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ID0710229100

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    Deutscher Bundestag 102. Sitzung Bonn, Dienstag, den 21. Mai 1974 Inhalt: Amtliche Mitteilung . 6683 A Fortsetzung der Aussprache über die Erklärung der Bundesregierung Arendt, Bundesminister (BMA) . . 6683 B Katzer (CDU/CSU) . . 6688 C Rohde, Bundesminister (BMBW) . 6695 D Strauß (CDU/CSU) 6700 C Dr. Vogel, Bundesminister (BMJ) . 6712 A Dr. Friderichs, Bundesminister (BMWi) 6713 D Dr. Ehrenberg (SPD) 6719 D Kirst (FDP) 6722 B Dr. von Bismarck (CDU/CSU) . . 6726 A Genscher, Bundesminister (AA) . 6731 A Mandatsniederlegung des Abg. Dr. Nölling und Eintritt des Abg. Dr. Arndt (Hamburg) in den Bundestag als Nachfolger . . 6733 D Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1974 (Haushaltsgesetz 1974) (Drucksachen 7/1100, 7/1504); Anträge und Berichte des Haushaltsausschusses — Zweite Beratung — Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksache 7/1911) 6734 A Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksache 7/1912) Frau Renger, Präsident 6734 B Wohlrabe (CDU/CSU) 6736 A Dr. Bußmann (SPD) 6737 D Engelhard (FDP) 6739 B Gansel (SPD) 6740 C Collet (SPD) 6742 C Dr. Sperling (SPD) 6744 A Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache 7/1913) 6745 B Einzelplan 04 Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes (Drucksache 7/1914) Haase (Kassel) (CDU/CSU) . . . 6745 C Esters (SPD) 6749 A Schmidt, Bundeskanzler 6749 B Dr. Carstens (Fehmarn) (CDU/CSU) 6752 C Wehner (SPD) . . . . . . . . 6756 B Dr. Apel, Bundesminister (BMF) . 6757 C Stücklen (CDU/CSU) 6758 C Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) . . 6759 D Namentliche Abstimmung . . . . . . 6760 B II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 21. Mai 1974 Einzelplan 05 Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts (Drucksache 7/1915) Picard (CDU/CSU) 6762 A Dr. Bußmann (SPD) 6763 A Einzelplan 06 Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksache 7/1916) in Verbindung mit Einzelplan 36 Zivile Verteidigung (Drucksache 7/1936) Möller (Lübeck) (CDU/CSU) . . . 6764 B Walther (SPD) . . . . . . . . 6764 B Dr. Hirsch (FDP) . . . . . . . . 6768 C Dr. Dr. h. c. Maihofer, Bundesminister (BMI) 6771 C Dr. Miltner (CDU/CSU) 6772 D Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) . . 6774 C Einzelplan 07 Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz (Drucksache 7/1917) Simon (SPD) . . . . . . . . . 6775 B Einzelplan 09 Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksachen 7/1919, 7/2047) Röhner (CDU/CSU) 6777 A Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . . 6778 B Dr. Graff Lambsdorff (FDP) . . . . 6779 C Höcherl (CDU/CSU) 6781 D Dr. Ehrenberg (SPD) 6784 A Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksache 7/1920) Röhner (CDU/CSU) 6785 C Löffler (SPD) . . . . 6788 B Gallus (FDP) . . . . . . 6791 D Dr. Ritz (CDU/CSU) 6794 D Ertl, Bundesminister (BML) . . . . 6797 D Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung (Drucksache 7/1921) Krampe (CDU/CSU) . . . . . . 6802 B Grobecker (SPD) . . . . . . . . 6803 D Arendt, Bundesminister (BMA) . . 6805 C Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr (Drucksache 7/1922) Ollesch (FDP) 6805 D, 6812 B Dr. Jenninger (CDU/CSU) . . . . 6808 A Müller (Nordenham) (SPD) 6809 C, 6811 D Vehar (CDU/CSU) . . . . . 6810 C Milz (CDU/CSU) 6811 B Einzelplan 13 Geschäftsbereich des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen (Drucksache 7/1923) 6812 D Einzelplan 14 Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung (Drucksache 7/1924) Hauser (Bonn-Bad Godesberg) (CDU/CSU) 6813 A Würtz (SPD) 6815 A Schulte (Unna) (SPD) 6816 B Namentliche Abstimmung . . . . . . 6819 C Einzelplan 15 Geschäftsbereich des Bundesministers für Jugend, Familie und Gesundheit (Drucksache 7/1925) Kroll-Schlüter (CDU/CSU) . 6816 C Dr. Sperling (SPD) . . . . . . . 6818 B Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . 