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    Deutscher Bundestag 90. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 27. März 1974 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Dr. Gradl und Schwedler 5905 A Erweiterung der Tagesordnung . . . . 5905 A Überweisung von Vorlagen an Ausschüsse 5905 B Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . 5905 B Entwurf eines Gesetzes der Fraktionen der SPD, CDU/CSU, FDP zur Änderung des Gesetzes über die politischen Parteien (Drucksache 7/1878) — Erste Beratung — Spilker (CDU/CSU) . . . . . . . 5905 D Wehner (SPD) . . . . . . . 5906 A Hoppe (FDP) 5906 B Beratung des Weißbuchs 1973/1974 zur Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland und zur Entwicklung der Bundeswehr (Drucksache 7 /1505) Leber, Bundesminister (BMVg) . . 5906 D, 5942 A Dr. Wörner (CDU/CSU) . . . . . 5912 C Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident . . . . . . . . 5920 A Buchstaller (SPD) . . . . . . . 5920 A Krall (FDP) . . . . . . . . . . 5923 B Moersch, Parl. Staatssekretär (AA) . 5927 A de Terra (CDU/CSU) . . . . . . 5927 D Horn (SPD) . . . . . . . . . . 5929 B Graaff (FDP) . . . . . . . . . 5932 A Löher (CDU/CSU) . . . . . . . 5933 B Möhring (SPD) . . . . . . . . 5935 B Frau Tübler (CDU/CSU) . . . . . 5937 B Schmidt (Würgendorf) (SPD) . . 5939 A Biehle (CDU/CSU) 5943 C Fragestunde (Drucksachen 7/1867 und 7/1877) Frage A 1 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Dr. Mertes (Gerolstein) (CDU/CSU): Förderungsmittel für Eigenheime im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus Dr. Haack, Parl. Staatssekretär (BMBau) . . . . 5946 B, C, D, 5947 A Dr. Mertes (Gerolstein) (CDU/CSU) 5946 C, D Josten (CDU/CSU) 5947 A Nordlohne (CDU/CSU) . . . . 5947 A II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. März 1974 Frage A 24 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Jaunich (SPD) : Auswirkungen der Gebührenerhöhungen der Deutschen Bundespost auf den Ausbau direkter Notrufleitungen Dr. Hauff, Parl. Staatssekretär (BMFT/BMP) 5947 B, C, D Jaunich (SPD) 5947 C, D Fragen A 11 und 12 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Hansen (SPD) : Einberufung von Wehrpflichtigen vor rechtskräftiger Entscheidung über ihren Antrag auf Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer; Folgen der Nichtentscheidung oder der ablehnenden Entscheidung über Anträge auf Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer Berkhan, Parl. Staatssekretär (BMVg) 5948 A, B, C, D, 5949 A, B, C Hansen (SPD) . . . .5948 B, D, 5949 A Conradi (SPD) . . . . . . . . . 5949 B Gansel (SPD) . . . . . . . . . 5949 C Frage A 13 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Dr. Schwencke (SPD) : Konsequenzen aus der „Studie" zur Rüstungspolitik Berkhan, Parl. Staatssekretär (BMVg) 5949 D, 5950 B, C, D Dr. Schwencke (SPD) . . . . . 5950 B, C Hansen (SPD) . . . . . . . . . 5950 C Gansel (SPD) . . . . . . . . . 5950 D Frage A 14 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Dr. Hammans (CDU/CSU) : Verwendung des Pflanzenschutzmittels Quintozen bei der Produktion von Salat in Holland und Belgien Dr. Wolters, Staatssekretär (BMJFG) 5951 B, C, D Dr. Hammans (CDU/CSU) . . . 5951 C, D Frage A 15 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Eigen (CDU/CSU) : Quintozengehalt in Salat aus Holland Dr. Wolters, Staatssekretär (BMJFG) 5952 A, B, C, D, 5953 A, B Eigen (CDU/CSU) . . . . . . 5952 B, C Dr. Hammans (CDU/CSU) . . . . 5952 C Spitzmüller (FDP) . . . . . . 5952 D Härzschel (CDU/CSU) 5953 A Dr. Früh (CDU/CSU) . . . . . 5953 B Frage A 16 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Eigen (CDU/CSU) : Einfuhr salmonellenhaltigen Geflügelfleisches aus Italien Dr. Wolters, Staatssekretär (BMJFG) 5953 C, 5954 A Eigen (CDU/CSU) . . . 5953 D, 5954 A Frage A 17 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Härzschel (CDU/CSU) : Lebenserwartung von Männern und Frauen in der Bundesrepublik Deutschland Dr. Wolters, Staatssekretär (BMJFG) 5954 B, C Härzschel (CDU/CSU) . . . . 5954 B, C Fragen A 18 und 19 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Fiebig (SPD) : Wissenschaftliche Unhaltbarkeit der gegenwärtigen Prüfung der Arzneimittel auf Unbedenklichkeit und Wirksamkeit; Konsequenzen für die Arzneimittelreform; Auswirkungen der angeblich beabsichtigten Verminderung der Zahl der Arzneimittel und der vorgesehenen Arzneimittelprüfungen Dr. Wolters, Staatssekretär (BMJFG) 5954 D, 5955 B, C, D, 5956 A, B, C, D, 5957 A Fiebig (SPD) . . . 5955 B, D, 5956 A, B Immer (SPD) 5956 C Hansen (SPD) 5956 D Dr. Schwencke (SPD) ... 5957 A Fragen A 26 und 27 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Immer (SPD) : Belieferung von Schulen mit Unterrichts- und Übungsmaterial; Preisgestaltung der Lieferanten Zander, Parl. Staatssekretär (BMBW) 5957 B, C, D, 5958 A Immer (SPD) . . . 5957 B, C, D, 5958 A Frage A 29 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Josten (CDU/CSU) : Zahl der Lehrlingsstellen Zander, Parl. Staatssekretär (BMBW) 5958 B, D, 5959 A, B, D, 5960 A, B, C, D, 5961 A, B, C Josten (CDU/CSU) . . .5958 D, 5959 A Dr. Fuchs (CDU/CSU) .... 5959 B Hansen (SPD) . . . . . . . . 5959 C Nordlohne (CDU/CSU) ... 5959 D Wolfram (SPD) .... 5960 A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. März 1974 III Immer (SPD) . . . . . . . . . 5960 B Dr. Schwencke (SPD) 5960 C Härzschel (CDU/CSU) . . . . . 5960 D Seefeld (SPD) 5961 A Vogelsang (SPD) . . . . . . . 5961 B Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . 5961 C Frage A 66 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Hussing (CDU/CSU) : Rechtliche Gleichbehandlung von Ausländern Dr. Bayerl, Parl. Staatssekretär (BMJ) 5961 D, 5962 B Hussing (CDU/CSU) 5962 B Frage A 72 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Spranger (CDU/CSU) : Überprüfung der strafrechtlichen und kriminalpolitischen Situation in der Bundesrepublik Deutschland angesichts der Argumente für die Wiedereinführung der Todesstrafe für bestimmte schwere Verbrechen in den USA Dr. Bayerl, Parl. Staatssekretär (BMJ) 5962 C, D Spranger (CDU/CSU) . . . . . . 5962 D Frage A 74 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Freiherr Ostman von der Leye (SPD) : Ausstellung einer beim Sturm auf das Bonner Rathaus am 10. April 1973 beschlagnahmten roten Fahne durch die Hanns-Seidel-Stiftung Dr. Bayerl, Parl. Staatssekretär (BMJ) 5963 A, C Freiherr Ostman von der Leye (SPD) 5963 B, C Frage A 75 — Drucksache 7/1867 des Abg. Seefeld (SPD) : Steuerliche Behandlung von Benzin für Flugsportvereine und Hilfsorganisationen zur Rettung von Menschenleben Hermsdorf, Parl. Staatssekretär (BMF) 5963 D, 5964 A, B Seefeld (SPD) 5964 A Frage A 76 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Härzschel (CDU/CSU) : Zins- und Substanzverluste 1973 bei Sparguthaben und öffentlichen Anleihen Hermsdorf, Parl. Staatssekretär (BMF) 5964 C, D, 5965 A Härzschel (CDU/CSU) .... 5964 D Frage A 77 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Dr. Zeitel (CDU/CSU) Aufhebung der Sondersteuer auf schweres Heizöl Hermsdorf, Parl. Staatssekretär (BMF) 5965 A, B, C Dr. Zeitel (CDU/CSU) ... 5965 B Wolfram (SPD) .... 5965 C Frage A 78 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Dr. Fuchs (CDU/CSU): 7 b-Abschreibung und Investitionssteuer Hermsdorf, Parl. Staatssekretär (BMF) 5965 D, 5966 A Dr. Fuchs (CDU/CSU) . . 5965 D, 5966 A Bericht und Antrag des 1. Untersuchungsausschusses zu dem Antrag der Fraktion der CDU/CSU und dem Änderungsantrag der Fraktionen der SPD, CDU/CSU, FDP betr. Einsetzung eines Untersuchungsausschusses (Drucksachen 7/780, 7/796, 7/1803) Kleinert (FDP) . . . . 5966 B, 6005 A Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) . . . 5969 C Dr. Schäuble (CDU/CSU) . . . . 5970 B Wehner (SPD) .... 5978 B Dr. Jaeger, Vizepräsident . 5979 C, 5987 C, 5989 A Sieglerschmidt (SPD) . . . . . . 5979 D Dr. Ehmke, Bundesminister (BMFT/BMP) . . . . 5985 C, 5996 B Dr. Hirsch (FDP) . . . . . . . . 5989 B Vogel (Ennepetal) (CDU/CSU) . . 5993 A Wischnewski (SPD) 5997 C Dr. Lenz (Bergstraße) (CDU/CSU) . . 6002 C Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 11. Dezember 1973 über die gegenseitigen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik (Drucksache 7/1832) — Erste Beratung — Scheel, Bundesminister (AA) . . . 6006 C, 6034 D Dr. Marx (CDU/CSU) . ...6008 D, 6041 D Friedrich (SPD) . . . . . . . . 6014 D Ronneburger (FDP)...6019 B Dr. Becher (Pullach) (CDU/CSU) . . 6023 A Metzger (SPD) . . . . . . . . 6028 A Kunz (Berlin) (CDU/CSU) . . . . . 6030 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . 6044 C IV Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. März 1974 Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 6045* A Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Bayerl (BMJ) auf die dringlichen Fragen 1 und 2 — Drucksache 7/1877 — des Abg. Dr. Becher (Pullach) (CDU/CSU) : Verweigerung der im Land Berlin geführten Akten über das minderjährige Flüchtlingsmädchen, das an die „DDR" ausgeliefert werden soll....6045* B Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Logemann (BML) auf die Frage A 3 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Tillmann (CDU/ CSU) : Auszahlung von Haushaltsmitteln für die Unterhaltung von Naturparks . . 6046* A Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Logemann (BML) auf die Fragen A 4 und 5 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Sauter (Epfendorf) (CDU/CSU) : Nachwuchssituation in der Landwirtschaft ... 6046* B Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Logemann (BML) auf die Fragen A 6 und 7 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Dr. Weber (Köln) (SPD) : Pressemeldungen über die Vernichtung von Obst zur Erhaltung des hohen Obstpreisniveaus innerhalb der Europäischen Gemeinschaft 6047* A Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Logemann (BML) auf die Fragen A 8 und 9 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Schmitz (Baesweiler) (CDU/CSU) : Auffassung des Bundesfinanzministers zu einkommenspolitischen Forderungen der deutschen Landwirtschaft; Bedeutung des nach Ansicht des Bundesfinanzministers von der deutschen Landwirtschaft zu leistenden stabilitätspolitischen Beitrags in den Brüsseler Verhandlungen ....6047* B Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan (BMVg) auf die Frage A 10 — Druck- sache 7/1867 — der Abg. Frau Tübler (CDU/CSU) : Heranziehung von Fachoberschülern zum Wehrdienst . . . . . . . . . 6047* C Anlage 8 Antwort des Staatssekretärs Dr. Wolters (BMJFG) auf die Frage A 21 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Dr. Warnke (CDU/CSU): Schlußfolgerungen aus der Einrichtung von Krankenhäusern in Ost-Berlin durch die Firma Siemens und dem hohen Anteil der Ärzte unter den Flüchtlingen aus der „DDR" . . . 6048* A Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Bayerl (BMJ) auf die Frage A 65 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Reiser (SPD) : Vorschriften über Strafverteidiger im Entwurf für ein neues Strafvollzugsgesetz ....6048* B Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Bayerl (BMJ) auf die Frage A 68 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Dr. Franz (CDU/CSU): Gründe für die Verzögerung der Stellungnahme der Bundesregierung zu den Beschwerden beim Bundesverfassungsgericht gegen den Moskauer und Warschauer Vertrag . . . . . . . . . 6048* D Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Bayerl (BMJ) auf die Fragen A 69 und 70 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Spilker (CDU/CSU) : Beseitigung der unterschiedlichen Behandlung der Gefährdungshaftung für Sachschäden im Straßenverkehr im Bereich der Deutschen Bundesbahn . . . 6049* A Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Bayerl (BMJ) auf die Frage A 71 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Gerlach (Obernau) (CDU/CSU) : Konsequenzen aus den Erfahrungen bei den Frankfurter Unruhen für das Demonstrationsstrafrecht .....6049* B Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Bayerl (BMJ) auf die Frage A 73 — Drucksache 7/1867 — des Abg. Blank (SPD) : Gründung einer „Arbeitsgemeinschaft Diebstahlsbekämpfung" .... 6049* D Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. März 1974 5905 90. Sitzung Bonn, den 27. März 1974 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 68. Sitzung, Seite 4060 C: Die Verordnug (EWG) des Rates — Drucksache 7/1274 — ist nicht an den Innenausschuß, sondern an den Ausschuß für Wirtschaft überwiesen. Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. März 1974 6045 Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Adams * 29. 3. Dr. Ahrens ** 4. 4. Alber ** 27. 3. Anbuhl 29. 3. Dr. Artzinger * 29. 3. Baum 18. 5. Behrendt * 27. 3. Dr. Böger 29. 3. Frau Däubler-Gmelin 29. 3. Eckerland 29. 3. Engelsberger 29. 3. Engholm 28. 3. Fellermaier * 29. 3. Dr. Fischer 29. 3. Dr. Freiwald 30. 3. Geldner 29. 3. Gerlach (Obernau) 27. 3. Groß 29. 3. Dr. Heck 29. 3. Herold 29. 3. Dr. Jahn (Braunschweig) * 29. 3. Junghans 30. 3. Dr. Kempfler ** 28. 3. Kirst 29. 3. Dr. Klepsch * 28. 3. Lagershausen** 28. 3. Lange 27. 3. Lautenschlager * 29. 3. Lemmrich ** 27. 3. Dr. Lohmar 18. 5. Lücker * 28. 3. Marquardt ** 27. 3. Matthöfer 14. 4. Dr. Müller (München) ** 27. 3. Müller (Remscheid) 27. 3. Frau Dr. Orth 27. 3. Ravens 2. 4. Richter ** 28. 3. Schäfer (Appenweier) 28. 3. Scheu 29. 3. Schlaga 29. 3. Schmidt (Wattenscheid) 29. 3. Frau Schuchardt 29. 3. Schwabe 29. 3. Dr. Schweitzer 29. 3. Staak (Hamburg) 27. 3. Dr. Starke (Franken) 29. 3. Dr. Todenhöfer 13. 4. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Beratenden Versammlung des Europarats Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Bayerl vom 27. März 1974 auf die dringlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Becher (Pullach) (CDU/CSU) (Drucksache 7/1877 Fragen 1 und 2) : Hat sich der Bundesjustizminister - und gegebenenfalls aus welchen Gründen — gegenüber dem Bundesverfassungsgericht geweigert, die im Land Berlin geführten Akten fiber das minderjährige Flüchtlingsmädchen, das an die „DDR" ausgeliefert werden soll, zu übersenden, obwohl die Akten vom Bundesverfassungsgericht ordnungsgemäß angefordert worden sind, und wird durch die Weigerung das Bundesverfassungsgericht sogar an dem ordnungsgemäßen Erlaß einer Entscheidung über seine Zuständigkeit gehindert? Ist gegebenenfalls für die Weigerung des Bundesjustizministers dem Bundesverfassungsgericht die im Land Berlin geführten Akten über das minderjährige Flüchtlingsmädchen, das an die „DDR" ausgeliefert werden soll, zu übersenden, eine Weisung der drei westlichen Schutzmächte ursächlich, und ist eine solche Weisung unaufgefordert und ohne deutsche Anregung ausgesprochen worden? Sie gehen von unzutreffenden Voraussetzungen aus: 1. Die Bundesregierung ist vom Bundesverfassungsgericht zu keiner Zeit um Übersendung von Akten, die sich auf die Beschwerdeführerin Ingrid Brückmann beziehen, gebeten worden. Die Aktenanforderung richtete sich vielmehr an den Justizsenator in Berlin. 2. Die Alliierte Kommandatura in Berlin hat zunächst am 19. Februar 1974 vorläufig und sodann am 12. März 1974 endgültig den Berliner Senat angewiesen, dafür zu sorgen, daß keine den Fall Brückmann betreffende Unterlagen durch irgendeine Berliner Stelle dem Bundesverfassungsgericht übergeben werden. Über diese Anweisung an den Berliner Senat haben die Botschaften der Drei Mächte in Bonn am 12. März 1974 die Bundesregierung unterrichtet. Die Alliierten haben damit ihre Haltung zur Stellung des Bundesverfassungsgerichts in „Berliner Sachen" bestätigt, wie sie in dem Aide-mémoire der drei Regierungen vom 18. April 1967 betreffend die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts im Fall Nickisch zum Ausdruck gekommen ist. Auf dieses Aide-mémoire war auch in dem im Rahmen des Viermächte-Abkommens an den Bundeskanzler gerichteten Schreiben der Drei Botschafter vom 3. September 1971 Bezug genommen worden. 3. Die Bundesregierung hat zu keiner Zeit die Auffassung vertreten oder die Alliierten in deren Auffassung bestärkt, daß im Rahmen einer Verfassungsbeschwerde, die sich gegen einen Berliner Hoheitsakt richtet, Bedenken dagegen bestünden, daß auf Bitten des Bundesverfassungsgerichts eine Berliner Stelle im Wege der Rechts- und Amtshilfe dem Gericht Akten übermittelt. Die Bundesregierung hat vielmehr bei den mit den Vertretern der Drei Mächte geführten Gesprächen eingehend ihre Auffassung vorgetragen, wonach der Berlinvorbehalt der Drei Mächte in Fällen der vorliegenden Art einer Übersendung von Berliner Akten im Wege der 6046* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. März 1974 Rechts- und Amtshilfe an das Bundesverfassungsgericht nicht im Wege steht, weil darin noch kein „Regieren" Berlins durch cien Bund liegt. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Logemann vom 27. März 1974 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Tillmann (CDU/CSU) (Drucksache 7/1867 Frage A 3) : Ist es zutreffend, daß die Bundesregierung mehrfach erklärt hat, daß die im Einzelplan 10 des Bundeshaushalts ausgewiesenen 10 Millionen DM für die Unterhaltung von Naturparks nur dann ausgezahlt werden können, wenn dem Bund die konkurrierende Gesetzgebung im Natur- und Landschaftsschutz eingeräumt wird, und hält die Bundesregierung diese Erklärung nach jahrzehntelanger entgegengesetzter Praxis in gleichgelagerten Fällen für rechtlich oder nur für politisch begründet? Die Bundesregierung hat mehrfach — zuletzt in den Fragestunden am 13. bis 15. Februar und 20. bis 21. Februar 1974 (zu cien Drucksachen 7/1661, Fragen 144/145 und 7/1700, Frage 39) — zu diesen Fragen Stellung genommen. Die Bundesregierung hält diese Erklärung rechtlich und politisch für begründet. Im übrigen wird sich der Haushaltsausschuß des Deutschen Bundestages in dieser Woche noch einmal abschließend mit der Frage der Bereitstellung von Bundesmitteln für die Förderung von Naturparken befassen, nachdem er bei den Beratungen des Einzelplanes 10 für 1974 Ende Januar dieses Jahres die bis zur Verkündung eines Gesetzes über Naturschutz und Landschaftspflege bei Kap. 1002 Tit. 882 07 ausgebrachte Sperre des Ansatzes von 10 Millionen DM zunächst bestätigt hatte. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Logemann vom 27. März 1974 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Sauter (Epfendorf) (CDU/CSU) (Drucksache 7/1867 Fragen A 4 und 5) : Wie beurteilt die Bundesregierung die Nachwuchssituation in der Landwirtschaft im allgemeinen, wieviel landwirtschaftliche Voll- und Nebenerwerbsbetriebe sind voraussichtlich ohne Ilotnachfolge? Wie viele Landwirte zwischen 25 und 40 Jahren sind unverheiratet? Zu Frage A 4: Zu dieser Frage liegen umfassende statistische Unterlagen für das gesamte Bundesgebiet nicht vor. Ich muß mich daher in meiner Antwort in erster Linie auf eine Untersuchung der Agrarsozialen Gesellschaft aus dem Jahre 1973 stützen, die an einer repräsentativen Stichprobe von 1 220 Betrieben mit mehr als 10 ha LF vorgenommen worden ist. 80 % der dabei erfaßten Unternehmen wurden als Haupterwerbsbetriebe, je 10 % als Zu- und Nebenerwerbs- betriebe bewirtschaftet. Die Hofnachfolge war in 36 % der Betriebe sichergestellt und wurde in 53 % der Fälle als noch ungewiß gekennzeichnet. In 11 % der Betriebe war kein Hofnachfolger vorhanden. Bei der Beurteilung dieser Zahlen ist zu berücksichtigen, daß hier Betriebsleiter aller Altersgruppen gefragt wurden. Je mehr sich die Frage der Hofübergabe wirklich stellt, desto höher ist der Prozentsatz derjenigen, die angeben, daß die Hofnachfolge gesichert sei. So lag die Zahl der Betriebe mit gesicherter Erbfolge bei der Gruppe der 50- bis 65jährigen Betriebsleiter bei 53 %, bei der Gruppe der über 65jährigen bei 76 %. Weitere Untersuchungen zu der gestellten Frage liegen aus zwei Bundesländern vor. Im Rahmen einer in Baden-Württemberg durchgeführten Sondererhebung zur Landwirtschaftszählung 1971 wurden die in den über 1 ha LF großen Betrieben vorhandenen Hoferben erfaßt. Durchschnittlich ist in 64 % der Betriebe die Hofnachfolge gesichert. Mit steigender Betriebsgröße nimmt der Anteil der Betriebe mit gesicherter Nachfolge wesentlich zu. Er liegt in der unteren Größenklasse bei 52 % und steigt auf 82 % in den Betrieben ab 20 ha LF. Eine in Nordrhein-Westfalen 1969/70 durchgeführte sozialökonomische Betriebserhebung ergab, daß durchschnittlich nur 73 % der Betriebe über 5 ha die Hofnachfolge als gesichert ansehen. Diese Untersuchung ergab ferner, daß die Hofnachfolge in den Nebenerwerbsbetrieben mit 67 % deutlich niedriger lag, als in den Vollerwerbsbetrieben, die zu 77 % positive Angaben machten. Aus den vorliegenden Zahlen geht hervor, daß nach Regionen unterschiedlich etwa ein Viertel bis ein Drittel der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe z. Z. ohne gesicherte Hofnachfolge sind. Diese Situation ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, daß die junge Generation des Landes von alternativen Berufsmöglichkeiten außerhalb der Landwirtschaft zunehmenden Gebrauch macht. Zur Beurteilung der Gesamtsituation wird es erforderlich sein, gesicherte Unterlagen für das gesamte Bundesgebiet zu erarbeiten. Die ersten Schritte hierzu sind von meinem Hause eingeleitet worden. Zu Frage A5: Auch diese Frage kann nur mit geschätzten Zahlen beantwortet werden, da die hier angesprochene Personengruppe in den amtlichen Statistiken nicht genau ausgewiesen wird. Grundlage der Schätzung sind die vom Statistischen Bundesamt durchgeführten Arbeitskräfteerhebungen und die Volkszählungen. Aus diesen statistischen Unterlagen geht hervor, daß gegenwärtig rund 367 000 männliche Inhaber landwirtschaftlicher Betriebe 25 bis 45 Jahre alt sind. Der Anteil der Ledigen an dieser Gruppe wird zwischen 10 und 15 % angegeben. Nach der Volkszählung von 1970 beträgt der Anteil der ledigen Männer an der gesamten männlichen Bevölkerung zwischen 25 und 40 Jahren 19 %. Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. März 1974 6047' Diese Zahlen scheinen der Auffassung — für landwirtschaftliche Betriebsinhaber sei es schwerer, einen Ehepartner zu finden — zu widersprechen. Andererseits wird jedoch immer wieder auf die in dieser Hinsicht bestehenden Schwierigkeiten hingewiesen. Auch diese Frage muß daher weiter geprüft werden. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Logemann vom 27. März 1974 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Weber (Köln) (SPD) (Drucksache 7/1867 Fragen A 6 und 7): Kann die Bundesregierung Pressemeldungen bestätigen, daß innerhalb der EG bereits über 100 000 t Obst vernichtet worden sei und daß auch beabsichtigt sei, im Zuge der gleichen Vernichtungsaktion in Norddeutschland 5000 t bis 6000 t Apfel zu vernichten? Stimmt es, daß gleichzeitig die Preise für Obst erheblich angehoben worden sind und daß die Vernichtung erfolgte, um Preisausbrüche zu verhindern? Nein, keine Vernichtung, sondern andere Verwendung. Nach einer Mitteilung der Kommission wurden von der überdurchschnittlichen Apfelernte 1973 bis Mitte Januar 1974 insgesamt 69 825 t Äpfel aus dem Markt genommen, davon allein in Frankreich 65 000 t, die zu Alkohol verarbeitet wurden. In der Bundesrepublik fanden bis Ende Februar 1974 ungefähr 2 000 t Äpfel keine Käufer. Das sind weniger als 0,1 v. H. unserer Apfelernte 1973. Die aus dem Markt genommenen Mengen wurden kostenlos an gemeinnützige Einrichtungen abgegeben. Die mit Verordnung (EWG) Nr. 1203/73 des Rates vom 4. Mai 1973 festgesetzten Preise gelten für den Rest des Wirtschaftsjahres 1973/74 in unveränderter Höhe weiter. Für das Wirtschaftsjahr 1974/75 hat der Rat eine Anhebung der Preise für Birnen um 4 v. H., für Äpfel um 7 v. H. und für die übrigen Erzeugnisse mit Preisregelungen um 10 v. H. beschlossen. Zu berücksichtigen ist dabei, daß das Preisstützungsniveau erheblich unter dem Marktpreisniveau liegt. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Logemann vom 27. März 1974 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Schmitz (Baesweiler) (CDU/CSU) (Drucksache 7/1867 Fragen A 8 und 9) : Teilt die Bundesregierung die Auffassung des Bundesfinanzministers, die in einem Telegramm an den Bundesrat zum Ausdruck kommt, wonach „besondere einkommenspolitische Forderungen der deutschen Landwirtschaft nicht gerechtfertigt erscheinen"? Ist der Bundesernährungsminister der Auffassung, daß der stabilitätspolitische Beitrag, den die deutsche Landwirtschaft nach Auffassung des Bundesfinanzministers zu leisten habe, in den Verhandlungen in Brüssel so gesehen werden muß, daß unterhalb der Schwelle der Kommissionsvorschläge verhandelt wird und dieses die Richtschnur für die Verhandlungsweise der deutschen Delegation in Brüssel zu sein habe? Die in der Fragestellung zum Ausdruck kommenden Befürchtungen treffen nicht zu. Dies beweisen die vom Rat verabschiedeten Agrarpreise für das kommende Wirtschaftsjahr, die oberhalb der Kommissionsvorschläge liegen. Bekanntlich war es die deutsche Delegation als Ratsmacht gewesen, deren Kompromißvorschlag das Zustandekommen des Brüsseler Erfolges ganz wesentlich förderte. Das zitierte — als Anregung zu verstehende — Telegramm des Bundesministers der Finanzen war im übrigen zu einem Zeitpunkt abgefaßt worden, als die Haltung der Bundesregierung noch nicht festgelegt war. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan vom 27. März 1974 auf die Mündliche Frage der Abgeordneten Frau Tübler (CDU/CSU) (Drucksache 7/1867 Frage A 10): Ist sichergestellt, daß Fachoberschüler so rechtzeitig zur Ableistung des Wehrdienstes herangezogen werden können, daß sie im Hinblick auf ihr späteres Studium keine unvertretbaren Wartezeiten hinnehmen müssen? Die Bundesregierung hat sich schon seit langem bemüht, den Wehrpflichtigen, die ein Hochschuloder Fachhochschulstudium aufnehmen wollen, den nahtlosen Anschluß an die weitere Ausbildung nach ihrer Entlassung aus dem Wehrdienst zu gewährleisten. Die Dauer des Grundwehrdienstes ist nicht zuletzt deshalb auf 15 Monate — und nicht wie ursprünglich geplant auf 16 Monate — herabgesetzt worden. Außerdem sind die Wehrersatzbehörden angewiesen, alle Studienbewerber — und zwar sowohl Abiturienten als auch Fachoberschulabsolventen — zu Anfang Juni eines jeden Jahres einzuberufen. Sie werden dann Ende September des folgenden Jahres entlassen und können das Studium in den im Oktober beginnenden Wintersemestern aufnehmen. Sie verlieren also durch den Wehrdienst nur ein Jahr ihrer Ausbildung. Während sich diese Regelung bei der Einberufung der Abiturienten in allen Bundesländern ohne Rücksicht auf die jeweilig unterschiedlichen Ferientermine eingespielt hat, ergeben sich bei den Fachoberschulabsolventen Schwierigkeiten. So können die Fachoberschüler in Nordrhein-Westfalen, wie das Kultusministerium mitteilt, in diesem Jahr mit Rücksicht auf den späten Beginn der Sommerferien nicht zu Anfang Juli einberufen werden. Die Folge wird sein, daß diese Wehrpflichtigen, weil sie erst im Oktober herangezogen werden können, nach ihrer Entlassung Ende Dezember des folgenden Jahres Wartezeiten bis zu 9 Monaten in Kauf nehmen müssen, insbesondere dann, wenn das Studium nur im Wintersemester aufgenommen werden kann. Auch in Baden-Württemberg hat das Kultusministerium noch nicht entschieden, ob die Fachober- 6048* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. März 1974 schuler schon zum 1. Juli einberufen werden können. Die Haltung der Kultusministerien dieser beiden Bundesländer ist mir vor allem deshalb nicht erklärbar, weil z. B. in Bayern, wo die Sommerferien in diesem Jahre noch später als in Nordrhein-Westfalen, nämlich am 31. Juli beginnen, Fachoberschüler gleichwohl zum 1. Juli verfügbar sind. Die Bundesregierung wäre froh, wenn die Kultusministerien in den Bundesländern bei ihren Planungen und Entscheidungen auch Rücksicht auf diejenigen Wehrpflichtigen nehmen würden, die ein Fachhochschulstudium aufnehmen wollen. Anlage 8 Antwort des Staatssekretärs Dr. Wolters vom 27. März 1974 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Warnke (CDU/CSU) (Drucksache 7/1867 Frage A 21) : Treffen Pressemeldungen zu, die „DDR" lasse die Charité und das neue Diplomatenkrankenhaus in Ost-Berlin von der Fa. Siemens einrichten und deutet dies, wie auch der hohe Anteil der Ärzte unter den Flüchtlingen aus der „DDR", nach Auffassung der Bundesregierung darauf hin, daß ein staatlicher Gesundheitsdienst wesentlich weniger leistungsfähig ist als ein Gesundheitsdienst, der auf einer freiberuflichen Tätigkeit von Ärzten beruht? Grundsätzlich wird man davon auszugehen haben, daß — wie u. a. die Beispiele USA und Sowjetunion r zeigen — Spitzenleistungen im Bereich der Medizin, der Medizintechnik und insgesamt im Bereich des Gesundheitswesens unabhängig von der Art des gesellschaftlichen Systems erbracht werden können. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die die Leistungsfähigkeit der Gesundheitsdienste aufgrund von Statistiken im internationalen Rahmen am besten beurteilen kann, vermeidet eine Wertung der unterschiedlichen Systeme der Gesundheitsdienste. Die Bundesregierung teilt diese Auffassung. Sie hält die in der Frage genannten Beispiele für ungeeignet, daraus eine unterschiedliche Leistungsfähigkeit des einen oder des anderen Gesundheitsdienstes abzuleiten. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Bayerl vom 27. März 1974 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Reiser (SPD) (Drucksache 7/1867 Frage A 65) : Warum sieht die Bundesregierung eine Notwendigkeit, einer besonders rechtskundigen Gruppe von Bürgern mit Mißtrauen zu begegnen, indem der Entwurf für ein neues Strafvollzugsgesetz vorsieht, daß Strafverteidiger beim Besuch ihrer Mandanten in Haftanstalten auf Waffen zu durchsuchen sind? Der Entwurf eines Strafvollzugsgesetzes (Bundestags-Drucksache 7/918) enthält keine Vorschrift, die vorsieht, daß Strafverteidiger beim Besuch ihrer Mandanten in Haftanstalten auf Waffen durchsucht werden müssen. § 24 Absatz 4 des Entwurfs in der Fassung der Gegenäußerung der Bundesregierung, der demnächst im Strafrechtssonderausschuß beraten wird, lautet: Aus Gründen der Sicherheit kann ein Besuch davon abhängig gemacht werden, daß sich der Besucher durchsuchen läßt. Die Vorschrift ermächtigt, die Vollzugsbehörde, verpflichtet sie aber nicht, einen Besuch in der Vollzugsanstalt aus Gründen der Sicherheit von einer Durchsuchung abhängig zu machen. Sie erfaßt ohne Ausnahme alle Besucher von Vollzugsanstalten. In ihr kommt deshalb auch kein Mißtrauen gegenüber einer bestimmten Berufsgruppe zum Ausdruck. Die Durchsuchung eines Strafverteidigers auf Waffen und Ausbruchswerkzeuge wird nur in seltenen Ausnahmefällen in Betracht kommen. Sie ist bereits nach geltendem Recht zulässig. Dies ist in mehreren gerichtlichen Entscheidungen bestätigt worden (BGH, Beschluß vom 18. Juli 1973 — StB 29/73; Kammergericht, Beschlüsse vom 4. und 13. November 1970, abgedruckt in NJW 1971, 476 ff.; OLG Zweibrücken, Beschluß vom 9. April 1973 — VAs 6/73 —). Anlage 10 Antwort des Parl, Staatssekretärs Dr. Bayerl vom 27. März 1974 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Franz (CDU/CSU) (Drucksache 7/1867 Frage A 68) : Aus welchen Gründen hat die Bundesregierung immer noch nicht zu den seit 1972 anhängigen Beschwerden beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gegen den Moskauer und Warschauer Vertrag Stellung genommen, und wie will sie dem Vorwurf begegnen, angesichts der Schnelligkeit, mit der sie zu den verfassungsrechtlich kaum weniger komplizierten Fragen Stellung genommen hat, die im Verfahren betreffend den Grundvertrag aufgeworfen waren, das Verfahren zu verschleppen? Sollten, Herr Kollege Dr. Franz, gegen die Bundesregierung die von Ihnen angesprochenen Vorwürfe erhoben werden, dann sind diese völlig unbegründet. Ihre Informationen, die Ihre Frage veranlaßt haben, sind unvollständig. Die Bundesregierung hat zu den ihr zugestellten Verfassungsbeschwerden gegen die Vertragsgesetze zu den Ostverträgen in der Vergangenheit fristgerecht mit Schriftsatz vom 23. Juni 1972 Stellung genommen. Die Stellungnahme hat sich entsprechend der Auflage des Bundesverfassungsgerichts auf die Zulässigkeit der Verfassungsbeschwerden beschränkt. In der Zwischenzeit haben die Verfahren allerdings einen neuen Aspekt durch die Vorlage eines Gutachtens durch einige Beschwerdeführer erhalten. Das Bundesverfassungsgericht hat nunmehr der Bundesregierung Gelegenheit gegeben, auch zu der Begründetheit der Verfassungsbeschwerden bis zum 1. Mai dieses Jahres Stellung zu nehmen; etwaige Gutachten sind dem Gericht bis zum 15. Juni vorzulegen. Die Stellungnahme der Bundesregierung wird den zeitlichen Vorstellungen des Bundesverfassungsgerichts entsprechend abgegeben werden. Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. März 1974 6049*' Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Bayerl vom 27. März 1974 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Spilker (CDU/CSU) (Drucksache 7/1867 Fragen A 69 und 70) : Sieht die Bundesregierung die Höchstgrenze von 25 000 DM bei der Sachschadenhaftpflicht der Deutschen Bundesbahn im Fall der Gefährdungshaftung heute noch als ausreichend an? Plant die Bundesregierung, die heute nicht mehr gerechtfertigte unterschiedliche Behandlung der Gefährdungshaftung für Sachschäden im Straßenverkehr (Obergrenze 50 000 DM) und Sachschaden im Bereich der Deutschen Bundesbahn (Obergrenze 25 000 DM) zu beseitigen? Die Bundesregierung sieht die aus dem Jahre 1957 stammende Höchstgrenze von 25 000 DM, die bei der Gefährdungshaftung der Eisenbahn für Sachschäden eingreift, nicht mehr als ausreichend an. Sie ist ferner der Auffassung, daß eine unterschiedliche Haftungsregelung für Sachschäden im Verhältnis zum Straßenverkehrsgesetz, wo die Höchstgrenze für Sachschäden 1965 auf 50 000 DM festgesetzt worden ist, beseitigt werden muß. Dementsprechend wird ein Referentenentwurf vorbereitet, dessen Ziel es u. a. ist, die Haftungshöchstgrenzen bei der Gefährdungshaftung anzuheben und zu harmonisieren. Der Entwurf erstreckt sich nicht nur auf die in Ihren Fragen angesprochene Sachschädenhaftung, sondern bezieht auch die Haftung für Personenschäden ein, deren derzeitige Begrenzung im Hinblick auf die zwischenzeitliche wirtschaftliche Entwicklung ebenfalls nicht mehr angemessen ist. Der Entwurf wird in den nächsten Tagen den Bundesresssorts und den Landesjustizverwaltungen zugeleitet. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Bayerl vom 27. März 1974 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Gerlach (Obernau) (CDU/CSU) (Drucksache 7/1867 Frage A 71) : Welche gesetzgeberischen Konsequenzen gedenkt die Bundesregierung aus den Erfahrungen bei den Frankfurter Unruhen und insbesondere aus der Kritik zu ziehen, die der Frankfurter Polizeipräsident Müller an dem geltenden Demonstrationsstrafrecht und hier insbesondere an den im Jahr 1970 beschlossenen Liberalisierungen in diesem Bereich geübt hat? Herr Kollege Gerlach, Sie haben eine Frage aufgeworfen, auf die ich schon am 13. März 1974 eingegangen bin, als ich eine Frage des Herrn Kollegen Spranger zu beantworten hatte. Wie ich damals bemerkt habe, betrachtet es die Bundesregierung als ihre Pflicht, stets von neuem zu prüfen, ob das geltende Strafrecht die ihm gestellten kriminalpolitischen Aufgaben erfüllen kann. Deshalb ist die Bundesregierung auch an den Untersuchungen interessiert, die die zuständigen Landesbehörden unter Mitwirkung des Frankfurter Polizeipräsidenten im Hinblick auf die Frankfurter Ereignisse vom 23. Februar 1974 durchführen. Solange ihr Ergebnis nicht vorliegt, ist keine endgültige Aussage darüber möglich, ob sich bei den Frankfurter Ereignissen der im Jahre 1970 neugefaßte Straftatbestand des Landfriedensbruchs bewährt hat. Wenn man das Gesamtbild der unfriedlichen Demonstrationen seit dem Jahre 1970 ins Auge faßt und es mit den Verhältnissen vor der Änderung des § 125 des Strafgesetzbuchs vergleicht, erscheint die Feststellung zulässig, daß sich das neue Strafrecht insgesamt als brauchbar erwiesen hat. Ohne den Ergebnissen der von mir erwähnten Untersuchung zu den Frankfurter Vorgängen vorzugreifen, möchte ich allgemein noch einmal folgendes bemerken: Wegen Landfriedensbruchs ist strafbar, wer sich als Täter oder Teilnehmer an Gewalttätigkeiten oder Bedrohungen beteiligt, die mit vereinten Kräften aus einer Menschenmenge begangen werden; strafbar ist ferner, wer auf die Menge einwirkt, um ihre Bereitschaft zu solchen Handlungen zu fördern. Als Teilnehmer an einer Gewalttätigkeit und damit als Täter des Landfriedensbruchs macht sich auch strafbar, wer durch sein Verhalten in der Menge den Gewalttaten anderer Vorschub leistet, indem er Gewalttäter abschirmt. Hier ist es sicher nicht einfach, den Täter im Hinblick auf seinen objektiven Tatbeitrag und seinen Vorsatz zu überführen; doch ist diese Schwierigkeit mit jedem differenzierten Tatbestand zwangsläufig verbunden. Ein undifferenzierter Straftatbestand, der jedem Teilnehmer der Menge ohne Rücksicht auf sein Verhalten erfaßt, ist höchst problematisch. Ein solcher Straftatbestand würde die Polizei nicht entlasten, sondern angesichts des Legalitätsprinzips eher überfordern. Diese Erfahrungen wurden bei Demonstrationen vor 1970 immer wieder gemacht. Die Polizei hat nach dem Polizeirecht der Länder auch heute jede rechtliche Möglichkeit, um ernste Störungen der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung abzuwehren; hierzu gehört auch die Möglichkeit, Störer vorübergehend in Gewahrsam zu nehmen. Im übrigen darf ich Sie auf den Bußgeldtatbestand des Artikels 2 des Dritten Gesetzes zur Reform des Strafrechts hinweisen. Danach kann mit einem Bußgeld bis zu 1000,— DM belegt werden, wer sich nach dreimaliger Aufforderung nicht aus einer öffentlichen Ansammlung entfernt. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Bayerl vom 27. März 1974 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Blank (SPD) (Drucksache 7/1867 Frage A 73) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß laut Meldung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 1. Februar 1974 sich in Norddeutschland eine sogenannte „Arbeitsgemeinschaft Diebstahlsbekämpfung" gebildet hat, und welche Haltung nimmt die Bundesregierung zu diesem Tatbestand ein? Die Berichte der Presse über die Bildung einer Arbeitsgemeinschaft „Diebstahlsbekämpfung" in Norddeutschland sind mir bekannt. Nach den Berichten sollen mehrere Ladenketten und Konsumgenossenschaften mit insgesamt 1200 Geschäften 6050* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 90. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. März 1974 die Arbeitsgemeinschaft gegründet und gemeinsame Maßnahmen gegen Ladendiebstähle beschlossen haben. Gegen die Bildung der Arbeitsgemeinschaft und gegen die Tatsache, daß Ladenketten gemeinsame Maßnahmen zur Verhinderung von Diebstählen erwägen, ist sicher nichts einzuwenden. Ob es im Zusammenhang mit Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft im einzelnen zu rechtswidrigen Maßnahmen gekommen ist, ist mir nicht bekannt. Zu den Maßnahmen, die von der Arbeitsgemeinschaft nach den Pressemitteilungen erwogen werden, habe ich in anderem Zusammenhang zum Teil schon Stellung genommen. Ich verweise hier auf meine Stellungnahme im Bundestag vorn 14. Februar 1974 — Prot. 79. Sitzung, S. 5051 —. Dort habe ich ausgeführt, daß ein Ladeninhaber nicht von jedem ertappten Ladendieb undifferenziert eine „Bearbeitungsgebühr" von 50,— DM erheben könne. Die von der Arbeitsgemeinschaft erwogene Speicherung der Namen von ertappten Ladendieben ist schon auf Kritik gestoßen. Nach Pressemitteilungen hat sich die Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel-und Großbetriebe des Einzelhandels und der Verband des Hamburger Einzelhandels gegen die Maßnahme ausgesprochen, letzterer mit der Begründung, es bestehe die Gefahr des Eingriffs in die Persönlichkeitssphäre des einzelnen. Diese Bewertung kann ich hier voll unterstreichen. Bedenken bestehen auch gegen die Verhängung von Hausverboten, wenn diese so ausgedehnt werden, daß dem einzelnen die Erlangung lebensnotwendiger Güter erschwert wird. Die erwähnte Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels hat sich dagegen gewandt, daß Hausverbote gegen Ladendiebe über die geschädigte Firma hinaus ausgedehnt werden. Diese Haltung findet meine Unterstützung.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Manfred Wörner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Ich bitte Sie, zu Ende kommen zu dürfen; meine Redezeit nähert sich dem Ende.
    Fünftens. Wer unserem Volk diese Anstrengungen abverlangen will, muß ihm, so meine ich, ein ungeschminktes Bild der Sicherheitslage zeichnen und darf sich nicht mit der wachsenden Gleichgültigkeit den Streitkräften gegenüber abfinden oder diese wachsende Gleichgültigkeit gar noch, wie es mit abenteuerlichen Wendungen im Weißbuch geschehen ist, in Vertrauen umdeuten. Gleichgültigkeit gegenüber den Streitkräften bedeutet nicht Vertrauen zu den Streitkräften, aber wir brauchen Vertrauen zu den Streitkräften, wenn sie ihrer Aufgabe genügen wollen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.) Ich spare mir einiges von dem, was ich mehr in ironischem Ton über das soziologische Kauderwelsch zu sagen vorhatte, das man in den entsprechenden Kapiteln zum Teil findet.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist heute üblich!)

