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    Deutscher Bundestag 76. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1974 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 4769 A Amtliche Mitteilungen 4769 B Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung über die Lage der Nation in Verbindung mit Tätigkeitsbericht 1973 der Bundesregierung (Drucksache 7/1434) Brandt, Bundeskanzler . . . . . 4769 C Dr. Carstens (Fehmarn) (CDU/CSU) 4777 C Wehner (SPD) . . . . . . . . 4785 C Dr. Bangemann (FDP) . . . . . . 4791 C Franke, Bundesminister (BMB) . . 4796 D Dr. Marx (CDU/CSU) . . . . . . 4799 D Arendt, Bundesminister (BMA) . . 4839 D Dr. Blüm (CDU/CSU) . . . . . . 4842 B Dr. Nölling (SPD) . . . . . . . 4848 C Spitzmüller (FDP) . . . . . . . 4855 A Dr. von Dohnanyi, Bundesminister (BMBW) 4858 C, 4863 D Dr. Abelein (CDU/CSU) 4860 C, 4883 B Pfeifer (CDU/CSU) . . . . . . 4865 A Wüster (SPD) 4866 C Möllemann (FDP) . . . . . . 4868 B Bahr, Bundesminister . . . . . . 4869 D Dr. Czaja (CDU/CSU) 4870 B Moersch, Parl. Staatssekretär (AA) 4875 A Heyen (SPD) . . . . . . . . 4878 B Hoppe (FDP) 4881 D Kleinert (FDP) . . . . . . . 4883 C Dr. Jaeger, Vizepräsident 4883 D, 4884 C Fragestunde (Drucksache 7/1555) Frage A 27 des Abg. Wohlrabe (CDU/ CSU) : Kreditzusagen an Jugoslawien in Höhe von 1 Milliarde DM; Mitteilung der damit verbundenen Konditionen Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) . . 4806 D, 4807 A Wohlrabe (CDU/CSU) . . . . . . 4806 D Opitz (FDP) . . . . . . . . . 4807 A Dr. Wulff (CDU/CSU) 4807 A Fragen A 28 und 29 des Abg. Werner (CDU/CSU) : Äußerung des Bundesrechnungshofes betr. Informierung des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit durch die Bundesregierung über die infolge II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1974 stärkerer Heranziehung von Consulting-Firmen bei der Gawi anfallenden Projektkosten; Vorschläge des Bundesrechnungshofes zur Reorganisierung des Durchführungsbereiches für die technische Hilfe Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) . . 4807 B, C, D, 4808 A, B, C, D, 4809B,C,D, 4810A Werner (CDU/CSU) . 4807 B, C, 4808 B Gansel (SPD) . . . . . 4807 D, 4809 A Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident . . . . . . . 4807 D Stahl (Kempen) (SPD) 4808 C Brück (SPD) . . . . . . . . 4808 D Dr. Köhler (Wolfsburg) (CDU/CSU) 4808 D Dr. Todenhöfer (CDU/CSU) . . . 4809 B Opitz (FDP) 4809 B Roser (CDU/CSU) 4809 C Huonker (SPD) . . . . . . . 4809 D Niegel (CDU/CSU) . . . . . . 4810 A Frage A 30 des Abg. Milz (CDU/CSU) : Personalpolitik des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit; Vorwurf der Umgehung des Haushaltsplans zum Zwecke der Beschäftigung von zusätzlichem Personal Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) . . 4810 A Frage A 31 des Abg. Milz (CDU/CSU) : Vergabe von Aufträgen an Consulting-Unternehmen im Bereich der technischen Hilfe; Einschaltung der Gawi Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) . 4810 D, 4811 B, C, D Milz (CDU/CSU) 4811 B Huonker (SPD) 4811 B Opitz (FDP) . . . . . . . . 4811 C Josten (CDU/CSU) . . . . . . 4811 C Gerster (Mainz) (CDU/CSU) . . 4811 D Frage A 32 des Abg. Josten (CDU/CSU) : Äußerung des Bundesministers Eppler über die Einhaltung der Haushaltspläne bei der technischen Hilfe; Vorwurf des Bundesrechnungshofes betr. Umgehung des Haushaltsplans Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) . . 4812 A, B, C, D Josten (CDU/CSU) . . . . . 4812 A, B Werner (CDU/CSU) . . . . . . 4812 C Gerster (Mainz) (CDU/CSU) . . . 4812 D Frage A 33 des Abg. Josten (CDU/CSU): Verwaltung, Kontenführung und Sachbeschaffung für die Projekte des BMZ; Gutachten des Bundesrechnungshofes zur Organisation der technischen Hilfe; Verantwortlichkeit des Bundesministers für die Organisation seines Zuständigkeitsbereichs Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) . . 4813 A, B, C, D, 4814 A, B, C Josten (CDU/CSU) 4813 B, C Dr. Holtz (SPD) 4813 D Picard (CDU/CSU) . . . . . . 4813 D Bühling (SPD) . . . . . . . . 4814 A Graf Stauffenberg (CDU/CSU) . . 4814 B Niegel (CDU/CSU) 4814 C Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident 4814 C Fragen A 34 und 35 des Abg. Dr. Todenhöfer (CDU/CSU) : Bekanntgabe des Gutachtens des Bundesrechnungshofes; Sofortmaßnahmen zur Abstellung von Mängeln auf dem Gebiet der deutschen Entwicklungshilfe Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) . . 4814 D, 4815 A, C, D, 4816B, C, D, 4817 A Dr. Todenhöfer (CDU/CSU) 4815 A, 4816 A Bühling (SPD) . . .. 4815 B Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident . . . . . 4815 B, 4816 C Stahl (Kempen) (SPD) 4815 B Opitz (FDP) 4815 C Hansen (SPD) 4816 B Reiser (SPD) . . . 4816 C Dr. Holtz (SPD) . . . . . . . 4816 C Werner (CDU/CSU) 4816 D Brück (SPD) . . . . . . . . 4817 A Fragen A 36 und 37 des Abg. Dr. Wulff (CDU/CSU) : Regelung der Einzelverantwortlichkeiten bei der Durchführung der bilateralen technischen Hilfe im Rahmen des BMZ; Gesamtverantwortung der Regionalreferate des BMZ für die Projekte Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) . . 4817B, C, D, 4818 A, B, C Dr. Wulff (CDU/CSU) . 4817 C, 4818 A, B Opitz (FDP) . . . 4817 C Huonker (SPD) . . . . . . . 4817 D Stahl (Kempen) (SPD) 4818 C Deutscher Bundestag -- 7. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1974 III Frage A 123 des Abg. Niegel (CDU/CSU) : Beanstandungen des Bundesrechnungshofes betr. die Amtsführung des Bundesministers Dr. Eppler Ravens, Parl. Staatssekretär (BK) . . 4819 A, B, C, D, 4820 A Niegel (CDU/CSU) 4819 A, B Huonker (SPD) . . . . . . . 4819 C Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . . 4819 C Breidbach (CDU/CSU) 4819 D Frage A 52 des Abg. Conradi (SPD) : Verleihung des großen Verdienstkreuzes an den griechischen Bankier und Reeder Stratis Andreadis Moersch, Pari. Staatssekretär (AA) 4820 B, C Conradi (SPD) . . . . . . . . 4820 C Frage A 124 des Abg. Graf Stauffenberg (CDU/CSU) : Berücksichtigung junger Menschen im Rahmen der Umsiedlung aus Polen Moersch, Parl. Staatssekretär (AA) 4820 D, 4821 A, B, C Graf Stauffenberg (CDU/CSU) . . 4821 A Hofmann (SPD) 4821 B Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) 4821 C Frage A 127 des Abg. Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) : Wechselkursfestsetzung der CSSR zuungunsten von Touristen und Besuchern aus der Bundesrepublik Deutschland Moersch, Parl. Staatssekretär (AA) 4821 D, 4822 A, B Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) 4822 A Frage A 128 des Abg. Dr. Hupka (CDU/ CSU) : Strafverfolgungsmaßnahmen gegen Bürger der Bundesrepublik Deutschland im Bereich der Volksrepublik Polen Moersch, Parl. Staatssekretär (AA) 4822 B, C Dr. Hupka (CDU/CSU) . . . . . 