6819 B Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 7/1926) 6820 D Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 7/1927) Blank (SPD) 6821 A Frau Pieser (CDU/CSU) 6822 B Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit (Drucksache 7/1928) Josten (CDU/CSU) 6823 C Esters (SPD) 6824 B Picard (CDU/CSU) 6824 D Dr. Holtz (SPD) 6825 C Dr. Todenhöfer (CDU/CSU) . . . . 6826 D Hoppe (FDP) 6828 B Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) . 6826 D, 6829 A Leicht (CDU/CSU) 6830 B Moersch, Parl. Staatssekretär (AA) 6830 C, 6831 C Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 6831 C Einzelplan 25 Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau (Drucksache 7/1929) Simpfendörfer (SPD) . . . . . 6832 A Kleinert (FDP) 6833 B Niegel (CDU/CSU) 6833 D, 6834 A Wehner (SPD) . 6833 D Leicht (CDU/CSU) 6834 B Frau Funcke, Vizepräsident . . . 6834 C Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 21. Mai 1974 III Einzelplan 27 Geschäftsbereich des Bundesministers für innerdeutsche Beziehungen (Drucksache 7/1930) Dr. Dübber (SPD) 6834 D Wohlrabe (CDU/CSU) 6835 C Einzelplan 30 Geschäftsbereich des Bundesministers für Forschung und Technologie (Drucksache 7/1931) Dr. Stavenhagen (CDU/CSU) . . . 6836 B Dr. von Bülow (SPD) . . . . . . 6837 C Frau Funcke, Vizepräsident (Erteilung eines Ordnungsrufs) . . 6839 A Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 6839 B Einzelplan 31 Geschäftsbereich des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft (Drucksachen 7/1932, 7/2056) . . . . 6839 B Einzelplan 33 Versorgung (Drucksache 7/1934) 6839 C Einzelplan 35 Verteidigungslasten im Zusammenhang mit dem Aufenthalt ausländischer Streitkräfte (Drucksache 7/1935) 6839 C Nächste Sitzung 6839 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 6841* A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 21. Mai 1974 6683 102. Sitzung Bonn, den 21. Mai 1974 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Adams * 21.5. Dr. Aigner * 22. 5. Dr. Artzinger * 22. 5. Bahr 22. 5. Batz 22. 5. Dr. Becher (Pullach) 22.5. Behrendt * 21. 5. Blumenfeld 21. 5. Brandt 6. 6. Fellermaier * 21. 5. Ferrang 22. 5. Flämig " 21.5. Dr. Freiwald 22. 5. Gerlach (Emsland) * 21.5. Gewandt 19. 6. Dr. Gölter *** 22. 5. Dr. Gradl 10. 6. Dr. Haenschke 31. 5. Härzschel * 23. 5. Handlos 22. 5. Jäger (Wangen) 1. 6. Dr. Jahn (Braunschweig) * 22. 5. Kahn-Ackermann *1* 21. 5. Dr. Klepsch *** 22. 5. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments *** Für die Teilnahme an Sitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Freiherr von Kühlmann-Stumm 22. 5. Lagershausen 22.5. Lampersbach 22.5. Lange * 21.5. Lemmrich *** 22.5. Lenzer *** 22. 5. Dr. Lohmar 22. 6. Lücker * 26.5. Memmel * 22. 5. Dr. Mende *** 21. 5. Müller (Mülheim) * 21. 5. Dr. Müller (München) *** 21. 5. Mursch (Soltau-Harburg) * 22. 5. Frau Dr. Orth * 21. 5. Pawelczyk *** 22. 5. Dr. Probst 22.5. Richter *** 22. 5. Schlaga *** 22. 5. Schmidt (Kempten) *** 22. 5. Schröder (Wilhelminenhof) 22. 5. Dr. Schwencke *** 22. 5. Dr. Schwörer * 22.5. Seefeld * 21.5. Dr. Slotta 21. 5. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim 24. 5. Springorum * 21. 5. Dr. Starke (Franken) 23. 5. Vogel (Ennepetal) 22. 5. Dr. Vohrer *** 21. 5. Walkhoff " 22.5. Frau Dr. Walz * 22. 5. Wienand 22. 5. Dr. Wörner 21.5. Zeyer 8. 6.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Kai-Uwe von Hassel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Ich schließe die Aussprache über den Einzelplan 12. Wir kommen zu den Abstimmungen und befinden zunächst über die Änderungsanträge.
    Ich rufe den Antrag der CDU/CSU-Fraktion auf Drucksache 7/2137 auf. Wer zustimmt, gebe das Handzeichen. — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Der Antrag ist abgelehnt.
    Ich rufe den Antrag auf Drucksache 7/2138 auf. Wer zustimmt, den bitte ich um das Handzeichen. — Ich bitte um die Gegenprobe. — Enthaltungen? — Der Antrag ist abgelehnt.
    Wir kommen zur Abstimmung über den Einzelplan 12 in der Ausschußfassung. Wer zustimmt, gebe das Handzeichen. — Ich bitte um die Gegenprobe. — Stimmenthaltungen? — Mit Mehrheit angenommen.
    Ich rufe den Einzelplan 13 auf:
    Geschäftsbereich des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen
    — Drucksache 7/1923 — Berichterstatter: Abgeordneter Leicht