    Ich sage deshalb nur noch:
    Für sehr gefährlich halte ich die Aussage des Weißbuches zum Verhältnis des Bürgers zum Staat. Wer sich mit der distanzierten Haltung des Bürgers zum Staat und der Bundeswehr als einer Selbstverständlichkeit abfindet, der wird eines Tages ein ganz böses Erwachen erleben. Der Staat braucht mehr als Distanz seiner Bürger, vor allen Dingen dann, wenn er in Krisenzeiten bestehen will.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ich sage Ihnen ebenso deutlich wie zum finanziellen Kapitel: Die schwindende Verteidigungsbereitschaft ist auch kein Naturgesetz, mit dem wir uns abfinden müssen. Die Kraft einer politischen Führung muß sich darin ausweisen, die Bedeutung der Streitkräfte gerade in einer Zeit des Wandels und der Entspannung der Bevölkerung zu verdeutlichen.
    Eine letzte Bemerkung: Politische Führung darf es nach unserer Auffassung auch nicht zulassen, daß aufs neue eine Mauer des Mißtrauens zwischen Bundeswehr und Gesellschaft errichtet wird. Den ständigen Verdächtigungen der Bundeswehr durch Mitglieder und Anhänger der SPD muß entschlossener von der Führung der SPD entgegengetreten werden.