4822 C Frage A 129 des Abg. Dr. Hupka (CDU/ CSU) : Nachrichten betr. die Verhaftung einer fünfköpfigen Familie in Moskau wegen Nachsuchens um Aussiedlungserlaubnis Moersch, Parl. Staatssekretär (AA) 4822 D, 4823 B, C Dr. Hupka (CDU/CSU) . . . . 4823 B, C Frage A 130 des Abg. Vahlberg (SPD) : Von Pastor Tullio Vinay und Don Enrico Chiavacci erstellter Bericht über die Lage der politischen Gefangenen in Südvietnam; gegebenenfalls zu unternehmende Schritte der Bundesregierung Moersch, Pari. Staatssekretär (AA) 4823 D, 4824 A, B Vahlberg (SPD) . . . . . . 4824 A, B Frage A 131 des Abg. Reiser (SPD) : Unterbindung von Protestveranstaltungen und Demonstrationen einer persischen Studentenvereinigung in Frankfurt Moersch, Parl. Staatssekretär (AA) 4824 B, C Reiser (SPD) . . . . . . . . . 4824 C Frage A 132 des Abg. Dr. Narjes (CDU/ CSU) : Etwaige Forderungen von tschechoslowakischer Seite betr. Reparationen bzw. Kriegsfolgeleistungen Moersch, Parl. Staatssekretär (AA) 4824 D, 4825 A Dr. Narjes (CDU/CSU) . 4824 D, 4825 A Frage A 133 des Abg. Dr. Narjes (CDU/ CSU) : Etwaige Inaussichtstellung von Krediten, Kreditsubventionen und Zuwendungen an Staaten in Ost-, Ostmittel-und Südosteuropa Moersch, Parl. Staatssekretär (AA) 4825 A, C, D Dr. Narjes (CDU/CSU) . . . . 4825 B, C Wischnewski (SPD) 4825 D Frage A 134 des Abg. Dr. Marx (CDU/ CSU) : Informationen über etwaige Kreditwünsche von Ostblockländern oder Jugoslawiens an die DDR Moersch, Parl. Staatssekretär (AA) 4826 A Frage A 135 des Abg. Dr. Marx (CDU/ CSU) Etwaige Inaussichtstellung besonderer Kredithilfen usw. gegenüber der CSSR Moersch, Parl. Staatssekretär (AA) 4826 A, B, C Dr. Marx (CDU/CSU) 4826 B IV Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1974 Antrag des Vermittlungsausschusses zu dem Zweiten Gesetz zur Änderung des Gesetzes über Maßnahmen zur Förderung des deutschen Films (Drucksache 7/1599) Willms, Senator der Freien Hansestadt Bremen 4826 D Zur Geschäftsordnung Seiters (CDU/CSU) 4827 C Aktuelle Stunde Vorwürfe des Bundesrechnungshofes gegen das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit Dr. Todenhöfer (CDU/CSU) . . . . 4828 A Brück (SPD) . . . . . . . . . 4828 D Opitz (FDP) . . . . . . . . . 4830 A Roser (CDU/CSU) 4831 A Dr. Holtz (SPD) 4832 A Wawrzik (CDU/CSU) 4833 C Hoppe (FDP) . . . . . . . . 4834 A Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) 4835 B Dr. Wulff (CDU/CSU) 4837 A Stahl (Kempen) (SPD) 4837 D Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident . . . . . . . . 4839 B Esters (SPD) . . . . . . . . . 4839 B Nächste Sitzung 4884 C Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 4885* A Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan (BMVg) auf die Frage A 88 — Drucksache 7/1555— des Abg. Ey (CDU/CSU) : Lagerung von Nervengaskampfmitteln in der Bundesrepublik Deutschland . • . . 4885* C Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan (BMVg) auf die Fragen A 89 und 90 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Dr. Schwörer (CDU/CSU) : Vergabe von Bundeswehraufträgen zur Herstellung von Unterwäsche nach Korea . . . . . . 4885* D Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berk- han (BMVg) auf die Frage A 91 — Druck- sache 7/1555 — des Abg. Scheffler (SPD) : Neue Trainingsanzüge für die Bundeswehr . . . . . . . . . . . . . 4886* B Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan (BMVg) auf die Frage A 93 — Drucksache 7/1555 der Abg. Frau Dr. Riedel-Martiny (SPD) : Zulässigkeit einer Mitgliedschaft der Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft Ottobrunn beim Arbeitgeberverband der Metallindustrie 4886* B Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan (BMVg) auf die Frage A 94 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Marschall (SPD) : Auswirkungen des neuen Tarifvertrags für die Belegschaft der IndustrieanlagenBetriebsgesellschaft Ottobrunn . . . . 4886* D Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Moersch (AA) auf die Fragen A 125 und 126 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Spranger (CDU/CSU) : Entführung einer LufthansaMaschine aus Rom im Dezember 1973; Auslieferung der Täter 4886* D Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Moersch (AA) auf die Frage A 136 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Wohlrabe (CDU/CSU) : Gewährung eines Kredits in Höhe von 1 Milliarde DM an Polen 4887* B Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Moersch (AA) auf die Frage A 137 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Gerster (Mainz) (CDU/ CSU) : Gewährung eines Kredits in Höhe von 1 Milliarde DM an Polen . . . . 4887* D Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Moersch (AA) auf die Frage A 138 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Dr. Kliesing (CDU/ CSU) : Etwaige Wünsche von seiten Ungarns und Bulgariens betr. Kredite oder Finanzleistungen . . . . . . . . . 4887* D Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Moersch (AA) auf die Frage A 139 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Dr. Kliesing (CDU/ CSU) : Etwaige Forderungen von seiten westlicher oder neutraler Länder betr. deutsche Kriegsfolgeleistungen . . . . 4888* A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1974 4769 76. Sitzung Bonn, den 24. Januar 1974 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag -- 7. Wahlperiode 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1974 4885* Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach * 25. 1. Adams 25. 1. Dr. Ahrens ** 25. 1. Dr. Aigner * 25. 1. Alber " 25. 1. Amrehn " 25. 1. Dr. Arndt 30. 3. Dr. Artzinger 25. 1. Blumenfeld ** 25. 1. Frau von Bothmer 25. 1. Bredl 28. 2. Büchner (Speyer) ** 25. 1. Dr. Burgbacher * 25. 1. Dr. Corterier * 25. 1. Egert 251. Dr. Enders ** 25. 1. Dr. Eyrich 26. 1. Frehsee * 26. 1. Dr. Freiwald 25. 1. Dr. Früh * 25. 1. Dr. Geßner ** 25. 1. Dr. Gölter ** 25. 1. Graaff 25. 1. Härzschel* 24. 1. Dr. Holtz ** 25. 1. 1 Dr. Jahn (Braunschweig) * 26. 1. Kahn-Ackermann " 25. 1. Kater * 251. Dr. Kempfler ** 25. 1. Dr. h. c. Kiesinger 25.1. Dr. Klepsch ** 25. 1. Krall * 25.1. Krampe 30. 1. Frhr. von Kühlmann-Stumm 25. 1. Lagershausen ** 25. 1. Lautenschlager * 25. 1. Lemmrich ** 25. 1. Lenzer** 25. 1. Logemann 25. 1. Lücker * 26. 1. Marquardt** 25. 1. Memmel 25. 1. Dr. Mende ** 25. 1. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller 25. 1. Müller (Mülheim) * 24. 1. Dr. Müller (München) " 25. 1. Pawelczyk ** 25. 1. Pieroth 25. 1. Dr. Prassler 23. 2. Richter ** 25. 1. Schedl 23. 2. Schmidt (Kempten)** 25. 1. Schmidt (München) * 25.1. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Beratenden Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Schwencke ** 25. 1. Dr. Schwörer * 25. 