    Vizepräsident von Hassel
    Ich danke dem Herrn Berichterstatter. Wünscht er zur Ergänzung das Wort? — Das ist nicht der Fall. Ich eröffne die allgemeine Aussprache. Das Wort hat der Herr Abgeordnete von Bülow.

    (Abg. Dr. von Bülow: Ich ziehe zurück!) — Er zieht zurück; wir danken ihm dafür.


    (Beifall.)

    Ich schließe die allgemeine Aussprache.
    Wir kommen zur Abstimmung über den Einzelplan 13. Wer zustimmt, den bitte ich um das Handzeichen. — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Der Einzelplan 13 ist angenommen.
    Ich rufe den Einzelplan 14 auf:
    Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung
    — Drucksache 7/1924 —
    Berichterstatter:
    Abgeordneter Hauser (Bonn-Bad Godesberg) Abgeordneter Haase (Kassel)
    Ich danke den beiden Berichterstattern, Herrn Hauser (Bonn-Bad Godesberg) und Herrn Haase (Kassel). — Zur mündlichen Ergänzung Herr Abgeordneter Hauser.
    Hauser (Bonn-Bad Godesberg) (CDU/CSU) : Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! In meiner Eigenschaft als Berichterstatter möchte ich nur um die Berichtigung eines Druckfehlers bitten, der sich in die Vorlage eingeschlichen hat.
    Auf Seite 1 beim Kapitel 14 01 — Seite 2 der Vorlage — ist unter Titel 423 01, Planstellen der Besoldungsgruppe A 12, Hauptleute, ein Vermerk durch den Haushaltsausschuß eingefügt worden, der irrtümlich falsch wiedergegeben ist. Hier steht: „10 v. H. der Planstellen dürfen auch für Offiziere des militärfachlichen Dienstes in Anspruch genommen werden." Nach unserem Beschluß — und da sind sich die Fraktionen einig — muß es heißen: „Diese Planstellen dürfen auch für Offiziere des militärfachlichen Dienstes in Anspruch genommen werden." Der gleiche Druckfehlerteufel hat sich auf Seite 5 noch einmal bei der gleichen Position eingeschlichen: Planstellen der Besoldungsgruppe A 12. Auch hier muß es anstelle von „10 v. H." „diese" heißen.
    Ich bitte um Verständnis dafür, daß ich im Einvernehmen mit den Berichterstattern aus den anderen Fraktionen diese Korrektur anbringen ließ, bevor ich für die CDU/CSU-Fraktion Stellung nehme.
    Die Fraktion der CDU/CSU stimmt dem Einzelplan 14 — Haushalt des Bundesministers der Verteidigung — in der vom Haushaltsausschuß vorgelegten Fassung zu.

