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ID0707503900

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    Deutscher Bundestag 75. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 23. Januar 1974 Inhalt: Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . 4731 A Bericht der Bundesregierung aus der Kabinettsitzung von Hassel, Vizepräsident (zur GO) 4733 A Schmidt, Bundesminister (BMF) . . 4733 B, 4735 B, D, 4736 A, C, D, 4737 A, B, C, D, 4738 B, 4741 D Dr. Narjes (CDU/CSU) 4735 B Dr. Ehrenberg (SPD) 4735 C Dr. Ritz (CDU/CSU) 4735 D Halfmeier (SPD) . . . . . . . 4736 A Dr. Köhler (Duisburg) (CDU/CSU) 4736 C Rapp (Göppingen) (SPD) 4736 D van Delden (CDU/CSU) . . . . 4737 A Dr. Schachtschabel (SPD) 4737 B Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . 4737 B Dr. Graf Lambsdorff (FDP) 4737 C, 4740 D Frau Huber (SPD) 4738 B Dr. Sprung (CDU/CSU) 4738 B Offergeld (SPD) 4740 A Fragestunde (Drucksachen 7/1555, 7/1573) von hassel, Vizepräsident (zur GO) 4742 B Fragen — Drucksache 7/1573 — des Abg. Thürk (CDU/CSU) : Härteausgleich der saarländischen Grenzgänger und Grenzgänger-Rentner für Währungsverluste Hermsdorf, Parl. Staatssekretär (BMF) 4742 C, D, 4743 B, C Thürk (CDU/CSU) . . 4742 C, 4743 A, B Frage A 19 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Roser (CDU/CSU) : Ausschluß der Rentner und Rentnerinnen, die das 65. bzw. 60. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, von der Vergünstigung verbilligter Fahrten bei der Deutschen Bundesbahn Haar, Parl. Staatssekretär (BMV) . 4743 C, D, 4744 A, B Roser (CDU/CSU) . . . 4743 D, 4744 A Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . . 4744 A Gerster (Mainz) (CDU/CSU) . . . 4744 B II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 23. Januar 1974 Frage A 23 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Dr. Fuchs (CDU/CSU) : Fahrpreisermäßigung der Deutschen Bundesbahn für Studierende Haar, Parl. Staatssekretär (BMV) . 4744 C, D, 4745 A Dr. Fuchs (CDU/CSU) . . 4744 D, 4745 A Frage A 41 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Biechele (CDU/CSU) : Genehmigungsverfahren für das Projekt des Kernkraftwerks Rüthi; Gefahrenrisiko im Hinblick auf die Reinhaltung des Bodensees Genscher, Bundesminister (BMI) . 4745 B, C Biechele (CDU/CSU) . . . . . . 4745 C Fragen A 42 und 43 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Gerlach (Obernau) (CDU/ CSU) : Pressemeldungen betr. Gesetzesinitiative der Bundesregierung für das Verfahren zur Berufung oder Ablehnung von Bewerbern des öffentlichen Dienstes Genscher, Bundesminister (BMI) . . 4745 D, 4746 B, C, D, 4747 A Gerlach (Obernau) (CDU/CSU) 4746 A, C, 4747 A Berger (CDU/CSU) . . . . . . . 4746 B Gerster (Mainz) (CDU/CSU) . . 4746 D Sieglerschmidt (SPD) 4746 D Fragen A 46 und 47 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Berger (CDU/CSU) : Gesetzesinitiative der Bundesregierung für das Verfahren bei Zweifeln an der Verfassungstreue von Bewerbern für den öffentlichen Dienst Genscher, Bundesminister (BMI) . . 4747 B, C, D Berger (CDU/CSU) . . . . 4747 B, C, D Gerster (Mainz) (CDU/CSU) . . . 4747 C Frage A 48 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Volmer (CDU/CSU) : Nichtvorlage der von der Bundesregierung angekündigten Gesetzesinitiative für das Verfahren zur Berufung oder Ablehnung von Bewerbern für den öffentlichen Dienst Genscher, Bundesminister (BMI) 4748 A, B Volmer (CDU/CSU) 4748 A, B Fragen A 49 und 50 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Jäger (Wangen) (CDU/CSU) : Spionagetätigkeit der Staaten des Warschauer Pakts in der Bundesrepublik Deutschland; Erkundungsfahrten von Offizieren der sowjetrussischen Militärmission in Bünde Genscher, Bundesminister (BMI) . . 