1. Seefeld' 25. 1. Sieglerschmidt ** 25. 1. Slotta 25. 2. Springorum * 25. 1. Dr. Vohrer ** 25. 1. Walkhoff* 25. 1. Walther ** 25. 1. Frau Dr. Walz * 24. 1. Weber (Heidelberg) 23. 2. Frau Dr. Wolf ** 25. 1. Dr. Zimmermann 25. 1. Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan vom 24. Januar 1974 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Ey (CDU/CSU) (Drucksache 7/1555 Frage A 88) : Wie beurteilt die Bundesregierung die Gefährdung der Bevölkerung durch die Lagerung von Nervengaskampfmitteln in der Bundesrepublik Deutschland, um welche Mengen handelt es sich, und wer verfügt über diese? Die Schutzvorkehrungen bei den im Bundesgebiet in begrenzten Mengen lagernden chemischen US-Waffen entsprechen höchsten Anforderungen. Durch die sehr strengen Maßnahmen für Bewachung und Kontrolle sowie die umfassenden Vorkehrungen für den Personenschutz ist nach menschlichem Ermessen eine Gefährdung der Zivilbevölkerung ausgeschlossen. Sie werden sicherlich dafür Verständnis haben, Herr Kollege Ey, daß die Bundesregierung keine näheren Angaben über Vorhandensein, Mengen und Dislozierung von Abschreckungswaffen -- einschließlich chemischer Waffen - der amerikanischen Streitkräfte machen kann. Zum letzten Teil Ihrer Frage, Herr Kollege Ey, die Depots für chemische US-Waffen stehen unter ausschließlicher Verantwortung und Verfügung der amerikanischen Streitkräfte. Die Bundesrepublik Deutschland selbst besitzt keine chemischen Waffen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan vom 24. Januar 1974 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Schwörer (CDU/CSU) (Drucksache 7/1555 Fragen A 89 und 90) : Trifft es zu, daß Überlegungen heim Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung angestellt werden, künftig Bundeswehraufträge zur Herstellung von Unterwäsche nach Korea zu vergeben? 4886* Deutscher Bundestag -- 7. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1974 Ist die Bundesregierung nicht der Auffassung, daß die Lage der Betriebe, die bisher für die Bundeswehr gearbeitet haben und die auf Grund der derzeitigen kritischen Marktsituation ohnehin schlecht beschäftigt sind, durch solche Maßnahmen noch zusätzlich verschlechtert wird, und was gedenkt sie dagegen zu unternehmen? Das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung hat weder die Absicht und aufgrund der Ausschreibungsrichtlinien auch gar nicht die Möglichkeit, Aufträge über die Herstellung von Unterwäsche unter Ausschaltung deutscher Firmen gezielt nach Südkorea zu vergeben. Die Regierung von Südkorea hat sich zwar unmittelbar beim Bundesministerium der Verteidigung um derartige Aufträge bemüht. Sie wurde jedoch dahin unterrichtet, daß südkoreanische Firmen — ebenso wie andere in- und ausländische Firmen auch — nur durch Beteiligung an den Ausschreibungen des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung Aufträge erhalten können. Bisher haben sich jedoch südkoreanische Firmen an Ausschreibungen nicht beteiligt. Im übrigen wäre eine Vergabe von Aufträgen an südkoreanische Firmen nur im Rahmen des zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Südkorea vereinbarten Selbstbeschränkungsabkommens hinsichtlich der Lieferung von Baumwolltextilien in die Bundesrepublik Deutschland möglich. Das vereinbarte Kontingent ist durch Lieferungen an den freien Handel bereits soweit ausgeschöpft, daß Lieferungen an die Bundeswehr in absehbarer Zeit ohnehin nicht möglich sind. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan vom 24. Januar 1974 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Scheffler (SPD) (Drucksache 7/1555 Frage A 91) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß bei den Angehörigen der Bundeswehr seit langer Zeit der Wunsch besteht, neue Trainingsanzüge zu erhalten, und sieht die Bundesregierung in absehbarer Zeit die Möglichkeit, die Angehörigen der Bundeswehr mit neuen Trainingsanzügen auszustatten, die durch Material und Form mehr Anreiz zum „inner- und außerdienstlichen Sport" geben? Der bisher in der Bundeswehr getragene und bis 1965 beschaffte Trainingsanzug entspricht in Form und Material nicht mehr den heutigen Forderungen. Ab Oktober 1972 wurde deshalb auf Wunsch der Truppe ein neuer Trainingsanzug beschafft, der dem Trainingsanzug der deutschen Olympiamannschaft von 1968 ähnelt und den derzeit handelsüblichen Modellen gleicht. Die Bestände an Trainingsanzügen alter Art werden allerdings erst in etwa drei Jahren aufgetragen sein. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan vom 24. Januar 1974 auf die Mündliche Frage der Abgeordneten Frau Dr. Riedel-Martiny (SPD) (Drucksache 7/1555 Frage A 93) : Ist die Bundesregierung der Auffassung, daß § 8 des geltenden Betriebsführungsvertrags zwischen dem Bund und der Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH Ottobrunn eine Mitgliedschaft dieser Gesellschaft beim Arbeitgeberverband der Metallindustrie zuläßt? § 8 des zwischen dem Bundesministerium der Verteidigung und der Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH (IABG), vertreten durch die Geschäftsführung, im Jahre 1963 abgeschlossenen Betriebsführungsvertrages bestimmt, daß die IABG mit Zustimmung des Bundes einen Haustarif aufstellt, der — unter Berücksichtigung der bei der Gesellschaft existierenden besonderen Umstände — dem Bundesangestelltentarifvertrag und dem Manteltarifvertrag für Arbeiter des Bundes anzugleichen ist. Die Vertragspartner Bundesministerium der Verteidigung abgestimmt mit dem Bundesministerium der Finanzen — und IABG-Geschäftsführung waren sich im Laufe des Jahres 1973 darüber einig geworden, daß die IABG in ein existierendes Tarifgefüge aus vielerlei Gründen einzubauen sei. Diese Einigung bedeutete, daß beide im Rahmen der geltenden Vertragsfreiheit an Stelle der Vereinbarung von § 8 des Vertrages eine neue andere Vereinbarung über ein Tarifgefüge für die Gesellschaft treten lassen wollten und dies auch konnten. Die Bundesregierung beantwortet daher die gestellte Frage mit einem eindeutigen Ja. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan vom 24. Januar 1974 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Marschall (SPD) (Drucksache 7/1555 Frage A 94) : Hat die Bundesregierung im Zusammenhang mit der Entscheidung für einen neuen Tarifvertrag der Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH Ottobrunn erwogen, welche Auswirkungen dieser für die betroffenen Arbeitnehmer hat, und in welcher Weise wurden die Interessen der Belegschaft gewahrt? Beitritt zum Verein der Bayerischen Metallindustrie und Übernahme des Metalltarifvertrages geschahen und geschehen unter Wahrung des Besitzstandes für die Arbeitnehmer. Durch den Beitritt werden im übrigen die Interessen der Belegschaft in Zukunft gegenüber früher besser gewahrt, da zwischen den Tarifpartnern jeweils ausgehandelte Lohn- und Gehaltsanhebungen grundsätzlich auch für die Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH (IABG) vollzugsverbindlich werden und insoweit nicht mehr der Genehmigungspflicht des Bundesministeriums der Verteidigung und des Bundesministeriums der Finanzen unterliegen. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Moersch vom 24. Januar 1974 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Spranger (CDU/CSU) (Drucksache 7/1555 Fragen A 125 und 126) : Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1974 4887* Warum hat die Bundesregierung nicht die Auslieferung der Terroristen von Kuwait verlangt, die im Dezember 1973 aus Ruin eine deutsche Lufthansa-Maschine entführten, oder warum wurde die italienische Regierung nicht in ihrem Auslieferungsbegehren von Bonn unterstützt? Ist sich die Bundesregierung bewußt, daß die Auslieferung der Terroristen von Rom an Arafat völkerrechtlich zweifelhaft und bedenklich ist? Zu Frage A 125: Nach dem Recht von Kuwait ist eine Auslieferung vom Bestehen eines Auslieferungsvertrages abhängig. Ein solcher Vertrag besteht zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Kuwait nicht. Ein Auslieferungsersuchen hätte deshalb keinen Erfolg haben können. Im übrigen wäre für ein deutsches Auslieferungsersuchen Voraussetzung gewesen, daß eine deutsche Behörde ein Ermittlungsverfahren geführt und ein Haftbefehl vorgelegen hätte. Das war nicht der Fall. Es war auch zu bedenken, daß Belange der italienischen Strafrechtspflege wesentlich schwerer betroffen waren und die Tat auf italienischem Hoheitsgebiet begangen wurde. Deutsche Staatsangehörige sind nicht getötet worden, die Lufthansamaschine ist unversehrt zurückgekehrt. Italien hatte deshalb ein ungleich stärkeres Interesse als die Bundesrepublik Deutschland an einer Auslieferung. Unter diesen Umständen hätte für eine deutsche Staatsanwaltschaft kein erkennbarer Anlaß bestanden, ein Auslieferungsersuchen bei der Bundesregierung anzuregen. Selbst wenn eine solche Anregung von einer deutschen Staatsanwaltschaft gegeben worden wäre, die nach § 13 a StPO erst vom Bundesgerichtshof zusammen mit einem zuständigen Gericht hätte bestimmt worden sein müssen, wäre von der Bundesregierung zu prüfen gewesen, ob nicht Italien wegen seines sehr viel stärkeren Interesses an der Verfolgung der Täter der Vortritt für eine Auslieferung einzuräumen gewesen wäre. Eine etwaige Unterstützung des Auslieferungsersuchens der italienischen Regierung hätte sich lediglich auf die Übermittlung von Informationsmaterial beschränken können und wäre ihr insoweit auf Wunsch hin auch zuteil geworden. Zu Frage A 126: Bei dieser Frage handelt es sich um eine hypothetische Rechtsfrage, die die Bundesregierung nicht unmittelbar betrifft. Die Bundesregierung hält es deshalb nicht für angezeigt, sich zu dieser Frage zu äußern. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Moersch vom 24. Januar 1974 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Wohlrabe (CDU/CSU) (Drucksache 7/1555 Frage A 136) : Unter welchen Voraussetzungen wäre die Bundesregierung bereit, der Volksrepublik Polen — gemäß polnischem Wunsch —über eine Milliarde DM an ungebundenem, zinsverbilligten Kredit und darüber hinaus sieben Milliarden DM als Bürgschaft für deutsche Investitionen zu gewähren? Über den polnischen Wunsch nach Gewährung eines ungebundenen Finanzkredits und der 'Gewährung von Bundesbürgschaften wird gegenwärtig noch verhandelt. Wie bekannt, ist die Bundesregierung bereit, Polen einen ungebundenen Finanzkredit bis zur Höhe von 1 Mrd. DM zu gewähren, dessen Bedingungen im einzelnen noch Gegenstand der Verhandlungen sind. Die grundsätzliche Bereitschaft der Bundesregierung zur Gewährung des Finanzkredits ist an keine besonderen Voraussetzungen geknüpft. Die Bundesregierung verbindet hiermit vielmehr die Erwartung, daß der Kredit Voraussetzungen für eine Verbesserung unserer Wirtschaftsbeziehungen zu Polen schaffen wird. Dies wird sich auch auf das deutschpolnische Verhältnis insgesamt günstig auswirken können. Unsere Bereitschaft zur Übernahme von Bürgschaften ist hiervon zu trennen. Sie erstreckt sich insbesondere auf die wohlwollende Prüfung der Verbürgung einer Reihe von Projekten der deutsch-polnischen Unternehmenskooperation auf längere Sicht, die im beiderseitigen Interesse liegen und durch die zugleich eine Steigerung der polnischen Exporte in den Westen und damit eine Verbesserung der polnischen Handelsbilanz sichergestellt werden soll. Der Umfang der Bürgschaften wird durch die von -Fall zu Fall unter diesem Gesichtspunkt als förderungswürdig anerkannten Geschäfte bestimmt werden. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Moersch vom 24. Januar 1974 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Gerster (Mainz) (CDU/CSU) (Drucksache 7/1555 Frage A 137) : Trifft es zu, daß die Bundesregierung der polnischen Volksrepublik mehr als eine Milliarde DM zu ungewöhnlich billigem Zinssatz mit 30jähriger Laufzeit angeboten hat? Wie bekannt ist, wurde Polen im Rahmen unserer Bemühungen um eine Festigung unserer Beziehungen zu diesem Lande ein einmaliger ungebundener Finanzkredit in Höhe bis zu 1 Mrd. DM in Aussicht gestellt. Zu welchen Bedingungen dieser Kredit gewährt werden soll, ist Gegenstand noch laufender Verhandlungen. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Moersch vom 24. Januar 1974 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten 4888e Deutscher Bundestag - 7. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1974 Dr. Kliesing (CDU/CSU) (Drucksache 7/1555 Frage A 138) : Hat die Bundesregierung oder ihr jeweiliger Partner in engerem oder weiterem Zusammenhang bei den Verhandlungen über diplomatische Beziehungen mit Ungarn und Bulgarien über Kreditwünsche oder Finanzleistungen in irgendeiner Form gesprochen? Nein, bei den Verhandlungen mit Ungarn und Bulgarien ist nur über Fragen gesprochen worden, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen stehen. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Moersch vom 24. Januar 1974 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Kliesing (CDU/CSU) (Drucksache 7/1555 Frage A 139) : Haben in den letzten drei Jahren westliche oder neutrale Zander direkt oder indirekt deutsche Kriegsfolgeleistungen verlangt? Lediglich Finnland hat derartige Kriegsfolgeleistungen gefordert, die von der Bundesregierung unter Hinweis auf das Londoner Schuldenabkommen von 1953 zurückgewiesen wurden.
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    Rede von Walter Arendt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Das ist doch völlig gleichgültig. Ich sage Ihnen —