    (Zurufe von der SPD.)

    Der Verteidigungshaushalt ist der einzige von der Bundesregierung zu vertretende Haushalt von größerem Volumen und politischer Bedeutung, dem die Opposition zustimmt. Das verlangt nach einer Begründung.
    Die Zustimmung der Opposition zum Verteidigungshaushalt 1974 — dies vorweg — bedeutet nicht, daß wir den Einzelplan 14 für die optimale Lösung des Konfliktes zwischen Wünschenswerten und Machbarem halten.

    (Abg. Wehner: Wir haben nichts Besseres!)

    Dies ist keineswegs der Fall. Allerdings erkennen wir an, daß im Haushalt 1974 das Verhältnis zwischen Betriebsausgaben und Investitionen zugunsten der Investitionen eine leichte Verbesserung erfahren wird. Wir erkennen auch an, daß es gelungen ist, eine Reihe von Forderungen und Anregungen der Opposition zu verwirklichen. So ist die von uns bereits für den 1. Juli 1973 geforderte Erhöhung des Wehrsolds zum 1. Januar 1974 erreicht. Die Besoldungsgruppe A 12 wird für den militärfachlichen Dienst geöffnet. Die im Einzelplan 60 veranschlagten Beträge für die Landesverteidigung werden in den Einzelplan 14 übergeführt.
    Wir erkennen auch an, daß Sie, Herr Minister Leber, auf die wachsenden Rüstungsanstrengungen des Warschauer Paktes verschiedentlich hinwiesen und damit einen Beitrag geleistet haben zu einer realistischeren Betrachtungsweise der sicherheitspolitischen Situation in Westeuropa. Die militärische Lage in Mitteleuropa macht uns große Sorgen. Auf der einen Seite rüstet der Warschauer Pakt massiv auf. Auf der anderen Seite kürzen Regierungen und Parlamente der NATO-Partner einschließlich der Bundesrepublik den prozentualen Anteil der Verteidigungsausgaben an ihren Staatshaushalten, reduzieren die Stärken ihrer präsenten Streitkräfte und tun sich schwer mit der Planung und Durchführung auch der notwendigsten Umrüstungsvorhaben. Die zur Erhaltung des Friedens notwendige Ausgewogenheit der militärischen Kräfte geht dabei mehr und mehr verloren. Die Überlegenheit des Warschauer Paktes an konventionellen Waffen und Streitkräften nimmt immer mehr zu. Bei einem Andauern dieser Entwicklung steht zu besorgen, daß der Augenblick nicht mehr fern ist, an dem das militärische Übergewicht der Sowjetunion und ihrer Satelliten in Mitteleuropa zu massiver politischer Erpressung mißbraucht wird.
    Solange die von uns unterstützten Bemühungen um einen allseitigen ausgewogenen Truppenabbau nicht zum Abschluß eines Abkommens geführt haben, dessen Einhaltung kontrollierbar ist und tatsächlich kontrolliert wird, müssen sich die Rüstungsanstrengungen der NATO-Partner und damit auch die der Bundesrepublik an dem orientieren, was zur Aufrechterhaltung der militärischen Abschreckung notwendig ist.
    Nun hat Herr Minister Leber in der Debatte über das Weißbuch 1973/74 am 27. März dieses Jahres hier im Hohen Hause die Übereinstimmung unseres Verteidigungsbeitrags, insbesondere der neuen Wehrstrukturvorlage, mit den Planungen und Forderungen der NATO hervorgehoben. Natürlich kann die Bundesrepublik die für eine Abschreckung des potentiellen Angreifers ausreichende Verteidigungskraft nicht auf sich allein gestellt, sondern nur im Rahmen der NATO gewährleisten. Das ist zwischen