    (Beifall bei der CDU/CDU.)

    Die schönsten Bekenntnisse zur Bundeswehr, die der Herr Verteidigungsminister abgibt, die schönsten Bekenntnisse zur Bundeswehr, die wir im Weißbuch von seiten des Bundeskanzlers lesen, nützen nichts, wenn dahinter noch nicht einmal die Kraft steht, klare Verhältnisse in der eigenen Partei und klare Verhältnisse im Volk zu schaffen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Die Bundeswehr ist Teil unserer Gesellschaft. Sie ist offen gegenüber dieser Gesellschaft, und sie unterliegt der Kontrolle durch die berufenen Organe in unserer Demokratie.
    Aber nicht nur die Bundeswehr hat Pflichten gegenüber dem Staat und der Gesellschaft. Auch der Staat und die Gesellschaft haben Pflichten gegenüber der Bundeswehr. So wie sich die Bundeswehr von der Gesellschaft nicht abkapseln darf, so muß sich auch die Gesellschaft der Bundeswehr gegenüber offenhalten. Der Pflicht der Bundeswehr zur Loyalität gegenüber dem Staat entspricht ihr Recht auf Vertrauen der Bürger, solange sie diese Demokratie schützt.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Der englische Historiker Toynbee hat einmal gesagt:
    Völker und Kulturen gehen zugrunde, wenn sie auf die Herausforderung der Geschichte falsch oder nicht antworten.