    (Abg. Dr. Mertes [Gerolstein] : Herr Minister, ich hatte Sie gebeten, nicht Herrn Wehner!)

    — Ist ja völlig gleichgültig; ich antworte ja auch. — Ich sage Ihnen, daß die soziale Lage für die innere Ordnung und Sicherheit mindestens so bedeutsam ist wie die anderen Fragen, die hier besprochen werden.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Denn die äußere Sicherheit zu verteidigen ist nur möglich,

    (Abg. Dr. Mertes [Gerolstein] : Ist klar!)

    wenn auch die Menschen in diesem Lande das Ge-
    fühl der Geborgenheit und der Sicherheit haben.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Abg. Dr. Mertes [Gerolstein] : Ich stimme zu!)

    Deshalb müssen solche Fragen im Bericht zur Lage der Nation angesprochen werden — ganz abgesehen davon, daß auf der Tagesordnung steht, daß der Tätigkeitsbericht der Bundesregierung heute behandelt wird.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Unsere Politik des sozialen Fortschritts, meine Damen und Herren, die wir 1969 eingeleitet haben, setzen wir auch in dieser Legislaturperiode konse-



    Bundesminister Arendt
    quent und systematisch fort. Wir wollen Reformen zum Wohle der Bürger unseres Landes, und wir machen Reformen. Wir lösen Probleme, über die lange Jahre zwar viel geredet, diskutiert, aber nie konkret gesprochen wurde und die nie konkret angepackt wurden.
    Einen Schwerpunkt unserer Politik, meine Damen und Herren, bildet die stärkere Humanisierung des Arbeitslebens; wir wollen menschengerechte und menschenwürdige Arbeitsplätze. Dort, wo der arbeitende Mensch ein Drittel des Tages verbringt, müssen wir mit unserer Politik ansetzen. Mit anderen Worten: Der Umweltschutz muß beipielsweise am Arbeitsplatz beginnen, Unfallgefahren müssen mehr als bisher bekämpft werden. Dafür haben wir die Grundlagen geschaffen. Ich will hier nur das bereits verkündete Gesetz über Betriebsärzte, Sicherheitsingenieure und andere Fachkräfte der Arbeitssicherheit erwähnen. Durch die Verpflichtung der Arbeitgeber, Betriebsärzte und Sicherheitsfachkräfte für ihre Betriebe zu bestellen, erwarte ich eine wirksamere Bekämpfung der Unfallgefahren — und der Arbeitsplatz wird sicherer.
    Zur stärkeren Humanisierung des Arbeitslebens gehört auch ein fortschrittlicher Ausbau des Jugendarbeitsschutzes. Der entsprechende Gesetzentwurf ist so weit vorbereitet, daß er dem Kabinett in Kürze vorgelegt werden kann.
    Großes Gewicht legen die Bundesregierung und die sie tragenden Fraktionen auf den Ausbau der sozialen Sicherung. Unser Ziel ist die bestmögliche soziale Sicherung für alle Bürger. Deshalb haben wir die Aussteuerung, Herr Barzel,

    (Abg. Dr. Barzel: Ich kenne sie sehr gut, Herr Arendt!)

    in der Krankenversicherung abgeschafft; es gibt keine Sorge mehr für diesen Personenkreis.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Abg. Maucher: Dafür gibt's andere!)