    Hauser (Bonn-Bad Godesberg)

    uns unstreitig. Wir wissen aber auch, daß die Regierungen und Parlamente aller NATO-Partner mit denselben Schwierigkeiten kämpfen, bei wachsenden finanziellen Anforderungen auf allen politischen Gebieten die für die Gewährleistung unserer Sicherheit erforderlichen Mittel zu bewilligen.
    Diese Schwierigkeiten werden nicht zuletzt hervorgerufen durch eine Mentalität der Verharmlosung der uns drohenden Gefahr, der Illusionen über die wahren Ziele der sowjetischen Politik trotz Budapest und Prag, eine Mentalität, die auch in der Bundesrepublik und bis weit in die Reihen der Sozialdemokratischen Partei hinein verbreitet ist.
    Als der politisch und militärisch gefährdetste und zugleich — neben den USA — wirtschaftlich stärkste NATO-Partner muß die Bundesrepublik Deutschland einer solchen Mentalität energisch entgegentreten. Dies ist aber nicht möglich mit einer mittelfristigen Finanzplanung, die für den Verteidigungshaushalt Zuwachsraten vorsieht, die nicht einmal ausreichen werden, die jährlichen Steigerungen der Personalkosten aufzufangen, und die den Anteil des Verteidigungshaushalts am Gesamthaushalt weiter absinken lassen.

    (Abg. Dr. Carstens [Fehmarn] : 33 : 30!)

    Gewiß, es gibt kein Dogma, das dem Verteidigungshaushalt einen bestimmten Prozentsatz am Gesamthaushalt oder am Bruttosozialprodukt zuweist, der nicht unterschritten werden darf.


Rede von Kai-Uwe von Hassel
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Gestatten Sie eine Zwischenfrage des Herrn Abgeordneten Kleinert?
Hauser (Bonn-Bad Godesberg) (CDU/CSU) : Bitte schön!

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Detlef Kleinert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Darf ich Sie, Herr Hauser, fragen, ob Sie bereit sind, den Herrn Präsidenten zu fragen, ob die Regel, daß in diesem Hause frei gesprochen werden muß, ein für allemal außer Kraft gesetzt ist, jedenfalls solange Sie reden?

    (Beifall bei der SPD.)

    Hauser (Bonn-Bad Godesberg) (CDU/CSU) : Herr Kollege Kleinert, ich hatte Ihnen gestattet, eine Frage zu stellen. Ich hatte erwartet, daß es eine Frage zum Thema sein würde.

    (Abg. Reddemann: Das kann der nicht!)

    Ich bin im übrigen der Meinung, daß ich mich so und nicht anders verhalte wie viele Ihrer Kollegen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Er hat es aber gut auswendig gelernt!)

