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    Deutscher Bundestag 122. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 10. Oktober 1934 Inhalt: Entwurf eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 25. März 1972 zur Änderung des Einheits-Übereinkommens von 1961 über Suchtstoffe — Drucksache 7/2071 —, Bericht und Antrag des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 7/2557 -- Zweite Beratung und Schlußabstimmung 8107 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Internationalen Übereinkommen vom 29. November 1969 über Maßnahmen auf Hoher See bei Ölverschmutzungs-Unfällen — Drucksache 7/2109 —, Bericht und Antrag des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksache 7/2559 — Zweite Beratung und Schlußabstimmung 8107 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die innerdeutsche Rechts-und Amtshilfe in Strafsachen (Antrag der Abgeordneten Dr. Lenz [Bergstraße], Kunz [Berlin], Frau Berger [Berlin], Vogel [Ennepetal] und der Fraktion der CDU/ CSU) — Drucksache 7/1882 —, Bericht und Antrag des Rechtsausschusses — Drucksache 7/2590 — Zweite und dritte Beratung 8107 C Entwurf eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 16. Mai 1973 zum Abkommen über den Handelsverkehr und die technische Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und den Mitgliedstaaten einerseits und der Libanesischen Republik andererseits — Drucksache 7/2110 —, Bericht und Antrag des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 7/2573 — Zweite Beratung und Schlußabstimmung 8108 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 5. Oktober 1973 zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl und der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl einerseits und der Republik Finnland andererseits — Drucksache 7/1778 —, Bericht und Antrag des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 7/2574 — Zweite Beratung und Schlußabstimmung 8108 A II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 122. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Oktober 1974 Große Anfrage der Abgeordneten Bewerunge, Eigen, Kiechle, Dr. Ritz, Susset, Solke, Freiherr von Kühlmann-Stumm und der Fraktion der CDU/CSU betr. Lage der deutschen Landwirtschaft — Drucksachen 7/2497, 7/2586 in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes über die Agrarberichterstattung (Agrarberichterstattungsgesetz) — Drucksache 7/1990 —, Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO — Drucksache 7/2615 —, Bericht und Antrag des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 7/2576 — Zweite und dritte Beratung Bewerunge (CDU/CSU) . . . . 8108 D Saxowski (SPD) 8112 C Gallus (FDP) . . . . . . . . 8115 C Ertl, Bundesminister (BML) 8121 B, 8149 B Kiechle (CDU/CSU) 8126 C Dr. Friderichs, Bundesminister (BMWi) . . . . 8131 C Dr. Narjes (CDU/CSU) . . . . . . 8136 B Frehsee (SPD) . . . . . . . . . 8138 D Ronneburger (FDP) . . . . . . . 8141 D Dr. Früh (CDU/CSU) . . . . . . 8144 B Dr. Müller (München) (CDU/CSU) . . 8147 A Büchler (Hof) (SPD) . . . . . • . 8147 A Dr. Ritz (CDU/CSU) . . . . . . . 8152 C Entwurf eines Neunten Gesetzes zur Änderung des Wehrpflichtgesetzes — Drucksache 7/2524 Erste Beratung Leber, Bundesminister (BMVg) . . 8174 B Ernesti (CDU/CSU) . . . . . . . 8177 B Horn (SPD) . . . . . . . . . 8182 C Graaff (FDP) . . . . . . . . . 8188 A Entwurf eines Gesetzes über die Umweltverträglichkeit von Wasch- und Reinigungsmitteln (Waschmittelgesetz) —Drucksache 7/2271 — Erste Beratung in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes über Abgaben für das Einleiten von Abwasser in Gewässer (Abwasserabgabengesetz) — Drucksache 7/2272 — Erste Beratung in Verbindung mit Antrag der Fraktion der CDU/CSU betr. Schutz vor Gefahren radioaktiver Strahlen — Drucksache 7/2369 — in Verbindung mit Antrag der Abgeordneten Lemmrich, Gierenstein, Dr. Gruhl, Dr. Althammer, Dr. Hauser (Sasbach), Gerster (Mainz), Sick, Dr. Riedl (München) und Genossen betr. Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm —Drucksache 7/2263 (neu) — in Verbindung mit Bericht und Antrag des Innenausschusses zu dem Vorschlag der EG-Kommission für eine Richtlinie des Rates betreffend die Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Zusammensetzung von Benzin (Probleme über den Bleigehalt von Benzin) — Drucksachen 7/1520, 7/2560 — in Verbindung mit Antrag des Innenausschusses zu dem Bericht über die Durchführung des Benzinbleigesetzes und über die zur Erfüllung der Entschließung des Deutschen Bundestages vom 24. Juni 1971 zum Benzinbleigesetz getroffenen Maßnahmen — Drucksachen 7/854, 7/2561 — Dr. Dr. h. c. Maihofer, Bundesminister (BMI) . 8190 A, 8210 D Biechele (CDU/CSU) 8193 C Konrad (SPD) 8196 B, 8209 B Dr. Hirsch (FDP) . . . 8199 B, 8210 A Dr. Gruhl (CDU/CSU) . 8201 B, 8208 B Dr. Haenschke (SPD) 8203 C Hoffie (FDP) . . . . . 8205 B, 8207 A Lemmrich (CDU/CSU) 8206 B Schäfer (Appenweier) (SPD) . . 8206 C Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . 8210 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Änderung der Bundesärzteordnung (Antrag der Abgeordneten Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Dr. Jenninger, Köster, Frau Dr. Neumeister, Dr. Hammans, Frau Schleicher, Braun und der Fraktion der CDU/CSU) — Drucksache 7/2373 — Erste Beratung in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Bundesärzteordnung (Antrag der Frak- Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 122. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Oktober 1974 III tionen der SPD und der FDP) — Drucksache 7/2569 — Erste Beratung Prinz zu Sayn-Wittgenstein- Hohenstein (CDU/CSU) . . . . 8211 C Dr. Bardens (SPD) . . . . . . . 8213 B Entwurf eines Gesetzes zur Erhaltung und Modernisierung kulturhistorisch und städtebaulich wertvoller Gebäude (Antrag des Bundesrates) — Drucksache 7/2552 — Erste Beratung . . . . . . . . . 8214 B Sammelübersicht 26 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen und systematische Übersicht über die beim Deutschen Bundestag in der Zeit vom 13. Dezember 1972 bis 31. August 1974 eingegangenen Petitionen — Drucksache 7/2562 — 8214 B Übersicht 9 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht — Drucksache 7/2553 — . . . . 8214 B Bericht und Antrag des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu dem Vorschlag der EG-Kommission für eine Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über Massenentlassungen — Drucksachen 7/1669, 7/2566 — . . . . . . . 8214 C Bericht und Antrag des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Zollpräferenzen 1974 gegenüber Entwicklungsländern) — Drucksachen 7/2282, 7/2572 — 8214 C Verordnung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Zollkontingente für Walzdraht und Elektrobleche) Drucksache 7/2577 — 8214 D Fragestunde Drucksachen 7/2584 vom 4. 10. 74 und 7/2604 vom 9. 10. 74 — Dringlichkeitsfragen 1 und 2 — Drucksache 7/2604 vom 9. 10. 74 — des Abg. Collet (SPD) : Verlust mehrerer hundert Arbeitsplätze für deutsche Arbeitnehmer in der Süd-und Westpfalz durch Pläne des US-Hauptquartiers in Europa; Vermeidung des Anstiegs der Arbeitslosenquote in dieser Region Haehser, PStSekr (BMF) . . 8154 B, C, D, 8155 A, B Collet (SPD) . . . . 8154 C, D, 8155 A Dr. Marx (CDU/CSU) . . . . . . 8155 A Frage A 45 — Drucksache 7/2584 vom 4.10.74 des Abg. Dr. Kunz (Weiden) (CDU/CSU) : Wissenschaftliche Untersuchung zum Informationsstand der deutschen Jugend über den Komplex Verbrechen an Deutschen Dr. Schmude, PStSekr (BMI) . . 8155 B, D, 8155 A Dr. Kunz (Weiden) (CDU/CSU) . . 8155 D Dr. Czaja (CDU/CSU) 8156 A Fragen A 46 und A 47 — Drucksache 7/2584 vom 4.10.74 des Abg. Gerster (Mainz) (CDU/CSU) : Verhältnis zwischen Staat und Kirche; Bewährung des öffentlich-rechtlichen Status der Kirche; mögliche Neuordnungsabsichten Dr. Schmude, PStSekr (BMI) . 8156 B, C, D, 8157 A, B, C Gerster (Mainz) (CDU/CSU) . . . 8156 C, D, 8157 B, C Roser (CDU/CSU) . . . . . . . 8156 D Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . . . 8157 C Frage A 107 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Dr. Kunz (Weiden) (CDU/CSU) : Disziplinarverfahren gegen Angehörige des BND wegen Anmaßung von Aufgaben ohne Auftrag Frau Schlei, PStSekr (BK) . . . . 8157 D, 8158 B, C, D Dr. Kunz (Weiden) (CDU/CSU) . 8158 A, B Hansen (SPD) 8158 B Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . 8158 D Ey (CDU/CSU) 8158 D Frage A 108 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) : Verlautbarung über Rücknahme der Erhöhung des Zwangsumtauschsatzes Frau Schlei, PStSekr (BK) . 8159 A, B, C Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) 8159 A, B Müller (Berlin) (CDU/CSU) . . . 8159 B Roser (CDU/CSU) 8159 C Frage A 110 -- Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Sauter (Epfendorf) (CDU/CSU) : IV Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 122. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Oktober 1974 Zuwendungen aus Bundesmitteln an Pressedienste für Verbreitung von Informationen Bölling, StSekr (BPA) 8159 D, 8160 B, C, D Sauter (Epfendorf) (CDU/CSU) . . 8160 B, C Dr. Kunz (Weiden) (CDU/CSU) . . 8160 C Frage A 111 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Hansen (SPD) : Hindernisse für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu selbständigen, von der Bundesrepublik bisher nicht anerkannten Staaten Moersch, StMin (AA) . 8160 D, 8161 A, B Hansen (SPD) 8161 A Walkhoff (SPD) 8161 B Frage A 114 — Drucksache 7/2584 vom 4.10.74 — des Abg. Dr. Czaja (CDU/ CSU) : Äußerung des Botschaftsrats Valentin a. Koptelzew auf einer Tagung in Loc- cum zur Frage der Wiedervereinigung Moersch, StMin (AA) 8161 C, D, 8162 A, B Dr. Czaja (CDU/CSU) 8161 D Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . 8162 A Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) 8162 B Frage A 115 — Drucksache 7/2584 vom 4.10.74 — des Abg. Dr. Czaja (CDU/ CSU) : Trennung der Mitglieder deutscher Familien bei der Ausreise aus den OderNeiße-Gebieten; Intervention gemäß Merkblatt 5 der GO für die Vertretungen der Bundesrepublik Deutschland im Ausland Moersch, StMin (AA) 8162 C, D, 8163 A, B Dr. Czaja (CDU/CSU) 8162 D Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) 8163 B Fragen A 48 und A 49 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10.74 — des Abg. Rollmann (CDU/CSU) : Herabsetzung des Volljährigkeitsalters; rechtskundliche Vorbereitung der betroffenen jungen Menschen Dr. de With, PStSekr (BMJ) . . . . 8163 B, 8164 B, C, D, 8165 A Rollmann (CDU/CSU) . 8164 B, D, 8165 A Fragen A 50 und A 51 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Dr. Becher (Pullach) (CDU/CSU): Möglichkeit des Tätigwerdens von Rechtsanwälten aus der DDR bei Ge- richten der Bundesrepublik Deutschland; Möglichkeit des Tätigwerdens von Rechtsanwälten aus der Bundesrepublik Deutschland bei Gerichten der DDR Dr. de With, PStSekr (BMJ) . . . 8165 B, D, 8166 A, B, C, D Dr. Becher (Pullach) (CDU/CSU) . . 8165 D, 8166 A, B Dr. Marx (CDU/CSU) . . . . . . 8166 C Fragen A 53 und A 54 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Dr. Althammer (CDU/CSU) : Ziviler Dienst bei den amerikanischen Truppen in der Bundesrepublik Deutschland; Bevorzugung amerikanischer Staatsbürger bei der Einstellung; Vereinbarkeit der damit verbundenen Verdrängung deutscher Staatsangehöriger mit dem Truppenvertrag Haehser, PStSekr (BMF) 8166 D, 8167 B, C Dr. Althammer (CDU/CSU) . 8167 A, B, C Frau Däubler-Gmelin (SPD) . . . . 8167 C Frage A 55 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Geldner (FDP) : Personalkosten der EG-Behörden Haehser, PStSekr (BMF) 8167 D Frage A 56 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Geldner (FDP) : Anteil des landwirtschaftlichen Sektors an den konjunkturellen Förderungsmaßnahmen für benachteiligte Regionen und Sektoren Haehser, PStSekr (BMF) 8168 A Frage A 59 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Walkhoff (SPD) : Spekulationsgewinne durch Veräußerung kostenlos erworbener Korn- und Kartoffelbrennrechte Haehser, PStSekr (BMF) . . 8168 B, C, D Walkhoff (SPD) 8168 C Dr. Kunz (Weiden) (CDU/CSU) . 8168 C Frage A 60 Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU): Branntweineigenlager bei Branntweinverarbeitern; Kosten bei der Bewachung durch Zollbeamte Haehser, PStSekr (BMF) . 8168 D, 8169 A Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) 8169 A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 122. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Oktober 1974 V Frage A 62 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Niegel (CDU/CSU) : Höhe der Forderungen der Bundesrepublik Deutschland gegenüber anderen Staaten Haehser, PStSekr (BMF) . . . . 8169 B, D Niegel (CDU/CSU) 8169 C Frage A 65 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Sauter (Epfendorf) (CDU/CSU) : Verteilung der Mittel des Konjunktursonderprogramms; Berücksichtigung der zu erwartenden Entwicklung der Arbeitslosenzahlen Grüner, PStSekr (BMWi) . 8170 A, B, C, D Sauter (Epfendorf) (CDU/CSU) . . 8170 B, C Susset (CDU/CSU) . . . . . . . 8170 C Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . . 8170 D Frage A 66 — Drucksache 7/2584 vom 4.10.74 — der Ahg Frau Dr. Riede (Oeffingen) (CDU/CSU) : Ausbildungsordnung für Kunststoffwerker Grüner, PStSekr (BMWi) . . . . 8171 A, B Frau Dr. Riede (Oeffingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . 8171 B Frage A 68 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Höcherl (CDU/CSU) : Widerspruch zwischen der Beurteilung der sogenannten Konzertierten Aktion durch den Bundeswirtschaftsminister und den Lohnforderungen im Eisen-und Stahlbereich Grüner, PStSekr (BMWi) 8171 C, D, 8172 A Höcherl (CDU/CSU) . . 8171 D, 8172 A Frage A 69 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) : Beteiligung des Zonenrandgebietes am Sonderprogramm zur Abstützung der Beschäftigung Grüner, PStSekr (BMWi) . . . . 8172 A, B Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) . . 8172 B Frage A 70 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) : Anteil des Zonenrandgebietes bei Teil B des Sonderprogramms zur regionalen und lokalen Abstützung der Beschäftigung Grüner, PStSekr (BMWi) . . . 8172 C, D Böhm (Melsungen) 8172 C, D Frage A 71 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Niegel (CDU/CSU) : Zusammensetzung des innerdeutschen Handels nach Gütern Grüner, PStSekr (BMWi) 8173 A Fragen A 72 und A 73 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10.74 — des Abg. Eigen (CDU/CSU) : Widerspruch zwischen Einsatz von 950 Millionen DM in strukturschwachen Räumen zur Konjunkturbelebung und Senkung der Mittel für die Gemeinschaftsaufgabe „Agrarstruktur und Küstenschutz" um 133 Millionen DM; italienische Fleischeinfuhren aus dem Ostblock Logemann, PStSekr (BML) . . 8173 B, C, D, 8174 A Eigen (CDU/CSU) . . . . . . 8173 C, D Dr. Früh (CDU/CSU) 8174 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . 8214 D Anlagen Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 8215* A Anlage 2 Antwort des PStSekr Logemann (BML) auf die Zusatzfrage zur Frage A 42 — Drucksache 7/2550 vom 20.9.74 — des Abg. Eigen (CDU/CSU) (119. Sitzung, S. 7975 C) : Stützung für den deutschen Gartenbau; Wettbewerbsverzerrungen gegenüber Holland, insbesondere bei den Energiekosten; Ölsubstitution und Energieeinsparung . . . . . . . . . . 8215* C Anlage 3 Antwort des BMin Matthöfer (BMFT) auf die Frage A 1 — Drucksache 7/2584 vom 4.10.74 — der Abg. Frau Dr. Walz (CDU/CSU) : Pläne der Bundesregierung zur Förderung des Austausches von Wissenschaftlern 8215* D Anlage 4 Antwort des StSekr Dr. Wolters (BMJFG) auf die Frage A 2 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10.74 — des Abg. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim (CDU/CSU) Beurteilung der Deutschen Rettungsflugwacht e. V. durch die Bundesregierung; Bekanntmachung der Hilfs- VI Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 122. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Oktober 1974 möglichkeiten dieses Vereins in der Öffentlichkeit 8216* B Anlage 5 Antwort des StSekr Dr. Wolters (BMJFG) auf die Frage A 9 — Drucksache 7,2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Wolfram (SPD) : Hinweise auf Vorsorgeuntersuchungen auf Praxisschildern von Ärzten . . . 8216* D Anlage 6 Antwort des PStSekr Haar (BMV) auf die Frage A 15 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Dr. Ritz (CDU/CSU) : Konsequenzen aus einer Einordnung bestimmter Strecken der E 8 in die erste Dringlichkeitsstufe des Bundesfernstraßenausbauplans nach dem Entwurf eines Bundesraumordnungsprogramms 8217* A Anlage 7 Antwort des PStSekr Haar (BMV) auf die Frage A 20 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) : Gesetzliche Regelungen zum Einbau von Sicherheitseinrichtungen auf Tankschiffen 8217* B Anlage 8 Antwort des PStSekr Haar (BMV) auf die Frage A 26 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Roser (CDU/CSU) : Bedeutung des Verkehrsmuseums in Nürnberg; systematischer Ausbau und bessere Unterbringung dieses Museums 8217* D Anlage 9 Antwort des PStSekr Haar (BMP) auf die Frage A 30 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Schröder (Lüneburg) (CDU/CSU): Herausgabe einer Berlin-Briefmarke der DDR mit der Aufschrift „Hauptstadt der DDR" 8218* A Anlage 10 Antwort des PStSekr Haar (BMP) auf die Frage A 32 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10.74 — des Abg. Dr. h. c. Wagner (Günzburg) (CDU/CSU) : Anpassung der postalischen Organisation an die Ergebnisse von Gebietsreformen zur Vermeidung von Erschwernissen für die Benutzer von Fernmeldeeinrichtungen 8218* B Anlage 11 Antwort des PStSekr Dr. Schmude (BMI) auf die Frage A 36 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Wolfram (SPD) : Einführung von Vorsichtsmaßnahmen durch die US-Atomenergiekommission auf Grund von Rissen im Kühlsystem von Reaktoren und Möglichkeit derartiger Risiken im Bereich der deutschen Kernkraftwerke 8218* D Anlage 12 Antwort des PStSekr Dr. Schmude (BMI) auf die Frage A 42 — Drucksache 7/2584 vom 4.10.74 — des Abg. Dr. Franz (CDU/CSU) : Genehmigung zur Annahme eines Ostberliner Ordens für ein Mitglied des Parteivorstandes der DKP 8219* A Anlage 13 Antwort des PStSekr Dr. Schmude (BMI) auf die Frage A 43 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — der Abg. Frau Dr. Walz (CDU/CSU) : Informationsaustausch auf europäischer Gemeinschaftsebene über die Planung neuer Standorte von Kernkraftwerken 8219* B Anlage 14 Antwort des PStSekr Dr. de With (BMJ) auf die Frage A 52 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 -- des Abg. Spranger (CDU/ CSU) : Entwendung technischer Konstruktionszeichnungen für den Neubau des Kanzleramtes 8219* C Anlage 15 Antwort des PStSekr Logemann (BML) auf die Frage A 74 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Dr. Früh (CDU/ CSU) : Auslegung des § 42 Abs. 2 Buchstabe a Doppelbuchstabe cc des Gesetzes über eine Altershilfe für Landwirte . . . . 8220* A Anlage 16 Antwort des PStSekr Logemann (BML) auf die Fragen A 76 und A 77 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10.74 — des Abg. Josten (CDU/CSU) : Bemühungen der Vogelschutzverbände zur Verhinderung von Vogelmord, besonders in Italien und Belgien; Schäden durch Massenvernichtung von Singvögeln 8220* C Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 122. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Oktober 1974 VII Anlage 17 Antwort des PStSekr Berkhan (BMVg) auf die Fragen A 86 und A 87 — Druck sache 7/2584 vom 4. 10.74 — des Abg Schirmer (SPD) : Bemühungen des Bundesministers der Verteidigung um Verhinderung eines Abzugs eines Teils der auf deutschem Boden stationierten niederländischen Streitkräfte; Berücksichtigung ziviler Belange 8221* A Anlage 18 Antwort des PStSekr Berkhan (BMVg) auf die Fragen A 88 und A 89 Druck- sache 7/2584 vom 4. 10.74 — des Abg. Würtz (SPD) : Äußerungen eines Oberstleutnants über Innere Führung; Erläuterung der Grundsätze der Inneren Führung für die im „Stern" namentlich genannten Offiziere 8221* D Anlage 19 Antwort des PStSekr Berkhan (BMVg) auf die Fragen A 90 und A 91 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10.74 — des Abg. Conradi (SPD) : Änderung der Musterungsordnung zur Vermeidung von Fehldiagnosen . . . 8222* A Anlage 20 Antwort des PStSekr Berkhan (BMVg) auf die Fragen A 95 und 96 Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Engelsberger (CDU/CSU) : Zahl der Wehrdienstverweigerer im Falle der freien Wahl zwischen Wehrdienst und zivilem Ersatzdienst; Kosten der zusätzlichen Ersatzdienstplätze . . 8222* C Anlage 21 Antwort des PStSekr Dr. Haack (BMBau) auf die Frage A 97 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Seiters (CDU/ CSU) : Verbesserung der überregionalen Verkehrseinbindung des emsländisch-ostfriesischen Raums über eine verstärkte Wirtschaftsförderung hinaus . . . . 8223* B Anlage 22 Antwort des PStSekr Dr. Haack (BMBau) auf die Fragen A 98 und 99 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Ey (CDU/CSU) : Marktsättigungserscheinungen im Wohnungsbau; Höhe des Finanzaufkommens aus der beabsichtigten Planungswertausgleichsabgabe 8223* B Anlage 23 Antwort des BMin Franke (BMB) auf die Frage A 100 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10.74 — des Abg. Dr. Franz (CDU,/ CSU) : Auslassung des Hinweises auf den Berliner Amtssitz des Bundespräsidenten in Prospekten des Berliner Verkehrsamtes 8224* A Anlage 24 Antwort des PStSekr Dr. Glotz (BMBW) auf die Frage A 106 — Drucksache 7/2584 vom 4.10.74 — des Abg. Schreiber (SPD) : Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz für die Absolventen der Sonderbegabtenprüfung entsprechend dem Einkommen dieser Personen im vorher ausgeübten Beruf . . 8224* B Anlage 25 Antwort des StMin Moersch (AA) auf die Frage A 112 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10.74 — des Abg. Dr. h. c. Wagner (Günzburg) (CDU/CSU) : Meldung in der „Welt" über Verhaftung eines Berliners in Landsberg; Verhinderung der Kontaktaufnahme mit der Deutschen Botschaft in Warschau durch polnische Behörden . . . . . 8224* D Anlage 26 Antwort des StMin Moersch (AA) auf die Frage A 113 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — des Abg. Höcherl (CDU/CSU) : Stimmabgabe der deutschen Delegation in der Frage Südafrikas 8224* D Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 122. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Oktober 1974 8107 122. Sitzung Bonn, den 10. Oktober 1974 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 122. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Oktober 1974 8215 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens ** 11. 10. Dr. Aigner * 11. 10. Alber ** 11. 10. Dr. Artzinger * 10. 10. Dr. Barzel 10. 10. Dr. Bayerl 10. 10. Behrendt * 12. 10. Dr. Burgbacher* 10. 10. Conradi 15. 11. Dr. Dollinger 11. 10. Dr. Dregger 11. 10. Engholm 11. 10. Entrup 11. 10. Fellermaier * 11. 10. Flämig * 11. 10. Dr. Freiwald 16. 11. Gerlach (Emsland) * 12. 10. Härzschel * 10. 10. von Hassel 30. 10. Herold 30. 11. Heyen 10. 10. Hussing 10.10. Dr. Jahn (Braunschweig) * 11. 10. Kiep 18. 10. Dr. h. c. Kiesinger 18. 10. Dr. Klepsch * 11. 10. Krall * 10. 10. Dr. Laermann 10. 10. Dr. Lauritzen 11. 10. Lautenschlager * 11. 10. Lücker * 11. 10. Mursch (Soltau-Harburg) * 10. 10. Dr. Schulz (Berlin) * 11. 10. Dr. Schwencke 11. 10. Dr. Schwörer * 11. 10. Spilker 11. 10. Springorum * 10. 10. Dr. Starke (Franken) 11. 10. Dr. Stienen 11. 10. Vahlberg 19. 10. Walkhoff * 10. 10. Wienand 19. 10. Dr. Zeitel 13. 10. Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments Für die Teilnahme an Sitzungen der Beratenden Versammlung des Europarats Anlagen zum Stenographischen Bericht (4 Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Logemann auf die Zusatz- frage des Abgeordneten Eigen (CDU/CSU) (Druck- sache 7/2550 Frage A 42, 119. Sitzung, Seite 7975 c) : Im Bundeshaushalt sind bereits am 13. März 1974 durch Beschluß des Bundeskabinetts 10 Millionen DM für die Förderung von Investitionen zur Ölsubstitution und Energieeinsparung eingestellt worden, die im übrigen keineswegs ausschließlich für Gartenbaubetriebe bestimmt sind. Da es sich dabei um eine Maßnahme im Sinne des Gesetzes über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" handelt, kann sie nur durchgeführt werden, wenn die Länder bereit sind, gemeinsamen Förderungsgrundsätzen zuzustimmen und entsprechende Landesmittel bereitzustellen. In meinem Hause sind mehrfach Versuche unternommen worden, in den nach dem Gemeinschaftsaufgabengesetz vorgesehenen Gremien mit den Ländern zu einer Einigung zu gelangen. Von allen Ländern wurde jedoch eine derartige Maßnahme bezügl. der Ölsubstitution als nicht mehr aktuell abgelehnt. Schließlich hat man sich darauf geeinigt, nur eine der vorgesehenen Maßnahmen, nämlich die Förderung von Investitionen zur Energieeinsparung als gemeinsame Maßnahme von Bund und Ländern durchzuführen. Über die Einzelheiten der Förderungsgrundsätze wird in Kürze mit den Ländern nochmals verhandelt, so daß der Unterausschuß am 28. Oktober und der Planungsausschuß am 11. November 1974 endgültig entscheiden können. An einem positiven Ergebnis der beiden genannten Sitzungen ist nicht zu zweifeln, da die Vorverhandlungen mit den Ländern bereits eine grundsätzliche Einigung über diese eingeschränkte Maßnahme gebracht haben. Ich bitte, aus dem von mir geschilderten Ablauf der Verhandlungen zu entnehmen, daß seitens der Bundesregierung alles getan worden ist, um die Maßnahme „Ölsubstitution und Energieeinsparung" in vollem Umfange zu verwirklichen. Anlage 3 Antwort des Bundesministers Matthöfer auf die Mündliche Frage der Abgeordneten Frau Dr. Walz (CDU/CSU) (Drucksache 7/2584 Frage A 1): Nachdem die amerikanische Regierung wie Wissenchaft in hohem Maß von dem Berufswechsel von Wissenschaftlern zwischen Universität, Regierung und Industrie profitiert und in England eine Kommission (Task Force on Interchange of Scientists) zu 8216* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 122. