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    Deutscher Bundestag 76. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1974 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 4769 A Amtliche Mitteilungen 4769 B Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung über die Lage der Nation in Verbindung mit Tätigkeitsbericht 1973 der Bundesregierung (Drucksache 7/1434) Brandt, Bundeskanzler . . . . . 4769 C Dr. Carstens (Fehmarn) (CDU/CSU) 4777 C Wehner (SPD) . . . . . . . . 4785 C Dr. Bangemann (FDP) . . . . . . 4791 C Franke, Bundesminister (BMB) . . 4796 D Dr. Marx (CDU/CSU) . . . . . . 4799 D Arendt, Bundesminister (BMA) . . 4839 D Dr. Blüm (CDU/CSU) . . . . . . 4842 B Dr. Nölling (SPD) . . . . . . . 4848 C Spitzmüller (FDP) . . . . . . . 4855 A Dr. von Dohnanyi, Bundesminister (BMBW) 4858 C, 4863 D Dr. Abelein (CDU/CSU) 4860 C, 4883 B Pfeifer (CDU/CSU) . . . . . . 4865 A Wüster (SPD) 4866 C Möllemann (FDP) . . . . . . 4868 B Bahr, Bundesminister . . . . . . 4869 D Dr. Czaja (CDU/CSU) 4870 B Moersch, Parl. Staatssekretär (AA) 4875 A Heyen (SPD) . . . . . . . . 4878 B Hoppe (FDP) 4881 D Kleinert (FDP) . . . . . . . 4883 C Dr. Jaeger, Vizepräsident 4883 D, 4884 C Fragestunde (Drucksache 7/1555) Frage A 27 des Abg. Wohlrabe (CDU/ CSU) : Kreditzusagen an Jugoslawien in Höhe von 1 Milliarde DM; Mitteilung der damit verbundenen Konditionen Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) . . 4806 D, 4807 A Wohlrabe (CDU/CSU) . . . . . . 4806 D Opitz (FDP) . . . . . . . . . 4807 A Dr. Wulff (CDU/CSU) 4807 A Fragen A 28 und 29 des Abg. Werner (CDU/CSU) : Äußerung des Bundesrechnungshofes betr. Informierung des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit durch die Bundesregierung über die infolge II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1974 stärkerer Heranziehung von Consulting-Firmen bei der Gawi anfallenden Projektkosten; Vorschläge des Bundesrechnungshofes zur Reorganisierung des Durchführungsbereiches für die technische Hilfe Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) . . 4807 B, C, D, 4808 A, B, C, D, 4809B,C,D, 4810A Werner (CDU/CSU) . 4807 B, C, 4808 B Gansel (SPD) . . . . . 4807 D, 4809 A Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident . . . . . . . 4807 D Stahl (Kempen) (SPD) 4808 C Brück (SPD) . . . . . . . . 4808 D Dr. Köhler (Wolfsburg) (CDU/CSU) 4808 D Dr. Todenhöfer (CDU/CSU) . . . 4809 B Opitz (FDP) 4809 B Roser (CDU/CSU) 4809 C Huonker (SPD) . . . . . . . 4809 D Niegel (CDU/CSU) . . . . . . 4810 A Frage A 30 des Abg. Milz (CDU/CSU) : Personalpolitik des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit; Vorwurf der Umgehung des Haushaltsplans zum Zwecke der Beschäftigung von zusätzlichem Personal Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) . . 4810 A Frage A 31 des Abg. Milz (CDU/CSU) : Vergabe von Aufträgen an Consulting-Unternehmen im Bereich der technischen Hilfe; Einschaltung der Gawi Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) . 4810 D, 4811 B, C, D Milz (CDU/CSU) 4811 B Huonker (SPD) 4811 B Opitz (FDP) . . . . . . . . 4811 C Josten (CDU/CSU) . . . . . . 4811 C Gerster (Mainz) (CDU/CSU) . . 4811 D Frage A 32 des Abg. Josten (CDU/CSU) : Äußerung des Bundesministers Eppler über die Einhaltung der Haushaltspläne bei der technischen Hilfe; Vorwurf des Bundesrechnungshofes betr. Umgehung des Haushaltsplans Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) . . 4812 A, B, C, D Josten (CDU/CSU) . . . . . 4812 A, B Werner (CDU/CSU) . . . . . . 4812 C Gerster (Mainz) (CDU/CSU) . . . 4812 D Frage A 33 des Abg. Josten (CDU/CSU): Verwaltung, Kontenführung und Sachbeschaffung für die Projekte des BMZ; Gutachten des Bundesrechnungshofes zur Organisation der technischen Hilfe; Verantwortlichkeit des Bundesministers für die Organisation seines Zuständigkeitsbereichs Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) . . 4813 A, B, C, D, 4814 A, B, C Josten (CDU/CSU) 4813 B, C Dr. Holtz (SPD) 4813 D Picard (CDU/CSU) . . . . . . 4813 D Bühling (SPD) . . . . . . . . 4814 A Graf Stauffenberg (CDU/CSU) . . 4814 B Niegel (CDU/CSU) 4814 C Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident 4814 C Fragen A 34 und 35 des Abg. Dr. Todenhöfer (CDU/CSU) : Bekanntgabe des Gutachtens des Bundesrechnungshofes; Sofortmaßnahmen zur Abstellung von Mängeln auf dem Gebiet der deutschen Entwicklungshilfe Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) . . 4814 D, 4815 A, C, D, 4816B, C, D, 4817 A Dr. Todenhöfer (CDU/CSU) 4815 A, 4816 A Bühling (SPD) . . .. 4815 B Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident . . . . . 4815 B, 4816 C Stahl (Kempen) (SPD) 4815 B Opitz (FDP) 4815 C Hansen (SPD) 4816 B Reiser (SPD) . . . 4816 C Dr. Holtz (SPD) . . . . . . . 4816 C Werner (CDU/CSU) 4816 D Brück (SPD) . . . . . . . . 4817 A Fragen A 36 und 37 des Abg. Dr. Wulff (CDU/CSU) : Regelung der Einzelverantwortlichkeiten bei der Durchführung der bilateralen technischen Hilfe im Rahmen des BMZ; Gesamtverantwortung der Regionalreferate des BMZ für die Projekte Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) . . 4817B, C, D, 4818 A, B, C Dr. Wulff (CDU/CSU) . 4817 C, 4818 A, B Opitz (FDP) . . . 4817 C Huonker (SPD) . . . . . . . 4817 D Stahl (Kempen) (SPD) 4818 C Deutscher Bundestag -- 7. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1974 III Frage A 123 des Abg. Niegel (CDU/CSU) : Beanstandungen des Bundesrechnungshofes betr. die Amtsführung des Bundesministers Dr. Eppler Ravens, Parl. Staatssekretär (BK) . . 4819 A, B, C, D, 4820 A Niegel (CDU/CSU) 4819 A, B Huonker (SPD) . . . . . . . 4819 C Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . . 4819 C Breidbach (CDU/CSU) 4819 D Frage A 52 des Abg. Conradi (SPD) : Verleihung des großen Verdienstkreuzes an den griechischen Bankier und Reeder Stratis Andreadis Moersch, Pari. Staatssekretär (AA) 4820 B, C Conradi (SPD) . . . . . . . . 4820 C Frage A 124 des Abg. Graf Stauffenberg (CDU/CSU) : Berücksichtigung junger Menschen im Rahmen der Umsiedlung aus Polen Moersch, Parl. Staatssekretär (AA) 4820 D, 4821 A, B, C Graf Stauffenberg (CDU/CSU) . . 4821 A Hofmann (SPD) 4821 B Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) 4821 C Frage A 127 des Abg. Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) : Wechselkursfestsetzung der CSSR zuungunsten von Touristen und Besuchern aus der Bundesrepublik Deutschland Moersch, Parl. Staatssekretär (AA) 4821 D, 4822 A, B Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) 4822 A Frage A 128 des Abg. Dr. Hupka (CDU/ CSU) : Strafverfolgungsmaßnahmen gegen Bürger der Bundesrepublik Deutschland im Bereich der Volksrepublik Polen Moersch, Parl. Staatssekretär (AA) 4822 B, C Dr. Hupka (CDU/CSU) . . . . . 