    Meine Damen und Herren, ich sprach davon, daß es kein Dogma gebe, daß der Verteidigungshaushalt einen bestimmten Prozentsatz des Bruttosozialprodukts oder aber einen bestimmten Prozentsatz des Gesamthaushalts umfassen muß. Wir wären sicherlich glücklich, wenn es unter den politischen und militärischen Gegebenheiten und Notwendigkeiten möglich wäre, uns mit geringen Steigerungsraten oder sogar mit einem Abbau, mit einem Weniger an Verteidigungslasten, zu begnügen. Aber es ist nun einmal so, daß dann, wenn der potentielle Angreifer aufrüstet, uns nichts anderes übrig bleibt, als uns der Entwicklung in den notwendigen Umfängen anzupassen.
    Diese Tatsache einer zunehmenden Aufrüstung des Warschauer Paktes ist von niemandem hier in diesem Hause bestritten und vom Herrn Bundesminister der Verteidigung in den verschiedensten Fällen hervorgehoben worden. Die wachsende Offensivkraft des Warschauer Paktes zwingt die NATO, zwingt insbesondere die Bundesrepublik, die politischen Prioritäten zu überdenken und daraus die entsprechenden haushaltsmäßigen Konsequenzen zu ziehen.
    Wir werden zur dritten Lesung des Bundeshaushalts 1974 einen Entschließungsantrag einbringen, der darauf abzielt, bei der Fortschreibung der mittelfristigen Finanzplanung dem verschärften Rüstungstempo des Warschauer Paktes Rechnung zu tragen. Wir tun dies nicht etwa, weil es uns Spaß macht, mehr Geld für Rüstung zu bewilligen, Geld, das für den sozialen Fortschritt in unserem eigenen Lande und/oder für die Hilfe in dritten, in Entwicklungsländern, die unserer Hilfe bedürfen, besser ausgegeben werden könnte, wenn die politische und militärische Lage dies zuließe. Jeder Kundige weiß aber auch, wie schwer wir uns tun, die Bundeswehr mit all dem an neuen Waffensystemen zu versehen, was zur Erfüllung ihres Auftrags notwendig ist, und wie sehr wir immer wieder genötigt sind, berechtigte Anforderungen, die von dorther kommen, zu kürzen, Beschaffungsvorlagen zu strecken, und wie sehr wir auch in der Gefahr stehen, in weiten Teilbereichen der Wehrforschung und -technik sowie der Produktion den Anschluß zu verlieren oder — wie bei der Munitionsherstellung — durch Schließung von vorhandenen Werkstätten eine eigene Produktionskapazität überhaupt zu verlieren.
    Die CDU/CSU begrüßt Änderungen der Wehrstruktur, wenn und soweit sie Kosten sparen, ohne damit gleichzeitig die Kampfkraft und Präsenz der Bundeswehr zu schwächen, wenn und soweit sie zu einer rationelleren Verwendung der verfügbaren Mittel führen. Unsere begründeten Zweifel, Herr Minister, ob dies mit der im Weißbuch 1973/74 angekündigten Strukturänderung der Fall ist, haben wir in der Debatte am 27. März 1974 zum Ausdruck gebracht.
    Wenn wir trotz allem dem Verteidigungshaushalt 1974 zustimmen, obwohl wir viele seiner Ansätze für kaum noch ausreichend halten, so deshalb, um unseren Willen unter Beweis zu stellen, die für die Sicherheit unseres Landes und die Erhaltung der Freiheit notwendigen finanziellen Opfer zu bringen. Unser Ja zum Verteidigungshaushalt soll Ihnen, Herr Bundesminister der Verteidigung, eine Aufforderung sein, die zur Erhaltung unserer Verteidigungskraft erforderliche Korrektur an der mittelfristigen Finanzplanung durchzusetzen. Es soll Ihnen dabei den Rücken stärken.
    Wir haben Vertrauen zur Bundeswehr, und wir haben Vertrauen zu unseren Soldaten, denen wir
    Deutscher Bundestau — 7. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 21. Mai 1974 6815
    Hauser (Bonn-Bad Godesberg)

    für ihre ständige Einsatzbereitschaft und für ihre ständige Opferbereitschaft danken.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)