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Oktober 1974 demselben Thema einen Untersuchungsbericht vorgelegt hat, um diesen Austausch zu fördern, frage ich die Bundesregierung, ob bei ihr ähnliche Pläne bestehen, und wenn ja, wie sie gedenkt, diese in die Praxis umzusetzen? Das Bundesministerium für Forschung und Technologie widmet dem Problem der Mobilität insbesondere des wissenschaftlichen und technischen Personals in den von ihm geförderten Forschungseinrichtungen seit längerer Zeit große Aufmerksamkeit, da neue Aufgaben für die Forschung zur Zeit nicht durch eine Erhöhung des Personalstandes bewältigt werden können. Es hat mit Sachverständigen aus den Forschungseinrichtungen die Frage erörtert, wie die Mobilität verbessert werden kann. Ferner sind Studien zu einer Mobilitätsstatistik und zur Weiterbildungsfunktion von Forschungseinrichtungen vergeben worden. Die Mobilität soll durch Schaffung von Anreizen, durch Abbau von Hemmnissen, die einen Wechsel zwischen Forschung, öffentlichem Dienst und Industrie entgegenstehen, und auch durch Berücksichtigung mobilitätsfördernder Gesichtspunkte bei Tarifverhandlungen, beim Erlaß von Rechtsvorschriften oder bei Verwaltungsmaßnahmen verbessert werden. Die Forschungseinrichtungen sollen die Mobilität im koordinierten Zusammenwirken in ihrem Bereich verwirklichen. An die Einrichtung einer besonderen Dienststelle, wie es die britischen Expertengruppe vorgeschlagen hat, ist nicht gedacht. Anlage 4 Antwort des Staatssekretärs Dr. Wolters auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Freiherr Spies von Büllesheim (CDU/CSU) (Drucksache 7/2584 Frage A 2) : Wie beurteilt die Bundesregierung die bisherige Tätigkeit der Deutschen Rettungsflugwacht e. V., und — im Falle positiver Beurteilung — welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, die Hilfsmöglichkeiten dieser Organisation einer breiteren Öffentlichkeit bekanntzumachen? Die bisherige Tätigkeit der Deutschen Rettungsflugwacht e. V. in Stuttgart ist in zwei unterschiedliche Aufgabenbereiche zu gliedern: 1. Die Durchführung des regionalen Hubschrauberrettungsdienstes im Raum Stuttgart, der in den örtlichen Rettungsdienst voll integriert ist. In diesem Rahmen werden auch sogenanne Sekundärtransporte von Patienten aus Krankenhäusern in Spezialkliniken sowie Transporte von Blutkonserven und Organtransplantaten durchgeführt. Dieser regionale Hubschrauberrettungsdienst fällt nicht in die Verantwortlichkeit der Bundesregierung und kann daher nicht beurteilt werden. 2. Repatriierungsflüge von im Ausland erkrankten oder verletzten Deutschen. Sie werden nach Kenntnis der Bundesregierung von der Deutschen Rettungsflugwacht e. V. auf kommerzieller Basis durchgeführt. Die Deutsche Rettungsflugwacht e. V., die keine geeigneten Flugzeuge besitzt, chartert aufgrund abgeschlossener Verträge Flugzeuge, mit denen sie die Ambulanzflüge durchführt. Die dabei entstehenden erheblichen Kosten, die von den gesetzlichen Krankenversicherungen im allgemeinen nicht vergütet werden, können durch den Abschluß eines entsprechenden Versicherungsvertrages abgedeckt werden. Über diese Repatriierungsflüge liegen der Bundesregierung objektive Erfahrungsberichte nicht vor. Neben der Rettungsflugwacht e. V. in Stuttgart werden solche Repatriierungsflüge auch von anderen Organisationen durchgeführt, so u. a. von der Ambulanzfluggruppe Nordbayern des Bayerischen Roten Kreuzes, die von einem auf diesem Gebiet besonders erfahrenen Arzt geleitet wird, von der Deutschen Flugrettung in München und in einzelnen Fällen auch von der Bundeswehr. Die Bundesregierung sieht aus Gründen der Wettbewerbsneutralität keine Möglichkeit, die Öffentlichkeit auf die Tätigkeit einer dieser Organisationen besonders hinzuweisen. Anlage 5 Antwort des Staatssekretärs Dr. Wolters auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Wolfram (SPD) (Drucksache 7/2584 Frage A 9) : Wie beurteilt die Bundesregierung die Entscheidung der Ärztekammern, Hinweise auf Vorsorgeuntersuchungen auf Praxisschildern zu verbieten, und in welcher Form sollte es nach Auffassung der Bundesregierung Ärzten gestattet sein, für Vorsorgeuntersuchungen zu werben? Die auf dem Praxisschild des Arztes zu führende erlaubte Beschriftung ist in den Berufsordnungen der Landesärztekammern verbindlich geregelt. Bei diesen Berufsordnungen handelt es sich um Satzungen autonomer Berufsverbände. Sie sind als solche unmittelbar geltendes Recht. Nach § 25 der auf dem 73. Deutschen Ärztetag beschlossenen Fassung der Berufsordnung für die deutschen Ärzte, der in alle Berufsordnungen der Landesärztekammern Eingang gefunden hat, darf der Arzt nur die in dieser Vorschrift aufgeführten Angaben auf seinem Praxisschild führen. Die Bezeichnung „Vorsorgeuntersuchungen" ist im Katalog der zugelassenen Angaben auf dem Praxisschild nicht enthalten. Die Bundesregierung wird mit der dafür zuständigen Vertretung der Ärzte prüfen, ob im Interesse der Patienten die Berufsordnungen dahingehend geändert werden sollten, daß es Ärzten, die auf ihrem Fachgebiet zur Durchführung von Vorsorgeuntersuchungen nach der RVO ermächtigt sind, ermög- Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 122. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Oktober 1974 8217* licht wird, einen eindeutigen und für den Patienten unmißverständlichen Hinweis auf diese Untersuchungen auf ihrem Praxisschild zu führen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Ritz (CDU/CSU) (Drucksache 7/2584 Frage A 15) : Welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus der Aussage des Entwurfs eines Bundesraumordnungsprogramms für die Forderung nach Einordnung der Europastraße 8 (E 8) von Rheine zur niederländischen Grenze sowie des niedersächsischen Teilstücks Bonn—Emden in die erste Dringlichkeitsstufe des Bundesfernstraßenausbauplans? Ich gehe davon aus, daß Sie die im Entwurf des Bundesraumordnungsprogramms angesprochenen allgemeinen Ziele für die gesamträumliche Entwicklung des Bundesgebietes meinen. Was den Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen anbetrifft, so wird dieser gegenwärtig gemäß § 4 des Ausbauplangesetzes überprüft. Dem Bundesminister für Verkehr liegen von seiten der obersten Straßenbaubehörden der Länder rd. 500 Änderungsanträge zu Einzelplanungen vor, u. a. die Anträge des Landes Niedersachsen, die Europastraße 8 von Rheine bis zur niederländischen Grenze sowie die BAB Bonn—Emden von der B 72 bis Norddeich in die I. Dringlichkeitsstufe aufzunehmen. Bei der Prüfung auch dieser Anträge werden nicht nur raumordnerische Kriterien, sondern auch verkehrliche und ökonomische Gesichtspunkte gleichrangig zu berücksichtigen sein. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) (Drucksache 7/2584 Frage A 20) : Ist die Bundesregierung bereit, durch gesetzliche Regelungen sicherzustellen, daß durch Einbau von technischen Sicherheitseinrichtungen auf Tankschiffen für das Be- und Entladen mit und von Öl Gefahren für Menschen und die Umwelt (Auslaufen von Öl in Gewässer, Brandkatastrophen etc.) ausgeschlossen werden? Der Transport gefährlicher Güter auf Binnenwasserstraßen sowie Bau und Ausrüstung der Binnenschiffe ist durch die Verordnung über die Beförderung gefährlicher Güter auf dem Rhein (ADNR) vom 23. November 1971 nebst einigen Zusatzverordnungen weitgehend geregelt. Die Verordnungen gelten auch auf den übrigen Bundeswasserstraßen mit Ausnahme der Donau. Darüber hinaus ist seit etwa 2 Jahren ein vom Gewerbetechnischen Beirat des Bundesministers für Verkehr eingesetzter Arbeitskreis, dem außer den Sachverständigen des Bundesministers für Verkehr auch Vertreter von Berufsgenossenschaften, des Verbandes der Chemischen Industrie, der Mineralölwirtschaft und des Binnenschiffahrtsgewerbes angehören, damit befaßt, einheitliche Richtlinien für den Umschlag gefährlicher Güter in den Häfen — der in den Zuständigkeitsbereich der Länder fällt — unter Harmonisierung bereits vorhandener Vorschriften zu erarbeiten. Die Arbeiten stehen kurz vor dem Abschluß. Weiterhin befaßt sich ein Arbeitskreis der Länder mit der Harmonisierung der landesrechtlichen Hafenordnungen. Am 1. Oktober dieses Jahres ist eine Verordnung in Kraft getreten, durch welche der Schiffsführer und die verantwortliche Person der Umschlagstelle vor dem Laden bzw. Löschen zur Überprüfung der Sicherheitseinrichtungen und Maßnahmen anhand einer Prüfliste verpflichtet werden. Die Beförderung gefährlicher Güter ist im übrigen ein internationales Problem, insbesondere auf dem Rhein. Das gilt auch für die endgültige Lösung des Komplexes der Ausrüstung aller Tankschiffe mit brauchbaren Überfüllsicherungen. Die Bundesregierung ist dabei in ständigem Gespräch mit allen am Transport gefährlicher Güter auf Binnenwasserstraßen interessierten Regierungen. Die hierfür wichtigsten Gremien sind die Zentralkommission für die Rheinschiffahrt und die Wirtschaftskommission für Europa in Genf. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Roser (CDU/CSU) (Drucksache 7/2584 Frage A 26) : Welche Bedeutung mißt die Bundesregierung dem Verkehrsmuseum — Abteilungen für Post und Eisenbahnen — in Nürnberg bei, und was ist von wem unternommen worden, um einen systematischen Ausbau und eine geschlossene und vollständig© Unterbringung — in Abstimmung mit welchen anderen Einrichtungen auf diesem Gebiet im freien Teil Deutschlands - sicherzustellen? Die Deutsche Bundesbahn und die Deutsche Bundespost haben sich in der Vergangenheit um die Wiederherstellung des Verkehrsmuseums in Nürnberg bemüht. Heute sind die Abteilung Post voll und die Abteilung Bahn bereits zu nahezu 85 % hergestellt. Bei aller Bedeutung des kulturellen Wertes und der Werbewirksamkeit des Museums muß aber die Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben der Bundesbahn und der Bundespost auf der Grundlage der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit Vorrang haben. 8218* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 122. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Oktober 1974 Unter dem Aspekt einer gewissen kulturellen Verpflichtung, Tradition und einer nicht zu unterschätzenden Werbung hat die Deutsche Bundesbahn trotz angespannter Finanzlage allein in den Jahren von 1963 bis 1973 1,5 Millionen DM investiert. Weitere 64 000 DM sind eingeplant. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Schröder (Lüneburg) (CDU/ CSU) (Drucksache 7/2584 Frage A 30) : Trifft es zu, daß die DDR eine Berlin-Briefmarke mit der Aufschrift „Hauptstadt der DDR" herausgegeben hat, und welche Maßnahmen beabsichtigt die Bundesregierung zu unternehmen, angesichts der Tatsache, daß die DDR vor einigen Jahren die Beförderung von Briefen aus der Bundesrepublik Deutschland, die mit einer Briefmarke mit dem Bildnis des Dresdner Zwingers frankiert waren, abgelehnt hat? Das DDR-Postministerium hat mehrfach Postwertzeichen mit der Aufschrift „Berlin, Hauptstadt der DDR" herausgegeben, so z. B. im Juni 1969 anläßlich des damaligen „Weltfriedenstreffens" oder im Sommer 1973 anläßlich der „Weltfestspiele". Durch die Herausgabe von Postwertzeichen, in denen Berlin als Hauptstadt der DDR bezeichnet wird, kann am fortgeltenden Viermächtestatus Berlins ebensowenig geändert werden wie durch die entsprechende Aussage, die die DDR bereits vor Jahren in den Artikel 1 ihrer Verfassung aufgenommen hat. Es gibt weder Bestimmungen in den Verträgen des Weltpostvereins noch andere Beschlüsse von Weltpostkongressen, wonach ein Mitgliedsland des Weltpostvereins die Motive der Beschriftung von Postwertzeichen eines anderen Mitgliedslandes zum Anlaß nehmen dürfte, um die betreffenden Sendungen nicht weiterzubefördern oder an die Einlieferungsverwaltung zurückzugeben. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. h. c. Wagner (Günzburg) (CDU/CSU) (Drucksache 7/2584 Frage A 32) : Ist die Bundesregierung bereit, ihre postalische Organisation den Ergebnissen der Gebietsreform in den einzelnen Bundesländern anzupassen, um insbesondere Erschwernisse für die Benutzer von Fernmeldeeinrichtungen zu vermeiden, die sich dadurch ergeben, daß vereinzelt die Grenzen eines Fernmeldebereiches sich nicht mehr mit den politischen Grenzen decken? Die Deutsche Bundespost berücksichtigt die Ergebnisse der Gebietsreformen in ihrer Organisation, soweit nicht betriebliche Gründe entgegenstehen. Im Postwesen führen Gebietsreformen i. d. R. zu entscheidenden Veränderungen der Verkehrsbedingungen, denen durch eine Anpassung der postalischen Aufbau- und Ablauforganisation Rechnung getragen wird. Im Fernmeldewesen ist eine Berücksichtigung von Gebietsreformen wesentlich schwieriger. Die Leitungen des Fernsprechnetzes der Deutschen Bundespost sind in der Erde fest verlegt und auf bestimmte Zentralpunkte — die Vermittlungsstellen — ausgerichtet. Das bestehende Kabelnetz kann also nicht ohne weiteres an die Änderungen der politischen Gebietseinheiten angepaßt werden. Mit der am 1. Juli 1971 in Kraft getretenen Fernmeldeordnung ist die Einführung eines neuen großraumorientierten Gesprächstarifs — Nahverkehrs-tarif — angeordnet worden. Mit diesem „Nandienst" werden die Tarifgrenzen von den Ortsnetzen gelöst. Die Bereiche, in denen die „Nahgebühr", d. h. die Ortsgebühr, gilt, werden hierdurch von derzeit 70 qkm auf künftig ca. 2 000 qkm erweitert. Der Nahgebührenbereich wird sich auf alle umliegenden bis zu 25 km entfernten Ortsnetze erstrecken. Jedes einzelne Ortsnetz ist Zentrum eines solchen Nahgebührenbereichs, so daß im Durchschnitt von ihm aus 30 andere Ortsnetze zur Nahgesprächsgebühr erreicht werden können. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schmude auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Wolfram (SPD) (Drucksache 7/2584 Frage A 36) : Wie beurteilt die Bundesregierung die Entscheidung der US-Atomenergiekommission, auf Grund von Rissen im Kühlsystem von Reaktoren zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen einzuführen, durch die die Verfügbarkeit von US-Kernkraftwerken reduziert wird, und ist anzunehmen, daß durch solche oder ähnliche Risiken im Bereich der deutschen Kernkraftwerke Störungen eintreten könnten und die geplanten Versorgungsanteile aus dem Kernkraftbereich nicht erreicht werden? Nachdem in gleichen Nebenleitungen im Primärsystem von drei amerikanischen Siedewasserreaktoren Risse entdeckt worden waren, hat die US-Atomic Energy Commission angeordnet, alle Anlagen dieses Typs binnen 60 Tagen auf solche Fehler zu überprüfen. Die Betreiber haben also Gelegenheit, ihre normale Betriebsplanung darauf abzustellen. Für die Hälfte der 21 betroffenen Anlagen ist dies leicht möglich, da sie sich noch in der Inbetriebnahmephase befinden bzw. zu Wartungszwecken sowieso abgeschaltet werden sollen. Die übrigen Anlagen müssen allerdings für die Überprüfung jeweils etwa eine Woche vom Netz genommen werden. Es ist nicht grundsätzlich auszuschließen, daß auch in der Bundesrepublik Deutschland aufgrund eines bei einer Reaktoranlage aufgetretenen Schadens alle anderen insoweit vergleichbaren Anlagen zur Über- Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 122. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Oktober 1974 8219* prüfung zeitweilig abgeschaltet werden müssen. Dies wird um so mehr gelten, wenn, wie angestrebt, in Zukunft weitgehend zeichnungsgleiche Anlagen geplant werden sollten. Das Bemühen der für die Reaktorsicherheit zuständigen Behörden, aber auch aller anderen Beteiligten, die Sicherheit der Kernkraftwerke insbesondere durch Kodifizierung der Anforderung an sorgfältige Auslegung und Qualitätsgewährleistung bei der Fertigung weiter zu erhöhen, kann dazu beitragen, das Risiko für das Auftreten der verfügbarkeitsmindernden Schäden zu verringern. Die Bundesregierung darf bei dieser Gelegenheit noch einmal ihre Auffassung bekräftigen, daß die Reaktorsicherheit Vorrang vor der Vermeidung von Betriebsausfällen hat. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schmude auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Franz (CDU/CSU) (Drucksache 7/2584 Frage A 42) : Ist einem Mitglied des Parteivorstands der DKP die Genehmigung zur Annahme eines Ostberliner Ordens erteilt worden, und, sollte dies der Fall sein, auf Grund welcher Erwägungen hat die Bundesregierung diese Genehmigung gegengezeichnet? Die Antwort auf Ihre Frage lautet nein. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schmude auf die Mündliche Frage der Abgeordneten Frau Dr. Walz (CDU/ CSU) (Drucksache 7/2584 Frage A 43) : Wieweit findet auf europäischer Gemeinschaftsebene ein planmäßiger Informationsaustausch über die Planung neuer Standorte von Kernkraftwerken statt? Die Bundesregierung erörtert mit den Staaten der Europäischen Gemeinschaft, vor allem mit den Anrainerstaaten Frankreich, Niederlande, Dänemark., aber auch mit der Schweiz, im Rahmen bilateraler Kontakte neben Fragen der Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen auch standortspezifische Probleme. Sie beabsichtigt, die Erörterung von Fragen der Standortbewertung und -planung besonders für grenznahe Räume mit diesen Staaten zu vertiefen, mit dem Ziel, auf Gemeinschaftsebene zu planungswirksamen Konsultationen zu gelangen, insbesondere in Fällen, in denen gegenseitige Belange der Sicherheit und des Schutzes der Bevölkerung vor den Gefahren der Kernenergie betroffen sind. Die Bundesregierung begrüßt und unterstützt deshalb den Entwurf einer Entschließung über Energie und Umwelt, der von der Kommission vorbereitet, sodann in der Ratsgruppe „Umwelt" erörtert worden ist und dem Rat (Umweltminister) in seiner nächsten Tagung zur Beschlußfassung vorliegen soll. Dieser Entwurf sieht unter anderem vor, daß die Kommission mit Priorität Vorschläge für einen Informationsaustausch — auf Gemeinschaftsebene — über die Planung der Standorte neuer Kraftwerke unter Berücksichtigung der Umweltrisiken ausarbeitet (Dok. R/1637/74 [ENV 80 — ENER 32]). Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. de With auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Spranger (CDU/CSU) (Drucksache 7/2584 Frage A 52) : Was ist der Bundesregierung über die Entwendung wichtiger technischer Konstruktionszeichnungen fur den Neuhau des Kanzleramtes bekannt, und teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß für ausländische Nachrichtendienste ein großes Interesse an diesen Konstruktionszeichnungen besteht? Der von Ihnen angeschnittene Sachverhalt ist Gegenstand eines Ermittlungsverfahrens des Generalbundesanwalts beim Bundesgerichtshof. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen, sie haben bisher folgendes ergeben: Am 24. September 1974 wurde nach Ablauf der Aufbewahrungszeit einem Schließfach im Bahnhof Opladen ein Plastikbehälter entnommen, der Bauzeichnungen der Sprinkler-Anlage des neuen Bundeskanzleramtes in Bonn enthielt. Es handelt sich um Montagezeichnungen einer Firma, die am Bau des Bundeskanzleramtes beteiligt ist. Sie unterliegen keinem VS-Schutz. Der Plastikbehälter mit den Bauzeichnungen wurde am 20. September 1974 von einem Mitarbeiter der Firma in das Schließfach gelegt. Dieser hatte die Zeichnungen mit ausdrücklicher Erlaubnis eines ihm vorgesetzten Mitinhabers der Baufirma von seiner Arbeitsstelle mitgenommen, um sich für den Bau von Sprinkler-Anlagen fortzubilden. Der Betroffene gab bei seiner Vernehmung an, die Zeichnungen in dem Schließfach aufbewahrt zu haben, weil er sie nicht in seiner zur Zeit noch dürftig möblierten Wohnung liegen haben wollte. Nach dem gegenwärtigen Stand der Ermittlungen ist, wie auch der Generalbundesanwalt öffentlich erklärt hat, ein nachrichtendienstlicher Hintergrund wenig wahrscheinlich. Zum zweiten Teil Ihrer Frage erkläre ich im Einvernehmen mit dem Chef des Bundeskanzleramtes: Grundsätzlich ist davon auszugehen, daß wichtige technische Konstruktionszeichnungen für den Neubau des Bundeskanzleramtes für manche auslän- 8220* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 122. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Oktober 1974 dische Nachrichtendienste interessant sind. Dieser Interessenlage wird von der Bundesregierung durch die Veranlassung entsprechender Sicherheitsvorkehrungen der Bauleitung Rechnung getragen. Die Sicherheitsvorkehrungen können allerdings bei aller gebotenen Sorgfalt nur bis an die Grenze dessen gehen, was die praktische Durchführung des Bauvorhabens zuläßt. Ein nachrichtendienstliches Interesse gerade an den Plänen, um die es im laufenden Ermittlungsverfahren geht, kann wegen des technisch eng begrenzten Einblicks, den sie in die Neubaukonstruktion geben, so gut wie ausgeschlossen werden. Anlage 15 Antwort des Parl. Staatssekretärs Logemann auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Früh (CDU/CSU) (Drucksache 7/2584 Frage A 74): Ist die Auslegung des § 42 Abs. 2 Buchstabe a Doppelbuchstabe cc des Gesetzes über eine Altershilfe für Landwirte zutreffend, daß derjenige Betrieb, der als entwicklungsfähiger Betrieb für betriebliche Investitionen nach den Richtlinien für die Förderung von einzelbetrieblichen Investitionen in der Landwirtschaft und für die Förderung der ländlichen Siedlung gefördert wird, zunächst ausschließlich als aufnehmender Betrieb in Frage kommt und erst dann, wenn derartige Betriebe in unmittelbarer Nähe nicht vorhanden sind, andere übernehmende Betriebe unter bestimmten Voraussetzungen zum Zuge kommen, und können, sollte dies zutreffen, diesen bevorrechtigten Betrieben diejenigen Betriebe gleichgestellt werden, die nach den Richtlinien förderungsfähig sind? Im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung beantworte ich Ihre Frage wie folgt: § 42 Absatz 2 Buchstabe a cc des Gesetzes über eine Altershilfe für Landwirte sichert den landwirtschaftlichen Betrieben, die nach den Grundsätzen für die Förderung von einzelbetrieblichen Investitionen in der Landwirtschaft und für die Förderung der ländlichen Siedlung (Bundestags-Drucksache 7/1538) gefördert werden, einen Vorrang bei der Landaufnahme. Hierbei handelt es sich um Betriebe mit einem genehmigten Betriebsentwicklungsplan. Wenn eine nach Landesrecht bestimmte Stelle jedoch feststellt, daß die abzugebenden Flächen nicht durch einen landwirtschaftlichen Unternehmer bewirtschaftet werden können, der in den Genuß dieser einzelbetrieblichen Förderungsmaßnahmen kommt, können die Flächen durch landwirtschaftliche Unternehmer aufgenommen werden, deren Unternehmen a) seit mindestens einem Jahr eine Existenzgrundlage im Sinne des Altershilfegesetzes gebildet haben, b) in der Zeit nach dem 31. Juli 1969 nicht ganz oder zu wesentlichen Teilen durch den abgehenden Unternehmer bewirtschaftet worden sind und c) in den der Landaufnahme vorausgehenden 12 Monaten mindestens das Doppelte der für die Beitragspflicht nach dem Gesetz über eine Altershilfe für Landwirte festgesetzten Mindestbetriebsgröße erreicht haben oder durch die Landaufnahme mindestens das Dreifache der festgesetzten Mindestbetriebsgröße erreichen werden (§ 42 Abs. 4 GAL). Es kommt hierbei nicht darauf an, ob die Unternehmer des landaufnehmenden Betriebes in den Genuß von Maßnahmen nach den oben genannten Förderungsgrundsätzen kommen könnte. Maßgebend ist lediglich die Erfüllung der im Gesetz über eine Altershilfe für Landwirte aufgeführten Voraussetzungen, die ich Ihnen soeben genannt habe. Anlage 16 Antwort des Parl. Staatssekretärs Logemann auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Josten (CDU/CSU) (Drucksache 7/2584 Fragen A 76 und 77): In welcher Weise unterstützt die Bundesregierung die Bemühungen der Vogelschutzverbände in der Bundesrepublik Deutschland, den Vogelmord, besonders in Italien und Belgien, zu verhindern? Ist der Bundesregierung bekannt, welche Schäden durch Massenvernichtung von Singvögeln bisher schon entstanden sind? Herr Bundesminister Ertl beabsichtigt, in einem formellen Schreiben an seinen italienischen Kollegen mit der Bitte heranzutreten, sich intensiv für eine Abhilfe in der Angelegenheit einzusetzen. Da Gesetzesinitiativen bisher immer im italienischen Parlament gescheitert sind, wäre es zu 'begrüßen, wenn von seiten des Bundestages entsprechend auf Abgeordnete des italienischen Parlaments eingewirkt würde. Auch z. Zt. liegt ein Regierungsentwurf für eine Novellierung des italienischen Jagdrechtes dem italienischen Parlament vor, wird aber dort offensichtlich nicht behandelt. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bemüht sich um die Sammlung von exakten Unterlagen, da ich mir nach der bisherigen Erfahrung ohne solche wenig Erfolg für ein Vorgehen von deutscher Seite verspreche. Auch zu diesem Zweck hat eine Besprechung mit dem „Komitee gegen den Vogelmord" in der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tierschutz e. V., dem Deutschen Bund für Vogelschutz sowie dem Präsidenten der italienischen Liga gegen den Vogelmord stattgefunden. Leider konnte dem BML dabei nur ein allgemeiner Eindruck über die Situation vermittelt werden, nicht jedoch genaue und wissenschaftlich abgesicherte Daten über das Ausmaß der Vogeljagd und über seine Auswirkungen auf die Vogelpopulationen Deutschlands und deren ökologische Folgewirkung. Ich erwarte nunmehr die Ergebnisse der auch von der Bundesrepublik Deutschland unterstützten Untersuchung der Europäischen Gemein- Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 122. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Oktober 1974 8221* schaften über „Möglichkeiten eines besseren Schutzes der Zugvögel Europas auf der Ebene der EG". Zu diesem Zwecke stehe ich mit dem für Deutschland wesentlichen Bearbeiter der Studie, der Vogelwarte Radolfzell beim Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie in Verbindung. Ich hoffe, daß diese Untersuchung auch Aussagen zum Inhalt Ihrer zweiten Frage macht. Bisher liegen mir exakte Angaben nicht vor. Im übrigen möchte ich Sie zur genaueren Information insbesondere über die internationalen Aktivitäten und um diese Antwort nicht zu lang werden zu lassen auch auf die Beantwortung der Anfragen der Herren Kollegen Dr. Fuchs und Spitzmüller hinweisen (siehe Protokolle der 115. Sitzung des Deutschen Bundestages vom 18. September 1974 und der 67 Sitzung vom 28. November 1973). Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Schirmer (SPD) (Drucksache 7/2584 Fragen A 86 und 87) : Welchen Erfolg hatten inzwischen die in der DPC-Ministerratssitzung und durch bilaterale Verhandlungen unternommenen Bemühungen des Bundesministers der Verteidigung, um zu verhindern, daß die Regierung der Niederlande ihre im Verteidigungsweißbuch veröffentlichte Absicht realisiert und einen Teil ihrer auf deutschem Boden stationierten Verbände zurückzieht? Wird sich die Bundesregierung weiter darum bemühen, den nicht vereinbarten Abzug verbündeter Militäreinheiten zu verhindern, und wird sie dabei möglichst auch die zivilen (örtlichen und regionalen) Belange berücksichtigen, wie das z. B. im Bereich der Stadt Oldendorf deutlich wird, wenn der vom Kommandeur niederländischer Einheiten angekündigte Abzug stattfinden sollte? Die niederländische Regierung hatte das Konsultationsverfahren über ihren Verteidigungsplan in der NATO am 21. Mai 1974 eingeleitet — bereits 8 Wochen vor Erscheinen ihres Verteidigungsweißbuches. Darüber hinaus fanden bilaterale Besprechungen zwischen dem niederländischen und dem deutschen Verteidigungsminister statt. Die Bundesregierung und die NATO-Gremien brachten übereinstimmend ihre Besorgnis über die niederländischen Pläne zum Ausdruck. Dies führte dazu, daß die in den Niederlanden stationierte 5. Reservedivision nicht aufgelöst wird und keine niederländischen Heeresverbände aus der Bundesrepublik abgezogen werden. Als besonderen Erfolg der Konsultationen möchte ich te hervorheben, daß die niederländische zugesagt hat, keine einseitige Reduzierung des Heeres vor MBFR-Beschlüssen vorzunehmen. Die auf Grund der Konsultationen vorgenommenen Abänderungen ides niederländischen Verteidigungsplanes fanden daraufhin ihren teilweisen Niederschlag bei der Abfassung des Verteidigungsweißbuches. Auch bei den Flugabwehrraketeneinheiten hat die niederländische Regierung Veränderungen der ursprünglichen Planungen vorgenommen: Es werden hier nicht, wie ursprünglich geplant, 6 sondern 8 der insgesamt 11 HAWK-Batterien in Deutschland verbleiben. Ihre 2. Frage, Herr Kollege Schirmer, beantworte ich wie folgt: Es ist die Politik des ganzen Bündnisses, die Sicherheit unvermindert aufrechtzuerhalten und dabei einseitige Truppenverminderungen vor MBFR-Vereinbarungen zu vermeiden. Selbstverständlich wird sich die Bundesregierung sowohl bilateral als auch in den NATO-Gremien weiterhin gegen einen vorzeitigen Abzug verbündeter Streitkräfte einsetzen. Dabei werden, wenn immer möglich, auch örtliche und regionale Belange berücksichtigt, wenn sie nicht militärischen Gründen entgegenstehen. Die Äußerungen des von Ihnen angeführten niederländischen Kommandeurs waren voreilig und nicht autorisiert. Es waren keine genau bezeichneten Einheiten für den Abzug vorgesehen; darüber hinaus hat die niederländische Regierung, wie ich bereits bei der Beantwortung Ihrer 1. Frage ausführte, ihre Pläne inzwischen abgeändert. Anlage 18 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Würtz (SPD) (Drucksache 7/2584 Fragen A 88 und 89) : Wie beurteilt die Bundesregierung den im Stern Nr. 40 Seite 78 wiedergegebenen Ausspruch eines Oberstleutnants „Wir sprechen zwar offiziell von Innerer Führung, aber in Wirklichkeit bilden wir eine Elite aus" und den eines Obersten auf Seite 137 Tiber die Innere Führung „Nach 15 Jahren Bundeswehr habe ich immer noch nicht begriffen, was das sein soll. Das verwirrt doch die Soldaten nur."? Beabsichtigt die Bundesregierung, den im Stern-Artikel namentlich genannten Offizieren, falls sich die Aussagen als richtig wiedergegeben herausstellen, die Grundsätze der Inneren Führung zu erläutern? Aufgrund einer Überprüfung hat sich herausgestellt, daß der im Artikel genannte Oberstleutnant das ihm zugeschriebene Zitat weder wörtlich noch dem Sinne nach gemacht hat. Es entspricht auch nicht seiner Überzeugung. Er hat sich vielmehr zum angesprochenen Problem dahingehend geäußert, daß Innere Führung für ihn kein Diskussionsthema sei, weil er die mit der Inneren Führung verbundene zeitgemäße Menschenführung, den kooperativen Führungsstil und die politische Bildung der Soldaten im Sinne des parlamentarisch-demokratischen Rechtsstaates bejahe und praktiziere. Auch das einem Oberst zugeschriebene Zitat ist aus einem anderen gedanklichen Zusammenhang herausgenommen, der inhaltlich und der Tendenz nach von dem des Artikels wesentlich abweicht. Der Offizier hat vielmehr geäußert, daß in der Truppe Innere Führung „praktiziert" werde. Deshalb halte er die ständige Wiederholung von be- 8222* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 122. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Oktober 1974 währten und nicht in Frage gestellten Prinzipien der Inneren Führung durch Diskussionen außerhalb der Bundeswehr für wenig sinnvoll. Anlage 19 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Conradi (SPD) (Drucksache 7/2584 Fragen A 90 und 91) : Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung getroffen, um eine Wiederholung tragischer Unfälle, wie den Tod des herz-und nierenkranken Pioniers Friedhelm Willemsen nach einem 20-km-Marsch, zu verhindern? Ist die Bundesregierung bereit, die Musterungsordnung unverzüglich so zu ändern, daß derartige krasse Fehldiagnosen — ein Herzfehler wäre mit einem normalen EKG erkennbar gewesen — zukünftig ausgeschlossen werden, beispielsweise durch Überprüfung von Musterungsdiagnosen durch andere Ärzte, und wird die Bundesregierung von sich aus darauf einwirken, eventuell solche Vorurteile in Musterungskommissionen, jeder Musterungskandidat sei von vornherein ein möglicher Simulant, abzuhauen? Zu Frage A 90: Tragische Ereignisse des vorerwähnten Ablaufs werden sich auch in Zukunft durch besondere Maßnahmen, gleichgültig welcher Art, nicht völlig vermeiden lassen. Zu jeder Tragik im menschlichen Leben gehören erfahrungsgemäß unvorhersehbare Momente, denen nicht vorzubeugen ist. Zu Frage A 91: Das zur Zeit gültige Wehrpflichtgesetz schreibt im § 17 Abs. 4-7 die Untersuchungen und die dazugehörenden Untersuchungsmethoden bei den Musterungen vor. Dabei werden solche Untersuchungen vorgenommen, die nach dem Stand der ärztlichen Wissenschaft für die Beurteilung der Tauglichkeit des Wehrpflichtigen für den Wehrdienst notwendig und im Rahmen einer Reihenuntersuchung erforderlich sind Ärztliche Untersuchungen, die einer ärztlichen Behandlung oder einer Operation im Sinne des § 17 Abs. 4 Satz 6 des Soldatengesetzes gleichkommen, dürfen nicht ohne Zustimmung des Wehrpflichtigen vorgenommen werden. Durch eine Änderung des Wehrpflichtgesetzes und der Musterungsverordnung im Sinne einer Erweiterung der Untersuchungsmethoden würde die Wahrung der körperlichen Unversehrtheit, so wie sie vom Gesetzgeber verstanden wird, nicht gewährleistet. Außerdem steht nicht zu erwarten, daß durch eine derartige Erweiterung der Untersuchungsmethoden sogenannte stumme Krankheiten erkennbar werden, z. B. hätte in dem der Anfrage zugrunde liegenden Falle ein einfaches EKG normale Befunde ergeben. Die für den Tod des Soldaten verantwortliche Ano- malie des Herzens hätte erst durch komplizierte Untersuchungsmethoden, wie z. B. durch Anwendung eines Herzkatheters erkannt werden können. Anlage 20 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Engelsberger (CDU/ CSU) (Drucksache 7/2584 Fragen A 95 und 96) : Mit welcher Zahl von Wehrdienstverweigerern ist zu rechnen, wenn nach den Plänen der Bundesregierung die Wehrpflichtigen in Zukunft ohne Prüfungsverfahren zwischen dem Dienst in der Bundeswehr und dem zivilen Ersatzdienst werden wählen können, und welche Tatsachen haben den Bundesverteidigungsminister zu der Aussage veranlaßt, „ich stehe vor jedermann gerade, daß die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr nicht beeinträchtigt wird"? Ist sichergestellt, daß im Falle der freien Wahl zwischen Wehrdienst und zivilem Ersatzdienst genügend Ersatzdienstplätze zur Verfügung stehen, und treffen Pressemeldungen zu, daß die Kosten für die zusätzlichen Ersatzdienstplätze sich auf 600 Millionen DM belaufen werden? Zu Frage A 95: Die Zahl der Kriegsdienstverweigerer ist von 1968 bis 1972 jährlich stark gestiegen. 1968 waren es 11 952 Anträge, 1972 dann 33 792. Jahre 1973 gab es mit 35 192 Anträgen einen Zuwachs von 4,1 Prozent. Im ersten Halbjahr 1974 liegt die Zahl der Antragsteller um 3 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Von einem Musterungsjahrgang haben sich bislang höchsten 28 000 Wehrpflichtige auf das Grundrecht der Kriegsdienstverweigerung berufen. Das waren 7 Prozent des Jahrgangs. Diese Entwicklung zeigt, daß ein Kulminationspunkt erreicht, vermutlich schon überschritten ist. Wie sich der Fortfall des Prüfungsverfahrens für ungediente Kriegsdienstverweigerer auswirken wird, kann heute niemand genau voraussagen. Die Zahl der Anträge wird erfahrungsgemäß auch davon abhängen, daß der Zivildienst gleiche Belastungen wie der Wehrdienst mit sich bringt und daß anerkannte Kriegsdienstverweigerer ohne Verzug und ausnahmslos zum Zivildienst herangezogen werden. Trotz der wachsenden Zahl von Wehrpflichtigen, die sich auf das Grundrecht der Kriegsdienstverweigerung berufen haben, war der personelle Bedarf der Streitkräfte sowohl nach Zahl als auch nach körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit, nach Bildung und Berufsvoraussetzung gesichert. In der zweiten Hälfte unseres Jahrzehnts wird die Zahl der wehrdienstfähigen Wehrpflichtigen, die zur Einberufung heranstehen, von Jahr zu Jahr größer. Der Bedarf der Streitkräfte an Wehrpflichtigen bleibt in dieser Zeit gleich. Er wird nach Umstellung auf die neue Bundeswehrstruktur noch etwas geringer sein als bisher. Außerdem ist festzustellen, daß die jungen Männer inzwischen mehr Bereitschaft zum Wehrdienst Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 122. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Oktober 1974 8223* zeigen als in den Jahren vorher. Sollte sich entgegen der so begründeten Erwartung die Zahl der Kriegsdienstverweigerer infolge des Verzichts auf ein Prüfungsverfahren dennoch erheblich erhöhen, muß vermutet werden, daß Antragsteller die Bedingungen des Grundgesetz-Artikels 4 Absatz 3 nicht erfüllen. Dann soll nach dem Vorschlag des Bundesministers der Verteidigung die Bundesregierung das Recht haben, die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte, das heißt ihren personellen Bedarf, dadurch zu sichern, daß ein Prüfungsverfahren neuer Art nur diejenigen vom Wehrdienst freistellt, die tatsächlich eine Gewissensentscheidung gegen den Kriegsdienst mit der Waffe getroffen haben. Abgesehen davon werden jederzeit Einberufene oder dienstleistende Wehrpflichtige und Reservisten, die für den Verteidigungsumfang benötigt werden, zur Feststellung der berechtigten Inanspruchnahme des Grundrechts auf Kriegsdienstverweigerung einem modifizierten Prüfungsverfahren unterworfen bleiben. Damit ist gewährleistet, daß die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr durch die vorgeschlagene Regelung nicht beeinträchtigt werden kann. Zu Frage A 96: Die Entwicklung der verfügbaren Zivildienstplätze und die Einbeziehung weiterer ziviler Tätigkeiten, vor allem im sozialen Bereich, in denen die Dienstpflicht erfüllt werden kann, läßt erwarten, daß selbst bei einer weiteren Zunahme der Kriegsdienstverweigerer jeder von ihnen Zivildienst leisten muß. Die jährlichen Kosten für 1 000 Zivildienstplätze belaufen sich auf rund 10 Millionen DM. Anlage 21 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Haack auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Seiters (CDU/CSU) Drucksache 7/2584 Frage A 97) : Teilt die Bundesregierung die Auffassung des Entwurfs des Bundesraumordnungsprogramms vom 25. Juli 1974, wonach die wirtschaftlichen und infrastrukturellen Schwächen des emsländisch-ostfriesischen Raums, über eine verstärkte Wirtsdiaftsförderung hinaus eine Verbesserung der überregionalen Verkehrseinbindung erforderlich macht? Ja. Den wirtschaftlichen und infrastrukturellen Schwächen des emsländisch-ostfriesischen Raumes wird nach den Zielsetzungen des Raumordnungsprogrammes im Rahmen einer Gesamtkonzeption für die Gebietseinheit 7 (Ems) auch durch Maßnahmen zur Verbesserung der überregionalen Verkehrsanbindung entgegenzuwirken sein. Anlage 22 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Haack auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Ey (CDU/CSU) (Drucksache 7/2584 Fragen A 98 und 99) : Wie beurteilt die Bundesregierung die Marktsättigungserscheinungen im Wohnungsbau, und in welchem Umfang sind im Bundesgebiet Leerwohnungen vorhanden? Wie hoch schätzt die Bundesregierung das anfallende Finanzaufkommen aus der von ihr beabsichtigten Planungswertausgleichsabgabe? Zu Frage A 98: Zu einem funktionsfähigen Wohnungsmarkt gehört eine gewisse Fluktuationsreserve in Form leerstehender Wohnungen. Eine ausreichende Leerraumreserve vergrößert die Wahlmöglichkeiten bei der Suche nach einer geeigneten Wohnung und wirkt regulierend auf die Entwicklung der Marktmieten ein. Die veränderte Marktlage und der dadurch entstandene Leerwohnungsbestand haben bereits teilweise zu günstigeren Konditionen für Eigentumswohnungen und bei neu vermieteten Wohnungen geführt. Die in der unternehmerischen Wohnungswirtschaft zum Teil entstandenen Probleme ergeben sich, wie die Bundesbank in ihrem letzten Monatsbericht zutreffend feststellt, weniger aus der Gesamtzahl der freien Wohnungen als vielmehr aus der Konzentration dieser ungenutzten Wohnungen auf bestimmte Regionen, bestimmte Preisklassen und insbesondere auf bestimmte Bauträgergesellschaften und Baufirmen, die schon aus Liquiditätsgründen darauf angewiesen sind, rasch zu verkaufen oder zu vermieten. Manche Wohnungsbauträger und Finanzierungsinstitute haben die Absatz- und Finanzierungsmöglichkeiten offenbar überschätzt. Es gehört zu ihren unternehmerischen Aufgaben, sich auf die daraus folgenden Risiken und Schwierigkeiten einzustellen. Zur Größe des Leerwohnungsbestandes können keine zeitnahen Angaben gemacht werden, da es hierüber keine laufende Statistik gibt. Zur Frage nach den Möglichkeiten einer statistischen Erfassung hat Herr Bundesminister Ravens bereits am 24. Mai auf eine Frage von Herrn Kollegen Dr. Schneider Stellung genommen. Auf das Bundestagsprotokoll der 104. Sitzung vom 5. Juni 1974 Anl. 46 darf ich verweisen. Zu Frage A 99: Die von den konkreten Umständen des Einzelfalles abhängigen unterschiedlichen Wertsteigerungen des Grund und Bodens lassen eine auf das gesamte Bundesgebiet bezogene Schätzung des Aufkommens der Ausgleichsbeträge nicht zu. Die Höhe des Finanzaufkommens aus den vorgesehenen Ausgleichsbeträgen hängt zunächst und vor allen Dingen davon ab, in welchem Umfange die Gemeinden Bauland in ihren Bebauungsplänen ausweisen. Darüber hinaus werden die Bodenwertsteigerungen entscheidend beeinflußt von Art und Maß der zulässigen baulichen Nutzung und der Lage des Grundstücks im Siedlungsgefüge. Selbst bei gleicher Art und gleichem Maß der zulässigen baulichen Nutzung werden also unterschiedliche Wertsteigerungen in verschiedenen Gebieten einer Gemeinde entstehen. Im Rahmen eines von meinem Hause vergebenen Forschungsauftrages sind die Ausgleichsbeträge grob geschätzt worden, die jährlich in den nächsten 10 8224* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 122. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Oktober 1974 Jahren für einige Städte nach der voraussichtlichen Entwicklung zu erwarten sind. Für zwei Großstädte im süddeutschen Raum würden die Ausgleichsbeträge danach in einem Falle etwa 165 Millionen DM jährlich betragen, in einem anderen Fall 5 Millionen DM. Bei einer Großstadt im Ruhrgebiet würden jährlich etwa 6 Millionen DM Ausgleichsbeträge anfallen. Die entsprechenden Zahlen für 2 Kleinstädte im Ruhrgebiet sind 1,9 bzw. 0,8 Millionen DM. Werden in diesen Gemeinden allerdings Erschließungsbeiträge erhoben, so werden diese nach dem Entwurf der Novelle zum Bundesbaugesetz auf die Ausgleichsbeträge angerechnet. Anlage 23 Antwort des Bundesministers Franke auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Franz (CDU/CSU) (Drucksache 7/2584 Frage A 100) : Hat die Bundesregierung den Senat von Berlin gebeten, dafür zu sorgen, daß in Prospekten des Berliner Verkehrsamts der bisher enthaltene Hinweis auf den Berliner Amtssitz des Bundespräsidenten ausgelassen wird? Ihre Anfrage beantworte ich mit „Nein" Anlage 24 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Glotz auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Schreiber (SPD) (Drucksache 7/2584 Frage A 106) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß für die Absolventen der sogenannten Sonderhegabtenprüfung während ihres Studiums außerordentliche finanzielle Härten entstehen, und wenn ja, beabsichtigt die Bundesregierung, dieser Personengruppe im Rahmen des Bundesausbildungsförderungsgesetzes einen Förderungsbetrag zu gewähren, der dem Einkommen dieser Personen im vorher ausgeübten Beruf entspricht? Der Bundesregierung ist bekannt, daß viele der Auszubildenden, die den Hochschulzugang durch eine Begabtensonderprüfung erreichen, sich während ihres Studiums in einer finanziell schwierigen Situation befinden; dies ist insbesondere dann der Fall, wenn sie z. B. vorher längere Zeit erwerbstätig waren und bereits eine Familie haben. In derselben Situation befinden sich ebenso häufig die Auszubildenden, die die Hochschulreife auf einem Abendgymnasium oder Kolleg erworben haben. Im Rahmen der Möglichkeiten des Förderungsrechts ist dem durch das 2. ÄndG zum Bundesausbildungsförderungsgesetz Rechnung getragen worden: Die elternunabhängige Förderung in § 11 Abs. 3 BAföG wurde gerade mit der Zielrichtung auf diesen Personenkreis erweitert; auch die Bestimmung über die Verdoppelung der Freibeträge in § 25 a BAföG kommt vornehmlich diesem Kreis von Auszubildenden zugute. Dagegen sieht sich die Bundesregierung nicht in der Lage, den Absolventen der Begabtensonderprüfung sowie den Auszubildenden, die sich in einer entsprechenden besonderen Lebens- und Ausbildungssituation befinden, einen Förderungsbetrag zu leisten, der in seiner Höhe an ihrem Einkommen während der früheren Erwerbstätigkeit orientiert ist. Das Gesetz räumt eine solche Möglichkeit nicht ein. Die Bundesregierung sieht sich aber auch aus grundsätzlichen und finanziellen Erwägungen gehindert, eine entsprechende Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes vorzuschlagen: Das Gesetz, das eine Erstausbildung ermöglichen will, ist auf die Leistung von Unterhaltsersatz in den Fällen angelegt, in denen Kinder aus einkommensschwachen Schichten einen Unterhaltsanspruch gegen ihre Eltern nicht realisieren können; es ist konsequent, daß der Förderungsanspruch — wie der Unterhaltsanspruch — auf die Deckung des notwendigen Lebens- und Ausbildungsbedarfs gerichtet ist. Jede Durchbrechung dieses Prinzips würde zudem zu sehr erheblichen finanziellen Mehraufwendungen führen, für die eine Deckungsmöglichkeit nicht besteht. Anlage 25 Antwort des Staatsministers Moersch auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. h. c. Wagner (Günzburg) (CDU/CSU) (Drucksache 7/2584 Frage A 112) : Trifft die Meldung der .Welt" vom 3. Oktober 1974 zu, einem von polnischen Polizisten in Landsberg an der Warthe verhafteten Berliner sei verwehrt worden, mit der Deutschen Botschaft in Warschau Kontakt aufzunehmen, und was hat die Bundesregierung getan, um die Kompetenzen und Zuständigkeiten der Deutschen Botschaft in Warschau gegenüber den polnischen Behörden zu wahren? Dem Auswärtigen Amt war bisher nur die Tatsache der Verhaftung und der späteren Freilassung des betreffenden Berliners bekannt. Der in der genannten Pressemeldung geschilderte Vorfall war uns weder von dem Betroffenen noch von seinen Angehörigen mitgeteilt worden. Das Auswärtige Amt und die Botschaft in Warschau bemühen sich z. Zt. um eine Aufklärung des Vorfalls. Anlage 26 Antwort des Staatsministers Moersch auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Höcherl (CDU/CSU) (Drucksache 7/2584 Frage A 113) : Teilt die Bundesregierung meine Auffassung, daß die Stimmabgabe der deutschen Delegation in der UNO in der Frage Südafrikas widersprüchlich ist, und was sind bejahendenfalls die Gründe hierfür? Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 122. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Oktober 1974 8225* Die Bundesregierung teilt diese Auffassung nicht, und zwar deshalb nicht, weil es sich um zwei verschiedene Anträge handelte. Einmal ging es um einen Entschließungsantrag auf Zurückweisung des Beglaubigungsschreibens der südafrikanischen Delegation, mit der Begründung, diese sei nicht repräsentativ für die südafrikanische Bevölkerung. Die Prüfung der Beglaubigungsschreiben muß sich aber auf die formale Richtigkeit beschränken und darf sich nicht auf die materielle Legitimation einer Delegation erstrecken. Sonst werden Legitimationsfragen die Debatte beherrschen. Durch Verfahrensentscheidungen können Mitgliedschaftsrechte beeinträchtigt werden. Dies steht nicht im Einklang mit der Charta der VN. Wir haben deshalb gegen diese Resolution gestimmt. In einem weiteren Entschließungsantrag wurde I der Sicherheitsrat aufgefordert, die Beziehungen der VN zu Südafrika zu überprüfen. Dieser Antrag zielt auf das in Art. 6 der Charta vorgesehene Verfahren, wonach der Sicherheitsrat der Generalversammlung den Ausschluß eines Mitgliedstaates, der die Grundsätze der Charta verletzt, empfehlen kann. Ein derartiges Verfahren bietet den Vereinten Nationen die Möglichkeit, im Rahmen der Charta politisch auf Südafrika einzuwirken. Wie bekannt verurteilt die Bundesregierung vorbehaltlos jede Form der Rassendiskriminierung und tritt für die Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht ein. Sie hat dies vor den Vereinten Nationen wiederholt mit Nachdruck erklärt. Unser Vertreter in New York hat daher dieser Resolution zugestimmt.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ignaz Kiechle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Kollege Gallus, ich habe nicht gesagt, daß das, was die Bundesregierung aussagt, falsch sei. Ich habe nur gesagt — ich schimpfe deswegen gar nicht —, daß sie nicht in der Lage ist, halbwegs vernünftige Zahlen für die nächsten Jahre zu präsentieren, auch mit dem ganzen Riesenapparat nicht. Aber den Bauern predigt sie, sie sollten ihre Produktion dem Bedarf anpassen. Das ist das Problem!