4822 C Frage A 129 des Abg. Dr. Hupka (CDU/ CSU) : Nachrichten betr. die Verhaftung einer fünfköpfigen Familie in Moskau wegen Nachsuchens um Aussiedlungserlaubnis Moersch, Parl. Staatssekretär (AA) 4822 D, 4823 B, C Dr. Hupka (CDU/CSU) . . . . 4823 B, C Frage A 130 des Abg. Vahlberg (SPD) : Von Pastor Tullio Vinay und Don Enrico Chiavacci erstellter Bericht über die Lage der politischen Gefangenen in Südvietnam; gegebenenfalls zu unternehmende Schritte der Bundesregierung Moersch, Pari. Staatssekretär (AA) 4823 D, 4824 A, B Vahlberg (SPD) . . . . . . 4824 A, B Frage A 131 des Abg. Reiser (SPD) : Unterbindung von Protestveranstaltungen und Demonstrationen einer persischen Studentenvereinigung in Frankfurt Moersch, Parl. Staatssekretär (AA) 4824 B, C Reiser (SPD) . . . . . . . . . 4824 C Frage A 132 des Abg. Dr. Narjes (CDU/ CSU) : Etwaige Forderungen von tschechoslowakischer Seite betr. Reparationen bzw. Kriegsfolgeleistungen Moersch, Parl. Staatssekretär (AA) 4824 D, 4825 A Dr. Narjes (CDU/CSU) . 4824 D, 4825 A Frage A 133 des Abg. Dr. Narjes (CDU/ CSU) : Etwaige Inaussichtstellung von Krediten, Kreditsubventionen und Zuwendungen an Staaten in Ost-, Ostmittel-und Südosteuropa Moersch, Parl. Staatssekretär (AA) 4825 A, C, D Dr. Narjes (CDU/CSU) . . . . 4825 B, C Wischnewski (SPD) 4825 D Frage A 134 des Abg. Dr. Marx (CDU/ CSU) : Informationen über etwaige Kreditwünsche von Ostblockländern oder Jugoslawiens an die DDR Moersch, Parl. Staatssekretär (AA) 4826 A Frage A 135 des Abg. Dr. Marx (CDU/ CSU) Etwaige Inaussichtstellung besonderer Kredithilfen usw. gegenüber der CSSR Moersch, Parl. Staatssekretär (AA) 4826 A, B, C Dr. Marx (CDU/CSU) 4826 B IV Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1974 Antrag des Vermittlungsausschusses zu dem Zweiten Gesetz zur Änderung des Gesetzes über Maßnahmen zur Förderung des deutschen Films (Drucksache 7/1599) Willms, Senator der Freien Hansestadt Bremen 4826 D Zur Geschäftsordnung Seiters (CDU/CSU) 4827 C Aktuelle Stunde Vorwürfe des Bundesrechnungshofes gegen das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit Dr. Todenhöfer (CDU/CSU) . . . . 4828 A Brück (SPD) . . . . . . . . . 4828 D Opitz (FDP) . . . . . . . . . 4830 A Roser (CDU/CSU) 4831 A Dr. Holtz (SPD) 4832 A Wawrzik (CDU/CSU) 4833 C Hoppe (FDP) . . . . . . . . 4834 A Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) 4835 B Dr. Wulff (CDU/CSU) 4837 A Stahl (Kempen) (SPD) 4837 D Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident . . . . . . . . 4839 B Esters (SPD) . . . . . . . . . 4839 B Nächste Sitzung 4884 C Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 4885* A Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan (BMVg) auf die Frage A 88 — Drucksache 7/1555— des Abg. Ey (CDU/CSU) : Lagerung von Nervengaskampfmitteln in der Bundesrepublik Deutschland . • . . 4885* C Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan (BMVg) auf die Fragen A 89 und 90 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Dr. Schwörer (CDU/CSU) : Vergabe von Bundeswehraufträgen zur Herstellung von Unterwäsche nach Korea . . . . . . 4885* D Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berk- han (BMVg) auf die Frage A 91 — Druck- sache 7/1555 — des Abg. Scheffler (SPD) : Neue Trainingsanzüge für die Bundeswehr . . . . . . . . . . . . . 4886* B Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan (BMVg) auf die Frage A 93 — Drucksache 7/1555 der Abg. Frau Dr. Riedel-Martiny (SPD) : Zulässigkeit einer Mitgliedschaft der Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft Ottobrunn beim Arbeitgeberverband der Metallindustrie 4886* B Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan (BMVg) auf die Frage A 94 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Marschall (SPD) : Auswirkungen des neuen Tarifvertrags für die Belegschaft der IndustrieanlagenBetriebsgesellschaft Ottobrunn . . . . 4886* D Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Moersch (AA) auf die Fragen A 125 und 126 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Spranger (CDU/CSU) : Entführung einer LufthansaMaschine aus Rom im Dezember 1973; Auslieferung der Täter 4886* D Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Moersch (AA) auf die Frage A 136 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Wohlrabe (CDU/CSU) : Gewährung eines Kredits in Höhe von 1 Milliarde DM an Polen 4887* B Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Moersch (AA) auf die Frage A 137 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Gerster (Mainz) (CDU/ CSU) : Gewährung eines Kredits in Höhe von 1 Milliarde DM an Polen . . . . 4887* D Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Moersch (AA) auf die Frage A 138 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Dr. Kliesing (CDU/ CSU) : Etwaige Wünsche von seiten Ungarns und Bulgariens betr. Kredite oder Finanzleistungen . . . . . . . . . 4887* D Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Moersch (AA) auf die Frage A 139 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Dr. Kliesing (CDU/ CSU) : Etwaige Forderungen von seiten westlicher oder neutraler Länder betr. deutsche Kriegsfolgeleistungen . . . . 4888* A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1974 4769 76. Sitzung Bonn, den 24. Januar 1974 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag -- 7. Wahlperiode 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1974 4885* Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach * 25. 1. Adams 25. 1. Dr. Ahrens ** 25. 1. Dr. Aigner * 25. 1. Alber " 25. 1. Amrehn " 25. 1. Dr. Arndt 30. 3. Dr. Artzinger 25. 1. Blumenfeld ** 25. 1. Frau von Bothmer 25. 1. Bredl 28. 2. Büchner (Speyer) ** 25. 1. Dr. Burgbacher * 25. 1. Dr. Corterier * 25. 1. Egert 251. Dr. Enders ** 25. 1. Dr. Eyrich 26. 1. Frehsee * 26. 1. Dr. Freiwald 25. 1. Dr. Früh * 25. 1. Dr. Geßner ** 25. 1. Dr. Gölter ** 25. 1. Graaff 25. 1. Härzschel* 24. 1. Dr. Holtz ** 25. 1. 1 Dr. Jahn (Braunschweig) * 26. 1. Kahn-Ackermann " 25. 1. Kater * 251. Dr. Kempfler ** 25. 1. Dr. h. c. Kiesinger 25.1. Dr. Klepsch ** 25. 1. Krall * 25.1. Krampe 30. 1. Frhr. von Kühlmann-Stumm 25. 1. Lagershausen ** 25. 1. Lautenschlager * 25. 1. Lemmrich ** 25. 1. Lenzer** 25. 1. Logemann 25. 1. Lücker * 26. 1. Marquardt** 25. 1. Memmel 25. 1. Dr. Mende ** 25. 1. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller 25. 1. Müller (Mülheim) * 24. 1. Dr. Müller (München) " 25. 1. Pawelczyk ** 25. 1. Pieroth 25. 1. Dr. Prassler 23. 2. Richter ** 25. 1. Schedl 23. 2. Schmidt (Kempten)** 25. 1. Schmidt (München) * 25.1. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Beratenden Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Schwencke ** 25. 