4748 B, C, D, 4749 B, C Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . . 4748 C, 4749 A, B Dr. Kunz (Weiden) (CDU/CSU) . . 4748 D Freiherr von Fircks (CDU/CSU) . . 4749 C Frage A 51 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Gerster (Mainz) (CDU/CSU) : Beteiligung der sowjetischen Militärmissionen an der Spionagetätigkeit der Staaten des Warschauer Pakts in der Bundesrepublik Deutschland Genscher, Bundesminister (BMI) . 4749 C, D, 4750 A, B Gerster (Mainz) (CDU/CSU) 4749 C, D von Hassel, Vizepräsident . . . . 4749 D Dr. Miltner (CDU/CSU) . . . . . 4750 A Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . . 4750 B Frage A 66 — Drucksache 7/1555 — der Abg, Frau Verhülsdonk (CDU/CSU): Erlaß von Vorschriften über die Haltung, Pflege und Unterbringung von Tieren Logemann, Parl. Staatssekretär (BML) 4750 C, 4751 A Frau Verhülsdonk (CDU/CSU) . . . 4750 D, 4751 A Frage A 67 — Drucksache 7/1555 — der Abg. Frau Verhülsdonk (CDU/CSU) : Einführung einer gesetzlichen Gütemarke für Fleisch und Geflügel Logemann, Parl. Staatssekretär (BML) 4751 B, C Frau Verhülsdonk (CDU/CSU) . . . 4751 B Fragen A 68 und 69 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Sieglerschmidt (SPD) : Gewährung von Prämien für die Unbrauchbarmachung von Weizen für die menschliche Ernährung angesichts des Hungers in Entwicklungsgebieten Logemann, Parl. Staatssekretär (BML) 4751 C, 4752 B, C, D Sieglerschmidt (SPD) . . . 4752 B, C, D Frau Dr. Riedel-Martiny (SPD) . . 4752 D Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 23. Januar 1974 III Fragen A 70 und 71 -- Drucksache 7/1555 — des Abg. Dr. Evers (CDU/CSU) : Vernichtung, Denaturierung und Hortung für die menschliche Ernährung geeigneter Nahrungsmittel; Vereinbarkeit mit internationalen Verpflichtungen der Bundesregierung bei Hungerkatastrophen Logemann, Parl. Staatssekretär (BML) 4753 A, B, C, D, 4754 A, B, C Dr. Evers (CDU/CSU) . 4753 B, C, 4754 B Stahl (Kempen) (SPD) . . . . . . 4753 D Brück (SPD) . . . . . . . . . 4753 D von Hassel, Vizepräsident . . . . 4753 D Kiechle (CDU/CSU) 4754 A, C Walkhoff (SPD) . . . . . . . 4754 A Frage A 72 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Dr. Hauser (Sasbach) (CDU/CSU) : Übernahme der Pariser Vogelschutzkonvention Logemann, Parl. Staatssekretär (BML) 4754 D, 4755 A, B Dr. Hauser (Sasbach) (CDU/CSU) . 4755 A, B Frage A 73 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Brück (SPD) : EG-Orientierungspreise für Rindfleisch Logemann, Parl. Staatssekretär (BML) 4755 C, D, 4756 A, B, C, D Brück (SPD) . . . . . . . . 4755 C, D Dr. Nölling (SPD) . . . . . . . 4756 A Stahl (Kempen) (SPD) . . . . . . 4756 A Dr. Früh (CDU/CSU) . . . . . . 4756 B Frau Dr. Riedel-Martiny (SPD) . . 4756 C Sauter (Epfendorf) (CDU/CSU) . . . 4756 D Ey (CDU/CSU) . . . . . . . . 4756 D Frage A 74 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Kiechle (CDU/CSU) : Hilfe für Trocknungs- und Grünfuttertrocknungsanlagen mit Rücksicht auf die Ölpreissteigerung Logemann, Parl. Staatssekretär (BML) 4757 A, B, C, D Kiechle (CDU/CSU) . . . . . . . 4757 B Dr. Früh (CDU/CSU) 4757 C Ey (CDU/CSU) . . . . . . . 4757 D Frage A 75 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Kiechle (CDU/CSU) : Pressemeldung betr. Überfall italienischer Demonstranten auf deutsche Milchtankwagen am Brenner Logemann, Parl. Staatssekretär (BML) 4758 A, B, C Kiechle (CDU/CSU) 4758 B, C Frage A 53 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Dr. Wittmann (München) (CDU/ CSU) : Einstellung der Strafverfolgung gegen den stellvertretenden Attaché für Schiffahrtsfragen bei der polnischen Botschaft in Ost-Berlin wegen Verdachts der Spionage Dr. Bayerl, Parl. Staatssekretär (BMJ) 4758 D, 4759 A, B Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) 4758 D, 4759 A Dr. Hauser (Sasbach) (CDU/CSU) . . 