    Dr. Wörner
    Die geistigen und die materiellen Kräfte Europas reichen aus, Europa zu einem selbständigen Partner der USA in der Weltpolitik zu machen. Die 260 Millionen Westeuropäer müssen die Schicksalsfrage beantworten, ob sie neben der Kraft auch den Willen aufbringen, ihrem Gewicht entsprechend an der Gestaltung einer neuen Weltordnung mitzuarbeiten.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Dr. Hermann Schmitt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Meine Damen und Herren, lassen Sie mich für den Ablauf der Debatte noch drei Bemerkungen machen.
Zunächst einmal bitte ich die Damen und Herren des Hauses, davon überzeugt zu sein, daß sie die Redezeit eines Redners durch Zwischenfragen nicht verkürzen können.
Zweitens. Der amtierende Präsident wird, weil ja Zwischenfragen und ihre Beantwortung die Debatte beleben, selbstverständlich für einen angemessenen Ausgleich am Ende einer Redezeit sorgen.
Drittens möchte ich die Damen und Herren auf den Tribünen darauf hinweisen, daß nach der Ordnung des Hauses dort Mißfallens- oder Beifallskundgebungen nicht gestattet sind.
Das Wort hat der Abgeordnete Buchstaller.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Werner Buchstaller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Auch das dritte Verteidigungsweißbuch der sozialliberalen Bundesregierung gibt nüchtern und offen Auskunft über die militärische Situation in der Welt und in Mitteleuropa, den Zustand der Bundeswehr und die sicherheitspolitischen Absichten der Bundesregierung. Die Durchführung und Fortschreibung der sicherheitspolitischen Grundsätze der vorangegangenen Regierungserklärungen von Bundeskanzler Willy Brandt finden darin ihren Niederschlag.
    In den meisten Stellungnahmen in der Offentlichkeit, auch des Auslands, wurde die klare und ungeschminkte Sachaussage des Weißbuchs 1973/74 zur Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland und zur Entwicklung der Bundeswehr positiv gewürdigt. Es blieb ausschließlich der Opposition in diesem Hause vorbehalten, im Hinblick auf das Verteidigungsweißbuch von konzeptioneller Unergiebigkeit und sachlicher Enttäuschung zu sprechen. Damit ist die Opposition auch auf diesem Gebiet ihrer Strategie der totalen Negation treu geblieben.