    Deshalb schließen wir in unserem sozialen Sicherungssystem noch vorhandene Lücken, und deshalb sorgen wir für die Dynamisierung der Sozialleistungen. Als Beispiel will ich hier nur unsere Gesetzesvorlage zur Modernisierung und fortschrittlichen Ausgestaltung des Heimarbeitgesetzes erwähnen. Weiter kann ich auf das Personalvertretungsgesetz verweisen, und hervorheben möchte ich auch unsere Gesetzesvorlage zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung, die im Ausschuß behandelt wird. Durch dieses Gesetz erreichen wir einen weitgehenden Schutz der Betriebsrenten vor Verfall und Auszehrung, und mehr als zwölf Millionen Arbeitnehmer werden dadurch bessergestellt.
    Von ebenso großer Bedeutung ist unsere Gesetzesvorlage zu Lohnsicherung bei Konkurs des Arbeitgebers. Durch dieses Gesetz wird sichergestellt, daß die Arbeitnehmer bei Zahlungsunfähigkeit des Arbeitgebers neben dem Verlust des Arbeitsplatzes nicht auch noch rückständige Löhne verlieren.
    Unsere Sorge, meine Damen und Herren, gilt auch den behinderten Mitbürgern. Wie in der Regierungserklärung angekündigt, wollen wir allen Be-
    hinderten neue und bessere Chancen zur Wiedereingliederung in Beruf und Gesellschaft eröffnen. Diesem Ziel dienen die Ihnen schon vorliegenden Gesetzentwürfe zur Schaffung eines modernen Schwerbehindertengesetzes und zur Angleichung und Verbesserung der Rehabilitationsleistungen. Als Drittes werden wir Ihnen in Kürze einen Gesetzentwurf zur Verbesserung der sozialen Sicherung der Behinderten vorlegen. Diesen Gesetzentwurf hat die Bundesregierung gestern verabschiedet. Auch hiermit wird eine Zusage aus der Regierungserklärung erfüllt.
    Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt unserer Arbeit aus dem ersten Jahr dieser Legislaturperiode. Aber auch dieser kurze Ausschnitt beweist schon, daß wir es nicht bei Ankündigungen bewenden lassen, sondern daß wir auch zu handeln verstehen. So war es bisher, und so wird es auch in Zukunft sein.
    Ich habe eingangs schon darauf hingewiesen, daß ein Kernpunkt unserer Politik darin besteht, die Position des .Arbeitnehmers zu festigen und zu stärken. Dazu gehören zweifellos die Fragen der Mitbestimmung und die Frage der Vermögensbildung. Über beide Komplexe ist seit vielen Jahren sehr viel geredet worden. Herr Katzer und Herr Blüm — um nur zwei zu nennen -- wissen sicherlich mehr als eine Strophe des Liedes zu singen, wie vergeblich ihre Bemühungen waren, eine Vorlage aus den Reihen der CDU/CSU zu bekommen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Da wurde Mitbestimmung gefordert, jedoch wurden Vorschläge gemacht, die oft eher dazu angetan waren, die Mitbestimmung zu verhindern. Denken Sie nur an Ihre letzte Entscheidung in Hamburg. Das, was die Opposition nicht zustande bringen konnte, hat sie auch der Regierungskoalition unterstellt. Sie ist völlig verwirrt, daß diese Koalition durch die Vereinbarung der letzten Tage in diesen großen gesellschaftspolitischen Bereichen einen Durchbruch erzielt hat und in den Stand versetzt wird, einen Gesetzentwurf vorzulegen.

    (Lachen bei der CDU/CSU.)

    — Ja, Herr Rawe, ich will Ihnen mal sagen, warum und wie die Opposition verwirrt ist.
    Ich habe hier eine dpa-Meldung. Nach dieser Meldung hat der Generalsekretär der CDU, Herr Professor Biedenkopf, die Ansicht vertreten, dem Mitbestimmungs- und Vermögensbildungskonzept der Regierung liege eine einheitliche syndikalistische Strategie zugrunde. Das war die Stellungnahme Ihres Generalsekretärs der CDU.

    (Abg. Rawe: Er hat doch völlig recht!)

    Nun gibt es ja nur einen Generalsekretär. Es gibt aber mehrere Landesbezirksvorsitzende. Einer Ihrer größten Landesbezirke ist Nordrhein-Westfalen. Ich könnte jetzt mit den Ankündigungen aus dem Wahlkampf sagen: „Jetzt kömmt Köppler". Der hat nämlich ganz was anderes gesagt. Der hat gesagt, die SPD und die FDP als Koalition seien im Begriff, sich zu den Mitbestimmungsbeschlüssen des Hamburger CDU-Parteitages vorzurobben. Nun nehme ich nicht



    Bundesminister Arendt
    an, meine Damen und Herren von der Opposition, daß Sie in Hamburg bei Ihren Beschlüssen eine syndikalistische Tendenz zugrunde gelegt haben. Irgend etwas muß ja da nicht in Ordnung sein.

    (Beifall bei der SPD. — Zurufe von der CDU/CSU.)

    Ich sage Ihnen: dieser sozialliberalen Koalition ist es in relativ kurzer Zeit gelungen, einen Lösungsvorschlag auszuarbeiten. Wir haben uns auf Regelungen geeinigt, die fair sind, die praktikabel sind und die für alle Beteiligten tragbar sind. Unser Mitbestimmungsmodell sieht vor, daß die Aufsichtsräte der Großunternehmen künftig zu gleichen Anteilen mit Vertretern der Anteilseigner und der Arbeitnehmer besetzt sind. Damit wird die Gleichheitsberechtigung und die Gleichgewichtigkeit von Arbeit und Kapital in der Unternehmensverfassung erreicht. Oder, anders ausgedrückt: die Ankündigung aus der Regierungserklärung vom 18. Januar 1973 wird damit innerhalb eines Jahres erfüllt.

    (Beifall bei der SPD.)

    Der Gesetzentwurf zur Einführung der Mitbestimmung in die Unternehmensverfassung ist bereits so weit vorbereitet, daß er in Kürze vom Kabinett verabschiedet werden kann. Damit, meine ich, sind die Voraussetzungen dafür geschaffen, daß die neue Mitbestimmung am 1. Januar des nächsten Jahres in Kraft treten kann.
    Meine Damen und Herren, auch in der Vermögensbildung haben wir einen Durchbruch erzielt. Die Bundesregierung wird Ihnen in Kürze einen Gesetzentwurf vorlegen, der eine Beteiligung der Arbeitnehmer und anderer Erwerbstätiger am Zuwachs des Produktivvermögens bringt. Damit wird eine weitere Zusage aus der Regierungserklärung erfüllt.
    Gerade die Ereignisse der letzten Zeit unterstreichen die Bedeutung einer fortschrittlichen Sozial- und Gesellschaftspolitik. Sie machen aber auch klar, daß in einer vermeintlich sicheren Wohlstandsgesellschaft kein Spielraum für sozialpolitische Träumereien besteht. Deshalb werden wir beim Ausbau unseres sozialen Rechtsstaats die Realitäten nicht aus dem Auge verlieren. Wir werden mit beiden Füßen fest auf dem Boden bleiben. Das heißt aber nicht, daß es auf diesem Feld in der Sozial- und Gesellschaftspolitik zu einem Stillstand kommen darf. Stillstand kann sehr schnell Rückgang werden. Dazu werden wir es nicht kommen lassen. Wir werden auch in Zukunft alles tun, was dem sozialen Fortschritt dient. Dabei werden wir uns streng im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten halten. Wir werden aber stets bemüht sein, die Interessen der Beitragszahler und der Empfänger von Sozialleistungen in Einklang zu halten; denn wir wollen, daß es allen Bürgern in unserem Lande besser geht.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)



Rede von Liselotte Funcke
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Blüm. 30 Minuten!