4759 A Dr. Dollinger (CDU/CSU) . . . . 4759 B Frage A 54 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Dr. Penner (SPD) : Gesetzliche Regelungen für Organverpflanzungen Dr. Bayerl, Parl. Staatssekretär (BMJ) 4759 C Fragen A 55 und 56 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Dr. Nölling (SPD) : Erlaß von Rechtsverordnungen über Mindestarbeitsbedingungen für Handelsvertreter Dr. Bayerl, Parl. Staatssekretär (BMJ) 4759 D, 4760 A, B, C Dr. Nölling (SPD) 4760 A, B Wehner (SPD) 4760 C Frage A 57 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Marschall (SPD) : Anspruch von Abgeordneten auf volle Information über die Vergabe öffentlicher Mittel Hermsdorf, Parl. Staatssekretär (BMF) 4760 C, D, 4761 A Marschall (SPD) . . . . 4760 D, 4761 A Frage A 59 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Dr. Dollinger (CDU/CSU) : Aufstockung von Bundesbeteiligungen, insbesondere in bezug auf die GBAG Hermsdorf, Parl. Staatssekretär (BMF) 4761 A, B, C Dr. Dollinger (CDU/CSU) . . . . 4761 B Frage A 60 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Dr. Waigel (CDU/CSU) : Hilfe für die deutsche Zeitungswirtschaft durch Herabsetzung des Mehr- IV Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 23. Januar 1974 wertsteuersatzes für Vertriebserlöse und Verbilligung der Postgebühren Hermsdorf, Parl. Staatssekretär (BMF) 4761 C, 4762 A, B, C Dr. Waigel (CDU/CSU) . . . 4762 A, C Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . 4762 A Sieglerschmidt (SPD) 4762 B Fragen A 61 und 62 — Drucksache 7/1555 des Abg. Nordlohne (CDU/CSU) : Zahl der Planstellen des höheren Dienstes in den Bundesministerien Hermsdorf, Parl. Staatssekretär (BMF) 4762 D, 4763 A, B, C Nordlohne (CDU/CSU) 4762 D, 4763 A, B Nächste Sitzung 4763 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 4765* A Anlage 2 Zusätzliche Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung (BMI) auf die Frage B 8 — Drucksache 7/1182 des Abg. Dr. Schmude (SPD) : Ausgleich von Nachteilen der offenen Ausweisung des Erhöhungsbetrages zur Pflegezulage nach § 267 LAG 4765* C Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar (BMV) auf die Frage A 20 — Drucksache 7/1555 des Abg. Geldner (FDP) : Rechtliche Voraussetzungen für die Außerkraftsetzung der Verordnung über die Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit durch einen Landesinnenminister . . . 4765* D Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar (BMV) auf die Fragen A 21 und 22 — Drucksache 7/1555-des Abg. Windelen (CDU/CSU) : Zurückweisungen deutscher und ausländischer Staatsbürger durch DDR-Behörden im Transitverkehr zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Berlin (West); Rechtsgrundlage dieser Zurückweisungen 4766* A Anlage 5 Antwort des Bundesministers Genscher (BMI) auf die Fragen A 39 und 40 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Wende (SPD) : Förderung einer Modelluntersuchung zur Bildung eines Berliner Sportgroßvereins und der modellhaften Errichtung eines Freizeit- und Erholungsparks in Berlin 4766* D Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hermsdorf (BMF) auf die Fragen A 64 und 65 — Drucksache 7/1555 — des Abg. Mursch (Soltau-Harburg) (CDU/CSU) : Bundesfinanzhilfe für Projekte in Schneverdingen, Rolfsen und Amelinghausen . . . 4767* A 75. Sitzung Bonn, den 23. Januar 1974 Stenographischer Bericht Beginn: 13.00 Uhr.