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich kann nur sagen, meine Damen und Herren. Daß man die Forderung nach Mengensteuerung laut stellt — das ist ja nun wohl heute auch wieder offiziell angeklungen — und dabei so tut, als sei das leicht möglich und außerdem im großen und ganzen Sache der Landwirtschaft — siehe Selbstbeteiligung —, man aber selbst keine Ahnung von der künftigen Entwicklung hat, das ist eben nicht seriös.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, an dieser Stelle möchte ich einmal eine verschlechterte Rahmenbedingung der Agrarpolitik anführen, die sich im Hinblick auf die gesunkene reale Kaufkraft mancher Bevölkerungskreise zeigt. Die Bundesregierung begnügt sich dann meist damit, von notwendigen strukturellen Anpassungen zu sprechen. Sie tut es seit Jahren bei der Agrarpolitik, sie tut es heute z. B. auch bei der Automobil- und der Textilindustrie. Das da auch andere als Strukturgründe eine Rolle spielen, möchte ich Ihnen an einem Beispiel zeigen. Ich möchte dies gerade als Landwirt tun, weil ich ein sehr eindrucksvolles Schreiben eines Betriebsrats eines großen deutschen Textilwerks bekommen habe. In diesem Schreiben wird mir klar nachgewiesen, daß dieselbe Ostfirma mit demselben Produkt in übereinstimmen-