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Blüm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsident! Meine Damen und Herren! Die gesellschaftspolitische Auseinandersetzung, die in diesem Hause geführt wird, geht nicht um die Frage Stillstand oder Bewegung, sondern einzig und allein um die Antwort auf die Frage, wohin sich unsere Gesellschaft entwickelt.

    (Abg. Dr. Kliesing: Sehr gut!)

    Bei allem Zutrauen in die Macht der Politik: wer nur Vorhandenes festhalten wollte, überschätzt seine Kraft. Wir haben nur die Wahl zwischen einer Entwicklung, die über uns kommt wie eine große Naturkatastrophe, wie eine Überschwemmung, oder einer Entwicklung, die wir steuern. Wer politisch nur von der Hand in den Mund lebt, wird nur Geschaftlhuberei produzieren, die nichts bewirkt, was über den Tag hinausreicht. Politik, die auf der Höhe ihrer Zeit ist, muß unter möglichen Zukünften auswählen und deshalb vorausschauen. Die Zukunft wird nicht einfach die Verlängerung der Gegenwart sein. Anders als in statisch idyllischen Zeiten können wir in einer dynamischen Gesellschaft die Lösung nicht einfach aus der Vergangenheit beziehen, zumal die goldene Zeit vergangener Tage meist mehr der Sehnsucht nach einer heilen Welt als einer Geschichte von Tatsachen entspricht.
    Doch, meine Damen und Herren, dem reaktionären Traum von einer heilen Vergangenheit entspricht die totalitäre Hoffnung auf eine goldene Zukunft. Die goldene Zeit liegt weder vor noch hinter uns. Alles bleibt vorläufig. Das wird immer weitergehen. Wer vorgibt, des Rätsels Lösung für alle politischen Probleme in den Händen zu halten, offenbart sich, wie die Vergangenheit zeigt, immer mit einem Hang ins Totalitäre, und der Weg vom Totalitarismus in den Terrorismus war nie sehr weit.
    Politik hat es mit der Zukunftsbewältigung zu inn, allerdings mit einer Zukunf, die nicht erst übermorgen beginnt, sondern heute und hier. Ich sage das im vorhinein, damit wir der Gefahr ausweichen, die Welt in reaktionäre Hexen und progressive Feen einzuteilen, wie dies auch heute morgen versucht worden ist. Herr Wehner hat ja schon über meine Fraktion Pech und Schwefel ausgegossen; es war wohl etwas mehr Galle dabei.

    (Abg. Wehner das Buch „Wohin geht die CDU?" zeigend: Kennen Sie das? „Reaktion"!)

    -- Das kenne ich. Wenn ich ein Buch über die SPD zu schreiben hätte, würde ich es wahrscheinlich mit einem anderen Titel versehen.

    (Abg. Wehner: Das war die CDU!)

    — Nein, ich würde über die SPD wahrscheinlich schreiben: Fortschritt, vorwärts, Kameraden, es geht zurück!

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU.) Aber das werden wir noch klären können.

    Auch der Herr Kollege Bangemann hat meine Partei kurzerhand im Schnellverfahren als reformunfähig etikettiert. Das Schwarzweißspiel klappt also. Sie, Herr Bangemann — ich sehe ihn im Moment nicht —, haben sich offenbar überraschend schnell und gut an das sozialliberale Koalitionsgefühl angepaßt. Was daran allerdings liberal ist,



    Dr. Blüm
    bleibt unbekannt. Vielleicht sollte man eine Vermißtenanzeige aufgeben.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Sie können doch nicht so tun, als seien 20 Jahre Nachkriegszeit nur finstere Eiszeit gewesen und jetzt plötzlich sei der Reformsommer ausgebrochen, der die Scheunen bersten läßt.

    (Abg. Mattick: Einen so warmen Winter haben wir noch nie gehabt!)

    — Wenn es Ihnen Spaß macht: Wir haben in diesen 20 Jahren das Soforthilfegesetz, das Bundesversorgungsgesetz, die Mitbestimmung nach dem Montanmodell, den Kündigungsschutz, den Mutterschutz durchgesetzt. Es wird Sie langweilen. Ich habe gar nicht den Ehrgeiz, vollständig zu sein.

    (Abg. Dr. von Bismarck: Die dynamische Rente!)

    Dies alles werden Sie doch nicht als finstere Eiszeit ausgeben wollen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Über die Richtung der notwendigen Entwicklung wird gestritten, nicht über die Fahrt, zu der wir gezwungen sind, wenn wir die Zukunft erreichen wollen. Nur, meine Damen und Herren, das Reiseunternehmen „Zukunft" hat offenbar eine spezifisch sozialliberale Filiale, die als besondere Attraktivität Ankunft vor Reisebeginn anbietet, freilich nur in Worten,

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU)

    denn jede große Reise beginnt mit dem ersten Schritt.
    Diese Regierung ist ausgezogen, als wolle sie das nächste Jahrhundert bezwingen. Planerisch bewegte sie sich auf das Jahr 2000 zu und war unfähig, die Ölvorräte im November 1973 richtig einzuschätzen.

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Oh-Rufe von der SPD.)

    Die bundesdeutsche Ausgabe der Ölkrise ist ein Wechselbad zwischen Katastrophenalarm und Beruhigungstherapie. Die Planung des Fahrverbots glich eher einer Fahrt ins Blaue, bei der man nie sicher sein konnte, welche Überraschungen noch bevorstehen. Die Großausgabe der regierungsamtlichen Planungsexperten, die mit beträchtlichem Quickborner Imponiergehabe ,das Planen begannen, ist inzwischen auf Miniaturgröße geschrumpft. Wahrscheinlich ist das ihre tatsächliche Größe. Ein Teil ist aus der Planungszentrale des Bundeskanzleramts ausgeschieden und offenbar auf etwas kleinere Aufgaben als die Zukunftsbewältigung angesetzt. Einer von ihnen plant inzwischen die Postpreise, die allerdings für die Gegenwart.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU. -Abg. Dr. von Bismarck: Und wie!)

    Es ist nicht die kreative Phantasie der Sozial- und Freien Demokraten, sondern ihre phantastische Kreativität, die oft den Boden unter den Füßen verliert und in ihrer Zukunftsbegeisterung die Gegen-
    wart vergißt. Eine besondere Variante dieser Weltflucht ist der Ausflug ins Grundsätzliche, der allerdings den Zusammenhang mit der Wirklichkeit verliert, getreu einer altdeutschen Tradition: sonntags die Grundsätze für die Gefühle und werktags das handfeste Geschäft. Diese Arbeitsteilung findet auch in der Bundesregierung ihre Bewunderer, wobei sich der Herr Bundeskanzler mehr auf das Sonntagsgeschäft versteht.

    (Heiterkeit und Beifall bei. der CDU/CSU.)