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Adams 25. 1. Dr. Ahrens ** 25. 1. Dr. Aigner * 25. 1. Alber ** 25. 1. Amrehn " 25. 1. Dr. Arndt 30. 3. Dr. Artzinger 25. 1. Blumenfeld ** 25. 1. Frau von Bothmer 25. 1. Bredl 28. 2. Büchner (Speyer) St 25. 1. Dr. Corterier * 25. 1. Egert 25. 1. Dr. Enders ** 25. 1. Dr. Eyrich 26. 1. Frehsee * 26. 1. Dr. Freiwald 25. 1. Gerlach (Emsland) * 23. 1. Dr. Geßner ** 25. 1. Dr. Gölter ** 25. 1. Graaff 23. 1. Härzschel * 24. 1. Dr. Holtz ** 25. 1. Dr. Jahn (Braunschweig) * 26. 1. Kahn-Ackermann ** 25. 1. Dr. Kempfler ** 25. 1. Dr. h. c. Kiesinger 25. 1. Dr. Klepsch ** 25. 1. Krampe 30. 1. Lagershausen ** 25. 1. Lemmrich ** 25. 1. Lenzer ** 25. 1. Lücker * 26. 1. Marquardt ** 25. 1. Memmel * 25. 1. Dr. Mende ** 25. 1. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller 25. 1. Dr. Müller (München) ** 25. 1. Mursch (Soltau-Harburg) * 23. 1. Pawelczyk ** 25. 1. Dr. Prassler 23. 2. Richter ** 25. 1. Schedl 23. 2. Schmidt (Kempten) ** 25. 1. Dr. Schwencke ** 25. 1. Dr. Schwörer * 25. 1. Seefeld ' 25. 1. Sieglerschmidt ** 25. 1. Slotta 25. 2. Dr. Starke (Franken) * 23. 1. Dr. Vohrer ** 25. 1. Walther ** 25. 1. Weber (Heidelberg) 23. 2. *Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Beratenden Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich Frau Dr. Wolf ** 25. 1. Ziegler 23. 1. Dr. Zimmermann 25. 1. Anlage 2 Zusätzliche Antwort des Parl. Staatssekretärs Jung vom 17. Januar 1974 auf die Schriftliche Frage des Abgeordneten Dr. Schmude (SPD) (65. Sitzung, Seite 3865* B) : Die in meinem Schreiben vom 8. November 1973 angekündigte Prüfung des von Ihnen angesprochenen Problems durch den Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit hat ergeben, daß sich auch im Bundessozialhilfegesetz (BSHG) keine befriedigende Lösung finden läßt. Der Nachrang der Sozialhilfe gehört zu den wichtigsten Grundsätzen dieses Gesetzes, die nicht über das bestehende Maß hinaus durch weitere Ausnahmen durchbrochen werden können. Der Nachrang des Pflegegeldes nach § 69 BSHG wird deshalb auch durch die Dritte Novelle zum BSHG, die voraussichtlich - bei planmäßigem Ablauf der weiteren Beratungen im Bundestag - im Frühjahr 1974 in Kraft treten dürfte, nicht in Frage gestellt. Der Grundsatz des Nachrangs der Sozialhilfe und der Zwang, weitere Präzedenzfälle zu vermeiden, verbieten es ebenso, den Erhöhungsbetrag von 65 DM des § 267 Abs. 1 LAG aus dem Begriff des Einkommens nach § 76 BSHG auszuklammern. Auch über § 77 BSHG ist leider keine Lösung möglich, weil sowohl die Pflegezulage von 50 DM wie der Erhöhungsbetrag von 65 DM nach § 267 LAG offensichtlich demselben Zweck dienen wie das Pflegegeld nach § 69 BSHG. Die Nachteile, die einzelnen Unterhaltshilfeempfängern durch die im 25. Änderungsgesetz zum LAG getroffene Neuregelung des Verhältnisses von Erhöhungsbetrag zur Pflegezulage zum Freibetrag wegen Pflegebedürftigkeit bei gleichzeitiger Gewährung von Pflegegeld nach dem BSHG entstehen, müssen daher im Hinblick auf die in meinem Schreiben vom 8. November 1973 dargelegten Vorteile für die Masse der Unterhaltshilfeempfänger hingenommen werden. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar vom 23. Januar 1974 auf die Mündliche Frage 'des Abgeordneten Geldner (FDP) (Drucksache 7/1555 Frage A 20) : Sieht die Bundesregierung rechtliche Voraussetzungen dafür, daß eine von ihr erlassene Verordnung über die Begrenzung 4766* Deutscher Bundestag 7. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 23. Januar 1974 der Höchstgeschwindigkeit durch einen Länderinnenminister für ihn und seine Kabinettskollegen per Ausnahmegenehmigung außer Kraft gesetzt wird? Nach § 3 Abs. 3 der Verordnung über Fahrverbote und Geschwindigkeitsbegrenzungen für Motorfahrzeuge vom 19. 11. 