    (Abg. Wehner: Sehr wahr!)

    Die SPD-Bundestagsfraktion begrüßt die Herausgabe des Verteidigungsweißbuchs 1973/74. Mit diesem Weißbuch wird die Regierungserklärung vom 18. Januar vergangenen Jahres zur äußeren Sicherheit konkretisiert. Zugleich ist es ein Rechenschaftsbericht über die bisherigen Leistungen, verbunden mit einem Ausblick auf die Zukunft, und eine klare Aussage über die Ziele der deutschen Verteidigungspolitik im Rahmen des westlichen Bündnisses.
    Das neue Weißbuch verdeutlicht die enge Verzahnung von Außen- und Sicherheitspolitik und führt den Beweis für die Richtigkeit des praktizierten Konzepts dieser Regierung, die Sicherheitspolitik von den Eckpfeilern Verteidigungs- und Entspannungspolitik tragen zu lassen. Mit dem Vorwort von Bundeskanzler Willy Brandt wird die Wichtigkeit der Sicherheitspolitik als ein Instrument der Friedenssicherung unterstrichen und die Leistung und Zuverlässigkeit der Soldaten der Bundeswehr gewürdigt.
    Die SPD-Bundestagsfraktion würde es begrüßen, wenn alle Länder, vor allem aber die Staaten, die in die MBFR-Verhandlungen einbezogen sind, einen so offenen militärischen Zustands- und Absichtsbericht abgäben, wie das deutscherseits durch dieses Weißbuch geschieht. Das könnte schon als eine vertrauensfördernde Maßnahme im Rahmen der MBFR-Verhandlungen gewertet werden. Verteidigungsminister Georg Leber beweist jedenfalls, daß die Bundesrepublik Deutschland nichts zu verbergen hat.
    Oberstes Ziel der Sicherheitspolitik der Bundesrepublik Deutschland ist es, im Rahmen des Bündnisses einen angemessenen Beitrag dafür zu leisten, daß durch ein ausgewogenes militärisches Kräfteverhältnis zwischen Ost und West das Risiko für den Fall eines militärischen Konflikts für alle Teile so groß und unübersehbar ist, daß jeder militärische Angriff sinnlos wird.
    Sinn der Verhandlungen für eine ausgewogene und gleichwertige Reduzierung der Truppen und Einschränkung der Rüstung ist es, dieses Ziel auf einem niedrigeren Niveau zu erreichen, um endlich der uferlosen Truppen- und Waffenkonzentration in Mitteleuropa Einhalt zu gebieten. Das ständige Drängen der Opposition nach verstärkter Anpassung an den Rüstungswettlauf allein hilft uns hier nicht weiter.