1. Dr. Schwörer * 25. 1. Seefeld' 25. 1. Sieglerschmidt ** 25. 1. Slotta 25. 2. Springorum * 25. 1. Dr. Vohrer ** 25. 1. Walkhoff* 25. 1. Walther ** 25. 1. Frau Dr. Walz * 24. 1. Weber (Heidelberg) 23. 2. Frau Dr. Wolf ** 25. 1. Dr. Zimmermann 25. 1. Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan vom 24. Januar 1974 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Ey (CDU/CSU) (Drucksache 7/1555 Frage A 88) : Wie beurteilt die Bundesregierung die Gefährdung der Bevölkerung durch die Lagerung von Nervengaskampfmitteln in der Bundesrepublik Deutschland, um welche Mengen handelt es sich, und wer verfügt über diese? Die Schutzvorkehrungen bei den im Bundesgebiet in begrenzten Mengen lagernden chemischen US-Waffen entsprechen höchsten Anforderungen. Durch die sehr strengen Maßnahmen für Bewachung und Kontrolle sowie die umfassenden Vorkehrungen für den Personenschutz ist nach menschlichem Ermessen eine Gefährdung der Zivilbevölkerung ausgeschlossen. Sie werden sicherlich dafür Verständnis haben, Herr Kollege Ey, daß die Bundesregierung keine näheren Angaben über Vorhandensein, Mengen und Dislozierung von Abschreckungswaffen -- einschließlich chemischer Waffen - der amerikanischen Streitkräfte machen kann. Zum letzten Teil Ihrer Frage, Herr Kollege Ey, die Depots für chemische US-Waffen stehen unter ausschließlicher Verantwortung und Verfügung der amerikanischen Streitkräfte. Die Bundesrepublik Deutschland selbst besitzt keine chemischen Waffen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan vom 24. Januar 1974 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Schwörer (CDU/CSU) (Drucksache 7/1555 Fragen A 89 und 90) : Trifft es zu, daß Überlegungen heim Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung angestellt werden, künftig Bundeswehraufträge zur Herstellung von Unterwäsche nach Korea zu vergeben? 4886* Deutscher Bundestag -- 7. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1974 Ist die Bundesregierung nicht der Auffassung, daß die Lage der Betriebe, die bisher für die Bundeswehr gearbeitet haben und die auf Grund der derzeitigen kritischen Marktsituation ohnehin schlecht beschäftigt sind, durch solche Maßnahmen noch zusätzlich verschlechtert wird, und was gedenkt sie dagegen zu unternehmen? Das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung hat weder die Absicht und aufgrund der Ausschreibungsrichtlinien auch gar nicht die Möglichkeit, Aufträge über die Herstellung von Unterwäsche unter Ausschaltung deutscher Firmen gezielt nach Südkorea zu vergeben. Die Regierung von Südkorea hat sich zwar unmittelbar beim Bundesministerium der Verteidigung um derartige Aufträge bemüht. Sie wurde jedoch dahin unterrichtet, daß südkoreanische Firmen — ebenso wie andere in- und ausländische Firmen auch — nur durch Beteiligung an den Ausschreibungen des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung Aufträge erhalten können. Bisher haben sich jedoch südkoreanische Firmen an Ausschreibungen nicht beteiligt. Im übrigen wäre eine Vergabe von Aufträgen an südkoreanische Firmen nur im Rahmen des zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Südkorea vereinbarten Selbstbeschränkungsabkommens hinsichtlich der Lieferung von Baumwolltextilien in die Bundesrepublik Deutschland möglich. Das vereinbarte Kontingent ist durch Lieferungen an den freien Handel bereits soweit ausgeschöpft, daß Lieferungen an die Bundeswehr in absehbarer Zeit ohnehin nicht möglich sind. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan vom 24. Januar 1974 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Scheffler (SPD) (Drucksache 7/1555 Frage A 91) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß bei den Angehörigen der Bundeswehr seit langer Zeit der Wunsch besteht, neue Trainingsanzüge zu erhalten, und sieht die Bundesregierung in absehbarer Zeit die Möglichkeit, die Angehörigen der Bundeswehr mit neuen Trainingsanzügen auszustatten, die durch Material und Form mehr Anreiz zum „inner- und außerdienstlichen Sport" geben? Der bisher in der Bundeswehr getragene und bis 1965 beschaffte Trainingsanzug entspricht in Form und Material nicht mehr den heutigen Forderungen. Ab Oktober 1972 wurde deshalb auf Wunsch der Truppe ein neuer Trainingsanzug beschafft, der dem Trainingsanzug der deutschen Olympiamannschaft von 1968 ähnelt und den derzeit handelsüblichen Modellen gleicht. Die Bestände an Trainingsanzügen alter Art werden allerdings erst in etwa drei Jahren aufgetragen sein. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan vom 24. Januar 1974 auf die Mündliche Frage der Abgeordneten Frau Dr. Riedel-Martiny (SPD) (Drucksache 7/1555 Frage A 93) : Ist die Bundesregierung der Auffassung, daß § 8 des geltenden Betriebsführungsvertrags zwischen dem Bund und der Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH Ottobrunn eine Mitgliedschaft dieser Gesellschaft beim Arbeitgeberverband der Metallindustrie zuläßt? § 8 des zwischen dem Bundesministerium der Verteidigung und der Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH (IABG), vertreten durch die Geschäftsführung, im Jahre 1963 abgeschlossenen Betriebsführungsvertrages bestimmt, daß die IABG mit Zustimmung des Bundes einen Haustarif aufstellt, der — unter Berücksichtigung der bei der Gesellschaft existierenden besonderen Umstände — dem Bundesangestelltentarifvertrag und dem Manteltarifvertrag für Arbeiter des Bundes anzugleichen ist. Die Vertragspartner Bundesministerium der Verteidigung abgestimmt mit dem Bundesministerium der Finanzen — und IABG-Geschäftsführung waren sich im Laufe des Jahres 1973 darüber einig geworden, daß die IABG in ein existierendes Tarifgefüge aus vielerlei Gründen einzubauen sei. Diese Einigung bedeutete, daß beide im Rahmen der geltenden Vertragsfreiheit an Stelle der Vereinbarung von § 8 des Vertrages eine neue andere Vereinbarung über ein Tarifgefüge für die Gesellschaft treten lassen wollten und dies auch konnten. Die Bundesregierung beantwortet daher die gestellte Frage mit einem eindeutigen Ja. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan vom 24. Januar 1974 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Marschall (SPD) (Drucksache 7/1555 Frage A 94) : Hat die Bundesregierung im Zusammenhang mit der Entscheidung für einen neuen Tarifvertrag der Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH Ottobrunn erwogen, welche Auswirkungen dieser für die betroffenen Arbeitnehmer hat, und in welcher Weise wurden die Interessen der Belegschaft gewahrt? Beitritt zum Verein der Bayerischen Metallindustrie und Übernahme des Metalltarifvertrages geschahen und geschehen unter Wahrung des Besitzstandes für die Arbeitnehmer. Durch den Beitritt werden im übrigen die Interessen der Belegschaft in Zukunft gegenüber früher besser gewahrt, da zwischen den Tarifpartnern jeweils ausgehandelte Lohn- und Gehaltsanhebungen grundsätzlich auch für die Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH (IABG) vollzugsverbindlich werden und insoweit nicht mehr der Genehmigungspflicht des Bundesministeriums der Verteidigung und des Bundesministeriums der Finanzen unterliegen. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Moersch vom 24. Januar 1974 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Spranger (CDU/CSU) (Drucksache 7/1555 Fragen A 125 und 126) : Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1974 4887* Warum hat die Bundesregierung nicht die Auslieferung der Terroristen von Kuwait verlangt, die im Dezember 1973 aus Ruin eine deutsche Lufthansa-Maschine entführten, oder warum wurde die italienische Regierung nicht in ihrem Auslieferungsbegehren von Bonn unterstützt? Ist sich die Bundesregierung bewußt, daß die Auslieferung der Terroristen von Rom an Arafat völkerrechtlich zweifelhaft und bedenklich ist? Zu Frage A 125: Nach dem Recht von Kuwait ist eine Auslieferung vom Bestehen eines Auslieferungsvertrages abhängig. Ein solcher Vertrag besteht zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Kuwait nicht. Ein Auslieferungsersuchen hätte deshalb keinen Erfolg haben können. Im übrigen wäre für ein deutsches Auslieferungsersuchen Voraussetzung gewesen, daß eine deutsche Behörde ein Ermittlungsverfahren geführt und ein Haftbefehl vorgelegen hätte. Das war nicht der Fall. Es war auch zu bedenken, daß Belange der italienischen Strafrechtspflege wesentlich schwerer betroffen waren und die Tat auf italienischem Hoheitsgebiet begangen wurde. Deutsche Staatsangehörige sind nicht getötet worden, die Lufthansamaschine ist unversehrt zurückgekehrt. Italien hatte deshalb ein ungleich stärkeres Interesse als die Bundesrepublik Deutschland an einer Auslieferung. Unter diesen Umständen hätte für eine deutsche Staatsanwaltschaft kein erkennbarer Anlaß bestanden, ein Auslieferungsersuchen bei der Bundesregierung anzuregen. Selbst wenn eine solche Anregung von einer deutschen Staatsanwaltschaft gegeben worden wäre, die nach § 13 a StPO erst vom Bundesgerichtshof zusammen mit einem zuständigen Gericht hätte bestimmt worden sein müssen, wäre von der Bundesregierung zu prüfen gewesen, ob nicht Italien wegen seines sehr viel stärkeren Interesses an der Verfolgung der Täter der Vortritt für eine Auslieferung einzuräumen gewesen wäre. Eine etwaige Unterstützung des Auslieferungsersuchens der italienischen Regierung hätte sich lediglich auf die Übermittlung von Informationsmaterial beschränken können und wäre ihr insoweit auf Wunsch hin auch zuteil geworden. Zu Frage A 126: Bei dieser Frage handelt es sich um eine hypothetische Rechtsfrage, die die Bundesregierung nicht unmittelbar betrifft. Die Bundesregierung hält es deshalb nicht für angezeigt, sich zu dieser Frage zu äußern. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Moersch vom 24. Januar 1974 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Wohlrabe (CDU/CSU) (Drucksache 7/1555 Frage A 136) : Unter welchen Voraussetzungen wäre die Bundesregierung bereit, der Volksrepublik Polen — gemäß polnischem Wunsch —über eine Milliarde DM an ungebundenem, zinsverbilligten Kredit und darüber hinaus sieben Milliarden DM als Bürgschaft für deutsche Investitionen zu gewähren? Über den polnischen Wunsch nach Gewährung eines ungebundenen Finanzkredits und der 'Gewährung von Bundesbürgschaften wird gegenwärtig noch verhandelt. Wie bekannt, ist die Bundesregierung bereit, Polen einen ungebundenen Finanzkredit bis zur Höhe von 1 Mrd. DM zu gewähren, dessen Bedingungen im einzelnen noch Gegenstand der Verhandlungen sind. Die grundsätzliche Bereitschaft der Bundesregierung zur Gewährung des Finanzkredits ist an keine besonderen Voraussetzungen geknüpft. Die Bundesregierung verbindet hiermit vielmehr die Erwartung, daß der Kredit Voraussetzungen für eine Verbesserung unserer Wirtschaftsbeziehungen zu Polen schaffen wird. Dies wird sich auch auf das deutschpolnische Verhältnis insgesamt günstig auswirken können. Unsere Bereitschaft zur Übernahme von Bürgschaften ist hiervon zu trennen. Sie erstreckt sich insbesondere auf die wohlwollende Prüfung der Verbürgung einer Reihe von Projekten der deutsch-polnischen Unternehmenskooperation auf längere Sicht, die im beiderseitigen Interesse liegen und durch die zugleich eine Steigerung der polnischen Exporte in den Westen und damit eine Verbesserung der polnischen Handelsbilanz sichergestellt werden soll. Der Umfang der Bürgschaften wird durch die von -Fall zu Fall unter diesem Gesichtspunkt als förderungswürdig anerkannten Geschäfte bestimmt werden. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Moersch vom 24. Januar 1974 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Gerster (Mainz) (CDU/CSU) (Drucksache 7/1555 Frage A 137) : Trifft es zu, daß die Bundesregierung der polnischen Volksrepublik mehr als eine Milliarde DM zu ungewöhnlich billigem Zinssatz mit 30jähriger Laufzeit angeboten hat? Wie bekannt ist, wurde Polen im Rahmen unserer Bemühungen um eine Festigung unserer Beziehungen zu diesem Lande ein einmaliger ungebundener Finanzkredit in Höhe bis zu 1 Mrd. DM in Aussicht gestellt. Zu welchen Bedingungen dieser Kredit gewährt werden soll, ist Gegenstand noch laufender Verhandlungen. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Moersch vom 24. Januar 1974 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten 4888e Deutscher Bundestag - 7. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1974 Dr. Kliesing (CDU/CSU) (Drucksache 7/1555 Frage A 138) : Hat die Bundesregierung oder ihr jeweiliger Partner in engerem oder weiterem Zusammenhang bei den Verhandlungen über diplomatische Beziehungen mit Ungarn und Bulgarien über Kreditwünsche oder Finanzleistungen in irgendeiner Form gesprochen? Nein, bei den Verhandlungen mit Ungarn und Bulgarien ist nur über Fragen gesprochen worden, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen stehen. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Moersch vom 24. Januar 1974 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Kliesing (CDU/CSU) (Drucksache 7/1555 Frage A 139) : Haben in den letzten drei Jahren westliche oder neutrale Zander direkt oder indirekt deutsche Kriegsfolgeleistungen verlangt? Lediglich Finnland hat derartige Kriegsfolgeleistungen gefordert, die von der Bundesregierung unter Hinweis auf das Londoner Schuldenabkommen von 1953 zurückgewiesen wurden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Karl Carstens