    Kiechle
    den Anzeigen in Ost- und West-Berlin um Absatz wirbt. Es handelt sich in dem Falle um eine Strumpfhose.

    (Lachen bei der SPD)

    — Lachen Sie ruhig! In Ost-Berlin kostet sie 9,50 DM. Das Etikett war überklebt, sie hatte vorher 15 DM und soundsoviel gekostet. Und in West-Berlin kostet sie 75 Pfennig. Die Strumpfhose wurde von Leuten dieses Werks am selben Tag gekauft, sowohl in Ost- als auch in West-Berlin. Da kann man doch nun nicht mehr von Strukturanpassung reden. Meine Damen und Herren, das ist doch nicht mehr und nicht weniger als Existenzvernichtung durch Dumpingpreise. Hier hätte die Bundesregierung eine Schutzverpflichtung zugunsten solcher Zweige, hier geht es aber auch — und deswegen sage ich es in dem Zusammenhang von dieser Stelle aus — um Arbeitsplätze und um die Kaufkraft der Bevölkerung, die für uns als Landwirte sehr wohl eine große Rolle spielt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, angesichts der allgemeinen Nahrungsmittelversorgung in der Welt stellt sich bei uns die Frage nach echten Überschüssen — davon war ja vorher die Rede —, wenn ich einmal von Butterfett absehe, fast nicht. Es stellt sich vielmehr die Verpflichtung der EG-Regierungen zu einer dauernden und nachhaltig gesicherten reichlichen Versorgung von 260 Millionen Menschen mit Lebensmitteln. Präsident Fords jüngste Maßnahme sollte jedem Einsichtigen zeigen, was auf der Welt los ist. Meine Damen und Herren, es ist nur eine ganz knappe Marge zwischen Zuviel und Zuwenig, innerhalb der wir leben. Wer jeden Tag genug und beliebig zu essen haben will, muß mehr produzieren, als er voraussichtlich braucht. So genau aufs Kilo, wie manche, ich muß schon sagen, engstirnige Verbandsinteressenten und Laien traurigerweise glauben, läßt sich das tägliche Brot nicht erzeugen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Hier spricht, Ungläubigen und ähnlichen Leuten zum Trotz, auch der liebe Gott ein Wort mit.
    Es wäre für Verbraucher und Bauern gut, wenn die Agrarmarktkosten und so manche Hilfe für die Landwirtschaft künftig unter den Begriff „Vorsorge und Sicherheit für unsere Menschen" anstatt unter der diskriminerenden Bezeichnung „Subvention" liefen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Nur zwei Industrieregionen dieser Erde sind überhaupt in der Lage, Lebensmittel über den eigenen Bedarf hinaus zu erzeugen und auf Vorrat zu halten: die USA und Kanada auf der einen Seite und die EG auf der anderen Seite. Niemand sonst, weder Rußland noch irgendwelche Staaten der dritten Welt, kann dies tun. Von uns also hängt damit die Sicherheit der Ernährung unserer Menschen wesentlich mit ab.
    Versetzen Sie sich doch bitte einmal in die psychologische Lage von Menschen, die ihrerseits beschimpft, zumindest aber kritisiert werden, wenn sie zuviel produzieren, andererseits dann aber von dem
    Herrn Bundespräsidenten aufgefordert werden — unter dem Motto „Zu viele Menschen haben zuwenig zu essen" —, zu spenden. Es ist doch in der Öffentlichkeit fast nicht verkaufbar, daß wir uns hier dauernd über „entschieden zuviel zu essen" beklagen, auf der anderen Seite aber dann bei denselben sammeln, um anderen, die Hunger haben — und das wird doch wohl niemand bezweifeln — zu helfen.
    Lassen Sie mich ein paar Gedanken auf die Zukunftsentwicklung verwenden. Meine Damen und Herren, der Politologe Karl Deutsch hat dazu sinngemäß vor kurzer Zeit folgendes gesagt:
    Wir leben in einem hochindustrialisierten Land. In relativ kurzer Zeit, etwa 10 bis 15 Jahren, werden solche Länder in drei Bereichen vor ungeheuren Schwierigkeiten stehen. Der erste Bereich — er zeichnet sich bereits ab — ist die Energieversorgung. Der zweite Bereich — ebenfalls bereits erkennbar — ist die Versorgung mit Rohstoffen. In beiden Bereichen findet schon ein weltweiter Verteilungskampf statt.
    Meine Damen und Herren, die Auswirkungen dieses Verteilungskampfes sind ja spürbar, sowohl für Volkswirtschaften als auch für den einzelnen. Was da heute geleistet wird, ist wohl eine Art Vermögensabgabe der Industrieländer an die Rohstoffländer — von diesen übrigens erzwungen —, die im Vergleich zu unseren bisherigen freiwilligen Leistungen etwa im Rahmen der Entwicklungshilfe gigantische Ausmaße hat und noch annehmen kann. Dies gilt aber für Rohstoffe mindestens ebenso wie für Energie, denn wir haben außer Kohle kaum Rohstoffe zur Verfügung. Unsere Abhängigkeit kann zunehmen, und ich bin davon überzeugt, daß sie zunehmend steigen wird; sie kann bis an die Grenze der Erpreßbarkeit gehen.
    Karl Deutsch nennt einen dritten Bereich: die Verknappung der Lebensmittel. Er befürchtet, daß, wenn die Bevölkerung der Welt rapide weiter wächst, in wenigen Jahren auch in diesem Bereich Verteilungskonflikte weltweit auftreten werden. Diese Gefahr ist doch heute schon sichtbar. Die westliche Welt verschließt nur weitgehend, was den öffentlichen Bereich anbetrifft, noch die Augen davor. Aus einer Zeit des Überflusses würden dann auch wir in eine Zeit der Verknappung eintreten. Auch die Lieferländer von Rohstoffen zur Lebensmittelproduktion oder von Lebensmitteln selbst, werden aufhören, zu Billigstpreisen uns zu beliefern, um Industriegüter dafür zu erhalten. Mit dem Ausbau moderner Kommunikationsmittel wächst das Bewußtsein und das Wissen von zwei Drittel der Weltbevölkerung über die — verglichen mit uns — katastrophale eigene Lage. Es war doch das Nichtwissen über diesen Unterschied, der wesentlich zur Stabilität der bisherigen weltpolitischen Situation beigetragen hat, trotz der fast unerträglichen Ungleichheit. Diese Diskrepanz aber, meine Damen und Herren, läßt sich nicht länger aufrechterhalten. Es entwickelt sich ein politisches Klima, welches sich z. B. in der Welthandelskonferenz und anderen Bereichen niederschlagen kann, woraus sich dann Beschränkungen, Eingriffe und Boykottmaßnahmen gegen hochindustrialisierte Länder entwickeln können, von deren