1973 bleiben die Vorschriften der StVO unberührt und gelten entsprechend. Damit sind nach § 46 Abs. 2 StVO die zuständigen obersten Landesbehörden oder die von ihnen bestimmten Stellen befugt, auch von den Vorschriften der Verordnung über Geschwindigkeitsbegrenzungen Ausnahmen zu genehmigen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar vom 23. Januar 1974 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Windelen (CDU/CSU) (Drucksache 7/1555 Fragen A 21 und 22) : Wieviel Zurückweisungen deutscher und ausländischer Staatsbürger sind durch DDR-Behörden in den Jahren 1970, 1971, 1972 und 1973 im Transitverkehr zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Berlin (West) erfolgt? Auf welcher Rechtsgrundlage beruhen die nach Inkrafttreten des Abkommens über den Transitverkehr erfolgten Zurückweisungen, und hält die Bundesregierung sie für angemessen und berechtigt? In den Jahren 1970, 1971 und 1972 bis zum Inkrafttreten des Transitabkommens am 3. Juni 1972 sind im Verkehr von und nach Berlin (West) von Organen der DDR zurückgewiesen worden: 1970: 338 Personen 1971: 216 Personen 1972: 100 Personen. In der zweiten Hälfte des Jahres 1972, also seit Inkrafttreten des Transitabkommens, ist von den Organen der DDR im Verkehr von und nach Berlin (West) ein Reisender zurückgewiesen worden; es handelte sich um einen Deutschen. Im Jahre 1973 sind 13 Personen von Organen der DDR zeitweilig von der Benutzung der Transitwege ausgeschlossen worden. Von diesen Personen sind einige mehrfach zurückgewiesen worden. Weiterhin sind in diesem Zeitraum weitere 12 Reisende zurückgewiesen worden, als sie die Reise von oder nach Berlin (West) antreten wollten, darunter einige Reisende mehrfach. Alle diese Personen waren Deutsche. In den für 1972 nach Inkrafttreten des Transitabkommens und für 1973 genannten Zahlen sind folgende Fälle nicht enthalten: a) Bis zum Inkrafttreten des Verkehrsvertrages am 17. Oktober 1972 hat die DDR die Transitstraße zwischen Lauenburg und Berlin (West) Deutschen mit Wohnsitz im Bundesgebiet oder Berlin (West) vorbehalten. Bis zu diesem Zeitpunkt sind verschiedentlich Deutsche mit Wohnsitz im Ausland oder Ausländer von Organen der DDR auf die Benutzung anderer Transitstrecken verwiesen worden. b) Die Organe der DDR gestatten Reisenden, die keinen Reisepaß bzw. behelfsmäßigen Berliner Personalausweis mit sich führen, in der Regel trozdem die Durchreise, wenn sie im Besitz eines Bundespersonalausweises sind, und stellen eine gebührenpflichtige Ersatzbescheinigung aus. In vereinzelten Fällen sind jedoch auch Transitreisende wegen nicht ordnungsgemäßer Personaldokumente nicht abgefertigt worden. c) Weiterhin hat die DDR in der Zeit vom 29. September 1973 bis zum 10. Dezember 1973 3 083 Reisenden — in der Mehrzahl türkischen und und griechischen Gastarbeitern — die Durchreise im Kraftfahrzeug von und nach Berlin (West) im Zusammenhang mit den von ihr getroffenen Maßnahmen gegen die Einschleppung der Maul- und Klauenseuche — Typ Asia I — verwehrt und die Reisenden auf den Eisenbahnweg verwiesen. Die Einschränkung des Reiseverkehrs im Zusammenhang mit Maßnahmen gegen die Einschleppung der Maul- und Klauenseuche wird von den Behörden der DDR auf Artikel 2 Abs. 2 des Transitabkommens gestützt. Diese schossen jedoch über das Ziel hinaus. Insoweit sind sie ungerechtfertigt. Die Bundesregierung hat dies gegenüber der DDR auch zum Ausdruck gebracht. Die DDR hat ihre Maßnahmen auch schrittweise aufgehoben. Anlage 5 Antwort des Bundesministers Genscher vom 23. Januar 1974 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Wende (SPD) (Drucksache 7/1555 Fragen A 39 und. 40) : Ist die Bundesregierung bereit, eine Modelluntersuchung zur Bildung eines Berliner Sportgroßvereins zu fördern, nach der zukunftsweisende Organisations- und Wirtschaftsformen mit einem zeitgemäßen Sportstättenangebot in den Ballungszentren der Großstädte entwickelt werden können? Ist die Bundesregierung bereit, für die modellhafte Errichtung eines Freizeit- und Erholungsparks in Berlin Förderungsmittel zur Verfügung zu stellen, um dadurch beispielhaft eine gezielte Möglichkeit des Freizeit- und Erholungssports für alle Altersgruppen der Bevölkerung aufzuzeigen? Zu Frage A 39: Die Bundesregierung ist hierzu grundsätzlich bereit. Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft hat im Jahre 1972 einen Forschungsauftrag „zur Soziologie des Sportvereins" vergeben. Mit dem Abschluß wichtiger Teilanalysen wird noch im Laufe dieses Jahres gerechnet. Im Rahmen des Forschungsprojektes sollen die wesentlichen Strukturen des Sportvereins analysiert, empirische Daten erhoben und Möglichkeiten zukunftsorientierter Vereinsmodelle aufgezeigt werden. Der Bundesminister des Innern hat das Bundesinstitut für Sportwissenschaft beauftragt, zu prüfen, ob der erwähnte laufende Forschungsauftrag entsprechend erweitert werden kann oder ob es zweckmäßig ist, einen Anschlußforschungsauftrag zu erteilen. Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 75. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 23. Januar 1974 4767' Zu Frage A 40: Der Bundesminister des Innern hat mehrfach zum Ausdruck gebracht, daß die Bundesregierung besonderes Gewicht auf freizeitorientierte Erholungs-, Spiel- und Sportanlagen mit Demonstrativcharakter legt. Im Rahmen der Finanzierungszuständigkeit des Bundes besteht die Bereitschaft, solche Anlagen, die allen Altersgruppen der Bevölkerung zugänglich sein sollten, zu fördern. Die Bundesregierung steht deshalb einem etwaigen Antrag, Bundesmittel zur Errichtung eines modellhaften Freizeit- und Erholungsparks in Berlin zur Verfügung zu stellen, aufgeschlossen gegenüber. Erste Gespräche mit Vertretern des Senators für Jugend, Familie und Gesundheit in Berlin, die der Vorbereitung einer Antragstellung dienen, haben bereits stattgefunden. Bei einer finanziellen Förderung des Vorhabens durch das Bundesinnenministerium wird das Bundesinstitut für Sportwissenschaft zur fachlichen Unterstützung des Antragstellers eingeschaltet werden. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hermsdorf vom 23. Januar 1974 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Mursch (Soltau-Harburg) (CDU/CSU) (Drucksache 7/1555 Fragen A 64 und 65): Ist die Bereitschaft des Bundesministers der Finanzen, eine Bundesfinanzhilfe für Projekte in Schneverdingen, Rolfsen und Amelinghausen zu gewähren, ausschließlich auf sachliche Erwägungen auf Grund des Beschlusses des Deutschen Bundestages — Drucksache VI/1575 Ziffer 2 b — zurückzuführen, oder war eine Intervention anderer Persönlichkeiten außerhalb von Regierungsstellen erforderlich, wie es Pressemeldungen zu entnehmen ist? Ist die Bundesregierung der Auffassung, daß Ziffer 2 b der o. a. Entschließung in den vergangenen drei Jahren hinreichend Rechnung getragen worden ist, und teilt sie meine Ansicht, daß hier in verstärktem Maße Bundesfinanzhilfen künftig notwendig sind? Zu Frage A 64: Die Bereitschaft des Bundesministeriums der Finanzen, eine Bundesfinanzhilfe für die genannten Projekte zu gewähren, beruht auf der Entschließung des Deutschen Bundestages vom 16. Dezember 1970. Zu Frage A 65: Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß Ziffer 2 b des Beschlusses des Bundestags Drucksache VI/1575 in ,den vergangenen drei Jahren hinreichend Rechnung getragen worden ist. Das Bundesministerium der Finanzen hat den vorgeschlagenen Vorhaben bisher fast ausnahmslos und in dem beantragten Umfange entsprochen. Ergänzend möchte ich darauf hinweisen, daß der Bund außerdem bisher nahezu 85 Millionen DM für Straßenbau, Erosionsbekämpfung, Sicherung prähistorischer Fundstellen und ähnliche Maßnahmen nach dem Soltau-Lüneburg-Abkommen gewährt hat. Die Bundesregierung ist auch künftig bereit, finanzielle Hilfen für die Gemeinden im Übungsgebiet Soltau-Lüneburg im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel zu gewähren, soweit des angemessen und vertretbar ist.
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    Rede von Rainer Offergeld


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Fraktion der SPD begrüßt die Stellungnahme der Bundesregierung zu den jüngsten währungspolitischen Ereignissen. Wir sind der Meinung, daß die Bundesregierung alles in ihrer Macht Stehende getan hat, die bereits im europäischen Einigungsprozeß erzielten Erfolge zu bewahren und die Grundlage weiterer europäischer Kooperation nicht zu gefährden. Die Bundesregierung hat Frankreich einen in seiner Höhe einmaligen Beistandskredit zur Stützung des Franc angeboten. Sie hat damit erneut ihre europäische Solidarität bewiesen und gezeigt, daß sie bereit ist, mit Wort und Tat für die europäische Einigung einzutreten. Gleichzeitig müssen wir mit Bedauern den Beschluß der französischen Regierung respektieren, eine Lösung ihrer Probleme mit den ihr selbst am wirkungsvollsten erscheinenden Mitteln zu sichern. Dieser französische Schritt beweist, daß die Europäische Gemeinschaft noch nicht so funktioniert, wie es nötig und wünschenswert wäre. Hätten wir bereits eine Wirtschafts- und Währungsunion und einen stärkeren gemeinsamen politischen Willensbildungsprozeß, hätten wir der energiepolitischen Herausforderung geschlossen und damit sicher wirkungsvoller begegnen können. Das heißt für uns, daß wir dieses Ziel wie in der Vergangenheit so auch in Zukunft zu erreichen bestrebt sein werden. Die europäische Einigung ist und bleibt eine der Grundlagen der deutschen Politik.