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Ich möchte keine.

    (Zuruf von der SPD: Ist das der neue Stil? — Weitere Zurufe von der SPD. — Gegenrufe von der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich — —(Abg. Metzger: Wo bleibt die Begründung?)

    Ich habe Herrn Kollegen Apel die Möglichkeit zu einer Zwischenfrage gegeben.

    (Abg. Metzger: Die Begründung fehlt! Wo bleibt denn Ihre Begründung? — Abg. Dr. Apel: Zur Sache!)

    — Meine Begründung ist die, daß ich diese Stunde nicht zu einem Dialog zwischen Herrn Kollegen Apel und mir benutzen möchte.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ich möchte zu der Kreditgewährung an die osteuropäischen Staaten nur eine Bemerkung machen: Die Bundesregierung hat diese Kredite mehrfach mit dem Thema der Wiedergutmachung in Verbindung gebracht. Ich warne vor dieser politischen Sicht. Sie eröffnet unabsehbare Konsequenzen im Verhältnis zu den anderen osteuropäischen Staaten, und vor allem übersieht sie die Tatsache, daß die osteuropäischen Staaten samt und sonders auf die Geltendmachung von Wiedergutmachungsleistungen gegenüber der DDR verzichtet haben. Dies ist keine mögliche Politik. Ich sage das mit aller Nüchternheit und ohne jede Emphase. Es ist keine mögliche Politik, von der Bundesrepublik Deutschland unter dem Motto, sie sei ein Nachfolgestaat des Deutschen Reiches, Wiedergutmachungsleistungen zu fordern und die DDR von dieser Forderung auszunehmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Zu Beginn dieses Jahres trat dann noch ein weiterer Rückschlag ein: Frankreich scherte aus der sogenannten Schlange der zu einem Währungsverbund zusammengeschlossenen westeuropäischen Staaten aus. Ich will die Ursachen und die Folgen dieses Schrittes hier nicht im einzelnen untersuchen. Er bedeutet ohne Zweifel einen schweren Rückschritt und einen Rückschlag für das Konzept der Wirtschafts- und Währungsunion und für die politische Einigung Europas insgesamt. Aber, Herr Bundeskanzler, ich stimme Ihnen darin zu: Wir dürfen die europäische Flinte nicht ins Korn werfen, wir dürfen die europäische Idee, den Plan und den Gedanken der europäischen Einigung nicht preisgeben. Wir haben zu ihm keine Alternative. Ich begrüße es daher, daß sich die Bundesregierung darum bemüht, den Rest der Schlange — wenn dieses Wort hier erlaubt sein mag — zusammenzuhalten.
    Das Verhältnis zu den Vereinigten Staaten von Amerika verschlechterte sich gleichfalls während dieses Jahres. Selten, meine Damen und Herren, hat ein Satz in einem Tätigkeitsbericht irgendeiner Regierung den Sachverhalt unrichtiger wiedergegeben als der Satz, den wir in dem vor uns liegenden gedruckten Tätigkeitsbericht finden und der da lautet: „Der konstruktive Dialog mit den USA wurde im Jahre 1973 fortgesetzt".

    (Lachen bei der CDU/CSU.)

    Für mich klingt das wie Hohn, das muß ich leider sagen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Denn wir alle kennen die Schwierigkeiten, die im deutschamerikanischen; europäisch-amerikanischen Verhältnis entstanden sind.
    Bitte, ich möchte hier wieder nicht mißverstanden werden: Ich bin keineswegs der Meinung, daß bei diesen Auseinandersetzungen die Amerikaner in allen Punkten recht hätten. Ich bin sehr wohl der Auffassung, daß es die Pflicht der Bundesregierung ist, den eigenen Standpunkt, den Standpunkt der westeuropäischen Interessen auch gegenüber den Vereinigten Staaten zu vertreten. Ich habe diesen Standpunkt immer eingenommen.
    Aber eines muß ich sagen. Einen schweren Vorwurf kann ich der Bundesregierung in diesem Zusammenhang nicht ersparen. Im Nahostkonflikt, während des Höhepunkts der Krise, distanzierte sich die Bundesregierung schroff von ihrem amerikanischen Verbündeten, obwohl schon damals erkennbar war — dies ist jetzt immer deutlicher geworden —, daß die Vereinigten Staaten von Amerika durch ihr Eingreifen während dieser Krise einen entscheidenden Beitrag zur Wiederherstellung zunächst einmal eines Waffenstillstands in diesem Raum geleistet haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ein schwacher Lichtblick zeichnete sich am Ende des Jahres ab. Präsident Nixon, die amerikanische Regierung, lud zu einer Energiekonferenz nach Washington ein, an der Westeuropa, Japan und die Vereinigten Staaten teilnehemen sollten. Die westeuropäischen Staaten akzeptierten diesen Vorschlag. Das begrüße und unterstütze ich ausdrücklich.
    Lassen Sie mich am Schluß den Standpunkt der CDU/CSU zu dem großen Thema der Entspannungs-



    Dr. Carstens (Fehmarn)

    politik noch einmal zusammenfassen. Wir sind für Entspannungsbemühungen gegenüber den osteuropäischen Ländern. Ihre Andeutungen über Gegner der Entspannungspolitik und ein Vergleich dieser Gegner mit den Feinden der Entspannungspolitik drüben sind aber ganz und gar unangebracht, Herr Bundeskanzler.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Aber wir unterscheiden uns von der Politik der Regierung dadurch, daß wir ausgewogene Schritte der Entspannung fordern, daß wir die Einbeziehung Berlins fordern auch da, wo man auf Schwierigkeiten stößt, und wir fordern außerdem, daß die Sicherheit der Bundesrepublik, ihr Verband in der NATO und in der Europäischen Gemeinschaft, eindeutige Priorität haben muß. In diesem Zusammenhang erinnere ich noch einmal an die Verhandlungen in Wien über MBFR. Hier droht die Gefahr, daß die Bundesrepublik Deutschlandd in einen Verband zentraleuropäischer, sowohl west- wie osteuropäischer Staaten hineingenommen und dadurch eine neue Mauer, ein neues Hindernis für die europäische Einigung aufgerichtet wird. Ich möchte noch einmal sehr dringend darum bitten, daß die Bundesregierung in dieser Frage die französischen Bedenken, die genau in die gleiche Richtung gehen, ernst nimmt und ihnen, soweit das geschehen kann, Rechnung trägt.
    Die Entspannungspolitik muß dem Zusammengehörigkeitswillen des deutschen Volkes Rechnung tragen. Wenn im Zuge der Entspannungspolitik, meine Damen und Herren, Karten zurückgezogen werden, die das Symbol der deutschen Einheit, nämlich das alte deutsche Reich darstellen, dann sind wir allerdings der Meinung, daß dies keine richtige Interpretation von Entspannungspolitik ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Wir sind schließlich der Auffassung, daß Entspannungspolitik mit der Verteidigung unserer freiheitlichen Ordnung im Inneren gekoppelt sein muß. Diese Ordnung ist vielfach bedroht. Sie haben davon nicht gesprochen, Herr Bundeskanzler, aber die Tatsachen sind nicht zu leugnen. Angehörige der DKP wurden in Hessen und in Bremen zu Beamten berufen, und in Nordrhein-Westfalen standen der Ministerpräsident und der Justizminister auf dem Standpunkt, daß ein der DKP angehörender Funktionär Richter in diesem Lande werden sollte. An einer Reihe von Schulen in der Bundesrepublik Deutschland wird für die marxistische Ideologie geworben, und die freiheitliche Ordnung unseres Landes wird unter negativen Vorzeichen dargestellt. Dies geschieht auf Grund von Rahmenrichtlinien, die in Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen von den dort verantwortlichen Kultusministern, den Herren von Friedeburg, Girgensohn und von Oertzen erlassen worden sind. An einigen deutschen Universitäten breiten sich Drohung, Einschüchterung und Gewaltanwendung aus.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Terror!)

