Rede von
Bruno
Friedrich
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Ich weiß nicht, was da in der Redaktion gelaufen ist. Nur etwas kann ich Ihnen sagen. Sowohl Herr Kreutzer als auch Herr Weck waren sehr oft meine persönlichen Gäste. Ich gehe davon aus — auch wenn ein Redakteur, der noch nicht lange in der SPD ist, dies nicht erkennt —, daß die Sozialdemokratische Partei das Opfer eines Gerhard Weck respektiert.
Sie haben hier in der Debatte bis jetzt nicht sagen können, was die außen- und deutschlandpolitische Konzeption der Union ist. Wir gehen davon aus, daß die Außenpolitik der Regierung Brandt/Scheel sich als Grundlage der internationalen Beziehungen durchgesetzt hat. Diese Politik war richtig, und sie hat sich bewährt. Deshalb begrüßen wir die eindeutigen Erklärungen des Bundeskanzlers Schmidt, diese Politik fortzusetzen. Denn allein diese Politik garantiert die Übereinstimmung der Interessen der Bundesrepublik mit denen unserer Verbündeten.
Die Union hat hier keine realistische Alternative geboten. Deshalb wird in den restlichen Jahren dieser Legislaturperiode das Bündnis Schmidt—Genscher, das Bündnis FDP—SPD genauso fest sein wie das Bündnis Brandt—Scheel.
Anders, als die Union gestürzte Vorsitzende behandelt, wird die Sozialdemokratische Partei Deutschlands ihren Vorsitzenden, Willy Brandt, behandeln.
Willy Brandt — dies werden Sie noch spüren — wird in der deutschen und internationalen Politik auch künftig Gewicht haben. Dieser Staat braucht so, wie Sie sich heute hier von diesem Platze aus als Opposition dargestellt haben, die sozialliberale Koalition. Denn Sie haben den Menschen in diesem Lande nicht sagen können, mit welchen politischen Vorstellungen Sie regieren würden, hätten Sie die Chance gehabt, eine Regierung zu bilden.