    (Abg. Wehner: Sehr wahr!)

    Die Bemerkung von Dr. Wörner, daß man das Standbein der Sicherheitspolitik wieder in der Verteidigungspolitik, in den Verteidigungsansstrengungen sehen müsse, geht an der Tatsache vorbei, daß eine Eskalation der militärischen Konfrontation den Frieden nicht sicherer macht, sondern immer neue militärische Konfliktsituationen schafft.

    (Beifall bei der SPD.)

    Deshalb ist die SPD-Bundestagsfraktion nicht bereit, die Verteidigungspolitik und die Entspannungsbemühungen in eine Rangordnung zu zwängen. Beides sind gleichwertige und lebensnotwendige Instrumente für eine Sicherung des Friedens auf Dauer.
    Ausgangspunkt für erfolgversprechende Verhandlungen ist nicht nur der beiderseitige gute Wille, sondern die weitestgehend gemeinsame Interessenlage gleichwertiger Verhandlungspartner. Dabei kann Dr. Wörner doch wohl nicht davon ausgehen, daß ein Bündnis, das sich so darstellt, wie er es sieht, von der Sowjetunion und den Warschauer-Pakt-Staaten ernst genommen wird.
    Nach den Darlegungen von Dr. Wörner ist das Verhältnis zwischen Amerika und Europa tief gestört, Europa zerstritten und kraftlos und befindet



    Buchstaller
    sich politisch eher auf dem Rück- als auf dem Vormarsch. Das Europabild des Dr. Wörner gipfelt in der Feststellung: Europa arbeitet den Zielsetzungen der sowjetischen Politik in die Hände. Ich kann dazu nur bemerken, daß mit einer so überspitzten Schwarzmalerei die Verhandlungsposition des Westens unterminiert und den Interessen der sowjetischen Politik tatsächlich Vorschub geleistet wird.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Wenn er zuvor noch einmal unterstrichen hat, Aufgabe der Opposition könne es nicht sein, in der Politik Schönfärberei zu betreiben, dann kann es doch aber auf der anderen Seite nicht so sein, daß Opposition zwangsläufig zur Schwarzmalerei und zur Überspitzung führen muß.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Man kann die Sicherheit Europas und den Wert des westlichen Bündnisses auch zerreden.

    (Beifall bei der SPD.)

    Niemand wird die vielfältigen Schwierigkeiten in einem Bündnis mit verschiedenen nationalen Interessen verharmlosen wollen. Sie haben auch im Weißbuch und in den einleitenden Worten von Verteidigungsminister Georg Leber ihren Niederschlag gefunden. Es ist natürlich eine ständige und schwierige Aufgabe, der Notwendigkeit gemeinsamer Verteidigungsanstrengungen andere Interessenbereiche unterzuordnen. Gerade auf diesem Gebiet ist aber die Bundesregierung zäh und unentwegt tätig, was z. B. auch in den positiven Bemühungen der Europa-Gruppe im Rahmen der NATO Ausdruck findet. Ich weise deshalb, Herr Dr. Wörner, im Namen der SPD-Bundestagsfraktion Ihre Bemerkungen zurück, daß die Bundesregierung mit ihrer Politik nicht nur nichts getan habe, um den Zustand, wie er zur Zeit in der NATO ist, zu verbessern, sondern dazu beigetragen habe, ihn zu verschlechtern.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Wenn überhaupt jemand in positiver und beispielhafter Weise auch für das Bündnis einen Beitrag beigesteuert hat, ist es die Bundesrepublik Deutschland.
    Diesen Bemühungen, die durch die Bundesrepublik Deutschland und durch die Bundesregierung manifestiert werden, wird weder durch die resignierenden Darstellungen des Kollegen Dr. Wörner noch durch die Bemerkung des Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses, Dr. Schröder, daß man gegebenenfalls auf eine nationale Verteidigung zurückgreifen müsse, ein guter Dienst erwiesen.

    (Beifall bei der SPD.)

    Anstatt einzelne Schwierigkeiten ständig lauthals zu bejammern, verlangt praktische Politik geduldige und zähe Schritte, um diese Schwierigkeiten zu überwinden.

    (Beifall bei der SPD.)

    Von dieser Notwendigkeit läßt sich die Politik der Bundesregierung leiten, und diese Politik wird voll und ganz von der SPD-Bundestagsfraktion unterstützt.
    Mißverständnisse, die zu Spannungen zwischen den europäischen Partnern der NATO und den USA geführt haben, werden ausgeräumt, der Konsultationsmechanismus wird verbessert. Die Bundesregierung läßt keinen Zweifel daran, daß die Sicherheit Europas nur durch den nuklearen Schutzschirm der USA und die ungeminderte Präsenz amerikanischer Truppen in Europa gewährleistet werden kann. Dabei weiß sie, daß man Amerika für die Verteidigung Europas nicht größere Anstrengungen abverlangen kann, als Europa selbst bereit ist aufzubringen. Die Bundesrepublik erfüllt deshalb ihre Bündnisverpflichtungen voll: personell, materiell und finanziell. Sie erwartet allerdings von allen anderen NATO-Partnern das gleiche Maß gemeinsamer Anstrengungen.

    (Beifall bei der SPD.)

    Was den deutschen Beitrag dazu anbetrifft, bedarf es, Herr Dr. Wörner, keiner Mahnung durch die Opposition. Er ist für die Bundesregierung und für die SPD-Bundestagsfraktion eine Selbstverständlichkeit.
    Ebenso selbstverständlich ist die Notwendigkeit eines engen Kontaktes mit Frankreich. Die Binsenwahrheit Dr. Wörners, daß wir weder mit Frankreich gegen die USA noch mit den USA gegen Frankreich Front machen dürfen, braucht weder der Bundesregierung noch der SPD-Bundestagsfraktion aufgetischt zu werden. Hilfreicher wäre es allerdings, wenn sich die Opposition so verhielte, wie das durch diesen Leitspruch zum Ausdruck kommt, d. h., daß sie sich auch im Einzelfall so verhielte, daß man nicht einmal für und einmal gegen Amerika oder Frankreich Front zu machen braucht. Sie hat z. B. — wie soll das verstanden werden? — im Konfliktfall zwischen den arabischen Staaten und Israel und in der Ölkrise dieser Regierung vorgeworfen und vorgehalten, daß sie sich nicht einseitig, eindeutig und vorbehaltlos hinter Amerika gestellt hat.

    (Abg. Wehner: Sehr wahr!)

    Aber ein Dr. Dregger tönt in Ankara und spricht sich für eine europäische Atomstreitmacht unter Führung von Frankreich aus.

    (Abg. Wehner: Leider wahr!)

    Das nenne ich schwankende und ständig wechselnde Politik.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Die SPD-Bundestagsfraktion wird jedenfalls alle Anstrengungen unterstützen, das Vertrauensverhältnis zwischen der Europäischen Gemeinschaft und den USA zu stabilisieren und die Zusammenarbeit mit Frankreich zu verstärken. Nur so kann die Abschreckung als Mittel zur Verhinderung eines Krieges auch weiterhin funktionieren.
    Zu diesem Funktionieren gehört auch, daß die Verteidigungsanstrengungen der europäischen Partner ebenso glaubwürdig bleiben wie die Sicherheitsgarantien der USA. Die Bundesregierung scheut keine Anstrengungen, diesem Anspruch gerecht zu werden. Das wird auch durch die Entwicklung der Bundeswehr und die Leistungen der Bundeswehr unterstrichen.