    Die Freiheit der Lehre und die Meinungsfreiheit sind
    in Teilbereichen dieser Universtäten aufgehoben.
    Die Universität Bremen ist nach dem Urteil Sachverständiger, auch im sozialdemokratischen Lager, eine kommunistische Kaderschule geworden.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU.)

    Die staatliche Ordnung wird auch außerhalb der Universitäten in vielen Fällen in Frage gestellt. Ich darf einen Satz aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung aus den letzen Tagen vorlesen. Der Satz lautet:
    Dieser Tage strebt das wilde Treiben einem neuen Höhepunkt zu. Die Stadt bietet das Bild einer vorrevolutionären Situation und die Behörden verhalten sich, wie es im Buch der Revolutionsgeschichte steht: unsicher, ratlos und ängstlich,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Wie der Kanzler!)

    eine ständige Ermutigung für das politischakademische Bandenwesen.
    Die Bundesregierung steht diesen Erscheinungen schwach und unentschlossen gegenüber. Mit einem Treuebekenntnis zur Verfassung allein, Herr Bundeskanzler, ist es nicht getan.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU.)

    Auch ein Volksfest anläßlich der 25. Wiederkehr des Tages des Inkrafttretens des Grundgesetzes schafft das Problem nicht aus der Welt.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Wie müssen Sie auch hier an Ihren Taten und nicht an Ihren Worten messen.

    (Erneuter Beifall bei der CDU/CSU.)

    In diesem Zusammenhang gestatten Sie mir nun ein kurzes Wort über einen Aufsatz des Kollegen Wehner, der vor wenigen Tagen in der Zeitschrift „Die neue Gesellschaft" erschienen ist. Herr Kollege Wehner bezeichnet darin die soziale Marktwirtschaft und den Rechtsstaat als „ideologisch verknorpelte und deformierte Begriffe",

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU) aus denen man „herauskommen" müsse, (Abg. Dr. Marx: Unglaublich!)

    damit „Ordnung durch Reformen" geschaffen werden könne.

    (Abg. Dr. Jenninger: Der sächsische Landtag!)

    Meine Damen und Herren, die Angriffe der SPD oder großer Teile der SPD gegen die soziale Marktwirtschaft sind uns bekannt. Nach unserer Auffassung — ich will das hier nur noch einmal bestätigen — steht die soziale Marktwirtschaft mit der freiheitlichen Lebensordnung in unserem Lande in einem unlösbaren Zusammenhang, und deswegen sind diese Angriffe so gefährlich.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Aber neu ist der Angriff gegen den Rechtsstaat, gegen das Prinzip des Rechtsstaats aus dem Munde eines führenden Mitglieds der Sozialdemokratischen Partei. Denn unser Grundgesetz postuliert den Rechtsstaat, den sozialen Rechtsstaat, wie ich hinzu-



    Dr. Carstens (Fehmarn)

    fügen möchte. Und Rechtsstaat, meine Damen und Herren, bedeutet ganz klar die Bindung des Gesetzgebers an die Verfassung und die Bindung der Gerichte und der Verwaltung an Gesetz und Recht. Das ist der Kern des Begriffs „Rechtsstaat" in unserer Verfassung. Meine Damen und Herren, das ist das Ergebnis einer 2000jährigen und teilweise leidvollen Geschichte der Menschheit,

    (Abg. Dr. Schäfer [Tübingen]:: Zu dem die Sozialdemokraten viel beigetragen haben!)

    . die nämlich schließlich zu der Überzeugung gekommen ist, daß es gegen Diktatur und Gewalt keine bessere Sicherung in einem Staate gibt als ein rechtsstaatliches System.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Wo der Rechtsstaat endet, setzen Terror, Unfreiheit, Unterdrückung der Meinung anderer, Drohung und Nötigung ein. Daher ist das rechtsstaatliche Prinzip in unserer Verfassung zu den unveränderbaren Grundsätzen unseres Grundgesetzes erklärt worden.
    Nun hat sich der Herr Bundeskanzler heute mehrfach zum Prinzip der Rechtsstaatlichkeit bekannt. Ich habe das wohl vermerkt. Aber wenn ich das Gewicht der Worte des Herrn Bundeskanzlers und das Gewicht der Worte des Herrn Kollegen Wehner gegeneinander abwäge, dann bin ich nicht beruhigt.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Lassen Sie mich zum Schluß noch einige Worte zu dem Tätigkeitsbericht der Bundesregierung sagen, der uns für das Jahr 1973 vorgelegt worden ist. Liest man diesen Bericht, so muß man feststellen, daß er sich weitgehend durch das Fehlen von Aussagen zu den wirklichen Problemen unseres Landes auszeichnet. Ich habe darauf vorhin hingewiesen.
    Der Bericht hebt — das ist verständlich — das, was die Bundesregierung als ihre positiven Leistungen ansieht, hervor, darunter einige, die auch die Opposition als solche positiven Ergebnisse der letztjährigen Arbeit ansieht. Ich rechne dazu die Kartellrechtsnovelle, das Personalvertretungsgesetz, im sozialen Bereich das 16. Rentenanpassungsgesetz und jetzt, aus der jüngsten Zeit, die 3. Novelle zum Sozialhilfegesetz, alles Gesetze, denen auch die CDU/CSU-Fraktion ihre Zustimmung gegeben hat und zu denen sie in einigen Fällen, wie ich glaube, wichtige Verbesserungen hinzugefügt hat.
    Aber wenn man die Liste der Erfolgmeldungen genauer unter die Lupe nimmt, dann stellt man eben doch fest, daß ein großer Teil dessen, was hier als Erfolg, als entschieden, als Tatsache präsentiert wird, sich in Wirklichkeit noch auf Projekte bezieht. Dazu gehört die große Steuerreform, von der es schon jetzt höchst fraglich ist, ob sie verwirklicht werden kann. Indem nämlich die Regierung das als Einheit betrachtete Konzept auflöste, brachte sie das ganze Werk in Gefahr. Hinzu kommt die hereinbrechende Inflationswelle, die viele der Grundlagen dieses Steuerprojekts zu überrollen droht.
    Von Mitbestimmung, beruflicher Bildung, Vermögensbeteiligung und Reform des Bodenrechts ist in dem Tätigkeitsbericht die Rede, und hier hat nun

    ( ebenfalls aus der Presse seit ein oder zwei Tagen wissen, daß die Regierung sich in den Fragen der Mitbestimmung und der Vermögensbildung geeinigt hat und demnächst entsprechende Gesetze vorlegen wird. Er hat dies getan, wenn ich das richtig beobachtet habe, unter dem starken Applaus seiner sozialdemokratischen Parteifreunde, dem allerdings wohl auf seiten des FDP-Partners eine wesentlich größere Zurückhaltung gegenüberstand. Aber wie dem auch immer sei, ich glaube, es wäre falsch, wenn ich jetzt den Versuch einer abschließenden Würdigung dieses umfangreichen und zum Teil auch sehr komplizierten Sachverhalts versuchen würde. Dies bedarf einer genaueren Prüfung in den Gremien unserer Fraktion, die wir dafür eingesetzt haben. (Abg. Dr. Nölling: Das sollten Sie Herrn Kohl mal sagen!)