    Kiechle
    Umfang wir uns im Augenblick noch keine Rechenschaft ablegen.
    Hier spielt die Landwirtschaft eine erhebliche Rolle. Der entscheidende Konflikt, meine Damen und Herren, wird nicht darüber auftreten, warum bei uns jeder dritte oder zweite ein Auto fährt und beispielsweise in Indien fast keiner; er wird in dem Augenblick einsetzen, in dem der breiten Weltöffentlichkeit im Sinne von Völkern erkennbar wird, daß in einem Jahr 50 oder 100 oder 200 Millionen Menschen hungern oder verhungern müssen, während andere im Überfluß leben. Eine solche Situation kann man politisch kurzfristig durchstehen, langfristig aber nicht. Daran hat Agrarpolitik von heute zu denken, wenn sie den Namen „Politik", nämlich Gestaltung der Zukunft, wirklich verdienen will.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Dann darf man aber bei uns keinesfalls die Menschen, die das tägliche Brot erzeugen, wirtschaftlich am schlechtesten stellen. Dann darf man keine Einschränkungen eigener sicherer Nahrungsquellen systematisch betreiben und dabei noch — ich gebe zu: überzeugt — glauben, das sei modern. Dann darf man auch nicht die Bauern psychologisch unter Druck setzen — das gilt nicht nur für die deutschen —, indem man sie zu Kostgängern der Nation zu stempeln versucht