    Buchstaller
    Die Entwicklung der Bundeswehr in dem Zeitraum, auf den sich das Weißbuch 1973/74 erstreckt, ist gekennzeichnet durch die Umstellung auf eine Wehrdienstdauer von 15 Monaten, die Vorbereitung und Verabschiedung der Grundsätze für die neue Wehrstruktur, die im Weißbuch sehr ausführlich behandelt wird, durch wesentliche Schritte bei der Verwirklichung des neuen Ausbildungskonzepts und entscheidende Maßnahmen zur Anhebung des Investitionsanteils im Rahmen des Verteidigungshaushalts.
    Die Schwierigkeiten der Umstellung von der 18monatigen auf die 15monatige Wehrpflichtzeit konnten weitestgehend gemeistert werden. Das war sicherlich für die Truppe und ist für einzelne Bereiche auch heute noch nicht einfach. Trotzdem kann man sagen, daß sich diese Umstellung bewährt hat, wenn auch offensichtlich die verantwortliche militärische Führung Herrn Dr. Wörner noch nicht davon überzeugt hat, daß diese Mängel überwunden werden konnten.

    (Zuruf von der SPD: Er will nicht überzeugt werden!)

    So verdient die Feststellung Nachdruck, daß wir die Herabsetzung gemeinsam beschlossen haben, daß wir uns dafür gemeinsam eingesetzt haben, daß wir gemeinsame Maßnahmen erarbeitet haben und daß bis heute noch nichts von einem Antrag der CDU/ CSU zu hören war, die Wehrpflichtzeit wieder auf 18 Monate zu erhöhen.

    (Beifall bei der SPD. — Abg. Wehner: Hört! Hört!)

    Wir wissen, daß auch diese Herabsetzung, wie alle Umstellungen, selbstverständlich nicht leicht zu verkraften war. Aber wir wissen heute — und die militärische Führung bestätigt uns das —, daß durch diese Umstellung die Schlagkraft der Bundeswehr nicht geschwächt, sondern gestärkt worden ist.

    (Abg. Dr. Wörner: Herr Buchstaller, das sollten Sie einmal draußen den Soldaten verkaufen, was Sie uns hier erzählen!)

    — Dann setzen Sie sich doch mit den Erfahrungen der militärischen Führung auseinander! Herr Dr. Wörner, sagen Sie doch endlich, was Sie wollen, und nicht immer nur, was Sie zu kritisieren haben! Sagen Sie, was Sie wollen!

    (Beifall bei der SPD.)

    Wahrscheinlich stehen Sie auf dem Standpunkt, daß man eigentlich 24 Monate Wehrpflichtzeit brauchen würde. Man kann ja über alles diskutieren, man muß nur wissen, was die Opposition tatsächlich will.

    (Zuruf von der SPD: Sie will zerreden! — Abg. Rommerskirchen: Wir brauchen ungeschminkte Erfahrungsberichte!)

    Genauso wie diese Maßnahme sind die Wehrstrukturmaßnahmen, die eingeleitet worden sind, angetan, die Schlagkraft der Bundeswehr effektiver zu gestalten. Der Leitgedanke dabei ist, durch Einsparungen bei den Personal- und Betriebskosten den Anteil der Investitionen zu erhöhen, die Präsenzstärke der Bundeswehr voll zu erhalten und den
    Defensivcharakter der Streitkräfte zu unterstreichen. Nach den heutigen Ausführungen des Verteidigungsministers ergäbe das ein Verlagerungsvolumen von über einer halben Milliarde D-Mark. Damit wird der Anteil der Investitionen wesentlich erhöht und bei ungefähr 30 % der gesamten Verteidigungsausgaben gehalten werden können. Im Verteidigungshaushalt 1974 macht das sogar 33 v. H., also rund ein Drittel, aus. Das ist, verglichen mit den anderen europäischen NATO-Partnern, die weitaus größte Investitionsquote.
    Die SPD-Fraktion begrüßt die Grundsätze der neuen Wehrstruktur und wird sich für eine zügige Realisierung einsetzen.
    Neben den Fragen der Wehrstrukturreform wird das Problem der Wehrgerechtigkeit, das wegen der anstehenden starken Geburtenjahrgänge neue Aktualität erlangt, im Mittelpunkt der Beratungen der nächsten Zeit stehen. Die SPD-Bundestagsfraktion begrüßt es, daß jetzt schon ein Kabinettsausschuß mit diesem Fragenkomplex befaßt ist und eine entsprechende Vorarbeit leistet. Naturgemäß konnte dazu nicht schon jetzt im Weißbuch eine Aussage getroffen werden. Wie umfassend und komplex die damit anstehenden Fragen sind, wird sich bei den Beratungen erweisen. Jedenfalls ist, meine sehr verehrten Damen und Herren, mit der lapidaren Forderung nach Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht aus der Sicht der SPD-Bundestagsfraktion der Weisheit letzter Schluß noch nicht gefunden.

    (Sehr gut! bei der SPD.)

    Die Personalsituation in der Bundeswehr hat sich verbessert. Das ist ohne Zweifel eine Auswirkung der getroffenen Maßnahmen. Im Bereich des Offiziersnachwuchses ist das ein Ergebnis der eingeleiteten Ausbildungsreform. Anfänglich von der Opposition leidenschaftlich bekämpft, hat sie sich nun auch zu diesem Konzept durchgerungen. Die SPD-
    Bundestagsfraktion hält es für gut, daß nun auch zügig an die Ausbildungsreform für die Unteroffiziere gegangen wird. Gerade der Bildungs- und Ausbildungsstand des Unteroffizierskorps ist für die Bundeswehr von elementarer Bedeutung.
    Und dann hat Kollege Wörner — wie könnte es anders sein! — auch die Finanzen und den Verteidigungshaushalt angesprochen. Es gibt keinen Bereich in der Politik und innerhalb der Verpflichtungen des Staates gegenüber seinen Bürgern, bei dem die Finanzen voll ausreichend wären. Die finanziellen Ansprüche sind immer größer als die finanziellen Möglichkeiten. Um so erfreulicher ist die Aussage des Verteidigungsministers, daß die Mittel für die äußere Sicherheit zwar als eng, aber als ausreichend zu bezeichnen sind. Immerhin sind 27,9 Milliarden DM im Bundeshaushalt 1974 eine beachtliche Größenordnung. Wer über diesen Betrag hinausgehen will, muß deutlich sagen, von welchen anderen Ausgaben er die Summe abzweigen oder in welcher Form er die Staatseinnahmen erhöhen will. Bis heute haben wir sowohl im Verteidigungsausschuß als auch im Plenum konkrete Anträge hinsichtlich des Volumens des Verteidigungshaushalts vermißt.

    (Abg. Wehner: Hört! Hört!)




    Buchstaller
    Die allgemeine Feststellung, daß mehr ausgegeben werden müßte, hilft nicht das Problem lösen. Letztlich gibt es kein Gebiet, auf dem nicht noch mehr getan werden könnte.
    Immerhin konnte Verteidigungsminister Georg Leber feststellen, daß der Verteidigungshaushalt der Bundesrepublik Deutschland im NATO-Vergleich zur Spitzengruppe der Verteidigungsleistungen aller Bündnisstaaten zählt. Das sollte endlich einmal auch von der Opposition erkannt werden! Dies nicht dem Bundesminister der Verteidigung, nicht der SPD zuliebe, sondern um endlich auch einmal dem Steuerzahler gerecht zu werden.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Wenn wir uns hier in diesem Hause alle zu den Leistungen dieser Bundeswehr und ihrer Soldaten bekennen, dann ist das nicht nur eine Angelegenheit des Vorworts des Herrn Bundeskanzlers oder der Ausführungen des Bundesverteidigungsministers, ,sondern auch ein geschlossenes Anliegen der gesamten Fraktion der SPD.

    (Beifall bei der SPD.)

    Ich bin davon überzeugt, daß es verschiedene Punkte kritisch zu durchleuchten gibt. Und was soll es, Herr Dr. Wörner! Sie selbst haben zu Recht gesagt: Integration in die Gesellschaft heißt, daß wir die Bundeswehr nicht anders als andere Teile unserer Gesellschaft behandeln können. Das heißt, sie ist nicht nur mitten hineingestellt in unsere Gesellschaft, sie ist auch mitten hineingestellt in die kritischen Auseinandersetzungen in unserer Gesellschaft. Sie ist — das ist für militärische Einrichtungen natürlich neu und nicht ganz selbstverständlich — selbst mit einbezogen in die kritische Betrachtung. Sie wird genauso mit einer kritischen Elle der Öffentlichkeit, der Träger der öffentlichen Meinung, Rundfunk und Fernsehen, gemessen wie wir alle, weil ,sie wie wir und andere Institutionen Verantwortung für diesen Staat trägt, die Politik dieser Bundesregierung zu erfüllen hat und weil sie sich nach besten Kräften bemüht, dies zu tun, nach bestem Leistungsvermögen und nach bester Gegebenheit.
    Deshalb schuldet die SPD-Bundestagsfraktion diesen Soldaten, vor allen Dingen aber den jungen Menschen, die als Wehrpflichtige tagtäglich ihren schweren Dienst zu leisten haben, Dank und Anerkennung.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)