    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    — Aber nein, Sie werden Herrn Kohl und mich nicht auseinanderdividieren, verehrter Herr Kollege!

    (Abg. Dr. Nölling: Seine Äußerungen sind entsprechend!)

    Ich will einen ersten Eindruck, dessen ich ziemlich sicher bin, Ihnen doch nicht vorenthalten. Sowohl dem Mitbestimmungsmodell wie dem Vermögensbildungskonzept liegt das erkennbare Ziel zugrunde, die direkte Mitbestimmung der Arbeitnehmer und der Bürger zu verhindern und an ihre Stelle Mitbestimmung durch Verbände, Gremien und Organisationen zu setzen.

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Lachen bei der SPD.)

    Es geschieht also das Gegenteil von dem, was die Regierung immer wieder so stolz verkündet, daß sie nämlich mehr Demokratie wagen wolle. Der einzelne wird hier weitgehend entmachtet.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ich denke da an die indirekte Wahl der Arbeitnehmervertreter in den Aufsichtsräten und anderes mehr.

    (Zurufe von der SPD.)

    Das indirekte Wahlsystem, meine Damen und Herren von der SPD, gehört nicht zu den großen Errungenschaften demokratischer Tradition, das werden Sie mir wohl zugeben.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ich will nur am Rande bemerken, daß die leitenden Angestellten in diesem Entwurf ganz schlecht wegkommen. Es ist durchaus möglich, daß ihr Vertreter im Aufsichtsrat eine Persönlichkeit ist, die noch nicht einmal das Vertrauen der Mehrheit der leitenden Angestellten dieses Betriebes genießt.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Gewollt!)

    Von den großen, stolzen Ankündigungen der FDP zu diesem Thema ist offenbar in dem jetzt verabschiedeten Entwurf nichts übriggeblieben. Auch die Gremien, die in den Fonds über die Verwen-



    Dr. Carstens (Fehmarn)

    dung des angesammelten Vermögens zu entscheiden haben, werden ohne direkte Mitwirkung des einzelnen berechtigten Bürgers und Arbeitnehmers bestellt.

    (Abg. Dr. Nölling: Stimmt doch nicht!)

    Auch hier ist ein kunstvolles Verfahren vorgesehen, um sicherzustellen, daß der einzelne keine oder nur sehr begrenzte Rechte hat. Daß der Vorschlag der Regierung in einigen Punkten die Beschlüsse des Hamburger Parteitages der CDU übernommen hat, will ich nur am Rande erwähnen.

    (Lachen bei der SPD. — Abg. Dr. Schäfer [Tübingen] : Sie sind ein Wortkünstler!)

    -- Sie werden ja nicht bestreiten wollen, ,daß sich z. B. Ihre Konstruktionen beim Mitbestimmungsmodell weitgehend an das Hamburger Modell der CDU anlehnen.

    (Lachen und Zurufe von der SPD.)

    — Wir können darüber noch einmal ein besonderes Privatissimum veranstalten, Herr Kollege Schäfer. Es wird mir ein großes Vergnügen bereiten. —Aber dies darf nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, daß die entscheidende Forderung, die die CDU in Hamburg auf ihrem Parteitag erhoben hatte,

    (Abg. Fellermaier: Die CSU nicht vergessen!)

    nämlich dem einzelnen Arbeitnehmer, dem einzelnen Bürger persönlich zur Verfügung stehendes, persönlich verfügbares Eigentum aus Produktivkapital zu schaffen, nicht erfüllt wurde,

    (Abg. Dr. Ehrenberg: Das machen wir auf freiwilliger Basis!)

    daß dieses Ziel — das ist genauso das Ziel der CSU wie der CDU, Herr Kollege — in dem Vorschlag, den wir jetzt vor uns sehen, verfehlt wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Das Gesamtbild, welches die Regierung in dem hinter uns liegenden ersten Jahr ihres Bestehens gezeigt hat, ist durch Unsicherheit, Unentschiedenheit und Schwäche gekennzeichnet; ich habe das im einzelnen dargelegt. Es gilt für die Bewältigung oder, richtiger gesagt, Nichtbewältigung der Inflation, der sich abzeichnenden Rezessionserscheinungen mit verstärkter Arbeitslosigkeit ebenso wie für die Politik gegenüber der DDR, gegenüber osteuropäischen Staaten, westeuropäischen Partnern und den USA, und es gilt für den Bereich der Auseinandersetzung mit den verfassungsfeindlichen Kräften.

    (Vorsitz: Vizepräsident Dr. Jaeger.)

    In der Gesellschaftspolitik hat die Regierung in letzter Minute vor dieser Debatte nach jahrelangem Ringen ein Konzept vorgelegt, über das wir uns im einzelnen genauer unterhalten werden. Dann wird sich auch zeigen, wieviel an Substanz hinter diesen Vorschlägen im einzelnen steht und wieweit die Rechte des einzelnen Bürgers und des einzelnen Arbeitnehmers in diesem Entwurf gewahrt oder, richtiger gesagt, nicht gewahrt worden sind.
    Die Bilanz der Arbeit der Bundesregierung während ihres ersten Jahres ist überwiegend negativ,
    und hierfür trägt der Bundeskanzler selbst die Verantwortung.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Unser Land braucht in der vor uns liegenden schweren Entwicklungsphase eine handlungsfähige Regierung, die die Probleme mit Entschiedenheit, vor allem mit innerer Geschlossenheit angeht. Es braucht auch eine klare Verantwortung der Regierung im Verhältnis zu den sie tragenden Parlamentsfraktionen.
    Uns steht, meine Damen und Herren, allem Anschein nach ein ernstes Jahr bevor. Versuchen wir, jeder an seinem Platz, das uns Mögliche zur Lösung der Schwierigkeiten beizutragen!

    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Wehner.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Herbert Wehner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es wird Sie nicht wundern, wenn ich sage, daß ich in allen wesentlichen Fragen völlig anderer Auffassung bin als mein verehrter Herr Vorredner.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Er hatte angekündigt, daß er die Regierungserklärung des Bundeskanzlers im Zusammenhang mit wirtschaftlicher Lageentwicklung, mit einer Darstellung und Abmessung der Rückschläge der auswärtigen Politik und — als Knüller am Ende — der andauernden Aktivität verfassungsfeindlicher Gruppen behandeln wolle. Das haben wir nun erlebt, und ich muß sagen, der Bundeskanzler hat recht, wenn er sagt, die innenpolitische Bilanz sei positiv. In diesem Punkt hat nicht Herr Carstens recht, sondern der Herr Bundeskanzler.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Lachen bei der CDU/CSU.)

