von Bothmer ** 8. 11. Breidbach 7. 11. Christ 7. 11. Conradi 15. 11. Dr. Ehrenberg 15. 11. Dr. Eppler 8. 11. Flämig * 7. 11. Gerlach (Emsland) * 7. 11. Härzschel * 7. 11. Heyen 7. 11. Immer 8. 11. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Beratenden Versammlung des Europarats *** Für die Teilnahme an Sitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Jens 12. 11. Kater * 7. 11. Dr. Klepsch ** 8. 11. Krall * 7. 11. Lange * 7. 11. Lautenschlager * 7. 11. Lücker * 7. 11. Maucher 15. 11. Memmel * 7. 11. Müller (Mülheim) * 8. 11. Mursch (Soltau-Harburg) * 7.11. Pawelczyk *** 6. 11. Richter ** 6. 11. Sauer 9. 11. Scheu 14. 11. Schlaga ** 6. 11. Schmidt (München) * 7. 11. Schmidt (Wattenscheid) 15. 11. Dr. Schulz (Berlin) 8. 11. Dr. Schwörer * 7.11. Seefeld * 6. 11. Dr. Starke (Franken) * 7. 11. Strauß 8. 11. Walkhoff * 7. 11. Frau Dr. Walz 6. 11. Dr. Freiherr von Weizsäcker 6. 11. Wienand 15. 11.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Jürgen Schmude


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Kollege Böhm, ich darf Sie daran erinnern, daß, wie ich glaube, Anfang September oder war es schon im Juni? — der innerdeutsche Ausschuß des Deutschen Bundestages eine Fahrt entlang der Grenze zur DDR unternommen hat. Während dieser Fahrt ist eine ausführliche Information durch den Leiter unserer Delegation in der Grenzkommission erfolgt. Wenn Sie der Auffassung sind, die Sie jetzt hier zum Ausdruck bringen, daß diese Information unzureichend gewesen sei, dann hätte es doch nahegelegen, bei dieser Gelegenheit ohne das Forum einer breiten Öffentlichkeit ergänzende Fragen zu stellen.

    (Zustimmung bei der SPD)



Rede von Kai-Uwe von Hassel
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich rufe die Frage 22 des Abgeordneten Lagershausen auf:

(die Grenzkommission Zur Beantwortung, Herr Parlamentarischer Staatssekretär, bitte! Herr Kollege Lagershausen, auf Vorschlag der Grenzkommission haben die Bundesregierung und die Regierung der DDR eine Vereinbarung über Grundsätze zur Schadensbekämpfung an der Grenze abgeschlossen. Diese Grundsätze werden seit ihrer Unterzeichnung am 20. September 1973 vorab angewendet. Art. 4 Abs. 1 dieser Grundsätze bestimmt: „Jede Seite wird alle möglichen Maßnahmen ergreifen, um den Eintritt von Schäden auf dem Gebiet des anderen Staates, die ihre Ursache auf dem Gebiet des eigenen Staates haben, zu verhindern". Die Bundesregierung hält es für sachlich geboten, mit Rücksicht auf die laufenden Gespräche der Grenzkommission auf den Zusammenhang des Auftrags der Kommission mit dem in Ihrer Frage angesprochenen Problem hier nicht im einzelnen einzugehen. Sie wiederholt jedoch ihre in der Fragestunde des Deutschen Bundestages vorgetragene Überzeugung, daß gerade auch die Sperrmaßnahmen der DDR die Notwendigkeit der Entspannungsbemühungen der Bundesregierung unterstreichen, die darauf gerichtet sind, im Endeffekt einen Zustand ohne derartige Maßnahmen zu schaffen. Eine Zusatzfrage des Abgeordneten Lagershausen. Herr Staatssekretär, trotz der Einschränkung in der Antwort darf ich Sie fragen: Teilt die Bundesregierung dann jedenfalls die Ansicht, daß unter der Voraussetzung der weiteren Beibehaltung des Schießbefehls der Nationalen Volksarmee-Grenztruppe eine Grenzziehung in Strommitte die tatsächliche Übertragung der Hoheitsgewalt auf der ganzen Flußbreite an die DDR in allen Fällen von Maßnahmen zur Verhinderung der Freizügigkeit in ganz Deutschland zur Folge hätte? Herr Kollege Lagershausen, zunächst teile ich nicht ihre Auffassung, sondern muß namens der Bundesregierung widersprechen, wenn Sie von einer „Übertragung von Hoheitsbefugnissen" hier reden. Nicht darum geht es, sondern um die Feststellung der Grenzlinie. Zu übertragen ist hier nichts, zu verzichten auch nicht. Im übrigen aber kann ich auch bei dieser Gelegenheit nur wieder deutlich machen, daß wir die Verhandlungsposition unserer Delegation in der Grenzkommission nicht stärken, wenn wir gerade im jetzigen Zeitpunkt derartige Einzelheiten, wie Sie sie ansprechen, hier öffentlich behandeln. Insofern wird sich die Bundesregierung, allen ergänzenden Fragen zum Trotz, nicht bereit finden, weitere Einzelheiten hier vorzutragen. Ich darf bei dieser Gelegenheit erwähnen: Einige Ihrer Kollegen haben diesen Standpunkt anerkannt. Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Böhm. Herr Staatssekretär, handelte der Leiter der Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der gemeinsamen GrenzBöhm kommission auf Weisung der Bundesregierung, als er bei der Sitzung der Grenzkommission in Schwerin vom 2. bis 4. Juli auf die Ausführungen des Leiters der DDR-Delegation, die lauteten: „Sie haben bisher mündlich erklärt, daß wir ausgehen sollten von der Mitte des Flusses. Wir haben nichts dagegen, wenn wir dies schriftlich festhalten", erwiderte: „Ich halte dies auch für gut", und welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung verneinendenfalls aus einem derartigen Verhalten des Delegationsleiters der Bundesrepublik Deutschland? Herr Kollege, Sie können davon ausgehen, daß der Delegationsleiter der Bundesrepublik Deutschland in der Grenzkommission stets im Einvernehmen bzw. auf Weisung der Bundesregierung handelt. Sie können aber nicht davon ausgehen, daß ich hier bereit bin, Ihnen einen durch Indiskretion — um ein schärferes Wort zu vermeiden — in die Öffentlichkeit gelangten unzulänglichen, bruchstückhaften Bericht in seiner Richtigkeit zu bestätigen. Diese Veröffentlichung gehört zu der Reihe bedauerlicher Indiskretionen, mit denen wir in den letzten Monaten zunehmend zu tun haben, und der dadurch angerichtete Schaden ist noch gar nicht absehbar. Eine Zusatzfrage. Herr Staatssekrekretär, durch welche Maßnahmen gedenkt die Bundesregierung sicherzustellen, daß bei einer möglichen Grenzziehung in Strommitte die Rechte der Bundesrepublik Deutschland angesichts des Schießbefehls der NVA-Grenztruppe gewahrt bleiben? Herr Kollege Kunz, Sie können davon ausgehen, daß, wo immer die Grenze nicht gezogen, sondern festgestellt werden wird, die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Grenzkommission die Interessen der Bundesrepublik in vollem Umfang zu wahren versuchen und dabei auch die von Ihnen angesprochene Frage mit in ihre Betrachtung einbeziehen wird. Wenn Sie eine weitergehende Antwort erwarten, könnte die nur aus jenen Details bestehen, die preiszugeben ich mich hier nicht in der Lage sehe. Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Dr. Czaja. Herr Staatssekretär, schwächt nicht Ihr dauerndes Ausweichen bei der Darlegung des Rechtsstandpunktes der Bundesregierung in dieser Frage eigentlich die Verhandlungsposition entscheidend, und wie können Sie mit Hinweis auf Berichterstattungen im Ausschuß das Informationsrecht nach Artikel 38 des Grundgesetzes, das den Bundestagsabgeordneten, auch dem einzelnen Abgeordneten, in der Fragestunde zusteht, zu umgehen versuchen? Herr Kollege Dr. Czaja, soweit ein Rechtsstandpunkt darzulegen ist, nimmt die Bundesregierung zur Zeit dazu Gelegenheit, vor allem in der Grenzkommission, wo sie den Rechtsstandpunkt der Bundesrepublik Deutschland nachdrücklich vorträgt. Ich bin nicht der Auffassung, daß die Art der Antworterteilung hier diesen Rechtsstandpunkt schwächt. Ich habe allerdings die Sorge, daß die Rechtsposition der Bundesrepublik Deutschland in diesen Gesprächen geschwächt und verunsichert wird durch die öffentliche Behandlung derartiger Details in der Fragestunde. Im übrigen, Herr Kollege Czaja, wird auch Ihnen aus langer Praxis durchaus bekannt sein, daß es Einzelfragen gibt, die nicht in öffentlicher Sitzung, sondern die in den Ausschüssen behandelt werden. Dies ist nichts Neues, sondern eine lange geübte Praxis, und ich empfinde es als Novität, daß Sie unter Berufung auf das Grundgesetz gerade dies nicht mehr als rechtmäßig ansehen wollen. Eine Zusatzfrage, der Abgeordnete Dr. Mertes. Herr Staatssekretär, wie notifiziert die Bundesregierung in diesem Zusammenhang ihre Rechtsauffassung, daß die Grenze zwischen den beiden Staaten in Deutschland nach wie vor auch die Demarkationslinie zwischen den beiden Teilen Deutschlands im Sinne der interalliierten Abmachungen aus dem Jahre 1944, im Sinne des NATO-Sprachgebrauchs dieser Bezeichnung und im Sinne des Grundgesetzes ist? Dazu bedarf es keiner besonderen Notifizierung, Herr Kollege Mertes. Dies ergibt sich eindeutig und unzweifelhaft aus dem Auftrag, den die Grenzkommission hat. Dort steht nämlich als Rechtsgrundlage, wie ich schon einmal erläutert habe, das Londoner Protokoll vom 12. September 1944 und spätere Vereinbarungen, soweit sie davon abweichen, zwischen den Besatzungsmächten. Weiteres steht dort nicht. Eine Zusatzfrage des Abgeordneten Professor Abelein. Herr Staatssekretär, sind Sie nicht auch der Meinung, daß gerade die Bundesregierung durch ihre unterbleibende Information des Parlaments und durch ihre Geheimniskrämerei selbst dazu beiträgt, daß diese Dinge in der Öffentlichkeit behandelt werden? Herr Kollege Abelein, ich bin überrascht, daß Sie immer noch von einer unterbleibenden Information des Parlaments sprechen, obwohl ich eben darlegen konnte, daß die zuständigen Ausschüsse des Bundestages (Dr. Czaja [CDU/CSU]: Es geht um die Fragestunde!)