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    — ich erinnere an das berühmte Wort eines SPD-Abgeordneten von der „privilegiertesten Schicht in unserer Bevölkerung" —, indem man ihnen über das allen anderen zugemutete Maß hinaus Stabilitätsopfer zumutet und außerdem, Herr Bundesminister, mit schönfärberischen Broschüren ihnen in ihrem Versuch, die Öffentlichkeit auf ihre Lage aufmerksam zu machen, in den Rücken fällt.
    Dazu gehört auch die Behauptung, die Vorsteuerpauschale habe Subventionscharakter und die Kindergeldregelung sei ein zusätzlicher Einkommensbestandteil. Ich weiß nicht mehr, wer das heute gebracht hat.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Der Herr Saxowski!)

    Meine Damen und Herren, wenn doch jeder Bürger dieses Landes, ob Ministerialdirigent oder Sozialhilfeempfänger — natürlich, sofern er Kinder hat —, dieses Kindergeld bekommt, dann ist es nicht ganz redlich, das so darzustellen und den Bauern aufs Butterbrot zu schmieren, als ob sie da nun wieder eine Sonderleistung bekämen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf von der CDU/CSU: Als ob es eine zusätzliche Hilfe für die Landwirtschaft wäre!)

    Ich stelle hier folgende Fragen an die Bundesregierung: Welche Mengen an Nahrungsmitteln — aufgegliedert nach den verschiedenen Produkten — stellen für 260 Millionen Menschen eine normale Vorratshaltung dar? Das muß doch einmal gesagt werden, damit man dann über Überschüsse reden kann.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Welche Mengen sind eine Sicherheitsreserve unter Berücksichtigung des labilen Welthandels und von Ernteschwankungen? Welche Mengen sollten von der EG für die hungernden Völker präventiv und kontinuierlich zur Verfügung gestellt werden? Bei welchen Produkten will die Bundesregierung eine Mengensteuerung einführen und wie, bei wem, mit welchem Ziel durchführen? Ist die Bundesregierung bereit, den deutschen Bauern ein Marktinstrument zu verschaffen ähnlich etwa der französischen FORMA? Hat der Bundeskanzler, als er von seiner Konzeption der Agrarpolitik hier im Hause sprach, nur in der damaligen 5 %-Kategorie gedacht oder etwa auch an die existentiellen Fragen wie Grenzausgleich und Folgen für die Bauern aus der laufenden Auseinanderentwicklung der Währungsparitäten sowie an die sich stark vermindernden Marktanteile der deutschen Landwirtschaft bei wichtigen Produkten?
    Meine Damen und Herren, Reform der Agrarpolitik ist also derzeit wieder einmal ein gängiges Schlagwort. Bundesregierung und auch ihr nahestehende Organisationen lassen es zu, daß der Bürger draußen darunter ausschließlich Verminderung der finanziellen Verbindlichkeiten für die Agrarpolitik, Beseitigung der sogenannten Überschüsse sowie Beschuldigungen gegenüber dem einzig echten, kompetenten Gemeinschaftsorgan versteht. Das ist aber keine Konzeption.
    Der zuständige Fachminister hat auf die Frage nach dem neuen Reformkonzept — er sprach heute auch wieder einiges dazu -- am 5. April 1974 wörtlich erklärt:
    Ich würde sagen, die Zielvorstellungen — des neuen Reformkonzepts —
    liegen ungefähr in Art. 39, d. h. angemessene Beteiligung der Landwirte an der allgemeinen Einkommensentwicklung, aber gleichzeitig auch ausreichende und preiswerte Versorgung der Verbraucher.
    Herr Bundesminister, wir stimmen Ihnen da zu. Aber das ist weder ein Reformkonzept noch ist es neu. Das ist der alte Art. 39 des EWG-Vertrages, von dem wir immer ausgingen.

    (Dr. Ritz [CDU/CSU] : So ist es!)

    Ist deswegen, so muß man sich schon fragen, das ganze Donnern, das ganze Spektakulum mit den eigenen Nachbarn und auch mit unseren Bauern erforderlich gewesen?
    Wir, die CDU/CSU, bekennen uns leidenschaftlich zu einem einigen Europa. Wir wissen, daß uns die Geschichte auch gar nicht mehr allzu viel Zeit lassen wird, uni zu verhindern, daß Europas Einzelstaaten zum bedeutungslosen Anhängsel von Machtblöcken werden. Wir waren und sind bereit — ich sage das ausdrücklich --, dafür Opfer zu bringen, aber gemeinsame. Der Weg zu einem einigen Europa mag länger dauern als ursprünglich angenommen. Er muß aber weitergegangen werden. Wenn längere Übergangszeiten geänderte Übergangsbedingungen erfordern, dann laßt uns miteinander darüber reden! Dies muß aber — wie unter Partnern üblich — von



    Kiechle
    Partner zu Partner geschehen und nicht etwa in dem Ton, den die Bundesregierung im Sinne von Schulmeistern und Besserwissern hier zu spielen versucht.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Niemand kennt eben ein Patentrezept.

    (Zuruf von der SPD: Aha!)

    Deswegen ist diese Art der dauernden Belehrung in dieser wichtigen Frage auch unangebracht. Die gemeinsame Agrarpolitik sollten wir als gemeinsamen Beitrag zur Europa sehen und dabei auch die uns zufließenden Vorteile des gemeinsamen Marktes beachten. Insofern sind es doch wahrhaftig gemeinsame Kosten und keine Kosten für die Landwirtschaft allein.
    Meine Damen und Herren, ein neues Konzept von seiten der Bundesregierung ist nicht in Sicht, siehe Bundesminister Ertl. Laßt uns also wohl besser zur alten Zielsetzung stehen und dabei geduldig die Mängel der bisherigen Regularien verbessern.
    Für uns 60 Millionen Deutsche, auf engstem Raum lebend, von Energie und Rohstoffen bis zu 100% abhängend und auf Märkte unserer Nachbarn angewiesen, gilt noch mehr als für die meisten anderen das Gebot der Zusammenarbeit und des Miteinander nach innen und erst recht nach außen. Auch bei der Lebensmittelversorgung liegen heute — für jeden Einsichtigen sichtbar — Überfluß und Mangel enger beieinander als je zuvor. Ihre Sicherheit allein verhindert unmittelbare Abhängigkeit, ja, Erpreßbarkeit. Die Kosten dieser Sicherheit sind sehr wichtig, aber sie sind sekundär. Soweit es die eigene Produktion betrifft, sind sie außerdem kalkulierbar. Vergleicht man sie etwa mit unseren Mehrkosten für 01, dann sind sie sogar bescheiden. Das muß man alles im Zusammenhang sehen und richtig einordnen.
    In der Agrarpolitik und auf anderen Gebieten werden nicht diejenigen die richtigen Entscheidungen für morgen treffen, die über den Tellerrand des heutigen Tages nicht hinausblicken und sich mit Erkenntnissen von gestern an die Probleme von morgen wagen. Leider hat die Bundesregierung mit der Beantwortung der Großen Anfrage weder klare Antworten gegeben noch große Entwicklungsperspektiven aufgezeigt. Sie blieb am Tag hängen. Dabei hätte es sich für SPD und Bundeskanzler angeboten — aus aktuellem Anlaß übrigens —, „über den Tag hinaus" zu sehen und zu weisen. Wir wollen Ihnen mit unserem Entschließungsantrag eine Hilfe dazu bieten.
    Wer die politische Bedeutung der deutschen und europäischen Land- und Ernährungswirtschaft richtig einschätzen will, ihr auch den gebührenden Platz in unserer Gesellschaft und Wirtschaft zu geben bereit ist, der kann ihre Bedeutung nicht nur an der Zahl ihrer Wähler und dem Beitrag zum Bruttosozialprodukt messen, er muß ihre politische Bedeutung an der Anhäufung von technischem Wissen bei diesem Bevölkerungskreis messen, um Lebensmittelproduktion und Bodennutzung unter ungünstigen Umständen sicherzustellen. Er muß sie auch messen an dem
    unter Umständen existentiellen Beitrag, den die Landwirtschaft in einer veränderten Welt für ein hochindustrialisiertes Land leisten muß, das nicht mehr wie bisher auf Kasten anderer, unterentwickelter Teile der restlichen Welt einen hohen Lebensstandard wie selbstverständlich genießen kann.

    (Beifall bei der CDU/CSU)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat Herr Bundesminister Friderichs.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Frau Präsidentin! Sehr verehrte Damen! Meine Herren! Ich möchte auf die weltpolitischen und weltphilosophischen Ausführungen des Abgeordneten Kiechle nicht eingehen, soweit sie die Rohstoffversorgung etc. betreffen. Dies ist anderen Gelegenheiten in diesem Hause vorbehalten.
    Ich möchte mich kurz zu dem Teil melden, der sich mit der Agrarpolitik befaßt; denn es handelt sich ja wohl um eine Große Anfrage der Oppositionsfraktion.

    (Eigen [CDU/CSU]: Und eine kleine Antwort der Regierung, Herr Minister!)