    Was Sie dazu zu sagen hatten, ist sowohl, was die
    wirtschaftliche Lage betrifft, als auch, was die anderen Punkte betrifft, doch ziemlich mager gewesen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Ich empfehle Ihnen übrigens, Herr Kollege Carstens — Sie werden es vielleicht schon gesehen haben, aber man hat nicht gedacht, daß das ausnützbar wäre und wohl auch attraktiv wäre, so wie Sie andere Zettel aus dem Zettelkasten ausgenützt haben —, schauen Sie einmal nach, was Ihre Schilderung der inneren Entwicklung der Bundesrepublik und Ihr Vibrieren der Stimme in bezug auf die Zustände, unter denen die Menschen hier leben, betrifft. Darüber können Sie sich in einem Organ informieren, das, wenn auch anders ausgezogen, Seite an Seite mit Ihnen diese Regierung Brandt bekämpft — ich meine den „Spiegel".

    (Lachen bei der CDU/CSU.)

    — Sie lachen gern, das weiß ich; nur: irgendwann werden Sie ja einmal aufhören müssen zu lachen.

    (Lachen bei der CDU/CSU.)




    Wehner
    Denn Ihr Lachen wird auch Sie selbst nicht dauernd selbst befriedigen, obwohl Sie sonst Selbstbefriediger sind.

    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD.)

    Ich möchte Ihnen nur sagen: Wir haben heute eine Situation, in der sowohl in bezug auf Sie als auch in bezug auf eine Öffentlichkeit, auf die Sie spekulieren und die Sie entsprechend zu massieren und massieren zu lassen versuchen, nur das wirkt, was als Kontrast, als Versagen dargestellt wird. Und genau weil der Bericht der Bundesregierung — 52 Seiten Tätigkeitsbericht — kein Versagen ist, müssen Sie den Eindruck erwecken, daß er nichts wert ist. Das hat übrigens einer Ihrer Parlamentarischen Geschäftsführer schon am selben Tag gemacht, bevor die Drucksache mit der Nummer, ,die Sie ja kennen, im Bundestag überhaupt erschienen war.
    Und gucken Sie sich bitte den „Spiegel" an! Dort muß man auch im Kontrast herausfinden, wie — weil sie dort ja nicht die Bundesregierung und die Bundesrepublik loben wollen, weil sie eine Darstellung der krisenhaften Entwicklung Großbritanniens geben, wenn sie dann notgedrungen Vergleichszahlen nehmen — 'die Bundesregierung in diesen Vergleichszahlen abschneidet. Ich habe mir das jedesmal grün unterstrichen; ich lege und lese es Ihnen nicht vor; Sie haben ja auch alle den „Spiegel" und bedienen sich seiner.

    (Abg. Dr. Jenninger: Scheißblatt!)

    — Nicht einmal das, hat kürzlich der Kanzler gesagt,

    (Heiterkeit)

    und ich teile da die Meinung: nicht einmal das. Ein Blatt! Ein Blatt, weiter gar nichts.

    (Lachen bei der CDU/CSU. Abg. Dr. Marx: Der Gaus freut sich!)

    — Hören Sie mal, Sie können mich doch am Schlusse meines Parlamentarierlebens nicht aus der Fassung bringen, Sie!

    (Lachen und Zurufe von der CDU/CSU.)

    Sie haben, Herr Carstens — Sie waren ja vorsichtig in bezug auf das, was Sie damit anrührten, aber Sie mußten es ja anrühren, sonst denkt man, Sie seien nicht genügend allround, und Sie müssen doch so erscheinen; ich kann Ihnen das direkt nachfühlen, obwohl ich solche Stadien nie durchzumachen hatte —,

    (Heiterkeit — Abg. Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein: Wie bescheiden!)

    von der inflationsbedingten Erhöhung der Lohnsteuer gesprochen. Überlassen Sie das Ihren Fachdemagogen! Die werden uns dann — Sie haben es selber gesagt — morgen entsprechend einpeitschen. Hier ein nüchternes Wort: Die CDU hat als eine Partei, die so tut, als verkörpere sie nicht nur den Staat, sondern als verkörpere sie ihn eigentlich völlig allein, vor allen Dingen, als sei allein sie diejenige, die sich auf die Verfassung berufen könnte, —

    (Zuruf des Abg. Reddemann.)

    — Sie kriegen Ihr Gehalt für Ihre eigene Fraktion und nicht, um mich zu bedienen, Herr Geschäftsführer von der anderen Seite; Sie werden es auch versteuern, nehme ich an.

    (Heiterkeit und Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Wir werden ja die Steuerdebatte haben, und das wird so sein, daß wir es in Wirklichkeit mit einer Inflation Ihrer Verlockungen, Ihrer Versprechungen, Ihrer Vorschläge und Ihrer Scheinforderungen zu tun haben. Haben Sie keine Angst: dafür werden Sie auch genügend bedient werden.
    Was Sie da sagen, Herr Carstens, daß die Ölabhängigkeit der deutschen Wirtschaft unter den SPD-Wirtschaftsministern gestiegen sei, wird sicher noch spätere, die sich in Ruhe damit befassen werden, tatsächlich gelegentlich reizen. Da fangen Sie eine Debatte darüber an, wer wem — denen, die mit der Ölabhängigkeit gemeint sind —

    (Zuruf von der CDU/CSU)

    -- ja sicher! — nähersteht; das ist doch ganz klar.

    (Abg. Reddemann: Jetzt wird wieder aus „Onkel Herberts" alter Klassenkampf-Trickkiste hervorgezaubert! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU.)

    Was die Banken betrifft: Daß Sie eine Vorleistung auf den hessischen Landtagswahlkampf glaubten machen zu müssen, hatte ich geahnt.

    (Zuruf von der CDU/CSU.)

    — Ja, bitte sehr. — Es war ja auch sonst ganz
    schwach. Da werden Sie sich nun in Hessen produzieren können. Tun Sie das man, tun Sie das man!

    (Lachen und Zurufe von der CDU/CSU.)

    Aber im Ernst: daß Sie es fertigbringen, hier uns sozusagen moralisierend belehren zu wollen über Fluglotsen, — Sie leben doch von dieser Art Gewerkschaftszerstörern! Die Kassebohms sind doch die Freunde, die Sie haben!

    (Beifall bei der SPD. — Widerspruch von der CDU/CSU.)

    — Natürlich! Sie sind nur klug genug, das jetzt nicht zuzugeben. Sie sind die Zerstörer von Gewerkschaften. Auf der einen Seite haben Sie die Gewerkschaften gefeiert, weil sie maßvoll waren, nachdem sie im vorigen Jahr maßvoll, wie man das damals nannte — ich habe solche Bewertungen unterlassen —, 8,5 abgeschlossen haben, haben sie erlebt, daß sie zwei, drei Tage später nicht nur ausgelacht, sondern die Preise weit überhöht worden sind und inzwischen wieder die Unsummen dieser betrieblichen Extras ihre Wirkung erzielt haben.

    (Zuruf des Abg. Reddemann.)

    Sie wollen ja keine wirklichen Gewerkschaften, Sie wollen gezähmte Gewerkschaften.

    (Zurufe von der CDU/CSU.)

    Was Sie aber jetzt machen, wird uns allen — feixen Sie doch nicht dämlich! —

    (Beifall bei der SPD)




    Wehner
    mindestens so zusetzen können, wie das einem gewachsenen Staat mit demokratischer Verfassung wie Großbritannien inzwischen schon geschieht.

    (Zurufe von der CDU/CSU.)

    Seien Sie dann bitte nicht hochmütig, noch von „englischer Krankheit" zu reden. Sie werden noch feixen am Grabe der zweiten deutschen Republik, das sehe ich voraus.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Lebhafte Zurufe von der CDU/CSU. — Glocke des Präsidenten.)

    Denn Ihre Art — —