    Der neue europäische Währungsverbund, in dem die D-Mark sicherlich eine bedeutende Währung sein wird, legt uns neue Verantwortung auf. Ich sehe es als ein ermutigendes Zeichen an, daß es gelungen ist, den Währungsverbund mit den Benelux-Ländern, Dänemark, Norwegen und Schweden aufrechtzuerhalten. Wir haben stets den Integrationszwang der Schlange als ein technisches Instrument betont, das seine integrierende Funktion nur reibungslos erfüllen kann, wenn die ökonomischen Grundbedingungen in der Gemeinschaft nicht wesentlich divergieren. Die Bundesregierung muß sich daher wie schon bisher verstärkt für Fortschritte auf dem Gebiet der Koordinierung und Harmonisierung der Wirtschaftspolitik der Mitgliedsländer einsetzen.
    Wir wissen, daß in der jetzigen, durch die Energiepolitik der ölfördernden Staaten verursachten Lage eigentlich nur zwei Länder ohne große gravierende Bedenken den Konsequenzen dieser Maßnahmen entgegensehen können: die Vereinigten Staaten und die Bundesrepublik; die USA wegen ihrer Fähigkeit, die Ölimporte in heimischer Währung zu bezahlen, wir wegen unserer hohen Divesenüberschüsse.
    Sicherlich hat sich also die Vorsicht der Bundesregierung und Bundesbank gerechtfertigt, nicht um der Bilanzoptik der Bundesbank, der Zentralbank willen bei steigenden Dollarkursen Dollars zu kaufen. Ich möchte hier deswegen erneut der Hoffnung Ausdruck geben, daß wir endlich zu einem Weltwährungssystem kommen, in dem nicht Notenbanken anderer Länder für die eigene Währungspolitik mitverantwortlich gemacht werden können. Ich fürchte aber, daß ein System der Sonderziehungsrechte noch einige Zeit auf sich warten lassen wird.
    Unsere gute Devisenposition ist hauptsächlich dank unserer Exportindustrie möglich geworden. Ich möchte dabei an ein Faktum erinnern. Wir haben in der Vergangenheit bei steigendem Wert der D-Mark trotz vieler anderer Voraussagen erneut Exportsteigerungen erzielt. Das war nur möglich durch die Zuverlässigkeit und Qualität der deutschen Produktion, aber auch wegen der relativen Stabilität ihrer Preise und der sozialen Situation in unserem Land. Die Exportwirtschaft sollte deshalb die Grundlagen ihrer jüngsten Erfolge nicht aus dem Auge verlieren.
    In diesen Wochen tut eines, meine ich, besonders not: kühlen und klaren Kopf zu bewahren und alle Entscheidungen frei von Emotionen zu treffen. Industrieländer und Entwicklungsländer laufen ja Gefahr, auf der Ölspur der arabischen Preispolitik ins Schleudern zu geraten. Gerade jetzt dürfen wir nicht nur kurzfristig an unser nationales Interesse denken, sondern müssen und das ist langfristig auch wieder in unserem eigenen Interesse — Politik als „Weltinnenpolitik" begreifen und betreiben. Ein Rückfall in nationalstaatliche Egoismen würde zwangsläufig zu einem allgemeinen ökonomischen Niedergang unserer Weltwirtschaft führen. Wir hoffen, daß die Bundesregierung mit ihrer Politik dazu beiträgt, daß dies nicht geschehen wird.

    (Beifall bei der SPD.)



Rede von Kai-Uwe von Hassel
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat Herr Abgeordneter Graf Lambsdorff.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Graf Otto Lambsdorff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren! Meine Freunde und ich schlagen vor, zunächst einmal dem Sprecher der Opposition eine Reise nach Paris zu bewilligen, damit er seine Beschwerden an der richtigen Stelle anbringen kann.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Herr Kollege Sprung, dies ist doch nun in der Tat nicht, wie Sie es formuliert haben, das Ergebnis europäischer Deklamationen, sondern das Ergebnis arabischer Tatsachen, mit dem wir uns hier bei der französischen Reaktion auseinanderzusetzen haben.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Für meine Freunde und für mich selber bedaure ich diese Entscheidung für Europa. Unsere Hoffnung, daß auf instrumentale Weise die Integration auf dem Währungs- und Wirtschaftssektor gefördert



    Dr. Graf Lambsdorff
    werden könnte, hat getrogen. Wir machen daraus gar kein Hehl. Dies ist ein bedauerlicher Tatbestand.
    Wir begrüßen ebenso, wie es mein Vorredner getan hat, die Entscheidung der Bundesregierung, dem französischen Partner einen Beistandskredit in dieser ungewöhnlichen Größenordnung anzubieten, weil wir in der Tat hier noch einmal einen Beweis des guten Willens gesehen haben und sehen können, den Währungsblock, auf den wir mehr gesetzt haben — ich gestehe das ganz offen —, zu erhalten.