    — Die angemeldeten Redezeiten sind kurz; Sie haben recht.
    Ich möchte mich zunächst nur einen Moment mit dem Herrn Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU befassen, der dieser Debatte nicht beiwohnt. Über die Motive wäre sicher zu diskutieren.

    (Rawe [CDU/CSU] : Ich habe der Regierung gesagt, warum er nicht hier sein kann!)

    — Ich bitte um Entschuldigung, das ist mir nicht bekannt.

    (Bewerunge [CDU/CSU] : Das ist Ihnen nicht bekannt, aber Sie diffamieren! Und dann den vornehmen Max machen! — Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Sie müssen sich unterrichten lassen!)

    — Ich bitte um Entschuldigung. Wenn Sie mir gesagt hätten, daß Herr Professor Carstens verhindert ist —

    (Rawe [CDU/CSU] : Ich habe es dem Kanzler gesagt, wie Sie wissen! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    — Ich bestreite das doch gar nicht. Ich bitte um Entschuldigung, daß ich es nicht gewußt habe. Das kann doch vorkommen!

    (Lemmrich [CDU/CSU] : Das habt ihr doch gar nicht notwendig, so zu beginnen! — Zuruf von der SPD: Wo ist denn Strauß? — Weitere Zurufe)

    Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich mich in seiner Abwesenheit gleichwohl mit ihm beschäftige. Dies wird doch wohl noch erlaubt sein!

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Herr Professor Carstens hat nämlich in der
    letzten Debatte über diesen Gegenstand, in der



    Bundesminister Dr. Friderichs
    Aktuellen Stunde, unter Ziff. 6 seiner aufgelisteten Ausführungen gesagt:
    Die weitere Begründung, man habe nationale Alleingänge in der Agrarpolitik zurückdrängen wollen, ist abwegig. Es ist im Gegenteil zu befürchten, daß die Entscheidung der Bundesregierung (vom 25. 9.) weitere nationale Alleingänge auslösen wird.
    Diese Behauptung ist unzutreffend, wie die Ratsentscheidung eindeutig gezeigt hat; denn Sie wissen ebensogut wie wir, daß in Frankreich weitere nationale Alleingänge bevorgestanden haben, und zwar genau zwei Tage nach der hier geführten Aktuellen Stunde. Diese sind nicht eingetreten.

    (Dr. Müller-Hermann [CDU/CSU] : Es ist noch nicht aller Tage Abend!)

    Zweiter Punkt. Unter Ziff. 9 hat er behauptet, die deutschen Bauern gingen leer aus, denn „kein Mensch weiß, ob die Prophezeihung des Ernährungsministers, daß in Kürze ein Beschluß nach den Wünschen der Bundesregierung zustandekommen würde, in Erfüllung gehen wird" . Nun bitte ich um Verständnis, daß es außerhalb der Opposition auch noch Menschen gibt. Es haben nämlich einige gewußt, daß ein solcher Beschluß zustandekommt, weil wir ja wahrscheinlich so etwas nicht in den blauen Himmel hineinschreiben ohne Kontaktnahme mit unseren Nachbarn innerhalb der Europäischen Gemeinschaft.
    Ich glaube aber, wir sollten bei einer Großen Anfrage die Stunde nutzen, um etwas mehr über den Gehalt von Agrarpolitik zu sagen. Niemand kann bestreiten, daß im Agrarbereich innerhalb der Europäischen Gemeinschaft große Fortschritte erzielt worden sind, was die Menge des Warenaustauschs zwischen den Gemeinschaftsländern anlangt. Dies ist einfach festzustellen. Es kann aber zweitens auch niemand bestreiten, daß hier gravierende Fehlentwicklungen stattgefunden haben und daß bis jetzt nicht in der notwendigen Offenheit über die wunden Punkte gesprochen worden ist. Dies kann nicht einfach mit „Welternährungsproblemen" abgetan werden. Ihnen ist doch auch bekannt, daß — jedenfalls zu unseren Gestehungskosten — Europa die Welt kaum versorgen kann, es sei denn, wir subventionieren unsere Agrarprodukte in beachtlichem Ausmaß herunter. Man kann sicher darüber diskutieren, ob und in welchem Ausmaß das sinnvoll ist. Nur: So zu tun, als ob unseren Produkten der Weltmarkt als Markt ohne staatliche Intervention offenstünde, ist einfach an der Sache vorbeidiskutiert.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Wenn ich mich mit der Agrarpolitik beschäftige, will ich nur einige wenige Zahlen nennen. Seit Bestehen der Europäischen Gemeinschaft steigt die Produktion von Agrargütern im Durchschnitt jährlich um 3%. Innerhalb der Europäischen Gemeinschaft steigt der Verbrauch im gleichen Zeitraum im Durchschnitt um 2%. An diesen beiden Fakten ist doch nicht vorbeizukommen. Meine Damen und Herren, glauben Sie ernsthaft, daß es in dieser Welt möglich sei, Europa zu einem der größten, ja sogar dem größten Exporteur industrieller Produkte und
    Anlagegüter zu entwickeln und gleichzeitig zum größten Exporteur von Agrargütern? Da muß ich Sie einmal fragen: Womit sollen eigentlich die Importländer dann unsere Ausfuhren noch bezahlen?

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Eins ist doch wohl unbestritten: unser Überschuß ist notwendigerweise das Defizit der Nachbarn. Leider ist in der Ökonomie ja alles so klar berechenbar. Da liegen mit die Probleme. Ich hätte mir gewünscht, daß bei einer Großen Anfrage solche Fragen ernsthaft diskutiert werden und man hier nicht Fingerhakeln aus südlichen Landen oder auch aus dem Hessenlande im Bundestag aufführt.

    (Rawe [CDU/CSU] : Sie haben Ihren Kollegen Minister offensichtlich recht gut verstanden! — Dr. Müller-Hermann [CDU/ CSU] : Herr Friderichs, diese Probleme sind in den Jahren Ihrer Regierungszeit erst richtig verschärft worden!)

    — Es ist völlig richtig, daß diese Probleme mit zunehmender Dauer des Agrarmarktes an Gewicht zugenommen haben. Das, Herr Müller-Hermann, bestreite ich überhaupt nicht. Man sollte nur nicht so tun, als ob das die Folge von Regierungspolitik sei. Ich will Ihnen eins sagen: Völlig richtig ist, daß das Problem der europäischen Agrarmärkte — ich meine der regionalen Märkte — während der Amtszeit dieser Bundesregierung viel größer geworden ist. Das ist unbestritten; denn in dem Ausmaß, in dem sich die Wirtschaften der Gemeinschaft auseinanderentwickelt haben —

    (Dr. Ritz [CDU/CSU] : Das ist der Punkt!)

    in der Währungspolitik, in der Wirtschaftspolitik —, nehmen die Probleme eines fiktiven gemeinsamen Marktes zu. Aber entschuldigen Sie: Ich bin nicht bereit, nur wegen des gemeinsamen Agrarmarktes in den europäischen Inflationsgleichschritt einzutreten.

    (Beifall bei der FDP und der SPD — Zurufe von der CDU/CSU: Nein, diese Konsequenz ziehen wir nicht! — Das wollen wir doch auch nicht!)

    — Nein, diese Konsequenz ziehe ich nicht. Das Problem des Grenzausgleichs besteht doch ganz einfach in der Tatsache, daß Sie heute Inflationsraten von 20 % in dem einen Land vorfinden und von 14 oder 15 % in einem anderen Land. Und Sie wissen ganz genau, daß sich unsere Preissteigerungsrate nicht mehr nur, wie es früher war, in zwei, drei Prozentpunkten oder auch zehn von denen in anderen Ländern unterscheidet, sondern daß die Differenz heute 100 % zu Frankreich, 200% zu Italien und außerhalb der Gemeinschaft bis zu 400 % beträgt.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Das ist doch das Faktum. Bitte, Sie können sagen: Du, Bundesregierung, hättest auch noch die französische und italienische Wirtschaftspolitik mit betreiben müssen. Aber ich glaube, das verlangt doch wohl ernsthaft niemand.

    (Wehner [SPD] : Das wäre die Konsequenz!)




    Bundesminister Dr. Friderichs
    Aber das ist eigentlich die Konsequenz der Forderungen, die hier gestellt werden.

    (Dr. Ritz [CDU/CSU] : Das ist Phantasie, keine Konsequenz!)

    Ich bin der Meinung — lassen Sie mich das einmal rein ökonomisch sehen —, daß die Agrarpreise in dieser Gemeinschaft zwei Funktionen eben nicht gleichzeitig erfüllen können, nämlich die Funktion der Marktstabilisierung und die Funktion angemessener Einkommenssicherung. Die Konzeption war so angelegt, daß die Preise diese beiden Funktionen erfüllen sollten. Herr Kollege Ertl hat, wie ich finde, in einer hervorragenden Weise dargelegt, daß das eben nicht gelungen ist und nach meiner Meinung nie gelingen kann.
    Die Preise können bei so unterschiedlichen Strukturen, so unterschiedlichen Produktionskosten — von Süditalien bis nach Dänemark über die Bundesrepublik Deutschland — diese beiden Funktionen nicht erfüllen. Hier liegt eine Fehlanlage des Gemeinsamen Marktes; denn die Anlage war doch so, daß ein regional nicht differenziertes Preissystem die Einkommensprobleme der Bauern lösen sollte. Das kann nicht gelingen. Entweder Sie konzentrieren sich bei der Preispolitik auf die Betriebe mit den schwächsten Einkommen und wollen hier eine soziale Komponente ausschließlich über den Preis einführen — mit dem Erfolg, daß Sie bei den anderen die Überproduktion stimulieren — oder aber Sie konzentrieren sich zur Vermeidung von Überproduktionen auf die einkommensstärkeren ;Betriebe. Dann schaffen Sie Sozialprobleme bei denen, die mit diesen Preisen nicht mithalten können.

    (Wehner [SPD] : Sehr wahr!)

    Das ist doch einfach so. Und bei einer Großen Anfrage, die draußen hochstilisiert wird, müssen wir doch wohl über derartige Fragen, die ich für wichtig halte, sprechen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Lassen Sie uns doch einmal deutlich sagen, worum es geht. Es geht doch nicht, wie in anderen Bereichen darum, 20 Millionen DM hinauf- oder hinunterzurechnen, die im Rahmen eines Bundeshaushalts viel, aber in der Relation wenig sind. Nein, meine Damen und Herren! Wie sieht es denn bei den Überschüssen aus? Nehmen Sie einmal den Teil „Garantie" des EAGFL, des Ausgleichs- und Garantiefonds! Dieser betrug im Jahre 1971 1,571 Milliarden Rechnungseinheiten, und er beträgt im Jahr 1974 — drei Jahre später, meine Damen und Herren! — 3,513 Milliarden Rechnungseinheiten. Das ist doch die Entwicklung. Tun wir doch nicht so, als ob wir daran vorbeidiskutieren könnten! Sie alle wissen doch, in welchen Ländern und in welchem Ausmaß die Dinge wirklich geschehen sind. Die Landwirte selbst sind doch mit dieser Überschußproduktion unzufrieden. Hier aber wird so getan, als ab es ein Problem der Welternährung wäre, Überschüsse zu produzieren. Nein, die Landwirte selbst wollen dies nicht, und zwar mit Recht nicht, weil ihnen in der Öffentlichkeit diese 31/2 Milliarden als Zuschuß angerechnet werden, obwohl, wie wir alle
    miteinander wissen, nur ein bestimmter Teil davon überhaupt unmittelbar in die Landwirtschaft fließt. Wollen wir also diese Dinge klar sehen und nicht so tun, als ginge es darum, was wann und wo und in welcher Form beschlossen wurde.
    Es geht um mehr: es geht um die Fortentwicklung einer agrarpolitischen Konzeption und nicht um das, was — ich werde mich dazu noch äußern — in bestimmten Anträgen hier auf den Tisch kommt. Anders ausgedrückt: Die Einkommen allein von garantierten Mindestpreisen abhängig zu machen, heißt, die Einkommensdisparität in der Landwirtschaft in einem Ausmaß zu steigern, daß Sie den Agrarmarkt in Europa jedenfalls nicht so haben können wie es anzustreben ist.
    Ihre Sektorpolitik ist doch geradezu merkwürdig. Als ob Sie nicht wüßten, was man in Ihrer eigenen Fraktion im Nachbarsektor Wirtschaft über diese Dinge denkt! Sie müssen doch eine konsistente Haltung an den Tag legen!

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Diese Befriedigung von Gruppeninteressen unter Abschottung der anderen ist doch kein Ersatz für eine komplette Konzeption, die diese Bundesrepublik Deutschland erwarten kann.

    (Beifall bei der FDP und der SPD — Dr. Wagner [Trier] [CDU/CSU] : Jenseits von Gut und Böse!)

    Sie selbst wissen doch ganz genau, daß von dem gemeinsamen Agrarmarkt in Wahrheit nur ein Pfeiler total funktioniert, nämlich der gemeinsame Außenschutz. Das ist das, was wirklich funktioniert. Nicht einmal der freie Warenverkehr in der Gemeinschaft funktioniert so, wie er angelegt war. Wollen wir denn über das Bardepot der Italiener und all die Dinge hinwegdiskutieren? Sie kennen die Gründe, warum es eingeführt wurde oder nach Meinung der italienischen Regierung eingeführt werden mußte.
    Meine Damen und Herren, die Bundesregierung entzieht sich nicht der finanziellen Solidarität, die sie im Rahmen der europäischen Verträge übernommen hat. Aber verstehen Sie bitte, daß wir wenigstens wissen wollen, für welchen politischen Inhalt wir diese politische Solidarität zu leisten haben!

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Wir wissen auch, daß wir in diese Gemeinschaft als wirtschaftlich stärkste Nation hineingegangen sind. Wir wissen auch ganz genau, daß, wenn sich die Gesamtheit entwickeln muß, die wirtschaftlich Stärksten einen Beitrag zur Entwicklung der Schwächsten zu leisten haben. Aber wir müssen doch wenigstens wissen, wozu; denn nur finanzielle Transfers zwischen Staaten ist doch wohl nicht der Inhalt unserer Politik.

    (Dr. Wagner [Trier] [CDU/CSU] : Das müßte die Bundesregierung selbst beantworten!)