    Ein Beispiel war auch seine heutige Rede. Ich muß sagen: Sie war richtig schön, ein Oratorium der großen Worte. Von der Tätigkeit der Bundesregierung im einzelnen und im zurückliegenden Jahr war allerdings weniger die Rede.

    (Zurufe von der CDU/CSU.)

    Die Sozialdemokraten müssen einsehen, daß Gesundbeten noch kein Tatsachenersatz ist. Neue Worte schaffen noch keine neue Wirklichkeit.

    (Abg. Dr. Kliesing: Sehr gut!)

    Ich bin der Meinung, daß Probleme ins Wort gebracht werden müssen. Wenn es neue Probleme sind, reichen oft die alten Schablonen nicht aus. Was nicht benannt werden kann, ist nicht erkannt, und was nicht bekannt ist, kann nicht bewältigt werden. Insofern, meine Damen und Herren, begrüße ich den schöpferischen Wortreichtum der Regierung. Worte sind allerdings noch keine Taten. Wer glaubt, mit einem neuen Wort habe er bereits das Problem gelöst, erliegt einem kindlichen Trugschluß, den man als einen Rumpelstilzchen-Effekt bezeichnen kann.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU.)

    Jenes Männlein war erledigt, als sein Name bekannt wurde. Ähnlich glauben offenbar manche Reformer, wenn sie einen neuen Namen hätten, hätten sie das neue Problem bereits gelöst.

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Zurufe von der SPD.)

    Der Begriff „Qualität des Lebens" z. B. sagt noch nichts über die Qualität sozial- und freier demokratischer Politik aus. Freilich, dieser Begriff signalisiert einen Anspruch, der auf mehr zielt als auf materielle Befriedung. In der Tat ist Wohlstand im humanen mehr als Wohlbefinden im materiellen Sinne. Aber auch hier ist Vorsicht vor einem Volkshochschulenthusiasmus am Platz, der über dem Gerede von der Überflußgesellschaft vergessen hat, daß es im Land des Reichtums noch immer Armut gibt und noch immer Menschen um ihr Existenzminimum kämpfen müssen. Ich erinnere an die Obdachlosen, von denen man bei Ihnen ja nichts hört, noch nicht einmal das Material der Fakten vorgelegt bekommt.
    Armut ist heutzutage härter als die Armut vergangener Zeiten. Als Massenerscheinung des 19. Jahrhunderts löste sie die Solidarität der Armen aus. Armut in der Wohlstandsgesellschaft' ist jedoch eine Randerscheinung, die aus dem allgemeinen Bewußtsein verdrängt wird. Deshalb ist die Armut der



    Dr. Blüm
    Randgruppen nicht nur materieller Mangel, sondern auch sozialer Ausschluß.
    Bevor Sie die Lyrik von der „Qualität des Lebens" zitieren, muß die Prosa von der Quantität der materiellen Lage dieser Gruppen stimmen.

    (Zuruf von der SPD.)

    Es ist wahr: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Aber ohne Brot lebt er überhaupt nicht. Sie, meine Damen und Herren von der Koalition haben alle Hände voll zu tun, die schlimmsten Inflationsschäden von den Ärmsten der Armen abzuwenden.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Von einer Verbesserung der Lebensqualität kann keine Rede sein. An die Lebensquantität müßte gedacht werden. Sie müssen froh sein, wenn Sie den Lebensstandard früherer Zeiten halten.

    (Abg. Wehner: „Wer ist unter Euch, der seiner Länge eine Elle zusetzte?" !)

    Ich komme darauf noch, Herr Wehner. Sie können sich beruhigen.
    Ein Teil Ihrer Sozialpolitik ist der Lazarettwagen, der hinter der Inflation herfährt, um die Verletzten aufzulesen.

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU.)

    Ich bin nicht gegen Lazarett. Sozialpolitik ist immer Hilfe auch für diejenigen gewesen, die von der Entwicklung und Ihrer Politik verletzt wurden. Aber Sie sollten nicht bei jedem sozialpolitischen Gesetz den Eindruck erwecken, als sei es ein Fortschritt, wenn Sie nur Besitzstände halten.
    Wir haben dafür ja ein anschauliches Beispiel. Es ist die Anhebung der Ausbildungsförderung, für die heute Studenten demonstrieren. Sie schicken sich jetzt ja auch an, dem Verlangen der Opposition zu folgen. Da geht es nicht um die Steigerung des Lebensstandards, sondern bestenfalls um die Besitzstandswahrung. Seit 1971 sind bei 70 % der Förderungsberechtigten die Förderungssätze gekürzt worden, weil die Eltern mit Hilfe der Inflation über die Höchstbetragsgrenze hinauswuchsen.
    Ihre Fortschritte im sozialen Bereich, die Anhebung der Einkommensgrenzen der Sozialhilfe, im Wohnungsbau und für das Zweitkindergeld, sind ähnlich zu bewerten. Sie erreichen nicht Neuland, sondern halten krampfhaft den Stand, der schon erreicht war.
    Meine Damen und Herren, selbst die Arbeitnehmer sind in ihrem wirtschaftlichen Besitzstand gefährdet. Die Steigerung der realen Nettoverdienste je beschäftigten Arbeitnehmer ging, wie ich dem amtlichen Sozialbudget entnehme, mit dem Fortgang Ihrer Regierung ständig zurück, nämlich von 8,1 % über 4,1 %, 3,4% bis knapp 1% im Jahre 1973. Trotz dieses Ausverkaufs bietet die Regierung in dieser Situation eigentlich nichts anderes an als Wohlverhaltensregeln. An Stelle der früher von Ihnen verspotteten Maßhalteappelle ist jetzt der regierungsamtliche ,,Seid-nett-zueinander!"-Zuspruch an die Tarifpartner getreten. Die Arbeitnehmer erwarten kein lohnpolitisches „keep smiling"
    von Ihnen. Sie wollen nicht die Inflationszeche bezahlen. Die Regierung darf sich nicht mit einem „Haltet-die-Tarifpartner!" aus der Verantwortung schleichen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Die von den Gewerkschaften unterstützte Forderung der CDU/CSU, die Arbeitnehmer steuerlich zu entlasten, ist eigentlich nichts anderes als eine Art Wiedergutmachung; denn die Lohnsteuern sind den Löhnen davongelaufen. Ihre terminologische Spitzfindigkeit, Herr Wehner, von heute morgen ändert daran nichts. Sie ist nur ein Ausweichmanöver; denn auch wenn die Prozentsätze dieselben geblieben sind: Ein Teil der Arbeitnehmer zahlt heute mehr Lohnsteuer als früher. Das ist entscheidend. Von 1968 bis 1973 ist das Lohnsteueraufkommen von 28 Milliarden DM auf über 60 Milliarden DM gestiegen.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU.)

    Das ist eine Steigerung auf über 200 %; dem steht
    nur eine Steigerung der Löhne von 70 % entgegen.

    (Abg. Dr. Carstens [Fehmarn] : Das ist der Punkt!)