    Wir meinen, daß der Exportnachteil nicht überbewertet werden sollte, Herr Kollege Köhler. Wir haben in der Vergangenheit Entwicklungen ähnlicher Art erlebt, und unsere anfänglichen Befürchtungen haben sich ja erfreulicherweise meist nicht bewahrheitet. Auch jetzt, so hoffen wir, wird dieser Optimismus gerechtfertigt sein.
    Wir sind mit dem Herrn Bundesfinanzminister der Meinung, daß allerdings ein weltweiter Abwertungswettlauf eine katastrophale Entwicklung, eine desintegrierende Entwicklung für den Welthandel einleiten würde, so daß Ihre Formulierung „Lieber solide finanzierte - natürlich hoffentlich nicht allzu große — Zahlungsbilanzdefizite" auch unsere Zustimmung findet.
    Stabilitätspolitisch ist die Entscheidung der französischen Regierung aus unserer Sicht sicherlich nicht von Nachteil. Oh sie allerdings in Frankreich die Innenwirkung — es ist zwar deren Problem — erzielen wird, die damit beabsichtigt ist, dies ist angesichts der Tatsache, daß von den Franzosen nun sehr viel höhere Aufwertungen für Energieimporte veranschlagt werden müssen, doch sehr fraglich. Wir bedauern, daß sich hier die liberale Wirtschaftspolitik nicht durchgesetzt, sondern daß die merkantilistische Wirtschaftspolitik die Oberhand behalten hat. Man könnte vielleicht sogar versuchen, das mit Namen noch deutlicher zu machen; ich will aber darauf verzichten.
    Noch einmal: Stabilitätspolitisch ist das, so glaube ich, für uns eher eine Unterstützung und jedenfalls keine negative Maßnahme. In diesem Zusammenhang sind wir sehr einverstanden mit Ihrer Antwort, Herr Bundesfinanzminister, und freuen uns über die Zustimmung der Partner im nun kleiner gewordenen Währungsblock, daß die Kapitalverkehrskontrollen in dem vorgesehenen Maß und Umfang abgebaut werden können und daß die Bundesregierung bei dieser Absicht bleibt.
    Es ist natürlich für uns von Vorteil, daß wir in der Dollar-Regulierung nunmehr ungebundener sind und nicht mehr die Rücksicht auf den zur Zeit unbestreitbar schwächsten „Schlange"-partner nehmen mußten. Dies hat uns in der Tat behindert. Aber auf der anderen Seite sind wir mit Ihnen, Herr Bundesfinanzminister, der Meinung, daß es nun wirklich auch einmal Sache der amerikanischen Regierung ist, etwas in Sachen Kursregulierung für die eigene Währung zu tun. Gutes Zureden hilft. Wir haben es in anderer Richtung schließlich auch erreicht. Vielleicht läßt es sich auch diesmal bewerkstelligen. Deshalb ist Ihre Aufforderung an
    Ihren amerikanischen Kollegen George Schultz durchaus richtig und findet unsere Zustimmung.
    Abschließend zwei Bemerkungen: Es bleiben zwei nach unserer Auffassung vordringliche Aufgaben, die noch vordringlicher geworden sind als bisher. Die eine lautet: Weiterarbeiten an der Reform des Weltwährungssystems, so schwierig das jetzt auch geworden ist, Herr Bundesfinanzminister. Ihr Hinweis auf die Frage „Geht das jetzt eigentlich noch mit festen Wechselkursen?" ist sicherlich gerechtfertigt. Aber es hilft uns alles nichts, wir müssen hier am Ball bleiben; dieses Problem muß gelöst werden. Gerade in den Zeiten einer schwierigen welthandelspolitischen Entwicklung muß sich der Kapitalverkehr in geordneten Bahnen vollziehen können. Wir wissen aber, daß die Bundesregierung und Sie selber sich diesem Thema mit Aufmerksamkeit und Intensität widmen und gewidmet haben. Wir bitten Sie, dabei zu bleiben.
    Der nächste Punkt. Es entspricht unserer Überzeugung, daß die nächsten fünf bis zehn Jahre im Zeichen einer bisher nicht gekannten wirtschaftlichen Suprematie der Vereinigten Staaten in dieser westlichen Welt stehen werden. Das bedeutet — und das ist wichtig für uns zu wissen und zu erkennen -- Fortsetzung und Pflege der traditionellen deutsch-amerikanischen Freundschaft. Wer, Herr Bundesfinanzminister, Ihre Aktivitäten in dieser Richtung verfolgt hat, wird mit mir, so hoffe ich, davon überzeugt sein, daß dieses Thema auf Ihrem eigenen Arbeitsgebiet bei Ihnen in guten Händen ist.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)